der Uebersicht der Staats— n für das Etatsjahr 1993.
Die Rechnungskommission, Referent Abg. Fritsch, be⸗ antragt, die nachträgliche Genehmigung der Etatsüber⸗ schreitungen in Höhe von 172 337 941 6 und der außer— etatsmäßigen Ausgaben von 9 8.47 081 6, sowie der Etats—⸗ überschreitung von 16 848 6 bei der Zentraigenossenschafts kasse.
Nachdem der , ,, ,. einige Ausstellungen
rredners richtig gestellt hat, bemange
g. . Abg. S . 61 r nl), daß bei dem Etat, dessen Aufstellung freilich in eine Zeit wirtschaftlichen Niedergangs fiel, an allen . lichen Stellen so außerordentlich abgeknayst worden sei. Durch die außerordentlichen Ueberschreitungen rache sich jetzt dieses unzweckmãßige Verfahren. . .
Die nachträgliche Genehmigung wird ausgesprochen.
Die XXXIV. Kommission hat den Antrag Engels⸗ mann, betr. die Ueberwachung von Nahrungs- und Genußmitteln, insbesondere von Wein, beraten und ihn in folgender Fassung angenommen: .
Die Regierung zu ersuchen, im Bundesrat dahin wirken zu wollen, daß baldmöglichst nach Maßgabe des § 10 des Reichs⸗ gesetzes betreffend den Verkehr mit Weinen durch gesetzliche Vor · schriften die Ueberwachung des Verkehrs mit Nahrungs und Genuß⸗ mitteln, insbesondere mit Wein, nach einheitlichen Grundsätzen und durch Bestellung besonderer Landesbeamten im Hauptamt ge⸗ regelt wird.
Referent ist der Abg. Marx. .
ommissar des Kultusministeriums, Gebeimer Obermediztgalra
Dr. ö weist darauf hin, daß von Reichs wegen ein Gesetz⸗ entwurf ausgearbeitet worden und den Regierungen der Bundes staaten zur Stellungnahme übermittelt worden ist. ebense der Antrag Engels mann. Sobald die Einzelstaaten sich geäußert haben würden, würde auch die preußische Regierung in der Lage sein, Stellung zu nehmen,
Abg Engels mann (nl): Ich will mich kurz fassen und beziehe mich auf den? schriftlicken Kemmissionsbericht und meine 9 in ker ersten Lefung. Die Lage des deutschen Weinbaues ist no immer mißlich. Derselbe Antrag, der hier Antrag Engelsmann beißt, ist auch vom Abg. Baumann im baverischen Landtag und vom Abg. Blankenhorn im badischen Landtag gestellt worden. Ich bitte, den Kommissionsantrag anzunehmen.
Der Kommissionsantrag wird angenommen; die zu diesem Gegenstand eingegangenen Petitionen werden für erledigt erklärt. .
i erster und zweiter Beratung wird der Gesetz—⸗ entwurf, betreffend die Erweiterung des Stadt kreifes Duisburg und die anderweite Organisation der Amtsgerichte in Duisburg und Ruhrort ohne Debatte angenommen. .
Es folgen Kommissionsberichte über Petitionen.
Ueber die Petition des Händlers Olschewski zu Neuenburg in Wesipreußen um Genebmigung des Feilbietens von Ablaß—⸗ war'n auf den Ablaßfesten wird nach dem Antrage der Handels⸗ und Gewerbekommission zur Tagesordnung übergegangen.
Denselben Antrag
Es folgt die . einnahmen und Ausgabe
stellt diese Kommission hinßsichilich der Petition
des Innungsverbandes Brandenburgischer Baugewerksmeister um Berdot der Ausübung privater Bautätigkeit
durch Baubeamte, die im Reichs⸗, Staats, oder Gemeinde⸗ dienste stehen, und durch Baugewerksschullehrer, oder Heranziehung diefer Tätigkeit zur Gewerbesteuer und zu Biträgen zur Baugewerks⸗ berufsgenoffenschaft. Referent ist der Abg. Felisch kons.).
Referent Abg. Felisch (kons): Die Kommission habe wegen Unvollstandigkeit des beigebrachten Materials den ordnung mit 6 gegen 4 Stimmen beschlossen.
Abg. Jacobs köt ter (kons.): Die Petenten haben zwar keine besonderen Beispiele angeführt, aber man kann ihnen doch zur dank. bar fein, daß sie die Aufmerlsamkeit auf diese Verhältnisse gelenkt haben. Ich biite Sie als Mitglied der Kommissionsminorität, die Petition der Regierung zur Erwägung zu übenweisen.
Entgegen dem Kommissionsantrage beschließt das Antrage Jacobskötter.
Justine Zittlau u. Gen, in Schulitz an der Weichsel petitionieren
um Befreiung von der Veixflichtung zum Betriebe der Schulitz⸗ Scharnauer Fähre oder Bewilligung eines Staatszuschusses zu den Betriebskosten. ; 36. Die e dels. und Gewerbekommission beantragt Ueberweisung zur Berücksichtigung, während ein Regierungẽ kommissar das Daus er⸗ fuckt, die Petition nur als Material zu überweisen, da der Minister nech nickt grundsätzlich zu der Frage Stellung genommen habe, viel mekr bisher nur ein Bescheid des Oberpräsixenten vorliege.
Der stellvertretende Referent, Abg Arendt, bemerkt dem · gegenüber, daß die Schuld für die Nichtinnehaltung des Instanzen⸗ zuges nicht bei den Petenten liege.
Der Kommissionsantrag wird angenommen. .
eber die Petitien des deutschen Gastwirte verbandes zu Berlin um Aufhebung oder n , me der Schankbetriebssteuer geht das Daus zur Tagesordnung über.
