1905 / 108 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 May 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Dem Gymnasialdirektor Dr. Emil Engelmann ist die Direklion des Gymnasiums in Sorau und

dem Direktor Klingbeil die Direktion des Realprogym⸗ nasiums in Briesen übertragen worden.

Die durch den Tod des Professors Dr. Siemering er⸗ 1 Stelle eines Vorstehers des Königlichen Rauch⸗Museums

zu Übertragen worden.

Abgereist: Seine Exzellenz der Stagts⸗ und Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, zur Besichtigung von Ansiedlungsgütern nach der Provinz Posen.

Angekommen:

der geistliche Vizepräsident des Cvangelischen Oberkirchen⸗ rats, Wirkliche Oberkonsistorialrat D. Freiherr von der Goltz, vom Urlaub.

In der Dritten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungsurkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Zerbst, ver⸗ öffentlicht.

Aichtamt liches

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 8. Mai.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten am Sonnabend in Karlsruhe die Vorträge des Reichskanzlers Grafen von Bülow, des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus und des Chefs des Militär- kabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen⸗Haeseler.

Heute früh nahmen Seine Majestät den Vortrag des Reichskanzlers Grafen von Bülow entgegen und verließen um 10, Uhr Karlsruhe, um Sich nach der Hohkönigsburg bei Schlettstadt und von dort nach Straßburg zu begeben.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind estern abend um 19 Uhr 29 Minuten von Karlsruhe nach 6 abgereist, wo Allerhöchstdieselben heute früh um 9 Uhr eintrafen.

Der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke ist om Urlaub zurückgekehrt und hat seine Dienstgeschäfte wieder über⸗ nommen.

Der Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchen⸗

ld ist nach Berlin zurückgekehrt. und hat e &,, e, , wie üvernvn

vinmen.

uhlstein in Oppeln ist erwaltung der direkten

Königlichen Poli . . j Po

weiteren

assessor Dr. Peters aus P

Hameln, der Regierungsassessor von Bothmer aus Stralsund hem Landrat des Landkreises Tilsit, der Regierungsassessor Baum aus Bromberg dem Landrat des Landkreises Trier und der Regierungsassessor von Nolte aus Altena, zur Zeit in Meseritz, dem Lanyrat des Landkreises Cassel zur Hilfe⸗ leistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

Wilhelmshaven, 7. Mai. Der Transportdampfer Rhein“ ist heute 64 wie „W. T. B.“ meldet, mit dem Abtösungstransport für das ostasigtische Kreuzer⸗ geschwader, der 1200 Offiziere und Mannschaften zählt, in See gegangen. Deutsche Kolonien.

Nach einer amtlichen Meldung aus Windhuk in Deutsch⸗ Südwestafrika ist, wie ‚W. T. B.“ berichtet, der Unter⸗ offizier Emil Schröder, geboren am 21. Mär 1877 zu Herz⸗ horn, früher im Gardeschützenbataillon, am 3. Mai im Lazarett zu Kub an Typhus gestorben.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der König von Sachsen ist, wie ‚W. T. B.“ berichtet, zu erg gem Jagdaufenthalt in Tarvis (Kärnten) ein— getroffen. 33 ö. .

Der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza ist gestern (. in Wien eingetroffen und Vormittags in einstündiger

ubienz von dem Kaiser empfangen worden.

Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte am Sonn, abend die zweite Lesung des Zolltarifs fort. Der Abg. Prasek stschechischer Agrarier) bedauerte den mangelhaften Zollschutz für Vieh und für Gerst? im Handelsvertrage mit Deutschland. Nachdem noch der Abg. Plaß gesprochen hatte, wurde die Generaldebatte geschlosse n. Der Generalredner kontra Baxa bezeichnete es als Folge der jungtschechischen Politik, daß der Zolltarif auz der Dbstruktion auegeschaltet worden sei, und erklärte, daß die radikalen Tschechen, falls die Verhältnisse in Ungarn zu einer Revision de? Dualismus führen sollten, auf der Neuordnung der Verhältnisse der Monarchie auf historischer

ersin ist dem Bildhauer, Professor Emil Hundrieser.

