Berloge, Wohn und Speisezir mer zu ve binden. Er löst ibn in ausgezeichneter Weise und gibt einen duichaus einheitlichen Raum, der beiden Zwecken zu dienen vermag. Von Arno Körnig ist ein Kinderzimmer ausgestellt, das ein paar sehr hübsche Gedanken ent., hält. So wirkt es sehr gut, daß die Blätter für künstlerischen Wandschmuck jum Teil in die Schränke eingelassen sind. Auch die Tafel, die für die Zeichenversuche der Kinder bereit steht, ist nett, und die in die Wand eingelassenen, leicht erreich baren Fächer jur Aufnahme. des Spielzeugs. Zum Schluß, sei noch die Küche von Herm ann Haas erwähnt mit den breiten kräftigen Formen der Möbel und den geschmackvollen Töpfen aus Steingut. Und auch darauf sei hingewiesen, wie geschmackvoll und traulich es wirkt, wenn die . sich nicht flach an die Wand schließen, sondern in breite Nischen eingebettet sind.
In dem Kunstsalon von Wertheim ist eine neue Ausstellung eröffnet. Es ist schade, 3. die Bilder in diesen Räumen bei der künstlichen Beleuchtung so schlecht zur Geltung kommen; die vielen guten Arbeiten darunter verdienten es besser. Diesmal sind vorzugs⸗ weise Münchener Künstler vertreten. Paul Hey bat reinen prãchtigen Sommerabend ausgestellt, Arbeiter bei der Ernte in dem Schatten alter, dichtbelaubter Bäume. Max Giese sendet ein schönes Aquarell Münchener 3 und ein paar etwa schwer ge⸗ malte Oelbilder, die doch recht kraftvoll sind. Von Paul Leuteritz finden sich jwei besonders gutgejeichnete Hundebilder, von Otto Pilz ein lichtüberströmtes, liebenswürdiges Bild Mittagsrubhe!, eine Schar Kinder auf einem Ausflug, die an dem unbequemen Holittisch eines Wirtsgartens die kleinen Glieder zur Ruhe strecken. lbert Schröder gibt ein auch farbig, sehr hübsches Kinderbild, Victor Weichardt einen Bergweiher mit eigentümlich stark aufgetragenen Farben in dem er eine . weiche Stimmung eriielt, Aler Marks das schlichte, eindrucksvolle Bildnis eines jungen Mannes. An Künstlerinnen sind Lucie
elling⸗Hall mit einer Reihe kleiner feiner Landschaftspastelle und
lara Walter mit dem etwas verschwommen gebaltenen Bild Rast‘ ju erwähnen — Neben e. Münchener Künstlern stellt noch Fran Hein aus Leipzig aus Eine Landstraße in den Vogesen“, die viel Kraft und Eigenheit verrät, und neben ihm Hendrik vom Mastenbroek, der über reiche, tiefe und kräftige Farben verfügt.
Seine Majestät der König von Württemberg bat der Dichterin IJsolde Kurz in Florenz die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande verliehen.
Im 81. Lebensjahr ist am Sonntag in Berlin der Romanschrift⸗ steller Balduin Möllhausen gestorben. Im Alter von 24 Jahren war Möllhausen nach Amerika gegangen, hatte den Herzog Paul von Württemberg auf einer Reise nach den Rocky Mountains begleitet und sich dann den Oltoe⸗Indianern angeschlossen, mit denen er längere Zeit herumstreifte. Später nahm er als Topograph und. Zeichner an zwei Expeditionen in Amerika teil; König Friedrich Wilhelm Lö. ernannte ihn ium Kustos der Schloßbibliotheken in Potsdam,. Als Schriftsteller war Möllhausen überaus fruchtbar; am meisten bekannt wurden seine Erjäblungen, in denen er fein Trapperleben in Amerika anschaulich schilderte, und sein WBlaubuch von Dreilinden‘, Das für die Tafelrunde des Prinzen Friedrich Karl im Jagdschloß Dreilinden verfaßte Gedichte enthält.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Saatenstand und Getreidehandel in Serbien.
Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 20 8. M.: Ergiebige Regen, die in den letzten beiden Wochen über gan Serbien niedergingen, haben die Befürchtungen beseitigt, die infolge vorher⸗ gegangener langer Trockenheit bezüglich der Ernteaussichten bestanden. Die Getreidefaaten und Maitkulturen entwickeln sich jetzt befriedigend. Der Hafer steht vorzüglich. ö
Im Berichtsmonat fanden Ausfuhren in Getreide nicht statt, weil die Nachfrage im Inlande zu günstigen Preisen anhielt.
