1905 / 149 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Jun 1905 18:00:01 GMT) scan diff

1876 nicht in Vergleich treten.

zugleich ein historisches Urteil ab und die Bevorzugung des einen be⸗ deutet eine Ungerechtigkeit gegen den anderen. . kann man dem Vorwort des Katalogs nicht folgen, wenn dieser erklärt, . mit voller Absicht Friedrich Preller und Andreas Achenbag in den Mittelpunkt der Ausstellung gestellt seien, und zwar der eine, weil im vorigen Jahre scin hundertster Geburtstag war, der andere, well er diefes Jahr neunzig wird. Mögen diese Tage im Geburts. tagskalender der Verehrer des Künstlers auch doppelt rot angestrichen sein, für die historische Betrachtung ist dieg öchst gleichgültig. In der Anordnung der nicht gerade sehr geschmackvoll gehängten Bilder tritt die Bevorzugung AÄndreas Achenbachs, der sich sogar mit einer recht dunksen Ecke begnügen muß, nicht sehr stark hervor, aber die Werke 8 fordern desto mehr zur Kritik und zur Frage nach der erechtigung seines Supremats heraus. Viel ist es nicht, was dafür geltend gemacht werden kann. Er hat einmal das Wohlgefallen vieler geblldeter Leute erregt, aber das ist durchaus kein Bewelsmittel. Humanistische Bildung und Verständnis für bildende Kunst gehen Durchaus nicht Sand in Hand. Seine Farbe ist uns jetzt geraden unerträglich, selbst das harte und krasse Kolorit der Kraft und Reinheit gewinnt dagegen durch seine gesunde Herbheit. Die Kompositionen Prellers lassen ihre , , , mit dem Theater nur zu deutlich erkennen, und die Götter und Renschen Homers sinken u artigen Staffagefigürchen herab. Nicht mit Claude Lorrain und . darf er in eine Reihe treten, doch vielleicht wird der Ruhm ustar Dorss ihn in seiner Nähe dulzen.

Was Andreas Achenbach der Kunst gegeben, ist oft und gern anerkannt worden. Französische Beeinfluffung und, rheinisches Temperament, rastlose Tätigkeit und handfestes Können haben diese un⸗ zähligen Marinen geschaffen, die so viele Salons reicher Leute schmücken. Seine Meereswogen wirken fo lange glaubhaft, bis man ein Bild Eourbets daneben sieht. Aber daß diesem Künstler der Ehrenplatz in einer Jahrhundertausstellung eingeräumt werden solle, das wird der greise Maler selbst am wenigsten beansprucht haben.

Und sieht man von den Werken selbst ab und verfolgt die Be⸗ einfluffung des allgemeinen Urteils durch die von den beiden Malern eingeschlagene Richtung, so läßt sich nicht leugnen, daß gerade das Vergnügen an solcher Kunst unseren beiden größten Malern hemmend in den Weg getreten und das Verständnis ihrer Werke erschwert hat, Rach der Prellerschen Zuckerbäckerei und dem Düssel dorfer Feuerwerk konnten dis Farben Böcklins und die herbe Malweise des jungen Menzel nicht mehr genossen werden. Wie der Pomp Makaxtscher Farben einst , efährlich wurde, so litten diese durch die Erinnerung und Hu⸗ ammenstellung mit konventionellen Ideallandschaften und rhetorischer Landschaftskunft, und ein Herausheben jener Kleineren hedeutet nichts anderes als unbewußte Mitarbeit an der Vernichtung unserer Größten, die eine mit bunten Floskeln aufgeputzte Quintanerãsthetit unter dem lauten Beifall gleichgesinnter Freunde rüstig vorbereitet.

