1905 / 88 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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bestehenden Heistätten, die der Behandlung Heilbarer dienen, durch solche zur . Unheilbarer zu ergänzen. Die Landes versicherungsanstalten Berlin, Brandenburg, Posen, Hannover, Württemberg, Baden, Hessen, Thüringen, Braunschweig, Elsaß⸗ Lo gif, 3 8. n . st . Heil· r n 5 e Pflegestätten. Auch verschiedene Knappschaftsvereine haben ihre eigenen 8 enheilstätten. Von Gemeinden und Gemeinde⸗ derbãnden aben sich Berlin, München, Aachen, Leipzig, ürth, die Kreise Altena i. W., Saarbrücken und Wittlich zur rrichtung eigener Heilstätten e fn während eine große Anzahl weiterer politischer Verbände Beiträge für diesen Pflegedienst entrichtet. Auch staatlicherseits wird die , ,, dielfach durch Terrain überweisungen und Beiträge unterstützt. ehr erfreulich ist die neu⸗ zeitliche Ergänzung dieser Heilpflege durch die aufsteigende Bildung von Vereinen für Unterstützung der Familienangehörigen von Anstalts⸗ pfleglingen während der Dauer der Heilstättenkur.

Niederländisch⸗In dien.

Nach drei im „Javaschen Courant! vom 10. März d. J. ver⸗ Iffentlichten Verordnungen des Generalgouverneurs von Niederlaͤndisch⸗ Indien vom 1, 7. bezw. 8. desselben Monats ist die wegen Aus⸗ bruch der Pest gegen Macao, Bangkok und Hongkong ver⸗ fügte Quarantäne wieder aufgehoben worden. (Vergl. R.⸗Anz.“ vom 4, 6. und 17. v. M. Nr. 55, 57 und 66.)

Hamburg, 11. April. (W. T. B.) An Bord des vom La Plata gestern eingetroffenen Dampf ers „Desterro“ wurde heute bei guck ß der Ladung eine Anzahl toter pest verdächtiger Ratten gefunden. Die Behörde sistierte die Entlöschung, der Dampfer ist im Jonashafen isoliert; die Untersuchung der toten Ratten ist noch nicht abgeschlossen. .

Troppau, 11. April. (W. T. B.) Die epidemische Ge⸗ nickstarre trat in den ersten Fällen in dem Bezirk ö auf, woran sich dann sporadische Faͤlle in den Bezirken Friedek und Freistadt schlossen. Die Erkrankungen haben sich bisher auf Ast⸗ schlesien beschränkt. Bisher sind in Ostschlesien 0 Fälle in 22 Ge⸗ meinden vorgekommen. Davon sind 16 Personen genesen, 13 ge⸗ storben. Die meisten Erkranklen stehen im Alter von unter . . Alle Vorsichtsmaßnahmen sind in umfassender Weise getroffen.

Verkehrsanstalten.

Nächste Postverbindungen nach Swakopmund und d Briefsendungen mit dem englischen Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 15. April, in Swakopmund etwa am 7. Mat und in Lüderitzbucht etwa am 9. Mai; letzte Be⸗ förderungen am 14. April ab Cöln 64 Nachmittags, ab Oberhausen 7.34 Abends, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 1123 Vormittags; 2 für Brief⸗ und Paketsendungen mit Reichspostdampfer Feldmarschall! ab Hamburg am 15. April, 8 Vormittags, in Swakop— mund etwa am 9. Mai; Schluß in Hamburg am 15. April, 42 Vor—⸗ mittags; letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof am 14. April, 127 Nachmittags; 3) für Briefsendungen Nachversand über Antwerpen für Reichspostdampfer ‚Feldmarschall! (vergl. Nr. 2); letzte Beförderungen am 18. April ab Cöln 10,42 Abends; ab Berlin Potsdamer Bahnhof 12.55 Mittags.

Die nächsten Posten aus Swakopmund sind zu erwarten am 13. und 16. April, Abgang am 20. und 22. März.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Donnerstag, „Samson und Dalila“ von C. Saint⸗Sasns unter der Leitung des Kapellmeisters von Strauß gegeben. Die Besetzung lautet: Dalila: Frau Goetze; Samson: Herr Grüning; Ohenpriester: Herr Bachmann. Im Ballett tanzt Fräulein Dell' Era. C Humperdincks komische Oper Die Heirat wider Willen., deren Erstaufführung am Freitag stattfindet, ist in den Hauptrollen mit den Damen Destinn, Herzog, den Herren Berger, Hoffmann, Knüpfer und Philipp besetzt. ;

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Im stillen Gäßchen“, Lustspiel von Barrie aufgeführt. Hauptmitwirkende sind die Damen von Mayburg. Abich, Butze, von Arnauld, von Hochen⸗ burger, Lindner, die Herren Staegemann, Böttcher und Müller.

Deutschen Theater findet in der Zeit vom 13. bis 31. Mai unter künstlerischer Leitung von Sigmund Lautenburg ein Anzen gruber⸗Zyklus statt.

