1905 / 122 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 May 1905 18:00:01 GMT) scan diff

reich gemalt sind. Julius Müller ⸗Maßdorf sucht die Bebaglich · ket eines holländijchen Interieurs (801) wiederzugeben und sandte außerdem eine sehr derb gebaltene Aachener Marktssene G12) ein Stark pastos wirkt Hubert Dellers ‚Trübes Wetter“ (329), besser ist seine Mittagsstunde (330) gelungen. Als eine Verherr⸗ lichung der gelben Farbe erscheint Heinrich Petersens „Herbft— morgen im Schloßrark zu Glücksburg“, massenhaft bedeckt das welke

Laub den Boden und bot dem Künstler erwünschte Gelegen beit, das Gelb in allen Nuancen anzubringen. Ein humor- voller Vertreter der alten luftigen Düsseldorfer ist Peter

Präl in vi; daz alte Paar, das auf dem Nicolausmarkt sich Nüsse einkauft, ist mit derselben Freude und Liebe geschildert wie die Verkäuferin und ibr Kleinkram. Fritz Rensings „Sphinx“ dient als Etikette für einen mit Liebe gezeichneten Akt, allerlei koloristische Feinbeiten sucht Frederik Bej aus seinem weiblichen Akt beraus⸗ zubolen. Friß Westen orfs äußerst solide und trefflich gemalte flandrische Landschaft erquickt das Auge, während das große Triptychon bon Friz von Wille „Die Eifel“ (1163) sehr enttäuscht, die Mondlandschaft auf dem rechten Flügel ist geradezu schwach S. -H.

v. A. Bei Keller u. Reiner und in Caspers Kunstsalon sind gegenwärtig zwei größere Kollektivausstellungen eröffnet. Bei Keller u. Reiner stellt der bekannte Historienmaler Werner Schuch eine stattliche Reihe von Werken aus, und bei Casper sind über 200 Arbeiten des feinsinnigen Radierers Rudinoff ju sehen. Die regelmäßigen Besucher der Ausstellungen bei Keller u. Reiner wird es wunderlich berühren, die Wande mit Schlachtenbildern bedeckt zu finden, dazu noch in ziemlich äußerlicher Weise drapiert und hergerichtet. Die Mebrzahl der Bilder stellt Episoden aus mittelalterlichen Kämpfen dar, und das sorgfältig behandelte historische Tostüm, das immer etwas an das Theater gemahnt, erschwert noch den Zugang ju den Arbeiten. Dazu kommt eine gewisse Küble und Verständigkeit der Ausführung, eine Glätte und Sorgfalt in der Malerei, die nirgendz den Zauber des Unmittelbaren durchbrechen läßt. Ganz besonders ist das an den Skizjen und Zeichnungen ju be⸗ merken. Selbst in diesen Blättern, die jonst in ihrem raschen und flüchtigen Strich zu verraten vflegen. was das Auge des Künstlers am meisten gefesselt hat, die seine Persönlichkeit oft am reinsten und stärksten wiedergeben, liegt bier eine sachliche, akademische Küble, die das eigentliche Wesen des Malers verbirgt. Indes sind seine Arbeiten reich an ausgejeichneten Gigenschaften, die einen gewisffen Ersatz für diesen Hauptmangel bieten. Vor allem ift die Zeichnung vortrefflich und die Bewegung in den großen, von leidenschaftlichem Kampf erfüllten Friegsbil dern oft hinreißend. In diesen Vorjügen liegt wobl die Haupt— winkung von den Arbeiten Werner Schuch. Ferner ist aber auch die Farbengebung in ibren kräftigen, gedämpften Tönen ausgezeichnet und die Luaftwirkung mit großer Sicherbeit bebandelt. Am liebens— würdigsten aber wird man den Künstler in seinen kleinen Landschaften en,. die voll schlichter Stimmung sind, einfach und klar in der

uffassung, ein schoͤnes, tiefes Naturempsinden verratend. In diesem Teil der ö beiten kommt seine Persönlichkeit am unmittelbarsten jum Ausdruck und srricht sich am freiesten aus.

W. Rudinoff, den seine Begabung vor allem auf Radierung und Zeichnung binweist, versucht sich in allen Techniken und auf allen Gebieten. Ein ganzer Saal in Caspers Kunstsalon ist mit seinen Selbildern gefüllt, einem Porträt, das sich durch derbe Kraft des Stiches und große Lebendigkeit auszeichnet, und zahlreichen Land— schaften. In diesen aber bat der Künstler uns so gut wie nichts zu sfagen. Seine Farbe ist bart, oft sogar grell, seine Auffassung trocken, ohne Wärme und Kraft. Mebr gibt er schon in seinen Aquarellen, die einen schnelleren Ausdruck ermöglichen, jedenfalls erreicht er hier farbig oft starke und gute Wirkungen. In seinem eigentlichen Element füblt er sich aber erst da, wo er die Radiernadel handhaben kann oder den Zeichenstift. Hier ist er von freiester Lebendigkeit, geistreich, sprühend, ein brächtiger Porträtist, der den Menschen im Augenblick des vollsten Lebens darstellt. Sein Strich macht alle Wandlungen durch, von größter Flüchtigkeit bis zu weicher, klarer Kraft. In seinen Monotvven erzielt er reiche, schöne Farben, bier sind seine Landschaften voll Stimmung und Weichbeit. Rudinoff lebt in Paris. Unnachahmlich verstebt er es, mit wenigen, kecken Strichen Bilder aus dem Pariser Straßen leben zu geben, oft gebt er bis an die Grenje der Karilatur. Eine besonders feine Arbeit ist sein kleines Porträt von Steinlen mit dem geistreich liebenswürdigen Lächeln. Sein unablässiges Ringen um woöglichst gesteigerte, vollendete Technik berührt besonders wobl.

