1905 / 157 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Jul 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Beamte der Militärjustizverwaltung.

Durch Verfügung des Kriegsministe rium s. 7. Juni. Hoffschulte, Il k far Kriegsgerichtsräte von der 15. bezw. ö. der 2. Div., zum 1. August 1905 zu der 13. bezw. zu der 15. Bid. dersetzt.

Beamte der Militär verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallungen. 15. Juni. Bald, Intend. Affessor von der Intend, des TV. Armeekorps, Dr. Kayser, Intend. Assessor Vorstand der Intend. der 8. Div., zu Militär⸗ tend, Räten, Rausenberger, Oberingen, bisher Dolent an der Militärtechnischen Akademie, zum etatmäß. Zivillehrer und Profeffor an dieser Akademie, ernannt.

Durch Allerhöchste Patente. 15. Juni. Schrader, Rechnungsrat, Eeheimer erpedlerender Sekretär im Kriegsministerium, der Charakter als Geheimer Rechnungsrat, Schamuthe, Geheimer ö im Kriegsministerium, der Charakter als Kanzleirat, erlieben.

Durch Allerböchsten Abschied. 15. Juni. Bode, Ober—⸗ zahlmstr. vom Thüring. 7 Regt. Nr. 12, bei seinem Ausscheiden er . Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungerat

ieben.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 21. Mai. 33 ö der Landw. 2. Aufgebots (1 Essen), der Abschied ewilligt.

25. Mai. Katz ke, Oberveterinär vom Feldart. Regt. Prin August von Preußen (1. Litau) Nr. 1, auf seinen . . . 4 gern rg ght ö

2. Juni. Peters, Pohl, Kleist, Dede kind, Unterapoiheker des Beurlaubtenstandes, zu Oberapothekern befördert. .

. Juni. Griemberg, Oberveterinär vom Hus. Regt. Land= raf Friedrich II. von Hessen. Homburg (2. Kurhess.) Nr. 14, zum

ägerregt. zu Pferde Nr. 2. Neum ann, Oberveierinãr vom Ulan. Regt. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk] Nr. 16, zum Mansfelder Feldart. Regt. Nr 75, beide mit Wirksamkeit vom 1. Oktober 1905 versetzt. ;

7. Juni. Orinsky, Proviantamtskontrolleur in Hannover, als

Proviantamtsrendant nach Lissa, Sicker, Wünsch, Proviantamts- assistenten in Spandau 9 bezw. in Hagenau, nach Hannover bejw, Spandau (Armeelonservenfabrik), versetzt. Nie⸗ meyer, Proviantamtsassist. in Hannover, mit Wahrnehmung der Kontrolleurgeschãfte heim Proviantamt Hannover beauftragt. XX. Ju ni. Kutz schba uch, Rechnungsrat, Garn. Verwalt. Direktor in Frankfurt a. M. Witte, Intend. Sekretär von der Intend. HK. Armeekorps, Do row, Oberzahlmstr. vom 3. Bat. 5. Rhein. Inf. Regts. Nr. 65, auf ihren Antrag, letzterer zum 1. Juli 1905, mit Pensign in den Ruhestand versetzt.

10. Funi. Wolters, Beyer (Georg, Markmann, Bureaudiãtar von den Intendanturen des III. Armeekorps bezw. der 1. Div. und des VI. Armeekorps, zu Militärintend. Sekretären, Weber, Proviantamtskontrolleur auf Probe in Militsch, zum Proviantamtskontrolleur, ernannt. Lindow, Garn. Verwalt. Direktor in Karlsruhe, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe— stand versetzt.

13. Juni. Koseck, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Küstrin, als Garn. Verwalt. Insp, nach Jauer, Schultz, Kaserneninsp. in Potsdam, als Kontrolleführer auf Probe nach Küstrin, versetzt.

14. Juni. Hoffmann, Ingen. Pritz, Hilfzingen., zu. Konstrukteuren. 2. Klasse beim Art. Konstruktionsbureau, Pieper, Dr. Piest, Dr. Bodewig, Meier, Baumann, FGladischefski, Dr. Ziegel er, Dr. Lampe, Wichel haus, Dreger, v. der Becke, Kulse, Klin kenberg, Tretau, Pfaff, Dr. Frhr. v. Wangen heim, van Hees, Scheibe, Dr. Kavser, Dr. Scholz, Dr. Junk, Dr. Eidam, Dr. Rein—= glaß. Dr. Obermüller, Dr. Tietze, Dr. Ru dolph, Dr. Lüdert, Plagemgnn, Dr. Kast, Ove rmann, Sr. Geetze, Meyer, Hübener, Ingenieure bejw. Chemiker und Phystker 8 Sverbed, Dr. Grenjfel der, Hilpert, Giehser, Bertheau, Hilfeingenieure bezw. fschemiker, Hoogestraat, Baat, Kempf, Prange, Klofe, Lib ert, Betriebsinspektoren,— zu Betriebsleitern bei den technischen Instituten, Ang er, Proviant⸗ meister auf Probe in Düsseldorf, um Proviantmeifter, ernannt. Luedecke, Militärbauinsp. in Berlin, zum 1. Juli 1905 nach Allen- stein versetzt. .

1. Juni. Mittmann, Stabeveterinär vom Westfäl. lan. Regt. Nr. 5, auf seinen Antrag zum 1. Juli 1905 mit Pension in den Ruhestand versetzt.

21. Tuni. Werth, Intend. Kanzlist von der Intend. des XVIII. Armeekorps, zum Geheimen Kanzleisekretär im Kriegs. ministerium ernannt. Preetz, Proviantamtsassist. in Insterburg, nach Hagenau versetzt.

Kaiserliche Schutztruppen.