Das Urteil Über diejenigen Künstler, de ren Leben und Schaffen durch die Geschichte festgelegt ist, wird durch die ausgestellten Bilder nicht wesentlich verändert werden. Was wir von Reinhard, Koch, Slivier, Sa bl, Wald müller, Rottmann, Blechen, Schirmer, Fohr, Bürkel, Richter, Spieliweg, Lessing u. 4. fehen, ergänzt unsere Vorstellung von ihnen nicht durch neue Eindrücke, sondern bestätigt nur die alten. Von Friedrich ist ein intereffantes Atelierbild dort, das uns den rotblonden Romantiker bei der Arbeit zeigt; Jo hann Jakob Bidermanns Partenkirchener Landschaft, die 764 gemalt, erfreut durch die lichten Farben und intime Zeichnung; von Blecken hätten wir gern noch einige von seinen schlichten Landschaftsskizzen gesehen. Heinrich Gaetke erscheint als homo novus mit einer in der Farbe recht konventionellen Landschaft von Helgoland. Eduard Mevyerheims Danziger. Land⸗ schaft erquickt durch die natürliche Wiedergabe des Gesehenen, wenn auch die emailartige Farbe stört. Gurlitt zeigt sich in der großen holsteinischen Landschaft von seiner besten Seite. 8 9 Steffans Herrenchiemfee ist von großem Reichtum koloristischer Effekte, Charles Hoguet emweist sich in einigen seiner Künstler⸗ bilder seinem großen . und Vorbild Eugen Isabey ebenbürtig. Franz⸗Drebers großes Bild im Hauptsaal sticht vorteilhaft von den „Jahreszeiten ab, in denen sein manieriertes Kolorit so fade wirkt. Karl Bennewitz bon Loe fens, der zu den wenigen Künstlern gehört, die die einfachen Motive, wie sie die märkische Land—⸗ schaft bietet, nicht verschmähten, macht gerade dadurch nach den pom⸗ pöfen Landschaften K. F. Lessings einen doppelt erfreulichen Eindruck, zumal seine Farbe sich von jeder Affektation fern hält. T. H. Becker uberrascht durch ein frisches, kräftig gemaltes Kornfeld, und O. von Gleichen⸗Rußwurms Tätigkeit wird durch die Weimaraner Bilder im besten Lichte gezeigt. Schindlers anspruchslose, aber liebe⸗ voll behandelte Landschaft und Rudolph Schusters Winter im Riesengebirge sind erwähnenswerte Leistungen. Ein schmählich Ver— effener, Karl Buchholj, kommt jetzt zu spät zu seinem Recht. 81 den sechzehn Bildern, die hier gezeigt werden, erweist er sich als feinsinniger Schilderer der Natur. So manche der vielgerühmten Schneelandschaften Munthes können mit seinem Winterabend von Er bevorzugt die melancholischen Stimmungen, den Spätherbst, trübe Regentage, wenn graue, schwere Wolken am Himmel stehen und auf der Landstraße das Wasser sich in großen Lachen ansammelt. Aber auch die Schilderung des Frühlings, wie das Bild des Neunzehnjährigen zeigt, gelingt ihm, wenn es auch ein Motiv ist, das spaͤter nicht mehr bei ihm vorkommt. Daß die. bitterste Not ihn zum Selbstmord trieb, ist kein erfreuliches Zeichen für das Kunstverständnis seiner Mitlebenden. S.· M.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteergebnisse und Saatenstand in Rumänien.

Der Kaiserliche Vizekonsul in Canstanza berichtet unterm 14. d. M. Die Rapsernte in der Dohrudscha ist beendet. Sie hat ein sehr gutes Ergebnis gehabt. Der Ertrag stellt sich, soweit i bis jetzt uͤbersehen läßt, auf bis zu 100 Maß s5 Maß 1 hh) ür das Hekttar, das Gewicht auf 75 bis 80 Kg für das Hektoliter. Die Ernte wird als eine der besten in der Dobrudscha bezeichnet.

Auch die in etwa 4 Wochen mit der Gerste beginnende Getreideernte verspricht einen sehr guten Ertrag. Geringer wird sse nur im kleinen Umkreis einiger Dörfer um Cogsalar ausfallen, wo großer Regenmangel herrschte. In der übrigen Bobrudscha hatte man überall in den zwei letzten Wochen, die viel Regen brachten, gefürchtet, daß dieser, wie schon öfter in früheren Jahren, in über, reichem Maße fallen werde. Biese Befürchtungen erwiesen sich jedoch als grundlos. Die Dobrudscha mit ihrem Sanduntergrunde kann eine ungewöhnlich große Regenmenge ertragen, ohne da wie im größten Teile von Rumänien jenseits der Donau, die Entwicklung der Früchte sehr gestört würde, wenn nur auf die erntereife Frucht keine starken Regen fallen.

Saatenstand und Getreidehandel in Serbien.

