1905 / 109 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 May 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Per sonalveränder ungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Bari, 29. Äpril. v. Frerichs, Lt. im Hus. Regt. König Wilbelm J. ö. Rhein.) Nr. 7. im Anschluß an fein am 30. d. M. ablaufendes

ommando jum Generalkonfulat in Cairo auf ein Jahr zur Dienst leistung beim Auswärtigen Amt kommandiert.

Venedig, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern', 2. Mai. Kipping, Major im Kriegsministerium, vom 31. bis 27. Mai d. J. zur Din . von Schießübungen im Geschwaderverbande an Bord eines Linlenschiffes der aktiven Schlachtflotte nach Anordnung des Chefs der Flotte kommandiert.

Evangelische Militärgeistliche. Durch Allerhöchsten Ab schie d. 17. Januar. D. Richter,

Wirksicher Geheimer Rat, evang. Feldpropst, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministe riumz. 8. April. Rücker, Raferneninsp. auf dem Truppenübungsplatz Hagenau, nach Lyck, Bockisch, Kaserneninsp. in Darmstadt, als Kontro efũhrer auf Probe auf den genannten Platz, Mauer, Kaserneninsp. in Lyck, nach Darmstadt, versetzt.

11. April. Lemke, Garn. Verwalt. Insp. in Metz, zum

Oberinsp. ernannt.

12. April. Kuhn, Intend. Assessor von der Intend. des VI. Armeekorps, ju der Intend. des Gardekorps versetzt. Kuntze, Klette, Rechnungsräte, Intend. Sekretäre von den Intendanturen der 20. Div. bezw. des XVII. Armeekorps, auf ihren Antrag der e Genannte zum 1. Mai 1905 mit Pension in den Ruhestand vdersetzt.

5. April. Fürbach. Kaserneninsp. in Berlin, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

14. April. Bern hardt, Intend. Sekretär von der Intend. des X. Armeekorpß, jum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator im Kriegsministerium, Ke cker, Götz, Proviantmeister auf Probe in Schleswig bejw. Graudenz, zu Proviantmeistern, er nannt. Leuch te, Intend. Sekretär von der Intend. des TVI. Armee korps, zu der Intend. der militärischen Institute versetzt.

15. Aprit. Gebauer, Bureaudiätar bei der Intend. des Garde- korps, zum Militärintend. Sekretär ernannt. )

17. April. Hardeland, Intend. Sekretär von der Intend. der 20. Div, Die ring, Buregudtätar bei der Intend. des X. Armee⸗ korps, gegenseitig versetzt. Schumacher, Finke, Lehmann, Schneider, Kelber, Smurawski, Otto, Knolle, Monzel, Willamowski, Lohr, Lichten stein, Zahlmstr. Aspiranten, zu Zahlmeistern beim Gardekorps bejw. Gardekorps, III., III. Armee⸗

sforps, Gardekorps, J, XV.“, V., VIII., L., XIV. und TVI. Armec- korpß, Müller, July, Schmidt, Neumann, Specht, e nnn, auf Probe in ie bezw. Oldenburg,

pandau (Armeekonservenfabrik, Schwedt a. S. und Dieuze, zu Proviantamskontrolleuren, ernannt. .

18. April. Henning, Wal per, Kaserneninspektoren auf Probe in Trier bezw. Berlin, zu Kaserneninspektoren ernannt. .

19. April. Puschmann, Proviantamtsdirektor auf Probe in Posen, zum Proviantamtsdirektor ernannt. .

20. April. Ottmann, Steinel, Jank, Kaserneninspektoren auf Probe in St. Avold bezw. Rastatt und Straßburg i. S, zu Kaserneninspektoren ernannt. Rudolvh, Kaserneninsp. in Cassel, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

22. April. Knuth, Intend. Sekretär von der Intend. des V. Armeekorps, jum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator im Kriegsministerium ernannt. Moxawski, Rechnungsrat, Be⸗ kleidungsamtzrendant vom IX. Armeekorps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. .

25. April. Gerdewischke, Zahlmst. Aspir, zum Zahlmstr. beim J. Armeekorps ernannt.

26. April. Wo bith, Rechnungsrat, Proviantamtsdirektor in Berlin, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

27. April. Gir schner, Proviantamtsaspir,, als Proviant- amtsaffist. in Karlsruhe angestellt.

Durch Verfügung des Generalkommando s. Oberzahl⸗ meister und Zahl meister: a. versetzt Wieprecht vom 2. Bat. Eisen⸗ bahnregts. Nr. 2 jum Gardeschützenbat, Höpfner von der 3. Abteil. des Lehrregts, der Feldart. Schießschule zum 2. Bat. Eisenbahn⸗ regtg. Nr. “, Langheinrich vom 1. Bat. Gren. Regts. König ä,. der Große (3. Ostpreuß) Nr. 4, Freitag

Bat. desselben Regts., gegmeitz Wolff 2. Bat. 2. Ermländ. Inf. Regts. Nr. 151 zum 1. Bat. 7 Regtß. Graf. Dönhoff (. Ostpreuß) Nr. 44,

lebbe vom 3. Bat. Inf. Rezts. Markgraf Ludwig Wilhelm

3. Bad.) Nr. 111 jzjum 1. Bat. 3. Oberelsäss. Inf. Regts. Nr. 172,

aas von der 2. Abteil. 3. Bad. Feldart. Regts. Nr. 50 zur J. Abteil. 1. Bad. Feldart. Regts. Nr. 14, Müller vom 2. Bat. 2. Oberrhein. Inf. Regtg. Nr. 99 zum 2. Bat. 2. Unterelsäss. Inf. Regts. Nr. 137, Franke vom 2. Bat. 2. Unterelsäss. Inf. Regts. Nr. 137 zum 2. Bat. Hohenzollern. Fußart. Regts. Nr. 13, Lietz vom 1. Bat. Kulmer Inf. Regts. Nr. 141, Albrecht vom 2. Bat. 8. Westpreuß. Inf. Regtz. Nr. 175, gegenseitig; b infolge Versetzung zugeteilt:

dem Füs. Bat. Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm IX.

