1905 / 136 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Jun 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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dem Oberleutnant im Kürassiertegiment Kaiser Nikolgus !. von Rußland (Brandenburgischen) RNr'6 Vicco August Josias Carl GustaJ Degener Max von Voß; der des von Wolffradtschen ö Lüssow nebst Zubehör, die Ge⸗ nehmigung zur Führung des vereinten von Voß⸗Wolffradtschen Namens unter entsprechender Wappenvereinigung zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Geheimen Oberbaurat von Rosainsky, Chef der Bauabteilung des Kriegsministeriums, zum außerordentlichen Mitgliede der Akademie des Bauwesens,

den Regierungsassessor Gosling in Weener zum Landrat,

den Direktor? des Progymnasiüms zu Nienburg a. W Paul Kühns zum Gymnasialdirektor und

den Professor am Kaiserin Auguste Viktoria⸗Gymnasium zu Linden bei Hannover Dr. Hu go Hänsel zum Direktor einer sechsstufigen höheren Lehranstalt unter Belassung des Ranges der Räte vierter Klasse zu ernennen sowie

der Wahl des bisherigen Leiters des Realgymnasiums in Altena i. W., Realproghmnasialdirelters Dr. Oskar Rebling zum Direktor dieser Unstalt die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Ohligs getroffenen Wahl den Rentner Otto Nippes daselbst als uͤnbesoldeten Beigeordneten der Stadt Ohligs auf fernere sechs Jahre zu bestätigen.

Just izministerium.

Versetzt sind die Amtsgerichtsräte: Senff in Grätz nach Guben, Adinsky in Heinrichswalde nach Rastenburg, Vogel in Pr-⸗Holland nach Seynhausen und Freytag in Tanger⸗ münde nach Quedlinburg, sowie der Amtsrichter Fischer in Bahn nach Bergen a. R.

Die nachgefuchte Entlassung ist erteilt: dem Kaufmann Adolf Schwerin in Breslau aus dem Amt als Handels⸗ richter, dem Bankier Edunard Beit in Frankfurt a. M. und dem Kaufmann Emil Schröder in Stettin aus dem Amt als stellvertretender Handelsrichter.

Der Kaufmann Heinrich Haukohl in Berlin ist zum Handelsrichter bei dem Landgericht J in Berlin wiederernannt.

Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Ernst Strauß in Frankfurt a. M. bei dem Landgericht daselbst und der Kaufmann Karl Friedrich Julkus Wenzel in Stettin bei dem Landgericht daselbst.

Der Staats anwalt Spieß in Gnesen ist an die Staats— anwaltschaft in Posen versetzt.

Der Rechtsanwalt El lerbeck in Dortmund ist zum Notar ernannt.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Justizrat Ulrich aus Marienwerder bei dem Landgericht Lin Berlin, Steinmetz aus Dortmund bei dem Amtsgericht in Castrop, die Gerichtsassessoren Dr. g. berg und Dr. Beuthner bei dem Landgericht L in Berlin, Barteczko bei dem Landgericht in Oppeln, Dr. Herr bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in' Köslin, Dr. Weiß bei dem Amtsgericht in Haynau und der frühere Gerichts⸗ e. Schulzenberg bei dem Amtsgericht in Charlotten⸗

urg.

Der Amtsgerichtsrat Sievers in Wittmund ist gestorben.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der medizinischen Fakultät der Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin Dr. Moritz Borchardt ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden, ;

Dem Gymnasialdirektor Paul Kühns ist die Direktion des Realgymnasiums nebst Gymnasium in Leer und

dem Direktor einer sechsstufigen höheren Lehranstalt Dr. Hugo Hänsel die Direktion des Progymnasiums in Nien⸗ Furg a. W. übertragen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen

und Forsten.

Die Oberförsterstelle Kummers dorf im Regierungs— bezirk Potsdam ist zum 1. September und die Oberförster—⸗ stelle Havelberg im Regierungsbezirk Potsdam zum 1. Ok⸗ tober 1905 zu besetzen.

Ministerium des Innern.

Dem Landrat Gosling ist das Landratsamt im Kreise Weener übertragen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Die Auslosung der gemäß Ss 5 und 5 des Aller⸗ höchsten Privilegiums vom 29. April 1897 zum 1. April 1906 zu tilgenden 31 2prozentigen Anleihescheine der Star— gard⸗Cüstriner Eisenbähn-Gesellschaft findet am

Sonnabend, den 1. Juli 1905, . Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranienstr. M2 /94, 1 Treppe, öffentlich in Gegenwart eines Notars statt.

Berlin, den 7. Juni 1905.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Bekanntmachung.

Die am 1. Januar 1905 zu tilgenden Köthen-Bern⸗

burger Eisenbahnaktien werden

Sonnabend, den 1. Juli 1905,

Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranienstr. Q / 94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verlost. Berlin, den 7. Juni 1905. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von 3

——

Bekanntmachung.

