1905 / 93 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Per sonalver änderungen.

Röniglich Preußische Armee.

Offiziere, Fäbnriche usp. Ernennungen, Beför— derungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Messina, 1 April. Binsack, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Hersfeld, in gleicher Eigenschaft zum Landw. Bezirk Lim⸗ burg a. S., Rhode, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. Graf Barfun (4. Westfäl.) Nr. 17, als aggregiert zum 4. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 63, versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere Messina, 16. April. In Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche mit der gesetzlichen Pension zur Disp,. gestellt: v. Oppen, Gen. Lt. und Kommandeur der 18. Dio, Lölhöffel v Löwensprung, Gen. Lt. und Kom mandeur der 19. Div. Siemens, Gen. Lt. und Kommandeur der 18. Div, Kich ter, Gen. Lt. und Kommandeur der 31. Div., Hasse, Major z. D, von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Linhurg a. 8. entheben. Schmidt zur Nedden, Hauptm. zu⸗ 6 dem Großen Generalstabe, mit der gesetzl. Pension zur Disp. gestellt.

XIII. (Röniglich Württembergisches) Armeekorps.

Im Sanitätskorps. 9. April. Dr. Veiel, Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, zum Assist. Arzt befördert.

Der Abschied bewilligt Dr. Souchay. Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stuttgart. Dr Bornitz, Stabsarzt der Landw. J. Aufgebots vom Landw Bezirk Calw, mit der Er— laubnis zum Tragen der bisherigen Uniform; den Stabzärzten der Landw. 2. Aufgebots: Dr. Votteler vom Landw. Beziik Eßlingen, Dr. Abegg vom Landw. Bezirk Reutlingen. Dr. Magirus vom Londw. Bezirk Ulin, Dr. Kurrer vom Landw. Bezirk Gmünd, Dr Faber vom Landw. Bezitk Siuttgart, Dr. Finckh vom Landw. Bezirk Hall, Dr. Winternitz vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Hoffmann vom Landw. Bezirk Ehingen, Dr. Lautenschlager, Dr. Walz vom Landw. Bezirk Stuttgart.

Durck Verfügung des Korpsgeneralarztes. 15. März. Dr. Mildenberger, einjährig f eiwilliger Arzt im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, zum Unterarzt des aktiven

Vienststandes ernannt und unter Versetzung in das 2. Feldait. Regt. Nr. 298 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern nit Wahrnehmung der

bei diesem Truppenteil offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Abgereist:

Seine Exzellenz der Präsident des Reichsbankdirektoriums,

Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch, mit Urlaub.

Aichtamtsiches

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 18. April.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten 6. an Bord der Jacht „Hohenzollern“ vor Taormina die zorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen-Haeseler, des Chefs des Marinekabinetts, Admirals Freiherrn von Senden-Bibran und des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Schön.

Der Kabinettsrat Ihrer Majestät, der Kaiserin und Königin von Behr-Pinnow ist für die Osterfeiertage nach Pinnow beurlaubt.

In der Frühe des 17. April ist der Präsident des Reichs⸗ gerichts, Wirkliche Geheime Rat Dr. Gutbrod nach kurzer Krankheit im 62. Lebensjahre verstorben. Zu Stuttgart als Sohn eines Arztes am 10. März 1844 ge⸗ boren, begann er seine Laufbahn im württembergischen Justizdienst, trat aber schon 1877 bei Errichtung des Reichsjustizamts in den Reichsdienst über, nachdem er trotz seiner Jugend durch seine hervorragenden Geistesgaben schon in der Heimat Aufmerksamkeit erregt hatte. Dem Reichs⸗ justizamt hat er dann angehört, bis er am 1. November 1903 an die Spitze des höchsten Gerichtshofs berufen wurde. Während er im Reichsjustizamt als vortragender Rat wirkte, war er zu⸗ gleich von 1888 bis 1891 als Mitglied des Patentamts tätig. Seit April 1892 als Direktor an die Spitze des inneren Dienstes

etreten, wurde er 1895 zum preußischen stellvertretenden

Bevollmächtigten zum Bundesrat ernannt. Am 6. Januar 1962 begnadigte ihn Seine Majestät der Kaiser mit dem Charakter als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“. In Anerkennung seiner hervorragenden Dienste um die Aus⸗ gestaltung des deutschen Rechts verlieh ihm 1897 seine heimat— liche Universität Tübingen die Würde eines Ehrendoktors.

Während seiner Tatigkeit als Direktor wurde das Bürger— liche Gesetzbuch vollendet und im Anschluß hieran eine große Zahl wichtiger Gesetze erlassen, deren Entwürfe im Reichs⸗ justizamt teils ausgearbeitet, teils auf Grund der von der Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch gelieferten Vor⸗ arbeiten zum Abschluß gebracht werden mußten. An der Vorbereitung hr hrt dem Verstorbenen ein ganz hervor— ragender Anteil.

Nur ein Mann von so umfassenden Kenntnissen auf allen Rechtsgebieten, von so klarem und scharfem Urteil war im stande, neben den laufenden Geschäften den gewaltigen Stoff zu durchdringen und zu verarbeiten. Mit unermüdlicher Aus⸗ dauer und eiserner Energie, mit stets gleicher Arbeitsfreudigkeit und dabei mit einer bis in alle Einzelheiten eindringenden Gründlichkeit hat er die Aufgaben bewältigt. Was er inner⸗ halb des Reichsjustizamts in stiller Tätigkeit für das große Reformwerk geleistet hat, können nur diejenigen voll würdigen, die berufen waren, mit ihm an den gesetzgeberischen Arbeiten teilzunehmen.

An der Spitze des höthsten Gerichtshofs harrten seiner neue schwere Aufgaben. Mitten in seiner hingebenden Tätigkeit für diese hat ihn der Tod hinweggenommen, allzufrüh für das deutsche Rechisleben, für das noch reiche Erfolge von ihm zu erhoffen waren. Das Andenken des Verstorbenen wird bei allen, die seinen lauteren und geraden Charakter, seine treue Teilnahme und n,, . keit zu schätzen wußten, fortleben. Der deutsche Richterstand hat in ihm eine glänzende Zierde verloren.

von dort nach Smyrna in See.

nach Mayaguez (Portorico). S. er

9)

gegangen.