Der Kaiserlichée Konsul in Belgrad herichtet unterm 20. d. M.: Die Grnteaussichten in Serbien sind fort⸗ dauernd sehr gut. In den letzten vier Wochen ging reich⸗ licher Regen nieder; da er indessen nicht anhaltend war und erst nach der Getreideblüte eintrat, so hat er den Getreidekulturen in ihrer Entwicklung bisher nicht geschadet. Es wird jedoch über viel Unkraut auf den Getreidefeldern geklagt. Die Feuchtigkeit des Erd— bodens kommt inshesondere den Maispflanzen zugute, die sich überall vorzüglich entwickeln.

Im Berichtsmonat notierten an der hiesigen Getreidebörse:

,, 13,20 - 14,30 Dinar für den Doppelzentner oggen.

Gerste 12, 50 - 13, 20 * . * *

Hafer 11, 00—- 11,40 , . ö

Mais 15, 00—- 16, 0 ö J ö

Die Obstgärten versprechen gleichfalls ein befriedigendes Ernte⸗ ergebniz. Was die Pflaumen betrifft, so steht in den Gegenden, die im Vorjahre eine reichliche Ernte hatten, für dieses Jahr nur eine schwache zu erwarten. ünstiger sind die Hoffnungen hinsichtlich der Ergiebigkeit der Pflaumen in den , Gegenden, sodaß man bisher im großen und ganzen auf eine Mittelernte in dieser Frucht rechnen kann.

Verkehrsanstalten.

Vom 1. Juli ab werden die Taxen für Postfrachtstücke nach Schweden und nach Finn land über Schweden hinsichtlich der ausländischen Beförderungsstrecke ermäßigt.

Theater und Musik.

Im Neuen Königlichen Operntheater beginnt, wie schon mitgeteilt, am Sonnabend, den 1. Juli, die Opernsaison mit. „Der Widerspenstigen Zihmung“ ven H. Götz . und einstudiert vom Kapellmeister Dr. Kunwald. Als nächste Opern folgen dann; „Der Postillion von Longjumeau', „Das Glöckchen des Eremiten“ und „Die lustigen Weiber von Windsor“.

Im Bellealliancetheater schließt die Direktion Kren und Schönfeld die Spielzeit am 30. Juni; bis dahin , noch Auf⸗ führungen der Posse Madame Tip⸗Top“ statt. Ueber die weiteren Dispositionen im Bellealliancetheater werden seitens der Direktion in diesen Tagen Beschlüsse gefaßt werden.

Die Reichersche ochschule für dramatische Kunst (Direktor Friedrich Moest, Berlin ˖ Charlottenburg, K 27) dersendet jetzt den Bericht über das abgelaufene echste Studienjahr. Das Institut hat auch diesmal wieder eine Reihe von Vertragsabschlüssen seiner Studierenden an Bühnen wie das Schillertheater in Berlin, das Residenztheater in Hannover, das Hoftheater in Gera und mehrere Stadttheater zu verzeichnen. Oeffentliche Aufführungen sowie abendliche Szenenproben vor ge— ladenem Publikum geben den Schülern während der Studienzeit Gelegenhelt, die erworbenen Kenntnisse praktisch zu verwerten.

Mannigfaltiges. Berlin, den 27. Juni 1905.

Zu den am Sonntag, den 2. Juli, auf der Zehlendorfer Rennbahn stattfindenden Bahnrennen des Gaus 20 Berlin des Deutscher Radfahrer⸗Bundes sind die Anmeldungen so zahlreich eingegangen, daß verschiedentlich Vorläufe stattfinden müssen. Diefe finden an demselben Tage, Vormittags, statt. Eintrittskarten zum Preise von 75 3 sind im Vorverkauf auf der Geschäftsstelle (Zimmerstraße 3/ch in der Zeit von 9 bis 6Uhr zu haben.