Travemünde, an Bord S. M. Jacht Hohenzollern‘, 2. Juli. Dr. Götz, Königl. württemberg. Oberarzt beim 8. k Inf. Regt. Nr. 136 Großherzog Friedrich von Baden, nach erfolgtem Ausscheiden aus dem XIII. (Königl. Wärttemberg) Armeekorps als

Oberarzt mit Patent vom 18. August 1901 in der Schutzt . Kamerun a g chutztruppe für

Abgereist:

Seine Exzellenz der Präsident des Reichseisenbahnamts,

Wirkliche Geheime e Dr. Schulz, mit Urlaub 2 der

Schweiz. Angekommen:

der Ministerialdirektor im Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. Neuhaus, vom Urlaub. .

In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers. ist eine Genehmigungsurkunde, betreffend eine Anleihe der Stadtgemeinde Halle a. S., veröffentlicht.

Aichtamtliches

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 6. Juli.

Der w, n Gesandte Graf von Lerchen— feld-Köfering hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Legationssekretaͤr Graf zu Ortenburg— Tam bach die Geschäfte der Gesandtschaft.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Königlich bayerische Ministerialräte Ritter von Schneider und uhr sind von Berlin abgereist.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Königlich bayerischer Qberst Freiherr von bfr und reer glich badischer Ministerialdirektor Freiherr von Bodman sin

von Berlin abgereist.

mit Urlaub

Sessen.

Die Zweite Kammer nahm gestern, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, den Staatsvertrag mit Preußen und den an n,, nn Staaten, nach dem die hessisch⸗ thũringi Staatslotterie von Preußen übernommen werden soll, ein an. Ebenso nahm die Zweite Kammer das Gesetz, betreffend das Spiel in außerhessischen Lotterien, der Regierung? vorlage entsprechend, ohne Debatte an. Beide Gesetze treten gleich-

zeitig in Elsaß⸗Lothringen.

Das . für Elsaß-Lothringen“ ver⸗ öffentlicht das Gesetz über das öfen lig Vereins- und ,,, . für Elsaß⸗Lothringen

21. Juni 1995, sowie das Gesetz, betreffend die Synodal⸗ ordnung für die reformierte Kirche in Elsaß⸗ Lothringen und die Aufhebung von Bestimmungen des Gesetzes vom 18. Germinal X. vom 21. Juni 1905.

Dentsche Kolonien.

Ein Telegramm aus Windhuk meldet: An Typhus sind gest or ben: Unteroffizier Iriz Schöps, geboren am 30. Juli 1880 zu . üher irkskommando Liegnitz, am 2. Juni 1905 im Lazarett Bethanien, Gefreiter Johannes Lohr, geboren am 23 Mai 1880 zu Lembach, fruher im In⸗ fanterieregiment Nr. 8s, am 22. Juni 1905 auf dem Transport nach Hasuur. Der Gefreite Adolf Schmischke, geboren am 12. Nopemher 1878 zu Georgthal, früher im Dragonerregi⸗ ment Nr. 10, ist infolge der im Gefecht bei Narus erhaltenen . Verwundung am 29. Juni 1905 in Dawingnab gestorben.

vom

DOefsterreich⸗ Ungarn. Der Ausschuß zur Beratung des Verhältnisses mit Ungarn lehnte, nach einer Mitteilung des W. 6 mit 26 gegen 6 Stimmen den auf Trennung von Ungarn bezüg—⸗ lichen Antrag des Abg. Bareuther ab. Er lehnte ferner mit 17 gegen 15 Stimmen den Antrag auf Erlassung eines Er—⸗ mächtigungsgesetzes ab, und mit 18 gegen 13 Stimmen den Antrag Grabmayr und nahm den Antrag des Subkomitees an, unter Aus= lassung des Satzes, daß eine nur einseitig zu treffende Verfügung be⸗ züglich der Quotenberhältnisse unzulassig sei. Der Antrag“ des Abgeordneten Baernreither, die Regierung aufzufordern, daß das Parlament Ungarn gegenüber weder staatsrechtlich noch finanziell in eine Zwangslage versetzt werde, wurde angenommen.

nien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses brachte der Premier⸗ minister 2 our, n een n n leichter 8 wie W. T. B. meldet, einen drin 6 Antrag ein, dem⸗ zufolge die Debaite über die ö r Bill am 11. Juli ge⸗ schlossen werden und die dritte Lesung am 19. Jul vorgenommen werden solle. Die Debatte über die Paragraphen der Bill Hat bereits drei Tage gedauert, und bisher ist noch nicht der erste an- genommen worden. Balfour erklärte, er erwarte, daß die Tagung wahrscheinlich zwischen dem 10. und 15. August werde geschloffen werden. Die Liberalen bekämpften den . Balfours, der schließlich angenommen wurde.

Frankreich.

Die Deputiertenkammer begann gestern, wie W. T. B.“ berichtet, die allgemeine Beratung des Gesetzes, betreffend die Arbeiterinvalidenversicherung.

Rußland.

Nach einer Meldung der St. Petersburger „Telegraphen⸗ Agentur“ hat das Ministerkomitee dem grife⸗ . Beratungen bezüglich des Artikels 7 des Ukas vom 25. Dezember v. J, betreffend die für Ausländer und Eingeborene besonderer Reichsgebiete be— stehenden gesetzlichen Beschränkungen, Bericht erstattet. Nach diesem Bericht sollen die in den balti—⸗ schen Provinzen geltenden Schulreglements einer Re— vision unterzogen werden, die von dem Unterrichts— minister unter Teilnahme von Vertretern des Ministeriums des Innern und von Vertretern der Bevölkerung vorgenommen werden soll. In Livland soll ein Gymnasium mit deutscher Unterrichtesprache geschaffen werden. In allen Schulen der baltischen Provinzen soll der Religionsunterricht in der Muttersprache erteilt werden. Ferner sollen der Bevölkerung des östlichen Rußlands einige Erleichterungen gewährt werden Eine Anzahl von Fragen wurde an die durch Ukas vom 30. April geschaffene besondere Kommission verwiesen.