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demselben Tage von dort nach Tschifu in See gegangen.

nach Hankau abgegangen.

16. April in Sydney eingetroffen. Sessen.

Preußen ist heute vormittag, wie „W. T. Darmstadt eingetroffen.

Frankreich.

Der König und die Königin von England gingen gestern vormittag, wie W. T. B.“ meldet, in Algier an zand und nahmen das Frühstück beim Generalgouverneur ein.

Der Senat nahm gestern bei der Bergtung des Voranschlags der Staatseinnahmen mit großer Mehrheit den Artikel an, durch den 15 Millionen Francs Entschädigung den Inhabern der vom ersten Kaiserreich geschaffenen Majorate zugesprochen werden, zum Ausgleich des Verzichts auf die jährlichen Zahlungen, die ihnen bom Staat lisher geleistet wurden. Ter Mönisterpräsident Rouvier hatte lebhaft einen Abänderungtsantrag bekämpft, wonach die Majorate ohne Zahlung der Entschädigungen abgeschafft werden sollten, und hatte die Vertrauensfrage gestellt. Das Haus nahm schließlich das Budget an, das nochmals zur Beratung an die Kammer ge— langen muß.

Die Deputiertenkammer setzte gestern die Beratung des Gesetzentwurfs, über die Trennung von Staat und Kirche sort. Artikel 3 des Entwurfs, betreffend das Vermögen der öffentlichen Kultus institute, wurde mit 321 gegen 222 Stimmen angenommen. Ein Zusatzantrag, der dahin ging, daß die Güter der religiösen Institute, die der Nation gehörten, verkauft und die Erlöse den Kassen für die Altersversicherung der Arbeiter zugewiesen werden sollten, murde mit 520 gegen 51 Stimmen verworfen.

Der Deputierte Baron Reille hat dem Minister des Innern mitgeteilt, daß er ihn über die Ereignisse, die sich in Limoges zugetragen hätten, interpellieren werde.

Die „Ligne de la Patri Franga ise“ hielt gestern eine Generalversammlung ab, um sich neu zu konstituieren, und wählte zum Präsidenten den Senator Marcre, zum Vize⸗ präsidenten den Admiral Bienaim é. Nachdem die beiden Gewählten sowie der General Mercier Reden gehalten hatten, in denen sie zum Kampfe gegen den Internationalis⸗ mus und die Freimaurerei aufforderten, wurde eine in diesem Sinne gehaltene Tagesordnung angenommen.

Rußland.

Das Ministerkomitee hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Vornahme der Wahlen von Vertretern des Adels in den neun westlichen Gouvernements angeordnet. Demnächst wird das Ministerkomitee bezüglich Polens die Fragen der städtischen und ländlichen Selbstver— waltung sowie der Einführung der pol nischen Sprache im Amtsverkehr prüfen.

Der Reichsrat beschloß gestern die Einführung des nenen allgemeinen Kriminglrechts am 14. Januar 1906, dessen Teile, betreffend die Presse und die Religionsvergehen, sofort in Kraft treten, sobald die Ausarbeitung der Be— n fen hierüber gemäß dem Ukas vom 25. Dezember er⸗ olgt ist.

Die Akademie der Wissenschaften hat gestern, der

St. Petersburger Telegr⸗Agentur“ zufolge, . unter dem Vorsitz des Geheimen Rats Kobeko tagenden Kommission einen Vorschlag eingereicht, in dem die Notwendigkeit betont wird, daß schon jetzt die Presse durch vorläufige Maßnahmen von dem übermäßigen Druck, der auf ihr laste, befreit werde. Das Mitglied des Rats des Ministeriums des Aeußern Tscharykow ist zum Gesandten im Haag ernannt worden. Der Antrag der russischen Regierung, daß Finnland dem russischen Staatsschatz von 1905 bis 1968 für die Militärbedürfnisse alljährlich 10 Millionen Mark zahle, ist von den finnländischen Landständen mit der Einschränkung angenommen worden, daß die Zahlung nur für 1905 geleistet werden solle. Auf der Werft in Nikolajew werden auf Bestellung des Marineministers die Torpedoboote „Zadorny“, „Zoonky“ und „Zorky“, jedes von 300 Tonnen Gehalt, und zwei Kreuzer zu 6000 Tonnen Gehalt sowie zwei Maschinen für die Panzerschiffe „Johann Zlatoust“ und „St. Eustach“ fertiggestellt.

Italien. Die Deputiertenkammer begann gestern mit der Beratung über den Gesetzentwurf, betreffend den Betrieb der Eisenbahnen durch den Staat. Cao-Pinna trat, wie W. T. B.“ berichtet, dafür ein, der Regierung unumschränkte Vollmacht zuzugestehen als Kundgebung gegen den Versuch des Eisenbahnperfonals, dem Parlament seinen Willen aufzudrängen. Alessio beklagte im Namen der radilalen Partei, daß der Ausstand der Eisenbahn. angestellten, der den Charakter einer Auflehnung angenommen habe, der Kammer die notwendige Ruhe des Urteils genommen habe, um über das schwere Problem der Regelung des Eisenbahnbetriebes

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ am 15. April in Beirut angekommen und geht am 19. April

. S. „Panther? i am 15. April in San Juan de Portorico i . und geht am 25. d. M. von dort

perber“ ist am 15. April in Nanking an⸗ gekommen und am 16. April von dort nach Tsingtau ab⸗

S. M. S. „Luchs“ ist am 16. April in Nanking ein⸗

S. M. Sc „Hansa“ ist mit dem Zweiten Admiral des Kreuzergeschwaders gestern in Tsingtau angekommen und an

S. M. S. „Iltis, ist gestern in Schanghai eingetroffen. S. M. Flußkanonenboot Vaterland“ ist am 16. April in Schanghai angekommen und gestern von dort nach Tschinkiang, S. M. Flußkanonenboot, Vorwärts“ ist gestern von Nanking