1. Pomm] Nr. 2, Schumann dem 2. Bat. Eisenbahnregts. Nr. 2; e. infolge Ernennung zugeteilt: Schumacher der Militärturnanstalt, . dem Füs. Bat. 4. Garderegts. z. F, Lehmann dem 1. Bat.

vom vom

üs. Regts. Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg.) Nr. 365, chneider dem 3. Bat. 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69, Kelber Garderegts. 3. F., Smurawski dem 1. Bat. Regts. Nr. 45, Otto der 2. Abteil. Feldart. Regts. Nr. 31, Knolle der zeitenden Abteilung 2. Schlesischen Feldart. Regts. Nr. 42, Monzel dem 2. Bat. 10. Rhein. Inf. Regts. Nr. 161, Willamowski dem 2. Bat. 2. Ermländ. Inf. Regts. Nr. 161, Lohr dem 3. Bat. Inf. Regts. Markgraf Ludwig Wilhelm (8. 237 Nr. 111, Lichtenstein dem 3. Bat. Inf. Regts. Graf Barfu 4. Westfäl) Rr. 17, Gerdewischke dem 2. Bat. Inf. Regts. Graf önhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44.

Durch Verfügung der Generalinspektion des Ingenieur⸗ und Pionierkorps und der Festungen. 25. April. en. mann, Festungsbauwart der Fortifikation Metz, zur Forliftkation Königsberg versetzt.

Durch Verfügung der nn,. 13. März. Franck, etatgmäß. Meister beim Feuerwerkzlaboratorium in Spandau, zum Obermeister, Hülsmann, Meister bei der Geschützgießerei, zum etatsmäß. Meister, mit dem 1. April d. T ernannt.

22. April. Dreßen, Revisor bei der Art. Werkstatt in 23 um etatsmäß. Revisor mit dem 1. April d. J, Aker, etatsmäß. Pr te bei der Art. Werkstatt in Deutz, zum Obermeister, Do eß, Meifster beim Feuerwerkslaboratorium in Siegburg, zum etatsmäß. Meister, mit dem 1. Mai d. J., ernannt.

dem 1. Bat. 2. 8. 6, Inf. 1. Unterel in hen

Aichtamtliches

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 9. Mai. Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern

vorgekommen.

Spuren auseinanderlaufen.

kabinetts, Wi sen Geheimen Rats Dr,. von Lucanus und des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Schoen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind gestern abend um 73 / Uhr von Gera im Neuen Palais an⸗ gekommen.

Im Monat März d. Jm sind auf deutschen Eisen⸗ bahnen ausschließlich der bayerischen und der Bahnen mit weniger als 50 km Betriebslänge 19 Entgleisungen auf freier Bahn (davon 11 bei Personenzügen), 17 Entgleisungen in Stationen (davon 5 bei Personenzügen), 14 Zu⸗ sammenstöße in Stationen (davon 2 bei Personenzügen) Dabei wurden 4 Bahnbedienstete getötet,

10 Reisende, 9 Bahnbedienstete und 1 Postbeamter verletzt.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Königlich bayerische Ministerialrat Kohl ist in Berlin angekommen.

Laut Meldung des, W. T B.“ ist S. M Jacht „Hohen⸗ zollern“ am 7. Mai von Venedig nach Gibraltar in See ges mg n ; ß

M. Torpedoboot „Sleipner“ ist am 7. Mai in Palermo eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Gibraltar fortgesetzt. 4

S. M. S. rh er⸗ ist am 7. Mai in Santa Cruz (Kleine Antillen) angekommen und geht am 10. Mai von dort nach Antigua (Kleine Antillen) in See.

S. M. S. „Habicht“ ist auf der Rückreise nach Kamerun am 7. Mai in Benguella eingetroffen und geht heute von dort nach Loando in See. ö.

S. M. S. „Iltis“ ist am 6. Mai in Schanghai an⸗ gekommen.

S. M. S. „Tiger“ ist gestern von Tsingtau nach Futschau in See gegangen.

Braunschweig.

Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzog⸗ tums Braunschweig, wurde gestern, wie der 62 Cour.“ berichtet, in Braunschweig festlich begangen. orgens fand großes Wecken statt, dem ein Gottesdienst im Dome folgte, an den sich eine Parade auf dem Schloßplatz anschloß.

Denutsche Kolonien. Aus Windhuk in Deutsch-Südwestafrika wird, wie W. T. B.“ berichtet, amtlich gemeldet:

* Erkundung des Kaukau⸗Veldts brach der Oberleutnant Gräff von der 10. Kompagnie mit 30 Mann und 6 Kameelen am I5. März von Otjituo in der Richtung Neinet auf. Wassermangel und dichter Busch zwangen ihn, nicht längs des Apato, sondern über Karakuwisa am Omuranba und Amatako ju marschieren. Am 13. April traf er bei Kaurama eine Herero. werft, stürmte sie nach heftigem Widerstand und erbeutete 90 Stück Großvieh. Vom Gegner fielen 7 Mann, diesseits ein Reiter. Hierauf wurde eine große Werft bei Gautscha feftgestellt, zu deren Fort- nahme die Stärke der Patrouille nicht ausreichte. Oberleutnant Gräff wartet bei Ukeidis eine Verstärkung von 40 Mann mit zwei Maschinen⸗ gewehren ab, die zu ihm abgeschickt wurde.

In den Karas bergen erreichte am 26. April der Leutngnt von Netten mit einem Zuge bei Ganams (20 Kilometer östlich von Nurudas) den nach Osten abziehenden Morenga, den er angriff. Nachdem am 27. April der Hauptmann Winterfeldt mit Verstärkungen eingetroffen war, wurde der Gegner mit einem Verlust von mindestens 15 Toten in die Berge östlich von Ganams geworfen, wo seine

Diesseits sind 6 Mann gefallen und 160 verwundet.

