Herr Schneider hat darauf aufmerksam gemacht, daß man sich beim Blechesortieren , 1 . tun wir bei jeder Arbeit 8 Er hat ferner darauf
er Unterschied sei, ob man sortierte Bleche nachsortiert, oder ob man unsortierte Bleche mit einer feinfühligen Hand und einem fein
hingewiesen, daß es ein gro
Was er damit beweisen wollte,
ie weniger gleichmä bei eng .
er aus dem g Sortierungen machen muß.
Bis jetzt hat die ganze Erörterung über die Arbeiterfrage, soweit ich nach meinem bescheidenen Dafürhalten das beurteilen kann, nichts weiter ißt, als daß die Herren nicht in der
ter zu beschaffen, welche die Produktion in dem Umfange vermehren können, wie es notwendig ist, um den Bedarf des Inlandes zu decken, und das bildet in den Konsequenzen allerdings eine für unsere Situation außer—
Lage sind, sich die Arbe
ordentliche Schwierigkeit.
Fabrikbesitzer Felix Krokert, Inhaber der Firma Feli Krokert K Co., Plakat⸗ und gien a f e ben, re . Ich möchte bemerken, daß vorhin einer der Herren vom Syndikat sagte, daß zwei Jahre dazu gehörten, um die Arbeiter anzulernen, Blech machen zu können.
Nun möchte ich aber darauf hinweisen, daß in unserer Blech verarbeitenden Industrie — ich bin aus der Blechxlakat⸗ industrie — mindestens drei bis vier Blechplakate schön zu machen. Aber wir bekommen dennoch unschwer die Leute, die wir brauchen, sodaß es meines Er— achtens keine Entschuldigung ist, wenn die Herren von drüben sagen, daß es ihnen unmöglich wäre, die nötigen Arbeiter ö. ebenso schwierige ie ißblechfabrikation selbst durch⸗ zumachen. Zum Beispiel muß in unserer Blechplakatfabrikation der Lithograph und andere gut vorgebildete Arbeiter sein. wird ja jetzt eine Ausbildung der Lithographen auf Kunft— schulen meist verlangt, damit er für den Blechdruck gut litho—⸗ D ,. Een erb r n 6 so viel wie ein guter
eiter auf einem Weißblechwerk, welcher meist nicht = . zu sein braucht. Bei ö ,
heranzuziehen. Unsere. Indu Manipulationen wie die Wei
abrikate kommt, nachdem der Lit ertig gemacht hat, zunächst der Bl auch vier Jahre geleint hat, von dem als Vorbildung verlangt wird; dann geht
nachdem es gedruckt ist, in
Leute.
Also Arbeitermangel kann meines Erachtens bei den Es wird wohl daran liegen, heranziehen wollen. (Sehr
aufmann Leo Lippmann, Berlin: ch bin mit der englischen Weißblechfabrik eißblechhandel genau vertraut, da ich viele Jahre in England gelebt habe, und ich möchte mir daher erlauben, Ihnen die englischen Arbeiterverhältnisse kurz zu schildern.
Es ist Tatsache, daß Dörfer und Gemeinden in Süuͤd— Wales fast vollständig bewohnt sind von Weißblecharbeitern, welche durch Generationen hindurch mit der Fabrikation von Ich möchte die dortige Weißblech— Schlesien vergleichen, beitsgeschicklichkeit sich
Weißblechwerken nicht vorliegen. daß die Herren keine Arbeiter richig
Weißblechen vertraut sind.
industrie fast mit der Weberindustrie in wo ja auch, wie mir bekannt ist, die Ar von 5 3 9 . e,. vererbt hat.
. un kommt noch in den Weißblechfabriken in Wales hinzu, daß bei vielen Arbeiten Knaben . verwandt werden. Ich bin nicht genau orientiert, ob Knaben und Mädchen auch in den deutschen Weißblechwerken zur Arbeits⸗
leistung herangezogen werden.
Es wurde vorhin gesagt, daß in England einige hundert Weißblechwerke existieren. Dies ist anf er er ö. . ur Zeit circa 70 Werke, und zwar mit einer ganz verschiedenen
nzahl von sogenannten Muͤhlen. keine eignen Werke, sondern man spr Werk mit so und so vielen Muͤhlen.
Ich möchte nun noch kurz einen be englischen Weißblechindustrie erwähnen kapitalistischen Interes en der englischen Weißblechwerke.