Die Auslosung der gemäß 5x 4 und 5 des Aller⸗ höchsten Privilegiums vom 4. April 1398 zum 1. April 1906 zu ülgenden 31 prozentige , der Alt⸗ damn Kolber ger Eüfenbahn-Gesellschaft findet am

Sonnabend, den 1. Juli 1905,

Vormittags 11 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranienstr. 92/94, 1 Treppe, öffentlich in Gegenwart eines Notars statt. Berlin, den 7. Juni 1906. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von .

Bekanntmachung.

Die am 1. Januar 1906 Zu tilgenden Prioritäts⸗ obligationen III. Serie, III. Serie Lit. B und III. Serie Lit. Gd 1. und 2. Emission der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft werden

Sonnabend, den 1. Juli 1905, Vormittags 1116 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranienstr. M/ 94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verlost. Berlin, den 8. Juni 1805. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Bekanntmachung.

Von der Ge ologischen Spezialkarte von Preußen und benachbarten Bundes staaten ist vor kurem die aus den Blättern Groß. Schöndamerau, Babienten, Ortele burg, Olschienen und Schwen⸗ tainen beftehende Lieferung 84 erschienen, die Landstriche aus dem Ge⸗ biete der Provinz Ostpreußen und jwar aus deren Südgrenze gen Russisch Polen hin zur Darstellung bringt.

Dle Lieferung kann sowohl als solche zum Preise von 10 ½ oder auch in Einzelblättern zum Preise von 2 6 für das Blatt, ein⸗ schließlich der jugehörigen Bohrkarten und Erläuterungen durch die Vertriebsabteilung der Königlichen Geeologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin X. 4, Invalidenstraße Nr. 44, als auch durch jede Buchhandlung bezogen werden.

Berlin, den 24. Mai 1965.

Königliche Geologische Landesanstalt und Bergakademie. Sch meißer.

Per sonalveräuderungen.

göuiglich Preußische Armee. Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministe riums. 21. Mai. Henschke, Kaserneninsp. in Graudenz, auf Probe in die Kontrolle⸗ sührerstelle daselbst versetzt.

22. Mai. Schilkdkopf, Intend. Sekretär von der Intend. k Armeekorps, zu der des VI Armeekorps zum 1. Juli 1905 versetzt.

23. Mai, Wendorf, Geheimer Kanileisekretär auf Probe beim Kriegs ininisterium, endgültig angestellt. ;

27. Mai. Franke, Militärbausekretär in Königsberg I, zum Militärbauamt in Lötzen versetzt. .

29. Mai Flerfchmann, Großherzogl. Bad. Referendar, als etatmãß. Militärintend. Assessor bel der Intend. des TVII. Armee- korps angestellt.

Abgereist:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister Der Eistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten Dr. Stu dt, nach der Provinz Wesifalen;

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten von Budde, nach Helgoland.

Preußen. Berlin, 10. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König wohnten heute vormittag der Geundsteinlegung der Kaiser⸗Wilhelm⸗ Ikademie bei und nahmen alsdann den Vortrag des Chefs des Admiralstabes der Marine, Vizeadmirals Büchsel, des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Staatsministers, Admirals von Tirpitz und des Chefs des Marmnekabinetts, Admirals Freiherrn von Senden-Bibran entgegen.

Im Rechnungsjahre 1904 sind nach dem „Zentrah blatt für das Deutsche Reich“ folgende Einn ahmen lein⸗ schließlich der gestundeten Beträge) an Zöllen und ge⸗ meinschaftlichen Verbrauchssteuern sowie andere k des Deutschen Reichs zur Anschreibung gelangt:

hl 20 600 207 (gegen das Vorjahr = 17 081 446 /), Tabaksteuer 11 410792 J6. 6 182 153 6), Zuckersteuer 7 481 sil i (4 21683 028 ), Salzsteuer 5l 703 S886 . 2012011 46), Maischbottichsteuer 17 249 0364 M6 43 6565 5860 M, Branntweinverbrauchsabgabe und Zuschlag 17 655 6560 (= 3 109795 6), Brennstener 12283 932 . ( 930 742 6), Schaumweinsteuer 4 S6 1 966 M (4 467 337 46), Brausteuer 3I Tõs H78 M C 319 741 *), Uebergangsah abe don Vier 3 881 82 6 (= 17 897 6, Su m me 887 r 6 753 M 4 4631 626 Mü). Stempessteuer für: a. Wertpapiere 25 222 020 S e Toe 03 e), b. Kauf und sonstige An⸗ schaffungsgeschäfte 17 609 874 1M. ( 3 768 991 S6), C. Lose 1. Privatlotterien 4514 532 Ss (4 112543 6), Staats- otterlen r 6s 66 , = ig 24 „e), d. Schiffsfracht. urkunden 884 351 M ( 9810. M), Spielkartenstempel 1714289 6 (4 16259 46), Wechselstempelsteuer 13 089 717 66 (4 680 M56. 66M, Post⸗ und Telegraphenverwaltung 187 771 356 M6 (4 22664948 6, Reich r r er m ung 160 653 208 S C. 2772 241 d)

Die zur Reichskasse a, Isteinnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten, be⸗ tragt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 489 862 708 (66

gõl Soꝰ M (- 255 627 M6), 26 406 156 M6), Salzsteuer Maischbottichsteuer 12 5090 482 1AM brauchsabgabe und Zusch Brennsteuer 1 288 932 4364 354 0 bgabe von Bier

18 477 743 6), Zuckersteuer 128 311. 51 512 859 S6 (— 745 16646) (4 3059248 ), Branntwein ver 165779 310 6 (4 295 930 742 C6),

4 689 394 M), 0 oh Mis M 4 2567 (4 14 820 805 C6). ( 86 458 46).