Grundlage bestehen würden. Die radikalen Tschechen würden aus wirtschaftlichen, politischen und staats rechtlichen Gründen gegen den Zolltarif stimmen. Der Generalredner pro Kink begrüßte das ZJuftandekommen des Handelsvertrags mit Deutschland und glaubte, daß, wenn es zu einer Trennung von Ungarn komme Deutschland noch immer den Vertrag mit Desterreich allein abschliegen werde, da die Berhältniffe dann für Deutschland nur. noch günstiger sein würden. Mit Ungarn würden jedoch die Verhältnisse anders liegen. Der Redner trat * für die Annahme des Zolltarifs als Schutz mittel gehen die Gefahren des handelspolitischen Chaos ein, das durch den Mangel eines Handelsvertrags heraufbeschworen werde, befürwortete aus wirtschaftlichen Gründen die Aufrechterhaltung des gemeinsamen Jollgebiets. und setzte, die großen, Nachteile der Errichtung einer 6, ,,, wschen beiden Reichshälften auseinander. Nach dem

chlußwort des k wurde das Eingehen in die Spezial⸗ debattè mit überwiegender Majorität beschlossen,

Im ,, ünterhaufe erklärte vorgestern Baron Banffy, einer der Führer der Koalition, bei der Beratung des Adreßentwurfs: der Zweck der an den König zu richtenden Adresse sei, darzulegen, daß es den Grundsätzen wahrer Verfassungs⸗ mäßigkeit nicht entspreche, daß die neue Regierung nicht der Mehr— heit entnommen werde, wenn die Opposition die Majorität habe, wie dies gegenwärtig der Fall sei. Was die militärischen Fragen betreffe, die hauptsächlich die Schwierigkeit der Lage bildeten, so sei das Bedenken, daß die Erfüllung der ungarischen Forderungen milltärisch nachteilig sein und die Armee gefährden werde, durch⸗ aus unbegründet; vielmehr liege es im wohlverstandenen Interesse der Vynaftie, dem Ungartum in einer gemesnsamen Armee Raum tur Betätigung zu gewähren, da ein kon olidierter ungarischer National⸗ staat, dessen Bürger sich in Uebereinstimmung mit ihrem nationalen Empfinden in der Armee herbortun könnten, die festeste Stütze sowohl der Dynastie als auch der Armee sei und zugleich eine Garantie für bi Macht und die Sicherheit des Staats bilde. Die Koalition sei stets bersit, die nationaken Bestrebungen mit den Anforderungen der Jemeinsamkeit der Armee in Uebereinstimmung zu bringen.

Die Zeugen des Abg. Pozs gam erklärten, daß dieser die Forderung des Grafen Tisza nicht annehme, weil Graf Tisza auf ähnliche Zwischenrufe im Parlament bisher nicht reagiert habe. Die Zeugen des Grafen Tisza erklärten dies für eine Verweigerung der Genugtuung.

Großbritannien und Irland. Der Prinz i von Preußen ist, dem „W. T. B. zufolge, vorgestern abend in London eingetroffen und nach Esher weitergereist.

Frankreich.

In Poissy (Dep. Seine⸗et-Oise) hielt gestern, wie „W. T. B.“ meldet, der Kriegsminister Berteaux auf einem ihm zu Ehren gegebenen Festmahl eine Ansprache, in der er sagte, niemand habe die Creignisse der Zeit vor 34 Jahren ver gessen, und jedermann hoffe, ähnliche nicht mehr wieder zu sehen. Wenn aber das erste . des Landes der innere und der aͤußere Friede sei, so müsse Frankreich, um diesen ir g zu erlangen, stark sein. Man dürfe nicht in der lage sein, Gefühle, die nur von den höheren Interessen des Janbes und der Humanität eingegeben seien, auf Schwäche

urückzuführen. Nußland.

gründete Verban „W. T. B.“

z in

des Innerne glieder schon des

Aus Warschau berichtet die „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“, ein Aufruf der Parteileitung der polnifchen Sozialisten Warschaus fordere die Arbeiter auf, die Arbeit in den Fabriken und Werkstätten wieder auf⸗ zunehmen.

In den Tschusowajawerken bei Jekaterinburg ist ein Ausst and ausgebrochen. Die Fabrikanlagen sind von Truppen umstellt. Militär mit einem Feldgeschütz bewacht die Eisenbahnbrücke über den Tschusowajafluß.

Schweiz.

Die „Schweizerische Depeschenagentur“ meldet aus Bern, am Sonnabendmittag habe zwischen dem Bundesrat Deucher und dem deutschen Gesandten von Bülow der Austausch der Ratifikationsurkunden über den deutsch-schweize⸗ rischen Handelsvertrag stattgefunden.

Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.⸗Korresp. Buregus“ ist der Marschall. Feisi Pascha zum Ober⸗ kommandanten der Expedition gegen die Aufständischen in Yemen ernannt worden.

Nach Jemen sind die 3. Redifdivision in Angora, die 14 Redifbrigade in sparta und die 24. Redif⸗ brigade in Trapezunt, zusammen 34 Bataillone beordert worden. Ferner gehen dorthin jüngst mobilisierte 2 Redif⸗ bataillone von Durazzo und Tirana ab, was zusammen 25 000 Mann ausmacht.

Die Botschafter der Ententemächte haben auf Grund von Konsularmeldungen bei der Pforte darüber Beschwerde geführt, daß die Untersuchung wegen des Blutbades von Zagoricanäi gicht eifrig genug erfolgt E und daß bisher erst 5 Personen erk worden eien. Die Pforte hat sofort den Wali von Monastir

der Untersuchung, zur Verhaftung der Schuldigen und zur Verfolgung der ig fen Banden auf⸗ Ferner wurde der Generalinspeltor Hilmi Paschag eauftragt, falls er wegen Krankheit sich nicht selbst nach Monastir begeben könne, eine Spezialkommission zur Unter⸗ suchung dorthin zu entsenden.

In griechischen Zeitungen Kretas wurden, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, heftige Angriffe gegen den italienischen Generalkonsul Negri veroffentlicht, dem ischtü nachgesagt werde, er habe verboten, daß auf den Sarg eines im italienischen Militärhospital zu Kanea gestorbenen kretischen Gendarmen eine griechische Flagge gelegt werde. In den Straßen

zur raschen Föcderun

von Kaneag seien vorgestern abend Schmähschriften gegen Negri verbreitet worden. In der Nacht zum Sonnabend sei in der Vorstadt Veahora ein Mohammedaner er⸗ mordet worden, die Täter seien nicht bekannt; die moham⸗ medanische Bevölkerung sei von Schrecken ergriffen. Der Namenstag des Prinzen Georg sei am Sonnabend durch ein Tedeum in der Kathedrale gefeiert worden, eine Parade habe jedoch nicht stattgefunden.

Serbien.

Aus Belgrad berichtet das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗ Bureau“, das Organ der Regierung führe in einem Artikel aus, die . Bevölkerüng Altserbiens und Mazedoniens sei fest entschlossen, die Reformaktion zu unterstützen, die von den Ententemächten und jetzt auch unter der Kontrolle der übrigen Großmächte fortgesetzt werde. Alle gegenteiligen Behauptungen seien . Beschuldigungen. Nach der Begegnung der Leiter der aus⸗ wärtigen Politik Desterreich⸗Ungarns und Italiens in Venedig, wobei, dem allgemeinen Dafürhalten nach, auf der Balkan⸗Halbinsel der status due festgestellt worden sei, würde jede der Ref9rmaktion feindliche Politik verfehlt sein. Dieser positive Punkt des Einvernehmens genüge, ben friedlichen Fortschritt der Reformaktion zu verbürgen. Was Serbien bekreffe, werde es auch fernerhin durch seine Haltung den Beweis liefern, wie sehr es zu Opfern ge⸗ neigt sei, wenn dadurch die Lage seiner stammes verwandten Bruͤder gebessert werde, und wie aufrichtig es dem Frieden auf der Grundlage der Erhaltung des status quo zu⸗ getan sei.

Schweden und Norwegen.

Das Spezialkomitee zur Beratung der norwegischen Konsulatsangelegenheit hat, wie dem „W. T. B.“ aus Ehristiania mitgeteilt wird, seine Arbeiten beendet und deren Ergebnis in je einem Bericht an das Odelsthing und an das Storthing zusammengefaßt. Der Bericht an das Odelsthing enthält, dem „Dagbladet“ zufolge, den Ent⸗ wurf eines Gesetzes, das die Errichtung eines eigenen Konsulats⸗ wesens vorschreibt, das Verhältnis zur Diplomatie aber nicht berührt. Nach dem Bericht an das Storthing soll die Regierung ermächtigt werden, das gemeinschaftliche Kon⸗ a,. zu kündigen. Gleich 6 beantragt das Komitee

ie , der nötigen Mittel zu den vorbereitenden Arbeiten fuͤr die Errichtung eines besonderen norwegischen Konsulatswesens.

Amerika.

