durch sie zur Einziehung elangenden Steuerbetrags zu ge⸗ währen. Bie Vollziehungsbeamten haben außerdem auf die tarifmäßigen Einziehungsgebühren Anspruch. Die Vollstreckungs⸗ behörde 9; vor zwangsweiser Einziehung der Steuerbetraͤge deren Uebereinstimmung mit den Fesssetzungen des genehmigten Umlagebeschlusses zu prüfen.
Artikel III.
Die Vorschriften der 88 63 Abs. 3 bis 5, 79 bis 81, 83 bis 86, 88, 890 und 94 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli i893 (Gesetzsamml. S. 152) finden auf die gemäß Artikel J genehmigten Kirchensteuern sinngemäß Anwendung.
Artikel IV.
81.
Gegen die Entscheidungen der kirchlichen Gemeindeorgane über Einsprüche gegen die Heranziehung oder Veranlagung zu einer gemãß Arükel L genehmigten irchensteuer steht dem Steuerpflichtigen die Beschwerde offen, welche binnen einer mit dein ersten Tage nach erfolgter Zustellung der Entscheidung beginnenden Hit von vier Wochen bei dem Konsistorium ein— ukegen ist. Das Konsistorium legt die Beschwerde mit seiner hen. tun der Staatsbehörde vor.
Die Entscheidung der Staatsbehörde erfolgt nach An⸗ hörung der Kirchengemeinde.
Ben Beschwerden von Angehörigen eines außerdeutschen Staats, welche damit begründet werden, daß für sie in dem Bezirke der Kirchengemeinde oder in deren nächster Nachbar⸗ schaft besondere, nicht von der betreffenden Kirchengemeinde unterhaltene gottesdienstliche Beranstaltungen bestehen, ist, wenn diese Behauptung zutrifft, stattzugeben, sofern nach einer in der Gesetzsammlung veröffentlichten Bekanntmachung des Staats dem auswärtigen Staate die Gegenseitigkeit verbürgt ist und der zur Kirchensteuer herangezogene Ausländer nicht der Kirchengemeinde gegenüber die Erklärung abgegeben hat, daß er zu deren kirchlichen Lasten beitragen wolle.
ministeriums in
auf Ver⸗ Mehrzahl
e.
ung der Steuer Steuerforderung onsistorium zu meinden
ssige Antrag us auf eine
ust sich auch auf weitere etwa noch
8 3. Wird die Beschwerde oder der des S 1 Abf. 1 und des 52 Ab. esetzlichen Frist bei der zan *r assung zuständigen Staatsd·= als gewahrt.
Gegen die Entscheidi der Staats⸗ behörden nach 88 1 und 2 art dem ersten Tage nach erfolgter Zustellun Z34nnenden Frist von zwei Wochen sowohl den Steuerpflichtigen als auch den beteiligten Kirchengemeinden die Klage bei dem Oberverwaltungsgericht zu.
Die Klage kann nur darauf gestützt werden:
Y daß die angefochtene Entscheidung oder der angefochtene Beschluß auf der Jichtanwendung oder auf der unrichtigen Anwendung des bestehenden Rechts, insbesondere auch der von den Behörden innerhalb ihrer Zuständigkeit erlassenen Ver⸗ ordnungen beruhe; ; .
Y daß das Verfahren an wesentlichen Mängeln leide,
In der Klage ist anzugeben, worin die behauptete Nicht⸗ anwendung oder unrichtige Anwendung des bestehenden Rechts oder worin die behaupteten Mängel des Verfahrens
gefunden werden. ö . In den Fällen des 81 Abs. 3 findet die Klage nicht statt.
n Vorschriften werhalb der Beschluß⸗
gilt die Frist
—
8
8 5.
die Erhebung der Beschwerde oder durch die Vertellungsantrags oder durch die Anstellung Zahlung der Kirchensteuer
Durch Stellung des Ver . der Klage wird die Verpflichtung zur nicht aufgehoben. .
5 Die Staatsbehörde ist befugt, bis zur endgültigen Ent⸗ scheidung die vorläufige Aussetzung der Vollstreckung anzu⸗ ordnen.
87. Der ordentliche Rechtsweg findet gegen die Heranziehung zu einer gemäß Artikel Lgenehmigten Kirchensteuer nur in ben Fällen der 5 9 und 19 des Gesetzes wegen Erweiterung
des Rechtswegs vom 24. Mai 1861 (Gesetzlamml. S. 241)
statt. Artikel V.
Wird im Falle des Artikels 27 Abs. 2 des Gesetzes, be⸗ treffend die evangelische Kirchenverfassung, vom 3. Juni 1876 (Gesetzsamml. S. 12 die Erhebung und Einziehung einer Umlage angeor Bestimmungen des 8 25 des
ĩ rhebung von Kirchensteuern d Parochialverbänden der evan—⸗ 2 der Monarchie,
efetz; und Verordnungsblatt
Artikel VI.
Die Bestimmungen dieses Gesetzes finden auf die Berliner
Stadtsynode und die Parochialverbände in größeren Orten
und ihre Organe sinngemäß Anwendung. Artikel VII.
