Serbien.
Nach einer Meldung des Wiener, Telegr.⸗Korr⸗Bureaus / ö. das Kabinett Stojanowitsch seine , überreicht, a mit der Durchführung der Wahlen seine Mission beendet sei. Der König hat die Demission angenommen und das Präsidium der Skupschtina in den, Konak berufen. Am Nachmittag unterzeichnete der König einen Ukas, betreffend die Bildung einer endgültigen. parlamen⸗ tarischen Regierung aus den Reihen der jungradikalen Partei. e , ist das neue Kabinett folgendermaßen zu⸗ sammengesetzt: Präsidium und Kultus: Ljuba Stojano⸗ witsch; Aeußeres: Zu jowitsch; Inneres: 1
Krieg: Oberst Antonitsch; Bauten: Todorowi Finanzen: Dr. Markowitsch; Justiz: Advokat Pec itsch; rn. Rechtsanwalt Draskowitsch. Außer den letzt⸗
genannten beiden Ministern waren alle übrigen schon Mitglieder des alten Kabinetts.
Schweden und Norwegen.
Der König hatte, wie W. T. B.“ erfährt, am 28. Juli, als ihm der Reichstagsbeschluß über die Unionsfrage vor— gelegt wurde, beschlossen, dieser solle vorläufig nur ver= anlaffen, daß eine Abschrift des Reichstagsbeschlusses dem norwegischen Präsidenten des Storthings zugestellt werde.
einem dieser Tage abgehaltenen Staatsrat wurde der Beschluß dem König aufs neue vorgelegt. Gleich— eitig mit der Vorlegung stellte der Justizminister Berg em Konig anheim, zu beschließen, daß, wenn nach der neuen Wahl zum Storthing oder nach der Volksabstimmung von seiten Norwegens das Verlangen nach Aufhebung der eichs⸗ akte und Unionsauflösung ausgesprochen werde, sofort die Verhandlungen von der im Reichstagsschreiben genannten Art eingeleitet werden sollten. Der Vorschlag des Justizministers. dem auch die übrigen Staatsratsmitglieder beitraten, fand darauf die Zustimmung des Königs. Dem norwegischen e, ö, des Storthing sollte hiervon Mitteilung gemacht werden.
Bei der Volksabstimmung in Norwegen wurden bis heute früh 9 Uhr 292 300 Stimmen mit „ja“ und 136 mit „nein“ abgegeben. In Christiania stimmien von 38720 Stimm- berechtigten 31 097 mit „ja“, 40 mit „nein“.
Amerika.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ trafen die russischen' und die japanischen Friedens bevoll— mächtigten vorgestern vormütag um gi Uhr im Marine⸗ arsenal in Portsmouth ein. Die k wurde sogleich
eröffnet und dann um 10 Uhr 40 Minuten vertagt. Der Minister Witte übergab die russische Antwort auf die Friedensbedingungen. Die japanischen Be⸗
vollmächtigten hielten darauf Unter sich eine Sitzung ab, um ihre Enigegnung zu beraten. Sie stimmten dem Ersuchen Wittes zu, daß die japanische Antwort ebenso beschleunigt er⸗ ledigt werden solle, wie die russische gegeben worden sei, und versprachen, am Nachmittag oder den folgenden Tag um 3 Uhr die Antwort zu überreichen. Schließlich nahmen die Vertreter beider Staaten um 3 Uhr Nachmittags die Sitzung wieder auf. In der Sitzung wurde, ohne daß ein Beschluß gefaßt wurde, die Bestimmung besprochen, wonach der überwiegende Einfluß Japans von Rußland anerkannt werden solle. Die Sitzung wurde nach dem offiziellen Bericht um 7 Uhr ge⸗