Im Ia rte e er,, O. (Wallnertbeater) wird am Karfreitag (21. April), Abends 8 Uhr, ein geistliches Konzert, ausgeführt von der Barthschen Madrigalvereinigung, stattfinden. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Das Theater des Westens beginnt am 14. d. M. ein Gesgmtgastsplel im Zentralthegter, das vorläufig bis 30. April vorgesehen ist. Die Vorstellungen im Theater des Westens erleiden dadurch keinerlei Unterbrechung. Am 14. April wird „Der Bettelstudent im Theater des Westens gegeben, im Zentraltheater Der Barbier von Sevilla“, am 15. April im Theater des Westens Die neugierigen Frauen‘, im Zentraltheater Der Troubadour. Am 16. April wird im Theater des Westens Nachmittags Der Troubadour“, am Abend Die neugierigen Frauen“, im Zentraltheater Nachmittags „Der Barbier von Sevilla“, Abends Der Freischütz' aufgeführt.

Während der Sommermonate findet im Theater des Westens eine völlige Aenderung des Spielplans statt. Herr Intendant Prasch hat für die Monate Juni, Juli und August ein int , d verpflichtet, das ausschließlich heitere dramatische Werke (Lustspiel, Schwank und Posse) darstellen wird. Zar Aufführung sind bereits angenommen das Lustspiel „Die Asphaltblume“ von Hans Brennert sowie die Posse „Der Strohwitwer“ von Horst und Norini. Ver⸗ handlungen über andere Werke sind dem Abschluß nahe.

Im Nationaltheater findet am Karfreitag (den 21. . M) unter Mitwirkung des Bach-Vereins und namhafter Solisten eine Aufführung der Johannespassion von Bach statt, und zwar zum ersten Male in der Neubearbeitung von Professor H. Reimann, der auch die Leitung der Aufführung übernommen hat. Der Karten ,. hat bereits an der Tageskasse und im Warenhaus Wertheim egonnen.

Morgen, Donnerstag, Abends 7 Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der Heiligkreuzkirche ein Passianskonzert unter Mitwirkung von Fräulein Gertrud Mauksch (Sopran), Frau Alma Pankenin⸗-Aderhold (Alt), Herrn Alexander Altmann (Violine) und Herrn Julius Schuppmann (Orgel)). Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges. Berlin, den 12. April 1905.

Der Zweigverein Berlin des Vaterländischen Frauen⸗ vereins hielt gestern abend im Ministerium der geistlichen ꝛc. An gelegenheiten (Unter den Linden 4) seine diesjährige General⸗ versammlung ab, der una. die Damen Frau Staatsminister Gräfin von Posadowsky Wehner, Frau Staatsminister Studt, Frau Staats minister Freifrau von Rheinbaben, Frau Oberst von dem Knesebeck, Frau Elly von Siemens, die Herren Geheimer Oberfinanz⸗ rat Schwarz, Geheimer Justizrat Uhles, Professor Dr. Weber u. a. beiwohnten. Die Vorsitzende, Frau Geheimrat Uhl es, eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Begiüßung und erteilte das Wort dem Universitätsprofeffor Dr. Ern st von Halle zu seinem Vortrage über „Die sozialpolitische Aufgabe gegenüber dem Kranken⸗ pflegerinnenstand', ein Gegenstand, der in den letzten Jahren verschiedentlich erörtert worden ist. Der Vortragende erörterte das Thema vom Gesichtspunkte des Nationalökonomen und legte an der Hand statistischen Materials dar, in welchem Maßstabe die Zahl der Krankenpflegerinnen im Verhältnis der Bevölkerungezunahme ge— stiegen ist und welche Wandlungen sich bereits in der Krankenpflege vollzogen haben, Mit Einschluß der etwa 2 000 Nonnen, die als barm⸗ herzige Schwestern dem Krankenpflegedienste obliegen, könne man die Zahl der Schwestern im Deutschen Reiche auf 50 O00 annehmen, von denen etwa 35 000 dem Verbande angehören. Obwohl die Schwestern⸗ schaft so erheblich gewachsen, mache sich doch immer noch eine gesteigerte Nachfrage geltend. Leider aber habe mit den Fortschritten im Kranken dienst die Fürsorge nicht immer gleichen Schritt gehalten. Auch seien Klagen laut geworden über die nicht immer genügende Ausbildung der Krankenpflegerinnen. Es müsse daher diese Ausbildung staatlich ge⸗ regelt werden, aber auch die soziale Fürsorge. Es müsse dahin gewirkt werden, daß eine Frau, die etwa 15 Jahre im Krankenpfleg'berufe tätig gewesen, bei der modernen Arbeitsweise befähigt sei, ihren Beruf als Frau und Mutter betätigen zu können. Hiezu sei erforderlich, daß eine große Berufegenossenschaft gebildet werde, in der das große Problem der sozialen Fürsorge einheitlich behandelt werden könne.