ö Du asnfhh Tierarjzt Heinick u. Gen. in Pudewitz u. a. O. petitionieren um die Erlaubnis zur Fübrung des an den Universitäten Bern und Zürich erworbenen Titels eines Docter medicinae Teterinariae durch Tierärzte. Die Unterrichtékommission beantragt Neberweisung als Material. ö. ; t
Abg. Dr. Eickhoff (fr. Volksp.) befürwortet demgegenüber die Ueberweisung zur Eiwägung. Der gegenwärtige rechtliche Zustand führe zu den größten Unzuträglichkeiten.
An der weit-ren Debatte beteiligen sich noch, nachdem ein Kom- misfar des Kultusministers auf den Erlaß von 1897 verwiesen bat, ker Abg. Berndt ink), der Erwägung eintreten lassen will be⸗ züglich des Falles, daß der Betreffende in Preußen das Abiturienten. examen gemacht hat, im übrigen es aber bei der Ueberweisung als Piaterial belassen will, ferner der Abg. Arendt (frkons.), der den Rom missiensantrag empfiehlt, und nochmals der Abg. Eickhoff.
Die Anträge Gickboff und Berndt weden abgelehnt, das Haus überweist die Petition der Regierung als Material, ;
Die Petition der Lehrer Arndt u. Gen. in Ohra um annãhernde Gleichltellung der Lehrer und Lehrerinnen von Otta in den Alters. zulagen mit 5 36 von Damig überweist das Haus der
eglerung zur Berücksichtigung. . 6. Die ar e fn beantragt, die Pꝛtition der Bauern Hoinkis u. Gen. in Lonkau (Kreis Pleß) um Auflösung der öffentlichen Waßfergerossenschaft zur Regulierung des oberen Weichselmũhlgrabens der Regierung als Material zu überweisen. ;
Abg. von Hevking (lons.) spricht seine Freude darüber aus, daß die Regierung sich jetzt den Wünschen der Petenten geneigt zu zeigen beginne.
Der Kommissionsantrag wird angenommen.
Fine Reihe von Ptitionen um Erbauung neuer Sekundärbahnkinien wird nach kurzer Debatte, an der sich die Abgg. Franken (nul), Dr. Hahn (B. d. L), Eahensly (Jentz), Brockmann (Zentr) und Dr. v. Savigny (Zentr.) beteiligen, der Regierung als Material ũberwiesen.
Abg. Tr. Hahn empfieblt namentlich die Linie Buxtehude— . Abg von Savigny wünscht, daß statt, der in einer
Uebergang zur Tages⸗
Haus nach dem
etition befürworteten Tire von Korbach nach Brilon, Wald die imie Korbach Marsberg gebaut werde, welche die preußischen Inter- erstere, die mehr im waldeckschen
Eine Petition des nassauischen Städtetages bittet um Aen-= derung des Fisenbangesetzes von 1838 dahin, daß die Befugniffe der Landes polieibehörden vermehrt und die Entscheidungen 1 ö Instan; nicht allein in die Hände des Ministers der öffentli
essen mehr wahre als die
Interesse liege.
chen Ärbeiten gelegt werden, und eine Pesition des Vorstands
des ostpreußischen Städtetages zu Königsberg i. Pr. bittet um Ein setzung einer Behörde zur Wahrung der öffent lichen Interessen gegenüber der Staatseisen⸗ bahnverwaltung. U ö. Die Budgerkommssion beantragt Ueberweisung dieser Petitionen
r Erwägung. ; 39 eg Röchling (al) hält diesen Antrag nicht für aus- reichend, da das Haus einmütig eine Aenderung in dieser Hinsicht
r et ren und beantragt namens feiner Freunde die Ueberweisung ü tigung. zur Berücksichtigung (Zentr) erklärt sich dagegen für den Kom.
9a ö. Hager missionsantrag.
Unterstaatzsekretär Fleck: Im Streitfall kann die Entscheidung nur die Stelle treffen, welche die Verantwortung für eine sachgemäße und sichere Herstellung einer Eisenbahnlinie hat, namentlich bei den Staatsbahnen, wo . die Verantwortung für den Betrieb von dem Eisenbahnminister getragen wird. Mit den Kommunen wird über deren Heranziehung zu den Kosten immer der Weg der Ver— einbarung beschritten. Der Gifenbahnminister hat auch angeordnet,
f. andere Getreidearten:
1906. 5os dz i. W. von Pef. 8378
1 w . 570 314
JJ . 434 697. 4 wurden:
Reis:
. JJ ( 1159790 J 1737 987 K 3 180 567
b. R :
aß, J ö 449 175 k . ö 9 872 k . ü. 749.
x
Wetterbericht vom 1. Juli 1905, 8 Uhr Vormittags.