Der englische Gesandte Carden und ein Vertreter der cubanischen Regierung unterzeichneten vorgestern in Havanna, wie das „Reutersche Bureau“ berichtet, einen Freundschafts- und Handelsvertrag. Die seitens Eng⸗ lands vorgeschlagene Meistbegünstigungsklausel wurde in den Vertrag nicht aufgenommen, da der Präsident Palma Eng⸗ land nicht eine Stellung einräumen wollte, die diesem im . mit Cuba dieselben Vorteile verschaffen würde, die die

ereinigten Staaten genießen.

Afsien.

In Tokio ist gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, amtlich bekannt gegeben worden:

Eine japanische Abteilung, die von Tun ghua aus in nördlicher Richtung vorrückte, zersprengke die feindliche Kavallerie und besetzte am Montag Kuyatgi, 28 Meilen nördlich von Tunghug. Eine andere Abteilung rückte gegen Fenchua von Fakumen aus vor, zersprengte am 4 Mai den in der Gegend von Erhsiaotun und Tafiabtun, 30 Mellen nordöstlich von Fa kum en, stehenden Feind und besetzte am Abend desselben Tages Papaotun.

Der „Daily Telegraph“ meldet aus Tokio, daß die ,, Regierung in ihrer Antwort auf den

weiten Protest ö mitgeteilt habe, daß die r ussische 6 ersucht worden sei, die Hon⸗-Kohe⸗Bucht zu ver— lassen.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Singapore vom 6. d. M., der italienische Dampfer „Per seo“ sei, begleitet von dem Kreuzer „Puglia“, nach Colom bo abgegangen. An Bord befänden sich italienische Truppen, die Peking verlassen hätten, wo eine Abteilung Matrosen zurückgeblieben sei. Der . der kurzlich von Kabul nach Indien zurück⸗ . ritischen Sondergesandtschaft Dane erklärte einem

erichterstatter des „Reuterschen Bureaus“, der Emir von Afghanistan habe sich vollkommen bereit gezeigt, das mit seinem Vater geschlossene Abkommen zu bestaͤtigen, das eine seste, gute und völlig befriedigende Grundlage der künftigen Beziehungen zu England bilde, Dane fügte hinzu, der Emir sei sich darüber klar, daß seine gerd gn und diejenigen Indiens identisch seien; es sei kein Jeichen russischen Einflusses in Kabul zu Tage getreten. .

Die „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ meldet, nach einer von der persischen Grenze eingegangenen Nachricht ö. der Gouverneur von Ardebil Nasr-ul-Salnate nach

eheran abberufen worden, weil es bei seinem Versuch, die Grenze bei Boljafuwara zu Ungunsten der Russen zu , zu einem Zusammenstsß mit der russischen Grenz wache gekommen sei, bei dem hundert persische Sol⸗ daten getötet worden sein sollten.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Mitglied des Hauses der Abgeordneten Ritter— , . Landrat a. D. Freiherr von Richthofen in erischuͤtz (Bezirk Liegnitz, Vertreter des Wahlbezirks Jauer— Bolkenhain⸗Landeshut im Regierungsbezirk Liegnitz (kons.), hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ sein Mandat niedergelegt.

Das Mitglied des Hauses der Abgeordneten Ritter— i, von Schierstaedt in Trebichom bei Radenickel, ertreter des Wahlbezirks Züll ichau⸗Schwiebus⸗Krossen im Regierungsbezirk Frankfurt (kons.), ist am 6. d. M. gestorben.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens und Futtermittel

betrugen im Monat April 1905in Preußen nach der Stat. Korr. ür 1000 kg: Weizen 169 6 (wie im Marz d. J. und im April 1904), doggen 155 (im März d. J. 138, im April 1904 132) , Gerste 151 (15 bezw. 134) M6, Hafer 144 (143 bezw, 129) , gelbe Erbsen zum Kochen 233 (234 bezw. 229) M6, weiße Speisebohnen 328

(

(332 bezw. 284) , Linsen 3866 (390 bezw. 363) ,

; Eßkartoffeln 644 695 bezw. hö. 6 M6, Richtstroh 45, (45,2 bejw. 39,7) , Heu 77,9 78,4 bejw. 54, 8 M6, Rindfleisch im Großhandel 1128 (1114 bezw. 124) é; im Kleinhandel für J Kg; Rindfleisch von der Keule 1,44 1,453 bejw. 142) ς, vom Bauche 1,23 (1,21 bezw. 1,20) ,

chweinefleisch 1,45. (40 bezw. 1,29) M, Kalbfleisch 144 (1,42 bezw. Tir) M, Bar e ef fc 160 fi,s9 . bejw. L115) 46, inländischen geräucherten. Spedd. 1,50 66 bezw. 1452) M, Eßbutter 3, 44 (C240 bezw. 2.29) g, inländisches Schweineschmalz 1,64 (1,59 bejw. 153) 6, Weizenmehl zur Speisebereitung 30 (30) 3, Roggen⸗ mehl 25 (55) 3; für 1 Schock Eier 3, 41 (3, 8 bezw. 3.20) 4