Die Belgrader Getreidemarktpreise sind gegenwärtig:
Weizen. 15,50 -= 16,00 Dinar für den Doppelzentner, Roggen . . . . = Gerste .. 135,10 —- 13390 . s ö
afer .. 1150-132909 . =
1 ö Der Stand der Obstgärten, namentlich der Pflaumen, läßt eine gute Ernte erhoffen.
Rom, 29. Mai. (W. T. B) Die Konferenz des Inter⸗ nationaken AFerbauinstituts hielt heute eine Sitzung ab. Der Minister Titt oni übernahm den Vorsitz und i die Deleglerten, die sich jur Aufgabe gemacht hätten, zum wirtschaftlichen Und sosialen Fortschritt beizutragen. Auf Vorschlag des türkischen Botschafters Reschid Bei als Doyens des diplomatischen Korps genehmigte die Versammlung einen Antrag, wonach dem König die Huldigung der Konferenz ausgesprochen wird; und be stätigte dann den Hr ift Tittoni als definitiven Präsidenten.
Auf dessen Vorschlag wurden dann die Botschafter, die an der Ronferen teilnehmen, zu Vꝛizepräsidenten gewahlt Tittoni übernahm hierauf endgültig den. Vorsitz, unter Ausdrücken des Dankes und erklärte, er rechne auf die Mithilfe der Versammlung, in der Männer von so bedeutender Autorität säßen, zur Erreichung der der Versammlung zur Beratung vorgelegten ue, die namentlich die Verbesserung der wirtschaftlichen nteressen der Völker betrafen. Es sei zu hoffen, daß das Gebäude, dessen Grundstein man heute lege, dereinst vollständig ausgebaut sein werde. Hierauf wurde in die Beratung eingetreten.
Gesundheitswesen, Tierkraukheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Auf dem am 26. Mai in Hamburg eingetroffenen englischen Dampfer „Hylas“ sind laut Mutteilun der Polljeibehörde Ratten efunden worden, die, wie eine Untersuchung ergeben bat, mit Pe st= azil len behaftet sind. Die Löschung des Schiffes ist deshalb polljeilich unterbrochen und das Schiff einer Ausräucherung mit dem Rattentötungsapparat unterjogen worden. Menschen sind nicht erkrankt. Zu Beunruhigungen liegt kein Anlaß vor. Die weitere Löschung der Ladung des Dampfers wird unter besonderen, von der Polizei überwachten Vorsichtsmaßregeln erfolgen.
Theater und Mufik.
Deutsches Theater.
Als 1 . Stück im An zengruber-Zyklug ging geftern im Deutschen Theater die Bauernposse Der Doppel selbstmord. in Sjene. Ein derber bäuerlicher Humor malt in diesem Stück Bilder voll köstlicher Verschmitztheit und herzhafter Urwüchsigkeit, und durch die treffsichere Darstellung wurden alle Schönheiten dieser übermütigen Bauernpoffe so kräftig berausgearbeitet, daß das Stück wie neu an— mutete. Fest und sicher, von behaglicher Laune überströmt, wie der Dichter sie an standen diese Bauerntvpen auf der Bübne. Hansi Niese und Robert von Balajthy gebührt bei dem känftlerischen Wettstreit der erste Preis. Wie diese beiden urwüchsigen Raturkinder, der reiche Bauernsohn, der Poldl, und die arme Häuslerdirn, die Agerl, sich in aller Einfalt ihr Liebesglück von den hadernden Vätern erzwingen, ift von Anzengruber nicht nur mit tiefer Herjensgüte und kerngesundem Humor geieichnet, sondern ö. gestern don den Darstellern so dichterisch treu verkörpert worden, da es den Zuhörern vor dieser strotzenden Lebensfülle warm und sonnig ums Herz werden mußte. Hanst Niese blieb immer gleich kõstlich, als verschämte Bauerndirne, die auf Ehre und Reputation hält, wie als lustiges Madel, das der Verlobungstrunk etwas wein— felig macht; und als sie gar in der Frübe den Kopf aus der Dachluke der zerfallenen Sennhütke steckt und glückselig in die Morgenluft jubelt und jodelt, riß sie in ihrer herzlieben Natürlichkeit alles hin. Jeder Zug ihres Wesens blieb dabei unvperfälsche Dorfngtur, herb und 6 wie Höhenluft, klar und durchsichtig wie der Bergbach. In