In St. Petersburg sind zu Anfang Mai, wie der russische Akademiker F. von Schmidt im „Zentralbl. für Mineralogie“ mit⸗ teilt, Nachrichten von der Tolmatschowschen Expedition in das Chatangagebiet eingetroffen, die bis zum 19. März reichen. Die Expedition hatte bis dahin 406 Werst zurückgelegt und befand sich milten zwischen Turuchansk und dem Jesseisee. Durch ihre borherrschenden Trappberge erinnerte die durchreiste Gegend ge e sehr an das Gebiet der unteren Tunguska. Die Reifenden hatten viel durch starke Kälte zu leiden, die bis —= 40‘ stieg. Im übrigen war die Witterung günstig bis auf den Mangel an klaren Tagen für die astronomischen Beobachtungen. Der 6 der tungusischen Führer der Expeditien sei über alles Lob erhaben gewesen. Der Jesseisee werde für längere Zeit das Zentrum der Expedition bilden. Er soll topographisch aufgenommen, seine geographische Lage bestimmt und zugleich die ganze Umgebung ele und Üüberbaupt naturhistorisch erforscht werden. Im Sommer wird die Expedition die Chatanga hinuntergehen, deren Lauf noch nie untersucht worden ist und daher viele interessante Aufschlüffe erwarten laßt. Vom Ostufer des großen, bisher eben⸗ falls nur mangelhaft bekannten Chatangabusens gedenkt dann die Expedition auf die Halbinsel zwischen Chatangag⸗ und Anabarg⸗ mündung überzugehen, wo sich nach Middendorfs Angaben ein

An der Anabaramündun wird der Versuch gemacht werden, die astronomischen Bestimmungen der gegenwärtigen n,, mit denen der Toll-⸗Schileikoschen

Steinsalzberg befinden soll. endlich

im Jahre 189853 in erbindung zu bringen. Die Rückkehr wird vorautsichtlich in zwei getrennten Partien unternommen werden, und zwar wird der eine Teil der Expedition den alten, schon von Middendorf her bekannten Weg über die Tundra an der Wald. grenze, der andere einen den Eingeborenen bekannten Weg über den Wilni und, Jakutsk nehmen. enn alles glücklich verläuft, so können die Reisenden schon zu Ende dieses Jahres zurückerwartet werden. Der Leiter der Expedition J. P. Tolmgtschow ist seit 1900 als Kustos des Geologischen Museums in St. Petersburg angestellt. Seine wissenschaftlichen Begleiter sind der Astranom H. Backlund und der Kapitän vom Topographenkorps Kaschewnikow.

Ueber den Stand der Wiederherstellungsarbeiten auf dem Mareusplatze in Venedig macht die Nat. Itg. folgende Mittellungen; In der Basisliea von San Maxeg sind da, wo die Wände dringend der Reparatur bedürfen, die Mosaiken sorg⸗ faͤltig losgelöst worden, nachdem vorher ein genauer Abdruck bon ihnen genommen worden war. Sind die Arbeiten zur Stärkung der Wände beendet, so werden die Mosaiken mit Hilfe der Abdrücke genau wieder an ihre Stelle kommen. Alle Arbeiten werden von einer besonderen künstlerischen ,, . vor geschlagen und unter ihrer ständigen Ueberwachung ausgeführt. Der neue Campanile wird auf einem großen hölzernen Fundament stehen, 66 Pfähle nunmehr alle eingerammt sind und das jetzt mit einer festen, zehn Fuß dicken Mauer von großen Steinen aus Istrien und Muggia umgeben wird.

Kiel, 26. Juni. (W. T. B.) Bei der heutigen Segel« wettfahrt der Sonderklasse gewann Tilly VI* den ersten, „Wannsee V“ den zweiten, „Clair de Lune“ den dritten, Elisabeth“ den vierten, en. den fünften, ‚Concordia“ den sechsten und Molch“ den siebenten Preis. In der Binnenregatta errang von den Renn. jachten der Va⸗Klasse Feinsliebchen 11I* den ersten, Klein⸗Polly den zweiten und „Jenny“ den dritten Preis; von den Renn jachten der Vb⸗Klasse „Dix“ den ersten, „Windspiel V. den zweiten, . den dritten Preis. (Gegen „Heimchen“ ist Protest ein⸗ gelegt) In der Va-⸗Klasse der Kreuzerjachten wurde „Kesim“ erster, Möwe III“ zweite. Von den Kreuzerjachten der Vb-Klasse gewann „Leipzig! den ersten Preis; von den Renn jachten der VI. Klasse „Sperata“ den ersten, „Bajazzo“ den zweiten Preis; von den Kreuzerjachten der VI. Klasse Luchs“ den ersten, ‚Harald II“ den zweiten und Helga“ den dritten Preis.