6 Königliche a n. werden diejenigen Staats⸗
behörden bestimmt, welche die in den Artikeln J und N dieses
Gesez erwähnten Rechte auszuüben haben. ie durch 3 5 Abf. 2 des Gesetzes. betreffend die Berliner
Stadtsynode und die Parochial verbände in größeren Orten, vom 18. Mai 1895 (Gesetzsamml. S. 175) begründete Zu⸗ ständigkeit des Staats ministeriums bleibt 9
Artikel VIII.
betreffend die evangelische girchengemeinde⸗ und Synodal⸗ ordnung, vom 25. Mai 1874 (Gefcksamml. S. 147) und im Artikel 3 des Gesetzes, betreffend die Kirchengemeindeordnung für die evangelischen Gemeinden in den Hohenzollernschen Landen, vom 1. März 1897 (Gesetzsamml. S 69) sowie S h Abs. 1 des k betreffend die Berliner 2 und die Parochialverbände in größeren Orten, vom 18. Mai 1895 (Gefetzsamml. S. 175) werden aufgehoben .
Bas Gesetz über die Verjãhrungsfristen bei öffentlichen Abgaben vom 18. Juni 1840 (Gesetz samml. S. 140) findet auf Kirchensteuern fortan keine Anwendung.
Artikel LX. . Die Festsetzung des Zeit punktg, mit welchem dieses Gesetz in Kraft tritt, dleibt Königlicher Verordnung vorbehalten.
Artikel X. Mit der Ausführung dieses Ges der geistlichen, Unierrichts⸗ und beauftragt. Urkundlich unter Unserer und beigedrucktem Königlichen
Gegeben Gefle, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den 14. Juli 1905.
(C. S) Wilhelm.
ürst von Bülow. Schönstedt. Graf von Posadow sky. ö riger, . von Rheinbaben. Möller. Freiherr von ichthofen. von Bethmann-Hollweg.
es wird der Minister zedizinalangelegenheiten
H Unterschrift nsiegel.
Finanzministerium.
Nach dem abschriftlich angeschlossenen Schreiben des Herrn Reichskanzlers vom 19. d. M II. 173 besteht die Absicht, bei obwältenden Billigkeitsgründen auch diejenigen früheren Händler mit Süßstoff zu entschädigen, welche beim In⸗
gesetzes die ihnen verbliebenen
frafttreten des Suͤßsto ; t Süßstoffvorräte freiwillig unter amtliche Au fich gestellt meiner Verfügung
hatten, diese Vorräte aber vor den infolge — ĩ vom 5. Dezember v. J. III. 15 422 ersolgten Süßstoffankaͤufen durch das Reich haben vernichten lassen.
Ich ersuche Euer Hochwohlgeboren, alsbald festzustellen und anzuzeigen, ob im dortiger Verwaltungsbezirk derartige Fälle vorgekommen sind. Zukreffenden Falls wollen Sie Sich bichtitg darüber dußern, ob und welche Billigkeitsgründe ür Ve nachträgliche Gewährung einer Entschädigung an d beteiligen md zu machen sind.
Berli n 2 Ju . Der F nister. Im Nuftrage:
n
euerdirektoren und den
An sãmtl⸗ 5 . Hüringischen Zoll- und
errn teue
Abschrift 6 fn
gleichmäßigen Beachtung.
er.
An die naringen.
Der R
für das Renn Verbrauchs sieue kanzler zu ersuchen, darauf hinzuwirken, gründen auch denjenigen. schädigung beziehungéweise unter Zollverschluß
des Reichshausbaltsetats ahmen an Zöllen und ngenommen, den Reichs⸗
daß be valtenden Billigkeite ; Händlern mit Süßstoff eine Ent⸗ Erleichterung gewährt werde, deren
befindlich gewesene Sũüßstoff vorrãte vernichtet worden sind.
Die Resolution ist vom Bundesrat (zu vergl. die Beschlüsse vom J. April und 11. Mai 19085 § 268 und § 373 der Prot okolle) mir überwiesen worden.
Bei den geringen Mengen,
die in Frage kommen, trage ich kein Bedenken, der Resolution Folge zu geben. ch ersuche daher ergebenst, denjenigen früheren Händlern mit Süßstoff, welche beim Inkraft⸗ zreten des Süßftoffgesetzes die ihnen derbliebenen Süßsto ffvorräte freiwillig unter amtliche Aufsicht gestellt halten, diese Vorräte aber vor den infolge meines Schreibens vom 26. No- dember 1904 — II 6090 — erfolgten Süßstoff ankãufen duich das Reich haben vernichten lassen, eine Entschädigung von 4410 für je 1 kg des Reingewichts des vernichteten Süßstoffs auf Rechnung des Reichs zahlen zu lassen, sofern rortseits Billigkeitsgründe für die Ge⸗ währung dieser Entschädigung im einzel nen Falle als vorliegend erachtet werden. In letzterer Hinsicht werden die mit dem oben angezogenen Schreiben mitgeteil ten Grundsätze für den Ankauf. der in Steuer. gewahrsam befindlichen usw. Bestände an Süßstoff durch das Reich einen Anhalt biete
dere Weise ermittelt werden
das Reinge — tel s wenn die Enischädigung auf
können, so i letzterer Gru Eine mit den Quittungen der Empfänger belegte Zusammen
an der verauslagten Beträge bitte ich mir zum Zwecke der Er⸗ tattung tunlichst bis zum 1. Bktober d. J. gefaͤlligst zugehen lassen
zu wollen. Berlin, den 10. Juli 1905. Der Reichskanzler. In Vertretung: don Stengel.
An den Herrn Finamminister hier.