Tabaksteuer 10 215 6 C4

9 0l4 M6), Schaumweinsteuer

Brausteuer und Uebergangsa Summe 834 630 Spielkartenstempel 1 658 781

iche Gesandte allwitz ist von b auf seinen Posten zurü Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich sächsische Gesandte und Bergen hat Berlin verlassen. heit führt der Legationssekretär von der Gesandtschaft.

Der Regierungsrat Cuno au Berlin, ist. für die 3 ierung in Bresla

der Königlichen Regierung enstlichen Verwendung ü rungsassessor Freiherr von Landrat des Kreises Bunzlau rätlichen Geschäften zugeteilt worden.

in Brüssel, Wirkliche Ge dem ihm Allerhöchst be— ckgekehrt und hat die

Der Kaiserl Rat Graf von willigten Urlau

Graf von Hohenthal Während seiner Abwesen⸗ Herder die Geschäfte

s Stralsund, zur Zeit in li an der Königlichen Re⸗ Regierungsassessor Eberhardt in in Magdeburg zur en und der Regie⸗ in Oschersleben dem zur Hilfeleistung in den land—

eit vom 1. Ju

weileren di

Großbritannien und Irland.

Der König von Spanien ist, heute von London abgereist. von Wales und d Allerhöchstdenselben zum Bahnhof.

Frankreich. häftsträger, Bots i d

wie „W. T. B.“ meldet, König Eduard, der er Herzog von Connaught begleiteten

Der deutsche Ges chaftarat von Flotow überreichte gestern, wie präsidenten Rou vier irkularnote,

hrend des diplomatischen Empfanges von der deutschen Regierung an deutsche Regierung dem Vorschlage Reformfrage unterbreiten. der Madrider schließenden

Regierung zu,

marokkanischen Konferen

internationalen stützt sich dabei auf Artike der in Marokko allen vertra stbegünstigungsrecht zu ch darauf,

Deutschland Konventron, das Mei Ministerpräsident Rou vier beschränkte si r Kenntnis zu nehmen.

Der Ministerrat hat den Genera mandeur des J. Armee

Der Kolonialminister hat den Ge

a Beau telegraphisch ersucht, kommen, um ei darunter die Fests rderlichen finanziellen Mittel. tiertenkammer nahm gestern die betreffend Trennung von daß den Kultus⸗ äuser sowie deren Nebengebäude berlassen bleiben. gruppe beschloß, das züglich der auswärtigen Interpellatign, zu behindern, diefes Vorgehen sich so leichter im eltend machen eschloß, je de auswärtige Politik zu den Verhandlungen

l Lebon zum Kom— korps in Lille ernannt.

neralgouverneur von möglichst bald nach ne Reihe wichtiger Fragen zu be⸗ tellung der für die Verteidigung

Artikel 10

Paris zu

Indochinas erfo Die Depu und 11 des Gesetzentwurfs, Kirche und Staat, chaften Kirchen, Pfarrh Entgelt zur Verfügung ü Die fozialistische P Vorgehen der Regierun Politik durch keinerlei in der Ueberzeugung, daß Verständigung und des Friedens Auch die nationalistis Interpellation über die vertagen, um die gegenwärtig schweben nicht zu erschweren.

an, die bestimmen,

arlaments

che Gruppe

Rußland.

Der Ministerrat setzte gestern, wie Bulyginschen ständischer allgemeine

, Beratung Entwurfs Wahlen auf gegen das Wahlen auf Grundlage des S64 aus. Als Wähler werden die Stadtbewohner arf Mandate Groß⸗ urger Blättern M. abgeschlofsen sein und nberufen werden.

er erteilten Genehmigung zufolge, die

Siimmrecht und für tsLgesetzes von 1 ie Großgrundbesitzer, und die Landbevölkerung; itzern erteilen. die Beratung am 23. d. tretung im Herbst ei Auf Grund der vom Kais ber St. Petersburger „Telegr.„Agentur ykins taͤgende Kommission zur Befestigung des bäuer— daß die Einberufung der von den uensmänner in die Kommission Die Art der Wahl der Ver— tzeitig bestimmt und der Bevölkerung