Seine Majestät der Kaiser sah Sich heute nachmittag 2 Uhr vom Deck der Hohenzollern‘ aus das Wett rudern der Fähnriche zur See, Seekgdet ten und Schiffs jungen an und verteilte nachher selbst die Preise an die siegreichen Mann— schaften. Abenzs 75 Uhr begab Sich Seine ajestät der Kaiser nach dem Kaiserlichen Jachtklub, wo Allerhöchstderselbe die . für die Wettfahrten der Kriegsschiff boote vornahm und an einem Fest mahl des Kaiserlichen Jachtklubs teilnahm. Bei dem Festmahl saß Seine Majestät der Kaiser zwischen Ihren Königlichen Hoheiten dem ,,. von Sachsen und dem Prinzen Adalbert rechts und dem Prinzen ECitelFriedrich und dem Herzog von Sachsen⸗ Coburg und Gotha linls. Gegenüber Seiner . . saß Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich zwischen dem Earl of Crawford und dem Botschafter Charlemagne Tower. Im Verlauf des Mahles brachte Seine Königliche Hoheit der Pꝛꝛinz Heinrich einen Trin!⸗ spruch auf Seine. Majestät den Kaiser aus. Seine Majestät erwiderte mit einem dreifachen Hoch auf die einheimischen Mit— segler und die fremden Gäste aller Nationen. Auf Allerhöchsten Befehl hatte Abends die Schlachtflotte illuminiert, auch viele Privatgebäude waren festlich beleuchtet.

Paris, 26. Juni. (W. T. B] Die Minister des Innern und für Landwirtschaft haben bestimmt, daß auf allen Rennplätzen an August d. J. ab Buchmacher nicht mehr geduldet werden ürfen.

Kopenhagen, 26. Juni. (W. T. B.) Der erste Steuermann, Myhre, des gefunkenen Schulschiffes Georg Stage; (vgl. Nr. 148 d. Bl.) erzählt folgendes über das Unglück: Das Schulschff kam von der Kröger und fuhr nordwärts. Es segelte bei dem Winde und fuhr mit vollen Segeln. Es war schönes Wetter, ruhiges Wasser und gute Brise. Man beobachtete den Dampfer der englischen Castle⸗ Linie „Ancona“ aus Leith. Der Dampfer schien zuerst hinten um den „Georg Stage“ herumgehen zu wollen, aber er veränderte plötzlich das Manöver und versuchte, horn herumzugehen. An Bord des Georg Stage erkannte man jetzt, daß ein Zusammenstoß unvermeidlich war. Der Kapitän Maltenkron läutete, um den Engländer zu warnen während gleichzeitig die Luken inn, und die Kadetten geweckt wurden. 86 demselben Augenblick erfolgte der Zusammenstoß. Der Bug der „Ancona“ bohrte sich tief in die Seite des Schulschiffes, zerdrückte ein Boot und zerbrach zwei Masten, sodaß die Masten und die Takelung auf Deck niederfielen und es den Kadetten erschwerten, an Deck ju kommen. Der Kapitän, der Steuermann Myhre und die Kadetten, die nicht in die niedergefallene Takelung verwickelt waren, , . an Bord der Ancona“ und setzten sofort die Rettungsboote ee. ö ö. Die englische Besatzung nahm eifrigst an der Rettungs⸗ arbeit teil.

Indianopolis, 26. Juni. Die deutschen Turner haben auf dem Nordamerikanischen Bundesturnfeste in Indiano⸗ polis bedeutende Erfolge errungen. Sie erhielten beim Wetturnen acht Preise, darunter fünf erste. (Vgl. Nr. 148 d. Bl.)

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Neues Königliches Operntheater. Mitt⸗ woch: Jung ⸗Heidelberg. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Jung ⸗Heidelberg. Anfang 73 Uhr.

Freitag (Schluß des Wiener Ensemblegastspiels):

Sãckingen.

Sonnabend (Beginn der Der Widerspenstigen Zähmung. Sonntag: Ter Widerspenftigen Zähmung.

Dpernsaison):

Dentsches Theater. Mittwoch: Der Viel⸗ geprüfte. Anfang 74 Uhr. onnerstag: Der Vielgeprüfte. Freitag: Zum letzten Male: Der Vielgeprüfte.

schule.

Berliner Theater. Mittwoch Gaftspiel von Ensenbler.