obert von Balajthy fand sie einen ebenbürtigen Partner; fein Poldl war aus ebensg kernigem und widerstandsfäbigem Holz geschnitzt wie . Nieses Agerl. Den Dorfspbilosophen siellte Wisty Thaller mit känstlerischer Feinheit dar; die Dorfpbilo⸗ sophen werden in den Bauernftücken in der Regel unter den Armen und Bedrückten gefunden; und so geht auch dieser im arm seligen Sewande des Haͤuslers einher, mit gebücktem Rücken, aber keck und trutzig in der Rede. Wie warm und herzlich ließ der Darsteller dann durch alle stachlichte Widerharigkeit den glũcklichen Grundzug feines Wesens hervorleuchten, als er den reichen Sentner⸗ bauer mit der Zuversicht erfüllt, daß ihre beiden Kinder viel zu gefund an Leib und Seele sind, um vor ihren Vätern aus der Welt zu gehen! Auch auf alle andern Mitwirkenden schien ein Teil der Ursprünglichkeit und erdgeborenen Frische übergegangen zu sein, die die Sauptdarsteller erfüllte; fie führten ihre Rollen in durchaus lobens— werter Weifse durch. Der große Erfolg des Abends gab sich in stür⸗ mischen Bei fallsäußerungen kund.
Im Königlichen Opernhguse geht morgen aus Anlaß der Frühsahrsparade auf Allerhöchsten Befehl Rossinis Dper. Der Barbier bon Sepilla“ unter mußfkalischer Leitung des Herrn von Strauß in Siene. Die Damen Herjog (Rosine) und Parbs. (Mar. zellin, die Herren Naval (UAlmaviva), Hoff mann (Figaro), Nebe ,. und Knüpfer (Basilio sind in den Hauptrollen beschäftigt. Anfang 8 Uhr. Für Sonntag, 4. Juni, erleidet der Spielplan insofern eine Aenderung, als statt des an⸗ gekändigten Balletts ‚Coppel is das Tanzbild . Slavische Braut werbung“ von E. Graeb,. Musik von Hertel, gegeben wird.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Goethes Götz von k gegeben.
Der von den Besuchern des Schillertheaters N. (Friedrich Wilbelmstädtisches Theater) mit lebhaftem Beifall aufgenommene Schwank Die Logenbrüder' geht am Mittwoch auf der gleichen Bühne und am Donnerstag (Simmelfahrtstage) Abends ium ersten Male im Schillertheater 0. (Wallnerthrater) in Stene. Am Himmelfahrtstage Nachmittags wird im O-Hause Sudermanns Johannisfeuer‘ gegeben.
13
In der am Donnerstag stattfindenden grsgusfübrung hen Stroh⸗
witwers⸗ von Horst und Norint im Theater des Westens ist die Besetzung der Hauptrollen oe, Freudenberg: Hans Werk⸗ meister, Agathe: . Prokes lotilde Warnecke: Emma Sydor,
Anny: Felicie Castaly. Dr. Emanuel Streicher; Max Wieske, 9. Wachsmuth: Steffi Margreiter, Fritz legel: Max Reitz, iesterick. Bruno Klein, Genoyevg: Luise Hubert, Menelik; Teo Plank,
Krapser: Julius Türk. Die Issteg erung leitet Julius Türk.
Madame Tip-⸗Top' ist der Titel einer Gesangsposse von Arthuͤr Lippfchütz und Friedmann Friedrich, die im Belleallianee- thea ter morgen jum ersten Male in einer Umbearbeitung von Jean Kren in Szene geht.
Mannigfaltiges. Berlin, den 30. Mai 1905.
Seine Majestät der Kgiser hat, W. T. B. zufolge, dem entralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz für seine ätigkeit zum Besten der füdafrikanischen Gxpeditionskorps einen Bei-
trag von 10 000 A überweisen lassen.