In Paris ist, wie W T. B.“ meldet, der Bildhauer Paul Dubois, Direktor der Ecole des Beaur ⸗Arts, gestorben.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Spanien. Der Generalgesundbeitsdirektor in Madrid macht im Hinblick auf die Vorscheiften des Rezlements über die äußere Gesundheitspolizei nut, daß in Leith (Schottland) die Beulenpest aus⸗ t ;

Pbra. und 60.)

dame“.

für die

C harakteristit

svielerische

tragischer

rufe, die sonst konnte

wird.

verordnung,

in Kraft gesetzt. Vergl. 56

Zuschauer Eindru

Künstlerin natürlich Verschwendun

Srõße

falt verwendet war,

gesanglich sehr annebmbar.

Bedeutendes erreichen. Herren Below und Stammer bestens aufgebo dem letzteren das Koboldlied des dritten Aktes. bielten sich unter des Kapellmeisters Büchel straffer Leitung vortrefflich, und mit den Schwierigkeiten der Inszenierung batte sich Julius Greven⸗ berg als Regisseur geschickt abgefunden.

Stam.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Bang kol bat unterm

20. v. M. folgende Pollzeiverordnung erlaffen. Auf Grund des 8 51 des Reschsgesetzes über die Konsulargerichtsbarkeit vom 7. April 19800 wird die unter dem 27. Januar d. J. die unter dem 6. Februar d. J. für die von Singapore kommenden deutschen Schiffe aufgehoben war, für diese Schiffe wegen Auftretens der Pest in Singapore wieder Die Quarantänestation befindet sich auf Koh Anz.“ vom 4. und 10. März d. J. Nr. 55

erlassene Qu arantäne⸗

Theater und Mufik. Berliner Theater.

binwegtãuscht.

üben; aber ewissenbaftigkeit,

oberflächlichen Zirkel der Cameliendame Empfindung und des Herzens hinein und bolt aus dem alten, ver⸗ staubten Dumas immer wieder ein Leben beraus, das in seiner eigen. tümlichen Mischung von Liebe, Schwermut und Resignation auf den macht und ibn über die innere Unwahrheit der Mit ihrer pbrsischen Kraft muß die schon baus halten, bewundernswert ist die mit der sie sich den punkten, den Krisen der Rolle mit voller Hingabe zuwendet. Der Beifall, den die gestrige Auffübrung fand, war stark. Er galt natürlich in erster Linie Frau Bernhardt selbst; aber auch den übrigen Darstellern muß man das Lob spenden, daß sie ein gutes, wobl ein⸗ geübtes Ensemble vorführen. Als solistische Kraft trat der Armand Duval des Herrn Deneubourg besonders hervor. nabe zu ausverkauft.

Frau Sarah Bernhardt mit ibrer Trurpe n, gestern ein Gastspiel im Berliner Theater mit Alexander Dumas. J

Ueber die Verkörperung dieser Rolle durch die Künstlerin ist an dieser Stelle schon wiederholt die Rede gewesen, sodaß eine eingebende Besprechung wobl erübrigt. Die Rolle, die zur Entfaltung schauspielerischer Routine überreichlich Gelegenheit bietet, liegt Frau Bernhardt ganz besonders gut. Langsam, ganz allmäblich gleitet sie aus dem leichten,

amel ien⸗

Konversationston, der sich eignet, in die Sprache der

sie darf keine unnötige schau⸗ be⸗

Das Haus war

Theater des Westens.

ẽmvor

wurden,

Dr. Rudolf Pröll, der tüchtige Baritonist des Frankfurter DOpernhauses, der des öftern auf der Charlottenburger Bühne Gast— rollen gegeben bat, sang gestern dort die Titelpartie in Marschners Orer „Hans Heiling“, die leider immer seltener auf dem Spiel plan erscheint, obwobl ihre fesselnde Märchenromantik, das Charak- teristische und Melodische ihrer Musik noch durchaus lebensfähig sind. Dr. Pröll eignet sich als Sänger sowobl wie als Darsteller sehr gut für den Heiling, man darf dabei freilich nicht an frühere, hinreißende Vertreter der Rolle, wie dereinst etwa Staegemann und später Bulß, Reichmann u. a, denken; diesen war es gegeben, den jwiesvpältigen Charakter Heilings, die dämonische Gewalt seiner Leidenschaft und das Weiche, Lyrische seiner Liebes regung ju einer Einheit zu verschmelzen. Bei Dr. Pröll geht jede artere Stimmung verloren, sein Organ eignet fich nur für den kraftvollen dramatischen Ausdruck und versagt in der lyrischen Kantilene, der er nach Möglichkeit aus dem Wege gebt. So geschab es, daß seine Leistung am Arfang des Abends matt erschien und die schöne Liebesarie ihren Eindruck verfehlte. und beherrschte bis zum Situation, sodaß der lebbafte Beifall und die mehrfachen Hervor- f ibm zuteil

