1905 / 95 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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Anschläge anbringen lassen, in denen die Ausständigen auf⸗ fer werden, ihren Dienst wiederaufzunehmen und in denen ihnen

r den Weigerungsfall die in der Dienstordnung vorgesehenen Strafen angedroht werden. Die Eisenbahngesellschaften stellten den Industriellen die zum Betriebe ihrer Fabriken nölige Kohle zur Ver- fügung. Eine öffentliche Sammlung für die Austeilung von Be⸗ 3. 3 . das seinen Dienst versehende Eisenbahnpersonal hatte ollen Erfolg.

Kunsft und Wissenschaft.

In Algier wurde gestern, wie W. T. B.“ meldet, der Internationale rie n taliste nt on greß mit einer Sitzung

eröffnet, in der der Gouverneur den Vorsitz führte.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Das Königliche Schauspielhaus bot seinen zahlreichen Besuchern gestern eine Art Vorfeier zu den, bevorstehenden Schillertagen indem es eines der Jugendwerke des Dichters, über das er . selbst rück⸗ sitelse den Stab brach, die dramatischen Szenen Semele“ und eine letzte Dichtertat, deren Vollendung ihm nicht mehr vergönnt war, das mächtige Demetrius“ -Fragment, vorführte. Wie reich auch die „Semele! an döschterischer Schönheit, an Kraft und Gedankentiefe ist, enthüllte die gestrige Vor stellung, obwohl sie nicht völlig einwandfrei war. Fräulein Wachner gelang es noch am besten, den Charakter der Semele zu estalten, in dem naive Neugier mit weiblichem Ehrgeiz sich mischen; n Fräuleln Lindners Juno kam die Göttin gegenüber dem gekränkten Welbe zu kurz, und Herr Molenar fand sich erst gegen den Schluß völlig in seine Olvmpierrolle. Trotzdem ging von dem Stüc eine harmoni che Wirkung aus, die durch die begleitende Musik, der Motive aus Händels Oratorium „Semele“ zu Grunde gelegt waren, noch vertieft wurde.

Die „Demetrius“. Aufführung verdient alle Anerkennung; sie wurde der wuchtigen Größe der Dichtung gerecht. Nicht nur die Hauptrollen waren in guten Händen und im wesentlichen fänstlerisch herausgearbeitet, auch die Massenwirkung der Reichs⸗ tagsszene zeigte eine sorgfältige und verständnisvolle Regie, die prächtige Bühnenbilder wirksam unterstuͤtzten. Vor allem verdient Herr Staegemann hervorgehoben zu werden, der den Demetrius mit hinresßendem Jugendfeuer darstellte; neben ihm trug Herr Molenar als Sapieha in erster Linie zu der großen Wirkung der Reichstagsszene bei. Fräulein Wachner stattete die Maria mit bestrickendem Liebreiz aus, dem Dämonischen des Charakters wurde sie aber nicht völlig gerecht, während Frau Poppe, im letzten Monologe durch allzu wildes rhetorisches Pathos die Wirkung schmälerte. Vor züglich war die Darstellung des klugen Erzbischofs von Gnesen durch Herrn Krausneck.

Schil lertheater O. (Wallnertheater.)

Hebbels feinsinnige Tragödie, Gyges und sein Ring“, die das Königliche Schauspielhaus etwa vor Jahresfrist anerkennenswerter Weise wieder in Erinnerung brachte, ging gestern auf der Bühne des Schillertheateis zum ersten Male in Szene. Eg ist kein leichtes Unter⸗ fangen, gerade dieses Werk Hebbels, dessen Handlung sich nicht in äußer lichem Geschehen sondern in seelischen Vorgängen abspielt, den Zuschauern in der rechten Weise zu vermitteln; in den ersten Jahren seines Be⸗ stehens würde das Schillertheater sich diese Aufgabe auch schwerlich haben stellen können; es ist aber ein gutes Zeugnis für seine Kunst⸗ erziehungsbestrebungen, daß das Wagnis jetzt vollkommen gelang. Zuerst freilich schien es, als wollten sich Verständnis und Stimmung beim Publikum nicht einstellen, aber die treffliche Aufführung zwang es doch schließlich in den Bann der Dichtung. Herrn Paeschke gelang es, als Gyges das edle Griechentum, das in dieser Gestalt verkörpert ist, fein und gut zum Ausdruck zu bringen, die schönen Verse sprach er mit Verständnis und Feuer. Auch der Kandaules des Herrn Ziegel war in bezu 3 die Charakteristik zu loben, wenn die Leistung rhetorisch ö. einiges zu wünschen ließ. Der Seelengröße der keuschen Rhodope waren dagegen Ton und Miene des Fiäuleins Feldhammer, so lobenswert auch ihre Darstellung im allgemeinen war, in ihrer Be⸗ deutung nicht immer angemessen; diese Rhodope war durch die ihr ange⸗ tane Schmach nicht bis ins Innerste getroffen, wie sie der Dichter zeichnet. Unter den Inhabern der Nebenrollen fielen noch Fräulein

Blaha und Herr Reimer durch gute Ceistungen angenehm auf. ö, sammenspiel und Ii f unf für die Herr Werthmann als Re⸗ gisseur gesorgt hatte, ließen n ch s zu wünschen.