Im Landegsausstellungspark finden Teilproben der groß⸗ artigen Festbeleuchtung statt, die am 2. Juni bei der Vorfeier der Einbolung der Herzogin Braut unseres Kronprinzen den Park im Lichte hon über hunderttausend Normalkerzen erstrahlen laffen wird. Sämtliche Baulichkeiten des Parks, die Rasen parterres und die Blumenbeete werden von ungezählten Flammen und Flämmchen umjogen. Um die große Fontaine wird sich der bom Baurat Jaffs erdachte Festbau erheben, an dem bei Anbruch der Dunkelheit der feierliche Weiheakt n wird. Die Billette jur Teilnahme am 5j berechtigen auch den ganjen Tag über zum Besuch der Großen Berliner Kunstausstellung 1905, worauf insbesondere die zur Zeit in Berlin anwesenden remden hingewiesen seien. Der Ertrag des Festes ist für die
chwesternschule des Vaterländischen Frauenvereins bestimmt.
Nach amtlicher Meldung ist der D-Zug 3 Cöln — Berlin gestern kurz vor der Einfahrt in den Bahn bof gan n mit den letzten zwei Wagen entgleist. Die übrigen D. Wagen find mit 30 Minuten Verspätung nach Berlin abgelassen worden. Zwei Reisende sind un⸗ bedeutend berletzt. Der Materialschaden ist gering. Der Verkehr wird aufrechterhalten. Die Entglelsungsursache ist noch nicht ermittelt.
Mit Rücksicht auf die ,, ,, am 3. Juni ist die allgemeine Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde auf Freitag, den 2. Juni 1905. Abends 7 Uhr, verlegt. Sie findet im großen Saal des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92, statt. Auf der Tagegordnung steht ein Vortrag des Profefsors Dr. Plate über die Bahama ⸗Inseln auf Grund eigener Reisen.
Im Einvernehmen mit dem Königlichen Polizeipräsidium ist der Sanitätsdienst für öffentliche Festlichkeiten und Menschen ansammlungen unter Beteiligung des Verbandes für erste Hilfe sowie der Roten Kreujwereine einer Neuordnung unterzogen, die bereits anläßlich der bevorstehenden Einzugsfeier in 36 treten wird. Die uniformierten Mitglieder der Genoßfenschaft freiwilliger Kranken- pfleger und der Sanitätskolonne Berlin werden hei etwaigen Unfällen und Erkrankungen die Patienten den Ambulanzen zu— fübren, für die in der Tiergarten Polizeiwache, am Pariser Platz im Graf Reedernschen Palais, im Kultusministerium, Üünter den Linden 4, hinter dem Opern hause, hinter der Schloß apotheke, in der Singakademie am Kastanienwaldchen, im alten Akademiegebäude Unter den Linden 38 und im Ministerium des Innern Unter den Linden 72 73 Räume jur age, gestellt worden sind. Auf diesen Hilfsstellen befinden sich Aerjte, Pfleger und , . der Roten Kreuz ⸗Vereine sowie Krankenwagen des Ver- andes für erste Hilfe. Auch etwa verloren gegangene Kinder finden in diesen Ambulanzen Aufnahme. Durch Fahnen mit rotem Kreuz werden diese Hilfsstellen kenntlich gemacht werden.
Rom, 30. Mai. (W. T. B) Eine gestern abend im Teatro Valle unter dem . deutschen Botschafters Grafen von Monts abgehaltenen Schillerfeier nahm einen glänzenden Verlauf. Es waren anwesend außer dem Botschafter mit dem gesamten Botschafts personal, der preußische Gesandte beim päpstlichen Stubl Freiherr von Rotenhan, der Vorsitzende des archäologischen Institutz,. des deutschen Künstlervereins, die Spitzen der deutschen Kolonie, zahlreiche Vertreter der italienischen iterakur, der Kunst und des Adels. Auf der Bühne stand die Büste
chillers, umgeben von deutschen und italienischen Flaggen. Die 2 hielt der Graf Domenico Guoli, dann wurden Schillersche
edichte vorgetragen; den Schluß der erhebenden Feier bildete der vert gespielte jweite Akt der Räuber“ mit Rossinis Ouvertüre zu „Tell
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater.
Nationaltheater. (Direktion: Hugo Becker.
Donnerstag: Zapfenstreich. Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen
reitag: Vin de ern, Weinbergs we ; ; er ; ; g giza—= 13b) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Friedrich und Universitätsstraß.) Mittwoch: Ihr Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern. Ie es Zapfenftreich. Jastspick des itãlienisden Verwandtlün sschauspieler; zweiter Mann. Anfang 3 g .
haus. Auf Allerhöchsten Befehl: Die Abonnemente⸗ Dienst. und Freipläße sowie die sändig reservierten
lãtze sind aufgehoben. Der Barbier von Sevilla. Vier, Oper in 3 Aufzügen von Gioachimo Rofsin! Dichtung nach Beaumarchais, von Cesar Sterbini, Übersetzt von Ignaz Kollmann. Musi. kalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 8 Uhr.