sich die Aufführung, bören und sehen lassen. Stimme und guter Auffassung sang Fräulein Roxy King die Königin der Erdgeister und erweckte die schönsten Hoffnungen für ihre künst⸗ lerijche Zukunft am Königlichen Opernhause, dem sie bald angehören Die Anna gab Fräulein Josepbine Grünwald darftellerisch wie Sie verfügt über eine frische, jugendliche Stimme, die freilich noch liebevoller Pflege bedarf, um sich zu kräftigen und zu festigen. Der Ton flackert noch zu sehr bin und ber, und die kolorierten Stellen der Partie erschienen dadurch ein wenig verwischt; aber gute Anlagen sind unzweiselbaft vorhanden. Auch ihre Darstellung war noch nicht ganz frei von anfängerhaften Zügen. Haxtbausen, der den Konrad sympatbisch sang und spielte, gilt un⸗ gefähr das Gleiche; bei eifrigem und richtigem Studium kann er noch Die bumoristischen . waren bei den

Später wuchs er zu

Schluß die voll berechtigt waren. Auch

auf die offenbar viel Sorg Mit wohllautender

Von dem Tenoristen Herrn

en, besonders gut gelang Cbor und Orchester

Im Königlichen Dpernhause findet morgen, eine Wiederholung von E. Humperdincks komischer Over Die Heirat wider Willen“ statt. In der Rolle der Hedwig debütiert Fräulein EGkeblad vom Stadttheater in Halle. Hauptrollen (Frau Herzog, die Herren Philipp, Hoffmann, Knürfer, Berger) ist die bekannte.

Donnerstag,

Die Besetzung der übrigen

Freitag: Letztes Gastspiel von

Sarah Bern⸗

Theater. 5 n La Dame aux Cam élias. Anfang 16 z on, . . Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern. Sonnabend: Zum ersten Male: Die Sturm baus. 137. Abonnements dorstellung. Die Heirat glocke.

wider Willen. Komische Dper in 3 Aufzügen, frei nach nem LZastiwiel des J. Dumas, von G. Humper⸗ dinck Muß kalische Leitung: Herr Kavellmeister Dr Strauß. Regie: Herr Dberregisseur Droescher. Ballett Herr Ballett meister Sraeb. (Hedwig: Fräulein Pi Gtebsad, vom Stadttheater in Halle, als Gast.) Anfang 74 Ubr.

Schausrie lkaas 61. Abonnementsvorstellung. Wil, helm Tell. Schauspiel in 3 Aufzügen von Friedrich don Schiller. Regie: Herr Adler. Anfang 7 Ubr.

Nees DTerntheater. Jung⸗Seidelberg. ODrerette in 3 Akten don 2. Krenn und C. Lindau. Musik von Karl Millöcker. Anfang 71 Ubt.

Freitag: Drernbaus. 1353. Abonnementèvorstellung. g. Vorftellang im Sonderabonnement des Richard

Anfang 8 Ubr.

8 Uhr.

Sonnabend, Brunnen.

Wagner Iyklus. Der Ring des Nibelungen. weiter Abend: Siegfried. In 3 Akten von

Richard Wagner. Anfang J Uhr. Dienst und

reiplätze sind auf geboben. Etwa noch vor bandene irn bierzu werden in der bisber üblichen Weise zu gewöhnlichen Preisen verkauft.

Schaurielbaus 62. Abon aements vorstellung Die

our nalisten. Zuftspiel in 4 Aufjũgen von Sustas 1 Anfang 71 Uhr.

Nen es Dverntbeater. Jung Heidelberg. Overette in 3 Atten 2. Krenn und C. Lindau. Musik von Karl Millöcker. Anfang 76 Uhr.

von L.

Dentsches Theater. (Maisriele) Donnerstag:

Der G wissenewmurm Anfang 76 Uhr. Freitag: Ter G'wissens wurm. Anfang 3 Ubr.

Sonnabend,

Berliner Theater. Donnerstag: Gastsviel von Sarab Sern bardt Angelo. Anfang 71 Uhr.

Freitag: Elga. Sonnabend: Die Frau vom Meere.

Schillertheater. O. Donnerstag Abende s Ubr: Der artesische Brunnen. Märchenposse in 3 Abteilungen und 4 Aufzügen mit Gesängen und Tänzen von Freitag, Abends 3 Ubr: Abends 8 Uhr:

Nachmittags

Preisen: Egmont. Abends 7 erleuchteten Hause jur Jubelfeier in Charlotten⸗ burg. Der Zigeunerbaron.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: 3 Martha. Abends 7 Ubr: Oans Heiling. (Gastsxpiel von Dr. Rudolf Proll.)

Vorstellun) (Gastspiel von Dr. Rudolf Pröll.)

Cessingtheater. Donneretag: Der vibervelz. Anfang 8 Uhr.