schtys g ö — ie ‚W. T. B.“ erfährt, verlautet, die russische Ant⸗ wort auf die japanischen Bedingungen prüfe der Reihe nach die Bedingungen und lege sodann die Ursachen und Gründe für die Enischeidung dar, zu der man in jedem ein⸗ elnen Falle gelangt sei. Der Beweisführung gegen die ezahlung einer Entschädigung oder gegen eine . liege die allgemeine Anschauung zu Grunde, daß Rußland für den Krieg nicht verantwortlich sei und daß, da Rußland noch zur Fortsetzung des Kampfes vorbereitet sei und auch diese Konferenz nicht nachgesucht habe, nicht als ein besiegtes Land, das um Bedingungen bitte, an⸗ zusehen sei. Rußland wünsche nur den Frieden, wenn ein ehren voller Frieden möglich sei; es könne weder einwilligen, den Japanern Kriegskosten zu zahlen, noch Gebiet ab⸗ zutretén. Die Beweisführung laute ungefähr, wie folgt: Rußland sei nicht besiegt; es habe Schlappen erlitten, aber es sei nicht gezwungen, unter allen Umständen Frieden an⸗ zunehmen. Rußland wünsche den Frieden jetzt, wie immer und wie es ihn gewünscht habe, bevor Japan die Feindselig—⸗ keiten eröffnete. Daß Rußland den Krieg nicht herbeigesehnt oder gewunscht habe, gehe daraus hervor, daß es weder in militaͤrischer Hinsicht, noch in der Verwaltung auf den Krieg vorbereitet gewesen sei. Gegen Rußland könne mit Recht vielleicht nur die eine Beschuldigung erhoben werden, die Gelegenheit gegeben zu haben, die Japan gesucht habe und auf die Japan seit 10 Jahren sich vorhereitet habe, nämlich Krieg mit Rußland anzufangen. Die Verantwortlichkeit für den Krieg ruhe auf Japan und nicht auf Rußland,
Nach einer weiteren Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Caracas ist der Präsident Castro wieder zurückgekehrt. Die venezolanische Regierung unterzeichnete einen mit Schneider u. Co. in Creuzot abgeschlossenen Vertrag, betreffend Lieferung von acht Feld- und vier Gebirgsbatterien.
A ien.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Tokio ist der ehemals russische Panzerkreuzer „Pallada“ im Hafen von Port Arthur wieder flott gemacht worden.
Der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ wird aus Teheran unter dem gestrigen Datum telegraphiert, daß nach einer dort eingegangenen Meldung die Engländer an der Grenze zwischen Persien und Beludschistan eine rege Tätigkeit entwickelten. Sie planten allem Anschein nach, die ar . wichtigen, gut bewässerten Punkte Laodis, Dufab und Mirdshiwa in Besitz zu nehmen. Den letzt⸗
enannten Punkt hätten sie bereits besetzt gehabt, ihn aber an
ersien zurückgeben müssen. Es verlaute, die Hersische Re⸗ gierung wolle ihren angeblich käuflichen, die persischen Inter⸗ essen schädigenden Kommissar von dort abberufen. Die Eng⸗ laͤnder hätten die Absicht, im Herbst in dem an Beludschistan grenzenden persischen Gebiet eine Telegraphenlinie zu errichten.
Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ Agentur“ sind die Un ruhen in Kerman in Persien unter⸗
drückt worden. Afrika.
Wie „W. T. B.“ meldet, besagt ein Brief aus Fez, daß Graf Tattenbach den Gesandten Frankreichs und Englands zu Ehren am vergangenen Freitag ein Diner veranstaltet habe.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Landtagsersatzwahl, die in dem die Land⸗ kreise Jauer, Bolkenhain und Landes hut umfassenden 8. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Liegnitz am 12. d. M.
, hat, ist, nach einer Meldung des, W. T. B.“ aus Breslau, der Landesälteste von Weber n⸗Hohenfriedberg (konsyꝰ mit 238 Stimmen an Stelle des Ritiergutsbesitzers und Landesäͤltesten Freiherrn von ,,, (kons.), der sein Mandat niedergelegt hat, gewählt worden.