Nach dlesen überaus beifälli . in 2. des Henle ein aven s erstattete Kassenber

den finanziellen Verhältnissen des 40 456

nur einen Zuschuß bon 20 000 4M erfordert hat. Das Vermẽgen

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den at. So wird sich der Verein, n

erstattete der Amtgrichter Deggen den Tätigkeitsbericht, nach das 11 Geschäftsjahr dem ö eine weitere Augh seiner Friedensarbeit gebracht

Wunsche Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin entsy fortan auch eingehend mit der Säuglingspflege 1 lil die einleitenden Schritte bereits getan. *

Mutterhauses, der Schwesternschule in seinem Auguste Vin Krankenhaufe, in seinen Koch, und be liuns bat der ir weiter fegen teich genirkt., Die Jahl. der Heitglieber eh 3000. An die Stelle des verftorbenen Dr. Bode sst Herr Dr. 11 als leitender Arjt des Krankenhauses getreten. Zum ersten ice die Arzneien im Berichtsjahre in der eigenen Apotheke ben worden. In den Kochschulen wurden 196 444 Portionen enn hergestellt. Die Einnahmen betrugen 57 613 6, die 4 41981 6 Ein Teil der ausgebildeten Kochschülerinnen t ih stellen gebracht worden. Den Schluß der Tagesordnung bild

Satzungsänderungen, die einstimmig angenommen .

Generalversammlung schloß sich noch eine Vorstandssitzung.

Bremen, 11. April, (B. T. B) Die Re tt ungsstatze Laboe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffhit telegraphiert: Am 11. April wurden von der aus der Kolben

63 estrandeten schwedischen Galeasse Schejls,

apitän Karlsson, mit Kopfsteinen von Lepekiel nach Klel bess

5 Per sonen durch das Rettungsboot Walter Wol gan

Ernst“ der Station gerettet.

am burg, 12. April. (W. T. B.) Vergangene Nacht hen 17 Uhr erfolgte auf der Großen Bleichen im Kesselhauseng Hotels „Hamburger Hof“ eine Kesselerxplosion, neh zwei Arbeiter getötet und drei weit ere durch Brandwummn so schwer verletzt wurden, daß zwei von ihnen bald darauf ha starben. Die Exploston war dadurch erfolgt, daß ein Flammroht Kessel platzte. Durch das in die Feuerung eingedrungene kochen Wasser fand eine ungeheuere Dampfentwicklung statt.

Madrid, 11. April. (W. T. B.) Die Beerdigung zu bei dem Einsturz des Wasserreservoirs Ve runglickth (vgl. Nr. S6 d. Bl) verlief ohne Zwischenfall. Zahlreiche Ark

hatten sich nach dem Ostfriedhof, der 4 Em von der Stadt enn

liegt, begeben, um der Beerdigung beizuwohnen. Es waren strenge Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung get Auf der Plaza del Progreso im Arbeiterviertel veranstan heute 8006 Arbeiter eine Kundgebung. Es wurden zahhh Verhaftungen vorgenommen.

Mons, 11. April. (W. T. B.) In der der Belgischen Koll, Bergwerksgesellschaft gebörigen Grube „Noirchain“ bei Ma ereignete sich heute nachmittag eine Explosion schlagerde Wetter, durch welche sieben Bergleute getötet und einer w letzt wurde.

Lahore, 11. April. (W. T. B.) Schätzungen zufolge sind lt dem letzten Erdbeben im Bezirk Palampur ungefähr M und im Bezirk Kangra ungefähr 10 000 Menschen um gekommen Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Sinli wurden gestern abend und heute morgen wie derum Erdstöße ba spürt. Die Beunruhigung ist groß.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersen Zweiten und Dritten Beilage.)

Theater. Dalila. Oper in 3 Akten und 4 Bildern von Erich Hartleben.

Camille Saint⸗Sasns. Text von Ferdinand Lemaire.

Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oher.

regisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Hierauf: Die sittliche Forderung. X. (Friedrich Wil helmstädtisches Theater.)

Graeb. Anfang 74 Uhr.

Freitag, Abends 8 Ubr: Augen rechts! Hierauf: Deutsch von Richard Pohl. Mußikalische Leitung: Die sittliche Forderung.

Schauspiel haus. 22 Abonnementsvorstellung. Im Donner eta, Abende 8 * Ur. Der Teib alte? ven

, . Hästchen. (Quality, Street) Sustspiel Komödie in 3 Akten von Lothar Schmidt. 1 Freitag, Abends 8 Uhr: Iphigenie auf Tauris. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tie Herren Söhne.

4 Aufzügen von FJ. M. Barrie. Deutsch von B. eon. Regie: Herr Regisseur Adler. Anfang 79 Ühr.

Freitag: Opernhaus. 99. Abonnements vorstellung. 6 ersten Male: Die Heirat wider Willen. omische Oper in 3 Aufzügen, frei nach einem Lust—- hof Joolo

74 Uhr. Schauspielhaus. 23. Abonnementsvorstellung. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Beltelstudent.

Theater des MWestens; Cantstraße l Sab. , ̃ ñ gischer Garten) Donnerstag (bei auf⸗ tourist. spiel des A. Dumas, von E. Humperdinck. Anfang . ider, n. Narr san el fie!

eitag X25. stel im Ab 9: * fresser. . . ; ö . Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen lich sensatio elle, hier noch nie gesehene Leistme

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Einmalige Aufführung): Der Hochtourist. (Guido Darunter: Die berühmten kleinfüstigen Fraue

Schauspiel in 5 Auftügen von W. von Goethe. Pressen: Uriel Acosta. Abends 77 Ühr: Die Thielscher in der Titelrolle)

Anfang 7 Uhr. Neues Operntheater. Sonntag: 37. Vorstellung.

Billettvorverkauf hierzu findet an der w l des Schauspielhauses gegen Zahlung eines Au 50 4 für jeden Sitzplatz statt.

Dentsches Theater. Donnerstag, Abends 73 Uhr: Die Boheme.