Der ausreisende Ablösungstransport für S. M. S. „Condor“ ist mit dem Reichspostdampfer „Seydlitz“ am

Seine Königliche Hoheit der Prinz ö von meldet, in

nnes gegeben, und wünschte, daß jedermann auf a einer . und seinem senstigen Vorgehen f elspiel nehme. Es handele sich barum, das Mittel zu finden un chtung des Rechtg und der Gerechtigkeit einer dem 6 un un Volktwirtschaft Italiens schädlichen Bewegung ein Ende zu ne in ö. Forderungen der Eisenbahnangestellten sesen übertrteben uhu. M fertigt, was auch durch die ruhige und ganz reserpierte ö sozialistischen Deputierten bewiesen werde. Wenn di zeugt wären, daß rie Forderungen der Aueständi seien, würde ihr Verhalten ganz anders sein; im einige der angesehensten sozialistischen Deputierten erklärt, die Ansprüche der Eisenbahner Sitzung wurde hierauf unterbrochen. aufnahme erklärte Sonnine, es sei die P aller ll hinzuarbeiten, die schädlichen Folgen des gegenwärtigen 3 unt zu verringern. Er, Redner, und seine Freunde würden hl nicht gewohnt seien, das höchste Staatsinteresse Grip qu il Opportunismus oder der parlamentarischen Taktit unterzuordnen at seiner Mangel für den Gesetzentwurf stimmen. Damit bea hh sie nicht etwa dem Ministerium das Vertrauen zu votieren so h geschehe lediglich, um die Autorität des Staats zu fiützen. * ent sprach sich für den Privatbetrieb der Eisenbahnen aus. Ferri Gin, erkannte die Schwierigkeit der Lage an. Er sei für die nien, des Eisenbahnbetriebes durch den Staat. Der Redner spre hn längere Zeit unter großer Unruhe des Hauses zu Gunten der y rungen der Ausständigen, deren Rechte mißkannt würden 1 Minister der öffentlichen Arbeiten Ferraris bob hervot.e n ö Redner die Notwendigkeit anerkannt hätten, daß der ie ian vom Staat übernommen werde, und wies auf die sehr bau werten Vorteile hin, die das Gesetz von 1902 den Angestellten 5

. habe am vorhergehenden Tage einen Beweis gro

.

wendungen, die von 8 bis 20 Millionen steigen würden. Sodann der Minister die weiteren Verbesserungen auseinander, die m * 6 Vorlage enthalten seien. Die Angestellten abnen beklagten sich mit Unrecht darüber, daß ihre c se Forderungen verkannt würden. Wenn sie der h Ungelegenbeiten verursachten, würde es dieser s ihre Wänsche in der nächsten Zukunft zu

freue sich, daß Sonnino versprochen habe, bei dit Anlasse die Regierung zu unterstützen; denn nur das einmütig ; sammenhalten aller könne die Cisenbahnfrage einer Löfung eule, führen, die den höchsten Interessen des Landes wirklich entspreche⸗ . Generaldebatte wurde hierauf geschlossen und die Besprechun i einzelnen Artikel auf heute vertagt.

Der Papst hat am 15. d. M. an die Bischöfe in Encyklika, beginnend mit den Worten: „Acerba hinz; gerichtet, in der er Regeln für den Katechismusunterrich n die Jugend aufstellt und die Bischöfe auffordert, dafi x sorgen, daß die ihnen unterstellten Geistlichen diese Ry anwendeten.

Türkei.

Schakir Pascha, Wali von Uesküb, ist, dem, W. ) zufolge, zum Präsidenten der neu gebildeten Resm, kommissi gn ernannt worden, die in Jemen die wiederherstellen soll.

Rumänien.

Die Deputiertenkammer nahm gestern, wie W. T berichtet, den gie , r, betreffend die Konversion n fünfprozentigen Rente in vierprozentige, an; die Vonn geht heute dem Senat zu.

Serbien.

Nach den Bestimmungen des Statuts über den militärist⸗ 646 ig, wie dem W. T. B.“ mitgeteilt wird,

ufe dieses Monats der Wechsel der Adjutanten n Ordonnanzoffiziere. Es verlaute, unter den neuen, ; diesen Dienst ausersehenen Offizieren befänden sich auch z an der Tat vom 11. Juni 1903 beteiligt gewesene Hauptlen

Montenegro.

Wie das Wiener „Telegraphen⸗Korresp.⸗Bureau“ au Cetinje meldet, wurde der General Gruitsch gestern nnn Fürsten Nikolaus in feierlicher Audienz empfangen, webt er ein Handschreiben des Königs Peter von Serbie— überreichte. Hierbei wurden Reden gewechselt, in denen R herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Dynastien und R Brüderlichkeit der beiden Länder betont wurden.

Amerika. Der Ausschuß des Senats für zwischenstaatlicher Handel ist, wie „W. T. B.“ erfährt, zusammengetreten um wird heute vormittag die Verhandlungen über die beantramt Festsetzung der Eisenbahntarife beginnen.

A sien.

Der General Linewitsch berichtet, wie dem W. T., aus St. Petersburg mitgeteilt wird, in einem Telegramm vom 11. d. M. an den Kaiser: .

Eine russische Abteilung zwang am 11. April den Feind, sein Stellung bei dem Dorfe Uh ok zu räumen, drängte ihn zurück an rückte bis zum Dorfe Mein por. Die Japaner besetzten den pn und den Kamm 2 Werst östlich vom Dorfe Nan dsaimu han Nachdem die russische Abteilung die Stellung des Feindes durch n üllerie beschossen und seine Flauten umgangen hatte, zwang ssie de Feind zur Aufgabe der Stellung. Es wutden daselbst 35 Versch ann hn gefunden. Bei ihrem Rückzuge zündeten die Japaner das pic magazin von Nandiaimuholan an. Als am 12. 8. M. it Truppen das Dorf Ech ol a passierten, waren sie feindlichein er . euer und dem Feuer zweier Revolverkanonen von Siavgitso n 1Imoadi her ausgesehht. Die Russen beschossen den Fein? Lrtillerie, sandien Abteilungen jur Umgehung Der ein inn Stellung und rückten dann vor. Die feindliche Stellung wu

schließlich von russischer Infanterie, die fünf Revolverkahonen,

sich führte, genommen. Pe Japaner leisteten hartnäckigen Widersf

Ein in Tokio eingegangenes amtliches Telegramm r.