Etatiftik und Volkswirtschaft. Schlacht vieh⸗ und Fleischbeschau im Deutschen Reich. Zahl der im 2. Vierteljahr 1905 beschauten Schlachttie re. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
Zabl der Tiere, an denen die Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau vorgenommen wurde Staaten . 386 Pferde und k Käãlber ; andere Ochsen Bullen Kühe ö bis Schwelne Schafe Ziegen Sunde Landesteile über Einhufer / 3 Monate alt Provinz Ostpreußen H 3123 1888 3533 7714 47 79 34013 72643 16 gol 456 2 ö Westpreußen .. 170 1441 2420 6521 3 305 29187 65 641 13 620 8698 — Sitahbt lll . 2893 138 9332 10664. 3617 56 359 31 717 266 567 117126 9 — Provinz Brandenburg. . 1547 3 358 10247 23 427 8 807 63 1966 187 838 31 714 6572 5 =. ommern. 406 156 34185 304 55565 35 553 83 ig 236 189 3285 2 w an, 120 02 2478 6787 1648 4512 860086 122918 2517 — ö chlesien . 3732 6 005 12798 36362 15 957 123 07? 256 667 23721 12119 276 . Sachen 2048 3327 6 182 19451 8 142 44789 155 542 265 807 6291 37 Schleswig · Hostein 53 3885 3355 13 333 5i86 33257 31 395 7131, is — Dannover . 1488, 2967 S 285 11986 598095 40917 975096 23 503 714 — ö. Westfalen 1947 2605 5228 36168 5 805 61 607 119598 3 355 1871 — . ssen⸗NNassau 537 9 526 1566 15 270 11348 56 117 114 628 13772 3983 — . heinland. 3 523 19441 S763 63 094 17912 118566 308 221 19 355, 7371 22 Sohen ollen K — 965 23 272 575 sis 1351 * 134 Königreich Preußen. 19 . 74 01565 78 998 251 066 101 260 729 828 839 328 335 589 43 474 ö Bavern rechts des Rheins 2311 283 340 1270 41837 26567 198284 3371198 26 09955 47420 98 Bavern links des Rheins. 127 839 953 3246 38823 14325 40 606 580 1639 — Königreich Bayern 2438 29179 13 654 45083 36 390 212 bo9 3777265 26 675 49 059 98 Königreich Sachsen.. . 2445 10 497 10 504 37 132 2625 123 871 268 049 40 686 16130 415 Waͤrttem het 121 4217 6 486 9541 20168 48 6860 1113609 4406 8 430 18 Baden. J 350 6 411 2248 93838 20311 46 165 105 952 5 415 16 525 — , 302 3 944 485 8 834 9 424 21 453 76 881 2257 98 512 — Mecklenburg · Echwerin .. 255 155 1673 3307 1510 19 916 23 816 6 092 198 — Sachsen⸗ Weimaurt .. 108 475. 290 2160 1493 ebo0 17772 3244 2342 — Necklenburg⸗ Strelit z... 55 36 587 334 163 2756 3650 19536 8 — Alben e; 136 436 584 1695 1043 6366 11466 1172 9890 — Braunschweig.. . 983 199 2284 1275 2732 8 oel 36 200 5345 81 — Sachsen Meiningen... 57 309 194 1259 1230 3816 13315 1689 S893 — ,, H 39 122 332 1839 388 4207 11237 946 2714 — Sachsen⸗ Coburg Gotha — 112 393 126 1496 1070 3 953 17 402 3174 480 12 Anhalt. 353 337 721 1634 679 5085, 19 502 2331 124 52 Schwarzburg · Sondershausen 18 75 67 773 317 1358, 5424 884 43 — Schwar zburg KRudolstadt .. 2 70 38 577 380 1639, 1720 1981 49 — Waldeck — 120 39 201 326 1488 1003 501 755 — Reuß älter nn. 30 148 101 512 192 1476 4327 727 2015 — Reuß jüngere Linie 64 217 283 1119 499 2691 10 893 1503 2689 — Schaum burg ·˖ vippe ... 10 4 24 257 26 690 784 43 51 — Lippe . * 1 2 2 * * * 1 1 19 14 333 600 233 3 390 3 056 293 153 . e l⸗lĩlr . 166 52 209 1615 305 3 895 7157 1045 131 — Bremen 652 912 1 305 779 655 6152 20531 4993 10 — Hamburg. ==. 1053 6721 171 3144 6 058 17250 71551 21549 31 — Glsaß · othringen ; 671 4828 759 19696 5 994 39 754 75629 19598 3494 — Deutsches Reich 298 193 143 889 1235 048 405 746 215 3590 1321716 3140728 483 864 152 9086 939 Dagegen im 1. Vierteljahr 1905 IJ5 8565 142659 112 5553 412656565 185 782 1120 801 3910952 451943 107 699 17585 2 4. — 1904 44 659 152 860 111732 410 340 219817 929291 4400 260 609 599 136 dö 1762 J 4 . 1304 23 877 145 685 123 555 379175 246 478 10725835 3508 4651 768 451. 44 223 762.
Das Kaiserliche Aufsichts amt für Privatversicherung hat in diesen Tagen ein umfangreiches Werk: Vers ich erung ?s⸗ statistik für 1902 über die unter Reichsaufsicht stebenden Unternehmungen herausgegeben. In dieser Veröffentlichung, die bei J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung, S. m. b. H. in Berlin, er schienen ist, werden alle größeren deutschen privaten Versicherungs— unternehmungen auf Grund amtlich gewonnenen Materials in um— fassender Weise statistisch behandelt. .