daß bei? der Gefahr der Üeberlastung einer Gemeinde zunächst der 8221 3 . des Innern gehört wird. Es könnte sich also nur um die 3 25 Wind . S 35 Witterungs · Anhörung des anderen Ressorts vor der n, handeln, eine neue Name der J 3 Win 32533 Behörde würde nur zu einer Vermehrung des Schreibwerks und zu 2 richtung, Wett 23 365 verlauf Aner Erschwerung der ganzen Sache führen. Die K hat sich Beobachtungs⸗ S 3 3 Vind⸗ etter 35 5* e,, deshalb auch nicht i ,. können, eine Aenderung der Ge etzgebung station 253 2 38 3 vorzuschlagen. Ich bitte also nur dem Kommisszongantrag zuzustimmen. 22 * stärke 58 * 24 Stun den Die Regierung wird dann in eine erneute Prüfung der Frage ein⸗ 235 6 treten; uber das rr ,, ich en, tre en 9 ' 22 Abg. Frhr. von Zedlitz un eukir r. kon.) zur Ge⸗ an, Mit dem ö könnte man sich abfinden; Borkum .. 760, NO 2 halb bed. 21,3 0 xilemlich heiter nac dem aber Ker Antrag auf Berücksichtigung gestellt ist ist es nicht an! Festum— dd d 8 bedert VS Ser nter gängig, eine Frage von so erheblicher Tragweite ohne schriftlichen Bambu 755 5 5 I helb bed d ö ien fich Kehr Rom missionszbcricht zu erlebigen. Auch die Besetzung des Hauses ist R . m Sid fre, n, d womma segend hella nicht zu einer prinzipiellen 8 ger en n Ich beantrage des⸗ . 761, alb bed. ⸗ 9 b, den Gegenstand von der Tagesordnung abzusetzen. naenwalder⸗ ö A6h * Röchling a m h seinen Antrag zurück, und 3. IXJ7562.5 OSO 2 heiter 22,86 O vorwiegend heiter infolgedessen hält auch Frhr. von Zedlitz seinen Antrag nicht aufrecht. Nenfchrwe fr 635 RG Y Gwoltenl 3d d borwiegend heller Abg. Dr. Gvß ling (fr Volkep.) hält einen schriftlichen Kom⸗ Meg : 765 R = ener 356 = em fich Heiter missionsberscht über diese wichtige Frage für notwendig und beantragt emell,̃ a . 363 öh. gen m . die Zurückverweisung an die Kommission zur schriftlichen Aachen I56938 NNW l heiter ; ewitter Berichterstattung. , Fannober 88 8G L wolken. 100 vorwiegend heiter Bieser Antrag wird mit geringer Mehrheit angenommen,. Berlin 577 SS XY heiter 35 5 G vorwiegend heller Eine Petition ö. . der i,, . j. z 3 ö * — 2 ? um Gewährung von wen⸗ un aisengeld an die P . . . . f,, fokcher Kreistierärzte, die in der Zeit von Breslau 7567 1 Windst. halb bed. 237 O vorwiegend heiter der Verkündigung bis zum Inkrafttreten des BGesetzes, betr. die Dienst⸗ Bromberg 76e 5 SMO J wolken. 255 8 ziemlich heiter bezüge ö.. . . J durch die Fest⸗ He ss SW J Gewitt. T7 I Ser stier tellung des Etats für ür erledigt erklärt. ; e. j ö ; Hnk Petitionen persönlichen Inhalts werden ohne Debatte Frankfurt. M. öh 8 heiter 14 O vorwiegend helter nach den Komnmissionsanträgen erledigt. Farlẽ ruhe B. 566.4 W. . 1 bedeckt 4 O nemlich heiter Schluß 4 Uhr. Nächste Sitzung k ö Uhr. München 756,3 Windst. woltig 27 0 e 863 rpellation Friedberg-Zedlitz wegen der Eisenbahnpersonen⸗ eimshav. 6 3 — . Stornoway . 763, ONO 1 wolkenl. 144 — iemlich heiter Kisch Malin Head 7627 NW 1 halb bed. 150 meist bewölkt J ( MVustro w ĩ. M.) Valentia 761,2 N heiter 17,2 — meist bewölkt . Seill 757 NNW Nebel 16 . Sei ö 757,7 N ö 1 Saatenstand in Frankreich. Gass) Der Kaiserliche Generalkonsul in Habre bexichtet unterm Aberdeen . 764,1 NO 2 wollig 14,4 — vorwiegend heiter 21. d. M.! Im Journal Officlel vom 265. Juni d. J. ist das Er⸗ Magdeburg) gebnis der am 15. Mal d. J. vorgenommenen amtlichen Schätzung Shields I62,4 OM O 2 wolkig 133 — Nemlich heiter des Standes der Getreidesaaten veröffentlicht worden. Hiernach stehen dran bergSschi) die Saaten in Frankreich, wie fegt: 4 ö ner, ee, was gs renn n = . n e ote semli (¶Mũlhaus., Els. Sruch art füte r aut? ienlih gene dai ge Oed zweltig 0d s , Heiner Anzahl der Departements . . Friedrichs hat Winterweizen 6 347 471 ; 10 46 St. Mathieu 7590 S 2 heiter 15,9 0 ziemlich heiter Sommerweizen. 150 019 . 26 22 Bamperg) Mengekorn . 6 693 ; . ö Grisnez Iödo SS bededt 148 6 Wetterleuchten in n 6 36 31 ö , . ; 13 tz — Sommergerste. 56 2690. 52 21 Vlissingen an SSG , wol ten = , Winterhafer Ii46 78? 24 10 Selder od n S8 J Regen 603 3 . Sommerhafer 3 065 037 ; 47 35 Bot Teil r W J bededt Jän 3 . Die Schätzung zeigt mit einigen unwesentlichen Ausnahmen nur Fhriffianfund 6g SiS 1 Nebel ia een die Roten „gui“ und „ziemlich gut“, wobei die ersteren der Zahl der Srndernes 533 FG f wostig Iss - ö . Departements nach im ganzen überwiegen, dies ist besonders beim 6 1 3835 . Dunff 165 -* 2 Winterroggen und bei der Som: nergeiste der Fall, den beiden Ge— Skagen 1638 S 18. freidenrten.? die hier zu Lande allerdings weniger Bedeutung haben. Vestervig 7577 NS T halb bed. 205 0 — Hel den po ct ge en ne, ,, . . 5 ef. Ii. Föenkazen 63 3 Winds. bededt 187 8 —— die gedachten Noten ziemlich gleichmäßig auf die Departements verteilt. Fart? 7579 SS wom̃ z 2 ar kalte Wetter, welches hier in der zweiten Hälfte des Monats Narlst d 1649 5 m, . ) — Mai herrschte, hat die Entwickelung der Saaten zurückgehalten und Stockholm . 