Am ersten Osterfeiertag wird im Königlichen Opernhause Der Roland von Berlin' gegeben. Die U, der Elsbeth singt räulein Burchardt vom Hoftheater in Schwerin. In den übrigen Hauptrollen sind die Herren Grüning, Bachmann, nüpfer usw. beschäftigt. Am Nachmittag des zweiten ,, . findet um 25 Uhr eine Aufführung von Hänsel und Gretel! und des Balletts „Die Puppenfeen zu kleinen . statt, in der die Damen Dietrich, Parbs, Plaichinger, Reinl, oltz, Lindemann sowie Herr Berger beschaͤftigt sind. Für den Abend (74 Uhr) ist eine Wiederholung der Humperdinckschen Oper „Die Heirat wider Willen“ in der bekannten Besetzung angesetzt.

Ernst von Wolzogens komische Oper, die am 1. Mai für den Sommer in das Thaliatheater einzieht, bringt als Eröffnungsvorstellung das Bühnenfestspiel ‚Das Urteil des Midas“ von Wieland, 3 von Hans Hermann, und „Die Bäder von Lucca“, Text von Woljogen, Musik von Bogumil Zepler. Für die Tanzepisode der ,, in dem erstgenannten Werk wurde die erste Solotänzerin Signorina Margherita Avrile von der neapoli⸗ tanischen Oper verpflichtet. Hans Hermann hat dazu eine neue Musik⸗ einlage komponiert, deren Hauptmotiv (von A. Thierfelder gesetzt) eine Anlehnung an die erste Pindarsche Hymne ist.

Mannigfaltiges. Berlin, den 20. April 1905.

Für die Schillerfeier, die am Abend des 8. Mai in fünf Sälen, und zwar in der Hochschule für Musik, in der Phil harmonie, der Singakademie, in den ‚Concordia⸗Festsälen und in der Brauerei Friedrichshain, stattfindet, haben fünf Dichter sich bereit er— klärt, je einen Prolog zu verfassen, und zwar die Herren Fulda, Rodenberg, von Wildenbruch, Trojan und Träger. Als Redner sind gewonnen die Herren Gymnasialdirektor Beller⸗ mann, Universitätsprofessor Burdach, Universitätsprofessor Geiger, Schulrat Jonas, Universitätsprofessor Weißenfels. Die Schiller⸗ feier soll eine durchaus volkstümliche Veranstaltung werden, daher wird die Zulassung zu den Aufführungen ohne Eintrittsgeld erfolgen. Dem geschäftsführenden Ausschuß wird in der Verteilung der CEin⸗ trittskarten eine sehr große und schwierige Arbeit erwachsen. Mehr Sorge aber macht die Beschaffung der Geldmittel, und es wird daher aufs neue um Einzahlung von Beiträgen an die Depositen⸗ kassen der Deutschen Bank und an die Buchhandlungen gebeten.

Der Verein zur Speisung armer Kinder und Not⸗ leidender, der den Zweck hat, arme Kinder, die von ihren Eltern nicht ernährt werden können, und sonstige Notleidende, deren Bedürftigkeit und Würdigkeit hinreichend festgestellt ist, zeitweise mit Speisen und sonstigen Bedürfnissen zu unterstützen, hielt gestern abend unter dem Vorsitz des Sanitätgrats Dr. Stern im Bürgersaal des Rathauses seine Generalversammlung ab. Nach dem er⸗ statteten Tätigkeitsberichte hat der Verein im abgelaufenen Berichts⸗ jahre 2100 Familien mit Lebensmitteln unterstützt und dafür 12 276 auf⸗ gewendet. Das Hauptgewicht wurde auch in dem abgelaufenen Jahre wieder auf die Frühstückeverteilung in den Schulen gelegt und hierfür 13 740 46 verausgabt. Für die Kinder in Kindergärten wurden für Frühstück und Mittagessen 2854 S6 aufgewendet. Nach dem sodann vorgetragenen Kassenberichte beziffern sich die Einnahmen von 1904 auf 30 826 1M, die Ausgaben auf 29 9861 „n, sodaß sich Ende Dezember 1904 ein Kassenbestand bon 864 S6 ergab. Das Vermögen des Vereins beläuft sich auf 13 000 M, das in Wertpapieren angelegt ift.

Hannover, 19. April. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Hannoverschen Courier“ aus Braunschweig schneit es im Ober⸗ harz seit Montag früh ununterbrochen. Bei empfindlichem Nordost beträgt die Temveratur minus 2 bis 4 Grad. Die Post muß Schlitten benutzen. Touristen, die am Freitag vom Torf⸗ hause nach dem Brocken gingen, verliefen sich und kamen eist nach neun Stunden an.