Nach einer Meldung der St. Petersburger „Telegraphen⸗ Agentur“ bestätigen sich die Gerüchte, 3 estern 8 * sammenstoß zwischen Arbeitern der Putilowwerke und den Truppen stattgefunden habe, nicht. Sie waren veranlaßt durch einen Revolverschuß, den ein Arbeiter abgab, der als verdächtig verhaftet werden sollte. Auch aus einer Ansammlung von Arbeitern fiel ein Schuß, sonst ist die Ruhe nicht gestört worden.

Der Ausstand im St. Petersburger Handels— hafen ist. wie „W. T. B. erfährt, durch eine Ver tändigung zwischen Arbeitern und Arbeitgebern beendet worden. Der Arbeitslohn wurde erhöht und für die Arbeiter eine Versiche⸗ rung während ihrer Arbeitszeit im Hafen eingeführt.

Beim Ministerium des Aeußern in Stockholm ein— gegangene Telegramme aus St. Petersburg raten wegen des allgemeinen Ausstandes der Hafenarbeiter daselbst den dortigen Reedereien bis auf weiteres ab, Frachtabschlüsse mit St. Petersburg zu machen.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegraphen⸗ Korresp-Bureaus“ lief das mit der Verfolgung des . Potemkin“ beauftragte russische Torpedoboot „Stre— mitelny“ vorgestern abend den Hafen von Varna an. Nach Einnahme von Kohle und Wasser dampfte der „Stre⸗ mitelny“ gestern früh mit unbekannter Bestimmung ab.

Die bulgarische Regierung hat die Hafenbehörden angewiesen,

zu entwaffnen oder zum Verlassen des Hafens aufzufnm und nötigenfalls Gewalt anzuwenden. def szuf g Die Besatzung des Panzerschiffs „Knjäs Potem— at laut W. * 8 folgende Erklarung an . ., ächte bekannt gegeben: Der Entscheidungskampf russische Regierung hat begonnen. Wir teilen . fremden Mächten mit und halten es für unsere Pflicht ö klären, daß wir vollständige Garantie für die Unverleh der fremden Schiffe geben, die sich auf dem Schwarzen aufhalten, sowie der nicht russischen Häfen des Schwa Meeres.“ : Vom „Knjäs Potemkin“ dazu aufgefordert, begaben; gestern Vertreter der Stadtverwaltung von 3 an Bord dieses Schiffes, wo sie in der Admiralskabine von das Schiff befehligenden Ausschusse empfangen wurden. De forderte, daß binnen 24 Stunden 500 Tonnen Kohlen . Fett, Vieh, Mineralöl, Tabak, Zündhölzer u. s. gebracht würden; während dieser Zeit werde die Mannft auf dem Schiffe bleiben. Wenn diesem Wunsch nicht gegeben werde, werde eine Aufforderung an die Bewohner gehen, die Stadt zu verlassen und diese dann beschossen werz⸗ Der Ausschuß forderte sodann den Bürgermeister auf. Einwohnerschaft einen Aufruf mitzuteilen, in den Beendigung des Krieges mit Japan und die Einberufung; Semstwos verlangt und das Volk aufgefordert wird, sich⸗ Revolutionären anzuschließen. Die . ist unruhigt und verläßt die Stadt. Die Arbeiterbevölkerunm erregt und fordert zur Erfüllung des vom „Knjäs Potem? gestellten Verlangens auf. Der Gemeinderat beschloß in au ordentlicher Sitzung, dem Schiffe Lebensmittel zu liefern, a keine Kohlen, da die Stadt keine Kohlen habe.

Ihm Kaukasus droht laut W. T. B.“ der Aushm eines allgemeinen bewaffneten Aufstan des. In Tiff herrschen seit einigen Tagen Unruhen. Dunkle Gerin, über die Meuterei auf dem „Knjäs Potemkin“ vermehren Aufregung. Die Zeitungen erscheinen nicht. Der Persone verkehr zwischen Tiflis und Batum ist seit zwei Tagen, g Warenverkehr zwischen Batum und Baku schon seit z Wochen unterbrochen. Auf den Exarchen von Georgia ist dem Vernehmen nach auf seiner Reise nach St. Pein , . . verübt worden. Der Ausgang ist unbekannt.

Afsien.

Ein Telegramm des Generals Linewitsch meldet de

Kaiser unterm 3. Juli: Bei den Heeren ist keine Veränd eingetreten. Die russischen Truppen in Korea ergriffen d Offensive und besetzten Kopunsanz sowie mehrere südli davon gelegene Plätze. Nach einer Meidung des „Daily Telegraph“ ist der R stand zwischen den beiden Armeen bei Hailungtcheng m etwa 30 Meilen. Vom Beginn des Krieges bis Ende Jun haben die Japaner 54 fremde Schiffe, darunter 27 englisch gene nn . in Wash

Auf der Konferenz in Washington werden na amtlicher Verlautbarung der Minister g Kom u ra 1 der Gesandte Takahira als Kommissare Japan n en, ; 6 i k 2 a, des Aeußern über

nterimi raf Katsura. Di eiñ am 8. Juli ab. 2

Nr. 26 des Zentralblatts für das Deutsche Reich' herausgegeben im Reichs amt des Innern, s 2 Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennung. Y Versicherungs wesen: Verãnderungs nachweis der ortsüblichen Tagelöhne gewöhnlicher Tage . Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dea

e et. B

Statiftik und Volkswirtschaft.