Die gegen die Banden des Bethanierkapitäns Cornelius ent⸗ sandte Abteilung Zwehl traf am 1. Mai drei Werften am Kutip (etwa 75 km sildwestlich von Gibeon) und warf den Gegner, von dem 24 Mann fielen, in südöstlicher Richtung. 500 Stück Großvieh und 2000 Stück Kleinvieh wurden erbeutet. Diesseits sind keine Verluste zu verzeichnen.

24 einer weiteren amtlichen Meldung aus Windhuk ist der Militärbäcker Emil Hamel, geboren am 4. März 1882 zu Grundmühle, früher bei der Militärbäckerabteilung in Königsberg i. Pr, am 5. Mai im Lazarett zu Windhuk an Typhus gestorben.

Oesterreich⸗òUngarn.

Der Kaiser empfing, wie ‚W. T. B. meldet, gestern den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Tisza und später den neüernannten deutschen Marineattaché, Kapitän zur See Rampold in besonderer Audienz.

Großbritannien und Irland. Im Unterhause erwiderte gestern, wie W. T. B.“ berichtet, der Staatssekretär für Indien Brodrick auf eine Anfrage, Lord Kitchener habe ihn ermächtigt zu erklären, daß er seinen Abschied

nicht eingereicht habe. Frankreich.

Gegenüber Behauptungen, die in einem von n, n. an ein auswärtiges Nachrichtenbureau gerichteten Telegramm enthalten waren, erklärt, dem W. T. V.“ zufolge, eine Note der „Agence Havas“, daß die französische Regierung sich nicht nur keines Verstoßes gegen die Grundsätze der Neutralität schuldig gemacht habe, sondern daß sie vielmehr, nachdem sie an alle ihre Zivil- und Militärbeamten ganz enaue Instruktionen zur Anwendung dieser Grundsätze ge— n nicht aufgehört . deren Ausführung zu überwachen.

Der japanische Gesandte Motono hatte vorgestern nach⸗

mittag eine auff Unterredung mit dem Minister des Aus⸗

wärtigen Delcassé im Ministerium des Aeußern, in der er, ohne einen formellen Protest seiner Regierung gegen die an⸗ 6 Neutralitätsverletzung seitens Frankreichs zu Gunsten er russischen Flotte vorzubringen, nichtsdestoweniger von den aus ndochina eingegangenen Mitteilungen in betreff des Verweilens des russischen Geschwaders in den französischen Gewässern und der Er⸗ leichterungen, die es behufs seiner Konzentrierung und Verproviantierung dort gefunden habe, sprach. Der Minister des Auswärtigen Del casss erneuerte die bereits früher ab⸗

nachmittag gegen 6 Uhr in r, . eingetroffen. Sk horten Seine Majestät die Vortraͤge des Chefs des Zivil⸗

gegebenen und durch eine offfgell Note bekräftigten Erklärungen und gab dem Gesandten die Versicherung, daß Frankreich

willens sei, peinlich genau die Neutralität zu wahren, und daß den französischen Behörden in 3 formelle In⸗ struktionen in diesem Sinne erteilt worden seien.

Vor dem Zu chtpolizeigericht begann 63 die Ver⸗ handlung gegen die Kapitaͤne Tamburini, Volpert und Genossen wegen Verschwörungsumtrieben und wegen Auffpeicherns von Kriegsmaterial.

Nuß land.

Der Kaiser hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, dem 39. Dra⸗ onerregiment Narwa, dessen Chef der Deutsche aiser ist, aus Anlaß der Feier seines 200 jährigen Be⸗ keen eine neue Standarte mit einem Jubiläumsbande ver⸗ iehen. .

Der „Nowoje Wremja“ zufolge plant der Minister des Innern für die Volksvertretung die Errichtung eines Landständerats als Unterhaus, wobei der Reichsrat in unveränderter Gestalt zum Oberhaus werden würde. Die Wahlen für diesen Landständerat sollen mit

ilfe der Semstwos und der städtischen Verwaltungen auf tändischer Grundlage vorgenommen werden. Den Abgeordneten, deren Zahl gegen 550 betragen soll, wird Immunität zu⸗ gesichert. Außer den Abgeordneten, deren Mandat drei Jahre dauern soll, sitzen im Landständerat auch die von der Regierung ernannten Minister. Den Präsidenten ernennt der Kaiser aus der Zahl der Abgeordneten. Der Landständerat ist berechtigt, neue Gesetze anzuregen, die Minister zu inter⸗ pellieren, das Staatsbudget zu beraten und dessen Durch⸗ führung zu kontrollieren. Die von ihm gebilligten Vorlagen elenden an den Reichsrat. Die Entscheidung steht dem

aiser zu. Der Landständerat tagt von Mitte November bis Januar. Abänderungen dieser ins Auge gefaßten Grund⸗ lagen sind vorläufig nicht ausgeschlossen. .

Der Semstwokongreß in Moskau hat sich, nach einer Meldung des W. T. B.“, in seiner gestrigen Sitzung mit 127 gegen 8 Stimmen für das allgemeine Stimmrecht, mit 87 gegen 49 Stimmen für direkte Wahlen und mit 107 gegen 29 Stimmen für die Bildung zweier Kammern ausgesprochen. Der Kongreß hat ferner mit allen gegen 13 Stimmen den Vorschlag verworfen, daß die Volksvertretung nur einen beratenden Charakter haben solle. .

In Terricke (Finnland) hat vorgestern ein russischer Ingenieurkongreß stattgefunden, dessen Abhaltung in Ruß—⸗ land verboten wörden war. Es nahmen daran 120 Ingenieure teil. Nach Verlesung eines Manifestes der sozigldemo⸗ kratischen Partei, in dem die , . aufgefordert wird, ihre Sympathie für die Sozialrevolutionäre durch die Tat zu beweisen, wurde Ea heren dieser Auf⸗ forderung Folge zu leisten und an der Maifeier der Arbeiter ieilzunehmen.

Aus Bielostok wird gemeldet, daß bei allen Truppen—⸗ teilen Aufrufe verbreitet worden feien, in denen dazu auf— gefordert werde, sich der Partei der Agitatoren anzus ließen.