Sankt Wendel, 20. April. (W. T. B. meldet: Am Mittwoch, den 14. G, se nn . *

Ottweiler ein Güterzug auf inen an deren bor b fahrtssignal haltenden Güterzug. Vier Wagen wurden h . dagegen ,,, nicht verletzt. Die Ursache dez k . auf ein Dienstversehen eines Beamten zurückzuführen. nfallß

Leipzig, 19. April. (W. T B) Heute er,, für den Rei a , d, n, d g re un he

der u. a. der Unterstgatssekretär im preußischen ,, -

Freiherr von Seckendorff und der Direltor im Reichs justijamt

mann, die Mitglieder des Reichsgerichts und der ge, ,

sowie Vertreter der Stadt Leipzig beiwohnten. Die Gedach gede hielt der Geheime Kirchenrat, Professor Dr. Rietf che nig. Leiche wird heute abend nach Stuttgart übergeführt.“ di

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De pesch en.

e , n nr. ö. . i ,. Te ramm au indhuk in Deu ⸗Su dwestafri olgende Verluste: frita mi⸗

Leutnant Wilhelm Bandermann, geboren am 30. 3. 1880 zu Bersjn früher im Telegraphenbataillon Nr. 2; Unteroffizier Sophu Henn

eboren am 18. 1. 1883 zu Hannover, früher im Infanterieregsmn

r. 97; Reiter Wilhelm Stein, geboren am 77. 9. 183) Barmen, früher im Dragonerregiment Nr. 4; Unteroffijter Lud ö Schümann, geboren am 25. 8. 1878 zu Beselin, früher im Pionser bataillon Nr. ; Gefreiter Georg Wernthaler, geboren am 31. s0 188) zu Lanzshut, früher im Königlich baperischen 3. Pionierbataillon; Rete 6 Mewius, geboren am 21. 12. 1882 zu Aschersleben, früher im In anterieregiment Nr. 149. Verwundet wurde Gefreiter Alten Enßle, 5 am 29. J. 1879 zu Heubach, früher im König württembergischen Ulanenregiment Nr. 19 (leicht durch Strelsst an der rechten Hüfte). ;

Im Gefecht am 18. April bei Tsangrob Find gefallen

Oberveterinär Adam Hagemeier, geboren am 20. 7. 1876 zu Cller früher im Feldartillerieregiment Nr. 27; Unteroffizier Otto Km eboren am 3. 8. 1877 zu Brandenburg, früher im Kürassierregin r. 6; Gefreiter Gottlieb Weimgr, geboren am 12 47 193

zu Unterheinrieth, früher im Königlich württembergischen Infantan, regiment Nr. 122; Reiter ö. Käseberg, . am EJ 1883 zu Wolfenbüttel, früher im Infanterieregiment Nr. Verwundet wurden: Gefreiter Hermann Köttgen, p boren am 18. 10. 1881 zu Kettenis, früher im Gragan regiment Nr. 15 (schwer, Schuß in rechten Unterschenn Reiter Georg Laas, geboren am 14. 10. 1884 zu Leipzig, frühern Telegraphenbataillon Nr. 3 (schwer, Schuß in kn len Rein Paul Dietrich, n,. am 9. 12. 1883 zu Leipzig⸗Reudnitz, fin im Telegraphenbataillon Nr. 1 (schwer, Schuß in linken Her. schenkel); Reiter Franz Neff, geboren am 15. 10. 1883 zu Ren, früher im Telegraphenbataillon Nr. 3 (leicht durch Fleischschh m linken Oberschenkeh.

Beim Ueberfall der Farm Ondekarimba am 13. Apil st 64 Reiter Hermann Krebs, geboren am 23. 2. 188 n

edern, früher im Trainbataillon Nr. J.

Unteroffizier Fritz Bernschein, e,. am 7. Februar 1880 n Eckartsberga, früher im Infanterieregtment Nr. 170, ist am 16. Wil im Lazarett zu Windhuk an Typhus gestorben.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten e und Zweiten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag bleiben die

Königlichen Theater geschlossen. Sonnabend: Opernhaus.

Geschlossen.

Anfang 77 Uhr. Symphoniekonzert

Weingartner. Anfang 795 Uhr.

Schauspielhaus: Geschlossen.

Sonntag: Opern haus. 105. Abonnements vorstellung. Der Roland von Berlin. Oper in 4 Akten. Dichtung und Musik, unter Benutzung des gleich namigen Romans von Wilibald Alexis, von R. Leoncavallo. Deutsch von Georg Droescher. Anfang 743 Uhr.

Friedrich von Homburg. Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von Heinrich von Kleist. Anfang 77 Uhr. Montag: Opernhaus. Nachmittags 25 Uhr: 4. Billettreservesatz. Hänsel und Gretel. Märchen⸗ spiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck.

antomimisches Ballettdivertissement von Haßreiter ĩ . Gaul. Musik von Joseyh Bayer. Dienst. und Arthur Harth. Freipläͤtze sind aufgehoben. (Ermäßigte Preise.)—

Gerliner Theater. Freitag und Sonnabend: Sonntag: Zum ersten Male: Die eiserne strone.

8 e n, ee, Ein Teufels⸗ Geschloss öni j j enstag, achmittags ? r: n Teufels⸗ eschlossen. der Königlichen Kapelle. Dirigent: Herr Felix re lens. n cr he, e, dem, der ü;

,, ,, 4 n t nr. Freitag, Abends 8 Uhr: Geistliches Konzert der Tert von Adelheid Wette. Die Puppenfee. V g ae , n m e mn.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gyges und sein Frau

Freitag: Geschlossen. Die

. Der Hüttenbesitzer. (Wallnertheater.)

lichen Oper.