Anfang

Wallnertheater.)

uftav Raeder. Der artesische Brunnen.

Der arte sische

X. (Friedrich Wilbelmstãdtisches Theater.) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Familie Schierke. Schwank in 3 Akten von Gustad Kadelburg.

Freitag, Abends 8 Ubr: Die Herren Söhne.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Die Logenbrüder.

Im Garten: Großes Militärkonzert.

Theater des Westens. KRantstraße 12. ahn- hof Zoologischer Garten) Donnerstag (letzte Vor⸗ stellung im Abonnement): Hans Heiling. spiel von Dr. Rudolf Pröll)

Freitag lletzte Hans Heiling.

(Gast⸗· im Abonnement):

3 Ubr: Zu kleinen Uhr: Bei festlich

u halben Preisen:

Neues Theater. (Spielzeit der Direktion Karl und Theodor Rosenfeld.) Donnerstag: Ksnnftler.

Treitas Künstler. Sonnabend: Künftler.

Nationaltheater. (Direktion: Hugo Becker. Weinbergsweg 129 - 136.) Sonnabend und Sonntag, Abends 3 Uhr: Gastspiel des berühmten italienischen Verwandlungsschauspielers

Frizzo.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Donners. tag, Abende 8 Uhr: Biederleute.

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Familientag.

Sonnabend Abend 8 Ubr: Der Familientag.

Sonntag, Abends 8 Uhr: Der Familientag.

Residenzthenter. Direktion: Richard Alexander) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Herzogin Crevette. (La Duchesse des Folies-Bergers Schwank in 1 Vorspiel und 3 Akten von Georges deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson.

Freitag und folgende Tage, Abends 8 Uhr:

Serzogin Cxevette.

Thaliatheater.

von Lucca.

Bentralthenter. Gastspiel des Berliner Theaters. Donnerstag: Alt · deidelberg. Schauspiel in d Akten

von Wilbelm Mever-⸗Föͤrster.

Freitag und folgende Tage: Die kleinen Lãmmer.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Wilhelm

Tell aufgefübrt. (Anfang 7 Uhr.) . Am Sonntag, den 21. Mai, fand in der Singakademie unter dem Vorsttz des Universitätaprofessors Dr. Hermann Kretz schmar die Konstituierung der neuen Ortsgruppe der - Int er⸗ nationalen Musikgesellschaft' statt. Als Vorfsigender für die näͤchsten jwei Jahre wurde gewählt Profefsor Georg Schumann (Direktor der Singakademie), als sein Stellvertreter der Uni⸗ versitätsprofessor Dr. Max Friedlaͤnder, als Schriftführer der 6 Dr. Jehannes Wolf und Dr. Erich von Hornbostel. ußerdem gehören dem Vorstande an: der Realschuldirektor Professor Dr. Zelle, der Oberbibliothekar Dr. Kopfermann und der Ge beime Oberregierungsrat Dr. Freund. Die Ortsgruppe wird im Juni ihre regelmäßigen Sitzungen, die musikalischer Wissenschaft und Praxis zu gleichen Teilen gewidmet sein sollen, beginnen. Anmeldungen erfolgen bei den Schriftführern. . .

In dem morgen, Abends 6 bis? Uhr, in der Kaiser Wilhelm⸗ Gedächtniskirche stattfindenden Letzten Orgelkonzert dieser Saison werden Fräulein Erna Schul Viol) und Fräulein Henriette Gottlieb (Geß.) mitwirken. ie Orgel spielt Pro- seffor Dr. H. Reimann. Das Programm enthalt: Sonate für Violine und Orgel von H. Reimann; Arie: Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, aus dem Messias“ von Saändel; Toccata in F Dur für Orgel von J. S. Bach. Karten ju 50 4 sind bei Bote u. Bock Leipziger Straße 37), bei Bernhard Siegel (Tauenzienstraße 9) und

bends an dem Haupteingang der Kirche ju haben. ö

Morgen, Donnerttag, Abends 73 Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der Heiligkreuzkirche ein Konzert, und zwar jum Gedaͤchtnis von Albert Becker und Georg Raphael, unter Mitwirkung von Frau Martha Drever⸗Wolff (Sopran), dem Königlichen Kammermusiker Paul Treff (Cello), Herrn aul Sager (Violine), und dem Albert Becker ⸗Verein (Leitung: Drganist Friedrich Ullbrich). Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges.

Plauen i. V., 24. Mai. (W. T. B.) Wie dem Voigt⸗ ländischen Anzeiger aus Schwarzenbach a. S. gemeldet wird, ist in dem einzeln gelegenen Bauernbause des Leonhard Groh im Nonnenwalde bei Rebau ein Brand entstanden, bei dem die vier Kinder des Groh im Alter von 4 bis 14 Jahren den Tod fanden. Groh selbst erlitt schwere Brandwunden.

Wien, 24. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Gemeinde- ratssitzung sind Neumeyer zum Ersten und Porzer zum Zweiten Vijebürgermeister gewählt worden

Charkow, 23. Mai. (W. T. B) In der Nähe von Loso⸗ waja ist ein Güterzug mit einem Personenwagenentgleist. 25 Wagen wurden jertrümmert und viele Reisende getötet und viele verletzt.