Gruppierung der Städte Preußens nach Einwohnerzall und Servisklassen.

Bekanntlich ist durch Reichsgesetz vom 6. Juli 1904 eine ander

weitige Flasseneinteilung der Orte für die Servisgewäbrung bon gengmmen und in Preußen durch Gesetz vom 19. Dejember 1904 fi die Bemessung des Wohnungsgeldzuschusfes der unmittelbaren Staatz; beamten in Kraft gesetzt worden. Danach gehören von den 121 preußischen Städten der Servisklasse A (Berlin)] 8 oder G6 v. H. der Klasse L 63 oder 4.9 v. H, der Klasse IS 162 oder 8, 0 v. 5. der Klasse III 225 oder 17,6 v. H. und der Klasfe I' I53 oder 65 d. , e. zwei . 9 sch

ie folgende, in der Statistischen Korrespondenz“ veröffentlichte Uebersicht 26 wie sich die Stãdte Preußens e m 6 der Einwohnerzahl gebildeten Gruppen auf die fünf Servisklassen verteiler. Es waren am 1. Januar 3 in Preußen Städte vorhanden:

1 er⸗ in der mit Einwohnern haupt. Servistlasse

II II

bis 1000 58 L000 bis 2000 . 246 1 3009 257 1 5

5 000 . 258

10000 . 212 15 000 . 84 20 000 . 30 25 000 . 39

30000. 40 000 50 000 60 000 75 000 100 000 150 000 200 000 200 000 , 300 000

über 300 000 . 3 1 zusam men . 12881 68 2285 6883. s gebören also zunächst der JIV. Klasse die Städte mit nicht mehr als 3og0 Bewohnern fast ausschließlich, diejenigen mit 3 bio 5000 Einwohnern noch ganz überwiegend, namlich zu * nber is, und von der Gruppe von 5 = 10 000 Einwohnern etwas mehr als die Dälfte an. Ausnahmgzwelse fallen unter die letzte Klaffe noch zwei Städte von 19 —=15 0090 Einwohnern, nämlich Radevormwald und Höhscheid im Regierungsbeztrke Duüsseldorf.

i * der 4 e e ch . 15 v. H. der Stãdte 5000 Einw., ferner annähernd die Hälfte derjenigen mit 8 19006. fast. der mit lo= 15605 und ni e e. mit 15 - 20 000 Einw. Ausnahmsweise stehen in ihr schon je eine Stadt der Gruppe von nicht über 1090 Einw. Augustenburg im Ben. Schleswig und derjenigen von 12000 Cinm. Dtlern⸗

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alle eventuell anlaufenden meuternden russischen Schiffe sofort

dorf im Bez. Stade 5. Städte mit W 30650 Einw. Köfen im

vom 30. Juni, hat folgende

t ganz die Hälfte der

eburg, Königstein g. Taunus und Kronberg im Bez. Wies. De mn Hine und Prüm im Bez Trier und noch 2 mit 20 285 Co Cinw. Luckenwalde im Bez. Potsdam und Viersen im

Dũsseldorf.

. der II. Serzisklasse sind bauptsächlich die Mittelstãdte mit einer Bewobnerzahl von 20 = 40 O00, aber auch wesentlich noch die von 15 - 20 9000 Gur Hälfte) und die von 19 15 000 Gu über 16) vertreten. Ausnahmsweise enthält die II. Klasse bereits aus der Gruppe von 2—= 3600 Einw. die Stadt Langenschwalbach im Bez. Biesbaden sowie aus der von 5 19000 Einw. die 5 Städte Hadersleben und Sonderburg (Bez. Schleswig), Saarlouis (Bez. Frier sowie Arnsberg und Ems. ;

Die L. Klasse hat ihren Schwerpunkt in den Städtegruppen von 40 = 300 000 Bewohnern. Ausnahmsweise gehören iu ihr schon je eine Stadt der Gruppe von 8 10 900 Einw. Ehrenbreitstein im Bez. Koblenz —= von 10 - 15 090 Einw. Homburg v. d. H. und von 15 -= 20 000 Einw. Schleswig * außerdem nach 5 Städte der Gruppe vyn 20-25 000 Einw. Geestemünde und Lehe im Ber. Stade, Wilhelmshaven im Bern,. Aurich sowie Saarbrücken und Sankt Johann a. Saar im Bez Trier ferner je zwei derjenigen von 25 - 30 god Einw. Thorn und Wandsbek und von 36 = 40 000 Einw. Graudenz und Kattowitz.

In der Servisklasse A endlich befinden sich alle Stärte der obersten Gruppe von über 300 000 Einw. Berlin, Breslau, Gäln ferner aus der Gruppe von 200 - 300 000 Einw. Frankfurt a. M. von 150-200 000 Einw. Charlottenburg und Altona sowie ausnahmsweise aus der von 75 100 000 Einw. Schöneberg und Rirdorf, 16 beiden natürlich weniger infolge ihrer Größe a wegen der Nachbarschaft der Reichs hauptstadt. .

Zur Arbeiterbewegung.

Die Bäckerinnung in Stettin hat, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, Lohnordnungsverbandlungen mit den Bäckergesellen vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts abgelehnt. Der Ausstand der Gesellen steht bevor. . : .