Nenes Theater. Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Ein Sommernachtstraum.

re, , a genre . . ü ,

Cessingtheater. Kasse ist von 10 bis 1 Uhr geöffnet. Hemm abend; rng, i t Karfreitag: Geschlossen. ; Schnick ane e h n rn auh: , z . Kbelde s uhr: Das grofte Ge. eltbh ige grnfr bes si. wer g ch. ere, ? ö ; mheimnis. Schauspielhaus. 29. Abonnementsvorstellung Prinz , 2A Uhr: Rafe Bernd

Dienstag: Elga. Anfang 8 Uhr.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/13. Di., Feiertagen in allen vier Vorgtellungen e,

irigent: z ünd Abends:; Ching⸗Ling ⸗Foo und seine zue . . n , . e , Originalchinefen und die große Pracht aus satiumt

arie Goetze, Rud. Berger von der . n

Konzerte.

Singakademie. Freitag, Abends 66 h Seb. Bach, Passionsmufik nach dem Cvangeltn

Lnstspielhans. (Friedrichstraße 236) Freitag: Matthaei.

Dirkus Schumann. Mittwoch, den 26. Apil

Sonnabend, Abends präzise 77 Uhr: Grande Soiree High-Lire. Galaprogranmn

Residenztheaster. (Direktion: Richard Alexander) und: Ching Ling / Foo und seine w,

zwölf Originalchinesen. Ferner:

Little Chee. Toy.

Po · ta⸗ to. um Schluß:

kleinfüßigen Frauen ꝛe.

Ostersonntag, Ostermontag und folgende Tage,

Abends 8 Uhr: Herzogin Erevette. Nordlandsreise.

n,, , , , , an beiden Osferfelertagen, Nachmittags 3 Uhr n ift

Sonntag. den 23, und Montag, den 26. . .

Kind frei) und Abends 7 Uhr: Je zwei 6.

brillante Galafestvorstellungen. An au.

pantomime Eine Nordlandsreise.

7 1565. dorstellung. Ring. ch Pisfessor Heinr. Grünfeld, Fräule K bends 77 Uhr: 105. Abonnementsborstellung. Die Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Gyges und sein Meta Schönfeld, Konzertsängerin, (40 Musiker) ü ag

Heirat wider Willen. Komische Oper in 3 Auf— ö .

zugen, frei nach einem Lustspiel des A. Dumas, von EC. Humperdinck.

spielbaus. 30. Abonnementsvoꝛstellung. reitag: Geschlossen. , z . Sig rh bende s Uhr: Zum ersten Male:

eg, , n gn. x. ; ; Tante. Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Goethe. ,. , in 3 Akten Rn, feiertag, Nachmittags 8 Uhr: Er umd Sonntag, . . 3. 58 ends * Faust von Wolfgang von Goethe. Der Tragödie inn , Die furl gorberüng;

von Berlichingen mit der eisernen Hand.

Anfang 7 Uhr. (

Neues Operntheater. Sonntag: 38. Vorstellung. ,,,, erster Teil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und Peter Joseph von Lindpaintner. Anfang 7 Uhr. Montag: 39. Vorstellung. Doktor Klaus. Lustspiel in

5 Aufzügen von Adolph L Arronge. Anfang 77 Uhr. hof Zoologischer Garten.) Der Billettvorverkauf hierzu findet an der Tages gehobenem Abonnement) Oratorium Die Schöpfung. Sonnabend, Nachmittags 29 Uhr: Zu tleinen Preisen: Don Carlos. Abends 71 Uhr: Die neugierigen Fr Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:

. ss Die Afrikanerin. NDenutsches Theater. Freitag: Geschlossen. 3

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Martha. Abends 75 Uhr: Die neugierigen lieben.

kasse des Schauspielhauses gegen Zahlung eines Auf- geldes von 50 3 für jeden Sitzplatz statt.

Sonnabend, Abends 79 Uhr: Zum ersten Male: 2g, Trrnatz fen rags 2, Uhr.; Die wrüde onntag, Nachmittags 2. r e, , er nharb. Abende 7 Khr: Daust. Frauen. Erster Teil.) . k Nachmittags 2 Uhr: Helden. Abends 77 Uhr: Der Privatdozent.

Zyklus vom 13. bis 31. Mai. Weinbergsweg 12a - 136.) e e n , e n ee. ö von Bach, unter Leitung von

Reimann.

Theater des Westens. (GKantstraße 12. Bahn ˖

Dirigent: Max Schmidt.

phigenie auf seine Schwester. ugen rechts! Bentraltheater.

Sonnabend: Der Wildschütz. Karfreitag (bei auf⸗ ,

auen. Sonnabend: Faust.

Abends 7 Uhr: Die Stuart.

Trianontheater.

reitag: Johannes⸗ . . An beiden ,,.

glückliche Gilberte.

; zdti Sonnabend und an den Osterfeiertagen, Abends X. (Friedrich Wilhelm städtisches Theater.) I nn, gor te ref,

1. Osterfeiertag, Nachmittags 35 Uhr: Charleys Verlobt: Frl. Elsa Bachstein mit Hmn. deut

Gastspiel des Theaters

des Westens. Freitag: Zu fen n Prejsen: 3 Oratorium „Das Liebesmahl der Apostel“. Sta? ikank oer n n n,

Bellealliancethenter. ( Bellealliancestraße 7/6. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Freitag: Geschlossen.

Am 1. Osterfeiertag, NachmittagZs 3 Uhr: Maria

Am 2. Osterfeiertag, Nachmittags 3 Uhr: Preciosa.