Ministe rium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Dem Regierungs⸗ und Forstrat Lach ist die Forstinspektion Köslin-⸗West übertragen worden. Versetzt worden sind: der Regiexungs⸗ und Forstrat B ublitz in Köslin nach Stettin unter Uebertragung der Forstinspeltion Stettin⸗Torgelow.
der Oberförster Strehlke in Kleinnaujock, Regierungs⸗ bezirk Königsberg, nach Walsrode, Regierungsbezirk Lüne⸗
burg, und
der Oberförster Ober⸗ försterei Meisenheim, Regierungsbezirk Koblenz, nach Jänsch⸗ walde, Regierungsbezirk Frankfurt.
Der Forstassessor und Oberleutnant im Reitenden Feld⸗ jügerkorpns Gernlein ist zum Sberförster in Kleinnaujock,
Regierungsbezirk Königsberg, und der gar n Luka in' Lysack, Oberförsterei Reußwalde,
Stubenrauch in Sobernheim,
Ministerium für Handel und Gewerbe. Bei dem Minist erium für Handel und Gewerbe sind zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren ernannt der technische Gisenbahnsekretär Thiede und der Regierungs⸗ sekretaͤr Stöveno in Berlin.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist der bisherige Eisenbahnsekretär Karl Widera zum Geheimen expedierenden Setretär und Kalkulator ernannt.
Personalrerändernn gen.
stõniglich Preußische Armee. Wisby, an Bord S. M. Jecht „Hohenzollern“, 26. Juli. Gr. . Sberlt. im J. Ostasiat. Inf. Regt. der Ostasiat. Besatzungsbrig., aus dieser Brig. gusgeschieden und im Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm IV. (I. Jomm]) Nr. 2 angestellt.
Kaiserliche Schutztruppen. Schutztruppe für Süd westafrika. Durch Verfügung des Reichskanzlers (Oberkommando der Schu tztrupp en) 17. Juli. Schmidt, Behrens, Proviantamtsaspiranten, unter Uebernahme in die Schutztruppe mit dem 20. Juli d. J. zu Probiant⸗ amtgassistenten in der Schutztruppe ernannt; die Genannten beziehen Gebührnisse des neuen Dienstgrades vom 1. August 1906 ab. Sigl, Reinecke, Unterveterinäre, unter Uebernahme in die Schutztruppe mit dem 14. Juli d. J zu Oberveterinaͤren ernannt; dieselben be⸗ ziehen Gebuührnisse des neuen Dienstgrades vom genannten Tage ab. 17. Juli. Wolff, Unterpeterlnär, mit dem 20. Juli d. J. in die Schutztruppe übernommen und mit Wirkung vom genannten Tage zum Bberbeterinär in der Schutztruppe ernannt; der Genannte ezleht die Gebührnisse des neuen Dienstgrades vom 1. August
18905 ab.
Angekommen: Seine Exzellenz der Minister des Königlichen Hauses von Wedel, aus Norwegen. Abgereist: der Direktor im Reichsschatzamt Kühn, mit Urlaub.
Aichlamlliches Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 1. August.
Seine Majestät der Kaiser und König trafen gestern nachmittag um 4 Uhr an Bord der Jacht Hohen⸗ zollern“ in Kopenhagen ein. Die Forts sowie die dort liegenden Kriegsschiffe feuerten Salut. Der Chef des dänischen Geschwaders, Seine Königliche Hoheit der Prinz Waldemar von Dänemark, fuhr alsbald von seinem i, schiff „Olfert Fischer“ aus zur Begrüßung Seiner Majestät ln Börd ] der Jacht „Hohenzollern“ Um 43 Uhr begaben Sich Allerhöchstdieselben an Land en Jandungsbrücke von Seiner Majestäs dem König. von Dänemark empfangen, von wo Sich Ihre Majestãten alsdann nach dem Schloß Bernstorff begaben, wo Seine Majestät der o g Aufenthalt genommen haben.
Seine Majestät nahmen gestern die Vorträge des Chefs des Rilitärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen⸗ Haeseler und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals Freiherrn von Senden⸗Bibran entgegen.
von Lerchen⸗ fel d-Köfering ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder uͤbernommen.
Der Fürstlich bulgarische diplomatische Agent, General⸗ major Nik yph oroff . ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschaͤfte der diplomatischen Vertretung wieder übernommen.
Der Königlich baherisch. Gesandte 6
Laut Meldung dJ , W. T. B. ist S. M. S. „Loreley“ gestern von Piräus nach Leukaz (Gonische Inseln) in See gegangen.
S. M. S. „Hansa“ ist gestern in Tsingtau eingetroffen.
S NM. Torpedoboote, S. H“ und „Taku“ sind gestern von Tientsin nach Tsingtau gegangen.
68. M. S. „Tiger“ geht 3 von Tsingtau nach Tschemulpo in See.
Deutsche Kolonien.