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Trompeter von

X. (Friedrich Wil helmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hofgunst. Lustspiel in 4 Aufzügen von Thilo von Trotha.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Hofgunst.

Jung. deidelberg. Heth. Abends 8 Uhr: Hofgunst. m Garten: Großes Militärkonzert.

Theater des Westens. (kKantstraße 12. Bahn- hof Joologischer Garten. Mittwoch: Die Liebes⸗ Schwank in 3 Akten von Heinz Gordon und Franz Steyer.

Donnerẽtag; Der Strohwitwer.

Freitag: Die Liebesschule.

Sonnabend: Erstes Gastspiel des Wiener Operetten⸗ Jung⸗ Heidelberg.

Familientag.

Mittwoch: Zu kleinen Preisen: 8 Uhr

Anfang 8 Uhr.

3 Atten von Arthur Lippschi Frederich, bearbeitet von ee:

Donnerstag: Der Familientag. Freitag (letzte Vorstellung vor den Ferien): Der

Zentraltheater. Gastspiel des Berliner Theaters. Alt · Heidelberg. Schauspiel in 5 Akten von Meyer ⸗Förster. Anfang

Donnerstag und Freitag: Alt⸗Heidelberg. Von Sonnabend ab: Die Geisha.

Fellealliancethenter. ( Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld) Mittwoch:; Ma—⸗ dame Tip⸗Top. Posse mit g und Tanz in

un ren. Anfang 8 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Madame Tip⸗

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Karl von Hasselbach (Berlin). Hrn. Rittmeister ven Legat (Hannover! Eine Tochter: Hm. Regierungsbaumelster A. Silbermann (Berlin).

Gestorben: Hr. Landgerichtsrat Emil Cundy Stettin). Hr. Leutnant a. D. Richard von

itschke⸗ Collande (Wien). Fr. Emmg Presuhn, verw. Ziegler, geb, Lotz (Gotha). Verw. Fr. Kreisrichter Ottilie Pförtner von der Hölle, geb. Pförtner von der Hölle (Zebdenick a. H) tl. Sofie von Bodelschwingh (Schweizerhof).

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗

riedmann⸗

Annie Dirkens. Lili. Anfang 73 Uhr. ; Donnertztag und folgende 1. Gastspiel von Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Mittwoch, Top. Anstalt Ber in S W. Wilbeluftraße Nr. zz. Annie Dirkens. Lin. Abends 5 Uhr: gtyritz Pyritz. Sieben Beilagen br , . und folgende Tage, Abends 8 Uhr: s(einschließlich Börsen Bellage) Schillertheater. O. (Wallnertheater.]) inn n n,. ZJamiliennachrichten sowie die Juhaltsaugabe zu Nr. 6 des sffent⸗ Morwitz Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Oberon, 1 lichen An . (einschliesßlich der unter Nr. Rönig der Elfen. Große romantische Oper von Nenes Theater. (Spielzeit der Direktion Verlobt: Frl. Leni Menzel mit Hrn. Oberleutnant vage r , , n en), ,. G. M. von Weber. Karl und Theodor Rosenfeld.) Gastspiel des 3 eterek (Breslau Rawitsch). Frl. RKommandiigesell schaften en und A Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der vpolnische Lustspielhauses. Mittwoch, Abendz 8 Uhr: Der a Rabe mit Hrn. Leutnant Lothar Müller gesellschaften, für vie Woche vom 19. bit Jude. FJamilientag. (Brieg). 24. Juni 1908.

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußi

112.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 27. Juni

Deutsches Reich. Doktoringenieurpromotionen an der Großherzoglichen Technischen Hochschule zu Darnstadt im Winterh

Amtliches.

albjahr 1904/5.

schen Staatsanzeiger 1905.