644 N 2 ; shnen zum Teil wohl auch Schaden zugefügt. Man bofft, daß das Wiz; 7563,85 NO 1 halb bed. 190 90 — normale Weiter, weiches der Juni gebracht hat, den Schaden wieder Hernösand N65 6 Windst. Nebel 116 5 . gutmachen wird.. Saparanda 764,5 S 2 wolkig 16,4 0 — ö Riga N I NJIös5 5 RW 1 heiter 2d 5 56 — Saatenstand und Getreidehandel in Spanien. Bias KST i walten. S5 5 2 Das Kaiserliche Generalkensulat in Barcelgna berichtet unterm Pins = T7634 RW NI bedeckt 365 7 ee. 23. 9. M.: Mit Ausschluß von Andalusien bestehen die Aussichten Pelergbirg 577 888 1 beredt 5 s . 5 . auf eine im ganzen befriedigende Weizen ernte in Spanien fort, ins⸗ = . 8 woltent 537 5 —— kefondere laffen die beiden Kastilien einen reichlichen Ertrag erboffen. Wien Gli S wo . 7 Das wüänschenswerte langsame Ausreifen der Körner wurde durch die Prag I6 1.5 Windst. beiter 248 0 — im Vergleich zu anderen Jahren sehr mäßige Temperatur des Monats Rom 76 9 N J heiter 23 5 cer Mal und der ersten Hälfte des Juni begünstigt. Auch an Regenfällen Florerʒ 7577 ö 21 hat es durchweg nicht gefehlt. — : 22 — ; S8 gbedem ö. ᷓ —— Die Gerstenernte ist in den südlichen Provinzen bereits beendet; Cagliari 758,98 S 5 ede 8. ihr Ergebnis ist gering. Mit der Weizenernte wird jetzt im Süden Cherbourg 758,7 W beiter 16, 60 — ö und an der Ostkuͤste des Landes begͤonnen. ; Fdiermom̃ 758 I W woltig Js 7 7 . Die Getreidepreise blieben auch im Berichtsmonat hoch; Bhreß or s RW = basb bed. , 22 Mitte Juni wurde für Weijen gezahlt: . Kö . 35 — in Barcelona.. . 32.27 Pes. die 100 g Nüja JI593 S I beiter 3260 3 — K del Campo 6 ö. . Krakau 7628 DSD e. 24,1 0 — Salamanca 22. = o. 3 65 7 S wolken. 6 5 * Se el . . ö 9 . I wolter. 3 2 Die Getreideeinfuhr ist immer noch außerordentlich stark, Tat 753 Rn dt beiter 36 — namckilich in Barcelona, wo zahlreiche Mühlengeschäfte bedeutende Wiel It. * 9 * Mengen ausländischen Weimens verarbeiten und das Innere des Landes Brindisi 762.38 23 1 e . ) — mit Mebl versorgen. ; Spoorno 555 tee 35 8 8 Es gig ten in den eisten vier Monaten zur Verzollung: Belgrad 755. Windst. beiter 25,8 0 — Weizen: . 5 — ö. 2. Weiß; n gog 137 da i. W. von Pes. ge ol C3 ähnnsd , , n , , l 2 . Kuopio 764,6 SSD I halb bed. 17.6 0 — 6 1903 ö , 808181 7öo d NW T heiter 181 0 . b. Wei enmebl: . Denf hs SR daß be w 3 . — 6 w , I balb ber 21d 16 — 11 6g or. Sans r, SSL S wol . 2 e. me, 4 an, 55 d S8 J bededt ns S . H 8 * 2 * 9 5 mndst. 2351 — 2 J . Warschau⸗ e Wmndn. bedes 26. 2 1903 K x 71 253 Portland Vill 7580 WM Wa woltig 15,9 — d. Eerste: ; Ein Hochdruckgebiet von über 7665 mm erstreckt sich von Nord⸗ 1905. . . rußland bis zum Norwegischen Meer. Ein Minimum von munter 1904 , . 755 mm siegt an dem Osteingang zum Kanal. In Deutschland I . . 280 034 ist das Wetter rubig, warm und vorwiegend heiter; gestern fanden e. Roggen: im Wessen stellenmeise Gewitter statt. — Warmes Wetter, im K K . 309 392 Westen Gewitter, wahrscheinlich. 1904 u. 1903 . p — Deutsche Seewarte.
.
. . * . . ö
K *
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiget und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M 153.
Berlin, Sonnabend, den 1. Juli
1905.
Kunft und Wissenschaft.
Die Königliche Akademie der Wissenschaften hielt am Donnerstag, den. 25. Juni, Nachmittags 5s Uhr, statutengemäß ihre 5ffentliche Sitzung zur Feier des Jahrestages ihres Stifters Leibniz. . Den Vorsitz führte der beständige Sekretar der philosophisch⸗historischen Klasse, Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Vahlen, der die Sitzung mit einem Vortrag eröffnete, in dem er, nach einem einleitenden Wort über die von der Vereinigung der Akademien der Wissenschaften in Angriff genommene Leibniz · Ausgabe, einige Erinnerungen an Leibniz sammelte, zu denen Zeitungs nachrichten die Anregung gegeben hatten. So gab die Nachricht, daß an einem Neubau in Charlottenburg eine Leibniz und Mommsen mitumfassende Threnbezeugung für die Königin Sophie Charlotte angebracht worden, Anlaß, über Leibniz. Beziehungen zur Königin zu sprechen, indem ins- befondere ein Schreiben des Philosophen an die Königin, das eine von ihm verfaßte Kritik der Schrift des Franzosen Bonhours La manigre de bien penser dans les ouvrages dr osprit enthält, einer Be⸗ trachtung unterzogen ward. Ebenso veranlaßte die Trierer Meldung, daß dem berühmten Jesuiten Friedrich von Spee auf seinem Grabe in Trier ein Denkmal errichtet werden soll, die lebhafte Anerkennung in Frinnerung ju bringen, die Leibniz in verschiedenen Schriften und bei verschiedenen Gelegenheiten den Verdiensten dieses Mannes gezollt hat, in dessen ‚güldenem Tugendbüchlein? er eigene Anschauungen bekräftigt fand und über dessen anonym erschienene, die Herenprozesse bekämpfende Schrift cautio criminalis er mit am frühesten Licht verbreitet bat. .
Es folgten Antrittsreden neu eingetretener Mitglieder und zwar des Profeffors Dr. Struve, des Wirklichen Geheimen Oherbaurats Dr. Zimmermann und des Geheimen Regierungsrats, Professors Sr. Ing. Martens, auf die der beständige Sekretar der physikalisch⸗ mathematischen Klasse, Geheimer Oberregierungsrat, Professor Dr. Au wers antwortete. .
