Gesetz, betreffend die Bewilligung weiterer Staatsmittel
zur Verbesserung der Wohnungs ältni . die in ö 84 n it sind, und von gering besoldeten Staatsbea
Vom 8. Juli 1905. von Gottes Gnaden König von
Wir Wilhelm, Preußen c.
verordnen mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags
der Monarchie, was folgt:
Der Staatsre ben Millionen e
der Wohnungsverhältnisse von Arbeit
Betrieben beschäftigt sind, und
beamten, zur Verfügung gestellt.
4 651 5 . 6 ark ist eine Anleihe durch Veräußerung eine sprech Betrags von 9 . An Stelle der Schuldverschreibu Schatzanweisungen ausgegeben werden. ist in den Schatzanweisungen anzugeben. wird ermächtigt, die Mittel zur Einlö anweisungen durch Ausgabe von neuen Schatzanweisungen und von Schuldverschreibungen in dem erforderlichen Nennbetrage Die Schatzanweisungen können wiederholt aus—
zus beschaffen. gegeben werden.
. Schatzanweisungen oder Schuldverschreibungen, die zur Einlösung von fällig werdenden Schatzanweifungen bestimmt sind, hat die Hauptverwaltung der Staatssch ordnung des Finanzministers vierzehn Tage vor termine zur Verfügung zu halten. Schuldpapiere darf nicht vor dem Zeitpun
dem die Verzinsung der aufhört.
Wann, durch
und zu welchen Kur
2
en die Schatzanweis
verschreibungen verausgabt werden solle
minister.
Im übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der il riften des Gesetzes vom 19. Dezember fs6h, betreffend die Konsolidation preußischer Staatsanleihen (Gesetz⸗ des Gesetzes vom 8. März 1897, betreffend amml. S. 43), und des eines Aus⸗
Anleihe die Vors
samml. S. 1197), die Tilgung von Staatss
ulden (Gesetzs
Gesetzes vom 3. Mai 1905, betreffend
Aeichsfonds für die S. I55)), zur Anwendung.
1
Dem Landtag ist bei dessen nä
sammenkunft über die Ausführung di
zu geben.
Urkundlich unter Unserer und beigedrucktem Königlichen
. Unterschrift nsiegel.
rieben bes
1 ie Bildun Eisenbahn verwaltung
ster regelmäßiger es Gesetzes Rechenschaft
ierung wird ein weiterer Betrag von fünf— ark zur Verwendung nach
setzüs vom 13. August 1895 (Gesetzsamml. treffend die Bewilligung von Staatsmi
21)
edachten fünfzehn Millionen
aufzunehmen. ngen können vorübergehend Der Fälligkeits termin Die Staatsregierung sung dieser Schatz⸗
83. „, di welche Sten und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuße, fn welchen Bedingungen der mis un ungen und die Schuld n, bestimmt der Finanz—
Gegeben Flensburger Föhrde, den 8. Juli 1905. Wilhelm.
¶ . S.)
rst von Bülow. Schönstedt. Gr tudt. Freiherr von Rhein baben.
ö
von Posadowsky. öller. von Budde.
Freiherr von Richthofen. von Bethmann-Hollweg.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Dem Privatdozenten in der philo Friedrich Wilhelms⸗Universität zu . 3 und dem Privatdozenten in der
er Universität Halle⸗Wittenberg
ist das Prädikat „Professor“
Der Arzt Dr. Lindemann Kreisarzt ernannt und mit der
bezirka in Berlin beauftragt worden.
sophischen Fakultät der n Dr. Ixthur Rosen⸗ philosophischen Fakultät Dr. Hermann Schwarz beigelegt worden. aus Charlottenburg ist zum Verwaltung des III. Freisarzt⸗
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Bei dem Berggewerbegericht in Beuthen O.-S.
Amtsrichter Stein
der Kammer Rybnik
Die von heute ab zur Aus der eigen gg enthalt
Nr. 1
überwachungsbedürftiger
633 das Gesetz, betre
unter
g mit dem Vorsitz worden.
gabe gelangende Nummer 31
— s ffend die Bewilligung wei Staatsmittel zur Verbesserung der ern er ü h n, tr, Arbeitern, die in staatlichen Betrieben beschäftigt sind, und von gering besoldeten Staatsbeamten, vom 8. Jul 1905, unter Nr. 10634 das ö der . 3 Kosten der Prüfung zbe Anlagen, vom 8. Juli 1995, unt Nr. 10 635 das Gesetz zur gib end .
ö s des Gesetzes, be⸗ treffend die Ausführung des Reichsvieh e , vom
12. März 1881, vom 22. Juli 19065 und unter
Nr. 10 635 die Verordnung, Baukassenrendanten bei den Baute
21. Juni 1905. Berlin W., den 5. August
1905.
betreffend die Vergütung der n der Zivilverwaltung, vom
Königliches Gesetzsammlungsamt. In Vertretung: Bath.
Abgereist:
der Dirigent im Reichsamt
Reichseisenbahnen, Wirkliche Gloeckner, mit mehrwöchigem
Geheime Urlaub.
für die Verwaltung der
Oberregierungsrat
sse von ãftigt mten.
. des S. be⸗ tteln zur Verbesserung ern, die in staatlichen von gering besoldeten Staats—
ulden auf An⸗ . dem Fälligkeits⸗ Die , . der neuen E dem te beginnen, mit einzulösenden Schatzanweisungen
Gesetzsamml.
Zur
recher in Rybnik Stellvert ö 8 . hbnik zum Stellvertrete
Vorsitzenden unter gleichzeitiger 2 . des Gerichts ernannt
Nichtamtliches.