5 ̃ w / ö . . . e Name Reifezeugnis. / Studiengang. Diplomprüfung. Dissertation. Mündliche Datum - —̃ Prüfung. des ö des Promovierten. Beluchte Hoschul 4 . ö 3 Vor⸗ und Zuname. Anstalt. 64 6 . , Fachrichtung. Hochschule Verlag berw. Zeitschrift. . Prädikat. . 9. Ort 1 Datum der Ausstellung. K Datum des Diploms. Referent und Korreferent. blptons. 8 ; . ö s s ̃ . ; = . j J 26. Januar Anz Königlich Ungarisches Technische Hochschule zu Darmstadt Chemie. „Das wasserfreie Ferrosulfat und 26. Oktober Mit Auszeichnung ; , 1. . g, von Herbst 1899 bis Herbst 1904. ö. i n n seine J 1504. bestanden. 1905. i iume. zu Darmstadt. ö / . ö zonen ih z. 323. Juli 1903. Druck von H. Fiencke in Kiel. (Durch Verfügung Gr. Referent: Ministeriums des Innern Geheimer Hofrat. Professor fe, Tr nl . M. d. J. 8 * , mit 39. Professor Dr. Dieffenbach. / Reifezeugnis eines deutschen ö , . i ät Gi s i : t bestanden. 3. März i ogllche Ober Universität Gießen von Herbst 1883 Chemie, „Die Zersetzung von Kaliumchlorat 11. Januar Gu ö a, . gr he * khr te . bis Ostern 1855, Technische Hoch⸗ Technische Hochschule durch Salzsäure, eine Reaktion 1905. 1905. zu Offenbach a. M. zu Offenbach a. M. 3 Gern von 6 9 6 a. ö. . . ; ; ; 19602. 18 is ern 1898, von Her . . . Heimatsort: Ortenberg (Hessen) I7. September 19 n i e r l r ho . a, He 2 bis 4. ; , Geheimer Hofrat, Professor Dr. Staedel. Prof fair e j bach rofessor Dr. Dieffenbach. ö . is s i ĩ dindi ; 18. März O önigliches Technische Hochschule zu Berlin Naschinenbau, Druck. und Geschwindigkeits⸗ 28. Oktober Mit Auszeichnung ? ; geboren . rf, 1851 Kuni g eta n ag n . . Technische Hochschule (damals verhãltnisse des Dampfes in 1904. bestanden. 1905. zu Mühlhausen i. Thür. 11. April 1870. von 1871 bis Juli 1874. mn 4 ; —68In ; ; ö (Diese an der Königlichen Referent: Gewerbeakademie zu Berlin Geheimer Baurat, Professor im Jahre 1874 abgelegte Gutermuth. Diplomprüfung wurde durch Korreferent. ö Verfügung Gr. Ministeriums Geheimer Hofrat, Professor des Innern vom 1. August Dr. Henneberg. 1804 Rr. M. d. J. 23 d3b als ein dem 5 1 Pos. 2 der Promotionsordnung ent⸗ sprechender Befähigungs⸗ nachweis angesehen.)

Berichte von deutschen Fruch

tmärkten.

Dan 1 / Außerdem wurden . r rkauft Durchschnitts , . am Markttage 1905 gering . mittel gut Verkaufte Verlaufs e. ĩ 3. . . f Menge ür ö nach überschlãglicher Juni Marktort Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner . wert 1 Bee. 3 . ö 2 . . f jentner e oppel zent ner niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelientner preis n un bekannt . 4. 64 4 . 1 1. 4 2 Weizen. 180 1570 1 16.80 1620 1 1630 16 30 : , ö ö Schl. . 1K 1 , 6 150 3 010 160 160 2. ö . J ͤ 93 963 is 260 18.20 10 720 18,00 18 00 24. . ö 2 Giengen a. Brenz w DD 1 ** . . geruen (euthülster Spelz, Dinkel, Fesen). ; 46 . 24. ] Geislingen. 1849 1920 1940 1383 19 80 20 40 98 1940 1986 n 3. Ilfkrtis eln t ö . 2. 6 ö. 22, 40 22 40 3 57 22,140 , ; Roggen. : 440 14 60 14380 J 18599 169 ; . . . 12 936 ö 2so 290 140 1400 238. . ö w * 1 J 14 22 1520 a3 ö ö Rr ln . . 15 70 16 26 1626 260 376 16 d 5. ; Gerst e. 11 80 1230 1280 1330 J 18.59 1400 q . . . 2m i. Schl. 15 66 13756 15 56 355 14566 14.60 160 2160 13,50 1550 23. 6. . . Hafer. . 27 209 1 13.30 1370 1420 14559 . 5 ö a , , , n,, r 0 1120 1c, o ,, n . ö , s , , ö 9 ö ö ; zwenberg i. 383 146 1446 l, . . . . 16 143 16 06 10 156 15 60 14566 234. 6. ö n i i. Wittbg. 1724 176 17, 16 2 3755 1724 1633 19. 6. 2 alen i. .