Freitag. Abends 7 Uhr: Don Carlos.

Sonnabend, Abends 75 Uhr: Die Brüder von

St. Bernhard. Anzengruber⸗ Zyklus vom 13. bis 31. Mai.

Weinbergs weg Hugenotten.

J Juan. Berliner Theater. Donnerstag: Gastspiel von Joseph Kainz. Die Räuber. Anfang 7 Ubr. Freitag: Gastspiel von Joseph Kainz. Abschiede⸗ vorstellung. Weh' dem, der lügt! Anfang 75 Uhr. Sonnabend: Zapfenstreich. Anfang 71 Uhr. i Der G'wissenswurm. Anfang 3 Montag: Weh' dem, der lügt!

nachtstraum.

Cessingtheater. Donnerstag! Elga. Anfang

8 Uhr. Custspielhaus. (Friedrichstraße 236) Donners.

h itag: Brolog. Zum ersten Male: Demetrius. tag. Abends 8 Uhr: Der Familientag. . ) ur * Freitag, Abends 8 Uhr: Eine Abrechnung.

Anfang . Sonnabend: Elga. Anfang 8 Uhr. Die Bäuerin.

neugierigen Frauen.

. ; . ; Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Zu halben Preisen: Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Aufjügen ar. ; j von Adolf EArronge. Anfang 79 Uhr. Der , , Abends 76 Uhr: Die neu

Nationaltheater. (Direktion Hugo Beqer. 122— 15h)

Freitag: Der Freischütz. Sonnabend: Das Glöckchen des Eremiten. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rigoletto. Abends 77 Uhr: Gastspiel von d' Andrade. Don Direktion: Kren u. Schönfeld.) Donnerstag, Abends ö . ff eg. 45 16 e. Aus⸗ attungsposse mit Gesang und Tanz in en von Kren und Alft. Schznseld. Mußik don Mar Verm. Fr. Geheime Oberfinanzrat

noch einmal

Sonntag, Nachmittaga 3 Uhr: Maria Magdalena. Dienstag, den 18. April: Beuesiz für Fräulein

Montag: Der Troubadour.

Neues Theater. Donnerstag: Ein Sommer⸗

Freitag: Minna von Barnhelm.

Sonnabend, Nachmittags 25 Uhr: Zu ermäßigten reisen: Ein Sommernachtstraum. Abends Bradgky. Uhr: Ein Sommernachtstraum.

Karfreitag: Großes Konzert.

Der Barbier von Sevilla. Donnerstag: Die

Schmidt. Freitag und folgende Tage:. so lieben!

Blatt.

Trianontheater.

Residenztheater. (Direktion: Richard Ilexander) Donners tag, Abends 8 Uhr: Herzogin Crevette. (La Duchesse des Folies-Bergère]) Schwank in Sonnabend, Abends 8 Uhr: Augen rechts! 1 Vorspiel und 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson. ü

Freitag und folgende Tage: Herzogin Crevette. Bernhard Stavenhagen mit dem Philharm

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Fentraltheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Montag: Gastspiel von Nikolaus Rothmühl. ee , 3 7 . r . Operette

geldes von Musik von Franz Die Afrikanerin. Lehůr.

Freitag: Gastspiel des Theaters des Westens. Verlobt: Frl. Marga von Voss mit Hm. . Sonnabend: Der Troubadour.

Sonntag, Nachmittags: Der Sevilla. Abends: Der Freischütz.

Bellealliancethenter. (Bellealliancestraße 78.

Barbier von

Donnerstag, den 20. April: Ein unbeschriebenes Sonnabend, den 22. April: Faust.

Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Donnerstag: Ihr

j Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Das böse Alibi S in 3 Alten O. Wallnert ter. ,, (Les Duponts) Schwank in 3 Alten ?

. —̃ , , , . —; . e e. i. * N inzefchen. Abends 's Uhr: Der Familien. Fan gars, KUönigliche Schauspiele. Donnerstag: Dyern. Tomödie i 3 Akten von Jon Lehmann. Hierauf: s. haut. 95. Abonnementsvorstellung. Samson und Die sittliche Forderung. Plauderei von Otto

eutsch von Max Schoenau. Freitag und folgende Tage; Ihr Alibi. Sonntag, Nachmittags: Die glückliche Gilbert

Konzerte.

Philharmonie. Donnerstag, Abends 8 lh Großes Orchesterkonzert unter Leitung ra

Der Hütten nischen Orchester. Beethoven · Saal. Donnertztag, Abends fi llt

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/78. Di. Klavierabend von Paula Hegner. rektion: Kren u. Schönfeld. Donnerstag, Abends 71 Uhr: Der Kilometerfresser. 3 Akten von Curt Kraatz. (Verfasser vom Hoch

Taen, , nine Schumann. Donnerstag, Abende pri

7 Uhr: Eliteabend. Galaprogramm und. *

Freitag und folgende Tage: Der Kilometer⸗ noch kurzes Gastspiel. Ching⸗Ling⸗Foo mit ey

phänomenalen zwölf Driginalchinesen. B

Die reizende Little Chee Toy. Po ta- to, menschliche Schnecke. Chad ru, der me köpfige Knabe ꝛc. Zum Schluß: Das Muß Mancgenschaustück Eine Nordlandsreise.