Schauspielhaus. 67. Abonnementsvorstellung Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Aufzügen von W. von Soet he Regie: Herr Oberregisseur Grube. Anfang 7 Ubr.
Reues Dperntheater. Jung ⸗Heidelberg. Dperette in 3 Akten von TX. Krenn und CG. Lindau. Musik von Karl Millöcker. Anfang 73 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 143. Abonnements vorstellung. Carmen. Dyer in 4 Akten . von Georges Bizet. Text von en Meilhaec und Ludopie Halsvp, nach einer Merimée. Anfang 746 Uhr.
Schauspielhaus 68. Abonnements vorstellung. Im
len Gäßchen. (Quality: Street) Lustspiel
n 4 Aufjügen von J. M. Barrie. Deutsch von B. Pogson. Anfang 71 Uhr.
Neues Operntheater. Jung⸗Heidelberg. Dyerette in 3 Akten von X. Frenn und C. Lindau. Musik von Karl Millöcker. Anfang 71 Uhr.
Deutsches Theater. (Maispiele Mittwoch: Doppelselbstmord. Anfang 8 Uhr. Abschieds˖ vorsellung. (Gewöhnliche Preise) ;
Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 75 Ubr.
Berliner Theater. Mittwoch: Die Sturm glocke. Anfang 71 Uhr.
Anfang 8 Uhr.
witwer.
gastspiel Familientag.
Cessingtheater. Mittwoch: Ein Voltsfeind.
Donnerstag; Elga. Freitag: Elga.
Schillertheater. O. Mittwoch, Abends s Uhr: Trauerfpiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.
Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Johannisfeuer. — Abends 8 Uhr: Die Logenbrüder.
Freitag, Abends 8 Uhr: Der Leibalte.
N. (Friedrich Wil belmstädtisches Theater) Mittwoch, Abends 8 Uhr: e Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Curt Kraatz.
onnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Wallenfteins
Tod. — Abends 8 Uhr: Der artesische Brunnen.
Novelle des Prosper Heth Abends 8 Uhr: Der artesische Brunnen. m Garten: Großes Militärkonzert.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Babn⸗ hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Schüleropern—⸗ aufführung des Sternschen Konservatoriums.
Ponnerstag: Zum ersten Male: Der Stroh—
,., Der Strohwitwer. onnabend: Der Strohwitwer. Sonntag: Der Strahwitwer. Montag: Der Strohwitwer.
Nenes Theater. (Spielzeit der Direrttion Trsten Male:
Karl und Theodor Rosenfeld.) Ensemble⸗ des Lustspielhauses.
Donnertztag bis Sonnabend: Der Familientag.
Anfang 8 Uhr.
Anfang 8 Uhr. Abends 8 Uhr: Biederleute.
(Wallnertheater. ; Maria Stuart.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Serzogin Crevette.
Georges Feydeau, Benno Jacobson.
Die Logenbrüder. Serzogin Crevette.
Thaliatheater.
folgende Tage: Reklame. von Lucca.
Bentraltheater. Theaters des Westens.
8 Uh Tata · Toto.
Mittwoch: Der
Anfang 73 Uhr.
Frizzo. — Donnerstag bis Sonnabend: Gastspiel Frizzo.
Lustspielhaus. GFriedrichstraße 236) Mittwoch, Donnerstag bis Sonnabend: Biederleute.
Residenzthenter. (Direktion: Richard Alexander) Zum 50. Male: (La Duchesse des Folies- Bergere,) Schwank in 1 Vorspiel und 3 Ikten von in deutscher Bearbeitung von
Donnerstag und folgende Tage, Abends 8 Uhr:
(Dresdener Straße 72/73.)
Gaftspiel der Wolzogen Oyer. Mittwoch und Hierauf: Die Bäder
Mittwoch: Gastspiel des
Der Zigeunerbaron. Dperette in 3 Akten von Johann Strauß. Anfang
t. Donnerstag: Gastspiel des Berliner Theaters.
Bellenlliancetheater. (Belleallianeestraße 7/8
Direktion: Kren u. Schönfeld.) Mittwoch: Zum Madame Tip⸗To Gesang und Tanz in 3 Akten von und Friedmann-Frederich, bearbeitet von Jean Kren.