Weiter wurde über Preise und Preisaufgaben das Folgende verkündigt:
Akademische Preisaufgabe für 1905 aus dem Gebiete der Philosop hie.
In der Leibniz-Sitzung des Jahres 1898 hatte die Akademie für das Jahr 1901 folzende Preis aufgabe gestellt;
Die Akademie wünscht eine Darstellung des Systems von Leibniz, welche in eindringender Analvse der Grundgedanken und ihres Zusammenhangs sowle in der Verfolgung ihrer Quellen und allmählichen Entwicklung über die bisherigen Darftellungen wesentlich hinausgeht. Obgleich diese beiden Ziele bei jeder Loösung der Auf. gabe in gewissem Maße miteinander verknüpft werden müssen, bleibt es doch den Bearbeitern überlassen, welches von beiden sie mehr in den Vordergrund stellen wollen.“ =
„Bei der Darstellung des ausgebildeten Systems sind vor allem die Abhängigkeitsverbältnisse zwischen den Hauptsätzen durch Belege festzustellen und hierbei tunlichst alle von Leibnig gepflegten Gebiete zu berücksichtigen. Deduktive Erwägungen sollen ergänzend ein— treten, wo die auffindbaren Belege den Zusammenhang nicht aus—⸗ reichend erkennen lassen.“ .
Analoges gilt von der entwickelungsgeschichtlichen Seite der Aufgabe. Die gedruckt vorliegenden Quellen sellen auch hierbei so vollständig als möglich ausgenutzt und der Spielraum bloßer Konstruktionen möglichst eingeschränkt werden. Ein Zurückgehen auf Leibnizens handschriftlichen Nachlaß, wie es zur vollständigen Lösung des Problems allerdings unentbehrlich wäre, kann aus äußeren Gründen nicht verlangt werden, doch werden selbstverständ⸗ lich Beiträge nach dieser Richtung willkommen sein.“
Es waren 1901 zwei Bewerbungsschriften eingelaufen, doch konnte der Preis nicht erteilt und lediglich das Accessit einer der ein= gegangenen Schriften zuerkannt werden. Es wurde dann die näm⸗ liche Aufgabe noch einmal in derselben Fassung zur Preisbewerbung . . Jahr 1905 aufgestellt, sie hat aber diesmal keine Bewerbung gefunden.
Indes wünscht die Akademie, besonders auch im Hinblick auf die geplante interakademische Leibniz. Ausgabe, daß das Thema nicht ver— lassen werde, und sie will zu weiteren Forschungen auf diesem Gebiete anregen, indem sie die Aufgabe in veränderter Form, wie folgt, stellt:
Es soll untersucht werden, was über die Abhängigkeit der Metaphysik Leibnizens von seiner Logik mit Sicherheit aus den vor— handenen gedruckten Quellen sich ergibt; auf Ungedrucktes zurück- zugehen, wird nicht gefordert.
Der ausgesetzte Preis beträgt Fünftausend Maik.
Die. Bewerbungsschriften können in Deutscher, lateinischer, französischer, englischer oder italienischer Sprache abgefaßt sein. Schriften, die in störender Weise unleserlich geschrieben sind, können durch Beschluß der zuständigen Klasse von der Bewerbung aus— geschlossen werden. —
Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Spruchwort zu bezeichnen, und dieses auf einem beisufügenden versiegelten, innerlich den Namen und die Adresse des Verfassers angebenden Zettel äußerlich zu wieder, holen. Schriften, die den Namen des Verfassers nennen oder deutlich ergeben, werden von der Bewerbung ausgeschlossen. Die Zurück ziehung einer eingelieferten Preisschrift ist nicht gestattet.
Die Bewerbungsschriften sind bis zum 31. Dezember 1907 im Bureau der Akademie Berlin W. 33. Potsdamer Straße 129, ein— zuliefern. Die Verkündigung des Urteils erfolgt in der Leibniz Sitzung des Jahres 1908.
Sämtliche bei der Akademie zum Behuf der Prelsbewerbung ein⸗ egangenen Arbeiten nebst den dazu gehörigen Zetteln werden ein Jahr ang von dem Tage der Urteilsperkündigung ab von der Akademie für die Verfasser aufbewahrt. Nach Ablauf der bezeichneten Frist
steht es der Alademie frei, die nicht abgefordert ̃ Zettel zu bernichten. geforderten Schriften und
Akademische Preisaufgabe für 1905 aus dem Gebiete der Physik. In der Leibniz Sitzung des Jahres 1902 hat die Akademie fol⸗ gende Preisaufgabe für das Jahr 1905 gestellt; 1 Nach dem übereinstimmenden Ergebnis neuerer Forschungen betrachtet man die Kathngdenstrablen und ebenso die Becquerel Strahlen als Schwärme äußerst schnell bewegter elektrisch geladener Partikel. Es ist weiter wahrscheinlich gemacht worden, daß die nämlichen Partikel auch bei der gewöhnlichen Elektrizitätsleitung in Gasen und in Metallen, sowie auch bei der Emission und Absorption des Lichts die Hauptrolle spielen. Gewünscht werden neue, mit tbeoretischer Diskussion verknüpfte Messungen, durch welche unsere Kenntnisse von den Eigenschaften jener Partikel in wesentlichen Punkten erweitert werden.“ 364 ist rechtzeitig eine Bewerbungsschrift eingelaufen mit dem otto: „In die Tiefe mußt du steigen, soll sich dir das Wesen zeigen.“ Evakuierte Glasgefäße, in kräftigen inhomogenen elektrischen eldern bewegt, jeigen Leuchterscheinungen, herrührend von elektrischen trömen, die in dem verdünnten Gase entstehen. Der Verfasser beschreibt und diskutiert derartige Leuchterscheinungen sowie auch die Wirkung magnetischer Kraftfelder auf dieselben. Die von ihm
gültig ist, ob Teile der Glaswand oder, wie bei den gewöhnlichen Geißlerschen Röhren, Metallflächen als Elektroden dienen. Zu Messungen, wie sie in der Preisaufgabe verlangt werden, scheinen diese Versuche wenig geeignet, schon des halk, weil elektrisierte Glas. wände, deren . Zustand nie genau festzustellen ist, einwirken. Messungen hat der Verfasser auch nicht angestellt; als Grund dafür gibt er an, daß er keine Meßinstrumente besitzt.