Familiennachrichten.

leutnant Carlo von Pressentin (Parchim). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dbeilet Rudolf Heil erg gine Tochter; Staatz anwalt Dr. Ronge (Gleiwitz pa Gestorben: Hr. Schulrat. Wilhelm . Berlin) . Hr. Jandgerichts direkt. Denso Berlin). Hr. Schauspieler Karl boda (Berlin). Fr. Luise von Senf geb. von Spalding (Wilmersdorf 3. von Gellhorn, geb. Buhlerg (Liegnitz; Tilla von Kloeden (Berlin). 5

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg,

Verlag der Erpedition (Scholz) in Bert

Drud der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstall Berlin SM., Wilhelmstraße 2

( Georgenstraße, jwischen Neun Beilagen

(einschließlich Börsen · Beilage)

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zum Deutschen Reichsanze

MSX.

lung über die Untersuchung der Beschwerden bherhar. 0 g ergarbeiter auf der Zeche eiberg.

Verhandelt den 10. März 1805 zu Eiberg.

Anwesend:

ie Mitglieder der Untersuchungskommission: 9 . Bergrat Pöppinghaus, Bergrat Schornstein, Landrat Florschütz. Y Seitens der Zechenverwaltung: Grubenvorstandsvorsitzender Hagedorn, Bergassessor Ruschen, Bergassessor Straeter. 3) Als Beleg chafts vertreter: a. Carl Levenig, b. Ernst Wintersehl, c. Johann Kurasinski. Als Zeugen; ö Betriebsführer Augustin, Lademeister Brunsiek, . 6. Bergleute: Gustav Gall, Heinrich Wittig, Heinrich Leblang, Aug. Scholz, Aug. Teichwart und Joh. Schminke, die Steiger Cremer, Croes, Neurath, Blumenthal und Hummel, und der Einfahrer Griese. Assistent Müller, Protokollführer.

n der Gastwirtschaft von Ossiek zu Eiberg begann heute die w,, von den Herren Ministern für ö und Gewerbe und des Innern berufene Kommission die Unter⸗ suchung der auf der Zeche Eiberg angeblich vorhandenen ißstande.

ni Vertreter der . und der Belegschaft waren die obenbezeichneten Personen . Die Vertreter der Belegschaft gaben an, daß sie in der Belegschaftsversamm⸗ lung vom 8. Februar 1905 gewählt seien.

Sie seien, und zwar

a. 33 Jahre alt und seit 15 Jahren auf der Zeche

beschäftigt,

b. 33 Jahre alt und seit 15 Monaten auf der Zeche

beschäftigt,

8. N . alt und seit 6 Jahren auf der Zeche

beschäftigt. . ö.

Die Belegschaftsvertreter sind Reichsangehörige.

Die Legitimation der Vertreter der Zeche ist amtlich

belannt. . . / Der Vorsitzende der Kommission erläuterte zunächst die Rechte der Parteivertreter. Er wies darauf hin, daß es den⸗ elben zustehe, durch den Vorsitzenden an die Zeugen Fragen . zu lassen. Ueber die k der einzelnen Fragen entscheide die Kommission. Ferner wurde bekannt gegeben, daß auch der Antrag gestellt werden dürfe, einen Zeugen unter Ausschluß der Parteivertreter zu vernehmen, falls begründeter⸗ weise angenommen werden müßte, daß der Zeuge in Gegen⸗ wart derselben mit der Wahrheit zurückhalten werde.

Nach Vernehmung eines jeden Zeugen würde sodann den Parteivertretern nn , gegeben werden, Fragen zur Ver⸗ nehmung zu stellen und sich uber die Aussage zu äußern.

Zur Untersuchung ständen jedoch nur Beschwerden, welche für die Zeit nach dem 1. Januar 1901 erhoben werden könnten, und zunächst nur die, welche von der Siebenerkommission ö dem Königlichen Oberbergamt Dortmund geltend gemacht eien.

Sache der Kommission sei es, darüber zu entscheiden ob etwa solche andere Anträge, die alsbaldige Erledigung im Ver⸗ fahren finden könnten, zugelassen werden sollten, und ob die Untersuchung auch auf andere Beschwerdepunkte ausgedehnt werden sollte. Ausgeschlossen von der Untersuchung seien solche Beschwerden, die gerichtlich bezw. strafrechtlich anhängig oder entschieden seien. Die Verhandlung trage polizeilichen Charakter und sei keine öffentliche.

Der Kommission stehe aber das Recht zu, auch andere

Personen, welche nicht zu den Vertretern der Zeche oder Be⸗

legschaft gehörten, . wenn dieselben berechtigte Inter⸗

essen hierfür nachweisen könnten.

Der Vorsitzende machte sodann den Zechenvertretern die Beschwerdepunkte im einzelnen bekannt mit dem Bemerken, daß es der Verwaltung anheimgestellt werde, Gegenbeweise zu stellen. Sodann wurden die Bele 1. auf erer, sich über etwaige allgemeine Mißstände, die auf der Zeche beständen, zu äußern.

Es lagen folgende Beschwerden vor;

1 Mangelhafte Organisation der Verwaltung der Unter— stützungs kasse 6

2) Unberechtigte Verlängerung der Seilfahrtszeit.

3) Schlüpfriger Boden des Waschraums.