Die 70 bis 80 zeißblechwerke in England bestnden sich zum Teil in keinen , , . finan
sehr stark bela
Werke sind zum Tei
Wenn hier behauptet worden ist,
einen Walzer anlernen könne, so g dazu, das zu glauben; nicht einmal einmal in n Jahren wird jemand ein tüchtiger Feinble
walzer. (Rufe: Na, nah
Direktor Klinge⸗Nachrodt:
redner, ich glaube, Herr Krokert,
lich. Die Leute haben durchaus nicht den Wunsch, entfernt
von der Stadt zu wohnen, und wir zahlen in unserem Orle weit höhere Lö ne, als sie hier oder in Halle gezahlt werden. Blechen zusammen, welche in Sachsen infolge des
err Goldstücker hat dann gesagt, er wisse nicht, wo wir beiter bei einer Vergrößerung unserer Betriebe her⸗ nehmen wollen. Es ist wiederholt hier gesagt worden, daß wir in der Lage sind, unseren Betrieb zu vergrößern; wir ahren bewiesen, indem wir dle Betriebe aben, und das wird in der nur muß man uns die nötige Zeit dazu lassen. Halle a. S.:
meine, das
e heraus suche. rachtens nicht echen, die doch
fühligen 26 ͤ ; r hat er meines bewiesen; im Gegenteil, wenn aus sortierten Bl . minutiös 3 sind, nun jemand nachträglich noch ig sortierten heraussuchen soll, wie das erbrauchern geschieht, so muß dieser Arbeiter zweifellos gens erheblich ,, und tüchtiger sein als ein Arbeiter, amten Stapel vielfacher Blechstärken seine ersten
haben das in den letzten successive vergrößert h Folge auch Fabrikbesitzer Krokert⸗ schwierig ist für die Weißblechwerke, die weit die nötigen Arbeiter zu beschaffen, so wäre es vielleicht doch daß die Werke einmal den Gedanken faßten, ; ialen errichten könnten. Alles Weißblech kann doch schließlich nicht in Nachrodt, Rasselstein 2c. gemacht Wenn die Arbeiter in diesen Orten nicht zureichen, müssen eben im Deutschen Reiche anderen Ortes neue Werke gegründet werden; denn der Bedarf ist nachweislich vorhanden. „ Vorsitzen der: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Vieles von dem, was hier berührt worden lst, wird ja bei der Frage 8 noch eingehend erörtert werden. Wir kommen nun zur Frage 3: welche in den
Wenn es so entfernt liegen,
wohl moͤglich, ob sie nicht Fil
— syndizierten Be— trieben hergestellten Erzeugnisse erstrecken Bestimm ungen Kartell⸗
Lediglich auf
vertrag es?
Antwort des Weißblechkontors: Weißbleche (verzinnte Eisenbleche) un (mit einer Zinnlegierung überzogene Eisenbleche). nd wohl Bemerkungen nicht zu machen.
Dann kommen wir zu Wie groß ist die jährliche Menge und ährliche Wert der syndizierten Er— zeugnisse seit Bestehen des Syndikats oder während der drei letzten Jahre?
Darüber sind in den gedruckten enthalten, und es fragk sich, ndikat Ergänzungen dazu zu erren Fragen dazu geste
Ges afts führer Ke m p-Cöln: Zahlen zu geben für 1904. Im Jahre 1804 sind dur ft worden 838 353 Kisten gegen 82 917 Kisten a. oder . Tonnen 6. 386 gegen vorher, im Werte von 165288 064 gegen 14644 361 64. Die Produktion ist also auch im ver— eschritten. Als das Kontor be— esamtproduktion 50 000 Kisten, 00 00, also 18 mal so
? Die Weißblech ver⸗ ährt durch die Beantwortung der be—⸗ rsten Male authentisch den Umfang der kartellierten Weißblechwerke durch ährend wir bislan
Jahre dazu gehören, um
Mitteilungen einige Zahlen)) ob seitens der Herren vom eben sind oder seitens der
Es sind nur no
Syndikat verkau im vorhergehen
dem Werdegang unserer 43 901 t im Jahre
hograph die Lithographie echdrucker, der mindestens o auch eine große das Blechplakat, ; auch hier Es wird hier lackiert ech bei der Weißblech e etwas geringer, hier ist t in Anwendung. Dann t, kurz es kommen so piel bei dem Stanzen
gangenen Jahre erheblich fort gründet wurde, betrug die im vorigen Jahre waren es viel in einem Zeitraum von 42 Jah Direktor Gol dstücker⸗Berlin: arbeitende Industrie er glichen Frage zum er abrikation der eitung selbst, w angewiesen gewesen sind. Denkschriften niedergelegten bezũg mit den offiziellen Beur übereinstimmen. Unsere Nicht recht klar ist,
e die Lackiererei, müssen die Leute gut angelernt sein. und dann gebrannt, genau wie das Bl fabrikatisn, nur freilich ist die Hi nur heißer Dampf und heiße Lu wird das Plakat geschnitten und ges viel Operationen in Betracht, zum Bei und Prägen, das beweist, daß die Leute in unserer Branche verhälinismãaßig noch mehr gelernt haben müssen, als die— 6 in der Weißblechfabrikation, nforderungen in unserer Branche
die Kartell⸗ auf Informationen Dritter Indessen erweisen die in unseren ichen Zahlen, daß dieselben undungen der Kartelleitung fast genau Informationen waren also zuverlaͤssige. . ob und welchen Unterschied die Kartell⸗ leitung zwischen ‚Versand“ und „Lieferungen Antwort macht und weiterhin entzieht si Angaben die Feststellung des Umfanges der Wel tion, welche außerhalb des Absatzes des Syndikates liegt. damit die Ausfuhr gemeint? Ich bemerke, schrift des Reichaa wort datiert aber schon vom wir das Exposs erhielten. Wenn aber anläßlich der leitung besonders betont, 1862 bis
verzehnfacht hat, — — (Zuruf: Verachtzehnfacht! — selbe Druckfehler ist uns nach uns also in den Druckfehlern, lesen, wie es nach den Erläut lauten muß —:
in 41 Ja muß beruͤ
und trotzdem die höheren sind, bekommen wir viel
im Texte ihrer els näherer
Meine Herren! ation und dem daß ein Teil dieser Frage durch die Denk⸗ mts des Innern erledigt ist. Unsere Ant⸗
1. Juli, also einer Zeit, bevor
rage 4 die Kartell⸗ daß sich seit dem Jahre um Jahre 1903 die Produktion der eißblechwerke in 41 Jahren mehr als
ehnfacht; aber der⸗ er auch passiert; wir begegnen und ich werde es also so ver⸗ erungen des Herrn Vorredners
ren mehr als verachtzehnfacht hat, ⸗ chtigt werden, daß in eine neue Industrie entstanden ist, in Weißblechen sich innerhalb dieses mindesten vers Dadurch beweisen wir der Fabrikation, die wir nach jeder Richtun tschreitenden Bedarf der bisher be neuen Industrien der Branche doch no Beweis: die erhöhte Einfuhr!