BVorstehende Marktpreise für inländisches Getreide ent⸗ sprechen dem Durchschnitt aus den Preisen aller drei Sorten (gut, mitlel, gering bezw. aus den Preisen für gute und geringe Ware oder aus dem Preise der allein gehandelten Mittelsorte in den 23 be⸗ deutendsten preußischen Marktorten, überall für sämtliche Markttage des Monats. Außerdem kamen im April 1905 an ausländischem Ge⸗ freide zu den nachbezeichneten Durchschnittepreisen in den Handel: die vier Getreidearten in Gleiwitz, je alle drei Sorten, zu 168 bezw. 134, 143 und 149 6, Weizen, Roggen und Hafer in Aachen, je gute und mittlere Ware, ju 186 beim, 161 und 153 M, Weizen und Gerste in Danzig, je gute und mittlere Ware (unverzollt), zu 137 und 114 S6, Gerste und Hafer in Osnabrück, je alle drei Sorten, zu 138 und 148 , Gerste in Hannover, geringe Sorte, zu 129 in Aachen, gute Ware, zu 190 4A, Hafer in Danzig, alle drei Sorten (unverzollt), zu 97 (0 Die Preise für Weizen, Gerste und Hafer haben sich gegen

den Vormonat nicht nennenswert verändert, während die Roggen preise in den meisten Marktorten etwas gestiegen sind. Die Steigerungen betragen: in Aachen 4 in Danzig und Trier 3, in Pofen. Görlitz. Stettin, Berlin, Osnabrück und Hanau 2, in Königsberg i. Pr., Breslau, Frankfurt a. O., Magdeburg. Halle a. S, Hannober, Paderborn und Koblenz 14 Die derfchiedenen

lesschsorten zeigen sämtlich höhere Preise als im Vormongt. Am edeutendften ist die Preissteigerung wieder beim Schweinefleisch. Die Erhöhungen betragen diesmal: in Gleiwitz 19, in Köslin und Breslau 15, in Bromberg, Paderborn und Koblenz 10, in Görlitz 8, in Stettin und Kiel 7, in Posen 6, in Frankfurt a. O. und Cassel H, in Berlin 4, in Halle 4. S. und Hanau 2 3. Die Preise für in—⸗ ländischen geräucherten Speck und inländisches Schweineschmalz sind gleichfalls in der Aufwärtsbewegung verblieben.

Gruppierung der Städte Preußens nach der Einwohnerzahl.

Die Gesamtzahl der preußischen Städte beträgt zur Zeit 1281 mit insgesamt 19 291 418 Einwobnern d. s. 4444 v. H. also er⸗ heblich mehr als zwei Fünftel der Gesamtbevölkerung des Staats nach der letzten Volkszählung.

Die nachftehende Uebersicht zeigt, wie sich die Städte Preußens auf 18 nach der Bewohnerzahl gebildete Gruppen verteilen. Es gibt in Preußen Städte ö. 5

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mit einer

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Einmeohner· bevölkerung

jahl ) von der des insgẽsamt Stätte Staates 44 695 0,3 372719 623 621 999799 1453178 983 437 550 295 861 4653 549 147 584 093 501777 599 412 398 010 615 638 1252393 10535964 1178718

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Hiernach sind also die Städte mit über 3000 bis 5000 und über 2000 bis 3000 Einwohnern, die je etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtzahl ausmachen, am zahlreichsten; es folgen die Gruppen pon ber 1666 bis 2006 Einwohnern mit annähernd einem Fünftel und die von über bob0 bis 10 000 Einwohnern mit fast einem Sechstel. Insgesamt umfassen diese vier Gruppen über drei Viertel aller Städse Preußens. Städte mit über 10 0900 Einwohnern sind im ganzen 256 195, mit über 100 000 Einwohnern 24 1,9 vom Hundert aller vorhanden. 6