Die Bewerbungsschrift kann daher in keiner Weise als eine Lösung der Preisaufgabe angesehen werden.
Indem die Akademie von ihrer Befugnis Gebrauch macht, unter solchen Umständen dem Verfasser einer in das Gebiet der gestellten Preisaufgabe einschlagenden, innerhalb des Zeitraums 1902 — 1995 ver⸗ oͤffentlichten Schrift oder dem Urheber einer in der gleichen Zeit aus⸗ geführten wissenschaftlich hervorragenden Arbeit die Preissumme als Ehrengabe zu überweisen, erkennt sie den ausgesetzten Betrag von fünftausend Mark Hrn. Dr. Philipp Lenard, Professor der Physik an der Universität Kiel, zu.
Diesem Forscher gelang es im Jahre 1894 durch geschickte Be— nutzung einer Entdeckung von Heinrich Hertz, den Kathodenstrahlen aus dem geschlossenen Raum des Geißlerschen Rohres, in welchem sie entsteben, durch ein dünnes Aluminiumblättchen hindurch einen Weg ins Freie zu eröffnen. Dadurch waren für die Erforschung dieser Strahlen günstige Bedingungen derselben Art hergestellt, wie man sie für die Lichtstrahlen schon lange besaß; es war nämlich dadurch die Möglichkeit gegeben, die e den ü hl unabhängig von dem Ort und der Art ihrer Entstehung zu untersuchen. Die erlangten Vorteile hat Hr. Lenard alsbald zu seinen grundlegenden Versuchen über die maznetische Ablenkung und Absorption jener Strahlen benutzt. Die letztgenannten Untersuchungen hat er bis in die neueste Zeit fortgesetzt und im vorigen Jahre erbeblich vervollständigt, indem er sie auf die langsamen Kathodenstrahlen ausdehnte, die er durch Anwendung ultravioletter Strahlung zu erzeugen gelehrt hatte. Durch diese und andere Arbeiten hat er sich in hervorragendem Maße verdient ge= macht um die Erforschung jener Strahlen, an welchen unsere Kenntnisse von den Elektronen sich zuerst entwickelt haben.
Preisaufgabe über eine Geschichte der Autobiographie.
Herr Stadtrat Professor Dr. Walter Simon in Königsberg i Pr. hat der Akademie im Jahre 1899 die Summe von 7500 66 zur Aus— schreibung einer Preisaufgahe zur Verfügung gestellt. Er hatte be. merkt, wie wichtig eine Geschichte der Selbstbiographie für das Studium des geistigen Lebens sein würde, und er wuͤnschte daher, daß die Preisaufgabe die Geschichte dieses bedeutsamen Teiles der europäi- schen Literatur zum Gegenstand haben möge. Die Akademie der Wissenschaften kam dem gern entgegen, und so wurde zu Beginn des Jahres 1900 die folgende Preisaufgabe gestellt:
Es wird eine Geschichte der Autobiographie im strengsten Sinne (mit Ausschluß aller Memoirenliteratur) gewünscht.“
„Von den weniger hervorragenden Werken dieser Literatur⸗ gattung, die nur kurz und ohne erschöpfende Vollständigkeit zu charakterisiren sind, soll die Darstellung hinführen zu den ippischen innern der wichtigsten europäischen Kulturngtionen. Diese ollen ausführlich analysiert und ihre Nachwirkung in der weiteren Entwickelung dieser literarischen Form soll verfolgt werden.“
Es wurde ein Hauptpreis von 5000 M ausgesetzt, und einer etwa eingehenden zweiten des Preises würdigen Arbeit sollte ein Aecesit von 2500 MS zuerkannt werden.
Zu dem auf den 31. Dezember 1904 angesetzten Termin sind zwei Arbeiten eingeliefert worden. Sie sind beide aus gründlichem und einsichtigem Quellenstudium hervorgegangen. Und zwar kamen die beiden Verfasser von verschiedenen Seiten an das Thema heran. Der eine ist von literarhistorischen Interessen und Gesichts⸗ punkten ausgegangen, der andere erscheint vornehmlich von kultur— historisch⸗philosophischen Gesichtspunkten beherrscht, aber eben darin liegt nun eine eigentümliche Stärke seiner Leistung, daß er aus der Geistesverfassung der Zeiten, Nationen und einzelnen Schriftsteller die innere Form und den Stil der Selbstbiographien verständlich macht und so auch den Zusammenhang erleuchtet, der zwischen ihnen und den verwandten Werken anderer Gattungen besteht. Jener ver— tieft sich liebevoll in das Detail, dieser strebt es einem allgemeinen Zusammenhang einzuordnen. Wären die beiden Arbeiten so gründlich wie sie angelegt sind, durchgeführt worden, so würden sie einander in schätzenswerter Weise ergänzen.