Alatyr, 23. Mai. (W. T. B.). Nach einer Meldung der St. Petersburger Telegraphenagentur“ ist die Hälfte der Stadt, darunter das Handelsviertel, niedergebrannt.

Madrid, 23. Mai. (W. T. B.) Die Polizei verhaftete eine Schwindlerbande, die unter der Vorspiegelung, zur Hebung angeblich verborgener Schätze verbelfen zu können, deutsche und französische Handeltreibende ausgebeutet hat. Aus dem in Beschlag genommenen Briefwechsel der Bande ist zu ersehen, daß (n. Betrüger in allen Ländern Europas und Amerikas Beziehungen zatten.

New York, 23. Mai. (W. T B.) Der Gesangverein Arion“ plant, im Jabre 1307 eine Sängerfahrt nach Deutschland ju machen und auch nach Berlin zu kommen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.

St. Petersburg, 24. Mai. (W. T. B.) Zu den Hochzeitsfeierlichkeiten in Berlin wird sich außer dem Großfürsten Wladimir, der Großfürstin Maria Pawlowna und dem Großfürsten Nikolaus Michailowitsch eine Abordnung begeben, bestehend aus dem General der Kavallerie Strukow, dem Fürsten Bjeloselski⸗Bjeloserki und dem Fürsten Orlow, Obersten im Leibgarde Preobrashenekiregiment, ferner eine Ab- ordnung des kleinrussischen Dragonerregiments, dessen Chef Seine Lean lich und Königliche Hoheit der Kronprinz ist.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Donnerstag,

Dres dener

Gaftspiel der Wolzogen · Oper. Donnerstag und folgende Tage: Reklame. Hierauf: Die Bäder

Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 78. Direktion: Kren u. Schönfeld) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Liebesmanõver. Lustspiel in 3 Akten von Kurt Kraatz und Freiherrn von Schlicht.

Freitag und folgende Tage: Liebesmanöver.

Trianontheater. ( Georgenstraße, mischen Freit Friedrich und Universitätsstraße) Donnerstag: Ihr 3M, zweiter Mann. Anfang 8 Uhr.

reitag: Ihr zweiter Mann. Sonnabend: Ihr zweiter Mann.

am mmm, Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Charlotte Kemp mit Hrn. ier Gotthold Mohrenberg (Stettin urg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtsrichter Bolenius Wien Hrn. Hoftat Dr. W. H. Gilbert Baden. Baden). .

Gestorben: Hr. Hauptmann Ernst von Lindenau (Bad Nauheim). Hr. Landgerichtgdirektor Gott schalk (Berlin · Sirschberg). Hr. Dr. hil. Otto bon Mautner. · Markhof (Berlin). Verw. Fr. Major Henriette Schmid, ker Prange ( Grauden). Fr. Friederike Uhsadel, verw. gew. Wegner, geb. Gentzensobn Stettin).

ol izei⸗ agde⸗

evdeau, in

Straße 7273.)

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholi) in Berlin.

Drud der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt. Anstalt Berlin 8w., Wilbelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen leinsckließlich Börsen· Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M H22.

Berlin, Mittwoch, den 24. Mai

Verhandlung über die Untersuchung der Beschwerden der Bergarbeiter auf der Zeche Minister Achenbach. Verhandelt den 24. Februar 1905 zu Brambauer.

Anwesend: 1) Die Mitglieder der Untersuchungskommission: Oberbergrat Neustein, Bergrat Köhler, Amtmann Bonnermann. 2) Seitens der Zechenverwaltung: Bergwerksdirektor Lange, Betriebsinspektor Gladen, Obersteiger Winter. 3) Als Belegschaftsvertreter: a. Paul Falk, Bergmann aus Brambauer, b. Bergmann Franz Busemann aus Brambauer, C. Bergmann Kasimir Wladarczeck aus Brambauer. 4) Als Zeugen geladen: a. Gabriel Gaßmann, Brechten, b. Heinrich Bauer, Brechten, seitens der Belegschaftsvertreter benannt: 2. Hermann Köster, b. Franz Kreteck, c. Rochus Twardowski. d. Rudolf Lange, Werner Großhein, Ignatz Crix, g. Johann Rotack, Jakob Buksa, Georg Kiminius, Oskar Zeikowski, Franz Klaffka, Josef Rode, Ludwig Kriminski, Thomas Matzkowiak, Ignatz Katzbarski, Franz Lowatt, Dudek, tan Mokry, Julius Luig, Reinemann, Michael Stack, Kasubek, Schabonski, Paul Falk, 3. Gustav Grabowski. 5) Als Protokollführer: Bergreferendar Troegel, Bergreferendar Sauerbrey. In der evangelischen Kleinkinderschule zu Brambauer zegann heute die vorgenannte, von den Herren Ministern für

Handel und Gewerbe und des Innern berufene Kommission ie Untersuchung der auf der Zeche Minister Achenbach an— eblich vorhandenen Mißstände.

Als Vertreter der Zechenverwaltung und der Belegschaft waren die vorbezeichneten Personen erschienen. Die Vertreter der Belegschaft gaben an, daß sie in der Belegschaftsversammlung gewählt seien.