Die Nachrichten über Hendrik Witboi haben sich, wie „W. T. B.“ berichtet, in den letzten Wochen widersprochen. Noch am H. Juli meldete der Generalleutnant von Trotha, daß nach Angabe des Majors von Estorff Hendrik Witboi sich mit einem ansehnlichen Anhang, gut bewaffnet und qus erüstet, auf englischem Gebiet bei Leh utitu befinde, in der n. bei Beginn der Regenzeit in deutsches Gebiet einzufallen. 1 Tage darauf lief die Nachricht eines Agenten ein, Hendril sei sn bier Kolonnen in Anmarsch gegen die Linie Koes — Kirii (nördlich von Hasuur), um sich mit dem nach dem Nordestrand der großen Karas berge geflüchteten Moren ga zu vereinigen. ö wurden die? am Auob entbehrlichen Truppen unter
ajor von Estorff bei Da beras und Persip versammel und Hasuur siark besetzt. Die Aufllaͤrung dieser Truppen bestätigte die Agentennachricht nicht. hingegen wurde fest— gestelli, daß in den letzten Wochen in der Gegend von Gibeon und Ta ber as mehrfach kleinere Banden von Ost nach West durchgezogen waren.
g Auch die Patrouillen von Gibeon und Mallah she meldeten stärkere
hottentottenansammlungen in
den Felsschluchten des udup. s wurde hierau und die 5. Kompagnie des Feldregiments Nr. 2 sowie die Halb⸗ batterie Winterfeld von Aminuis nach Stamprietfontein heran⸗ ezogen.
ö Mlimahlich mehrten sich die Anzeichen, daß Teile der Wit⸗ bois in kleinen Banden den Aubb nach Westen zu über⸗
Alle diesem Gesetze zuwiderlaufenden Bestimmungen, ins⸗ besondere die beiden letzten Absätze im Artikel 3 des Gesetzes,
Regierungsbezirk Königsberg, zum Revierförster ernannt worden.
schritten. Einzelne Trupps zeigten sich bei Mu korob und am
*
die Besatzung von Gibeon verstarlt
und wurden an der
auz. Der Kaiser erwiderte mit
unteren Hu du p, auch wollten treu gebliebene Bersebaleute hendrik itboi und seinen Unterkapi tän Samuel Isaak in eigener Persen am Hudup und in Der Naukluft r. haben. Endlich wurde am 20. Juli bei Seß⸗Kameelbaum, 30 Km nördlich von Gibeonm, eine Berpflegungskolonne von 5 Wagen durch eine etwa 1530 Mann fltaͤrke Hotten tottenbande überfallen und geplündert.
9. melder der Generalleutnant 2 on Trotha, daß nach uvellässigen Nachrichten Hendrik W itboi und Samuel . ch dem Hudupxrepier gelangt waren. Si zllen sich neuerdings nach dem Füdlich davon gelegenen
Keitsubrevier gezogen haben. Der General wird nach er⸗ folgter Bestätigung dieser Nachricht Alle verfügbaren Kräfte
zum Angriff einsetzen. . Gegen Cornelius wurde nach de nn Gefecht bei Keidorus Fischfluß abwärts und den
am 21. . die Verfolgung den ) Dranjefluß aufwärts forkgesetzt. Es fanden wiederholt Zu⸗ se iner Werften deckenden
sammenstöße mit dem den Abzug ende Gegner statt; die feindlichen Stellungen mußten zum Teil mit dem Bajonett gestürmt wenden. Der Feind hatie beträchtliche Verluste an Kroͤegsleuten, Pferden und Vieh; seine durch wilde Ielsschluchten führende Nückzugsstra ße zeichneten liegengebliebene Hottentottenleichen. Kadaver geschlach te ter Rinder . zurück⸗ gebliebenes Jungvieh.
Schwächeren Hottentottenbanden gelang es, hier und da nördlich des K deutsche Ven pflegungstransporte an— zufallen. Die Verpflegung der im Su den fechtenden Truppen wird durch diese Unsicherheit der Zuf uhr beeinträchtigt.
Großbritannien und Irland.
57 senkung der Dampfer . rufsische Kreuzer aus, achtet der Gntscheldung der rufsischen Pri s engerichte verfolgt werden.
plündern die Güter.
In der gestrigen Sitzung des O berhauses führte, wie W. T. B.“ berichtet, der Minifter Des Auswärtigen Marquis Lant dow ne in Erwiderung auf eine Anfrage bezüglich der Ver, Sr Kilda = und. . Ikhona“ durch die Entschädigin ngsforderungen würden unge⸗
In der gestrigen Sitzung bes Unter Baufes sagte der Staatz sekrelir Brodrick in Becntwortung Liner Frage, betreffend die Rede des Vizekönigs von Indien! Sord Gurzon, die Re⸗ gierung habe den Wortlaut der Rede sorgfältig geprüft. Sie sei n Ausdrücken gehalten, die leicht 311 Mißverständnissen Anlaß geben lönnten; da aber Tie betreffende Frage zur Zufrieden heit sowohl des Vizekönigs als auch Tord Kitcheners erledigt sei, sei die Regierung damit zufrieden, die Fragen als erledigt ju betrachten und die Erklärung des WBißtekönigs in seiner Rede, er wünsche die Politik der Regierung dem Gesetz entsprechend, ohne Vorbehalt durchzuführen, anzune hrnen. Im weiteren Verlauf fragte Bryee, wann der Schriftwechsel zwischen der englischen, französischen und deutschen Regierung in der Marokkoangelegen heit werde veröffentlicht werden. Der Unterstaatgsekretär Earl of Perey erwiderte, eine Bekanntgabe die Tes Schriftwechsels sei nicht angüngig, solange die Verhandlungen noch schwebten, und die Angabe eines Ketmins für die Veröffentlichung feCT augenblicklich nicht möglich Im Verlaufe einer Geschã fte ordnungs de batte erklärte der Premier⸗ minister Balf our, er erwarte, daß die Se ssion ungefähr am 13. August schließen werde.
NRußlland.