Direktor Schneider-Cöln: Darau daß in den Jahren 1862 bis 1872 Em macht worden sind; teuer, um billige Emballagen jener Zeit die Küchenartikeln ꝛc. benutzt. .Wenn nun der Beha stiegen ist — — (Zuruf: ich unter Bezugnahme auf die Generaldiskuss err Goldstücker dem Kartell den Vorwurf ma ahre 1903 behauptet hätte, es wäre auf ab e, den deut e Einfuhr Jahre 1503 44819 t WB der Verbrauch 56 956 t b Einfuhr ohne den Veredlungs verk
ier steht ve
diesen 41 Jahren deren Verbrauch Zeitraumes zum
ß die Erhöhung hin anerkennen, ndenen und der nicht ausreichend ist.
f möchte ich erwidern, ballagebleche nicht ge⸗ denn damals waren die Weißbleche zu
erzustellen, und wurden in ächlich zur Herstellung von
rf an Emballageblechen erhebli Gehört nicht ier e i n g.
d ehnfacht hat. Doch sind diese Mühlen 3 3. klar, da icht immer nur von einem für den for sonderen Faktor in der und dies sind die
. n , et und die Anteilscheine der Werke befinden sich oft in Händen kleiner . welche in der Umgegend der Weißblechwerke ansässig sind. diese Verhältnisse tragen dazu bei, daß der wirkliche Mark für englische Bleche ein schwer festzusetzender ist, da die Inter⸗ essen der einzelnen Werke in weiigehendster Weise differieren. Die Preise der englischen Weißblechwerke üben! einen gan erheblichen Einfluß auf den ganzen Weißblechmarkt der Wel aus, exklusive auf Amerika, welches sich vollst hat und wohl auch frei bleiben wird. Direktor Diethe⸗Rasselstein: möchte ich noch bemerken, daß vers ehoben ist, daß Rasselstein seinen Betrieb vergrößern wird. azu möchte ich Ihnen mitteilen, da Bauen begriffen sind. Wir haben Arbeiterstamm speziell für die Weißblechfabtit nach um ca. 2656 /o erhöht, bloß um bie Leute anzulernen. daß man in zwei Jahren ehört eine gewisse Naivität in fünf Jahren, ja ni
eißbleche haup
Dann mbchte in welcher te, daß es im ehbare Zeit in en Bedarf zu decken, wahrend inzwischen attgefunden habe, erwidern,
ändig frei gemacht ; daß wir im eißblech hergestellt haben, während nfolgedessen wurde also die r 112587 t betragen. Diese
Zu der Arbeiterfrage chiedentlich hier hervor⸗
wir bereits im vollen Jahren unseren
anon nan ur Antwort des Weißblechkontors:
Der Versand betru 1862: 50 408 K 1903: 822917
als verzehnfacht.
im Jahre der Gründung: en und im letzten IJ
bat sich also in den 41 Jahren mehr d, . Kisten wurden erstmalig im Jahre 1871
hanch . Herren Vor⸗ . glaub ; at behauptet, es sei gar keine Schwierigkeit, Arbeiter zu bekommen, soviel 9 1 wolle. Das mag in größeren Städten zutreffen, aber auf entlegenen Dörfern, wie z. B. in Nachrodt, ist das nicht mög⸗
im Versand überschritten. Die Lieferungen betrugen in den le 1901: 694 358 Kisten, Netto 373 1902: 748 428 1903: 822 917
en drei Jahren: t Wert 12 704 805 4 14 463 122 ,
2
112537 t setzten sich wahrscheinlich in der , ,. aus den j eredlungg⸗ verkehr fe den deutschen Verbrauch verarbeitet wirken u g, die saͤchsi chen Fahriken gezwungen sind, wenn sie englische Bleche zollfrei für das Ausland verarbeiten wollen, ihren a Bedarf in englischen Blechen zu decken. Alfo, wa a eingeführt wird, wird zum großen Teil für den Veredlung verkehr, wenn auch verzollt für das Inland, verwandt. Nun möchte ich darauf aufmerksam machen, daß, wenn wir im Jahre 1905 dachten, auf absehbare Zeit den Bedarf in Deutschland zu decken, wir ja auch insofern recht gehabt aben, als wir im Jahre 1964 bereits 3 365 t herßestehl aben gegen 44819 t im Jahre vorher, und es wurden lein! geführt im Jahre 1903 11257 t aus England, hauytsachlich zur Verarbeitung für die Fabriken, welche im Veredlungt⸗ verkehr arbeiten. Also was wir 1964 mehr gemacht haben, deutete darauf hin, daß wir wahrscheinlich den Bedarf decken würden; denn wir konnten nicht annehmen, daß im Jahre 1904 der Konsum so groß wäre und so riesig steigen wurde, wie er ausnahmsweise im vorigen Jahre gestiegen ist. Generalsekretãr Dr. Wendlandt⸗Berlin: din Statistit beziehe ich mich als auf eine einwandsfreie Unterlage auf An— lage 4 der Materialien des Reichsamts des Innern. Aus diesen Angaben geht die Zahl „versechsunddreißigfacht ohne weiteres hervor. Es wurde vorhin eingeworfen, dies wäre eine Zahl, die nicht belegt sei. Sie ist aber belegt durch die amtliche Statistik. Aus dieser amtlichen Statistit geht hervor wie ich hereits in der Generaldebatte hervorhob, daß die deutsche Weißblechproduktion in dem Zeitraum etwa einez Jahrzehnts um nur das Fünfzigfache, wahrend der Verbrauch um das Hundertfache gest 36. ist. Wenn Sie den Nachweiß . . cr . 