An allen Abenden 8 Uhr: .. . noch einmal so

(Georgenstraße, l druckerei un X ; grlchrich, und Unibersitatestraße) Freitag: Ge. Drug der Nerddeutschen Buch nr. nationaltheater. (Ohrettin:. Huge Beder. ff sut Sonnabend: Das elfte Gebot. Nachmittags: Die bends: Ihr Alibi.

Familiennachrichten.

Walther Huth (Berlin).

Jaeger (Schönebeck a. G.. 9 Gẽest orb en: Hr. Regierungsbaumeister Scharoweky (Berlin). Hr. Domherr Dr. Anton Wendler (Lespzig). Hr. . 9 Emil August ungt . 3 6a 2 (Breslau). Fr. Emilie von Obeimb. 44 ofer und Groß-⸗Nädlitz (Schweidnitz. Gg r. Agnes Von. Blankenfeld, geh. . Breslan). Emma Freiin bon Bu (Königsberg).

Verantwortlicher Redaktenn Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Scho li) in in. jwischen Verlag der Expedition (Sch ö

Anstalt Berlin 8W., Wilhelm

Neun Beilagen (einschließlich Boͤrsen · Bellage

Anfang 8 Uhr.

Auf a,,. sind am 7. April bei Geidam gefallen

nach Königsbrück,

Gebor?n; * Gin Sohn. Hrn. Bergwerkedirt⸗ Hatt

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Mn 95.

Per sonalver änderungen. öniglich Preustfische Armee.

z: v. .

tr. hb; ĩ die e . h hahnre 3. Bad. Rr. Sz, Frhr. HJardegren. R Sr. Pistner

Ferner in solgtem Ausscheiden aus d Königl. bayer. Oberlt.

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aus d Königl.

Katholische Militärgeistliche.

16. April. Lang häu er, bisher Militärhilfsgeistlicher in Metz, zum Div. Pfarter der 33 Div. in Metz, Meyer, bisher Militär- hilfsgeistlicher in St. Avold, zum Div. Pfarrer der 34. Div. in St. Avold, versetzt.

Königlich Sächfische Armee. Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 10. März. Schäfer, Rechnungsrat. Geheimer expedierender Sekretär im Kriegs ministerium, auf seizen Antrag unterm 1. Juli d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt.

2. März. Hertel, Rechnungtrat, Geheimer expedierender Sekretär im Kriegsministerium, auf seinen Antrag unterm 1. Juli d. J. mit Pension in den Rubestand versetzt.

. April. Meischner, Kanzleisekretär bei der Abteil. für Landekaufnahme, unterm. J. April d. J. zum Registrator ernannt.

. April. Horn, Provpiantmeister auf Probe in Pirna, zum Probiantmeister, Pam pel, Proviantamtskontrolleur auf Probe in e n zum Proviantamtskontrolleur, unterm 1. Mai d. J. ernannt.

8. April. Ulrich, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Plauen i. V., ich. För Gerlach, Kaserneninsp. (Kontrolleführer) in Königsbrück, nach Plauen i. V., versetzt.

12. April. Ulbricht, Oberapotheker der Landw. 1. Aufgebots

im Landw. Bezirk Zittau, der Abschied bewilligt. Sixt, Ünter⸗

apotheker der Res. im Landw. Bezirk 11 Dresden. Starcke, Unter

apotheker der Res. im Landw. Bezirk Leipzig, zu Oberapothekern des Beurlaubtenstandes befördert.

XIII. (döniglich Württembergisches) Armeekorps. Beamte der Militärverwaltung.

ö. 30. März. Die Unterapotheker der Res'. Steng elin vom Landw. Bett Ulm, Graf vom Landw. Bezirk Biberach, Preger hom Landw. Bezirk Stuttgart, Seu fert vom Landw. Bezirk Hall, R igel, Dr. Amos, Bertscher vom Landw. Berirk Stuttgart, zu Oberapothekern ernannt.

z Der Abschied bewilligt: dem Oberapotheker der Landw. 1. Auf⸗ zebets Dr. Schu ster vom Landw. Bezirk Biberach, den Ober⸗ Hetzetznn der Landw. 2. Aufgebots Reuß vom Landw. Bezirk kee ent heim Paret vom Landw. Bezirk Stuttgart, Bauer vom andm. Bezirk Leonberg, Dr. Blezinger vom Landw. Bezirk Hall, * San p) vom Landw. Bezirk Ellwangen, Dr. Sandel vom

nd. Kern Mergentheim, Stützner vom Landw. Bezirk Hall. 3 8 April. Maut, Milifärbaufekretär bei dem Müiltärbauamt

uttgart, zum Intend. Baufekretär bei der Korpssntend. ernannt. ĩ 8. April. Diez, Intend. Sekretär von der Militärintend, . erpedierenden Sekretär im Kriegsministerium, Knoll, Bureau— ar bei der Milifärintend. zum Intend. Sekretär, ernannt.

. Kaiserliche Marine. Iffizi ere u

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und ]. NM 3.

an Schi * lachtflolte

des Chefs der Marlneftatlon der Norbfee, im Kzn f. MontgeJaz, Major und Bats. Kommandeur he zer. 9. Inf. Regt, v. Malais s, Hauptm. und Battr. Harlt gh nigl. bayer. 7. Feldart. Regt, Kelter, Hauptm. und Ill von 9 im Königl. bayer. 8. Feldart. Regt., alle vier für die dltiwen Sch Mal bis 10. Juni 1365 an Bord eines Schiffes der i Te il. 85 . ö. ohe 4. erf .

ol ziere über Ort und Tag der Ein ung t seinerzelt durch die betreffenden Schiffskommandos.