4) Unzweckmäßige Lohnzahlungsstunden und unbequeme Aushändigung der Lohnbücher. - / 5) Nicht genügendes Stellen der Gezähewagen beim Schichtwechsel.

) Monatliche Abzüge für Gezähe.

7) Viedrige Löhne. .

8 Schlechtes Schmieren und Reparieren der Förderwagen.

) Holzmangel. .

10) Schlechte Behandlung der Arbeiter durch die Be⸗ amten und . ;

11) Mangelhafter Zustand der Pferdestrecke im Flöz Nausegatt.

Der Belegschaftsvertreter Ernst Wintersehl führt zu Punkt] . an: 2 ach den bisherigen Bestimmungen kann nur derjenige als Mitglied des 1 n, gewählt erden, welcher mindestens 2 Jahre der Belegschaft angehört at. Ebenso ist eine zweijährige Mitgliedschaft zür Belegschaft Ksorderlich, um wahlberechtigt zu sein. Die Wahl, der Vor= andsmitgiieder erfelgn alle 2 Jahre. Es wird beantragt, Fötan die Vorstandsmitglieder alljährlich wählen e lassen, den Wahltermin 8 Tage vorher der Belegschaft durch An⸗

Erste Be 1 age iger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1905.

Berlin, Mittwoch, den 12. April

schlag bekannt zu geben und das aktive Wahlrecht schon nach 23 Zugehörigkeit zur Belegschaft von 6 Monaten zu ge— währen.

Der Zechenvertreter, Bergassessor Ruschen, entgegnet:

Nach den bisherigen, 2. vielen Zechen des Reviers in Kraft stehenden Satzungen der Unterstützungskassen besteht der Vorstand aus Arbeitern und Beamten in gleicher Anzahl (bei Eiberg aus 4 Beamten und 4 Arbeitern).

Wir beabsichtigen die jetzt auf der Zeche Ewald bestehen⸗ den Normalsatzungen der Arbeiterunterstuͤtzungskasse auch auf ö Eiberg einzuführen. Diese neuen Statuten sind in der

elegschaftsversammlung am 7. März verlesen und von der Versammlung einstimmig genehmigt worden. Vor dem definitiven Inkrafttreten ind dieselden noch dem Bergerevier⸗ beamten zur Kenntnis vorzulegen.

Nach diesen neuen Saßungen findet die Neuwahl der Kassenvorstandsmitglieder (2 Beamte und 3 Arbeiter) alljährlich im 1. Quartal statt, nachdem der Belegschaft 3 Tage vorher , , durch Kauenanschlag Kenntnis gegeben ist.

Nähere Bestimmungen über die Ausübung des aktiven Wahlrechts und die Wählbarkeit zu Vorstandsmitgtiedern sind in den neuen Satzungen nicht enthalten, auch nichts darüber, ob die Wahl in ö oder öffentlicher Abstimmung er⸗ hn. soll. Es unterliegt demnach dem freien Ermessen des

orstands, wie die Wahl stattfinden soll.

Der Belegschaftsvertreter Wintersehl führt an, daß in der Versammlung vom 7. März nur 19 Belegschaftsmitglieder anwesend gewesen seien, und zwar wohl deshalb, weil der Be⸗ legschaft der Zweck der Versammlung, nämlich die Abänderung der Statuten, nicht genügend vorher mitgeteilt worden sei; er bittet eine erneute Versammlung anberaumen zu lassen.

Bergassessor Ruschen meint, daß auch eine neue Versamm⸗ lung, nach seinen Erfahrungen auf der Zeche Ewald, nicht besser besucht werden würde, wie die frühere. Es sei vorschrifts⸗ mäßig vor der 1. Versammlung der Belegschaft durch Kauen⸗ anschlag bekannt gemacht, daß es sich neben der Wahl des Vorstands auch um die Aenderung der bisherigen Statuten handelte, aber erfahrungsmäßig seien alle diese Versammlungen nur von wenigen Leuten besucht.

Zu Punkt 2 gibt der Delegierte Wintersehl folgendes an:

Die Seilfahrt begann für die Morgenschicht bis zum Herbst v. J. um 5 Uhr und dauerte bis 6 Uhr. Eines Tages, ich glaube, es war im Oktober v. J, erklaͤrte der Betriebs⸗ führer Augustin, die Leute wären Morgens nicht rechtzeitig zur Stelle, es wäre nicht möglich, die Belegschaft bis 6 Uhr in die Grube zu fördern. Infolgedessen ordnete der Betriebs⸗ führer eigenmächtig an, daß der Beginn der Seilfahrt des Morgens 1M Stunde früher gelegt würde. Auch wird vielfach darüber Klage geführt, daß Mittags der 1. Korb mit Menschen manchmal erst i/, nach 2 Uhr zu Tage kommt und die Seil— fahrt von der 3. Sohle meistens erst 2,40 Uhr beginnt.