Die Anordnung des Stoffes ist unter Berücksichtigung der fũnf Gruppen erfolgt, die in S8 der Kaiserlichen Verordnung vom 25. De⸗ zember 18901, betreffend das Verfahren und den Geschäftsgang des Aufsichtsamts, aufgeführt sind. ;
Der Hauptteil des Werkes umfaßt 384 Seiten und bietet sta— tistische Tabellen im Anschluß an die dem Amt von den beaufsichtigten Unternehmungen gemachten Vorlagen. Sie bezieben sich auf den Versicherungsbestand Ende 1902 und dessen Bewegung innerhalb dieses Jahres, ferner auf die Betriebsrechnung und Bilanz für den Schluß des Berichtsjahres, und jwar getrennt nach deutschen allgemeinen Unternehmungen, Versicherungseinrichtungen größerer deutscher Berufs⸗ vereinigungen und r r Gesellschaften.
Die Ergebnisse der einzelnen Tabellen sind in der 77 Seiten starken Einleitung summarisch dargestellt. Hier finden sich auch kurze geschichtliche Angaben über die Gründung einzelner ersicherungs; unternehmungen und über die Zeit der Aufnahme des Geschäftsbetriebs in den einzelnen Versicherungszweigen. .
Außerdem werden demnächst zugleich mit dem zur Veröffentlichung gelangenden Geschäftsbericht des Aufsichtsamts für 1804 die vor“ läufkgen Ergebnifse des Betriebs der dem Amte unter stebenden größeren Versicherungsunternehmungen im Geschäftsjabre 1904 bekannt gegeben werden. Die Veröffent⸗ lichung einer vorläufigen Statistik will dem Uebelstande begegnen, daß infolge der notwendigen Prüfung der Rechnungsabschlüsse und der hieran sich anschließenden Verhandlungen die Bearbeitung und Ver⸗ öffentlichung einer endgültigen Statistik in der Regel nicht früher lin 9 wird als in dem zweiten Jahre, das auf das Berichts ahr folgt.
Verschuldung der ländlichen , ,, , im Osten und im Westen Preußens 1902.
Wenn nach unseren bisherigen Ausführungen“) für den Gesamt⸗ staat die allgemeine Durchschnittsverschuldung der selbständigen Land⸗ wirte im Hauptberufe verhältnismäßig niedriger zum Ausdruck ge⸗ kommen ist, als man angesichts der bekannten ungünstigen Lage der Tandwirtschaft vielfach erwartet haben wird, so beruht dies vorzugs. Fi auf der ausgleichenden Einwirkung, welche die zusammenfassende Behandlung einmal der unverschuldeten und der verschuldeten und sodann der östlichen und der weftlichen Grundbesitzer auf die Gesamtver⸗ schuldungsziffer ausübt. . .
In ersterer Hinsicht sei darauf hingewiesen, wie bei der Dar stellung der gesamten ländlichen Verschuldung der nicht verschuldete rf naturlich nicht gusgeschieden werden darf. Will man aber auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Verschuldeten näher eingehen, ö hat man auch bei der Berechnung von Durchschnitten nur die⸗ enigen Grundeigentümer, welche überhaupt Schulden haben, zu be⸗ rückfichtigen, weil andernfalls die Lage der Verschuldeten zu günsti und die der Unverschuldeten zu unvorteilhaft erscheint. Desha
) Nr. 7, 62 und 88 des Reichs ⸗ und StaatsanzeigersV.