Fünf Schwadronen feindlicher Kavallerie zogen in der ,. . 15. d. M. auf der Fakumen⸗Fenghmastraße in San e, ein. Die japanischen Truppen machten einen Nachtangris und ch 3

den Feind nach Norden zurück. Der Feind geriet in Panik. und n

der Kb

acht Tote zurück unsere Berluste betrugen zwei Mann,. Bei nn setzung verschiedener Punkte geriet die beiderseitige , . aneinander. Sonst sind keine wesentlichen Veränderungen engen?

rt in d Behr en

schlüssig zu werden, und bemeikte schlisßlich, die Haltung der Bahn— bediensteten komme der Empörung gegen die Volksvertretung und gegen den Sat gleich. Vie radikale Partei könne diese Empörung gegen den Siaat, der der Ausdruck des Rechtes und der Hin⸗ gabe der Bürger sei, nicht zulassen. Arnaboldi erklärte, er sei zwar gegen den Staaisbetrieb, werde aber für die Artikel, betreffend die Aufsicht über die Angestellten, stimmen, da sie das Mittel darstellten, der Regterung in Äugenblicken, wo sie so hohe Interessen des Landes zu verteidigen habe, die dazu nötige Kraft

zu geben. Colarianni (Republikaner) betonte, der Ministerpräsident

nachsuchen. hui

P Nach einer Meldung desselben Bureaus aus che hat die japanische Regierung bekannt gemacht, dannn

Gen san (Korea) eine Verteidigun gszone errichte shnelle

sel und daß Schiffe in der Nähe diests Hafens nicht sch als mit fünf Knoten Geschwindigkeit fahren dürften.

Die japanischen Marinebehörden . ö Tsu garusträaße als in der Verteidigung ankun en erklärt; der Verkehr unterliegt dort den üblichen Beschtantun

Bahnen sebrackt hahe unteg, erheblicher Vermehrun tr.

10. . teurer als die Gäste bezahlen.

wird gemeldet, daß die amerikanischen 3 Hal) und „Ehauney“ von den en bort eingetroffen seien, um zu dem Kreuzer

en stoßen, fie hätten weder von dem baltischen, m jabanisch

en Geschwader etwas gesehen.

Afrika. avas“ wird aus Tanger berichtet, daß

Der Agence ultans Ben Said amtlich bekannt ge—

der i, sei zum Kaid der Stämme in der

ben o n Tanger ernannt worden, die bereits in ö an hen elen seiner Autorität tatsächlich unterstanden

hun

.

Parlamentarische Nachrichten i tsbesitzer Wiese, Mitglied des Hauses e fer r g, den 5. Gumbinner Wahl⸗ en rr Angerburg, Lötzen) (kons.), ist gestern, wie die iin e Jig“ meldet, gestorben.

.

Statistik und Volkswirtschaft.

neber sozialgefährliche Arbeitsverträge

entralperein für das Wohl der ar— pf i t ern s . in seinen Organen ‚Volkswohl“' und Sozial. . ondenz“ einen Aufsaßtz, in dem darauf hingewiesen wird, daß nf vun elch man in zahlreichen Berufen längst, die Erfahrung . be daß die am schlechtesten briahlten Arbeitskräfte die tenersten . leder doch noch ganz allgemein an der Ueberzeugung festhalte, . kaufmännisch! sei. die Arbeitskraft so. niedrig wie lic ü bejahlen. Unternehmer, die höhere Löhne bewilligen, H fie unbedingt müssen, scien trotz der Befruchtung breiter ssl der Gehiiteten mit fozialer Ethik noch immer selten, wenn man * die freiwillige, vielgestaltige und bedeutende Pflege der Arbeiter w. slfahrt durch die Unternehmer als besondere Lohnform betrachte i den Arbeitern geschieht dies sicher nicht. Sie verlangen einen zglichst hohen Barlohn, mit dem sie frei schalten können. Er . be Dauer der Arbeitszeit bilden stets den Hauptinhalt * auf eine günstigere Gestaltung des Arbheitspertrages gerich leten Bestrebungen aller Arbeitergruppen. Ueberblickt man die um hn in den letzten zwei Jahrzehnten geführten Kämpfe, so muß man chlich eingestehen, daß auch auf diesem Gebiet so mancher schöne Fortschritt zu verzeichnen ist. Die Entwickelung der deutschen Arbeiter- slasse geht, wenn auch in Kurden, nach oben. Die Arbeitszeit

n den meisten Berufen kürzer geworden, die Löhne sind bisher n allgemeinen mehr gestiegen als die Kosten der Lebenshaltung, Zezandlung und Achtung der Arhęiter ist bessen, ihr Einfluß auf den Irheitzbertrag größer geworden. Auch die große . in ganzen Berufen oder örtlich abgeschlossenen Tarifverträge beweist dies.