Der Betriebsführer Augustin erklärt hierzu folgendes:

Ein Teil der Belegschaft wird nach der II. und der andere nach der III. Sohle befördert. Ich machte die Erfahrung, daß die Leute vielfach des Morgens bei Beginn der festgesetzten Seilfahrt, um 5 Uhr, nicht zur Stelle waren, sodaß es nicht möglich war, in der Zeit bis 1646 Uhr die Leute nach der be— treffenden Sohle zu befördern. Um 1½6 Uhr begann die Seilfahrt nach der anderen Soale, und da mag es vorgekommen sein, daß in einzelnen Fällen die letzten Mannschaften, welche um 66 Uhr nach Schluß der betreffenden Seilfahrt nach dieser Sohle noch anfahren wollten, von der Seilfahrt aus—⸗ geschlossen worden sind. Ich bezweckte damit zu . daß diejenigen Arbeiter, welche in der ersten Hälfte der Seilfahrt hinuntergefördert werden, rechtzeitig um 5 Uhr zur Stelle kommen sollten. Aus demselben Grunde legte ich den Beginn der Seilfahrt zu Anfang November 1 Stunde früher, auf 483 Uhr. In Wirklichkeit waren dann auch die Leute um 5 Ühr zur Stelle. Hierdurch gelang es, die ganze Belegschaft innerhalb der festgesetzten Zeit, bis 6 Uhr Morgens, hinunter— uschaffen. Nach Beendigung des Streiks habe ich dann die ö Seilfahrtsdauer (5 Uhr) wieder angeordnet. Seitdem erscheinen die Leute um 5 Uhr pünktlich, und heute, wo sich die Belegschaft an die Stunde gewöhnt hat, macht die Anfahrt innerhalb der festgesetzten Zeit keine Schwierigkeit. Des Mittags wird die Produktenförderung 5 Minuten vor 2 Uhr eingestellt. Zunächst mid dann Seilrevision vorgenommen, und hierauf werden die Türen eingehängt. Hiermit können 10 Minuten vergehen, sodaß tatsächlich die Seilfahrt kurz nach 2 Uhr beginnt.

Entsprechend beginnt auch die Ausfahrt der Belegschaft etwas später von der anderen Sohle. .

Daß der Beginn der Seilfahrt sich bis zu 1 Stunde verzögert hat, ist mir nicht bekannt. Es sind mir überhaupt über den verspäͤteten Beginn der Seilfahrt vor Ausbruch des Streiks keine Klagen zu Ohren gekommen.

Der Belegschaftsvertreier Wintersehl sieht den haupt⸗ e, , Grund der verspäteten Ausfahrt der Belegschaft

arin, daß die Produktenförderung stets erst um 2 Uhr ein⸗ gestellt wird, wobon er sich selbst mehrfach überzeugt hat.

Der Delegierte C. Levenig fügt noch folgendes hinzu:

Ich bin mit noch anderen Kameraden eines Tages um 5i/ / Ühr Vormittags zum Schacht gekommen. 5 Minuten vor 1646 Uhr wurde die Seilfahrt nach der 2. Sohle eingestellt und begann die Seilfahrt nach der 3. Sohle. Trotz unseres Bittens, man möge uns noch zur 2. Sohle fahren lassen, wurden wir abgewlesen. Wir begaben uns dann zum Be⸗ triebsführer Augustin, dem wir ausdrücklich erklärten, daß wir bereits um 5, Uhr am Schacht gewesen seien, 5 Minuten vor 16 Uhr sei aber die Seilfahrt eingestellt worden. .

Betriebsführer Augustin antwortete uns, er sei nicht in der Lage, uns herunterfördern zu lassen und müsse uns anheimstellen, die Fahrten zu benutzen. Ich muß noch hinzufügen, daß wir uns erst um 6 Uhr, nach Beendigung der Seilfahrt zur 3. Sohle zum Betriebsführer begeben haben. Bei der Rücksprache mit dem Betriebsführer hatte die Pro⸗ duktenförderung bereits begonnen.

u Punkt 3.

er Belegschaftsvertreter . . führt an: An einzelnen Stellen unter den Brausen in der Waschkaue ist der Fußboden derartig glatt, daß man dort sehr leicht hin⸗ fallen kann. Noch am 25. Februar d. J. ist jemand hier aus⸗ geglitten und hat dabei eine . davon getragen.

Assessor Ruschen sagt zu, die Waschkaue naß? untersuchen und eventuell für Abhilfe sorgen zu wollen.

Der Betriebsführer Augustin erklärt, daß ihm vor dem Streik über diesen glatten Boden in der Waschkaue nichts mit⸗ geteilt sei, er habe erst nach dem Streik davon gehört. Im ubrigen sei es nichts neues, daß einmal einer auf dem nassen, durch das Seifenwasser etwas , Fußboden in der Waschkaue ausglitte, dies käme in allen Waschkauen vor.

R Punkt 4. er Delegierte Wintersehl gibt an:

Bisher wird die ganze Belegschaft an den Lohn- wie Ab⸗ schlagszahlungstagen des Nachmittags gegen 1 Uhr ausgelohnt. Infolgedessen . die Belegschaft der Nachmittagschicht das Geld etweder durch Dritte abholen lassen oder . mit in die Grube nehmen. Es wäre zu wünschen, daß für die Nach⸗ mittagsschicht die Löhnung im Laufe des Vormittags erfolgt.

Der Betriebsführer Augustin führt aus, daß der größte Teil der . weit von der Zeche entfernt wohne. Er sei überzeugt, daß es bei weitem der größte Teil der Arbeiter vorziehen würde, das Geld, wie bisher, des Nachmittags in . zu nehmen, anstatt zweimal den weiten Weg zu machen.