Berlin, Donnerstag, den 20. April

1905.

Handeltreibende, Techniker und Industrielle wissenswerten

aiserliche Schutztruppen.

Offiziere usn. Neapel, an Bord S. M. Jacht Hohen—⸗ zollern ', 7. April. Lan gheld, Hauptm. in der . bj Kamerun, unter , . von der Stellung als Komp. Chef zum Stabe der genannten Schutztrappe übergetreten. Meerwein, Hauptm. und Kolonnenführer in der 3. k Kolonnenabteil. der Schutztruppe für Südwestafrika, ein Dienstalter vom 10. Sep— tember 1993 erhalten. Dr. Behncke, Marineoberassist. Arzt der Res. (Lübeck), nach erfolgtem Ausscheiden aus der Marine als Ober⸗ arzt mit Patent vom I2. Dezember 1903 in der Schutztruppe für Sũdwestafrika angestellt.

Literatur.

Amerika, seine Bedeutung für die Weltwirtschaft und seine wirtschaftlichen Bejiehungen zu Deutschland, insbesondere zu Hamburg, in Einzeldarstellungen mit zahlreichen Illustrationen und Karten, herausgegeben von Dr. Ernst von Halle. 763 S. Verlag der Hamburger Börsenhalle, G. m. b. H., zu Hamburg. In diesem von dem Berliner Nationalökonomen Professor von Halle redigierten Werk ist eine Fülle für .

aterials über alle Länder Amerikas zusammengetragen. An einen ein⸗ leitenden Aufsatz Hamburg und Amerikar, der eine Gesamtäbersicht bietet, schließt sich, eine eingehende Darstellung des derzeitigen Zu⸗ standes der Vereinigten Staaten, der Handels., und Schfffahrts—⸗ beziehungen zu Deutschland und der Grundlagen der amerlkanischen Konkurrenz, nämlich des Standes der amerikanischen Landwirtschaft und Industrie, des inneren Verkehrswesens und des Bank— und Börsenwesens, bearbeitet von den Professoren von Halle, Thieß, Wiedenfeld von Wiese, Emery (New Haven) und dem Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat von der Leyen. Dann folgen Aufsätze über Cangda, Mexiko, Zentralamerika, Westindien und Venezuela, über die Westküste, Brasilien und die La Plata⸗Staaten von Schacht, Ballod, Eckert und anderen Nationalökonomen und schließlich eine Untersuchung über den Panamalanal und seine wirtschaftliche Be⸗ deutung von Professor Voigt. Die deutschen Handelsbeziehungen zu fremden Ländern werden nur dann ins rechte Licht gerückt, wenn man die Stellung der Deutschen mit derjenigen anderer Mit— bewerber auf den überseeischen Märkten, wie der Engländer, Nordamerikaner, Franzosen, Italiener, Spanier, Belgier usw., ver⸗ gleicht und sich gleichzeitig über die Produktions. und Kon— sumtionsfähigkeit der verschiedenen amerikanischen Staaten klar wird. So findet man denn in diesen Aufsätzen neben der Darstellung der deutschen Beziehungen zu Amerika eine ausführliche Erörterung der Stellung von Deutschlands Konkurrenten in Amerika und vor allem auch eine eingehende Würdigung der Volkswirtschaften aller Länder Amerikas selbst, ihres Gebiets, ihrer Hilfsquellen, ihrer Bevölkerung, ihrer Produktion und Konsumtion und ihrer Leistungsfähigkeit. Be— sonders eingehend ist die nordamerikanische Konkurrenz gewürdigt, weil diese sich in immer verstärktem Maße auf den Märkten der übrigen amerikanischen Länder fühlbar zu machen versuchen wird, für welchen Zweck sie neuerdings ja auch vor großen staastpolitischen Mitteln nicht zurückgeschreckt ist. Der deutsche Handel mit Amerika macht mehr als 20 9 des gesamten deutschen Außenhandels und etwa zwei Drittel unseres Ueberseehandels aus. Daher verleiht die Erörterung aller seiner ökonomischen, politischen und persönlichen Grundlagen dem Buch einen besonderen Wert. Es ist ein Kompendium amerikanischen Wirtschastslebens, in dem der spröde Stoff mit Geschick behandelt ist, sodaß die Lektüre der einzelnen Aufsätze nach mannigfachen Richtungen hin Anregung und Interesse bietet. Der stattliche Band ist mit 110 Illustrationen reich ausgestattet; darunter sind Porträts der meisten amerikanischen Staatsoberhäupter, der nordamerikanischen Großindustriellen und Arbeiterführer, sowie Ansichten wichtiger landwirtschaftlicher und gewerblicher Unternehmungen vom ganzen Kontinent. e