37 , haben, so lHlar, daß der Bedarf sich versechsunddreißigfacht hat. (GGuruf: 50 o/ gh — Jawohl! und 196 0su. ö Dann moͤchte ich im übrigen auf das zurückkommen, was Herr Schneider geäußert hat. Der Widerspruch, der besteht zwischen der Antwort, die uns seitens des Kartells zugegangen ist, es sei in der Lage, den , deutschen Bedarf zu decken, und der Tatsache, daß in demselben Jahre die englische Ein⸗ fuhr wiederum von 16⸗ auf 17 000: stieg, ist nicht aufgeklärt, auch nicht durch die Worte des Herrn Schneider, denn im Gegenteil, die Tatsachen beweisen, daß das Deutsche Weiß⸗ blechlontor auch heute noch nicht im mindesten in der Lage ist, den Weißblechverbrauch zu decken, auch nachdem Sie die Er⸗ höhung in dankenswerter Weise, wie ich bereits vorher betont habe, vorgenommen haben. Sie werden sich aber überzeugen müssen, daß die Steigerung der Produktion, die Sie vor⸗ , . haben, durchaus nicht im Verhaͤltnis steht zur teigerung des Bedarfs, und die Frage dreht sich doch darum: wie weit kommt das Kartell dem . nach? Es ist zu konstatieren, daß dasselbe Verhaltnis, was bamals bestand, und das seit zehn Jahren besteht, auch heute noch besteht, und daß in demselben Verhältnis das Weißblechverkaufskontor die . . 4 Stiche läßt. . or sitzen der; Weitere Wortmeldungen zu dieser Frage liegen nicht vor. Wir kommen zur . ; . Aus welchen Gründen, in welchem Jahre und für welche Zeitdauer ist das Karteil er— richtet worden??) Meine Herren, wir haben es hier mit dem ältesten deutschen Kartell zu tun, und es waͤre gewiß historisch von Interesse, die Gründe der damaligen Errichtung festzustellen. 4 glaube aber, für unsere heutige Verhandlung hat es kein nteresse, darauf näher einzugehen; ich stelle aber die Frage, ob im Anschluß daran etwa! für die Gegenwart bedeutunge⸗ volle Fragen * stellen oder Mitteilungen von seiten des Kartells zu machen sind. Direktor Goldstücker-Berlin: Uns lag speziell daran, , . des Umstandes, daß der Vertrag zwischen den karkellierten Werken wie wir aus der Denkschrift des Reichs—⸗ amts des Innern erfahren haben, erst im letzten oder vorletzten Jahre geaͤndert worden ist, diese Bestimmungen kennen zu lernen. Herr Dr. Wendlandt, mein geschätzter Nachbar, hat bereits darauf aufmerksam gemacht, daß wir es peinlich empfunden haben, daß die Satzungen unserer Vereinigung veröffentlicht worden sind, daß man aber nicht gleichzeitig nunmehr auch die Bestimmungen dieses Kartell verbandes neueren Datums zum Gegenstand einer Mitteilung in dem amtlichen Exposs gemacht hat. Wir wissen nur, wie der Ver⸗ trag im Jahre 18652 lag, und in bezug auf diesen Punkt . ö die . , n. ö. ich zu Punkt 5 er⸗ , rde, wenn der Herr Vorsitzende das jetzt i —⸗ blick schon gestattet. ft . Versitzender: Ich gestatte mir noch eine Zwischen⸗ bemerkung. Wir haben selbstverständlich nur das veröffenilicht, was uns mit dem Anheimstellen der Veröffentlichung über⸗ . . 1 . 66 des . ist uns nicht . ugung gestellt worden zum Zweck de ö i ; ber,. ö zum Zweck der Veröffentlichung möchte fragen, ob die Herre it si i ear, ,n, ö g Herren bereit sind, ihn hier Direktor Klinge⸗Nachrodt i. W.: Wir hatten geglaubt, der Vertrag hätte eigentlich zu wenig Interesse fur die Allgemeinheit. Wir könnten ihn ja gar nicht ohne weiteres publizieren lassen. Wenn die Herren ses wünschen, so haben wir nichts dagegen, daß er verlesen wird. (Dr. Wend⸗ landt: Sehr schoͤn] Wir haben Ihnen in bezug auf den Vertrag nichts zu verheimlichen. Vorsitzender: Ich bedaure sehr, daß wir ihn nicht haben mitteilen können; wir haben vergebens den Versuch ge⸗ macht. Ich habe auch verschiedentlich betont: man wird wunder denken, was in dem Vertrag steht, wenn er nicht ver— oͤffentlicht wird. Aber wenn die 2 damit einverstanden sind, daß er verlesen wird, wird sich das vielleicht empfehlen;
er ist nicht sehr umfangreich. ird di . ern fh fangrelch. Wer von den Herren wird die
Geschäftsführer Schneider-Cöln: Wenn Sie gestatten,
meine Herren, werde ich den Vertra ; Weißblechwerken 226 desch h R nn,, en
Zwisch
a. der Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke zu Dillingen a. Saar, .