Als in Ischemeti (Kreis Schorapau) das Militär zwei Personen wegen Mordversuchs verhaftete, wurde es von der bewaffneten Bevölkerung angegriffen. Die Truppen töteten und verwundeten etwa 20 der Angreifer.

Italien.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, ist der deutsch⸗ italienische Sandels vertrag g im Ministerium des Auswärtigen von dem deutschen Botschafter Grafen Monts und dem Minister des Auswärtigen Tit toni ratifiziert worden.

Der französische Botschafter Barréàre ist gestern von Rom nach Paris abgereist.

Türkei.

Der deutsche Botschafter Freiherr Marschall von Bieberstein hat, dem ‚W. T. B. zufolge, gestern an Bord S. M. S. , . von Konstantinopel einen Ausflug nach dem Aegäischen Meere angetreten, um die Ausgrabungen von Milet und Didima zu besichtigen.

Aus Kanea meldet das „Reutersche Bureau“: in dem Dorfe Melidoni (Bezirk Rethymon) habe der Chef des Re—⸗ volutionskomitees Birakis die Gendarmen glare; und entwaffnet. Er habe ihnen dann freigestellt, sich entweder den Aufständischen anzuschließen oder unbehelligt in die Stadt urückzukehren. Eine Anzahl der Gendarmen habe sich ent— reer, zu den Aufständischen überzugehen.

Der englische Kreuzer Venus“ ist von Rethymon nach Kanea zurückgekehrt.

Rumänien.

Die beiden Häuser des Parlaments haben, wie W. T. B.“ erfährt, gestern ihre Tätigkeit wieder aufgenommen.

Schweden und Norwegen.

Am 6. 8. M. ist, wie dem W. T. B. aus Christia nia mitgeteilt wird, in Lissabon ein Schiedsgerichtsvertrag zwischen Norwegen und Portugal unterzeichnet worden.

Q2tster. Der General Linewitsch hat, wie dem W. T. B. aus n, . berichtet wird, dem Kaiser am 7. Mai ge⸗ meldet: Am 4. Mai drängte die japanische Reiterei vorgeschobene Kavallerieteile unserer rechten Flanke jurück.

Die „St. e, Telegraphenagentur“ meldet aus Godsiadan vom 4 d. M.: uf der ganzen Front ist eine lebbafte Bewegung feindlicher ae, n, bemerkbar. Auf der rechten Flanke der Japaner nahmen nfanterie und Kavallerie Sa nligau. Die Kosaken gingen unter dem Druck der japanischen Reiterei und der Tschuntschusen auf das linke Ufer des Dunliaoho zurück. Chinesen behaupteten bestimmt, daß eine größere japanische Abteilung von der Küste Koreas in der Richtung auf Kirin vorgehe. . „Daily Telegraph“ meldet aus Tokio unterm 8. Mai:

Im Dezember des vergangenen Jahres bot Japan durch Ver— mittelung des Gesandten der r, . Staaten in St. Petersburg der russischen Regierung den Austausch von Gefangenen an. Vor einigen Tagen nun bat der franjösische Gesandte in Tokio im Namen der russischen Regierung dieses An⸗ erbieten angenommen.

Der Prinz Karl Anton von , n . ö. Tokio am 7. d. M. verlassen und wird, wie ‚W. T. B.“ berichtet, am 16. d. M. von Nagasaki aus die Heimreise antreten. . ; .

Die japanische Regierung ist damit beschäftigt, die Pläne fer gh s ln, nach denen in den von den Japanern besetzten Gebietsteilen der Mandschurei der Ersaßtz der Militärverwaltung durch Zivilverwaltung stattfinden

soll. Offiziere der Armee bleiben nach wie vor an der Spitze

der Verwaltung und sollen durch Zivilsachverständige und Zivil⸗ polizeigewalt unterstützt werden. an erwartet, daß der General Kamio . Verweser von Liaotung werde ernannt werden. Die Verweser für das Mandschureigebiet sind noch nicht bestimmt. Zur Deckung der Verwaltungskosten sollen ausreichende Steuern erhoben werden. Die Morning Post“ meldet aus Schanghai vom heutigen Tage, der japanische Konsul habe . en die Einnahme von Kohlen seitens gewisser Schiffe er— oben, da der Verdacht vorliege, daß die Kohlen fur die Baltische Flotte bestinimt seien. Der Hafenkommissar habe daraufhin geweigert, fünf von jenen Schiffen die Aus⸗ fahrt zu gestatten. us Saigon meldet die „Agence Havas“, das Ge⸗ N, des Admirals Roschdjestwensky, das sich von er 5 e⸗Bucht aus nach Süden begeben hatte, sei von dem Beobachtungsdienst des Admirals Jon quières bei einer benachbarten Bucht chen worden. Der Admiral Rosch⸗ djestwensky habe erklärt, alsbald die Anker lichten zu wollen.

Die Schillerfeier.

Der Ausschuß für die Berliner Schillerfeier batte zum Gedächtnis des großen Dichters, dessen Todestag heute zum , . Male wiederkehrt, eine Reihe von Festakten vorbereitet, die mit einer Ausnahme gestern abend um 8 Uhr in verschiedenen großen Sälen stattfanden. Die jur Verfügung stehenden Eintrittskarten, die un⸗ * verteilt worden waren, hatten aber leider bei weitem nicht ausgereicht, um die r, . aller derer, die an der Feier teil nehmen wollten, zu befriedigen. Allenthalben nahm diese einen wahr⸗ haft erhebenden Verlauf; überall machte sich im Publikum eine Fest. timmung bemerkbar, die in langandauerndem, begeistertem Beifall äußerlich zum Ausdruck kam, und den Veranstaltern sowohl, wie den Rednern und vortragenden Künstlern bewies, daß sie das Rechte ge‚ ,. hatten. Die Programme der einzelnen Veranstaltungen auteten:

LlLKönigliche Hochschule für Musik: Chor: Vivos voco aus Max Bruchs lch rolog von Julius Rodenberg, ge—⸗ sprochen vom Königlichen . eur Max Grube; Chor von 8 umgedichtet von Rodenberg; Naͤnie für Chor und

rchester von Brahms; Rezitationen Schillerscher Gedichte: Der Antritt des neuen Jahrhunderts! und „Die Kraniche des Ibykus“, r des Goetbeschen Epilogs zu Schillers Glocke (Max Grube); ier Lieder für Baß, gesungen von Herrn Hjalmar Arlberg: Die Teilung der Erde von Streicher, Der Pilgrim von Schubert, ö,. aus dem Tartaruß. von Schubert, Dithyrambe“ von Schubert; Chor; „Heiligꝛ Ordnung“ aus Bruchz „Glode-. Die Festrede hielt Professor Dr. Richard Weißenfels, als Dirigenten wirkten Professor Or. Max Bruch und Professor Schul je, Orchefter und Chor der Königlichen Hochschule. 2) Singakademie: 855 * fand ausnahmzweise schon Sonntag, den ö „Abends 8 Uhr, statt) Programm: „Totenklage“ zus der Braut von Messina von Georg Schumann; Prolog von Ernst von Wildenbruch, gesprochen von Max Laurence; Nänie“ für Chor und Orchester von Brahms; Rezitationen: Max Laurence; . Sehnsucht! für Chor und Orchester bon Georg Schumann. Die Festrede hielt der Schulrat Dr. Fritz Jonas. Dirigent war 6 Georg Schumann. Chor der Singakademie. Phil. armonisches Orchester. 3) Philharmonie: Feierlicher Marsch bon Beethoven; Prolog von Ludwig Fulda, von ihm selbst ge— vrochen; ‚Nänie! für Chor und Sichester von Hermann Gotz; Rezitationen: „Die Schlacht. Die Kraniche des Ibykus, Goethes Gpilog zu Schiller Glocke. (Friedrich Holthaus); „Gruppe aus dem Tartarug von Schubert, Die Teilung der Erde von Havdn, Elsen von Anton Sistermans; ‚An die Freude“ für Soli, hor und Orchester von Beethoven. Die Festrede hielt Professor Dr. Conrad Burdach, Mitglied der Könlglichen Akademie der Wifsfenschaften. Dirigent war Profe or Siegfried Ochs. Solisten: Emilie Herjog, Kammersängerin, Anna Stephan, Ludwig Heß, Kam mersaͤnger, Anton Sistermans. Phil harmonischer Chor, rer, me Orchester 4 Concordia säle: Männer⸗ or: Nänie' von Bernhard Scholj; Prolog von Johannes Trojan, gesprochen von Dr. Sustav Manz; Chor: „Die drei Worte deg Glaubens. von Zöllner; Rezitatlonen: Der Taucher‘, Die Kraniche deg Ibykus“„, Die g der Erden, Goethes Epilog ju Schillerg Glocke. (Dr. Gustav Manz); Chor: Morgen⸗ lied von Reinbold Becker. Die Festrede hielt der Direktor Professor Dr. Ludwig Bellermann. Dirigent war Professor Felix Schmidt. Chor: Berliner Lehrergesangverein. I) Saalam Friedrichshain 16 23: Fhor; Festgesang „An die Künstler (Mendelssohnz; Prolog von Albert Träger, gesprochen von Eugen Albu; Chor: Liebe rauscht der Silberbach' von Schubert; Lieder für Alt von Lisjt. Robert Kahn und Schubert, gesungen von Fräulein Stapelfeldt; Rentationen: ‚Die Schlacht!“ Der Graf von Habsburg‘, „Die Kraniche des Ibykus“ gioen , er. ö nn. ya,, . e. e Festrede hie er Unive rofessor Dr. Ludwi eiger. Dirigent war Max Werner. Chor: Berliner Liedertafel. é z

Der Magistrat hat aus Anlaß der Schillerfeier für jede Klasse 6e, städtischer höherer Lehranstalten einen Her don s. echs Mark angewiesen, für welche für die beiden besten Schüler jeder Klasse auf Schiller beiügliche Werke angeschafft werden sollen. Ferner hat das Provinzial⸗Schulkollegium ein kleineres Schiller⸗ Werk ankaufen lassen, das an den dritten und vierten Schüler einer jeden Klasse sämtlicher höberer Lehranstalten in Berlin zur Vertellung kommen soll. Auf Anordnung des städtischen Schulkollegiums finden beute abend in sämtlichen städtischen ortbildungs⸗ schu len, Pflichtfortbildungsschulen, ortbil dungs⸗ an stalten und gewerblichen 86h unter Ausfall des Unter richts Schillerfeiern statt.

Die Schiller Gedächtnis feier der Schwaben in Berlin, an der u. 9. der General der Infanterie z D. von Pfaff und der württembergische Militärbevollmächtigte, Oberstleuinant pon Dorrer teilnahmen, el n ch ju einer sinnigen Huldigung für den unsterblichen Genlus, die schon in ihrer innen äußeren Aus- stattung bewies, daß die hier lebenden Württemberger ihren größten Landsmann in würdiger Weise jzu ehren verstehen. Der Vor sitzende des Vereing, Herr Richard Kauffmann, hielt eine tief⸗ empfundene Ansprache. Die Deutsche Liedertafel! leitete den Festakt selbst ein mit dem Liede: Freude, schöner Götterfunken . Aledann wurde von dem J, . des Schillertheaters, Herrn Dapper, der erste Teil eines Liedermnklus vorgetragen, den ein Vereinsmitglied, y den Manen Schillers gewidmet bat und dem Verein, dessen Mitglied er ist, für seine Feier zur Verfügung gestellt hatte. Herr Luria, das belannte ehemalige Mitglied des Stuttgarter Hoftheaters, leu, sodann das Gebet aus der Oper Wil⸗ belm Tell' vor, worauf die Deut , ,. die überaus gelungene Feier mit dem tief empfundenen Chor ‚Die Heimat“ würdig abschloß.

Die Stenographenvereine nach Gabelsberger ver⸗ anstalten heute eine gemeinsame Schillerfeier, Abends 9 Uhr, im großen Saale des Hotels Krebs in der Niederwallstraße.