werden später die Verschuldeten und die Schuldenfreien auch je unter sich behandelt werden. ö
Bei Gegenüberstellung des Ostens und Westens der Monarchie ergibt die nachfolgende ,,. daß die Durchschnittsverschuldung in den östlichen Probinzen (Ost⸗ und Westpreußen, Brandenburg ein⸗ schließlich des Stadtkreises Berlin, Pommern, Posen und Schlesien) zusammen mit fast zwei Fünfteln des Werts des gesamten Brutto— vermögens weit — und jwar um das Doppelte — höher ist als in der Gesamtheit der übrigen, westlichen, wo sie noch nicht ein Fünftel ausmacht. Es beträgt nämlich:
die Zahl die Verschuldung Hundert⸗
1 der Kö teile des Gesamtvermögens in der v. H. in der Ein⸗ ; ; Grundsteuer⸗ kommensgruppe , Reinertrags. über von.... 6 gaben e ,,, klasse von haupt über über haupt über über 2 bis 900 1500 über bis 900 1500 über 800 bis bis 3000 900 bis bis 3000 1500 3000 1500 3000 in den ö stlichen Provinzen insgesamt: 60 — 90 51567 81,8 17,4 0,7 0,1 30,0 34,3 20, 7,3 1,6 90 - 150 67 614 62.0 36,090 1,9 0,1 31,5 39,1 25,0 13,7 2,5 150— 300 72974 30,8 59,1 95 O4 33,0 48,2 31,6 17,2 6,5 300 750 52586 8,2 487 402 2,9 35,3 625 46,0 26,8 10, S 750 - 1500 15 820 20 22,1 57,4 1835 43,5 76,9 67,5 45,0 22,6 1500—- 3000 5533 1,2 10,6 42,7 45,5 54,5 77,5 80,8 68,3 41,9 30090 u. mehr 5764 1,4 1,7 96 87,2 38.2 71,7 81,8 78,7 36,4 zusammen ?71 858 41,0 39,1 15,4 45 37,9 43,9 39,8 39,5 34,9, in den westlich en Provinzen insgesamt: so = g0 58 452 639 345 185 92 9.3 1233 75 3,1 165 9o—= 150 78 328 45,1 49, 483 5 11,B5 17, 9.4 5,1 1.7 150— 300 91202 22,5 61,6 14,85 1,1 13,6 25,5 13, 7,0 3,0 300 750 81 914 5,5 41,0 48,3 5,1 15,B,? 43,1 24,7 11,090 5,0 750 - 1500 30 486 1,2 13,5 55,7 295 185 647 48,6 21,3 8,0 1500 —- 30c0 11543 1,0 6,7 29.5 62, 22,6 61,8 67,9 42,8 14,4 3000u mehr 5093 05 2,0 9.1 88,z0ex2l, 69,72 73,7 63,0 19,6 zu samm en 357 018 27,4 43,1 22,1 74 17,3 22,7 19,65 17,1 14,9, im Gesamtstaate: so = 0 110 919 7139 265 14 O2 185 233 144 41 156 80 - 150 145 942 52,9 43,3 34 0,3 20,1 28,9 15, 7,2 20 150 — 300 164176 26,2 60,5 12,5 O08 21,5 37,4 21,3 10, 3,8 300 — 750 134 500 6,66 44,0 45,1 42 22,S 52,6 33,8 16,0 6,5 750 - 1500 46 306 15 16,4 56,3 25,ss 265 70,5 57,7 29,5 11,4 1500 - 3000 17076 10 80 33,8 57,2 33,1 68,3 74,3 54,5 21,8 3000u. mehr 10 857 1,0 1,9 9,4 87,7 31,4 70,9 78,5 73,27 29,6 zusammen 628 876 33,3 41,4 19,2 6,2 26,4 33,8 28,0 25,1 24,6.
Der Unterschied zwischen der östlichen und der westlichen Verschuldung sinkt im allgemeinen mit der zunehmenden Größe des Besitzes. Dem— 2. sind in der obersten Grundsteuerreinertragsklasse die östli
rundbesitzer mit Haupterwerb aus Land oder Forstwirtschaft nicht ganz doppelt, in der untersten dagegen mehr als dre mal so hoch wie die westlichen überhaupt verschuldet. Besonders ungünstig steht im Often die Reinertragsklasse von 1500 —– 3000 M mit einer allgemeinen Durch⸗ schnittsverschuldung von 5,5 Hundertteilen des Gesamtvermögens
da. In einer Anjahl von Einkommensgruppen steigt sie noch weit äber die Hälfte des letzteren hinaus, so vor allem bei den östlichen
Eigentũmern mit 1500 Æ Grundsteuerreinertrag und darũber, soweit fein Einkommen von mehr als 3000 haben, bis auf über vier änftel des gesamten Vermögengwerts. Bei den westlichen Grund⸗ tzern dieser Gattung ist übrigens ebenfalls das Bild der Ver schuldung ein wenig erfreuliches. .
Auch mit den Einkommensverhältnissen ist es im Osten viel fchlechter als im Westen bestellt. In jenem haben etwas mehr als zwei n, in diesem dagegen nur über ein Viertel der selbst⸗ ständigen Landwirte im Hauptberufe ein T0 * nicht übersteigendes Reinelnkommen. Anderseits sind die Besitzer mit Einkommen von mehr als 3000 M in den westlichen Landesteilen erheblich zahlreicher als in den östlichen vertreten.