) Antwort des Weißblechkontors: Das Konsortium wurde 1862 im Januar errichtet, zum Zwecke
der Beskcitigung der gegenseltigen Konkürrenz und n Bekãmpfung der auslandischen Konkurrenz. z .
14 544351
Es läuft immer ein Kalenderjahr weiter, wenn es nicht bis
Mitte eines Jahres gekündigt wird.
b. der Rasselsteiner Eisenwerksgesellschaft m. b. H.
zu Rasselstein bei Neuwied,
C. den Herren Les Petits⸗-Fils de Feu de
Wendel & Co. zu Hayange,
d. der Hüstener Gewerkschaft, Aktiengesellschaft zu
Hüsten i. Westf., ö
6. der ,, Abt. Westfaͤlische
Union zu Nachrodt i. Westf. wurde heute folgender Vertrag abgeschlossen:
1) Obige Firmen verbinden sich zum n, ,. lichen Verkauf ihrer Weißbleche innerhalb der ö Zollgrenzen, indem sie auf jeden Selbstoerkauf in hezeichnelem Gebiete für die Dauer dieses Vertrages verzichten und für etwaige Uebertretungen eine Strafe von hundert Mark per Kiste bestimmen.
2) Der Sitz des Geschäfts sowie des gemeinsamen Verkaufskontors ist Coͤln. Der Verein wird durch die Generalversamlun n her Beteiligten reprä⸗ sentiert, welche alle Beschlüsse . von Vertragsanderungen, wozu Stimmeneinheit erforderlich ist, durch Stimmenmehrheit fassen. Bei Stimmen⸗
leichheit entscheidet das Los. Jedes der vereinigten
Werke hat das gleiche Recht auf eine Stimme. Die Generalversammlung hat sämtliche für die Ge⸗ schaͤfisführung nötigen Personen, sowie die Reisenden und Agenten zu ernennen und die Verträge mit den⸗ selben, sowie mit den Bankhäusern, womit der Verein in Verbindung tritt, abzuschließen oder zu genehmigen. Der Geschäftsführer soll für seine Handlungen verantwortlich sein und der Geschäfts⸗ welt gegenüber die Stelle eines Kommissionärs ein⸗ nehmen, der die Weißbleche für Rechnung der Werke verkauft.
3) Die Ausführung der Generalversammlungs⸗ beschlüsse und Ueberwachung der ganzen Geschäfts— ührung übernimmt ein aus drei Mitgliedern be⸗ . Ausschuß, der in einer näher zu bestimmenden Reihenfolge von Monat zu Monat durch Aus⸗ und Eintritt eines Mitgliedes erneuert wird und monatlich mindestens eine Sitzung abzuhalten hat. Der Aus⸗ schuß hat sowohl die ordentlichen als die außer⸗ ordentlichen Generalversammlungen zu berufen, indem er sich mit den übrigen Beteiligien über den Termin der Anberaumung zu verständigen sucht. Sollte ein zweimaliger Vorschlag des betreffenden Tages nicht zum Ziel führen, fo hat der Ausschuß denselben end⸗
ültig zu bestimmen und würde ein auf solcher Ver⸗ , eiwa nicht vertretenes Werk an die ver⸗ iragsmäßig gefaßten Beschlüsse gebunden sein, Außer zwei s Generalversammlungen, die in jedem Jahre stattzufinden haben und von denen die eine gleich nach der jährlichen Bilanz zusammentxeten soll, um über Abschluß und Decharge der Geschäfts⸗ verwaltung zu bestimmen, muß der Ausschuß auf den edesmaligen Antrag von zwei Vereinsmitgliedern innerhalb vier Wochen eine außerordentliche General⸗ versammlung anberaumen. J
I Die Beratungen und Beschlüsse der General⸗ versammlungen sowohl als des Ausschusses werden in separate Protokollbücher niedergeschrieben und wird
edem Beteiligten eine Abschrift durch den Geschäfts⸗ . ugesandt. Um eine Ausgleichung der Aus— lagen bei Generalversammlungen und Ausschuß⸗ siäzungen zu bewirken, wird die Vergütung derselben
Hr ff für jedes Mitglied per Reise⸗ und Sitzungstag mit fünfundzwanzig Mark festgesetzt,
aus der
im Mimmum jedoch fünfzig Mark.
5) Die Verteilung der einlaufenden Aufträge erfolgt nicht nach bestimmten Quotenanteilen, sondern die Geschäftsführung hat dieselbe unter Beruͤcksichti=
che der Besteller, der pekuniären Vor⸗
leile der Gemeinschaft bei e, . der Frachten usw. hrigen Lieferung der
einzelnen Werke vorzunehmen. Die am Ende des Monats verbleibenden Rückstände werden für den folgenden Monat neu vorgetragen und nach ihrer
gung der Wün und nach Maßstab der letzt
Kistenzahl in die neue Verteilung aufgenommen.
6) Die Berechnung der Weißbleche geschieht von allen Beteiligten loko Werk und werden bei Verladungen per Eisenbahn die frei Waggon sowie bei Versendungen zu Wasser, die frei ins Schiff statifinden, von jedem Werk monatlich Fracht⸗ und Spesenvorlagen der Geschäftsführung zur Gut—⸗ schrift aufgegben. Rabatte, , . Unkosten, Ge⸗
er Art werden gemein⸗
rin getragen und, mit Ausnahme der Frachten, ie nach dem Gewicht zu verrechnen sind, nach dem Wert der Gesamtlieferungen eines jeden Werkes albjährlich repartiert, sodaß jedes derselben loko . leiche Nettopreise erzielt. Die Lieferungen werden dem , . zu den durch Majorität erechnet und wird nach Monats—⸗
chluß jedem Vereinsmitglied der ungefähre Gesamt— etrag der Monatslieferungen nach Abzug eines ver⸗ änderlichen Prozentsatzes für Rabatte und Unkosten durch den Aueschuß angewiesen. Für Qualität und Richtigkeit seiner Lieferungen hat jedes Werk ein⸗ zustehen und etwaige gerechtfertigte Abzüge allein zu
schäflsspesen und Verluste a
ö. Preisen
tragen.