Landschaf zugelassen d

l Den St. Petersb zufolge soll die Volksver

unter dem Vorsitz Gorem Beratung der Fragen übe lichen Besitzes hlenden Vertra st erfolgen solle. irauensmänner werde rech bekannt gemach Der in M vertreter und Stadth fährt, außer der an den einer Refolution fest, breitet werden soll. dem der Adresse. die dem Kaiser die Adresse überreichen soll,

t werden. os kau abgehaltene

Kongreß der Sem stwo— upter siellte, wie W. T. B.“ er⸗ Kaiser gerichteten Adresse den Text die dem Ministerkomitee unter⸗ laut der Resolution entspricht Der Tag für die Abreise der Abordnung, ist noch nicht fest⸗

stagabend Gerüchte von Un⸗ Die Läden und die Haus⸗ Wie sich ergab, hatten Mann⸗ ter eingeworfen und Israeliten Soldaten einen Geldbeutel sammelten Israeliten gaben einige b, die sich dann nach dem Brigade

In Minsk waren am Donner ruhen in der Stadt verhreitet. türen wurden sofort geschlossen schaften der 40. Division Fenf mißhandelt, weil ein Iraeli gestohlen hatte. Revolverschüsse auf die Soldaten a Kathedralplatze begab ihnen anschlossen. Steine. Die Polizei erwiderte viele Personen verwundet und eine getötet w und Dragoner zerstreuten a leute wurden verwundet un

Die ange

en, wo Soldaten der In die anliegenden Häuser flogen nun die Schüsse der Israeliten, wobei lsdann die Menge. Einige Schutz—⸗ d mehrere Soldaten verhaftet.

von Bodman

Der deutsche Geschäftsträger Freiherr im Auftrage des

überreichte nach dem gestrigen Selamlik

Deutschen Kaisers dem Sultgn ein in Berlin her⸗ gestelltes künstlerisches Prachtwerk „Persische Gedichte Selims

zes Ersten“.

Das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗ Bureau“ meldet aus gonstantin opel, daß seit Sonntag an Her türkisch⸗ montenegrinischen Grenze im Distrikt Donji Kolasin ein Kam pf zwischen Montenegrinern, verstärkt durch türkische Rajah aus den Grenzgebieten, und Mohammedanern wute. Die Gesamtzahl der Kämpfenden werde auf 3000 ar gegeben. Die am M. von Akova hin⸗ „schäkten zwei Kompagnien feien von den Monte⸗ negrinern zerniert worden. Die Mohammedaner von Berane hätten versucht, das dortige Waffendepot zu Mündern, um den Montenegrinern erfolgreicher entgegentreten ju können. Sie seien jedoch zurückgeworfen worden. Auf Hefehl des Kommandanten des III. Korps (Saloniki) sei der Fibifionsgeneral Schensi Pascha mit seinem Generalstab sinbeordert worden. Nach Angabe der Pforte seien die

Kämpfe von den Montenegrinern provoziert worden, die am

2B. Mai die Grenze überschritten und eine Rinderherde hätten

tauben wollen. Der gegenwärtige Kampf scheine eine Fort⸗

setzung dieser Grenzkämpfe zu sein.

Numänien.

Die Nachricht von dem Tode des Fürsten Leopold pon Hohenzollern hat, wie „W. T B.“ berichtet, im

ganzen Lande große Trauer hervorgerufen und zu Beileids⸗

fundgebungen dem König gegenüber Anlaß gegeben,

Die Hauptstadt ist mit Trauerfahnen geflaggt. Der Senat

ind die Deputiertenkammer haben ihre Sitzungen zum

Zeichen der Trauer aufgehoben.

Schweden und Norwegen. Der Kronprinz ist gestern vormittag, wie „W. T. B.“

berichtet, in Stockholm eingetroffen. Die Prinzen Gustas Adolf und Eugen begrüßten Höchstdenselben bereits auf der Station Liljeholmen. Auf dem Bahnhof Stockholm hatten sich zur Begrüßung die Prinzen Car!

und Wilhelm, der Staatsminister, der Minister des Leu ßern und andere eingefunden. Eine große Volksmenge, die sich vor dem Bahnhofe und in der Wasastraße angesammelt hatte, begrüßte den Kronprinzen und die anderen Mitglieder des Königlichen Hauses mit Hurrarufen. Die Stadt war mit Flaggen geschmückt.

Die Einberufung des schwedischen Reichstags zum 2. d. M. wurde gestern in einer Sitzung des Staatsrats beschlossen, die unter dem Vorsitze des Königs und in Gegen— part des Kronprinzen abgehalten wurde. Der Praͤsi⸗ dent des Ministerrats machte Mitteilung von dem Be— schlusse des norwegischen Storthing vom 7. d. M. und erklärte dann folgendes:

Durch dieses revolutionäre Vorgehen hat das Storthing nicht nur obne Mitwirkung des Königs, sondern auch ohne jede Rücksicht⸗ nahme auf Schweden aus eigener Machtvollkommenheit über das zufhören einer Union Beschluß gefaßt, die auf Grund gegenseitigen, durch Gesetz festgelegten Abkommens besteht, und die ohne Zustimmung beider Länder nicht aufgehoben werden kann, Dieser Beschluß des Storthing ist eine schwere Verletzung der Rechte Schwedens und macht es unbedingt nötig, daß der Reichstag unverzüglich zu einer außerordentlichen Tagung einberufen werde, um über die Schritte zu beraten, die von seiten Schwedens in betreff dessen, was sich ereignet hat, zu ergreifen sind.