Donnerstag und folgende Tage: Tip ⸗Top.
9. Posse mit rthur Lippschitz
Schluß der Spielzeit.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Elsa Gambke mit Hrn. Leutnant Ernst Ferdinand Webel (Breslau Gumbinnen). Geboren: Ein Sohn Hrn. Hauptmann Berger (Allenstein). — Hrn. Regterungsassessor Bernhard Hoffmann (Neuwestend bei Stettin). — Eine Tochter: Hrn. Leutnant Wilhelm Holthoff von
Faßmann (Wiesbaden).
Gestorben: Hr. Schloßhauptmann Curt Frhr. Roth von Schreckenstein (Heidelberg). — Hr. Konsistorialrat D. Cölestin Leuschner (Magde burg). — Hr. Oberst z. D. Clauson von Kaas , — Hrn. Alexander von Kries
ohnchen Günther (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagz. Anftalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage),
owie die
lidl y gers (einschliesflich der unter Nr. 2
verõffentlichten Bekanntmachungen), betreffend
Rom na anditgesellschaften auf Aktien und Aktien
gesellschaften, für die Woche vom 22. bis 27. Mai 1905.
nhaltsaugabe zu Nr. G des äffent
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
n 127.
Berlin, Dienstag, den 30. Mai
1905.
— —
gamer.
Verhandlung
über die Untersuchung der Beschwerden der Bergarbeiter
auf der Zeche Deutscher Kaiser, Schacht IV.
Verhandelt den 11. Mai 1905 zu Hamborn im Rathause
Anwesend:
I) Die Mitglieder der Untersuchungskommission: Geheimer Bergrat Pöppinghaus, Bürgermeister Schrecker, Berginspektor Hennenbruch, i. V.
2) Seitens der Zechenverwaltung: Bergassessor a. D. Jacob, Betriebsinspektor Röttger, Betriebsführer Sebold.
3) Als Belegschaftsvertreter: Bergmann Otto Biebries.
4) Als Zeuge: Otto Kiel.
Zur Untersuchung der angeblich auf dem Schachte TV der
Zeche Deutscher Kaiser vor Ausbruch in Januar d. J bestehenden Mißstände hatten sich heute obenbezeichneten Personen hier eingefunden.
Als Vertreter der Belegschaft mittels Einschreibebriefs geladen: Die Bergleute Franz Nadolni, Hamborn, Otto Biebries, Meiderich, Johann Balzer, Meiderich.
des Arbeiterausstandes
die
waren ordnungsmäßig
Von den genannten war nur der Bergmann Otto Biebries
erschienen.
Derselbe überreichte eine von ihm unterzeichnete Eingabe, in welcher erklärt wird, daß die Delegierten aus Furcht vor
Maßregelungen ; . önnen! Derselbe verließ hierauf das Terminslokal.
Der ausdrücklich, daß seitens
an dem heutigen Termin nicht teilnehmen
Zechenvertreter Bergassessor a. D. Jacob bemerkt der Gewerkschaft Deutscher Kaiser
keiner der gewählten Belegschaftsdelegierten sämtlicher Schacht⸗ anlagen wegen der Annahme des Amtes als Belegschafts⸗
vertreter entlassen worden sei. den Schächten J und III
Die Belegschaftsvertreter von arbeiten noch heute auf der Grube,
trotzdem sie bei den Untersuchungsverhandlungen als Beleg⸗
schaftsvertreter fungiert haben. Die Delegierten
der Belegschaft der Schächte L und 1V
waren bereits zum größten Teil vor ihrer Wahl als Dele⸗
gierte endgültig abgekehrt. Die zur Zeit der
ahl noch der Belegschaft angehörenden
Delegierten arbeiten noch heute auf den genannten Schacht⸗
anlagen.
Von den geladenen Zeugen war nur der Bergmann Otto
Kiel erschienen.
Derselbe erklärt . . Ich arbeitete im Revier 3 des Steigers Kleemann
in
Flöz iß vom September 1904 bis zum Ausbruch des Streiks;
es fehlte uns vor unserem Arbeitspunkt sehr häufig an Hoh. Wir waren daher gezwungen, uns dasselbe, ebenso die Schienen, vom Querschlag herbeizuholen, wodurch uns ein großer Jeitverlust entstanden ist. Eine Vergütung für diese Nebenarbeit haben wir nicht bekommen. Auch muß ich darüber Beschwerde führen, daß meinem Bruder August, welcher noch nicht 16 Jahre alt, über ö auf der Zeche be⸗ schäftigt war, das volle Gefälle für Pensionsbeiträge zur Knappfchaftskasse in Abzug gebracht worden ist.