Zum Kampf in der baverischen Metallindustrie (ogl. Nr. Gb d. Bl) wird dem W. T. B.“ aus München berichtet, daß die Versammlung der Metallarbeiter gestern mit großer Mehrheit die im Ministerium des Aeußern vorgeschlagenen Vereinbarungen zwischen den Vertretern der Metallindustriellen und denen der Metall⸗ arbeiter angenommen hat. Nach diesen Vereinbarungen sollen die Reverse jurückgegeben und den Industriellen empfohlen werden, die reine Arbeitsjeit auf 58 Stunden herabzusetzen, soweit sie noch längere Arbeitszeit haben; namentlich die niedrigeren Löhne sollen bis um 3 3 die Stunde aufgebessert werden. Die Bildung einer ständigen Kommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern wurde abgelehnt, doch soll für den Bedarfsfall eine solche , in Aussicht genommen werden. Die Wiedereinstellung der Arbeiter soll nach Maßgabe der Wiederaufnahme des Betriebs erfolgen, dabei sollen aber die Verheirateten und Aelteren bevorzugt werden. . . sollen nicht stattfinden. Bei der Abstimmung über die Annahme dieser Vereinbarungen sprachen sich nach der Münchener

ost⸗ 559 Mitglieder für Fortsetzung und 1245 für Beendigung des Peha es aus. In Nürnberg haben die Metallarbeiter beschlossen, die Abstimmung über die Vereinbarungen zwischen den Arbeitern und Industriellen erst heute vorzunehmen. .

Aus Bremen wird dem W. T. B.“ unter dem gestrigen Tage telegraphiert: Nachdem die Verhandlungen der Geestemünder Werften mit den Kesselschmieden bisher ergebnislos gewesen * kat die Norddeutsche Maschinen⸗ und Armaturen⸗

ab rik heute 550 Arbeiter ausgesperrt und die 6 schaft Weser 2500 Arbeitern gekündigt. (Vgl. Nr. 156 d. BL)

In der Alum inium-In dustrie, Aktiengesellschaft, in Lend streiken, wie der Frkf. Ztg. aus Salj;burg gemeldet wird, 200 Arbeiter. Gendarmerie wurde dorthin beordert. ;

In den der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft gehörigen Kohlen bergwerken von Fünsfkirchen sind, wie W. T. B. meldet, 4006 Arbeiter in den Ausstand getreten. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wurde Militär requiriert.

Kunsft und Wissenschaft.

Ueber die tiefste Tempergtur in der Erdatmosphäre bringt das neueste Heft der naturwissenschaftlichen Monatsschrift. Gäa“ im Anschluß an die „‚Aeronautischen Mitteilungen“ interessante Daten, die für unsere meteorologische Kenntnis der höheren Luft- schichten von Bedeutung sind. In der Nähe der Erdoberfläche betragt die tiefste bisher beobachtete Temperatur 70 Gr. C. die in Sibirien beobachtet wurden. Die tiefste, bisher bei den internationalen Ballonaufstiegen über Europa, in einer Höhe von etwa 13 000 m aufgezeichnete Temperatur beträgt 75 Gr. C., die mit Hilfe sogenannter Registrierballons festgestellt worden ist. Man glaubte nun, damit das Minimum der in der Atmosphäre noch meßbaren Lufttemperatur erreicht zu haben, und doch ist neuerdings bei Aufstiegen Aßmannscher Gummiballons mit Registrierinstrumenten, die in Nordamerika bei St. Louis stattfanden, in einer Höhe von fast 15 000 meine Temperatur von fager 86,6 Gr. C. verzeichnet worden. Es scheint danach, als ob über dem großen nordamerikani⸗ schen Festland etwas andere meteorologische Verhältnisse in den höheren Luftschichten obwalten als über dem europäischen Festland.

Literatur.

Eduard Mörikes Gesammelte Schriften. Neue billige Volksausgabe. G. J. Göschensche Verlagshandlung in Leipzig. Preig in 2 Leinenbänden 5 66, in 2 Halbfranzbänden 6 6 0 . Die Bekanntschaft mit Mörikes Dichtungen ist im letzten Jahrzehnt erfreulich in weitere Kreise gedrungen. Die Kompositionen vieler seiner Lieder durch Hugo Wolf und Robert Kahn haben dazu das ihre beigetragen, wie das warmberzige Eintreten für den Dichter durch

erdinand Avenarius in seinem „Kunstwerk.. Nun ist eine weitere Schranke gefallen, die der Verbreitung der Werke dieses wabrhaft großen 2zyrikers noch hemmend im Wege stand, indem die Göschensche , . buchhandlung eine gute und billige Volkgausgabe veranstaltet hat. Alle Verehrer des schwäbischen Dichters werden die jweibändige Auggabe mit Freude begrüßen, und der Literatutkenner, der es lange beklagen mußte, daß einer der besten und deutschesten Sänger der nachgoethes Zeit weiteren Vol kekreifen unbekannt blieb, darf hoffen, daß aus den berrlichen Schätzen der Mörikeschen Poesse jetzt recht viele Freude und Erbauung erf werden. Die Ausgabe dürfte zugleich die Renntnis der Profawerke des Dichters weiter vermitteln, die, obwohl Mörike in erster Linie Lyriker ist, es durchaus verdienen, mehr bekannt zu ie,. Die Auestattung der Bände ist durchaus würdig, und der

uck gut.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Ernteaussichten in den Vereinigten Staaten von Amerika am 1. Juni 1905.