Sie seien, und zwar

a. 38 Jahre alt und

82 S = R e m g.

.

TDR M

C

seit A / Jahren auf der Zeche

beschäftigt, . b. 31 Jahre alt und seit A/ Jahren auf der Zeche beschãftigt, . C. 24 Jahre alt und seit A / Jahren auf der Zeche beschäftigt. Die Belegschaftsvertreter sind Reichsangehörige. Die Legitimation der Vertreter der Zeche ist amtlich

bekannt.

Der Vorsitzende der Kommission erläuterte zunächst die Rechte der Parteivertreter. Er wies darauf hin, daß es den— selben zustehe, durch den Vorsitzenden an die Zeugen Fragen stellen zu lassen. Ueber die Zulässigkeit der einzelnen Fragen entscheide die Kommission. Ferner wurde bekannt gegeben, daß auch der Antrag gestellt werden dürfe, einen Zeugen unter Ausschluß der Parteivertreter zu vernehmen, falls begründeter— weise angenommen werden müßte, daß der Zeuge in Gegen— wart derselben mit der Wahrheit zurückhalten werde. ; „Nach Vernehmung eines jeden Zeugen würde sodann den Parteivertretern Gelegenheit gegeben werden, Fragen zur Ver— nehmung zu stellen und sich über die Aussage zu äußern. Zur Untersuchung ständen jedoch nur Beschwerden, welche für die Zeit nach dem 1. Januar 1901 erhoben werden könnten, und zunächst nur die, welche von der Siebener⸗ommission bei dem Königlichen Oberbergamt Dortmund geltend gemacht eien.

Sache der Kommission sei es, darüber zu entscheiden, ob etwa solche andere Anträge, die alsbaldige Erledigung im Ver— ahren finden könnten, zugelassen werden sollten, und ob die Untersuchung auch auf andere Beschwerdepunkte ausgedehnt werden sollte. Ausgeschlossen von der Untersuchung seien solche Beschwerden, die gerichtlich bezw. strafrechtlich anhängig oder entschieden seien. Die Verhandlung trage polizeilichen Charakter und sei keine öffentliche.

Der Kommission stehe aber das Recht zu, auch andere Personen, welche nicht zu den Vertretern der Zeche oder Be⸗ legschaft gehörten, zuzulassen, wenn dieselben berechtigte Inter⸗ essen f! nachweisen könnten. =

Der Vorsitzende machte sodann den Zechenvertretern die Beschwerdepunkte im einzelnen bekannt mit dem Bemerken, daß es der Verwaltung anheimgestellt werde, Gegenbeweise zu stellen. Sodann wurden die Belegschaftsvertreter aufgefordert, sich über etwaige allgemeine Mißstände, die auf der Zeche beständen, zu äußern.

J. Als erster Gegenstand der allgemeinen Beschwerden vurde von den Belegschaftsvertretern das Wagennullen bezeichnet, und zwar fowohl wegen Unreinheit, wie auch wegen Mindermaßes. Der Vertreter Falk bemerkt hierbei, daß das Nullen zu stark getrieben werde; in der Zeit

vom 17. bis 22. August 1903 seien nach seinen Auf— zeichnungen 581 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden. Er habe in dieser Zeit täglich die Zahl der auf der Hängebank als unrein bezeichneten Wagen aufgeschrieben und ebenso sein Kamergd Karl Franzmann. Als weiteren Beweis für das starke Nullen und die Härte, die hierin für die betroffene Kameradschaften liege, reicht Falk eine schriftliche Beschwerde des Bergmanns Ernst Fricke ein. schaft des Fricke im Jahre 1904 gestrichen worden:

Zahl der Ent⸗ Verdienter 1904 gestrichenen gangener Lohn Bemerkungen Wagen Lohn pro Schicht Januar.. 61 38 55 M h. 2l S Februar.. 89 50, 10 , 5, 24, Mãärz 106 62, 10, 5,63 1 4470 , 5,0 , 1 4600 . 26 59,20 5,00 . 41,10 449 August wurden auf Anordnung des Steigers keine Wagen gestrichen 4,69 verrechnet September 358 107,40 66 4,14 , wurden extra Oktober. 82 34065 5.39 7 Schichten Vovember . A, 30 549 , à 400 e

Dezember . 21

Aus den Förderjournalen wird von der Kommission gestellt, daß die Angabe des Belegschaftsvertreters Falk bezi lich Anzahl der gestrichenen Wagen richtig ist. Die diesbezüͤg— lichen Angaben des Fricke lassen sich nicht nachprüfen, da di Nummer der

angegeben ist.

7— 72

16 128

——

sind als Zeugen benannt: * 2. ö. 1) Der Zeuge Heimann Köster, 2 Jahre alt, seit 1991 mit Unterbrechung von 5 Monaten auf Zeche Achenbach beschäftigt. ; Ich arhei erg ö

Es wurden uns

iernach sind der Kamerad⸗

Kameradschaft, in der Fricke gearbeitet hat, nicht

in dem genannten Monat 280 Wagen „klein gemacht“, d. h.

wöhnlich geladene Wagen und für sogenannte aufgesetzte Wagen.