Seine Majestät der heute in Saßnitz . Vortra Zivilkabinetts, Geheimen * entgegen.
Wie der Rei
rüsseler Vertrags Über die 56. März 1902 (Reichsgesetzpl. 19063 S ständigen Kommission unter Aufhebung der nahme (Bekanntmachung vom 4. September Einfuhr von Zucker argentinischer gleichs zoll von 96 0 Polarisation und mehr 195,90 Fr. 100 Kg nicht raffinierten oder Zucker von Polarisation 15,65 Fr. — 12,4 S0, für 10,50 Fr. — 8, 40
weite Festsetzung des bei der Einfuhr von Zu Herkunft zu erhebenden ) ö minister durch Erlaß Provinzialsteuerdirektoren, ringischen Zoll- und
vom 25. v. M Des Generaldire Steuervereins
mit dem Ersuchen, die Amisste mit der erforderlichen Anweisung
„Bei jeder Amtsstelle ist ein Abdruck der zu jedermanns Einsicht auszulegen oder berei
en ihrer V
Berlin haben in der Zeit vom 1. im ganzen 255 Regierungsbauführe n,, für den Staatsdienst abgelegt.
Von diesen Bauführern haben 232 die P und zwar 78 als Baumeister für das Hoch Baumeister für das Wasser- und Straßenbauf
das Maschinenbaufach. Diese sind sämtlich baumeistern ernannt worden.
. Nach den Vorschriften vom 15. April gierungsbauführer für das Hochbaufach, na
vom 1. Juli 1900 sind 254 . 83 für das Hochbaufach, 45
mag nen,; worden.
Von den 253 Regierungsbauführern, er fung mit ef. abgelegt haben, rädikat „mit Auszeichnung“ und 24 das zuerkannt erhalten.
ach 188, dem Wa
in spektor en etatsmäßig angestellt worden: baumeister, und zwar für Wasser⸗
ir mf ö ,, von de aufach 1, dem Wasser⸗- und Straßen
bahnbaufach 2 und 3 e fg Die Entlassung aus dem Staat 47 Regierungsbaumeister erhalten; davon geh baufach 19, dem Wasser- und Straßenbaufach bahnbaufach 4 und dem Maschinenbaufach 14
Der hiesige Königlich serbische G hat Serlin n nnr ch serbische Gesandte Dr.
Dr. Radulovitsch geführt.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.
M. S
eingetroffen.
. 0 6 )
eingetroffen und geht am 8. August von dor S.. M. Torpedoboote 19 90“ .
gestern in Schanghai eingetroffen.
M. Flußkanonenboot „Vorwärts“
6
Deutsche Kolonien.
Nach den letzten Nachrichten ist nunmehr erfährt, ; Kräften am Tsach eib, einem ,, . von Trotha reifen und ist im Begriff, seine Truppen
ammeln,. Die Ausführung dieser . mit Rücksicht auf die weiten Entfernungen erst Hälfte des August beendigt sein. Auch die unb liche Auffüllung der Magazine wird beanspruchen.
Morenga wird durch wer den.
bande, die von 6 Mann besetzte Station 2 km nördlich Berserba. Nach einstündi der Feind unter Verlusten nach dem nahen 8
Auf deutscher Seitẽ w ; ,, urden 1 Reiter schwer,
Zentralblatt für 1903 S. 630.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 5. August.
Kaiser und König nahmen des stellvertretenden Chefs des erregierungsrats von Valentini
Herkunft an Aus— estgesetzt für 100 kg raffinierten oder Zucker
̃ 66 Diese Bekanntmachung des Reichskanzlers über die ander—
Ausgleichszolles hat der Finanz⸗ zur
n u Erfurt der Königlichen Regierung 9 .
zu versehen.
Vor dem Königlichen Technischen Oberprüfungsamte in April 1904 bis dahin 1905
meister für das Eisenbahnbaufach und 665 als Baumeister für
. uführer, und zwar ö 5 tz für das Wasser⸗ baufach, 50 fuͤr das Eisenbahnbaufach und
Von 505 Regierungsbaumeistern, die am 1. Apri 1904 im Staatsdien beg fig . 36 dem . er⸗ und Straßenbaufach 131, dem Eisen⸗ ahnbaufach 137 und dem na e ene 49 an. 26
Laufe des letzten Etatsjahres sind als Bau—
as Hochbaufach 38,
er⸗ und Straßenbaufach 16, fuͤr das Eisenbahnbaufach 25 und für das Maschinenbaufach iZ. fob. 6 2
Maschinenbaufach 1 angehörten.
: ; Während seiner Abwesenheit die Geschäfte der Gesandtschaft von dem , ,
am 3. August in Willemstad (Curagao) eingetroff am 8. August von dort nach Cartagena rr mn geht . „Tiger“ ist am 3. August in Tschemulpo
„Jaguar“ ist am 3. August in Nanking
Hankau nach Siangtau am Tuntingsee abgegangen.
bestimmt festgestellt, daß Hendrik Withoi
teitf ; zwischen dem Keitsub nach dem Leberfluß führenden leer e dr und dem
gedenkt ihn dort anzu—
erhebliche
ird schwächere Kräfte Am 28. Juli überfiel eine feinere oem e .