Die Entlassungsgesuche der Gesandten in Kopen⸗ hagen, Rom und Madrid, die geborene Norweger sind, sind angenommen worden,

Die Abresfe des Storthing an den König ist gestern dem König durch den Expeditionschef Sibbern überreicht worden.

Wie „W. T. B.“ aus Christiania meldet, hat ch das Storthing gestern bis zum 13. d. M. einschließli vertagt.

Das Handels departement stellte sämtlichen General⸗ konsuln in Christianig Abschriften der den Beschluß des Storthing betreffenden Aktenstücke zu und forderte sie auf, ihren Regierungen über das Geschehene zu berichten. Löy⸗ lands Ernennung zum Minister des Auswärtigen tritt erst am 15. d. M. in Kraft.

Aus allen Gegenden bes Landes gehen Dank- und Zu⸗ sttimmungstelegramme bei der Regierung und dem Storthing en. Die Gemeinde verwaltungen beschließen sberall Zustimmungsadressen. Eine solche Adresse wurde vorgestern abend vom Gemeinderat zu Christig nia be⸗ schlossen, worauf sämtliche Anwesenden stehend das Lied „Hott schirme das Vaterland“ anstimmten. Das aka⸗ bemische Kollegium stellte der en fung ein Schreiben zu, worin ihr Dank dafür ausgesprochen ist, daß sie die Ehre des Landes gerettet habe, ferner der Wunsch, daß die gefaßten Beschlüsse dem Vaterlande Glück und Segen bringen möchten, und die Hoffnung, daß die Regierung, gestützt auf das einige Volk, imstande sein werde, das Land gluͤcklich aus allen Schwierigkeiten zu führen.

Die Unionsflag ge wurde gestern in Christiania auf

der Festung Akershus unter grohen Feierlichkeiten gegen die dreifarbige norwegische Flagge aus gew echselt. Gegen 10 Uhr hatten sich auf dem Festungsplatze etwa 30 000 Menschen versammelt. Vor der Wohnung des Kommandanten war die Jarnison der Stadt unter dem Kommando des Platzmajors zur Parade aufgestellt. Die norwegische Garde, die zur Zeit Felduͤbungen vornimmt, war aus diesem Anlaß in die Stadt koymmandtert worden. Anwesend waren auch die Mitglieder des Storthing. . vor 10 Uhr verlas der Kommandant den Beschluß des Storthing. Als die Uhr des Festungsturmes den Tersten Schlag der 10. Stunde schlug, begann die Unionsflagge sich zu senken. Die Truppen präsentierten. Die Musik intonierte das Vaterlandslied „Norwegens Söhne“. Während des Saluts, der gefeuert wurde, begann die Menge die Häupter zu entblößen. Dann wurde die neue Flaaͤge gehißt. Die Truppen präsentierten wiederum, die Musik spielte die Nationalhymne „Ja, wir lieben dieses Land“, in die viele einstimmten. Als die Flagge gehißt war, erschollen laute Hurrarufe. Der Kommandant brachte ein Hoch auf das Vaterland aus, das mit begeisterten Hurrarufen aufgenommen wurde. Die Nationalhymne wurde abermals gesungen. Von verschiedenen Orten, wo gestern die Unions⸗ flags? durch die norwegische ersetzt wurde, wird ge⸗ meldet, daß die Handlung unter großen Feierlichkeiten vor sich ging. In Oskarsborg sprach der frühere Ver⸗ teidigungsminister den Wunsch aus, daß die gh lange über einem souveränen Volke wehen möge und daß sich unter dem letzteren Männer finden möchten, die bereit seien, Leben und Blut für das Vaterland zu opfern. In Horten wurde

in Anwesenheit einer großen Menschenmenge auf den Kriegs⸗ schiffen und der inn, die alte . niedergeholt und 1 .

terung die neue gehi

Amerika.

Der Präsident Roosevelt sandte, wie das „Reutersche Buregun erfahrt, am 8. Juni auf diplomatischem Wege fal⸗ gende Mitteilung an die japanische und die russische Regierung:

Ich balle die Zeit für gekommen, daß ich mich im Interesse der gesamten Menschhelt bemühen muß, wenn möglich, diesen schreck⸗ lichen und beklagenswerten Kampf zu Ende zu bringen. Die Vereinigten Stadten sind sowohl mit. Japan als auch mit Rußland durch Bande der Freundschast und des gegen— seitfgen Wohlwollen verbunden und daher für beide interessiert. Der Fortschritt der Welt wird durch den Krieg zwischen zwei großen Völkern gebemmt. Ich bitte die russische wie die japanische Regierung dringend, nicht nur idrer selbst willen, sondern im Interesse der ganzen zivilisierten Welt, in direkte Fried ens verhandlungen miteinander einzutreten. Ich schlage vor, daß diese Friedens verhandlungen direkt und ausschließlich zwischen den kriegführenden Ländern geführt werden, mit anderen Worten, daß rufsfsch und japanische Bevollmächtigte obne irgendwelche Vermittler zusammentreten, um zu fehen, ob es nicht möglich ist, daß die beiden Mächie sich uber Friedensbedingungen einigen. Ich büte