Kündigun unter * weiteres
nicht später als — Kontraktjahres, erfolgt ist.
Bei Auflösung der Vereinigung entscheidet die Generalversammlung nach Stimmenmehrheit über
den Modus der Liquidation.
s3) Den Herren Les Petits Fils de Fan de Wendel C Co. zu Hayange und den Dillinger Hütten⸗ ti s Ther wird der Alleinverkauf
ihrer Weißbleche 6. Elsaß⸗Lothringen ohne An⸗ Bestellungsquote überlassen. Da⸗
gegen haben dieselben die Verbindlichkeit zu über⸗ nehmen, daß letztere Bewilligung weder direkt noch
werken zu Di rechnung auf dle
7) Die Dauer dieser Uebereinkunft wird vom 1. Januar 1903 ab vorläufig auf unbestimmte Zeit festgesezzt; wern sechs Monate vor Ablauf des Kalenderjahres von keinem der Kontrahenten eine eingetreten ist, so soll dieselbe stillschweigend elben Bedingungen immer wieder für ein . Gültigkeit erlangen, bis von
einem der Beteiligten die vorgesehene Kündigung e Monate vor Ablauf des
—
indirekt zum Vertriebe ihrer Weißbleche nach den übrigen Teilen des deutschen Zollgebietes mißbraucht wird und würden fur etwaige derartige Ueber⸗ tretungen nach den ad 1 verzeichneten Bestimmungen verantwortlich sein. Dillingen wird sich mit Hayange verständigen, dieselben können sich wie bisher in den Abfatz von Elsaß⸗Lothringen teilen .
s) Sämtliche Kontrahenten bestätigen durch ein⸗ fache Unterschrift ihr Einverständnis mit diesem Vertrage und genehmigen denselben in allen Teilen und Bestimmungen. ö .
Jeder der Kontrahenten erhält eine von ihnen allen vollzogene Ausfertigung.
* Cöln ö 3 am 16. Dezember 1902.
Vorsitzender; Meine erf, ich glaube, Sie werden
sich überzeugen, daß das Wesentliche des Vertrages in der Denkschrift des Reichsamts des Innern enthalten war; es fehlte nur der Wortlaut.
Direktor Gold st ůcker⸗Berlin: Ich wollte nur konstatieren,
daß dieser neue Vertrag der kartellierten Werke fast genau übereinstimmt mit demsenigen, der uns aus der Zeit der Gründung 1876 bekannt ist. Die späteren Veränderungen sind
chon, wie der Herr Vorsihende richtig bemerkte, in der Denk— chrift niedergelegt. Dann find noch unwesentliche Abänderungen
vorgenommen: Sie haben ft wei Mitglieder statt drei; früher war die Konventionalstra
Aber wesentlich ist für uns die Quotenverteilung und der Umstand, daß die Werke, nachdem sie die Orders zurückgegeben haben, am Monatsschluß die Verteilung der so wieder an⸗ gesammelten Orders in Rücksicht auf den Umfang der ratierlichen Jahresproduktion der einzelnen Werte wiederum erfolgt. Das ist für uns der Angelpunkt. Wir erblicken darin, wenn wir recht informiert sind und unsere Ansicht richtig ist, einen außerordentlichen Dang den Werken gegenüber, ihre vollstaͤndige . l
verkaufskontor und in dieser Maßrege . . einzuschränken, just so, wie es die Kartelleitung tun will.
e 100 Taler, jetzt 100 4M
eit vom Weißblech⸗ die Möglichkeit, die
Wir haben zu Punkt 5 der Frage — wenn es mir ge⸗
stattet ist, das vorzulesen — aus diesem Grunde in Rüchsicht auf den früheren Vertrag angedeutet:
Das Konsortium, welches 1862 errichtet wurde und nach dem früher bestandenen Alaunsyndikate das älteste Syndikat in Deutschland ist, hat selbstverständ⸗ lich den Zweck gehabt, die Beseitigung der gegen⸗ seitigen Konkurrenz durch Zusammenschluß der Werke und die gemeinsame Bekämpfung der ausländischen Konkurrenz zu bewirken, denn das allein ist f der Zweck und das Wesen der Syndikatsbildung; insoweit besagt die Beantwortung der Frage 5 durch das Weißblechverkaufskontor nichts Neues.
Es wurde aber für die Beurteilung der Situation durchaus wichtig sein, offiziell alle die Bedingungen bekannt gegeben zu sehen, unter denen die Kartell⸗ leitung den kartellierten Werken gegenüber arbeitet . die Geschaͤfte der kartellierten Werke führt.
— Das haben wir jetzt gehört. — / Was wir bis dahin darüber gehört hatten, war das folgende: .