Auch muß ich mich darüber beklagen, daß sich der Schieß⸗ meister Eishowski! den Arbeitern gegenüber vollständig als Beamter benimmt, die Leute hin und her schickt und in un— , . Tone zurechtweist. Ich habe mich darüber beim Steiger beschwert, die Sache blieb aber beim Alten. Der k hat mich noch hinterher beim Steiger schlecht gemacht.
Meines Wissens hat mein Bruder das zuviel einbehaltene Gefälle nicht zurückbekommen.
Ottch Ciel.
Der Steiger Kleemann entgegnet folgendes;
Der Beschwerdeführer Kiel war bei dem Erweitern und Senken der Sohlenstrecke in Flöz 13, III. Sohle beschäftigt, Das Holz, welches zum Ausbau dieser Strecke verwendet werden sollte, lag im Holzmagazin am 5. Bremsberge, etwa 1065 bis 130 mm von der Arbeitsstelle entfernt. In diesem Magazin war stets Holz in . Menge vorhanden. Die Schienen mußten sich die Arbeiter etwa 80 m weit vom Querschlage heranholen. Auch Schienen waren stets in ge⸗ nügender Menge vorrätig. Im ganzen sind vor diesem Arbeits⸗ punkt überhaupt nur 15 m Schienen neu gelegt worden, und zwar an den Wechselstellen. Im übrigen wurden die dort liegenden Schienen wieder verwendet.
Kiel war ein wenig fleißiger Arbeiter; ich habe ihn mehr— fach auf seiner Gezähekiste sizend vor dem Arbeitspunkt an⸗ getroffen. Auch hat mir der Schießmeister Cishowmski mehrmals u eg igt, daß er den Beschwerdeführer schlafend vor der Arbeit angetroffen habe. . . .
Kleemann bemerkt noch nachträglich, daß Kiel sich über nicht genügende Vergütung für den Transport des Holzes und der Schienen bei ihm nicht beklagt habe. Vor dem Legen der Schienen sei ein besonderes Gedinge für Schienenlegen gemacht worden. Die Vergütung für den Transport der Materialien war in dem Gedinge mit einbegriffen. Kiel bekam, weil er diese Materialien etwas weiter herschaffen mußte, 10 6 pro Meter, während im allgemeinen für diese Arbeiten nur 8 Ib. bezahlt wurden.
u.
V U.
; g. A. Kleemann. Nach den vorgelegten Schichtenbüchern hat der Beschwerde⸗
führer im k Monat Mai 1904 35 pro Schicht im Gedinge, . n 1 Mn, 1
I Juni ,
Monat Juli 1904 5,03 pro Schicht im Gedinge, „ Anugust 466 „ September „Oktober 3 November Dezember
1 n m '
4,48 n fn, / n,
450 „, „„ Schichtlohn, 5. ö „Gedinge und / 459 Is 1 1 6 verdient. .
Von vorstehenden Beträgen sind etwa 20 pro Schicht für Knappschaftsgefälle und Del in Abzug zu bringen.
Der Betriebsinspektor Röttger gibt an:
Es ist richtig, daß dem August Kiel, ich glaube, zweimal, die Pensionskassenbeiträge von 70 3 pro Monat irrtümlich abgehalten worden sind. Es war. bei der Aufstellung der Beitragsliste übersehen worden, daß derselbe noch nicht volle s5 Jahre alt war und daher noch nicht zu dieser Zahlung herangezogen werden durfte. Auf seine Beschwerde hin ist die Sache unterfucht und das gezahlte Gefälle an ihn zurückgezahlt worden.
Der Steiger Kleemann fügt seiner vorstehenden Aussage noch folgendes hinzu: .
Der Schießmeister Cishowski ist zugleich als Aufseher bei der Förderung tätig. Derselbe war daher wohl auch be— rechtigt, die Leute zur Arbeit anzuhalten und mir Anzeige zu erstatten, wenn er den Beschwerdeführer schlafend antraf. Cishowski ist ein fleißiger und zuverlässiger Mann, auch sind mir bislang von anderer Seite noch keine Klagen über un⸗ gehöriges Benehmen des Schießmeisters den Arbeitern gegen⸗ uber zu Ohren gekommen.
v. g. u. A. Kleemann.