Der bedeutendste Anteil an der städtischen Einwohnergesamtzahl, nämlich mehr als ein Sechstel davon, entfällt auf die Gruppe der drei Städte mit über 300 000 Einwohnern: Berlin, Breslau und Eöln? Danach kommt die von über bobo bis 10 00 Ginwohnern mit nicht ganz einem Zehntel. Zusammen entbalten die Großstädte, alfo die Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern, zwei Fünftel der en städtischen Bevölkerung und über ein Sechstel der Gesamt⸗

evölkerung des Staats. ;

Bie folgende Uebersicht zeigt die Städte in ihrer Gruppierung nach der Bewohnerzahl innerhalb der einzelnen Landesteile. Es ent⸗ fallen Städte

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Tausend Einwohnern Ostpreußen ... 67 38 10 Westpreußen . 58 31 13 Stadtkreis Berlin 1 Brandenburg . . . 140 47 34

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67 25 K 43 40 essen Nassau .. 45 heinland. ... 40 Hohenzollern.. 2 1 2 2 in Staate! 1981 304 515 22 14 59 29 24 In allen Provinzen mit alleiniger Autnahme von Posen, wo

die Städte der unterfsen Gruppe überwiegen, sind mithin wie im Gesamtstaat die Stäbte mit über 2000 bis S000 Einwohnern am stärksten, und zwar in den Provinzen Ost. und Westpreußen mit über der Hälfte, in Hohenzollern sogar ausschließlich vertreten. (Stat. Korr)

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Die Veränderungen in der Anzah! der Stadtgemeinden, Tandzemeinden und. Gutsbezirke in, den westlichen Provinzen des Königreichs Preußen sowie im ganzen Staatsgebiet während der Jabre 1392 bis 19803. Veränderungen von Stadt, und Landgemeinden sowie von Guts⸗ bezirken erfolgten während der Jahre 1897 bis 1903 in der Provinz

Schleswig ⸗Holstein bis zum 1. April 1893 auf Grund der Verordnung,

) nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1900, mit Einschluß der aktiven Militärpersonen . unter Berücksichtigung der bis zum 1. Juli 1904 erfolgten Ein⸗ und Ausgemeindungen.

betreffend die Landgemeindeverfassungen im Gebiete der Herzogtümer Schleswig und . vom 22. September 1867, bezw. des lauen⸗ burgischen Gesetzes, betreffend die Verfassung der Landgemeinden im Herzogtume Lauenburg, vom 2. November 1874, von da ab auf Grund der Bestimmungen der 85 j und 2 der Landgemeindeordnung für die sieben . Provinzen vom 3. Juli 1891. Desgleichen erfolgten solche Veränderungen in demselben Zeitraume in der Probinz Hannover auf Grund des 8 5a deg hannoverschen Landesperfassungs⸗ r. vom 6. August 1840 in Verbindung., mit, dem Ministerial= erlasse vom 8. August 1874, in der Provinz Westfalen auf Grund der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen vom 19. März 1856, für die Provinz Hessen. Nassau auf Grund der kurhessischen Gemeindeordnung vom 23. Oktober 1854 (6 4, seit dem 1. April 1898 auf Grund' der Landgemeindeordnung für die Provinz Hessen. Naffau vom 4. August 18575, für die Provinz Rheinland endlich auf Grund der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz vom 26. Juli 13545. Für die Einverleibung von Stadtgemeinden in andere Stadt/ gemeinden kam für die letztgenannte Probinz ferner die betreffende Städteordnung in Betracht. In den hohenzollernschen Landen sind während der Berichtsperiode keine Veränderungen zu verzeichnen gewesen.

Im ganzen sind in der Zeit von 1892 bis 1603 in den westlichen

Provinzen des Königreichs 137 Veränderungen in der Anzahl der Gemeindeeinheiten festgestellt worden, gemeinden, r Die Veränderungen führten zu einer Vermehrung der Gutsbezirke und Stadtgemeinden um 11 bejw. 8 und zu einer Verminderung der Landgemeinden um Sb, also zu einem Gesamtverluste von 47 Ge⸗ meindeeinheiten. urfachte die Vereinigung von Landgemeinden mit Stadt⸗ oder anderen Landgemeinden und 2847 v. H. die Neubildung von Gutsbezirken und Landgemeinden aus Gemeindeteilen. gemeinden und 7 Gutsbezirke.

und zwar 109 bei den Land⸗ 34 bei den Gutsbezirken und 3 bei den Stadtgemeinden.