unter großer Bege

fammenkunft zujustimmen. Ich bin bereit, alles zu un, was ich kann, falls die beiden in Frage kommenden Mächte meine Dienste bei der Vereinbarung der Präliminarien, was Ort und. Zeit betrifft, für nützlich halten, aher auch, wenn diese Prälimincrien zwischen den beiden Mächten direkt oder auf anderem Wege vereinbart werden, werde ich hocherfreut sein, denn mein einziger Zweck ist, diese Zusammenkunft zustande zu bringen, die, wir die ganze zivilisierte Welt von Herzen wünscht, den Frieden herbeiführen möge.

Der deutsche Botschafter 53 Speck von Stern⸗ burg stattete, dem „W. T. Präsidenten Roosevelt einen einstündigen Besuch ab. Der russische Botschafter Graf Cassini hatte am Donnerstag eine langere Unterredung mit dem französischen Botschafter Jusserand.

Afsien.

Wie die St. Petersburger „Telegraphen⸗Agentur“ meldet,

hat der Kaiser an den Udmiral Roschdjestwensky telegraphiert: . Von Herzen danke ich Ihnen und allen den Offizieren des Ge—

schweders, * die im Kampfe ihre Pflicht ehrenvoll erfüllten, für ihre Aufopferung in Rußlands und meinem Dienste. Nach dem Willen des Höchsten war es Ihnen nicht beschieden, daß Ihre Heldentat durch Erfolg gekrönt werde, aber auf Ihren unbegrenzten Heldenmut wird

das Vaterland immer stolz sein. Ich wünsche Ihnen baldige Ge⸗ chinesischen Gewässern sich nur aus Kreuzern zusammensetzen.

nefung, auch daß Gott Sie alle tröste.

Ein Telegramm des Kontreadmirals En quist an den

Kaiser dus Ranila vom 5. Juni meldet:

Am 27. Mai um Mitternacht kam es zwischen Tsuschima und Ikisima zum Kampfe. Der Dimmel war klar, ein frischer Wind TFebte aus Süden, der Horizont war sehr neblig. Das jwanische Ge⸗ schwader erschien gegen 2 Uhr Morgens im Norden und begann den Kampf. Die Taktik. der Japaner bestand darin, uns nicht nach Wlaxi— wostok paffieren zu lassen. Jedesmal, wenn unser Geschwader sich nach Norden wandte, wurde es infolge der größeren Geschwindigkeit

über jedes Lob erhaben.

Ein Telegramm des Konteradmirals Freiherrn von Reitzenstein an den Kriegsminister aus Schanghai

vom 6. Juni meldet:

Nach einem Berichte des Kommandanten des Torpedoboots

‚Bodry näherte sich am 277. Mai das Torpedoboot Buiny“

zem Knjäs Ssuworow und nahm den Admiral Roschdjest⸗ wenskv, der am Kopfe verwundet war, an Bord. Das Geschwader nahm Kurs nach Rorden, und zwar in folgender Brbnung: „Imperator Nikolaus J.. . Orel', Borodino', Impe, rator Alexander III.“, General Admiral. Apraxin'“, Admiral Sfenjawin?. Admiral Uschakow, . Ssissoi Weliti', Nawarin;,

Admiral Nachimow. bildeten die Steuerbordlolonnez Sswietlana?, Almas‘, . Oleg“, Aurora, „Dmitri Donekei', Wladimir Mono

mach“ bildeten die Backbordkolonne. Zwischen beiden fuhren die Transportschiffe und die Torpedoboote. Um 7 Uhr schwentten die Rreuzer nach links. Einige Zeit später nahmen „Dmitri Donskoi', „WBladimir Monomach“ . Isumrud“, Almas und . Sswjrtlana. Kurs

nach Norden, wahrend. Oleg“, Aurora und Schemtschug nach Süden fuhlen. Die Torpedobootszerstörer Bodip., und Blestjaschtschi

passterten bei einer Geschwindigkeit bo jehn Knoten un fe r um

Uhr Rachts Tsuschimt Um 5 Uhr Morgens sank BlestsJaschtichi';

Bodry / rettete pier Offiziere und 75 Mann und setzte die Fahrt nach Süden fort, konnte aber die Kreuzer nicht einholen, trotzdem er

alle Kohlen und alles, was er an Holz an Bord hatte, verfeuerte. Der englische Dampfer „Kueilin. nahm ihn ins Schlepptau und brachte ihn nach Schanghai. Nach Aussagen der Offiziere und Mannschaften des Bodry “, Blestjaschtschi' und ssljabia= verloren

die Japaner zwei n, . eins vom Typ ‚Asahiln, das andere

vom Typ Schlkischima⸗, einen Panzerkreuzer und drei Kreuier. Die Chinesen verlangten, daß ‚Bodry' den Hafen innerhalb 24 Stunden

„zufolge, vorgestern dem

verlasse; am Abend aber lam eine Abteilung des Geschwaders des Admirals Kamimura bei den Se ef w geln an. Da es an Kohlen feblte, bestand für den ‚Bodty keine Möglichkeit, durchzu⸗=

rechen und den Diean zu gewinnen, Bodry ware, wenn er den

Hafen verlassen hätte, verloren gewesen, und der Kommandant entschloß

sich deshalb, ihn in Schanghai zu lassen. Die Verwundeten wurden

in 'das ruffische Hospital gebracht.