Die Wer ke sind, wie der . , als
eine der Bedingungen nachweist, in völli
Konventionalstrafe von 100 Ta
den Werken bestraft —— —
Vorsitzender: Herr Goldstücker, wird es erforderlich sein, das noch bekannt zu geben? Das scheint mir doch er—
ledigt zu sein! (Sehr richtigh
Geschaͤftsführer Kemp-Cöln: Ich sehe aus den Aus⸗ führungen des Herrn Direktor Goldstücker, daß er den §5 5 gar nicht verstanden hat. Gerade dieser Paragraph gestattet, die Produktlon immer den Verhältnissen ah egen Früher
ende Quoten, aben aber später, als die Werke sich vergrößerten, davon Ab⸗ tand genommen und immer nur die Lieferungen des vorher—
. wir in unseren alten Verträgen festste ehenden Ja
während eines Monats eine
Vergrößerung find.
Direktor Goldstücker-Berlin: Ich bin dankbar für die
Information. (Kemp: Verstanden?) — — Jawohl!
Direktor Deussen⸗Hüsten i. W: Ich möchte Herrn Dr. Wendlandt auch noch antworten, daß es den Werken niemals an Aufträgen fehlte. Es ist eine Verteilung auf die einzelnen Werke nicht nötig, weil kein Werk die Auftraͤge ausführen kann, die das Welßblechverkaufskontor ihm gern überschreiben möchte. Es muß Ihnen doch sehr auffallen, daß gerade wir Weißblechwerke uns nicht in gewünschtem Maße vergrößern
wenn wir uns darauf beschraͤnken, den deutschen Verbrau
nur teilweise zu decken. Sie müssen sich doch sagen, daß das bestimmte Gründe hat. Diese liegen darin, daß die Weiß⸗ blechfabrikation recht schwierig und wie sie heute liegt, ver—
hälmismäßig wenig lohnend ist. ; Vorsitzender:; Darauf kommen wir nachher!
Direktor Deussen⸗Hüsten i. W. Auf die Gründe werden
wir wohl nachher auch noch kommen? Vorsitzen der: Ich denke, ja!
Direltor De ussen⸗üsten i. W.: Ich möchte nur noch sagen, daß der deutsche Kaufmann, der sehr wohl rechnet, lieber etwas anderes macht als Weißblech; ich bin nicht Kaufmann, kann aber so viel rechnen, daß ich die Weißblechfabrikation in den Werken, wo ich arbeite, nicht vergrößert habe. Wenn die Rasselsteiner Fabrik eine Ausnahme macht, so ist das sehr rühmlich. Von einem anderen Werle, das hier auch vertreten ist, weiß ich, daß es trotz hoher Produktion an Weißblech ver—⸗
hältnißmäßig wenig verdient.
orsitzen der: Darauf kommen wir nachher; diese Frage
muß gründlich erörtert werden!
Geschaͤfisführer Schneider⸗Cöln: Bezüglich der Ver⸗ teilung der in , won der die Herren sagen, daß sie sich daran gestoßen haben, daß nicht jedes Werk seine bestimmts Quote hat, möchte ich sagen, nachdem schon Herr Kemp eine
ger Ab⸗ hängigkeit von der ,, und bei einer
ern pro Kiste wird jede Ueberiretung der Kartellbestimmungen an
res als Quoten angenommen; aber es heißt aue⸗
eh, da; die am Ende des Monats verbliebenen Rück⸗ stände für den neuen Monat vorgetragen werden. Wenn also . Produktion kommt,
werden die Rückstände des Werkes Ende des Monats um so geringer sein; es wird also für den folgenden Monat mit einer geringeren Zahl von Rückständen zu rechnen sein. Das Werk muß also um so viel mehr neue Aufträge hinzu⸗ bekommen, um seine Quote zu haben. Gerade dieser Para⸗ graph beweist, daß die Werke vollständig unabhängig in ihrer
,, gegeben hat, daß es von Vorteil ist, wenn wir unsere Zahlen nicht unbedingt 7 Wir wissen genau, welche Produktion jedes unserer Werke hat, und würden schablonenhaft verfahren, wenn wir für jedes Werk die Zahl angeben, die es anfertigen muß. enn jedes Werk regel⸗ mäßig arbeiten könnte, dann würde mit Betriebsstörungen, die überall einmal vorkommen, nicht zu rechnen sein; wie an⸗ genehm ist es aber, wenn wir nötigenfalls sagen können: dieses Werk hat eine , das müssen wir ent⸗ lasten; infolgedessen geben wir die Aufträge einem anderen Werk, das nicht unter der Betriebsstörung leidet. Wir haben seinerzeit unter dem ersten Kohlenstreik zu leiden gehabt. Da war Schalke das erste Werk, welches vollständig brach lag, weil es seine Kohlen zugeführt bekam, wie wir morgens unsere Brötchen. Damals haben wir die Bestellungen für Schalke nach Hayingen, Dillingen oder Rasselstein gelegt und haben damit unseren Kunden sehr viel nützen können. Geschäftsführer Kemp. Cöln: Ich muß um die Erlaubnis bitten, noch einmal das Wort zu nehmen wegen einer Aeuße⸗ rung in der Denkschrift, die heute morgen verteilt worden ist. Da heißt es auf Seite 2 oben:
Als besondere Verhältnisse des Weißblechkontors find zu bezeichnen, daß die Walzwerke von demselben völlig abhängig sind und vom Inhaber als „meine Werke“ bezeichnet werden, den Werken fehlt jede eigene Initiative und jede Fühlung mit dem Konsumenten.