. skanzler unterm 17. v. M. bekannt egeben hat, ist zufolge Beschlusses der durch Artikel 7 des Behandlung des Zuckers vom
7) eingesetzten vorläufigen 3 1903) *) bei der
—=— 15,92 S, für weniger als 960 100 kg Kandis
cker argentinischer
Kenntnis der ktors des Thü⸗ und gebracht erwaltungsbezirke
Bekanntmachung t zu halten.
r die zweite im Baufache
rüfung bestanden baufach, 42 als ach, 46 als Bau—⸗
zu Regierungs⸗
1895 ist 1 Re⸗ den Vorschriften
und Straßen⸗ 75 für das
die die zweite haben 5 das Prädikat „gut“
91 Regierungs⸗ 797 das
nen dem Hoch— 2, dem rc sCdienst haben örten dem Hoch⸗ 10, dem Eisen⸗ an.
Militchevitch
S. „Bremen“
nach Kiukiang. „Ta ku“ sin
ist gestern von
wie W. T. B.“ mit starken
hierzu zu ver—⸗ rschiebung wird in der zweiten edingt erforder⸗
Zeit beobachtet Gaingichos, em Gefecht zog
ornkranz ab. 3 Reiter leicht
Nach Aussage eines Ueberläufers betrugen die feindli Verluste in dem Gefecht am . am fed, 25 Tote, 3 Schwerverwundete, in dem Gefecht bei Narus am 17. Juni 18 Tote und 2 Schwerverwundete. Die Telegraphen⸗ , ist nunmehr fertig—
Oesterreich⸗ Ungarn.
Die Regierung hat, wie ‚W. T. B.“ erfährt i Kaiser Ferdinand⸗Nordbahn, Re derber g' Ungarische Stagtsbahngeseilschaft, die Oester— reichische Nordwesthahn, die Südnorddeutsche Ver⸗ bindung und die Eisenbahn Wien-Aspang SErlasse ge⸗ richtet, worin diese zunächst zur Ernennung von Gesellschafts⸗ vertretern für im Herbst durchzuführende, auf die Ver— staatl ich ung hinzielende Verhandlungen aufgefordert werden. Die Zeit. bis zur Aufnahme der Verhandlungen mit den Bahngeselsschaften sowie die Zeit der . en selbst wird von der Regierung dazu benutzt werden, um die bereits im Sinne der Regierungserklärung eingeleiteten Arbeiten in der Richtung auf die Reorganisation der Staats⸗ an gg., auf Ermittlung der für die seinerzeit zu treffende Ents eidung ausschlaggebenden finanziellen Ifell der Verstaatlichungsaktion in intkensiver Weise zu fördern.
Großbritannien und Irlaud.
Seit dem südafrikanischen Kriege sind, der „Arm Navy Gazette“ zufolge, 831 Kgyallerieoffziere ö. i willig abgegangen, teils verabschiedet worden, während des gleichen Zeitraums aber nur 116 Offiziere bei Kavallerie truppenteilen wieder eingetreten, und zwar 75 aus dem Königlichen Militärkolleg, 27 aus der Miliz und 16 von verschiedenen Universitäten kommend. Die Gesamtzahl der offenen Stellen beträgt zur Zeit 65. Am meisten mangelt es an Sekondleutnants; *. haben an Stelle der etatsmãßigen sechs die 1. Kings Dragoon Guards nur einen, die 3. Dragson Guards zwei, die h Lancers einen, die 8. Husaren drei, die 1I. Husaren zwei Sekondleutnants usw. ö
Der Jahresbericht über die Stärkeverhältnisse der Volunteers für das Jahr 1904 weist eine Ver— mehrung des Standes um S258 Offiziere und Mann— schaften (von 253 281 auf 253 909) gegen das Vorjahr auf. Von dieser Gesamtzahl entfallen auf Garnison⸗ Artillerie 41 735, Genie 17998, Infanterie 188 905, der Rest auf Krankenträger, Sanitätspersonal, Motorkorps usw. Während des Berichtsjahres wurden 6154 Volunteers entlassen freiwillig gingen 51 719 ab, wogegen 56 498 neu eintraten.
Frankreich.
Der nationalistische Deputierte Guyot de Villeneu kündigt, wie „W. T. B.“ berichlet, an, daß er 365 dem Wiederzusammentreten der Kammer über hie Reaktivierung des Generals Peigne interpellieren und die Veröffentlichung der ngebereizettel wieder aufnehmen werde. Er habe, wie er in einem an den „Eclair“ gerichteten Schreiben sagt, diese Ver— öffentlichung unterbrochen, weil der Ministerpräsident Rouvier versprochen habe, die Beruhigung der Gemüter e nenn u wollen. Heute müsse er feststellen, daß dieser Versuch voll⸗ ändig gescheitert sei. Der „Eclair“ bringt bereits in seiner heutigen Nummer angebliche Enthüllungen, durch die be⸗ wiesen werden soll, daß General Peigne im vorigen Jahre einen soziglistischen Journalisten in Schutz genommen Habe der die Offiziere des 25. Dragonerregiments beleidigt habe⸗ i nn, ö 66 . einem Unteroffizier eine efõ ng in Aussi estellt, damit i ⸗ J ge er gegen die Dragoner
Rußland.
Zum Chef des Finanzdepartements des Senates i Finnland ist, wie, W. T. B.“ erfã D . Kö B.“ erfährt, Dr. E. F. Neovius Der Senat von Finnland hatte in einem Bi an den Kaiser darauf e e, die von der 5 ,, Entziehung politischer Verbrechen? aus er Kompetenz der örtlichen Gerichte und ihre Ueberweisung an das russische Kriegsgericht widerspreche den Grundgesetzen Finnlands, wo die Tobesstrafe, wie sie vom Kriegsgericht ausgesprochen werden koͤnne, seit 1835 nicht angewandt sei. ls heute bekannt wurde, der Kaiser habe das Bittgesuch abgelehnt, versammelten sich Vertreter der Arbeiterparteien und befchlossen einstimmig nach einer Reihe scharfer und erbitterter Reden, gegen die Regiexungsmaßnahmen . ,, . e Folgen zu ensstehen drohten, n und in den nächsten T i - gebung zu veranstalten. H
. Italien.