Aber neben dieser erfreulichen Entwickelung haben sich auch unter dem Ginfluß flark ausgebildeter egoistischer Grundsäße Verhältnisse herausgebildet, die aller Sozialethik ins Gesicht schlagen, In dem ermähnlen Aufsatze wird an drei Fällen, über die kürjlich vor dentschen Gewerbegerichten verhandelt worden ist, gezeigt, ugler welken für die betreffenden Unternehmer beschämenden Be⸗ dingungen noch heute manche ihr Brot erwerben müssen. Eine Versicherun gsgesellschaft hatte, mit ihren Angestellten gen Vertrag? abgefchlofsen, nach dem diese eine. Mindest zail hon Versicherungzanträgen zu liefern hatten. Erreichte ein An⸗

Alter diese Jahl nicht, so war der Gesellschaft vertraasmäßig das

g jugestanden, von dem 60 46 betragenden Monatslohn bis zur Hälfte desfelben Abzüge zu machen. Dag Leipziger Gewerbegericht derurteilte in einem bei ihm anhängig gemachten Falle die Gesellschaft ur Zahlung des vollen Monatslohns, da ein solcher Vertrag wider ren und Glauben wie gegen die guten Sitten verstoße. .

Doch erscheinen die hier aufgedeckten Mißstände noch nicht so schlinm, wie die Lage der Kellner und Kellnerinnen, die jüngft durch eine Verhandlung des Münchener Gewerbegerichts wieder offenkundig wurde. In einem besseren Kaffeerestaurant der haverischen Hauptstadt erhielten die zehn dort heschäftigten Kellnerinnen keinen Pfennig Lohn. Dies überrascht heute nicht wehr, denn es ist überall die Regel; Kellner und Kellnerinnen sind heute fast immer nur auf, Trinkgelder der Gäfte an⸗ ö wenigstens in den Großstädten. Dem Wirt müssen sie ehr häufig noch Bargeld heraugzahlen. Er nimmt ihre Arbeitskraft umsonst und einen Teil ihrer Trinkgelder obenein. Wie weit dieses beschämende Lohnsystem ausgebildet werden kann, zeigt jener Münchener Fall. Die zehn Kellnerinnen mußten dem Wirt umsonst

ihre Arbeits kraft und noch folgende Barbeträge täglich geben: Bruch-

h 15 , obgleich sie jeden einzelnen zerbrochenen Gegenstand noch sonders bezahlen mußten, Putzgeld 20 Pf, für Benutzung der Toiletten 19 Z; jeden fünften Tag hatten sie noch 1 „6 für den Ausgang und dann noch die Invaliden. und Krankenversicherungẽ⸗

kelträge, in voller Höbe zu zahlen. Die Mädchen erhielten dabei

vielmehr nach der Karte mußten die. Speisen Außerdem hatte jede Kellnerin ein ihr beigegebenes Bier oder Wassermädchen mit täglich 30 Aaus ihren Trinkgeldern ju entlohnen und daneben selbst noch sür Streichhölzer, Zahnftocher und die für ihren Bedienungsbereich notwendigen Zeitungen aufzukommen. Derartige Arbeitsverträge sollen Gastwirtsgewerke nicht selten sein. ehnliche Verhälinisse scheinen auch in manchen Konfekt izons betrieben zu herrschen. Vor dem Gewerbegericht in Halle klagten mehrere junge Mädchen gegen ihre Arbeitgeberin, die ihnen einen Stunden⸗ ken von 5 3 zahle. Die tägliche Arbeitszeit betrug 10 Stunden, Kost bekamen die Mädchen nicht, wohl aber waren sie einem ausge— bildeten Straffystem unterworfen. Für jede Mirute 3uspätkommen 1 3 zu zahlen, für jedes Fallenlassen einer Schere 5 , für Lichtzus iehen der Schuhe beim Betreten der Werkstatt 10 Z usw. ber Vorsitzende des Gewerbegerichts richtete an die Unternehmerin die Frage, wieviel Geld die armen Mädchen noch hätten darauflegen müssen, um die Strafen bezablen zu können. . Solche Arbeitsverträge sind Quellen der Prostitution, der Sigentu msvergehen und unabsehharen sozlalen Elends. Sie D geradezu gemeingefährlich. Die Arbeiter sind oft durch die Not ungen derartige Verträge einzugehen, aber die Organisationen für wbeiterschutz und woblfahrt und, soweit es sich um welbliche Personen delt, namentlich die Vereine für Frauenschu z sollten es überall eine ihrer Aufgaben betrachten, derart unsittliche Verträge an die fentlichkeit und nach Möglichkeit vor das Forum der Gewerbe.; berichte zu bringen.

llinerlei Nahrung; sie hatten oder Menuportionen zu essen und

3 Zur Arbeiterbewegung. a um Ausstand der Porzellanarbeiter in Limoges (ygl. 3 d. Bl.) und D ausgebrochenen Unruhen berichtet 5 X. B., daß die Ausständigen gestern die Freilasfung der verhafteten cen verlangten. Alg sie ihnen verweigert wunde, suchten sie das ö Gefängnisses zu sprengen, rissen kf dem Platze, wo die Messe * alten wird, die Pfähle ö. plünderten mehrere Häuser und auh en Barrikaden. Die gegen die Menge aufgebotene Ha. erie ging zum Angriff vor; mehrere Pfen de verfingen sich in den

e dis die Ausständigen gufgefpannt hatten, und slürzten. Nun

kön Militär Feuer; ein Äusstaͤndiger ist 6 und drei sind

* det worden, einer davon tödlich. Um 109 Uhr Abends 9. ein⸗

, mefplß geränmt. Miebtere Soidaten wätden darch S

ne verie zt. Dreißig Personen wurden verhaftet.

Auch der seit einiger Zeit in Nantes herrschende Ausstand der Hafenarbeiter nahm gestern, dem W. T. B.‘ zufolge, einen heftigen Charakter an. Es kam zu Kun dgeß ungen der Aus- ständigen, wobei etwa zehn Gendarmen durch Steinwürfe verletzt wurden. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Die meisten Läden im Hafenviertel sind geschlessen. ö

Der gestrige erste Tag des Eisenbghner- Ausstandes in Italien sygl. ir 92 8. Bl) brachte, nach einer vom W. T. B. übermittelten Meldung der Agen a Stefgni', einen Mißerfolg der Ausständigen. Zablreiche Züge verkehren Auf allen Linien arbeitet die Hälfte des Personals weiter. Diejenige Beamtenktategorie, die die größte Zahl von Streikenden stellt, ist die ber Heizer und Maschinisten. In Rom war der Gisenbahnverkehr gestern abend fast normal, und die Eisen- bahagesellschaften versicherten, heute werde er n e rt, sein. Die Bahnverbindungen mit allen Verkehrszentren sind gesichert. In Venedig, Novgra und anderen Orten arbeitet das gesamte Per⸗ sonal weiler. Der Matineminister hat zwischen den her mla, Italiens einen Post⸗ und Passagierdienst durch Torpedoboote einger chtet. Das Marineministerkum stesit der Industrig die zum Betriebe der Fabriken erforderliche Kohle zur Verfügung. Die würtschaftlichen Vereine ganz Italiens protestieren lebhaft gegen den Ausstand, dessen völligen Miß⸗ erfolg die heutigen Morgenbhlätter feststellen.