Vergütung gestrichen, d. h. der Wagen „klein gemacht“. Der

wenn wir vor Ort den Wagen gut aufgesetzt hatten, letzterer nicht durchkommen konnte. Wenn wir nur gewöhnliche Wagen

luden, so stand hierfür das Gedinge so niedrig, daß wir keinen Wir waren daher auf

auskömmlichen Lohn erzielen konnten. das Aufsetzen angewiesen. In dem genannten Mona haben wir einen Nettolohn von 4,4 „6 verdient. der geringste Lohn, den ich während meiner Achenbach verdient habe.

z . 2 Vas war j ?

w iner Arbeitszeit auf Ar Es ist uns auch in anderen Monaten

öfter wegen Unreinheit und Mindermaßes gestrichen bezw.

klein gemacht worden, aber doch nie in einem solchen Maße, wie in der erwähnten Zeit.

Ueber weitere Mißstände beklagen.

g.

2) Der Zeuge Franz Kretek, 24 Jahre alt, seit zwei gt. Derselbe sagt aus:.

Ich arbeitete im Oktober 1904 in der Kameradschaft Nr. im Flöz 6 bei Steiger Strahberg. Das Flöz 6 ist so unrein, und namentlich ist das Liegende so lose, daß es fast unmöglich ist, reine Kohlen zu liefern, namentlich, wenn man darauf laden. Ich hatte als

sehen muß, möglichst viele Wagen zu und lieferte täglich gegen genannten Monats wurden

3 13 ö

Lehrhauer die Kohlen einzuladen 15 Wagen. An einem Tage des 9 uns 3 Wagen wegen Unreinheit ich, als ich aus der Grube kam, einen Wagen umgestürzt auf r Hängebank; es mochten in diesem Wagen etwa 2 Schuppen rge enthalten sein. Es wurde mir wegen der unreinen örderung die Abkehr vom Betriebsführer gegeben. Ich wurde m beim Berggewerbegericht klagbar, aber mit der Klage lesen. Ich habe während der ganzen Zeit nur in Flöz 6 itet, und es wurde hier regelmäßig stark genullt. Db dies auch in anderen Flözen in dem Maße vorgekommen ist, weiß ich nicht. Ich würde mich nicht beklagt haben, wenn in ieder Schicht vielleicht ein Wagen gestrichen worden wäre, es wurden aber meist der 5. Teil gestrichen, und das halte ich für ungerecht, weil wir dabei keinen auskömmlichen Lohn erzielen konnten. ö

Wir arbeiteten in 2 Schichten, und in jeder Schicht wurden etwa 12 15 Wagen gefördert.

v. g.

Durch Einsicht in das Förderjournal wurde von der Kom—⸗

es gestrichen, und von diesen sah

30 68 2 Si & 8

2

2 D5

sweg

8 Ce

—— D cC 9

mission festgestellt, daß die Kameradschaft Nr. S4 im Monat

Oktober 19064 gefördert hat 453 aufgesetzte und 70 gewöhnliche, in Summa 523 Wagen. In derselben Zeit wurden hiervon gestrichen als unrein 35 gewöhnliche Wagen. Durch Einsicht in das Steigerjournal stellte die Kommission ferner fest, daß dieselbe Kameradschaft Nr. 84, in welcher Kretek arbeitete, im Monat Oktober 1904 einen Nettolohn von 5,24 66 pro Schicht verdient hat.

Der Zechenvertreter bemerkt zu der Angabe des Kretek, daß nur 2 Schüppen voll Berge in dem umgestürzten Wagen enthalten gewesen seien, daß der Brückenkontrolleur Echterhoff auf seine Veranlassung die Berge gewogen und festgestellt habe, daß etwa 2 Zentner Berge in dem Wagen Kohlen ent— halten gewesen seien. Wegen 32 übermäßigen Verunreinigung sei Kretek abgelegt worden. Der Brückenkontrolleur seit 1397 auf der Zeche angestellt, sagt aus:

Ich habe auf Veranlassung des Betriebsführers die Berge, die in dem umgestürzten Wagen des Kretek enthalten waren,

iedrich Echterhoff, 30 Jahre alt,

hat sich der Zeuge nicht zu

. 1905. auslesen und nachwiegen lassen. Es

len len laj aren nicht ganz

UI Zentner, darunter ein Stück von etwa 2 Fuß Länge und Tirß D; k ? 90r* ö mr . .

12 Fuß Dicke. Ich bin hierüber auch vor dem Berggewerbe⸗

gericht vernommen worden und habe dort dieselbe Aussage

gemacht. .

Auf die Frag

er Zeuge dann no

ach seiner

e el d ch, daß die a n Ansicht 8 bis 10 Schüppen voll betragen habe. 3) Der Zeuge Rudolf Lange, 35 1. Dezember 302 auf der Zeche in Arbeit, se Ich arbeitete im April vori tes schaft Nr. 178 in Flöz 6. Wi Morgenschicht und lieferten bis zu 30 Wagen einem Tage des genannten Monats wurden uns 9 Wage einem andern 11 und an einem weiteren Tage die sämt geförderten 2 Wagen wegen Unreinheit gestrich e n wir außerdem noch jeder mit ein us demselben Grunde bestraft. Nullen eine Ungerechtigkeit un n auskömmlicher Lohn nicht verdien

8 8 Q 11 . 1 . . ** ** 2 * 3882 In dem Falle, als uns die ganze Förderung

6 8 M

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letzteren Falle wur Geldstrafe

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berg darüber beschwert, erhielt aber zur Antwort, daß er nich daran mache tete

uns gestrichene Wagen nachträglich wieder in

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1 ! ⸗. 6 276 2 1 ia 372 Wagen. Von . . eichnet 15 W 9 keinem 1d IIILIIIL worden. Am 6 3 größte Zah davon gestrichen.