S Der am 10. Juni veröffentlichte Negierungsbericht üher den Stand der Saaten in den Vereinigten Staaten von Amerika am 1 Juni 189905 brachte den Getreidehändlern zwei kleine Ueberraschungen. Einmal stellte er einen größeren als den erwarteten Rückgang im Ertrag von Winterweizen in Aussicht, und andererseits gab er die

baufläche für Sommerweizen niedriger an, als man sie bisher ge— Hatz batte. Selt dem 1. Juni ift nun eine entschiedene Besserung m Stande des Winterweizeng eingetreten, sodaß . die Aussichten für die Ernte dieser Frucht nunmehr guͤnftiger stellen als nach dem

Regierungebericht. Für Sommerweizen hatte man infolge der . . Preisgestaltung eine erheblicher Zunahme des Anbaues erwartet, als sie sich aus den Zahlen der Regierung ergibt. Im übrigen besteht nach dem Bericht eine Aussicht für gute reichliche Ernten aller Körnerfruchte mit Ausnahme des Maises, über den die Regierung nichts veröffentlicht hat; aber Ausnahmeernten sind nicht zu erwarten. . . .

Bie Durchschnittsaussichten des Winterweizens am J. Juli 1905 waren S5 5 gegenüber 82.5 am 1. Mai und 77,7 am 1. Juni 180. Für die Hauptstaaten des Winterweigenbaues gibt der Bericht fol gende An gaben der Gruen, in . . alen 1 !

6. ehnjahrs⸗ Staat 1. Juni I. Mai J. Juni I. Juni darch chnitt k 922 84 83 78 k 85 70 78 k 85 94 83 ö 58 384 67 k 80 76 80 w 25 87 71 ö 81 7 689

Vennsylvanien .. 94 75 89 85 onnnnn 67 93 35

,, 72 587 78 , 34 86 1. Vereinigte Staaten. 85,5 92,5 77,7 33.7 759,7. Sommerweizen ist nach den Angaben der Regierung auf einer Fläche von 17 513 000 Acres angebaut, welche die Anbaufläche des Vorjabrs um 472 900 Acres oder 25 do übertrifft. Die Anbaufläche und die Ernteagussicht des Sommerweizens waren am 1. Juni im Vergleich zu früheren Daten in den fünf Hauptstaaten für diese Frucht und im ganzen Lande die folgenden: Anbauflãche Ernteaussicht . Prozent der 1. Juni 1. Juni 1. Juni Zehnjahrs« vorjäbrigen 1905 19094 1903 durchschnitt Minnesota. 102 92 985 25 Nord⸗Dakota .. 109 95 95 Sũd · Dakota. 98 92 96 J 99 93 36 Washington 1607 22. 94 Vereinigte Staaten 102,8 93, 83,4 95,9 34,4. Der nach diesen Verhältniszahlen zu erwartende wirkliche Weizen. ertrag würde sich auf 428 Millionen Bushels Winterfrucht und 299 Milllonen Bushels Sommerfrucht, im ganjen also auf 727 Millionen Bushels Weizen berechnen und den Ertrag vom Vorjahr um 175 Millionen Bufbels übertreffen, hinter dem bisberigen Höchstertrag von 1901 mit 748 Millionen Bushels aber um 21 Millionen zurückbleiben. Die Ernteaussichten für Hafer, Gerste und Roggen waren am 1. Juni 1905 im Vergleich mit früheren Daten in Prozenten einer

Vollernte die folgenden: 836 1 341 8aben Juni 1. Juni 1. Juni Zehnjahrs⸗ Frucht 1855 15353 15355 Sarchschnitt Hafer 92,9 89.72 85,5 90,1 Gerste . 93,7 90,5 91,5 89,9 Roggen w 86,3 90,6 88,9. (Nach Bradstreet's und nach Crop Reporter.)

Staat

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßyregeln.

Der Direktor des staatlichen Hygienischen Instituts in Hamburg, Professor Dr. W. P. Dun bar hat im März d. J. in der Pufeland⸗ Besellschaft einen Vortrag über die Ursache und die Bebandlung des Heufiebers gehalten, der jetzt rr. vorliegt. (Verlag von J. J. Weber in Leipzig. C O, 75) ir entnebmen dem Vertrag, in 57 ee. Verfasser zunächst ein Bild von der Krankheit entwirft, das folgende:

„Zur Zeit müssen die Opfer des Heufiebers nach Hunderttausenden zählen. In den Vereinigten Staaten ven Nordamerika allein, wo diese Krankheit nicht wie bei uns ausschließlich im rübjahr, sondern vorwiegend im Herbste auftritt, wird die Zabl der Heufieber⸗ kranken von vielen Aerzten auf mindestens eine Million geschätzt. Diese Schätzung mag übertrieben sein. Tatsache aber ist, daß viele amerikanische Aerzte, die ich schon befragen konnte, der Auffassung sind, in Nordamerika gäbe es kaum eine Familie, in der nicht ein Mitglied oder mehrere an Heufieber sitten. Auch bei uns in Deutschland beläuft sich die Zabl der Heufieberkranken ohne Zweifel auf viele Tausende. Fragt man sich nun: Wes halb ist angesichts dieser großen Erkrankungs ziffer das Heufieber von denen, die nicht selbst daran zu leiden haben, all⸗ gemein so wenig ernst behandelt worden? so wird man am besten mit einem Hinweis auf die Seekrankheit antworten können. Auch bei dieser findet der Kranke bei seinen Mitmenschen kein Mitleid, mag er sich noch so elend füblen. Ein jeder weiß, daß der Patient inner. halb kürzester Zeit wieder wobl und munter sein wird, und amüsiert sich mehr über dessen Leiden, als daß er sich deswegen besorgt. Wie man weiß, tritt der Heufieberanfall im Frühjahr nicht plötzlich mit voller Stärke auf. Erst fählt man ein prickelndes Jucken in einem oder in beiden Augenwinkeln, das sich vergleichen läßt mit dem Gefübl, das man bat, wenn man Brenn— nesseln berührt. Gelegentlich tritt dann in einem oder in beiden Nasen⸗