— estern gingen, dem „W. T. B.“ zufolge, in ⸗ rüchte von einer schweren rk arfang k n . 43 Hierzu erklärte Dr. Lapponi, daß der Papst Mittwochnacht einen sehr leichten Anfall von Gicht hatte, ber gestern voll⸗ kommen wieder verschwunden war. Der Papst empfing gestern zahlreiche inn die ihm zum Jahrestage feiner Erwaͤhlung zum Papst ihre Glückwünsche darbrachten. Am Nachmittag empfing der Papst eine Gruppe von 46 Fremden.
. Epanien. — Der Prinz Fer din and von Bourbon-Sizilien, Infant Spanien, der am 6. März 1903 geborene 53 123 . Karl von Baurbon⸗Sizilien und der am 17. Oktober 1904 verstorbenen Infantin Maria de las Mercedes, Prinzessin von Asturien, ist gestern vormittag in Madrid gestorben.“ ö Serbien. uf Veranlassung des Ministers der auswärtige ⸗ Hg heiten haben sich, dem W. T. B. zufolge, alle is esandten an den fremden Höfen in Belgrad zu einer Kon—
ferenz versammelt, um die laufenden Fra äußeren Polstik zu , Fragen der serbischen
Schweden und Norwegen.
Zu Ehren der in Stockholm anw s Kriegsschiffe gab die Stadt, u. „W. .
gestern abend ein Fest, an dem 865 Offiziere des deutschen Im Verlaufe des Festes brachte
einen Trinkspruch ln König ͤ olchen auf den Vorsitzende des Bur ne n,
Geschwaders teilnahmen.
ö 5 star, der Oberstatthalter Dicks i
Kaiser Wilhelm, . ,
von Friesen einen Toast
auf die deutsche
Marine und
der Großadmiral von Köster einen solchen auf die Stadt Stockholm aus. ;
Die norwegische Regierung hat, wie „W. . berichtet, das , ,,, ermächtigt, vom 1. Juli ab bis auf weiteres diejenigen Gehältes, Penfionen 2c., die ning von der Zivilliste des Königs entrichtet wurden, aus⸗ uzahlen.
. Der neue ö ist gestern von der Regierung be⸗ stätigt worden. Der Tarif tritt am 8. August in Kraft, im Tromsöstift aber erst am 11. August.
Amerika.
Der Pröäsident des russischen Ministerkomitees Witte und der russische Botfchafter in Washingtoön Baron von Rosen kamen, wie ‚W. T. B. meldet, gestern in Osterbay an, um dem Praͤsidenten Roosevelt einen Besuch abzustatten, ohne von anderen Mitgliedern der Mission begleitet zu sein. Dem „Daily Telegraph“ wird aus New York hierüber noch ge⸗ meldet: Nachdem der Minister Witte durch Baron von Rosen dem Präsidenten Roosevelt vorgestellt und von diesem in herz⸗ licher Weise begrüßt worden war, überreichte er dem Präsidenten ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers von Rußland, das die genauen Ansichten des Kaisers über die entscheidenden Umstände enthält, auf Grund deren er die Friedensbedingungen beurteilen und ihre Annehmbarkeit prüfen werde. Gleichzeitig versicherte Witte den Präsidenten der freundschaftlichen Ge⸗ fühle, die das russische Volk für das amerikanische hege.
A sien.
Wie die „St. Petersburger Telegraphen⸗-Agentur“ amtlich meldet, wird die sibirische Bahn am 14. August den Transport von Privatfrachten einstellen. Die Be— völkerung wird aufgefordert, ihre Frachten auf der alten sibirischen Poststraße befördern zu lassen. — In der Hoschkewitschbucht befindet sich, wie dieselbe Agentur aus Wladiwostok berichtet, ein japanisches Beobachtungs— 6 das aus einem Kreuzer und vier Torpedobooten esteht.
Das „Reutersche Bureau“ bringt ausführliche Berichte über die Uebergabe der xussischen Besatzungstruppen von Sachalin. Nach diesen griff am 28. Juli eine japanische Kavallerieabteilung die Russen bei Paleo an und schlug sie nach Süden hin zurück. Am folgenden Tage ver— folgte die japanische Kavallerie, die Verstärkungen erhalten hatte, den Feind in südlicher Richtung nach Tawlan hin, das 25 Meilen südlich von . liegt. Die Russen machten bei Onol, 25 Meilen nördlich von Tawlan, Halt. Am 30. Juli sandte der russische Militär⸗ gouverneur Ljapunow einen Parlamentär, der erklärte, infolze Mangels an Verbandstoffen sei es unmöglich, den Verwundeien Hilfe angedeihen zu lassen. Er sei deshalb aus Gründen der Humanikät gezwungen, um Einstellung der Feindseligkeiten kö Der Kommandeur der japani⸗ schen Streitkräfte verlangte die Uebergabe aller Kriegsvorräte, des Regierungseigentums sowie der Karten und Aktenstücke der Militär- und Zivilverwaltung. Die Bedingungen wurden angenommen, und die Uebergabe erfolgte am . Tage. — Die Russen, die sich am 31. Juli auf Sachalin ergaben, waren der Gouverneur, 70 Offiziere und 3200 Mann.