Indes ist dem Verfasser der Arbeit, die das Motto trägt: „Der Seele Grenzen kannst du nicht ausfinden, und wenn du jede Straße abschrittest; so tiefen Grund hat sie“ nicht gelungen, den eee, Stoff, über den er umfassende Vorstudien gemacht hatte, zu ewältigen. Seine fortlaufende Darstellung reicht bis zum Ausgang des Mittelalters. Von da ab liegen nur über die beiden Höhrpunkte der modernen Selbstbiographie, Rousseau und Goethe, Darstellungen vor, und zwar ist die Rousseaus vollständig, dagegen reicht die Goethes nach ausführlichen und gründlichen Vorbereitungen nur bis zu dem Punkte, an dem „Dichtung und Wahrheit; selbst, nach Quellen, geschichtlichem Standpuntt und Komposition, behandelt werden sollte. Nimmt man das Vorhandene, so zeigt diese Arbeit vorzügliche Schulung in der Analyse eines schriftstellerischen Werkes und eine entschiedene Begabung zu eigenen Beobachtungen auf diesem Gebiete. Der Tatbestand wird überall mit feinem Sinn für die Nuancen des geistigen Lebens dargelegt; die Beziehungen der Selbstbiographie zu Geschichtsschreibung und Dichtung werden einsichtig verfolst; dagegen ist das Verhältnis der Selbstbiographie zu den philosophischen Ideen und der psychologischen Forschung der Zeit nicht immer ausreichend und richtig zur Erfassung gelangt. Und der innere Zusammenhang zwischen den Leistungen der verschiedenen Zeiten und Völker hätte von dem Verfasser erst zureichend erfaßt werden können, wenn er auch die neueren Zeiten, in denen die Selbsthiographie doch ihren Höhepunkt erreicht, dollständig durchgearbeitet hätte.
Die andere Schrift mit dem Motto; „Und bist du vom Gefühl durchdrungen, was fruchtbar ist, allein ist wahr“ umfaßt die ganze Entwicklung der Selbstbiographie bis zur Gegenwart. Der Verfasser schoͤpft überall aus den Quellen im ganzen Gebiete der Hauptsprachen Guropas, die in Betracht kamen. Er gewinnt ihnen für jede der großen Epochen des geistigen Lebens neue Ergebnisse ab. Er bringt die breite Mannigfaltigkeit selbstbiographischer Arbeiten in den Zusammenhang der i Tee Besinnung über die Natur des Menschen und fein Verhältnis zur Welt. Und er macht unter diele m Gesichtspunkt die Bejiehungen der verschledenen Gattungen der Literatur zur Selbst— biographie deutlich. Eine solche Aufgabe war nur zu lösen durch einen Wagemuf, der manches Detail opferte, das an und für sich wissenswürdig ist; aber es wird doch noch manche Lücke auszufüllen sein. Vom 18. Jahrhundert ab macht sich bemerklich, daß die Dar stellung des Verfasserg eiliger wurde, um noch das Ziel zu erreichen. Luch würde der Verfasser, wenn er, vom Schluß aus rückwärts blickend, die Zeit gehabt hätte, alles zur letzten Reife zu bringen, seine all⸗ gemeinen Erörterungen zu Beginn und Schluß der großen Partien, die das Ganze zusammenhalten, gewiß klarer und zuweilen vor sichtiger gestaltet haben. Solche Mängel wird der Verfasser ef bei der . zum Druck zu heben wissen. Alles in allem liegt bier eine bedeutende Leistung vor, ausgezeichnet durch ungewöhn⸗ siche Arbeitskraft, Fülle der Gesichtsvunkte, Gelehrsamkeit und einen in den Hauptpartien glänzenden Stil. Sie wird der Absicht des
beschriebenen Versuche sind zum Teil recht hübsch angeordnet; doch ist prinzipiell Neues von . kaum ju erwarten, da es gleich⸗
. Demnach erteilt die Akademie der Arbeit mit dem Motto: „Und bist du vom Gefühl durchdrungen, was fruchtbar ist, allein ist wahr“ den Hauptpreis von 5000 6. Der anderen unvollständigen Ab⸗= handlung mit dem Motto: Der Seele Grenzen kannst du nicht aus- finden, und wenn du jede Straße abschrittest; so tiefen Grund hat sie' gewährt sie das Akzessit von 25090
Die nach Verkündung des vorstehenden Urteils vorgenommene Eröffnung der Namenzettel ergah als Verfasser der mit dem Haupt⸗ Hreise gekrönten Arbeit den Dr. Georg Misch in Charlottenburg und als Verfasser der durch den zweiten Preis anerkannten Arbeit den Dr. Kurt Jahn in Berlin.
Preisaufgabe aus dem Cotheniusschen Legat.
In der Leibniz-Sitzung des Jahres 1802 hat die Akademie die folgende Preisaufgabe fär das Jahr 1905 unverändert zum dritten Male ausgeschrieben, nachdem auf die beiden früheren Ausschreibungen Bewerbungsschriften nicht eingegangen waren:
„Dle Königliche Akademie der Wissenschaften wünscht eine auf eigenen Versuchen und Beobachtungen beruhende Abhandlung über die Entstehung und das Verhalten neuer Getreidevarietäten im Laufe der letzten zwanzig Jahre.“
Diesmal sind vier Bewerbungsschriften rechtzeitig eingelaufen, von denen aber zwei von der Konkurrenz ausgeschlossen werden mußten: die eine, weil ibr Verfasser sich genannt hatte, die andere, weil sie im wesentlichen bereits veröffentlicht und anderweitig durch einen Preis ausgezeichnet war.
Von den verbleibenden beiden Schriften entspricht die eine mit dem Motto „Es geschieht noch Neues unter der Sonne, trotz Prediger Salomonis 1, 9 insofern am meisten der Aufgabe, als sie die Ent⸗ stehung und das Verhalten neuer Getreidevarietäten im Laufe von 20 bis 30 Jahren auf Grund eigener Versuche und Beobachtungen schil⸗ dert. Der Verfasser hat von Weizen, Roggen und Gerste zahlreiche, von Hafer und Hirse einige neue Varietäten erzogen, welche zum größten Teil auf Mischlingsbefruchtungen, zum kleineren Teil auf spontane Variation zurückzuführen sind. In mehreren Fällen wurde festgestellt, daß das erste Produkt der Kreuzung zweier Varietäten einförmig war, daß aber in der zweiten Generation zahlreiche verschiedene Varietäten fielen, die sich im Laufe der Jahre teilweise zur Konstanz erziehen ließen. Auch lieferten die spaͤteren Aussaaten Formen, die sich nicht aus Kombination der ursprünglicheu Eltern erklären ließen, sondern ganz abweichend waren. Leider ist in mehreren Fällen nicht sichet bekannt, von welchen Formen das erste Produkt abstammt, da⸗ gegen hat der Verfasser zahlreiche Angaben daruber gemacht, wann die einzelnen von ihm gezogenen Varietäten konstant geworden sind, und hat auch von allen getrocknete Exemplare als Beleg eingesendet.