2 , Rr z so ahberg, 31 Jahre alt, seit steiger, sagt aus:

nge war in meiner Abteilung

s E 3F5t 75 8 5 9059 . 5 *nosoBtrt 7e wvros beschäftig ie aft lieferte fortgesetzt sehr unreine Kohlen und konnte b niger Aufmerksamkeit die Kohlen wohl reiner halten. Eines Tages hat der frühere Betriebs—

rt und Stelle davon über— iele Steine mit den Kohlen einige Wagen von

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führer Hillbrenner sich selbst an O zeugt, daß die Kameradschaft s eingeladen hatte. Er hat übe dieser Kameradschaft. umstürzen la um sich von der Un— reinheit zu überzeugen, und mir dann den Auftrag gegeben, jeden Mann der Kameradschaft mit je 2 6 Strafe zu bestrafen. e . 1

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386

einem Tage 25 Wagen gestrichen worden sind, oder daß von dem Brückenkontrolleur eine solche Anzahl gestrichener Wagen angemerkt worden und nachher wieder der Kameradschaft eine Anzahl gutgeschrieben worden sind v. 9 Der Obersteiger Winter erklärt noch, daß der Brücken— kontrolleur die auf der Tafel als gestrichen bezeichnete Anzahl Wagen in eine Liste einzutragen und diese Liste dem Betriebs⸗ führer täglich vorzulegen hat. Dieser bestimme dann nach a1 Kamerad⸗ 1

Rücksprache mit den Abteilungsst schaften an der Zahl der gestriche bstriche zu machen sind. ĩ r, wenn die Flözverhältnisse be⸗ sonders ungünstig und es daher besonders schwierig sei, reine Kohlen zu liefern. . ) Der Zeuge Jakob Buksa, 20 Jahre alt, auf der Zeche in Arbeit, sagt aus:

Ich war im Februar, März und April v. J. auf Hängebank über Tage beschäftigt und hatte die vom Scha

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kommenden Wagen Kohlen auf dem Kreiselwipper zu kippen a, mmm 1 261 . .

r sehen, welche davon unrein oder klein g r

dabei nachzuseh r nicht aufgesetzt waren. Zuweilen bestimmte der B welche zu streichen oder als t

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kontrolleur Echterhoff die Wagen, .

klein geladen anzumerken waren. Meistens mußte ich aber das selbst bestimmen. Als ich die Arbeit begann, sagte mir Echterhoff, ich müsse täglich soviel Wagen streichen, wie mein Kamerad auf der Mittagschicht, namens Feierabend, gewöhnlich streiche, etwa 1009 Wagen. Als ich die Zahl nicht erreichte, weil soviel unreine Wagen nicht gefördert wurden, sagte Echterhoff zu mir, ich solle mich beim Platzmeister melden, wenn ich das nicht fertig brächte. Ich war diese Arbeit schließ⸗ lich leid geworden und habe mich in die Grube gemeldet. Ich bemerke noch, daß in der Verlegung zum Platzmeister eine Strafe gelegen hätte, da die Arbeiter hier eine 12stündige Schicht haben, während die Schicht am Wipper nur 8 Stunden dauert.

v. g.

Der Brückenkontrolleur Echterhoff erklärt hierzu:

Ich war zu der genannten Zeit als Brückenkontrolleur am Schacht in der Morgenschicht; ich hatte dem Buksa, der am Kipper beschäftigt war, beauftragt, die unreinen Wagen und die klein geladenen zu bezeichnen, wenn ich nicht selbst zugegen war, und dabei noch besonders erwähnt, hauptsächlich nur diejenigen Wagen als unrein zu streichen, in denen dicke Steine vorhanden seien. Es ist unwahr, daß ich ihm den Auftrag gegeben habe, besonders streng hierbei zu verfahren, oder ihm etwa eine Zahl genannt habe, die täglich zu streichen sei. Es sind auch tatsächlich in der Schicht, in welcher ich die Aufsicht hatte, niemals mehr als 40 bis 50 Wagen im ganzen täglich wegen Unreinheit gestrichen worden. Ich erinnere mich, . eines Tages Buksa zu mir auf die Hängebank kam und sagte, es seien nur 15 Wagen im ganzen wegen Unreinheit gestrichen worden und meinte, es müßten eigentlich mehr sein. Ich habe ihm darauf erwidert, daß es dabei zu bleiben habe.

v. g.

Durch Einsicht in Förderjournale für die Monate Februar, März und April 1904 wird sodann festgestellt, daß im Februar im ganzen 2029 Wagen, im März 228 Wagen

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