Bergassessor Ruschen sagt zu, für die Mittagschicht ver⸗ suchsweise die Löhnung im Laufe des Vormittags veranlassen

u wollen. Er glaubt aber auch, nur ein kleiner Teil der elegschaft der Nachmittagschicht werde das Geld des Vor⸗ mittags abholen. ie Belegschaftsvertreter beantragen weiter, daß ihnen das Lohnbuch erst am Löhnungstage ausgehändigt werden , sie dasselbe nicht mit in die Grube zu nehmen rauchten.

Bergassessor Ruschen erkennt ein Bedürfnis, von dem bis⸗

herigen, auf fast allen Gruben gebräuchlichen Verfahren abzu⸗ . nicht an und glaubt, daß ein großer Teil der Beleg⸗ schaft das bisherige Verfahren vorzieht, schon um sich vor der . von der Höhe des verdienten Lohnes überzeugen u können. Der Delegierte Wintersehl erklärt demgegenüber, daß auf Schacht Catharina der Zeche Hercules, der Zeche Graf Beust und der Zeche Johann Deimelsberg das Lohnbuch erst am Lohntage ausgehändigt werde.

ö Punkt 5. Der Delegierte Wintersehl gibt an:

eim Schichtwechsel fehlen unter Tage die Gezähe⸗ wagen, in welchen die ausfahrenden Arbeiter ihr stumpfes Gezähe hineinlegen können, und aus welchen die einfahrende Belegschaft ihr geschärftes Gezähe entnehmen kann.

Der Zechenvertreter sagt Abstellung dieses Mangels, von dem er erst vor kurzem Kenntnis erhalten hat, zu und erklärt, es seien die nötigen Anordnungen bereits gegeben. .

Zum Punkte 6. Die Delegierten führen weiter darüber Beschwerde, daß auf der Zeche neuerdings eine monatliche Revision der Gezähestücke angeordnet ist, und der Betrag für die fehlenden Stücke allmonatlich in Abzug gebracht wird.

Der Zechenvertreter erklärt folgendes;

Früher wurden den Arbeitern bei ihrer Abkehr von der Grube die Kosten der fehlenden Gezähestücke in Abzug gebracht, und handelte es sich dann nicht selten um größere Summen. Gerade im Interesse der Arbeiter ist am 1. Januar d. J. die Anordnung getroffen, daß die Gezäherevision allmonatlich, und zwar unvermutet, erfolgt, und die Kosten für die etwa fehlenden Gezähestücke in Abzug gebracht werden. Ich bin der Ansicht, daß diese Einrichtung die Arbeiter veranlassen wird, besser für die ordnungsmäßige Aufbewahrung der ihnen ver⸗ abfolgten Gezähestücke zu sorgen, sodaß sie in der Folge ge⸗ ringere Abzüge für verlorenes Gezähe haben werden wie bisher. hei vielen Klagen beim Berggewerbegericht gerade wegen Gezäheabzüge haben mich zu der vorstehenden Maßnahme ver⸗ anlaßt. egen der 366 der Zeit war es vielfach nicht möglich, über den Verbleib des Gezähes sichere Feststellungen zu machen. ; .

Zu Punkt 7: Es lagen die Lohnbücher der Hauer Michael Schleicher und Carl Diedrichs vor. Nach diesen hatte Mich. Schleicher im November v. J in 19 Schichten 476 6 und im Monat Dezember in 27 Schichten 352 6 pro Schicht verdient. ö z .

Nach dem Lohnbuch des Carl Diedrichs stellt sich das Arbeitsverdienst im Dezember v. J. mit 3,32 6 am niedrigsten und mit 4574 M im Monat Juli am höchsten. . .

Nach dem Steigerjournal hat Mich. Schleicher im No⸗ vember v. J. 1 Schicht im Ort 4 Osten, Flöz Finefrau, 8 Schichten im Aufhauen Nr. 13, 1 Schicht im Sattelsüd⸗ flügel und 1 Schicht im Pfeiler 4 Westen, 4 Bremse, gearbeitet. . . An diesen Arbeitspunkten hat derselbe 5,23 66, 5,46 (6, 478 6 und 482 S pro Schicht verdient. Außerdem war er 8 Schichten als Zimmerhauer beschäftigt. Als solcher hat er den üblichen Schichtlohn von 4,00 M66 bezogen.

Im Monat Dezember verfuhr Schleicher Die sämtlichen 27 Schichten im Ort 3 Westen, 7. Abteilung, Flöz Finefrau, Südflügel. Verdient hat er hier pro Schicht 3,52 6

Reviersteiger Ludwig Cremer gibt ann. .

Michael Schleicher hat in meiner Steigerabteilung gearbeitet. Er ist ein minderwertiger Arbeiter, und daß er im Monat November als Hauer die hohen Löhne verdient hat, ist nur darauf zurück⸗ zuführen, daß ihn seine Mitarbeiter mit durchgezogen haben. Im Monat November v. J. ist vor demselben Ort, vor welchem Schleicher im Dezember 3 52 6 verdient hat, 4,99 verdient worden. Dabei betrug das Gedinge im November 400 6 pro Meter, während dasselbe im Dezember 5.00 60

pro Meter betrug. Das Kohlengedinge war in beiden Monaten dasselbe.