Der Gouverneur der Philippinen Wright machte, wie „W. T. B. berichtet, dem Kriegssekretär der Vereinigten Staaten Taft telegraphisch davon Mitteilung, daß die russischen Schiffe der Aufforderung, den Hafen innerhalb 24 Stunden

zu verlassen, nicht Folge geleistet hätten und daß sie infolgedessen

der Bewachung des Admirals Train unterstellt worden seien. Dieser habe die erforderlichen Schritte getan, um die Schiffe w internieren. Sie befänden sich gegenwärtig hinter dem

ellenbrecher im Bereich der Geschüͤtze der amerikanischen Kriegsschiffe Ohio“ und „Monadnock“. Der Admiral Train werde die Maschinen der russischen Schiffe gebrauchsunfähig machen und von den Geschützen die Verschlußstücke entfernen lassen. —er Admiral Train meldet aus Manila, daß die russischen Schiffe interniert und deren Offiziexe und Mann⸗ schaften gegen ehrenwörtliche Zusage, nicht mehr am Kriege

die russische und die japanische Regierung ernstlich, jetzt einer se.chen Zu⸗ teilzunehmen, freigelassen worden seien.

Der General Tinewitsch meldet dem Kaiser unter dem gestrigen Datum: ö . Die Wäpaner griffen em 5. d. M. auf unserer linken Flanke an

*.

an, ihre Vorhut wurde aber duch das Feuer unserer vorgeschobenen Posten

Fine an demselben Tage in das Tal des Tsin ho trieb die Vorhut des Feindes zurück und besetzte

e Abteilung ging im Tal des

or; eine dritt? nach dem Süden

s dem Dorf Nauchant⸗

Aus Hongkong

britkfchen Schlachtschiffe

würden heute von dort abgehen,

den Schlachtschiffen „Ocean, und

einigen und darauf mit ihnen zusammen

zukehren. Das Schlachtschiff „Glory“

folgen. In Zukunft solle das britische Geschwader in den

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der am 8. d. M. im 5. schwäbischen Wahlkreise (Kaufbeuren) vorgenommenen Ersatzwahl zum Reichstage wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, der Gutsbesitzer Josef

,, k hn ee rs ö karh eff Griffcf Eon Tiefen 6e ib rohlfasere' n neeschiffe Geiger (Zentrum) mit überwiegender Mehrheit gewählt. feuerten auf das Panzerschiff, das sich an der Tete des japanischen

Geschwaders befand. Die javanischen Panzerkreuzer, neun an der Zabl, und das Panzerschiff ‚Tschin⸗Jen⸗ versuchten, unsere Panzer⸗ schiffe zwischen jwei Feuer zu nehmen, und unsere Kreuzer mußten während der ganzen Dauer des Kampfes sich gegen sie wenden. Fünfzig Minuten nach Beginn des Kampfes sank die „Ossljabja ; die Borodino“ war kampfunfähig geworden, ebenso der Knjäs Ssuworow', der in Brand geraten war und Masten und Schornsteine verloren hatte. Das Geschwader machte eine Wendung, um den Knjäs Ssuworow' zu decken, und die „‚Borodino! nahm wieder ihren Platz ein; der „Imperator FIferander III.“ befand sich zu dieser Zeit an der Tete unseres Ge— schwaders. Im zweiten Abschnitt des Gefechts sank die ‚Orel“, ihre Besatzung wurde durch das Tran portschiff Anadyr . gerettet. Die Taktik der Japaner zwang unser Geschwader, sich im Kreise um die Trans⸗ porsschiffe und Torpedoboote zu halten, während die Japaner es von außen umkreisten. Wegen der geringen Geschwindigkeit unserer Schiffe war es schwierig, aus dieser Lage herauszukommen, aber vor Sonnenunter⸗ gang nahm unser Geschwader Kurs nach Norden. In diesem Augen blick wurde auf einem Torpedoboot in der Nähe des Knjãs Sfuworow“ das Signal gebißt: . De Admiral übergibt das Som mando an den Admiral Nebogatow.. Der Imperator Alexander III.“ verließ, stark beschädigt, die Schlachterdnung; . Boredino“ war nun Ian der Tete, und das Feuer des Feindes konzentrierte sich auf si⸗. Bei Sonnenuntergang feuerte sie den letzten Schuß. Unser Geschwader bemerkte eine Aniahl japanischer Torpedo⸗ boote! und wandte sich deshalb nab Süden Zu dieser Zeit seblten ‚Knjäs Ssuworow“, Borodino', Sssssabia ;, Kamtschatka .. Drel and Ruff‘. Meine Krerzer, die gegen die japanischen Kreuzer kämpften, sitten stark durch Geschosse großen Kalibers. In der Nacht begannen die Torpedoboote anzugreifen. Ueber das Ergebnis kann ich nicht be— richten, weil ich die russischen Schiffe nicht von den japanischen unterscheiden konnte. Ich babe mehrere Male versucht, nach Rorden zu entkommen, aber die wiederholten Angriffe zwangen mich, Rurs nach Süden zu nebmen. Am 285. Mai Morgens entschloß ich mich, nach Rania zu dampfen, weil ich nicht wußte, wo sich das Geschwader befand, weil ich ferner Gefabr lief, der ganzen japanischen Flotle zu begegnen, und weil die Kreuzer stark beschädiat waren und feine Kohlen? mehr hatten. Die Haltung der Schiffsbesatzungen war