1
Der Zechenvertreter überreicht zum Schluß eine Nach⸗ weisung über die auf den einzelnen Schachtanlagen der Zeche Deutscher Kaiser verdienten Hauerlöhne. Nach derselben haben im letzten Quartal 19094 auf. dem Schachte IV mehr als 50 Prozent der Kohlenhauer über 550 M½ pro Schicht und 20 Prozent über 6 6 pro Schicht verdient.
v. g. u. Jacob. Röttger. Sebold. v. w. o. Pöppinghaus. Schrecker. Hennenbruch,
Benninghoff, als Protokollführer.
Ansicht der Untersuchungskommission über das Beweisergebnis. Nach den angestellten Erhebungen ist die Beschwerde des Bergmanns Kiel über nicht erfolgte Vergütung für den
Transport von Holz und Schienen unberechtigt. Ebenso ist die Beschwerde über den Schießmeister Cishowski unbegründet. Der versehentlich einbehaltene Pensionskassenbeitrag ist nach Bekanntwerden des Irrtums zuückgezahlt worden an den jugendlichen Arbeiter August Kiel.
Hamborn, den 11. Mai 1905. ; ö. Pöppinghaus, Geheimer Bergrat. Schrecker, Bürgermeister.
Hennenbruch, Berginspektor.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
. Am vorigen Außerdem wurden . = Durchschnitts 9 9 am Markttage . gering mittel gut . V Verkaufs. . ö . ö. ꝛ ö. . enge urch ⸗ nach über r Mai Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner 9 . 1ꝗ29Yhpel⸗ . 5 . n, W h s⸗ zentner 1 / em el entner Tag niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner . . u e , . . 0. 1. . 6. . . Weizen. r e 15.90 16 00 1640 i660 17,00 . . ö. Iren , 16 56 jb do 1536 ih. 8h 16, 50 16 56 170 2720 1600 1600 26. 6 ; J 6 6 1685 17605 17.5665 1739 17326 ö ö. —?ᷣ/ᷣ ö ; d ae , ,, ,d 13, 35 18.76 250 4440 1776 7188 27 ü Kernen (enthülster Spelz, Dinkel. Fesen). . ö. . ö 27 ieli 19040 1920 1940 20 00 17 3 365 6 . . 2 , ö 1 ,,, 19. 16 6 65 1242 13. 16 1d ö 2.0 ; 929 1929 148390 19.0 1849 4 ö . . —⸗ Dielen ng, . 83 2135 6 . 21336 21,56 1 358 21,36 2. 1 ; J k 1566 179 65 3 152 13 6 18, 5 5. Roggen. — = * 70 5 . 20. Pele. d 16 63 , 63 63 75 1035 ls o 13 2ʒ. ; She. J 13526 1 16 u 1 240 3 240 1350 1350 26 . = Grünberg i. Schl. . . — 13. . z 6. . ] . — ,, I. Schl. . 16 10 ls. Io . — 66 . 13 6 7Jo 1 169 1571 6 . 5 ; ir. i. Wrttkg. w 1576 15, 76 16 6õ 166 ö il 1. 16. 1 ; J gIliedlin gen i. Keitbg. w 1459 14186 — — 3 l 5. Gerste. 2 1280 1330 J 1330 1430 1450 16 00 . . ; ĩ . . 1. Schl. 15 56 13. 6 18 14 (is p 14 86 200 2 300 14 00 10 26.5. Riedlingen. — — 65 17656 2 3. ; ; ; Safer. 29 l — — 14.50 1460 — . 10 146 14,55 14,50 26. 5. ; . iu 12,80 13,30 13.16 13 86 1410 4,40 ö . ? g 3 Schl. 14 06 14 6 1426 1426 1416 1446 80 1136 1420 1120 26. 6. . Irünberg i. Schl. 2 * 3. 33 136 w . ; ᷣ . — . J 83 kiss L, n, n, m 5. 3h 1, z, . H ö * . V 3 zi ite, it . ; ; . 1. Wittbg.. . — — 1660 1598 15 26 16, 1 3. 13 97 . 3 z ; lg une kit uitbs. — — 1766 7 26 17,16 17 16 1 z 1714 . . mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufzwert auf volle Mark abgerundet Bin liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist,
ein Punkt (.)
in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.