ängen ein ähnliches Gefühl auf. Dann fängt die Augenschleim⸗ 6 an, sich zu injsizieren und zu tränen. Es treten Niesanfälle auf und die Nasenschleimhaut beginnt fortgesetzt zu sezernieren. Das Niesen kann sich unter Umständen bis zu hundertmal hinter⸗ einander wiederholen. Darauf beginnt die Nase für Luft undurch⸗ ängig zu werden infolge 44 der Schleimhaut. nisprechend entwickelt sich im Auge Cbemosis (entzündliche Schwellung) bis zum Hervorquellen der Mucosa (Schleim) aus der Lidspalte. Der Kranke kann nicht mehr durch die Nase atmen. Nicht allein beim Essen und Schlafen macht sich das im böchsten Grade quälend bemerkbar, fondern es stellt sich das prickelnde, juckende Gefübl nunmehr auch im Gaumen ein bis weit in den Rachen hinunter. Der Kranke wird beiser, es entwickelt sich Bronchitis und bei vielen Patienten im Anschluß daran Astbma. Andere Patienten leiden an migräneartigen Störungen. Der Kranke wird hinfällig, er kann kaum noch auf dem Stuhl sitzen; irgend welche geistige Tätigkeit ist so gut wie ausgeschlossen. Kaum kann er noch die Zeitung mit Interesse verfolgen, zumal die Augensymptome das Lesen sebr erschweren. In diesem Zustande kann der Patient nunmehr wochenlang verbleiben. Alle bisher verwendeten Heilmittel und es gibt kaum ein Medikament, das nicht von Heu— sieberpatienten schon geprobt wäre bleiben hei den meisten Kranken obne jeden Nutzen. Plötzlich, bei uns in der Regel gegen Mitte Juli, bessert sich der Zustand ganz von selbst, und innerhalb einiger Tage erscheint der Heufieberpatient wieder völlig normal, ohne irgendwel Nachwirkung der schweren Leidenszeit zu verspũren. Dieser Ausgang ist es, wie gesagt, der die Aerjteschaft wie auch die übrige Menschheit davon abgehalten hat, das Heufieber allju tragisch zu nehmen.

Bedenkt man nun aber, daß gerade solche Personen vorzugsweise vom Heufieber befallen werden, die geistigen Anstrengungen ausgesetzt sind, und die eine verantwortliche Lebensstellung innehaben, so wird klar, daß das Heufieber für viele der Betroffenen geradezu zu einer Lebensfrage wird. Denken wir nur an Pastoren, an Lehrer, an Kauffeute, an Aerzte, insbesondere Chirurgen Berufe⸗ jweige, die alle in großer Zabl Heufieberpatienten aufweisen oder an Offiziere, die zu Hunderten an Heufieber zu leiden

cheinen, so wird ez uns obne weiteres klar, wie die Heufieberfrage ür die Betroffenen gelegentlich zu einer Berufefrage werden kann. Mehr als ein Offizier bat mir geschrieben, daß ibm nichts übrig bleibe, als seinen Abschied wegen des Heufiebers nachzusuchen. Mehr als ein Heufieberpatient hat mir gestanden, daß er sich oft, wenn er Nacht für Nacht keinen Schlaf finden konnte, mit dem Gedanken ge⸗

tragen hätte, seinem Leben selbst ein Ziel zu setzen.“

Professor Dunbar versucht sodann, das Heufieber ätiologisch zu erklären. Nach seinen Beobachtungen scheinen ihm die Pollen von Gräsern, wenn auch nicht den, so doch einen Erreger des Heu— fieberg darzustellen oder aber einen solchen zu enthalten: Die Pflanzen⸗ Pollen‘, führt er aus, stellen Zellen dar, die von einer oder mebreren Membranen umgeben sind. Die Oberfläche der äußeren Membran zeigt Vorsprünge verschiedener Art, wie Höcker, Stacheln, Nadeln usw. oder aber sie ist vollständig glatt wie bei den Gräsern. Die Membran besteht aus Zellulose. Dieser sind wachs artige Stoffe wie. auch ätherische Oele eingelagert. Den Inhalt des Pollenkorns bejeichnet man als Fovilla. Dieser sind bei manchen Pollen zahlreiche Bröckchen bezw. Stäbchen ein⸗ elagert, die aus Stärke bestehen. Die Gräserpollen sind mit solchen Stäbchen oft ganz ausgefüllt, die bei 300. bis 50 facher Vergröße—= rung Bakterien zum Verwechseln ähnlich sehen. Außerdem hat man in . Wasser nachgewiesen. Mineralsubstanzen, Cutin, Suberin, N-haltige Substanzen nicht eiweißartiger Natur und Eiweißkörper. Auch ließ sich feststellen, daß die Pollenkörner verschiedenartige Enzyme enthalten. Das kleine, nur durch das Mikrostop sichtbare Gebilde stellt mithin einen chemisch recht komplizierten Körper dar⸗=

In der Fortsetzung seiner Publikation wird der Professor Dunbar auf die Heilmittel zur Bekämpfung des Heufiebers zu sprechen kommen.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 27 vom 5. Juli 1905.)

Pest.