Der Vorstand des Preußischen Lande s⸗Kriegerverbandet bat durch Herrn Major z. D. Simons einen prachtvollen Lorbeer

kranz mit Schleife am Denkmal Schillers niederlegen lassen.

In der letzten Sitzung des Großen Ausschusses für die Berliner Schiller feier 90s ist ein Antrag des Direktors des Schillertheaters Dr. Löwenfeld, alles was auf die dies jährige Schi llergedächtnis feier 4 hat: , chriften, größere Zeitungsartikel, Berichte über die Feiern, edaillen usw.

in einem oder, wenn möglich, in zwei Exemplaren ju sammeln, einstimmig angengmmen worden. Dementsprechend bittet der geschäfts⸗ führende Lusschuß Schriftsteller, Verleger, Komitees, Vereinigungen und sonstige Veranstalter von Gedächtnisfeiern um Zusendung der genannten, auf die diesjährige Schillerfeier bezüglichen Dinge an die folgende Adresfe: G fahnden Ausschuß für die Schiller seier 1905. Berlin W., Lätzowstraße 62. Der geschäfts führende Ausschuß wird nach Ordnung der Sammlung darüber zu beraten baben, ab sie der 5 Bibkiotbek oder dem Märkischen Museum zu ö r dielleicht dem Schiller ⸗Museum zu Marbach einverleibt

en soll.

Von der Feier des Tages im Reiche und im Auslande liegen weiter folgende . des W. T. B. vor: .

Stuttgart, 9. Mai. Die Stadt ist aus Anlaß der Schiller feier festlich geschmückt. Gestern abend eröffnete die Feierlichkeiten ein Fackelzug der Studentenschaft von Stuttgart und Hohen- heim. Sehr viele Häuser waren glänzend illuminiert. Am Schiller⸗ denkmal in der Nähe des alten Schlofses, defsen Umgebung besonders prächtigen Schmuck trägt, wurde von der Studentenschaft ein Lorbeer⸗ kranz niedergelegt.

Heute früh wurde der Tag bei strömendem Regen durch Musik⸗ vorträge auf den öffentlichen Plätzen eingeleitet. Im Laufe des VormittagsYs wurden am Schillerdenkmal zahlreiche Lorbeer kränze niedergelegt, zunächst von Ihren , , dem König und der Königin sowie dem Minssterpräsidenten im Namen der Staatsre 56 Weiterhin wurden Huldi⸗ . dargebracht vom 8. bischen Schillerverein, dem

ezirks⸗Kriegerverband Stuttgart, dem Königlichen

1 6 . r,, . un ü . Vereinen und

em Stuttgarter Turngau, en, der Studentenschaft und dem Schwäbischen Sängerbund. 33

Weimgr, 8. Mai. Die Weimarer Zeitung‘ meldet: Der seit fünf Jabren Aber gan; BVeutschland Derbreltete Schiller. verband deutscher Frauen hat heute im Namen seiner 35 Orts. gruppen der Schillerstiftung 250900 zur Förderung ihrer satzungsmäßigen Zwecke überwiesen. Darunter be— finden sich 50 000 M aus Amerika.

Hamburg, 8. Mai. Der Senat hat angeordnet, daß am 2 d. M., Nachmittags in der Stunde von 5 bis 5, der Sterbe⸗ stunde Schillers, von allen Kirchtürmen der Stadt Trauergelaͤut stattfinde.

Wien, 5. Mai. Die Veranstaltungen der Stadt Wien zum An denken an die hundertste Wiederkehr von . Todestag nahmen heute mit einer Feier im . . des Rathauses ihren Fortgang. (Val. Nr. 108 d. Bl) Die Feier, an der u. a. der Kultusminister Dr. Ritter von Hartel, der Handelsminister Ser von Call, der säͤchsische Gesandte Graf von Rex, zahlreiche Zivil und Militär würdenträger und Landtaggabgeordnete, die Vertreter der höheren Unterricht behõrden . Stadt⸗ und Gemeinderäte, viele Schriftsteller und Künttser fowie die Spitzen der Geselsschaft teil⸗ nahmen, wurde vom Wiener Konjertverein mit dem Vorspiel zu den Meistersingern von Nürnberg“ eingeleitet, worauf der Bürgermeister

Lueger die Begrüßungzansprache bielt. Nach dem Vortrage des. Männerchorsß Hoffnung! von Schubert durch den Wiener Männergesangverein hielt der Professor Dr. Freiherr von Berger die Gedenkrede. Mit einem vom Wiener Männergesangverein und dem Orchester des Sängerkonzertvereins vorgetragenen Männerchor schloß die stimmungsvolle Feier.

Im Musikvereinssaale fand Abends die vom Komitee für die Schillergedenkfeier veranstaltete Schillerfeier statt. Unter den jahlreichen Anwesenden befanden sich Seine Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit der Eriheriog Rainer und mehrere Minister. Der Minister Dr. Ritter von Hartel hielt die Gedächtnisrede, in der er Schiller als Erzieher des deutschen Volkes feierte.

Karlsbad, 8. Mai. In der heute abgehaltenen Festsitzung bewilligten die Karlsbader Stadtverordneten 5900 Kronen als Grundkapital für ein Schillerdenk mal. Weitere ,. hierfür wurden von der Karlsbader Sparkasse gestiftet. ;

Das Zeitu n,. in Aachen beabsichtigt, alle Zeitungen, , n Denkschriften und Gedenkblätter, die auf die hundertste Diederkehr des Todestages Schillers ben nehmen, zu sammeln und für spätere Geschlechter aufzubewahren. Es ergeht deshalb die Bitte an die Herausgeber, dem Zeitungsmuseum je zwei Exemplare der ge⸗ nannten Preßerzeugnisse zu übersenden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Ebeschließungen, Geburten und Sterbefälle im Deutschen Reiche 1903.