Handel und Gewerbe.

In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank wies im Anschluß an den Vortrag der neuesten Wochenübersicht der Vorßtzende, Präsident des Reichsbank— Direktoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch darauf hin, daß die gegen Ende der letzten Maiwoche eingetretene, sich in Rückgang des Metalls und Wachsen des Noten⸗ umlaufs in Verbindung mit Steigerung der Wechselanlage äußernde Schwächung einer freilich nicht sehr erheblichen Besserung Platz gemacht habe. Die Anlage mit 919 Mill. sei noch um 78 bezw. 138 Mill. größer als 1904 und 1902, dagegen 13 Mill. kleiner als fs903; noch stärker sei der Unterschied der Wechselanlage, Das Metall sei mit 10676 Mill. um 117 und 145 Mill. stärker als 1904 und 1963, gegen 1902 um 4 Mill. schwächer, das Gold aber selbst gegen 1902 noch um 23 Mill. stärker. Die fremden Gelder freien in der letzten Woche weiter gefallen und um 10 bezm. 12 Mill. kleiner als 1903 und 1902, gegen 1904 um 100 Mill. größer, nämlich 6056 Mill,, während die Privatguthaben

in allen vorangegangenen drei Jahren kleiner gewesen seien.

Ungedeckte Noten seien 129 Mill, also weniger als in den beiden letzten Jahren, dagegen fast 100 Mill. mehr als 1902 im Umlauf. Die steuerfreie Notenreserve sei denn auch um 100 Mill, kleiner als 1902; mit 340 Mill. betragen sie aber 53 bezw. 60 Mill. mehr als 1904 und 1903. Der Privatdiskont sei auf Az Prozent in Berlin gesunken, Goldausgang ins Ausland nicht zu besorgen; eine Diskontänderung werde nicht beabsichtigt. Der Zenitralausschuß äußerte gegen diese Ausführungen keinen Widerspruch. Derselbe genehmigte die Zahlung einer halb⸗ jährlichen Abschlagsdividende von 134 Prozent auf die Reichs⸗ bankanteile vom 15. d. M. ab und hatte gegen die Zulassung einiger Gattungen von Schuldverschreibungen nichts zu erinnern.

(Weitere Nachrichten über Handel und Gewerbe“ s. i. d. Ersten Beilage.)

Theater und Mufik.

Berliner Theater.

Die Aufführung. des dreiaktigen Schwanks Lili? von Henneguin und Millaud fand gestern eine freundliche Aufnahme. Das Werk zählt noch zu den harmloseren Erstlingsgaben der französischen Schwankliteratur; vor Jahrzehnten erfreute es sich großer Beliebtheit und wurde auch später noch von deutschen und fran zösischen Syubretten wegen der Glanzrolle der Lili gern auf Gastspielreisen mitgeführt. Gab doch die Titelrolle Gelegenheit, eine anmutige Kunst in mannigfachen Farben schillein zu laffen; was an einem jungen Mädchen entzückt, an einer schönen Frau fesselt und an einer klugen Greifin zur Verehrung zwingt, mußte nacheinander in den Lebens phasen dieser Lili lebendig werden. Frau Dirkens führte diese Rolle, die nicht immer ihrer besonderen Eigenart entsprach, mit Geschick durch. Das naive junge Mädchen, dann die sehr temperamentvolle junge Frau gelangten hester und keck zur Darstellung. Weniger natürlich und deshalb auch weniger wirkungsvoll, kam die vornehme Ruhe der alten Dame zum Ausdruck, die mit zärtlicher Emmpfindsam⸗ keit die holden Träume ihrer Jugend hegt; doch steckte auch in dieser Leistung nech ein beträchtliches schauspielerisches Können. Den stärksten Erfolg erzielte Frau Dirkens wieder mit ihren Couplet— vorträgen, die auch biegmal mit Anmut und froher Laune durchgeführt wurden. Perb und natürlich spielte Herr Deutsch die Partie des

Antonin Plinchard, der im Laufe eines Menschenalters vom Trompeter