Bemerkungen.

Die verkaufte Menge wir d Fin liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die

zird auf volle Dovpelzentner ö Bedeutung,

und der Verkaufgwert auf volle daß der betreffende Preis nicht vorgekom

Mark abgerundet mitgeteilt. men ist, ein Pun

Der Durchschnittgpreis wird aus den . kt (.) in den letzten sechs Spalten, daß ent

erundeten Zahlen berechnet. prechender Bericht fehlt.

der Geistlichen von der Gemein

Literatur. e n. . ö Bernhard Hübner, ordentlichen Landrichter und Prihatdozen an pro h ee n . . der Universität Berlin, , ,. , wen dr, ,, 16 ĩ i it int tional usw. on Dr. Ulr . regterungsrat, Associsè de Institut de e n n gi. . ,

25. Mai 1805 über zum 70. Geburtstage am Werk Verlag von tanz Vahlen.

lgenden Abhandlungen ver i von Br. Paul

284 Seiten.

Schülern. gabe fm Ke

7 M In dieser einigt: ‚Die re ö. Natur 6, . 2 ro

Die staatsrechtliche

Mar Huber, a. . Professor der

der Arbeitsordnung“ v essor der Rechte an der Universität Erlangen; chen een irg .

Universität Zürich; . be? autz Warren, Pennsylvania.

ĩ ickl der australis h ,. Rechte an

Die Iwangevollstreckung in eine dem Schuldner nicht gehörige

wegliche Sache von Dr.

an der Umversität Berlin; Materielles

Martin Wolff, a. 8 P u Strafrecht)“ von Dr. James Gold , Ueber die Befreiung

Preis

rofessor der Rechte siljrecht (Rechtschutz. schmidt, Privatdazent der Dienstgrundstücke

von Dr. Harold

Preußen, gerichtsrat. hundert.

Schol;, Gerichtsassessor in des Völkerrechts (Haag friedlichen Erledigung in Dr. Milosch Boghi

Paris; „Zur Geschi

aager

tchsvi

Gefchichte des Kammere bearbeltet von Dr. jur. Vierter Teil: Das K Mit einem Porträt

Reichspostamt; Friedenslonferenz von 1 ternationaler Streitfälle tch, Königlich serbi chte der Cheschließung nach ange Derter Hazeltine, Bachelor of a

, n. riedr oltze, Kammer- cht im 19. Jahr

ammergeri : ; des Kammergerichtspräsidenten

degrundsteuer im Geltungsgebiet des

von Dr. Hermann Fürstengu, der Universität Berlin; entümer des Kirchenguts echte an der Universität ie und Neutralität? von Dr, Die Enquetekommisstonen 399: Abkommen zur Artikel 9— 14) von schem Leggtionssekretär in lsachsischem Recht“

rts and of laws

Das 7,50 M Mit diesem

von der Entwicklung,

ran werden nach einer kurzen

n Jahre 1798;

der Mark Brandenburg.) ande

gerichts zu Ende, indem er eine er

von Drenkmann. (Veröffentlichungen des Vereins für Berlin, Verlag von Franz Vahlen.

führt Holtze feine Geschichte des Kammer⸗ schöpfende und interessante Darstellung der . ö. ,. dieses höchsten reußischen Gerichtshofs im 19. Jahrhundert giht, pen,. ö Einleitung folgende Zeitabs die Zeit der napoleonischen Kriege (1807 - 1815), 1816 1848 (Oberlandesgericht für die 1818 —= 15795 (Appellationsgericht für den den Regierungsbezirk Potsdam) und die Epo landesgericht der Provinz .

des Königreichs Preußen).

ch mehrere Beilagen an: Der Per s ein Schreiben des Geheimen Justiz- gerichtsrats Köhler an den i nnen Woldermann 2. Oktober 1813, betreffend?

An diese

bfass

die Geschichte

Preis

Im einzelnen chnitte behandelt: die Zeit von en . die Jahre von

Stadtbezirk Berlin und che seit 1879 (Ober, und oberstes Landesgericht geschichtliche Darstellung schließen fonalbestand des Kammergerichts

ung einer Geschichte des Kammer-

und Kammer d. d. Berlin,