Wie die Königsberger „Hartungsche Zeitung“ aus Riga
meldet, wurde der Baron Blstram Auf Reschen ecken gestern
von aufrührerischen Bauern erschossen. Die Aufrührer f Aus Grobin sind Dragoner abgesandt worden. J
Der Streik der Arbeiter der Wladikaw kas⸗Eisen⸗ bahn dauert, dem „W. TD. B.“ zufolge, auf der ganzen Linie fort. Die Ausständigen halten die Züge nach Rost ow am Don an; dort stockt der Handel völlig, und man befürchtet
erfahrt, gestern namens
haben die kretischen A ufst än Aufruf der Generalkonsuln der Schartzmächte Kretas gemäß die 56 niederzulegen und an den Neformen im Innern mit— zuwirken.
gesamten Streitkräfte kum interimistischen Wali von
wie dem T. Berana abgereist. zusammen,
der Königlichen Familie W
.
ernste Unruhen.
Türk eĩ.
Botschafter hat, wie „W. T. 8 — der sechs (Sroßmächte in Sachen der mazedonischen Finan zref erm der Pforte eine Kollektiv⸗ note überrei ht, worin die schleurrige Annahme der in der
Der öst erreich ische
ersten Kollektivnote über denselbe n Gegenstand enthaltenen Forderungen verlangt wird.
des Wiener „Telegr⸗Korr⸗Bureaus“
Nach einer Meldung dischen es abgelehnt, dem
Der Marschall ch a, der Kommandant der
ift, dem „W. T. B.“ zufolge,
NYem en ernannt worden. Serbien.
ch einer Meldung des Wiemer „Telegr⸗Korr⸗Bureaus“
Feisi Pas dn Yemen.
Na
wird die 6 nach den Nachwahlen vom Sonntag aus 89 Selbstän
14 Nationalisten, 3 Liberalen, 4 Fortschrittlern, 2 Sozialisten und 1 Bauernparteiler bestehen.
ig⸗Radikalen, S5 Gemäßigt⸗Radikalen,
Montenegro.
Der Präsident des Staatsrats Bojo Petrowitsch ist,
T. B.“ aus Cetinsje gemeldet wird, nach Sr trifft mit dem Wali ven Ko ssowa um die Ursachen der häufigen Konflikte bei der Gienzbevölkerung festzustellen und die geeigneten Maßnahmen zu studieren, wie die Ruhe und Ordnung an der Grenze her⸗ gestellt werden könne.
9 9
Dänemark.
Gestern um M/ UMhr Abends fand, wie W. T. B. be⸗ richtet, im Schlosse Bernstorff bei dem König von Däne⸗ mark Tafel statt, an der der Deu t s che Kaiser, die Mit lieder iche : der Mi mi sterpräsident, der Minister des Auswärtigen, die Mitglieder Der deutschen Gesandtschaft und die Hofchargen teilnahmen. Während der Tafel brachte der König Christian einen Toast auf den Kaiser Wilhelm einem Trinkspruch auf den
König Christian.
Vorposten befand. Die westlich des
d QAsier·
Der „St. Petersburger Delegraphenagentur / zufolge saeldel der General Li newitsch nnter dem 2. Juli:
Die Armee hält die Gegend bon Heilungtschöng, besetzt. Am Zz. Juli batte eine Armeeabteil Ang, die auf das Defilee von Fango ou lin, vorgegangen war, als Re sich am 24. Juli Eh r da gou n istlicher Richtung näherte, ein Gefecht mit Chunchusen. Unsere Ab⸗ teilung besetzte das Dorf nach einem , Am 26. Juli rückte ag Detachement weiter vor, wobei es fich beständig im Feuergefecht mit den auf das Dorf Maloug oou Rach zurückziehenden japanischen orfeß gelegenen Hügel waren
vom Gegner besetzt. Nach Beschießung der in mehreren Reihen an⸗ gelegten japanischen Schützengräben gingen unsere Truppen zum An⸗ griff über und erstürmten gegen 6 Uhr Abends die japanische Stellung. Die Japaner zogen sich unter beträchtlichen Verlusten zurück. Das Delachement trat nach Erfüllung seiner Aufgabe den Ruͤckmarsch an.
Von der japanischen S achalinarmee berichtet eine amt⸗ liche Meldung aus Tokie:
Die selbständigen Kavalleriestreitkräfte, 27. Jull in Lu itow einrũckten, zogen sich die in der Stadt herrschten, in zurück. Der linke Flägel der Armee begann am 28. Juli um 3 Uhr früh gegen Luikow vorzugehen, um es in seine Gewalt zu bringen. Die Vorhut und die Kavallerie zogen, nachdem sie den Feind auf der Nordseite von Luikow angegriffen hatten, in die Stadt ein, wo es zu Straßenkämpfen kam. Um 8 Uhr Vormittags war Luikow pollständig ein genommen. Der rechte Flügel der japanischen Sachalin armee hielt sich nach Befiegung der russischen Streitkräfte bei Weder nikow ski hart auf den Fersen des Feindes, dessen Haupt- macht seit der Nacht zum 28. Juli in Unordnung nach Süden floh. Die zur Verfolgung abgesandten japanischen. Truppen stießen am 28. Juli 8 km füdlich von Luikow auf russische Infanterie in einer Stärke von 800 Mann, von denen 200 getötet und schließlich Fb0 Mann gefangen genommen wurden. Der Feind, der unserm rechten Flügel seit dem 27. Juli gegenüberstand, bestand aus 3050 Mann Infanterie und 8 ö während die feindlichen
die am Nachmittag des infolge schwerer Unruhen,
Truppen, die dem japanischen linken Flügel gegenüberstanden, aus 2006 Mann Infanterie mit 4 Kanonen estanden.