Aegypten. In der Zeit vom 17. bis 24. Juni sind 20 neue Erkrankungen (und 14 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 9 (6) in Damanhur der Prob. Behera, 7 (6) in Alexandrien, je 1 (1) in Ziftabh der Prov. Garbieh und im Beirke Tukb, je 1 (— in Port Said und in Achmun der Prov. Menuf ieh Britisch⸗Ost indien. Während der am 19. Juni abgelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bombay 647 neue Er⸗ krankungen (und 578 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 242 (227) in der Stadt Bom bay, 61 (64) im Stadt⸗ und Hafengebiet von Karachi, 9 (9) in dem von Famnagar, 22 (5) im Hafen von Porbandar. ; Niederländisch⸗Indien. Am 26. Mai ist in der Refident⸗ schaft Ostsumatra, in der Abteilung Serdang, ein Kuli an der Pest gestorben, ohne daß eine Infektion von dem ersten, am 8. Mat dort verstorbenen Pestkranken angenommen werden kann. Britisch⸗Südafrika. In der Kapkolonie sind in der Zeit vom 21. bis 27. Mai 7 neue Erkrankungen an der Pest zur Änzeige gelangt, davon 3 in East London, 3 in Queenstown und Lin King Williams Town. ; . Panama. Einer Mitteilung vom 29. Juni zufolge sind in der Port Ancon-Kanalzone 2 wahrscheinlich aus dem Süden ein⸗ geschleppte tödliche Pestfälle festgestellt worden. . t Queentl and. In der Woche vom 6. bis 13. Mai sind in Ipswich bei Brisbane 7 Pestfälle festgestellt worden, von denen L alsbald zum Tode geführt bat. Am 15. Mai wurden 2 Pestfälle aus Brisbane, am 16. Mai 1 aus Childers gemeldet; alle 3 sind tödlich verlaufen.

Pest und Cholera.

Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 21. bis 27. Mai 146 Personen an der Pest und 11 an der

Cholera. Cholera.

Rußland. Zeitungsnachrichten zufolge war am 25. Juni in einer Sägemühle bei Wilna ein Cholerafall beobachtet; die Erx⸗ mittlungen haben ergeben, daß nur ein Fall von einheimischem Brech⸗ durchfall vorgelegen habe.

Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Livingston (Guatemala) am 10. Juni 1 Erkrankung, in Colon vom 15. bis 31. Mai 6 und in Panama vom 26. bis 31. Mai 4 Erkrankungen, in Gugavyg quil dom 10. bis 19. Mai 3 Todesfälle. In der Quarantäneanstalt Sin- burne Island (New , , . am 7. Juni ein von dem aus Colon angekommenen mpfer Seguranca . an demselben Tage gelandeter Gelbfieberkranker; die beiden aus Ship Island gemeldeten Erkrankungen führten am 6. Juni zum Tode.

Pocken.

Deutsches Reich. Fär die Woche vom 25. Juni bis 1. Juli sind insgesamt 8 Pockenerkrankungen zur Anzeige gelangt und zwar 2 in Ludzisk (Kr. Strelno, Reg. Bej. Bromberg) bei russischen Arbeiterkindern, J in Pfor heim (Baden) bei einem italienischen Erdarbeiter, L in Brake (Oldenburg) bei einem Heizer an Bord eines englischen Dampfers, 3 in Saargemünd und 1 in St. Bern ard (Kr. Bolchen, Lothringen) bei einem Italiener.

Ehile. Während des Monats Juni waren die Pocken in Chile noch immer so verbreitet, daß allen nach Chile reisenden Personen dringend empfoblen wurde, sich vorher impfen oder wiederimpfen ju

lassen. Fleckfieber.

Oesterreich. Nach den beim Ministerium des Innern ein⸗ egangenen Anzeigen wurden während der drei Wochen vom 4. Juni is 24. Juni in Galizien nacheinander 165 100 57, zusammen 352 weitere Erkrankungen an Fleckfieder festgestellt.

Genickstarre.

Oesterreich. In Galizien sind während der beiden Berichts wochen vom 23. Mal bis 10. Juni 54 und 42 Neuerkrankungen (so⸗ wie 51 und 20 Todesfälle) an der Genickstarre zur Anzeige gelang, in Mähren insgesamt 16 (6), in Schlesien i0 (83). In der 3 vom 4. bis 10. Fun sind ferner in Dalmatien J und in Böhmen 2 bakteriologisch sichergestellte, tödlich verlaufene Erkrankungen vor⸗ gekommen.

Denguefieber.

Queensland. Die epidemisch aufgetretene Krankheit, welche zu Beginn des laufenden Jahres in Queensland, namentlich in Brig⸗ Fane, gebertscht bat, aber während dez Aprils fit dem Eintritt kühlerer Witterung und häufiger Regenfälle nur noch wenig verbreitet war, baß angeblich einen sebr nachteiligen Einfluß auf Da del und' Gewerbe dort ausgeübt, indes nur wenige Todesfälle im Vergle zu den sehr zablreichen Erkrankungen verursacht. Die Aerzte waren außerordentlich beschäftigt, Krankenyflegepersonal war kaum 24 ö. haben. Die Apotheker verkauften bei Tage und bei Nacht a 5 Gegenmittel und angebliche Heilmittel gegen da? Denen Annähernd sieben Jabre sollen verflossen sein, seitdem die a Briebane von einer Seuche, die ähnliche Unruhe und Kosten ver⸗ urfachte, beimgesucht war; man meint aber, daß die Zahl der Sterbe⸗ fälle während der ersten Hälfte des laufenden abres nicht wesentlich höher als während der gleichen Zeit des Vorjahres gewesen ist.

Verschiedene Krankbeiten.

Moskau 3, Warschau 2, Konstantinopel (zom 12. bis alle St Peters zurg 5 Grkrankungen; Vari⸗ . 124, Wien 74 Erkrankungen; Fleckfie ber: Weekau 6 Todes saälle. St. Detersburg 4 Eekrank ungen. c fal-. fieber: Moskau, St. Petersburg je 2 Todesfälle; St. Petersburg 13 Erkrankungen; Genick starre; New Vork 57 . Breslau 4, Regierungeberirk Dũsseldorf 3, Nem D Gckrankungen; Influenza: Berlin, London je 2,

Pocken:

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