Etwa 500 Eifen bahnangestellte aus Stockholm und Umgegend hielten gestern abend, wie W. T. B. erfährt, eine Versammlung zum Protest gegen den Regierungsentwurf eines Streitgesetzes ab. Nach lebhafter Debatte wurde eine Resolution angenommen, die einen scharfen Protest gegen den Regierungsentwurf ausspricht und die Eisenbahner auffordert. sich den übrigen Arbeitern im Kamwvfe gegen die Klassenpolitik der Negie⸗ rung anzuschließen. An die ausständigen Eisenbahner in Italien wurde ein Sympathietelegramm gesandt. .

In Zürich sind, nach einem Telegramm der Köln. Ztg., die Sch losser in den Ausftand getreken. Sie verlangen, wie die Maurer, einen Mindestlohn. n

In Fr gnrgton wurde gestern, dem W. T. B. zufolge, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes veröffentlicht, durch die das New PJorker Gesetz, das die Arbeitszeit in den Bäckereien auf 10 Stunden täglich und auf 50 Stunden wöchent. lich festsetzt, für verfassungs widrig erklärt wird, weil es der freien Ausübung von Vertragsrechten widerstreite.

Kunft und Wissenschaft.

A. F. In der Aprilsitzung der Gesellschaft für Erdkunde berichtete zunächst Oberlehrer Heinrich Fischer über das geo— graphische Studium in den Vereinigten Staaten. Aus— gerüstet mit einem Reisestipendium der Stadt Berlin und mit Ein⸗ führungen des Gesellschaftsvorstands, hat, der Redner im vorigen Sommer den Verhältnissen, unter denen in der Union auf Schulen und Hochschulen der Unterricht in der Erdkunde betrieben wird, ein sorgfaältiges tudium gewidmet. Das Ergebnis ist, daß aus dem Betriebe diese? Unterrichts drüben mancherlei zu lernen ist. Große Aufmerksamkeit wird im besonderen dem Entwerfen von Karten in dem Sinne zugewandt, daß die Lernenden imstande sein müssen, kartographisch nicht nur Flußnetze und Ge⸗ birge, politische Grenzen, Städte und Verwaltungshezirte schnell zu Papier zu bringen, sondern beispiels weile auch geologische Verhãltnisse = UÜrgebirge, Tertiärformatlonen, Diluptum Waldyerteilung, Bevölkerung dichten, Verkehrswege u. s. f. Daß dem Gedächtnis durch das Auge auf solche Welse große Hilfe geleistet wird, dürfte unbestreitbar sein. Im allgemeinen wird durch den praktischen Amerikaner dem erdkundlichen Unterricht größeres Inter⸗ eff und dementsprechend auch mehr Zeit gewidmet als bei ung und deshalb bei Prüfungen hoher Wert auf erlangte gründliche Kenntnisse in der Geographie nach den ver schiedensten Richtungen gelegt. Die Verschärfung der Er amin ist die Folge, und wie es scheint, eine segensreiche Folge dieser Bevorzugung deg erdkundlichen Unterrichts. Den zweiten und Hauptvortrag des Abends hielt Herr Wilhelm Filchner, Leutnant im 1. bayerlschen Infanterieregiment „König! in München, in den Keisen der Deographen. wohlbekannt durch seinen im Jahre 1900 erfolg⸗ reich ausgeführten dreimongtigen Parforceritt über den Pamir. Der Vortragende hat seine im vorigen Sommer auß⸗ eführte neueste Forschungszreise nach einem Gebiet gerichtet, das bisher . unbekannt und wegen der Gefahren, die seine Erforschung be— drohten, allseitig gemieden war, nämlich nach dem Oberlauf des Gelben Flusfes Hoangzho der in Tibet, in unwirtlichem, von einer wilden und räuberischen Bebölkerung bewohntem Gebirgs⸗ lande strömt. Es darf einleitend gesagt werden, daß diese Expedition unter unsäglichen Müben, furchtbaren Ansttengungen, Ent behrungen und schweren Gefahren für Leib und Leben mit einem beträchtlichen Gewinn für die Wissenschast ausgeführt worden ist, und daß wir nunmehr wenigsteng eine Vorste lung gewonnen haben von diesem ganz außergewöhnlich beschaffenen Iluß⸗ gebiet, das in 4000 = 209 m Meereshöhe unseren hergebrachten An⸗ schauuugen von einem Wasserlauf, der hier schon 150 ebm Wasser sekundlich befördert, vollständig widerspricht. Man denke sich einen Strom, der, bald ganz flach und seeartig erweitert, sich in einem aus⸗ gedehnten Landsee zu verlieren scheint, bald in viele Arme geteilt einen Inselarchipel umspült, um wenig später in engem Rinnsal zwischen 400 m hohen Felswänden schãumend und beausend und von gewaltiger Tiefe seine, gesamte Wasser⸗ masse weilterzuwälzen, einen Strom, der eigentlich in allen Richtungen der Winyxrose fließt, Windungen von großer Kühnheit und von solcher Seltsamkeit macht, daß der Unterlauf wiederholt fast an die Stelle des Oberlaufes und ganz nahe einer Stelle des letzeren zurückkehrt. welche die Wasser viele Tage vorher passiert haben. Und das alles inmitten eines Berglandes, das aus so chaotischen Prozessen der Erdbildung hervorgegangen ist, daß seine Gestaltungen geringe oher gar keine Aehnlichkeit haben mit irgend welchen andern Gebirgs⸗ ländern, sodaß die von ihm gezeigten zahlreichen Lchtbilder geradern abstoßend wirken, unirdisch in fernalisch in der Häßlichkett, und gãnzlichen Regellosigkeit des Landschaftsbildes. Natürlich ist diese Zertrum nierung und Verwerfung des Gebirges die Ursache der oben geschil derten Eigenart dee Skroms; aher sie entbehrt meistens de? großen Zuges gänzlich, den andere Erdbildungen zeigen bel denen ähnliche Kräfte am Werke gewesen sind. So stellen diese Bilder, so wäblerisch sie aufgenommen sind und so getreu sie die S; werien wieder zeben a, fast ausnahmelos geradezu landschaftliche Nißbildungen vor, besten alls Seltsamkeiten natüclicher Bildungen, wie sie zum Glůch sich auf der Erde nur hier, in innersten Hochasten, vorzufinden scheinen = Leutnant Filchner hat ganz auf eigene Rechnung und efahr diese Forschungereise unter. nommen, begleitet nur von seiner jungen Gattin und dem hefteunzeten Arft Dr. Tafel. Von Schanzhai ging es unãchit den Dan gtsetie g aufwärts, dann unter Benutzung eines linken ehen flusse und we lterbin auf dem Landwege zur Grenze des gordostlichen Tibet. Hier in Siningfu blieb Frau Filchner in einer Missionsanstalt. in Sor gen . Rückkehr des Gatten monatelang erwartend, zurück, während , Dr. Tafel an der Spitze einer Expedition, die aus 15 ch nesi ken Dienern, 3 Dolmetschern und 5 chinesischen Sol aten bestand und 45 Pferde, 15 Maultiere und 35 Yikz mitführte, in das Innere von ĩ oangho vordrang. ; . ö Tiber nn e n, ron Sinir gfu erfolgte an n n m in * westlscher Richtung, di Räckkehr verzögerte sich bis . 7 , . erst am 12. Nobember konnte von Siningku die * 989. rar Schangbal angetreen werden. Ueber den Verlauf der Erpe l 46 Tiesen 36 Keoengten gab Leutnant Filchner kane gm , und ö. f sesselnde Beschreihungen, denen im amel nen n ö. geh an e, Sielle nicht möglich ist. Am 24 Jmrll wurde ne Ho ng n. Punkte erreicht, wo er durch eine Hochebene in tegel mäßig: m tt 1 doch fo hefrig strömt, daß ihn zu üiherschteiten unm bllich war; ln . ; wandernd, kam man an eine Stelle, wo der Strom sich in mehrer