Aus Rücksicht auf die zahlreichen, durch drei Jahrzehnte fort- gesetzten und von Erfolg begleiteten Versuche wird dieser Abhandlung der mit Zweitausend Mark ausgeschriebene Preis erteilt.
Die zweite, in französischer Sprache verfaßte, von zahlreichen Photographien begleitete Abhandlung mit dem Motto „On jugs l'arbre ä ses fruits“ schildert zwar nur sechsjährige Versuche mit Hafer, aber diese Versuche werden auf Grund sehr sorgfältiger Etwägungen vollkommen zielbewußt auf dem Wege der Selektion vorgenommen; auch ist die Darstellung aller in diesen sechs Jahren durchgeführten Aus⸗ lesen als eine . lückenlose und wissenschaftlichen Anforderungen entsprechende zu bezeichnen. Endlich muß auch anerkannt werden, daß diese Art der hier durchgeführten Selektion, die namentlich Wert darauf legt, aus den im Lande bereits kultivierten Rassen ertrag⸗ reichere zu erzielen, für die Landwirtschaft besonders erfolgreich zu werden verspricht. Darum wird diese Arbeit, wenn sie auch nicht den Preis erhält, von der Akademie doch als preisfähig bezeichnet.
Als Verfasser der preisgekrönten Arbeit ergab die Eröffnung des Leh rigen Namenzettels den Professor Dr. Friedrich Körnicke in
onn.
Für die Eröffnung des zweiten Zettels und Angabe des Verfassers der als preisfähig hezeichneten, aber nicht gekrönten Arbeit bleibt die Einwilligung des Verfassers abzuwarten.
Preis der Steinerschen Stiftung.
In der Leibnis-Sitzung am 4. Juli 1895 und wiederholt in der⸗ jenigen am 28. Juni 1960 hat die Akademie für den Steinerschen Preis die Aufgabe gestellt:
„Es soll irgend ein bedeutendes, auf die Lehre von den krummen Flächen sich beziehendes, bis jetzt noch nicht gelöstes Problem möglichst mit Berücksichtigung der von J. Steiner aufgestellten Methode und Prinzipien vollständig gelöst werden.“
„Es wird gefordert, daß zur Bestätigung der Richtigkeit und Vollständigkeit der Lösung ausreichende analvtische Erläuterungen den geomekrischen Untersuchungen beigegeben werden.“
„Ohne die Wabl des Themas einschränken zu wollen, wünscht die Akademie bei dieser Gelegenheit die Aufmerksamkeit der Geometer auf die speziellen Aufgaben zu richten, auf welche J. Steiner in der allgemeinen Anmerkung am Schlusse seiner zweiten Abhandlung über Maximum und Minimum bei den Figuren in der Ebene, auf der Kugelfläche und im Raume überhaupt hingewiesen bat.“
Eine Bearbeitung ist für dieses Thema auch diesmal nicht ein⸗ gegangen.
Den Statuten der Steinerschen Stiftung gemäß will die Akademie den hiermit frei gewordenen Preis von Sechstausend Mark zur An— erkennung hervorragender, in den letzten zehn Jahren veröffentlichter Arbeiten aus dem Gesamibereich der Geometrie verwenden. Er wird zuerkannt den ausgezeichneten, von wissenschaftlichem Forschergeiste Zeugnis ablegenden Untersuchungen, die der im Januar d. J. der Wissenschaft entrissene er, mn, an der Technischen Hechschule in Charlottenburg Dr. Guldo Hauck in den letzten Jahren veroffentlicht hat, und durch die eine Weiterbildung der „Géométris deserip- tiven im Mongeschen Geiste angebahnt worden ist.
Von diesen Arbeiten ist besonders zu nennen die inhaltreiche, den Abschluß einer größeren Zahl früher veröffentlichter Einzelabhandlungen bildende, im Bande 128 des Journals für die reine und angewandte Mathematik abgedruckte Abhandlung „Theorie der parallel ⸗projectiv⸗ trilinearen Verwandtschaft ebener Systeme.“
Zugleich wiederholt die Akademie die unbearbeitet gebliebene oben stehende Preisaufgabe abermals für das Jahr 19109. Für die Lösung derselben wird bon neuem ein Preis von Viertausend Mark und ein Akjessitpre« von Zweitausend Mark ausgesetzt. ;
Die Bewerbungsschriften können in deutscher, lateinischer, fran⸗ zösischer, englischer oder italienischer Sprache abgefaßt sein. Schriften die in störender Weise unleserlich geschrieben sind, können dur Beschluß der zuständigen Klasse bon der Bewerbung ausgeschlossen werden. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Spruchwort zu bezeichnen und diefes auf einem beijufügenden verstegelten, innerlich den Namen und die Adresse des Versassers angebenden Zettel äußerlich zu wieder holen. Schriften, welche den Namen des Verfassers nennen oder deutlich ergeben, werden von der Bewerbung . nn Zurũck⸗ ziehung einer eingelieferten Preisschrift ist nicht ge tattet.
Bie Bewerbungsschriften sind bis zum 31. Dejember 1909 im Bureau der Akademie, Berlin X. 35, Potsdamer 2 1290, ein- zuliefern. Die Verkündigung des Urteils erfolgt in der Leibnin Sitzung des Jahres 1910.
Sämtliche bei der Akademie zum Behuf der Preisbewerbung ein
Prelsstifters vollständig gerecht.
gegangene Arbeiten nebst den dazu gehörigen Zetteln werden ein Jahr