Dasselbe Bureau berichtet, daß nach in Tokio ein⸗ ge m gen Meldungen die vorgeschobenen Wachtposten der
en südlich vom Tum en innerhalb Gewehrschußweite ständen. Ein baldiger Zusammenstoß werde als unvermeid⸗ lich angesehen.
29. Wettbewerbprüfung für Marinechronometer.
Die Deutsche Seewarte in Hamburg erläßt die folgende Aufforderung zur Beteiligung an der 29. Chronometer⸗ wettbewerbprüůfung. .
3 Zeitpunkt der Prüfung. Die 29. Wett bewerbprüfung für Marinechronometer wird in der Zeit vom 3. November 1905 bis zum 22. April 18906 in der Abteilung I7 der Deutschen Seewarte abgehalten werden. Als letzter Tag für die Anmeldung von Chrono— metern zum Wettbewerb ist der 27. Oktober 1905 und für die Ein⸗ lieferung der Instrumente der 1. November 1905 festgesetzt worden. Instrumente, welche später als an den angegebenen Tagen angemeldet oder eingeliefert werden, können nicht mehr zur Wettbewerbprüfung zugelassen werden.
2) Bedingungen für die ah gun zur Prüfung. Es steht jedem im Gebiete des Deutschen Reichs ansässigen n e, welcher sich als solcer durch Lehrbriefe oder Zeugnisse von Uhrmacher schulen ausweist, frei, bis zu 10 Chronometern zur Prüfung ein zuliefern ohne Nachweis des Ursprungs und der Bearbeitung. Die Annahme dieser Instrumente erfolgt indessen nur so weit, als die vor⸗ bandenen Prüfungseinrichtungen in der Abteilung 1V der Deutschen Seewarte es gestatten. Reicht der Prüfungsraum für die Gesamtzahl der angemeldeten Chronometer nicht aus, !. tritt eine entsprechende Verminderung der von jedem Einlieferer anzunehmenden In— strumente ein. ,
Von jedem Einlieferer ist bei der Anmeldung ausdrücklich zu er⸗ klären, daß er mit den unter 6 genannten Verkaufsbedingungen ein⸗ verstanden ist, und daß er die von ihm eingereichten Instrumente der Deutschen Seewarte so lange zur Verfügung stellt, bis die Ent scheidung des Reichsmarineamts über den Ankauf getroffen worden ist. Ferner ist bei der Anmeldung anzugeben, in welchem Jahre und Monat die Fertigstellung sowie die letzte Reinigung und Oel— erneuerung bei den einzelnen Chronometern stattgefunden haben. Endlich sind einige Angaben Loder Skizzen) bezüglich des Baus der wesentlichen Teile (Kompensation der Unruhe, Hemmung usw.) bei⸗ jufügen. — Die Deutsche Seewarte behält sich vor, Chronometer, welche nicht innerhalb des letzten Jahres gereinigt und mit neuem Oel versehen worden sind, und solche, welche älter als 3 Jahre sind, von der Prüfung auszuschließen. ;
3) Prüfungsordnung. Die zur Wettbewerbprüfung ein gelieferten Chronometer werden zunächst bei Zimmertemperatur einer zehntägigen Prüfung bezüglich des Gangunterschiedes jwischen dem ersten und zweiten Gangtage unterzogen. Diejenigen Instrumente, bei welchen dieser Unterschled mehr als 1 3 20 beträgt, werden von der Wettbewerbprüfung ausgeschlossen und den Fabrikanten r, n .
Alsdann werden die zur Wettbewerbprüfung zugelassenen Chrono— meter im Prüfungsraume der Abteilung I' der Deutschen Seewarte durch langsame Vermehrung der Temperatur zurächst auf 300 Cels. gebracht; hierauf werden dekadenweise die Mitteltemperaturen
300 250 200 150 10 Ho bo 100 1650 200 250 300 innegehalten, und jwar werden beim Uebergange von Dekade zu Dekade stets allmähliche Temperaturveränderungen vorgenommen. Schließlich erfolgt eine Temperaturverminderung bis auf Zimmer temperatur.
Die während der Anfangs und Schlußperiode erhaltenen Gang⸗ werte werden bei der Einteilung der Chronometer in Klassen nicht in Rechnung gezogen.
4) Einteilung der Chronometer in Klassen. Nach be⸗ endigter Prüfung werden sämtliche Chronometer, so weit sie sich über
eingeordnet, für welche die Höchstbeträge der später zu erklärenden Gůͤtezahlen foloender ; fgstaeserht 6 sind: asse
J
A428 4 0 2230 52 656360 10 30 B 0.75 120 160 250
5 doöio Gols S0 55 oõ
Diese Größen A, B und O werden berechnet aus den mittleren täglichen Gängen, welche während der einzelnen Dekaden beobachtet worden sind. — Zur Bestimmung der Größe A werden die bei gleichen Temperaturen erhaltenen Gänge paarweise zu einem Mittel werte vereinigt; es wird dann die größte vorgekommene Differen; diefer Mittelwerte gleich A gesetzt. — Beieichnet ferner B die größte Differenz der täglichen Gänge von zwei; auf einander folgenden Dekaden, c die Differenz der Temperatur wãhrend dieser beiden Zeit⸗ abschnitte und D die Differenz der böchsten und niedrigsten während der Prüfung überhaupt vorgekommenen Dekadentemperatur, so ist
.