Das ist ein sehr großer Irrtum; die Werke sind durchaus nicht von dem Weißblechkontor abhängig, umgekehrt! das Weiß⸗ blechkontor ist von den Werken abhängig, ist sozusagen nur ein Teil des Kontors der Werke. Wenn es heißt, daß die Werke einmal in einem Briefe von dem Kontor als „meine Werke“ be⸗ eichnet wurden, so mag das daher kommen, daß das Weißblech⸗ en seine Korrespondenz im Singular führt und immer schreibt ich“, während die meisten Gesellschaften im pluralis majestatis sprechen und „wir“ sagen. Die Werke gehören nicht dem Kontor, sondern umgekehrt, das Kontor gehort den vereinigten Werken. Ein Inhaber des Kontors ist über⸗ aupt nicht vorhanden; es ist nur ein Geschäftsführer vom anden. Weiter heißt es: .
Dieses scheint das Rohmaterial durch einen vor⸗ weg zugesicherten Geschäftsgewinn, der in der Differenz des vom Kontor im Handel erzielten und an die . vom Kontor gezahlten Preise be⸗ stehen dürfte, zu verteuern, würde mithin eine unzweck⸗ mäßige Vorbelastung des Rohmaterials darstellen.
Das ist alles vollständig unrichtig! Das Kontor kauft überhaupt keine Rohmaterialien, sondern jedes Werk beschafft sich seine Rohmaterialien selber. Das Kontor an sich erzielt auch keinen Gewinn und keine Differenz, sondern verteilt nur die Unkosten, die ihm entstehen, nachher auf die Werke. Die Zahlungen erfolgen an das Kontor und werden später mit den Werken verrechnet; aber das Kontor als solches erzielt keinen Gewinn, abgesehen von den Gehältern der Angestellten.
Nun geht es weiter: —
Aus dieser Tatsache muß von vornherein ent⸗ nommen werden, daß die deutsche Weißblechindustrie unter den veralteten Praktiken des Coͤlner Kartells nicht genügend entwicklungsfähig ist.
Da werden wir mit so ein paar Winkeladvokaten ver⸗ glichen, die Praktiken haben! Ueberhaupt ist der Ton in der ganzen Denkschrift ein herausfordernder. (Sehr richtig h
Etwas weiter heißt es dann — ich kann nicht auf alle Details eingehen; es sind eine ganze Menge von Unrichtig⸗ keiten; ich will nur das Wichtigste erwähnen —: ö
ieht man das Fazit aus all diesen Umständen, so fach man vor der Tatsache, daß die Verhãltnisse des deutschen Weißblechmarktes noch immer so un⸗ haltbar und im Interesse der deutschen Gesamtwohl⸗ fahrt so beklagenswert sind wie früher. Einem Konsumentenkreise, der sich . Unterlaß erweitert, der teilweise bis zu den breitesten Massen reicht und der andernteils als wichtiger und entwicklungsfähiger Zweig der deutschen Exporkindustrie für die Gestaltung der deutschen Handelsbilanz nicht ohne Bedeutung ist, steht ein ganz kleiner, eng zusammengeschmiedeter Produzentenkreis unter I,. eines Bankhauses gegenüber, der über die Wahrung berechtigter elbst⸗ inkeressen hinausgeht, indem er, teils durch veraltete Organisation nicht könnend, teils 1 nicht wollend, den wachsenden Konsum nicht befriedigt, dabei aber durch einen Zollschutz ausländischer Kon⸗ kurrenz in größerem Maßstabe nicht ausgesetzt zu sein brauchte uw. .
Also „unter Führung eines Bankhauses“! Damit soll wohl J. H. Stein gemeint sein; das ist das far mit dem wir in Verbindung stehen. Das Vankhaus J. H. Stein hat
ar keinen gf auf den Verkauf des Weißblechkontors.
ir sind nur dort domiziliert, und das Bankhaus zieht keinen Nutzen weiter als seine Bankierprovision. Aber, wenn von einer „veralteten Organisation“ die Rede ist, so können das nur Leute schreiben, die es nicht verstehen. Wir sind durch⸗ aus nicht veraltet, wir sind ganz moderne Leute.
Vorsitzend er: Meine Herren, es sind im Laufe der letzten Debaiten die Fragen 6 und 7 wohl schon mit erõrtert worden. Ich nehme an, daß wir hierzu auch jetzt schon sprechen. Also wenn Ihre Ausführungen sich darauf mit⸗ en. so bitte ich, dies mit zu berücksichtigen
Generalsekretãr Dr. Wendlandt⸗Berlin: Meine Herren, ich muß zunächst daran erinnern, daß es in unserer Denk⸗ schrift hetzt: „Dieses schaint das Rohmaterial mit vorzube—= lasten . Es ift gesagt worden, es sei das durchaus unrichtig. Wenn wir es in dieser Form in die Denkschrift aufgenommen haben, so bedeutet das: wir wissen es zwar nicht, es scheint aber der Fall zu sein, und wir wollen von Ihnen gerade hören, wie es sich damit verhält. Wir haben es gehört und in Ihrer Antwort die Bestätigung gefunden, daß tatsächlich das Rohmaterial durch die Spesen des Kontors belastet wird; in welcher Göhr haben wir noch nicht gehört. Sie haben ge⸗ fagt: die Spesen werden auf die Werke verteilt, aber die Spesen entstehen durch das Kontor, und infolgedessen, seien fie groß oder klein, ist es richtig, daß eine Vorbelastung des Ma⸗ terials durch bas Kontor eintritt. Ich möchte das hiermit konftatiert und damit festgestellt haben, daß auch die Schluß⸗ folgerungen durchaus 3 sind, und daß es sich nicht um eine Phantasie handelt, sondern um eine ganz nackte Tat⸗ sache, die man nicht aus der Welt schaffen kann, ebensowenig wie den Widerspruch, daß die Werkẽè einerseits der Regierung