Ueber die Landung holländischer Truppen auf Celebes wird aus Boni amtlich gemeldet:
Unter der Deckung des Geschützfeuers landeten 7 bewaffnete Dampfboote und größere Fahrzeuge am 28. Juli bei Bena (nördlich von Badjoewa) Truppen. Sämtliche Befestigungen von Bena wurden im Sturm genommen. Der Feind wurde zurückgeschlagen und ließ 2656 Tote und 9 Verwundete zurück. Die Truppen biwakieren wischen Bena und Badioewa; die Landung wird fortgesetzt.
Afrika. Nach einer Meldung der „Agence Havas“ wurde der Maghzen davon in Kenntnis gesetzt, daß die portugiesische Regie rung an der Marokkokon ferenz . werde = Wie der „Times“ aus Tanger telegraphiert wird, haben auch die Vereinigten Staaten von Amerika die Einladung zur Marokkokonferenz angenommen.
Statistik und Volkswirtschaft.
allgemeine Streik im Spediti
Aus Breslau wird der auf die in der letzten Versamm eiter der Maschinen⸗ bauanstalt „Breslau gemachten tteilungen erklärten der Verband der Schlesischen Metal lindustriellen und die ihm angeschlossenen Firmen, daß sie der Forderung eines Lohntarifes den äußersten Widerstand entgegensetzen und deswegen vor der harten, aber von der Notwendigkeit diktierten Maßregel einer Ausfperrung der Arbeiter und, wenn es fein müsse, der Schließun der Betriebe nicht zurückschrecken würden. Keine der Fabriken, au deren Zugeständnisse sich die Arbeitnehmer in ihren Versammlungen berufen, um die Annehmbarkeit ihrer Forderungen damit darzutun, habe den Lohntarif, dessen Unannehmbarkeit bei sämtlichen Arbeit gebern außer Zweifel stehe, anerkannt. (Vgl. Nr. 175 d. Bl)
In Cöln beschloß, wie die Rh.⸗Westf. Ztg.“ erfährt, am Sonntagabend eine von über 890 Dachdeckern, Bauklempnern, In stallat euren und Kupferschmieden besuchte Versammlung, überall in den Ausstand zu treten. (Vgl. Nr. 178 8. Bl.) — Auch in Mülheim . R. droht ein Ausstand, da die Arbeiter der oben erwãhnten Geschäftezweige bereits gemeinsam die Kündigung ein⸗ gereicht haben.
Die gestern in Witten tagende Versammlung des Rheinisch⸗Westfälischen Arbejtgeberhundes für das Baugewerbe, die über die in Essen gefaßten Beschlüsse der Einigungskommission entscheiden sollte, beschloß, wie W. T. B.“ meldet, einstimmig, bis zum 1. April 1906 keine Lohnerhöhungen zu bewilligen, gab aber einstimmig ihrer Geneigtheit Ausdruck, nach Maßgabe der örtlichen Verhãltnisse hinsichtlich einer Lohnerhöhun für das Jahr 18906 ab 1. April die Verhandlungen fortzusetzen (ogl. Nr. 177 d. Bl). =
Gestern sind in Meerane, in Glauchau, Reichenbach, Mylau, Gera, Greiz und Weida, wie die „Köln. Ztg. erfährt, ber 11000 Färbereiarbeiter ausgefperrt worden (gl. tr. 175 d. Bl 5. Die, Haltung der Aut gesperrten ist rubig. Der Sächsisch⸗Thüringische Weberei erband sperrt nicht aus, fondern kündigt am Freitag mit 14 tägiger Frist. — Die Mindest. forderung der Arbeiter beträgt 15 M in der Woche, das Angebot der Farbereikonvention 1446 Im einzelnen soll jeder männliche Arbeiter einen Mindestlohn von 2,35 4 im Tag erhalten und nur bei Arbeitern unter 18 Jahren ein Abzug von 100g zulässig sein, ebenso bei solchen, die noch Fein halbes Jahr im Betrieb tätig sind. Den weiblichen Arbeite kräften wurde für Glauchau ein Mindestlobn ven 8: 50 6 und fur Meerane von 6 in der. Woche zugestanden, wenn sie drei Monate im gleichen Betrieb tätig waren. Außerdem soll in Meerane und Glauchau jeder angefangene Arbeitstag voll bezahlt werden. Der Sãchsisch. Thüringische Webereiverband beschäftigt über 30 000 Arbeiter.
Kunst und Wissenschaft.
Große Berliner Kunstausstellung 1905.
XI.)