Bericht über eine volkswirtschaftliche Studienreise durch Nordamerika, den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin erstattet von ihrem volkswirtschaftlichen Beirat, Professor Dr. J. Jast row, Privatdozenten an der Universität Berlin. (Sonder. abdruck aus dem „Berliner Jahrbuch für Handel und Industrie“, Bericht der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin, Jahrgang 1904. Band J). 127 S. Verlag von Georg Reimer, Berlin. Der Be⸗ richterstatter behandelt zunächst die Weltausstellung in St. Louts, hauptsächlich unter dem Gesichtsvunkte, was aus den dortigen Er— fahrungen für künftige Weltausstellungen zu lernen ist, und erörtert dann ausführlich solche amerikanische Verhältnisse, die während der nächsten Zeit auch für Berlin wie für ganz Deutschland eine gewisse Bedeutung erlangen werden. Mit Rücksicht auf die Handels⸗ hochschule der Korporgtion der Kaufmannschaft von Berlin, die im Herbst 1966 eröffnet werden soll, wird der „Kaufmanns bildung und Hochschulbildung in Amerika. ein größerer Abschnitt ge⸗ widmet. Ferner erfahren die amerikanischen Handelskammern, die bis- her in der Literatur wenig berücksichtigt worden sind, eine erste zu⸗ sammenfassende Darstellung. Neben einigen Einzelheiten (. der amerikanische Aceountant und der deutsche Bücherrevisor⸗, Literatur zur amerikanischen Rechtspraxis“, ‚Lagerhäuser und Lagerscheine“, Fachadreßbücher.?) werden dann die „allgemeinen volkswirtschaft⸗ lichen und politischen Verhältaisse Nordamerikas“ in einem Schluß⸗ abschnitt besprochen.

Die führenden Nationalexportäm ter. Ein Beitrag zur Frage der Errichtung einer Reichshandelsstelle von Dr. A. Neufeld. VII u. 244 S. Verlag von Franz Slemenroth in Berlin. Preis 5 S Unter den Aufgaben zur Hebung von Handel und Industrie und damit des Nationalwohlstandes ist in den letzten Jahren auch die Frage der Errichtung einer Reichshandelsstelle eingehend erörtert worden. Man versteht dies wenn man die den Stoff erschöpfenden, auf gründlichen Studien im In⸗ und Auslande beruhenden Ausführungen des Verfassers des vorliegenden Buches liest. Er gibt eine vergleichende Darstellung der Einrichtungen, der Tätigkeit und Erfolge der in anderen Ländern bestehenden Nationalexportämter sowie der verwandten pri— vaten Unternehmungen auf diesem Gebiete, die bei der später etwa er⸗ folgenden Errichtung einer Reichsauskunftei für den Außenhandel den bei der Organisation eines so umfassenden Weltbetriebes beteiligten Interessenten eine wichtige Grundlage bilden kann. Aber auch der intelligente Kaufmann, insbesondere jeder Exporteur wird dem Neu⸗ feldschen Buche wertvolle Anregungen entnehmen.

Bau und Leben der bilden den Kunst. Von Direktor Dr. Theodor Volbehr. Mit 44 Abbildungen im Text. 3 Natur und Geisteswelt', Sammlung wissenschaftlich gemeinverständ. licher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens, 68. Bändchen.) VI u. 129 S. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. Geb. J, 25 6, Das Bedürfnis, mit der Kunst wirklich innere Fühlung zu ge— winnen, in das Verständnis ihres eigensten Wesens einzudringen, ist immer größer geworden, und immer unzulänglicher erweisen sich dafür Kompendien und Leitfaden alten Stils, die, an den Außenseiten der Kunstwerke haftend, die „Stilen nach ihren äußeren Merkmalen rubrizieren und klassifizieren. Im Gegensatze dazu sucht der Ver—⸗ fasser des hier angezeigten Büchleins von einem neuen Standpunkte

aut in das Verständnis des Wesens der bildenden Kunst hineinzuführen. Statt eine Beschreibung des Aeußerlichen der Kunst in ihren verschiedenen

Erscheinungsformen zu geben, wie zahlreiche „Stilkunden. es tun, und statt die ganze Welt kunstlerischer Taten in das festgefügte System einer ausgeklügelten Aesthetik zu pressen, zeigt er die treibenden Kräfte, die das wunderbare Gebilde „Kunst“ hervorgebracht haben und die seine jeweilige Entwicklung bedingen, erörtert die psycho ⸗physischen Grundlagen der menschlichen Gestaltungskraft, des Formgefühls und des Farbensinns, zeigt dann, wie das aus solchen Anlagen geborene künstlerische Interesse sich allmählich weitere und immer weitere Stoff. gebiete erobert, und läßt endlich vor dem Leser alle Einflüsse voräber—= ziehen, die das Wachstum der bildenden Kunst, die hierher der Sonderarten bedingen. In durchaus allgemein verständlicher Dar⸗ stellung führt da Buch zum Schluß den Leser in das Verständnis der Künstlerpersönlichkeit als des für die Kunst entscheidenden Faktors ein, als „der Repräsentantin einer bestimmten Generation, eines be— ent, alten, n,, . 9 i Reichtum der Gedanken und Empfindungen, die dur ie Zeit hindurchgehen, frisch gehalten durch den Erdgeruch des Bodens, auf dem sie fleht“. feisch eh