In dieser Formel sind die algebraischen Vorzeichen von B und A zu berücksichtigen. — Endlich erbält man den Wert der täglichen Be— schleunigung C des täglichen Ganges, indem man die Dffferenz der Gänge bildet, welche während zweier zur Mitte der Untersuchungezeit symmetrisch gelegener Dekaden beobachtet worden sind, und alsdann diese Differenz durch die Anzahl der zwischen der Mitte beider Dekaden liegenden Tage dividiert. Nachdem man in dieser Weise die tägliche Beschleunigung aus den beiden äußersten Dekadenpaaren der Prüfung berechnet . ist der Mittelwert beider Bestimmungen gleich C zu setzen.
Innerhalb der einzelnen Klafsen werden die Chronometer nach dem Wert der Summe A 2B C geordnet, wobei die Vorzeichen der Summanden nicht zu berücksichtigen sind. 5) Prämiierung der Chronometer. Seitens des Reichs marineamts sind für Chronometer deutscher Arbeit, welche die Bedingungen der Klasse J erfüllt haben, sechs Prämien im Betrage von 1200 4Æ, 1100 4, 1000 , 800 M, S00 66 und 700 4 aus- ier worden. Unter ‚Chronometern deutscher Arbeit werden solche Ihronometer verstanden, welche nicht nur von deutschen Chronometer oder Uhrmachern zusammengesetzt und feingestellt (reguliert) sind, sondern deren gesamte Teile in Deutschland gefertigt sind. Aus— nahmsweise sollen bei der diesjährigen Prüfung auch solche Chrono— meter zugelassen werden, bei welchen im Auslande angefertigte Palladiumspiralen, Nickelstahlunruhen, Ketten und Zugfedern ver
wendet worden, im übrigen aber oben erwähnten Be⸗ dingungen erfüllt sind. Bei der Anmeldung der Chrono— meter ist ausdrücklich zu erklären, daß sie mit der Anwart—⸗
schaft auf Prämiierung eingeliefert werden und daß die Be— dingungen, welche sich auf den denischen Ursprung beziehen, erfüllt sind. Außerdem ist anzugeben: 1) Der Name des Verfertigers der Spiralfeder; 2) der Name des Unruhmachers; 3) der Name des Verfertigers der Hemmungsfeder und des Hemmungsrades; 4) der Name des Feinstellers. — Der Nachweis, daß die mit der Anwattschaft auf Prämiierung eingelieferten Chronometer deutschen Ursprungs sind, ist durch Vorlage von Arbeits büchern, Fakturen. Rechnungen und durch andere geeignete Beweise zu erbringen. Auch müssen sich die Einlieferer damit einverstanden erklären, daß ihre Werkstätten und Arbeitsmittel ohne besondere vorherige Benachrichtigung durch Beamte des Reichsmarineamts besichtigt werden. Das Reichsmarineamt be— hält es sich ferner als Bedingung für die Zulassung vor, von dem Einlieferer erforderlichenfalls den Nachweis einer fachtechnischen Aus- bildung, insbesondere bezüglich der Anfertigung und Feinstellung von Chronometern, zu verlangen, dieser Nachweis ist durch Vorlage von Lehrbriefen, Zeugnissen von Uhrmacherschulen oder anerkannt tüchtigen Fachleuten zu erbringen. .
Zur Prüfung, ob die oben erwähnten Bedingungen für die Zu—⸗ lassung zur Anwartschaft auf Prämiierung erfüllt sind, wird seitens der Deutschen Seewarte Anfang November d. J. eine fachtechnische Kommission zusammenberufen. Ihre Beratungen finden unter dem Vorsitz des Direktors der Deutschen Seewarte statt, und das Ergebnis der Prüfung wird in einem Protekolle niedergelegt. Die Mitglieder der Kommission können, falls es zweckmäßig erscheint, zur Besichtigung der Werkstätten der am Wettbewerb beteiligten Chronometermacher herangezogen werden. .
6) Ankauf der Chronometer. Das Reichsmarineamt behält sich das Recht und die freie Wahl des Ankaufs der eingelieferten Chronometer zu folgenden Preisen vor;
für ein Chronometer der Klasse 1 800 4 11
J . . Bei den prämiierten Chronometern wird dieser Kaufpreis außer der Prämie bezahlt. ;
Die Lieferanten sind andererseits verpflichtet, die von dem Reichs marineamt angekauften Chronometer sofort nach Beendigung der Wettbewerbprüfung nochmals kostenlos zu reinigen und mit neuem Oel zu versehen, falls dies von der Deutschen Seewarte als notwendig erachtet wird. Ferner haben sie die Porto- und Ver⸗ packungskosten für die Zuftellung der angekauften Chronometer an die , . Werften der Abteilung TY der Deutschen Seewarte zurück⸗ zuerstatten.