In dem kürilich erschienenen 1. Heft des 16 Jahrgangs ver „Vierteljahrgbefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ S. 225 bis 342 bat das Kaiserliche Statistische Amt die Statistik der im Jahre 1903 e e menen Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle ver⸗ fsen ;

Danach wurden während des genannten Jahres im Deutschen Reiche 463 150 Ehen geschlossen, d. s. 5942 mehr als während des. Jahreg vorher, aber wie damals 7.9 auf je 1000 der mittleren Einwohnerjahl des Jahres. Am beträchtlichsten war die Gheschließungtziffer, wie schon während des Vorjahres, in Berlin (102) und im Staate Bremen (9,7), demnächst in Lippe (8, 8),

mburg (8,5) und innerhalb deg preußischen Staats noch in Hessen«

afsau (87, am geringsten in Waldeck (6,7, Ostpreußen (7, ) und Elsa Xothrlngen 7, I). Den Ermittelungen über das Alter der ehe⸗ schließenden Personen ist ju entnehmen, daß 29,2 / der Männer und 56 o /o der Frauen das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten, und daß andererseits 2710/é0 der Männer und nur 1644 *0 der Frauen das 30. 3 bei der Heirat schon ,, hatten.

Die Zahl der Lebendgeborenen im Deutschen Reiche ist von 2924735 im Jahre 1992) auf 1983 078 gesunken, die Geburten⸗ ziffer wenn man die Totgeborenen mit in Rechnung zieht von I6.2 auf 349 le. Totgeboren wurden 63 128 Kinder, mithin von je 100 überhaupt e, 3,09. Auf je 1020 geborene Madchen kamen 1058 Knaben. Außerehelich geboren waren 170 534 Kinder oder 8, 330 / aller geborenen; auf je 100 nicht verheiratete Frauen im gebär⸗ fähigen Alter von 16 bis 50 Jahren kamen im Deutschen Reich 2,8 außerebelich geborene Kinder, und jwar die meisten (44) im König reich Sachsen und in , ,, demnächst im rechtsrheinischen Bayern und in Reuß j. L. (42), die wenigsten in Schaumburg Lippe (O, 9) Westfalen (2), Waldeck (1.3) und der Rheinprovinz (1,5. Auf je 190 verheiratete Frauen im gebärfähigen Alter kamen im ganjen 25,19 ehelich geborene Kinder, die wenigsten in Berlin (1456) und Hamburg (17,40), die meisten in Westfalen (33,31), Posen (22 20) und Westpreußen (31, 59),

Bei Mehbrlingsgeburten kamen 49 957 Kinder lebend und 2847 s oe) tot zur Welt, und jwar 51 986 bei Zwillings.“, 8l0 bei

lings, 8 bei Vierlingsgeburten.

Der Jahres eit nach 2 die meisten Geburten, namentlich auch die meisten unehelichen Geburten, auf je einen Tag des Februar, demnächst des März, die wenigsten auf den Oktober.

Gestorben sind während des Jahres 1903 (ausschließlich der Totgeborenen): 1 170 905 Personen, d. s. 48 413 mehr als während des Vorjahres; die für das Reich festgestellte Zunahme der Sterbe= fãlle n. sich in sämtlichen Bundesstaaten mit Ausnahme von Schwarz burg ⸗Rudolstadt und Lippe, wo gegenüber dem Vorjahre etwas weniger Sterbefälle vorgekommen e innerhalb Preußen weist nur , . innerhalb Bayerns die Pfalz eine geringere Sterblichkeit auf. Der Zeit nach entfiel die Zunahme der Sterbefälle hauptsächlich einerseits auf den Januar, anderseits auf die Sommer⸗

monate Juli, Auguft und September.

Nicht weniger als 34,5 oo aller Gestorbenen (im Vorjahre 33, 0 9). waren noch nicht 1 Jahr alt. Am geringsten 98r . den zehnjährigen Altersklassen (bis zum 90. Lebensjahre) unter den Ge⸗ storbenen die Altersklasse von 10 bis 20 Jahren vertreten (3,1 o), mit steigendem Alter erhöht sich wieder bis zum Ende des 7. Jahr- zehnts der Anteil an der Summe der Gestorbenen. Ehenso steigt von Jahrfünft zu Jahrfünft die auf je 1000 Lebende der Bevölkerung errechnete Sterbeziffer, wenn man die Sterbeniffer des 1. Jahr⸗ fünfts (71,9 o) und des 2. Jahrfünfts (4,5 ο) außer Betracht ĩ Es starben nämlich auf je 1000 Lebende der betreffenden Altersklaffe:

im Alter von 10— 15 Jahren. 27 15 —20 ; 4,0

20-35 ; 25 30 30 35 35 40 40 - 45 45 - 50 50 = 55 55 60 60 - 65 65 70 7075 75 - 80 S0 - 85 -= 90 ö. 2331 4 90 und mehr Jahren 421.0. on den 404529 im Berichtsjahre gestorbenen Säuglingen waren 351 086 erweislich ehelich, 53 437 erweislich e n , . boren; verglichen mit der Zahl der Lebendgeborenen, entfielen auf je 100 ebelich Geborene 183 und auf je 100 außerehelich Ge⸗ bgrene 32, Todesfälle von Säuglingen, fast, ein bolles Drittel aller a . und fast ein Fünftel aller ehelich geborenen Kinder

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stirbt also im 1. Lebensjahre.

Besonders hoch war die Säuglingssterblichkeit im rechts- Pbeinischen Bayern, in Sachsen, Sachsen Altenburg und den beiden Fürstentũmern Reuß, denn die Zahl der gestorbenen Säuglinge betrug a. in Prozent aller Sterbefälle, b. in Prozent der , för nen,

in Bavern rechts des Rheins. 26,4 im Königreich Sachsen. .. 24,7 in Sachsen⸗ Altenburg. 26,6 in Reuß 4. 8. . 24,7 in en bc . 25.0 dazu in Westpreußen 22,7 . 3 demgegenüber im Reichsdurchschnitt 3455 20,4. Seren, . wird ferner die geringe Säuglingssterblichkeit in sremen (a. 28,',, b, 180) und der Rückgang der Säuglingssterblich- keit, den im Vergleich mit dem Durchschnitt der 2 Vorjahre Berlin und Hamburg zu verjeichnen haben. Im Deutschen Reiche war die auf je 100 Lebendgeborene errechnete Ziffer der Säuglingẽsterblichkeit von 1801 zu 1902 um 2,4 gesunken, namlich von 20,7 auf 18,3, ist dagegen von 1902 zu 1903 wieder um 2, gestiegen.