Im großen Skulpturensaal zieht die Aufmerksamkeit vor allem Ludwig Cauers für Gravelotte bestimmter Engel auf sich (1225. Es scheint, daß in dem Bestreben, hier etwaz von dem Ueblichen Ab⸗ weichen des zu geben, der Künstler der monumentalen Gestalt einen genreartigen Zug beimischte, der der Einheit der Auffassung nicht erade günstig war. Die große Gruppe Eberleins „Gottvater aucht Ädam den Odem ein“ (1236) ist schon aus früheren Ausstellungen bekannt, iner Serie von Dar⸗ stellungen zur Geschichte ts, von denen sie eine der anmutigsten ist. Eine sehr wirkungsvolle Gestaltungskraft besitzt ein bis jetzt noch weni hervorgetretener Künstler, Hermann Pe in Charlgttenburg; 6 große Gruppe. Der Kuß“ (1340) eweist ein außerorden i ches Kompositionggeschick. Gotthard Sonnenfeld sandte eine geschmackvolle Büste des verstorbenen fte von St. Hedwig, des Prälgten Neubert, ein (1379). Recht billig ist die Allegorie des Grabdenkmals (13275 von Ernst Müller Braunschweig; ebenso wirkt Willibald Böttch ers „Hilfe modell für eine Grabfigur. (1216) recht trivial. Ernst Herter, der schon in seiner Kirke (1263) Gold, Elfenbein, Silber, Tdelsteine und Onvx zu einem wirkungsvollen Ganzen zu ver⸗ einigen suchte, geht in der Walpurgisnacht (i264) auf die Erzielung einez pikanten Reizes durch die Verbindung von Goldbronze und
) Vergl. Nr. N, 107, 115, 122, 131, 137, 119, 171, 172 und 177 8. Bl.
der karauffolgenden Nacht wieder
Marmor aug. Hübsch, nur in den Maßen ein wenig ju gro Martin Götzes „Vor dem Bade“ (1252); gut tit kin Viktor Seife rts „‚Anglerin“ (1372), und in einer anmutigen Erscheinung zeigt Arihur Hoffmann die „Erkenntnis“ (1268. Dagegen macht Kart Broses „Sieger (1218) einen ganz akademischen Eindruck, und Wilhelm Wandschneider sieht in dem für Dortmund bestimmten ‚Bismard. (386) lediglich den Käüraffiet. Geradezu quälend, für den Beschauer bat E Otto feine Ermũdete Wasserträgerin (1334) komponiert, und auch Rudolf Backhaus ' Sterbender Siegfried macht einen wenig erhebenden Eindruck ¶ 198). Durch schwere Verständlichkeit zeichnet sich Heinz Müllers Werden und Vergehen (1324) aus; wohl kaum wird ein unbefangener Betrachter aus dieser Gruppe, dem Alten und dem jauchjenden Kind, den vom Künstler gewollten Sinn herauslesen.
Besser als derter ist es Joseph Hinterseber gelungen, in dem Gänsedieb (1267) die Vergoldung seinen Zwecken dienstbar zu machen; durch sparsame Verwendung wirkt sie sehr belebend und trägt zu dem' frischen Gindruck bei, den diese fleiige Arbeit macht. Des verstorbenen . Epler ‚Kugelspieler⸗ (1240) ist eine von den wenigen Genrefiguren, die auch elne Ausführung im großen ver⸗ tragen. Zu den, Gipsrätseln gehört auch Hermann Pagels Opfer! (337), ein Relief, das geradezu unverständlich ist. Hans Liebmanns Wandbrunnen“ (1363) zeigt, daß Volkmanns Art schon Schüler gemacht hat. Als echter Schreihtischschmuch erweist sich Bern⸗ har diens zurechtgestutzter Schäfer ¶ 206), während eine Bildnis⸗ 1 a Deftent durch ihre Empfindung und geschickte Behand—⸗ ung anzieht.
Mit größeren Ausftellungen find Rudolf Maison und Willy Zügel vertreten. Die Nachlese, die aus dem Werk des Toten ge⸗ Halten ist, hat auch allerlei Werke an den Tag gefördert, die, wie der Wotan, der „Kreuzritter“, der „Siegfried“ und die ‚Rheintöchter'“, weniger bedeutend sind; der Neger“, die ‚Negerin! und der Faun mit der Gang' sind wohl die anziehendsten Stücke. Willy Zügels Tiere, die Pferde und die Schweine, der Kondor, der Pelikan, der Eisbär und die Giraffe, zeigen eine liebevolle Beobachtungsgabe, der nur die Gabe einer etwas mehr zusammenfaffenden Gestaltungskraft zu wünschen wäre; es dominieren sonst zu häufig die Einzelheiten.
Sehr sparsam haben sich in diesem Jahrs die Architekten an der Ausstellung beteiligt, größere Modelle fehlen fast gänzlich, die Pläne und Ansichten herrschen vor. Am interessantesten sind vielleicht die Theaterprojekte: ein sehr massiwes für Dortmund von Martin Dülfer (2174), dann zwei von dem Erbauer des Cölner Theaters Karl Moritz für Kattowitz und Düren (220 und 2203), ferner ein Entwurf für das Volkstheater in Charlottenburg (2208) von Reinhardt und Süßenguth und schließlich der im Katalog nicht verzeichnete für ein neues Dpernbaus in Berlin. Wenn an der Grundform des modernen Theaters auch nicht viel zu ändern ist, so ist die äußere Erscheinung dez Baus und die Fassade doch noch sehr wandlungssaähig; namentlich Moritz hat manche glückliche Ider zu ver⸗ körpern gewußt. Eine . Bie marcksãule Arnokd Hartmanns (2186) hat eine von der Säule gesonderte Feuerstätte, die noch dazu nur wenig erhöht über dem Boden angebracht ist. Da an diesen Gedenktagen keine Kartoffeln geröstet werden sollen, werden weit⸗ hin sichtbare Flammenzeichen gefordert werden, und so dürfte der Autor mit dieser Idee ziemlich allein stehen. Als Ausbeute ihrer Studien⸗ reifen sind hübsche Aufnahmen von Fritz Drechsler, Dom zu Erfurt / und. „‚Pilazja Signorig in Verona“, von Bodo Ebhardt eine italienische Burg, von Ewald von Rechenberg Studien aus Stralsund und Prenzlau ausgefsellt. Cine ganze Arzahl . von Privatgebäuden bilden den Schluß dieser karg bedachten
eilung.