7 Zeugnisse für die untersuchten Chronometer und Veröffentlichung der Pfrsüfungsergebnisse. Nach Beendigung der Wettbewerbprüfung wird über jedes zur Prüfung eingelieferte Chrono⸗ meter, dessen Gätezahlen die oben für die Klasse IV angegebenen Höchst⸗ betrãge nicht überschreiten, ein amtliches Zeugnis ausgestellt. Darin werden die Gangwerte während der einzelnen Dekaden, die daraus abgeleiteten Gütezahlen sowie die Nummer der Klasse angegeben. — Ueber die Anordnung und die Ergebnisse der Prüfung wird ein eingehender Bericht in den „Annalen der Hydrographie usw. veröffentlicht werden, auch wird durch Verteilung von Sonderabdrücken dieses Berichts dafür Sorge getragen, daß diese Ergebnisse in den sich dafür interessierenden fachwissenschaftlichen Kreisen Verbreitung finden. —
8) Einlieferung der Chronometer und allgemeine Bestimmungen. Die Deutsche Seewarte richtet an die Einlieferer das Ersuchen, die für die Wettbewerbprüfung bestimmten Chrono⸗ meter, wenn irgend möglich, , zu überbringen. — Bei Sendungen durch die Post ist die Adresse w See⸗ warte, Abteilung IV, in Ham hurg 9, Stintfang“ zu be— nußzen. Es empfieblt sich bei Postsendungen die Aufgabepost⸗ anstalt von der Auflieferung bereits 45 Stunden vorher in Kenntnis zu setzen und unter Angabe der Adresse sowie des Inhalts und des Zwecks der Sendung um möglichste Sorgfalt während des Transports zu bitten. Falls der Zug, mit welchem die Chronometer in Hamburg eintreffen, der Abteilung IV der Deutschen Seewarte mit Bestimmtheit angegeben werden kann, wird ein Beamter die Sendung am Bahnhofe in Empfang nebmen.
Auf Grund der bisherigen Erfahrungen mögen noch die folgenden Vorsichtsmaßregeln für die Versendung der Chronometer in Vorschlag gebracht werden: . ;
a. Man setze die Unruhe durch Unterschieben von Korkstückchen oder Papierstreifen fest, sodaß jede Bewegung verhindert wird;
B. Man befestige die Cardanische Aufbängung durch Einschieben * e, m mel und durch scharfes Anziehen der Klemm—
raube;
e. Man fülle den ganzen Raum zwischen dem Uhrgehäuse und dem hölzernen Kasten mit trockenem, staubfreiem Werg, Holzwolle oder Papierschnitzeln, um selbst bei Lockerung der Klemmschraube jede Bewegung des Gehäuses zu verhindern;
d. Das im Ueberkasten befindliche Chronometer ist in einem Weidenkorbe mit Hilfe von elastischem und möglichst staubfreiem Füll⸗ material (Seegras, Holzwolle usw.) festzusetzen;
e. Zwei Chronometer können in einein Korbe verpackt werden, doch so, daß jede unmittelbare Berührung jwischen ihnen durch das Füllmaterial verhindert wird. . .
Ueber den Empfang der Chronometer wird jedem Einlieferer eine
haupt als brauchbar für die nautische Praxis erweisen, in vier Klassen
amtliche Bescheinigung zugestellt; die Aushändigung der Chronometer
nach beendigter Prüfung erfolgt gegen Rückgabe dieser Bescheinigung. Auswärtigen Uhrmachern werden die Chrenometer auf Wunsch in obiger Weise verpackt mit der Post jurüctgeschickt, doch übernimmt die See warte keine Verantwortung für etwaige Beschädigung der Instru⸗ mente infolge des Transports. Die Auslagen für die Verpackung und für die Beförderung zur Post sind der Abteilung . jurückzuerstatten. Alle auf die Wettbewerbprüfung bejüglichen Anfragen sind an die tsche Seewarte zu richten. Es wird schließlich ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht. daß eine Versicherung der Chronometer gegen , durch die Deutsche Seewarte nicht stattfindet. 9) Bena , , Auf Antrag der Deutschen Seewarte ist vom Staatssekretär des Reichsmarineamts genehmigt worden, daß von der 31. Wettbewerbprüfung i oc; an sämtliche einge⸗ lieferten Chronometer vor Beginn der Temperaturuntersuchung einer rüfung beiüglich ihrer technischen Ausführung unterzogen werden. iese Prüfung wird seiteng einer von der Deutschen Seewarte alljaͤblich zu berufenden Sachverständigenkommission ausgeführt. Diejenigen Chronometer, welche die Kommission als minder⸗ wertig in der technischen Ausführung bezeichnet, werden von der Teilnahme an der Wettbewerbprüfung ausgeschlossen. — Außerdem sollen, etwa vom gleichen Zeitpunkte an, nur Chronometer mit Schnecke zur Wettbewerbprüfung zugelassen werden. Hamburg, im Juli 1905.
Kaiserliche Marine.
Deutsche Seewarꝛe.
Herz.
Statistik und Volkswirtschaft.
Fabriken und Fabrikarbeiterinnen in Elsaß⸗Lothringen.
Nach den soeben veröffentlichten Jahresberichten der Gewerbe—⸗ aufsichtsbeamten in Elsaß⸗Lotbringen für 1904 gab es im Unter
elsaß 3025, im Oberelsaß 2751 und in Lothringen 1534, in Elsaß⸗Lothringen also zusammen 7310 Fabriken und diesen in bejug auf den Arbeiterschutz gleichgestellte Anlagen mit
193 656 Arbeitern. Von den letzteren entfallen auf Unterelsaß 55 197, auf Oberelsaß 84 S985, auf Lothringen 53 558 Arbeiter. Es kommen noch 21 761 Aibeiter hinzu, die im Bergbau und in unter⸗ irdischen Brüchen beschäftigt werden, 6 sich ein Arbeiter⸗ bestand von insgesamt 215 441 Köpfen ergibt. Darunter waren 155 300 erwachsene männliche Arbeiter, 44 380 Arbeiterinnen über 16 Jahre, 8432 männliche und 6187 weibliche junge Leute von 14 —16 Jahren und 79 Knaben und 1033 Mädchen unter 14 Jahren. In 1890 Fabriken und gleichgestellten Anlagen wurden im ganzen 2693 Revisionen vergenommen, und jwar im Unter⸗ elsaß 742 in 561 Fabriken, von denen 447 einmal, 79 zweimal und 35 dreimal oder noch öfter revidiert worden sind, im Oberelsaß 687 Revisionen in 545 Fabriken, von denen 425 einmal, 101 zwei⸗ urd 19 dreimal, in Lothringen 818 Revisionen in 672 Fabriken, von denen 549 einmal, 100 jwei⸗, 23 dreimal oder noch öfter einer Revision unterjogen worden sind. Außerdem wurden in den Bergwerksbezirken 112 Betriebe revidiert; es wurden bier 446 Re⸗ visionen vorgenommen, und zwar fanden solche in 31 Betrieben ein— mal, in 25 jweimal, in 56 Betrieben dreimal oder noch öfter statt.