ĩ ĩ cr Uebergang. Weiterhin waren unter Acme telle, und bier zelang der Uebergang Weit chin are

, rer sn fte birae ke zu uͤbersteigen, eine dichte Schme. Scmneestürnien steile Gebirg ketten zu denn, nere D rede batte die wenigen Spuren gangbarer Pfade verwischt. De

Tiere litten stark an Futtermangel. Gleich zu Anfang kamen 3 Pferde im Schlamm eines Sumpfes um. Vergegenwärtigt man sich, was oben von dem Lauf des Hoangho gesagt ist und daß Zweck der Forschungsneise doch die Feststellung seines Oberlaufs war so versteht man. daß der Marsch ein Hig und Her war, daß man häufig die Spur verlor, Nehenflisse für den Hzuptstrom hielt und r Lauf verfolgend, sich von jenem entfernte, bis der Irrtum erkannt und zum Hauptsttom zurückgekehrt wurde, daß wiederholtes lÜebersetzen über Wasserläufe, auch über den Hoangho nötig war u. s. f. Die größten Schwierigkeiten Uund Gefahren aber hrachten die feind= selige und hinterlistige Bepölketung und die meuterischen Absichten der Begleitung. Die 5 chinesischen Soldaten waren zwar mit Gewehren bewaffnet, aber, wie sich leider erst im Ernstfalle herausstellte, hatte der chinesische Befeblshaber ibnen Patronen mitgegeben, die mit Sand siatt mit Pulver gefüllt waren, um blutige Konflikte mit den Tihztanern zu vermeiden. So war Leutnant Filchner auf vier ihm gebörige Gewehre beschränkt, zu denen etwa 1099 Patronen vorhanden waren. Sie haben aber doch geholfen, die im Grunde feigen Eingeborenen sich vom Halse zu halten Nur ein einziger tibetanischer Häuptling erwies sich als wohlgesinnt Er gab der Expedition zwei zuverlässige und sich bewährende Führer mit. Bei fergeren Zusammenstößen mit Tibetanern aber wurde der eine dieser Begleiter verwundet, soda man auf ihre weiteren Dienste verzichtete, um sie nicht selbst zu ge— fhrden. Bei der großen Uebermacht der Feinde und ihrer Hinterlist sowie bei dem berechtigten Mißtrguen gegen die eigenen kannschaften blieb der in einen Hinterhalt gelockten Expedition schließlich nichts äbrig, als alles irgend entvbehrliche Gepäck, die Vaks, die meisten Sammlungen und die Lebensmittel zurück zulaffen und mit neun Gewehren, wenig Patronen noch sowie Proviant auf nur 6 Tage der drohenden Ueberrumpelung durch tibetanische Uebermacht zu entrinnen. Auf den nur unter großen Anstrengungen und Entbehrungen angetretenen Eil märschen mit auf⸗ rührerischen Leuten wurden die Pferde allmählich geschlachtet und verzehrt. Es waren noch 11 Tagereisen bis zur tibetanischen Grenze Endlich war diese von den beiden vorauseisenden Europäern trotz furchtbaren Schnee- und Regenwetters erreicht. Zwei Tage spaͤter waren sie in Stningfu und schickten ihren todmüden Begleitern sosort Hilfsmannschaften entgegen. Leutaagt Filchner hatte die Genugtuung, daß von den mitgenommenen Menscken alle bis auf einen einzigen zurückkehrten, von den Tieren allerdings nur tsE Von den Sammlungen hatte vieles zurückgelassen werden müssen; aber etwa 800 Pbokographien und alle Notizen über die mit greß,t Sor falt angestellten astronomischen, erdmagnerischen und täglich drei maligen meteorologischen Beobachtungen sowir Wassertemperatur⸗ und Höhenmessungen, eine zoologische und botanische Sammlung waren erhalten. Auch Frau Filchner war inzwischen in Siningfu mit meteorologischen Beobachtungen und der Anlegung ethnographischer, zoclogischer und botanischer Sammlungen tätig gewesen. 6. Der fast zweistündige Vortrag begegnete allseirigem, großem Bei fall. Das von der Expedition Erreichte kurz zusammenfassend, hob der Vorsitzende, Geheimrat, Professor von Richthofen hervor, daß hier in Wahrheit helles Licht über einen bisher fast unbekannten Til Innerasiens verbreitet werde und daß nach Ordnung dez mitgebrachte n Beobachtungsmaterials sich die Erfolge wahrscheinlich noch größer erweisen würden, als sie jetzt bereits erschienen. Fran lchner begrüßend, die in der ersten Reihe den Zuhörerschaft latz genommen hatte, erinnerte der Vorsitzende daron, ez sei etwa 50 Jahre her, daß die Gesellschaft zuletzt einer um zie Erdkunde ähnlich der Frau Filchner verdienten Dame ihre An. erkennung und Bewunderung ausgesprochen habe, und zwar durch den Mund von Karl Ritter. Die damals Gefeierte war Frau Id! Pfeiffer, geb. Reyer, aus Wien, dort im Oktober 1828 verstorben, und durch ihre die ganze Erde umspannenden Reisen berühmt, die 130 070 englische Meilen zur See und 20 9009 zu Lande umfaßten.