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Wie vor zwei Jahren die Baumwollfrage in den Vorder— grund des wirtschaftlichen Interesses trat, ff ht gegenwärtig die Kgutschukfrage die Aufmerksamkeit und bas tätige Interesse der verschledenen, an der Kautschukversorgung und Verarbeitung beteiligten Kreise für längere Zeit? in' An— spruch zu nehmen. Wie dort, so auch hier war die enorme Preissteigerung des Rohstoffes der unmittel— bare Grund. Die. Preise für Rohkautschuk stiegen in den letzten zwei Jahren um 88 Proz. Die jetzt auf, dem Liverpooler Markt für Fine Para gezahlten Preise erreichten schon die Höhe von 14 66 für 1 kg. Diese steigende Tendenz dauert schon seit mehreren Jahren an; sie ist durch keine Spekulation verursacht, sondern durch die erhöhte Nach⸗ frage, die das Angebot weit übersteigt und dauernd wächst. Die Gewinnung des Rohstoffs in den Urwäldern Südamerikas und Jentralafrikas kann aber nicht mehr mit dem Verbrauch gleichen Schritt halten. Der Congo, der nach dem Amazonas bedeutendste Produzent von Roh⸗ kautschuk, hat schon in den letzten zwei Jahren weniger Kautschuk geliefert als 1901. Und auch das Umiazonasgebiet ist nicht mehr imstande, wie vor 10 Jahren */, des Weltverbrauchs zu decken. Jetzt wird von dort nur noch die Hälfte des Well— verbrauchs ausgeführt. Die Tatsachen zwangen, der Frage der Erzeugung von Kautschuk auf Plantagen näher zu treten. Die Hollander und Engländer, teilweise auch die Amerikaner, Franzosen und Belgier begannen mit großem Erfolg, Pflan— zungen von kautschukliefernden Bäumen anzulegen. ÄUuch auf Sumatra, Jayg, Borneo wurden von den Holländern zahl⸗ reiche Kautschukpflanzungen begründet.

In den deutschen Kolonien wurden bis jetzt nur kleine, belanglose Versuche mit Kautschukanpflanzungen in Kamerun und auf Neu⸗Guinea gemacht. Erst jetzt soll ein deutsches Kautschukunternehmen im größeren Stil in Angriff genommen werden. Die Samoa⸗Kautschuk-Compagnie, auf deren in dieser Nummer unseres Blattes erschienenen Prospekt aufmerksam gemacht sei, will auf Samba, der gesundesten deutschen Kolonie, die Anlage großer Pflanzungen von Hevea brasiliensis, dem Lieferer des vorzüglichen, am höchsten bewerteten Parakautschuks, unternehmen. Die Gesell— schaft hat auf der Insel Upolu, in der Nähe des Kriegs— hafens, geeigneten Boden mit. Vorkaufsrecht gepachiet. Die vorbereitenden Arbeiten sind in den Jahren 1963, 1904 und 1905 ausgeführt. Sie bezogen sich auf das Studium der Kautschukplantagen in den englischen und holländischen Kolonien, auf die Auswahl und Sicherung des Bodens auf Samoa, ö. die Beschaffung der Saat, die Anwerbung und Ueber— führung von chinesischen Arbeitern nach Samoa, auf die An⸗ lage von Saatbeeten, den Bau von vorläufigen Unterkunfts⸗ häusern ꝛc. Diese Arbeiten sind so weit gediehen, daß nach Konstituierung der Aktiengesellschaft zur Anlage von Pflanzungen geschritten werden kann.

Saatenstand und Getreidehandel in Syrien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Beirut berichtet unterm 6. d. M.: Der Stand der Wintersaaten ist infolge der reichlichen Winterregen in ganz, Syrien gut. Die Aussaat der Sommersaaten leidet dagegen in einigen Bezirken, besonders in der Provinz Aleppo unter dem durch die Rinderpest hervorgerufenen Mangel an Zugtieren.

Aus syrischen Häfen wurden im Februar und März d. J. 5600 dz Weizen, 10 600 dz Gerste und 1060 dz Hafer nach England (Liverpool) verschifft. Außerdem gingen 4350 4z Sesam nach Marseille und Genua und 7870 dz Dari nach Algier und Malta.

St. Petersburg, 20. April. (Meldung der, St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“) Der Wintersagtenstand ist zum Früh— jahrsanfang allgemein befriedigend; in Bessarabien, Cherson und

odolien gut, in Kiew, Wolhynien, Jekaterinoslaw, Taurien und tord⸗Kaukasus befriedigend; im Dongebiet weniger befriedigend; die Arbeit auf den Som merfeldern ist um 10 Tage verspaͤtet; eine Erweiterung der Anbaufläche der Sommersaaten ist nicht vorgesehen; stellenweise sind in k wegen Saatmangels infolge vorjähriger Mißernte Felder unbesät geblieben.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn.

27. April 1905, 12 Uhr. K. K. priv. Kaiser Ferdinands⸗Nord⸗ bahn in Wien: Lieferung des Bedarfs von 2500 4 Brennsl (doppelt raffiniertes Rüböl) auf die Dauer eines Jahres vom Mat 1905 angefangen. Näheres bei der Betriebsdirektion der genannten Bahn II/2, Nordbahnstraße 50 und beim „Reichsanzeiger“.

Spanien.

Bis 1. Mai 1905, 12 Uhr. Hafenkommission (Junta del . in Barcelona: Lieferung und Aufstellung von zwei Um adewagen für die Kräne der Schuppen des Hafens Barceloneta. di e. an Ort und Stelle und in spanischer Sprache beim „Reichs⸗ anzeiger“.