Zur Statistik der evangelischen Kirche in Hesse im Jahre 1903. c Hell an

Nach dem Aprilheft (1905) der „Mitteilungen der Großherzogli hessischen Zentralstelle für die Landesstatistik', in dem die ger en der die evangelische Bevölkerung des Großherzogtums, mit Ausschluß der Militãrhevõlkerung der Stadt Mainz, betreffenden kirchlichen Statistik für das Kalenderjahr 1903 veröffentlicht worden, sind in dem genannten Jahre (in Klammern seien die entsprechenden Zahlen für das letzte Vorjahr 1902 ifi zur evangelischen Landeskirche ũůbergetreten: von der katholischen Kirche 139 (133), von anderen christlichen Kon- fessionen 26 (42). Sonstige 18 (13), zusammen 178 ( aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten sind: zur katholischen Kirch: 18 (1), zu andern christlichen Konfessionen 458 (964), Religionen —, ohne Uebertritt 7 (I), zusammen 73 (69).

Die Zahl der Kommunikanten war: im öffentlichen Gottes. dienst 390 843 (390 026), privatim 7380 (7191), zusammen 398 223 (397217) oder 53 8 (5336) auf 190 evangelische Bewohner, und jwar in Starkenburg 35, (35,8) in Oberhessen 8238 (91,9), in Rheinhessen 45,4 (45,9). Wird der Berechnung der Prozentzahlen die Zahl der Erwachsenen zu Grunde gelegt, so erhöhen sich, da nach den Ergeb= nifsen der Volkszählungen etwa zwei Dritteile der Bevölkerung aus Erwachsenen (Personen von 14 Jahren und darüber) bestehen, die an⸗ gegebenen Prozentzahlen der Kommunikanten um die Hälfte.

Auf 180 bürgerliche Eheschließungen kamen 87,0 (88,3) ö liche Trauungen durch evan 6 Geistliche, und zwar in Starkenburg 86,9 (90,1), in Oberhessen 96,5 (96,8), in Rheinhessen 74,9 (74.1). Dle Jah der durch Geistliche anderer Konfessionen voll⸗ jogenen Trauungen von Evangelischen, also namentlich von Mischehen, ist hierunter nicht begriffen und konnte in zuverlässiger Weise nicht an e e. werden. Ebenso war die Zahl der nur bürgerlich ab⸗ geschlossenen Ehen im Jahre 1902 nicht zu ermitteln.

Auf 1090 Lebendgeborene kamen 879 (86,4) von evangelischen Geistlichen Getau fte, und zwar in Starkenburg 89,2 G7, 6), in Oberhessen 93,3 (92,3), in Rheinhessen 78,7 (77,2). Auch hier fehlen die. Heben der von Geistlichen anderer Konfessionen Getauften aus Mischehen. Ferner kommt hier in Betracht, daß die Verhältniszahlen der Getauften zu den Geborenen höher sein würden, wenn die in den ersten Wochen nach der Geburt ungetauft gestorbenen Kinder außer Berechnung gelassen werden könnten.

Konfirmiert wurden: aus rein evangelischen Ehen 12919 (12 527), aus Mischehen 1015 (1046), unehelich Geborene 356 (373), jusammen 14290 (13 946). j

Die Zabl der verstorbenen Evangelischen betrug 13 391 J 177), die Zahl der kirchlichen Beerdigungen 11 483 (11 359), die

zu andern

abl der nach Herkgmmen still beerdigten Kinder 1679 (1758). iernach betrug die Zabl der unter Mitwirkung eines evangelischen eistlichen beerdigten Personen in Prozenten aller Verstorbenen bei Abzug der nach Herkommen still beerdigten Kinder 98,9 (99,5. Ehescheidungen kamen 112 (83) vor, und zwar von rein evangelischen Ehen 68 (60), ron Mischehen 44 (23). Unter letzteren waren 21 (8) solche, bei denen der Mann, und 23 (15), bei denen die Frau evangelisch war.

Zur Arbeiterbewegung.

In Gnesen haben gestern, wie W. T. B.“ meldet, über 1000 Tagelöhner, darunter die Arbeiter der städtischen Kanalisation, die Arbeit niedergelegt. Die Kanalisationsarbe mußten eingestellt werden.

In München⸗Gladbach sind nach der ‚Rb.⸗Westf. Ztg.“ die Weber der Fitma Hanf u. Kaufmann am Sonnabend in den Ausstand eingetreten, da die Firma ihre Forderungen ablehnt.

Dresden haben gestern, wie die Köln. 5* mitteilt. annähernd 1099 Lackierer, Maler und Anstreicher die Arbeit niedergelegt. Sie fordern Lohnerhöhung und dreijährigen Tarif.

In Mainz sind nach demselben Blatte 709 Hilfsarbeiter der Maurer wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten,

In Lüheck wurde, wie die Köln. Ztg. erfährt, eine Lohn— bewegung sämtlicher Arbeiter der dortigen Masch inendau- gesellschaft nach Zugeständnissen der Direktion für beendet erklärt. Die Aussperrung der Kammgarnarbeiter von Verviers ist beendet. Die vereinigten Spinnereibesitzer willigten, der Köln. Itg.“ zufolge, in die Wiederaufnabme der Arbeit ein. (Vgl. Nr. 106 d. Bl.

ga Esseg ist nach einem Telegramm des W. T. B. ein all⸗ , , , ausgebrochen; die Arbeit in sämtlichen Be⸗ rieben ruht.

Die fen der Ausständigen beträgt 3000. Militär

hält die Ordnung aufrecht.