Zur Arbeiterbewegung. Bezüglich der Beschäftigung ausländischer Arbeiter wäbrend des Ausstandes der rheinisch⸗westfälischen Bau⸗
arbeiter (gl. N. 181 d. Bl) Pbeiw,. deren Aus-. sperrung ist, wie die Rheinisch ⸗Westfälische Zeitung aus Essen meldet, eine Regierungsverfügung ergangen, nach
der die Beschäftigung ausländischer Polen in der Indastrie unzulässig ist und andere von dortigen Bauunternehmern etwa heran⸗ gezogene ausländische Bauhandwerker ausgewiesen werden sollen, falls durch ihre Heranziehung Ruhestörungen zu erwarten sind.
Aus Wermelskirchen wird der Köln. Ztg.“ gemeldet: Der Bandwirkermeisterverband, der jetzt die meisten bergischen Städte umfaßt, in denen die Bandwirkerindustrie heimisch ist, hat Verhand⸗ lungen eingeleitet, um eine Gleichstellung der Löhne in den linksrheini⸗ schen Orten mit denen im bergischen Bezirk herbeizuführen. Außerdem bat er erreicht, daß der für die Barmer Berufsgenossen wichtige Artikel Sasnet von den in Betracht kommenden Firmen der Fabrikanten vereinigung mit Ausnahme einer einzigen nicht unter den Sätzen der Bändchenliste entlohnt werden soll. Eine Kommission hat die Band wirkerindustrie im Schwarzwald und in der Schweiz an Ort und Stelle studiert. Eine weitere Studienreise soll nach Frankreich gehen.
In Mainz haben nach demselben Blatt die Brauereien einen Lohntarif auf drei Jahre mit ihren Arbeitern abgeschlossen.
Die Baumwollarbeiter in Lancashäre (vgl. Nr. 182 d. Bl.) haben sich, dem W. T. B. zufolge, einstimmig dafür aug⸗ gesprochen, am 19. August in den Ausstand zu treten, falls nicht die Löhne um 5o erhöht werden. Der Ausschuß des Verbandes der Baumwollspinnereibesitzer beschloß, den ganzen Baumwollhandel auf⸗ zufordern, sich zusammenzuschließen und die Forderungen der Baum⸗ wollarbeiter abzuweisen.
Der in Lüttich tagende Kongreß der Textilarbeiter be— schloß, wie der ‚Frkf. Ztg. telegraphiert wird, für alle Textilarbeiter den Zehnstundentag, fuͤr verheiratete Frauen den Sechsstundentag zu fordern, ebenso Tarifvereinbarungen Auf gesetzlicher Grundlage und Einfühtung des Weblohns für das Meter anstatt des Stücklohns. Ferner erklärte sich der Kongreß für eine internationale metrische Garnnumerierung.
Das Personal der Berner Oberlandbahnen (Interlaken⸗ Lauterbrunnen Grindelwald) droht, wie der ‚Vofs. Ztg.“ berichtet wird, mit dem Ausstand. Die Verwaltung bot eine anf nig Lohn⸗ aufbesserung an. Nächste Woche findet eine Konferenz jwischen Ver⸗ waltung und Personal statt.
Kunst und Wissenschaft.
Die Universität beging am 3. August die Feier zu m Gedächtnis ihres erhabenen Stifters, des Königs Friedrich Wilhelm III. Derselben wohnten der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelegenheiten, mehrere höhere Beamte der Ministerien, Offiziere und General⸗ ärzte bei.
. Die Feier wurde mit Gesang eröffnet, worauf der zeitige Rektor, Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Hertwig die Festrede über die Stellung der Universitäten zu modernen Bildungsfragen hielt.
rann wurden von dem Rektor die Urteile der Fakultäten über die eingegangenen Preisschriften mitgeteilt.
Es sind zuerkannt:
Königliche Preise: dem Studierenden der n Roland Schutz aus Cassel, dem Studierenden der Rechte Karl Kormann aus Karlsruhe, dem Studierenden der Medizin Nuchim⸗-Kiwa Zwonitzki aus Zwenigorodka in Rußland sowie den Studierenden der Philosophie Paul Boelk aus Berlin und Karl Schumacher aus Minden;
städtische Pr eise: dem Studierenden der Rechte Richard Marcus aus Posen und dem Studierenden der Philosophie Emil Glückert aus Bonn;
der Preis der Grimm-Stiftung? dem Studierenden der Philosophie August Grisebach aus Berlen
Außerdem ist die Arbeit des Studierenden der Philosophie Friedrich Hoeber aus Frankfurt a. M. einer lobenden Erwähnung für würdig erachtet. . .
Sodann verlas der Rektor die Preisaufgaben für das
nächste Studienjahr. Mit Gesang schloß die Feier.