Die meisten Veränderungen, 5,09 v. H, ver⸗

Aufgelsst wurden 2 Land⸗

Bei der Vereinigung von Städten mit anderen Stadtgemeinden

handelte es sich um die Einverleibung von Bockenheim in den Stadt⸗ bezirk Frankfurt a. M. im Jahre 18905 und von Burtscheid in den Stadthezirk Aachen im Jahre 1897. Neugebildet wurde aus Teilen elner Gemeinde im Jahre 1899 die Stadt Wesselburen im Kreise Norderdithmarschen. nach der Landgemeindeordnung verwalteten Gemeinden Lehrte und Alfeld in der Provinz Hannover, Bünde und Hohenlimburg in der Provinz Westfalen sowie Meiderich

Die Städteordnung wurde verliehen den bisher

Büren, Herne, Gronau, Castrop

im rheinländischen Kreise Ruhrort.

Veränderungen in der Anzahl der Stadtgemeinden, Landgemeinden!) und Gutsbezirke der Provinzen Schleswig Holftein, Hannoper, Westfalen, Hessen⸗Nassau un

(Feststellungen der gemeinderechtlichen Eigenschast von Ottschaften sind in dieser Nachweisung nicht berücksichtigt.;)

d Rheinland fowie der hohenzollernschen Lande.

Stadtgemeinden Landgemeinden

Stadtgemeinden,

Landgemeinden

und Gutsbezirke zusammen

Gutsbezirke

Teilen

bezirke umgewandelt

neugebildet aus

vereinigt det aus Teilen von vereinigt mit anderen dandgemeinden vereinigt verliehen

Gemeinden e der Veränderungen

. (Sp. 2 und 3) Zu bezw. Abgang Sp. 3 u. 9 bezw. 2)

aufgelõöst 2)

Die Städteordnung in Guts

mst Stadtgemeinden

von Gemeinden Summe der Veränderungen

mit anderen Stadtgemeinden

neugebil Summ

(Sp. 6 - 12)

6—110

Abgang

der Verände⸗

bezw.

bezw. vereinigt

mit Landgemeinden vereinigt vereinigt

in Landgemeinden tungen

ö. Zu⸗ (Sp. 12

e der Veränderungen

(Sp. 15 - 20) u bezw. Abgang

umgewandelt aufgelöst?)

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mit Stadtgemeinden von Gemeinden

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mit anderen Gutsbezirken

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sie bei den Wahlen zum Kreistage im Wahlverbande der Städte vertreten sind. ) d. h. in mehrere Teile zerlegt, welche anderen Gemeinde⸗

einheiten zugeschlagen sind. ) seit 1. April.

Im ganzen Königreich Preußen hat sich während des Jahrzwölftes i892 19803 der Bestand der Gemeindeeinheiten um Tiä4 verringert. Die Zahl der Landgemeinden ist um 800, die der Gutsbezirke um 353 zurückgegangen, während sich die Anzahl der Städte um g. vermehrt. hat. Die Fei weitem stärksten Verluste an Gemeindeeinheiten entfallen auf die Provinzen Schlesien (366), Ost⸗

preußen (343) und Posen (230) mit insgesamt 73,34 v. H. während sich die Gemeindeziffer in der Provinz Hessen⸗Nassau noch nicht um 16 verringert hat und in Hohenzollern die gleiche geblieben ist. Eine Zunahme an Gemeindeeinheiten um 5 bezw. 10 zeigen gegen den Stand vom 1. April 1892 die Provinzen Westpreußen und Hannover.

In dem Zeitraume vom J. April 1892 bis zum Jahresschlusse 1903 wurde die Anzahl der Stadtgemeinden, Landgemeinden und Gutsbezirke in den Provinzen des preußischen Staates, wie folgt, verändert:

Provinzen Stadtgemeinden

S

Zugang Abgang Zugang

Ostpreußen . Westpreußen Brandenburg

ommern

osen..

Schlesien.

Sachsen .. Schleswig ⸗Holstein Vannover . Westfalen ..

Hessen Nassau. Rheinland.. Hohenzollernsche Lande.

Staat.

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Landgemeinden

Stadt⸗ gemeinden, Land⸗ gemeinden und Guts⸗ bezirke zusammen

Gutsbezirke

Abgang ithin Zugang Abgang Mithin

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320 304 67 38 52

209

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Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Fuhrleute in Cöln (vgl. Nr. 107 d. Bl.) ist, wie die Köln. Ztg. mitteilt, am Sonnabend beigelegt worden, nachdem mit ' fast allen größeren Speditions firmen eine Einigung erfielt wurde. Die größeren Firmen haben den Streikenden einige Konzessionen gemacht, sodaß von heute, Montag, ab die Arbeit überall wieder aufgenommen werden sollte.