Am Sonnabend ist der seit dem Tode Menzels äiteste hiesige Maler, Professor Eduard Pape, Mitglied der Königlichen Akademie der Künsle, nach kurzem Krankenlager verstorben. Er war am 28 Fe bruar 1517 zu Berlin geboren, wo er auch in den Jahren 134 bis 1839 als Schüler von Beechen seine akademische Aus— bildung erbielt. Sein Hauptgebiet war die Landschaflsmalerei. Reizvolle Bilder von ihm schmücken einigé Säle des Lirsigen Neuen Museums, und besonderg seine landschaftliken Scilde, rungen der schweizer und oberbayerischen Alpen haben ihm schnell einen bedeutenden Ruf verschafft. Die Nationalgalerie besitzt von ihm ein Bild des Handegg-⸗Gletschers und die Darstellung des Rhein— falls.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Galatz berichtet unterm 8. d. M.: Die Witterung im März d. J. war kühl und rauh. Erst gegen Mitte des Monats setzte sich das Eis der Donau in Beh egun und konnten die ersten Schiffe einlaufen. Gegen Ende des Mongfs waren größere Niederschläge zu verzeichnen. Der Stand der Saal n läßt nichtz zu wüänschen übrig. Die gůnstigen Aussich en auf ein reiche Rapsernte haben zu einigen Verkäufen auf Lieferung gesübrt, 3 Preisen, die sich auf rund 160 „M frei an Bord und für die Tonne berechnen. Im übrigen hat sich das Getreideausfuhrgeschäft noch nicht recht ent⸗ wickelt, die flauen Märkte des Auslands und der Mangel an Getreide haben das ihrige dazu beigetragen. 69 n, , .

Im Laufe des März d. J. wurden über die Sulinamündung

ausgeführt: ; . 966 37 250 t Weizen ho3 t Mais 1891 , Rozgen 6144 Gerste. . Die Frachten sind bis auf 6 heruntergegangen. Suline⸗ dampfer eh mn 6/tz bis 69 für die Tonne, weil dort noc einige Ware auf Verschiffung wartet.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Schweden. ö 9 9) Die schwedische Regierung hat laut Bekanntmachung vom 12. . M. Rang oon in Britisch⸗Birma für pestverseucht erklärt.

Kiel, 18. April. (W. T. B) Die Kieler Neuesten Nach⸗ richten melden aus nn, ,,. daß dort ein Dienstmädchen an e ĩ orben ist. , e r n, nie. T. B) Im hiesigen Kranken⸗ hau se ist heute ein Mann an Genickstarre gestarben. der seit kurzem auf einer Ziegelei im Kreise Kehdingen beschäfligt und vor zwel Tagen ins Krankenhaus eingeliefert worden .

Wernigerode, 17. April. (W. T. B.) Das Blatt Wernige⸗ röder Zeitung und Intelligeniblatt. mel det, daß in Heim burg, Kreis Blankenburg, eine Frau an Genickstarre erkrankt ist. ö.

Augsburg, 17. April. (W. T. B) Die Augsburger Abend⸗ zeitung“ meldet das Auftreten der? Genickstarre in hie siser Gegend. , ,. ist ein Gärtnerlehrling in Haunstetten

ieser Krantheit gestorben. .

. 6 18 ö (W. T. B.) Dem „Standard! wird aus Kalkutta gemlbet: Cs kommen immer noch fäglich über 160 Todee⸗ fälle an Pest vor. 3. n . zahlen Prämien für die inlieferung von toten Ratten. 3 ĩ 4 , n n. 17. April. (W T. BM Der Cape Argus. meldet, daß das Verbot der Ein fuhr von Ochsan und Schafen aus der Käpkol'nie nach Damaraland über Angra Peg ung auf. geheben worden sei. Das Verbot werde auch für die Ginfehr über Swakovymnnd in Wegfall lommen, wenn bis zum 28 April kein nener Fall von Viehertran kung vorkomise. Man nehme an, daß keine

Fälle von Rinderpest mehr vorlägen.

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