Auch das Kunstgewerbe hat sich sehr zurückhaltend gezeigt. In der von Alfred Grengnder eingerichteten Kojenabteilung hat Artur Diener eine Kollektivausstellung seiner originellen Avr i kationgzarbeiten veranstaltet. Die Tiere gelingen ihm, wie der Affe, der Bär, ferner die Hirschschädel, stets am besten; eine sentimentale An⸗ ,. in dem großen Stück mit der Landschaft zeigt, wie schwer es ist, Gefühle zu applizieren. Max Fleischer Wiemans Batikstoffe, diese NReubelebung der alten holländischen Kolonialkunst, bringen recht wirkungsvolle Muster. Doch wenn, wie es bei einem Stäck schien, wirklich stehengebliebene Wachsreste zur Erzielung eines größeren Effekts benutzt werden, so durfte nur geringe Haltbarkeit den Vor⸗ hängen prey ezeit werden. Florenee Fesfie Hösels Hand⸗ ftickereien sind, solange sie sich mit einfachem Ornament begnügen,
eschmackvoll und auch in der Farbe anziehend; wenn aber eine ganze
andfchaft wiedergegeben werden soll, so erregen sie ungewollte Heiter⸗ keit. Schrankenlose Anerkennung verdienen jedoch die Arbeiten von Mathilde und El sa Huber (2234) hier ist intime Beobachtung der Pflanze, feines Stilgefühl für die Grenzen der Technik und eine ir Kunst der Raumfüllung und der Verteilung des Ornaments zu nden.
Der ‚Werkring', Vereinigung für Haus. und Wohnungskunst, ist zum großen Erstaunen aller stãndigen Ausstellungsbesucher doch noch am Schluß der Ausstellung mit seiner Veranstaltung fertig ge⸗ worden. Ver Archltekt August Endelll bat für ihn eine bũbsche Stelle geschaffen, an der seine gefällige Zierkunst gut zum Ausdruck kommt, nur stehen die beterogensten Möbelstücke etwas unglücklich in dem Raum umher? neben der Ausstattung eines Schlaf⸗ zimmers für Kinder große, den Amerikanern nachgeahmte Sitzmöhel, dann eine Ecke mit Polstermöbeln und schließlich, wohl Tas Beste in diesem Raum, einiges von Kurt Störing entworfene Möbel, sehr graziös, sehr delikat, aber auch — und dies aft namentlich von. einem Schrank aus hellem Birkenbolz — bequem und gebrauchs⸗ fähig. Gänzlich verfeblt ist das rot gehaltene Eßzimmer von Fig und Rudolf Wille; die Ausführung der Stühle kann man nur als töricht bezeichnen, und auch das übrige ist trotz der r gn Zahl der Mitarbeiter wenig erfreulich. Unter den Zimmern ist die Halle Anton Hh bers zu erwähnen, mit ibren in den Formen einfach gehaltenen
öbeln, die mit farbigen Einlagen verztert find. Bei den Sekretären wird jetzt vielfach reumütig zu den alten Mustern zurückgekehrt, einige lassen den alten Sekretär mit der herabzulassenden Klappe wieder aufleben, Huber geht sogar auf den Kabinettschrank wieder zurück. Ein behagliches Herrenzimmer mit schwarz gebeizten, bequemen Möbeln ist nach den Cntwürfen des Freiherrn von HwHorn⸗ stein⸗ Grüningen in Dittmar Möbelfabrik ausgeführt. Artur Biberfeld zeigt großes dekoratives. vielleicht mitunter ein wenig an das Theater erinnerndes Geschick in der Äusftattung eines Landhauses mit Brunnenhof, und Alfred Altherr entwarf für J. C. Pfaff ein in Braun und Grün gehaltenes Wohn- und Sveise zimmer. Die Räume gruppieren sich um einen außerst geschickt vom Architekten Albert Geßner angelegten Gartenhof. 8
Der Geschichtschreiber, Professor Dr. Konstantin Bulle ist, wie dem . W. T. B.“ aus Bl ument bal gemeldet wird, am gestrigen Tage dort verstorben. Er war am 30. März 1844 zu Minden in Weslfalen geboren. Im Jahre 1879 wurde er Direktor des Gym⸗ naflumß zu Bremen und 1892 zum bremischen Schulrat ernannt, nahm aber 1894 aus Gefundheitsrucksichten den Abschied. In den Jahren 1887 bis 1399 war er Vertreter Bremens im Reichstage, wo er sich der Deutschfrelsinnigen Partei anschloß Sein Hauptwerk ist die Geschichte der neuesten Zeit 1815 — 1871 E Bde., Leipzig 1575 —= 76; 2. Aufl. — fortgesetzt bis 1885 — 4 Bde., Berlin 1886-1887).
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungẽ⸗
maßregeln.
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrat in Kenstantinopel hat far Herkünfte von Alexandrien — unter Aufhebung der bisher angeordneten Quarantãnemaßregeln — eine 48 stündige Beobachtung nebst Deßinfektion und die Anwendung des Reglements über die Ver⸗
nichtung der Ratten und Mäuse auf Schiffen verfügt. Diese Maß