In Elberfeld haben nach demselben Blatte die Schuhmacher⸗ eln weil die Mester den neuen Lohntarif und die neue

erkstattordnung nicht annahmen, iu kündigen beschlossen.

Zwischen den Weißbin dern, Malern und Lackierern von rn und Umgegend, die neue Lohnforderungen aufgestellt

atten, und ihren Arbeitgebern wurde der ‚Frlft. Ztg. zufolge, eine Einigung erzielt. Der Stundenlohn steigt nach dreijähriger Arbeite. tätigkeit in einem Geschäft von 41 bis 453 3 bei älteren Arbeitern und von 32 bis 34 bei jugendlichen ausgelernten Arbeitern. Ferner wurde die zehnstündige Arbeitszeit festgelegt sowie auch die meisten anderen von den Arbeltern gestellten Forderungen bewilligt. Der Tarif gilt bis zum 1. Mai 1908. .

In Rürnberg haben, wie dasselbe Blatt . die Bäcker⸗ meister die Forderungen der Gesellslen (Abschluß eines Tarif. vertrags und Gewährung ordentlicher Schlafraͤume) abgelehnt. Diese 3. nun beschloffen, daz Gewerbegericht als Einigungsamt an zurufen.

In Brem en sind, wie Boesmanns Telegraphisches Bureau. meldet, die Differenzen der Aktiengesellschaft . Weser“ mit ihrer Arbeiferschaft erledigt; die Arbeit sollte am heutigen Montag in vollem Umfange wieder aufgenommen werden (vgl.

Rr. j0d d. Gi). . „Irkf. Ztg. berichtet, die Meister des

In Bafel haben, wie die j Baubandwerkz beschlossen, sämtliche Arbeiter . 91.

Der Ausstand der Maurer dauert unverändert weiter. Rr. 165 3. Bl). j .

In Zürich vollzog, wie dasselbe Blatt erfährt, der Schreiner⸗ meisterderband am Sonnabend die angedrohte Aussperrung der Holzarbeiter, etwa 500. Dagegen ist der Ausstand der

Schuhmacher durch Gewährung der neunstündigen Arbeits jeit und 10 bis 2500 Lohnerhöhung beendet. Der Maurerstreik dauert fort, ist aber im Abnehmen begriffen (9ogl. Nr. 98 d. Bl.).

In Ehicago dauern, wle . W. T. B.: meldet, die durch den Ausstand der Fuhrleute (vgl. Nr. 107 d. Bl.) de, de, . Unruhen fort. Einige Aufregung verursachte am Sonnabend der Umstand, daß unter elnen Wagen der United States Erpreß Com- pany ein Beutel geworfen wurde, den man für eine Dynamitbombe hielt, der aber nur ein unschaͤdliches Pulver enthielt.

Tunsft und Wissenschaft.

Von dem Bericht über die Verbandlungen der im August 1903 in Kopenhagen abgehaltenen 14. allgemeinen Konferenz der Internationalen Erdmessung 1 der zweite Teil erschienen. Er enthält die Spenalberichte und 20 lithographische Karten und Tafeln und ist vom ständigen Sekretär van de Stande Bakhuvzen redigiert. Der Band ist von Georg Reimer in Berlin verlegt worden.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand und Getreidehandel in Spanien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Barcelona Herichtet unterm 20. v. M.: Die von allen Seiten bekundeten großen Besorgnisse, die der anhaltende Regenmangel um Lie dies jãhrige Getreideernte Spanien erregt hatte, sind jetzt glůücklicherweise zum 4 Teil beschwichtigt. Die erste Pälfte des April hat in allen Provinzen des Landes den ersehnten Regen gebracht. Wenn auch in den südlichen Landesteilen, wie Malaga, urcia, Cordoba, Sevilla durch die voraufgegangene Trockenheit und hohe Wärme dĩe Ernte größtenteils vernichtet bleibt, so läßt sich doch für das innere und ' nördliche Spanien noch eine befriedigende Ernte erhoffen. Auch der Futtermangel, der dem Viebstand schon verhängnisvoll zu werden drohte, dürfte sich infolge der Regenfälle nun kaum noch be⸗ merkbar machen. Ueberall werden die wegen der geringen Aussicht auf ein lohnendes Ergebnis eingestellten Feldarbeiten wieder auf⸗

genommen.