Der allgemeine Verband der deutschen Erwerbs und Wirtschaftsgenossenschaften wird in diesem Jahre vom 4. bis 8. September in Westerland auf Sylt tagen. Auch dies mal bietet die umfangreiche Tagesordnung eine ülle . und interessanter Fragen aus den verschiedensten Ge⸗ seten des Genossenschaftsweseng. ö
Von den alle Arten von Genossenschaften gemeinsam betreffenden Angelegenheiten sei zunächst ein Antrag erwähnt, der eine Frage zur Froͤrterung bringt, die für die weitesten kaufmännischen Kreise von Bedeutung, sein dürfte: die Anforderungen, die an ein deutsches Sche ggeseßz ju stellen sind. Ein Vortrag über die Erfahrungen mit dem Genoffenschaftegesetz in der neuen Fassung wird in genossen . schaftlichen Kreisen lebbafiem Interesse begegnen. Ein Antrag behandelt die bei manchen Genossenschaften gebildeten Ste rhekassen und be⸗ schäftigt sich mit der bereits während des vorjahrigen Genossenschaftstags den , . . empfohlenen Volksversicherung. In einem weiteren . wird der NUebergang von Genossenschaften zur Form der Aktiengesellschaft zur Sprache gebracht werden.
Bei den Spenalverhandlungen der Kreditgenossenschaften wird ein 6 der die Regelung des Wechselprotestes betrifft, Gegenftand wellgehenden Interesses sein. Weitere Anträge betreffen die Grundsätze für die GSiroverbindlichkeiten, insbesondere ihre Behandlung in der Bilanz und ihr Verhältnis zum Betriebskaxital, ferner die Annahme frem der Gelder gegen Schuldschein mit langer Kündigungsfrist, die Sewährung von Baugeldkrediten, sowie endlich die von den Genossenschaften mit beschränkter Haftpflicht einzubaltende Mindestböhe des Geschäftsanteils.
Den Konsumvereinen wird die Trennung des Lieferanten- geschäfts vom eigenen Geschäft empfoblen werden. Ein Vortrag wird die Stellung der Handels. und Handwerkskammern beleuchten, welche diese Organe in ihren Berichten den Konsumpereinen gegenüber ein. nehmen. Außerdem wird über die Grundsätze für die Anstellung und Entlafsung von Arbeitern bei Konsumvereinen sowie für die Divi⸗ dendenverteilung beraten werden. .
Den Baugenossensfchaften werden Leitsätze für die Stärkung des genossenschaftlichen Betriebskapitals gegeben werden. Ein Antrag bezweckt, durch Aufstellung der Vorbedingungen für die Er⸗ richtung von Baugenossenschaften vor übereilter Gründung nicht lebensfähiger Vereine zu warnen. Neben einer die Gliederung des Vorstands betreffenden Frage wird ferner ein Antrag zur Be⸗ schlußfassung kommen, der den Baugenossenschaften empfiehlt, keine Kreditgeschäfte zu treiben.
ie alljährlich, so erscheint auch diesmal gelegentlich des All⸗ emeinen Genossenschaftstags das Jabrbuch des Allgemeinen Frehner dessen stansstische Zahlen den Nachweis einer nicht unerheblichen Steigerung des Geschäftsbetriebs der dem Allgemeinen Verbande angehörenden Genossenschaften erbringen. 3
Von den zur Zeit dem Allgemeinen Verbande angeschlossenen 962 Kreditgenossenschaften haben 908 zur Statistik berichtet, die 5233 418 Mitglieder aufweisen. Die Gesamtsumme der gewährten Kredite und Prolongationen betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2 702 399 240 M½ Das Gesamtbetriebskavpital stellte sich zu Ende des Jahres 1904 auf 1 020129 188 M; hiervon entfielen auf das eigene Vermögen (Geschäftsguthaben und Reservefonds) 217 794 936 , auf fremde Gelder 802 334 252
Von den dem Allgemeinen Verbande angeschlossenen 271 Konsum⸗ vereinen haben 252, die einen Stand von 255 915 Mitgliedern darstellen, zur Statistik berichtet. Diese hatten in 461 eigenen Lagern einen Verkaufserlös von oö zo7 361 Das Gesamtbetriebs. kapital betrug 10 192 916 6 und bestand aus 7 114 498 M eigenem Vermögen und 3078 418 „ aufgenommenen fremden Geldern. Der Reingewinn betrug 5 976 881 . .
ußerdem haben sich 12 Baugenossenschaften mit 43 357 Mitgliedern an der Statistik beteiligt. Seit der Errichtung dieser Genossenschaften wurden 38633 Häuser erbaut. Von diesen ent⸗ fallen auf das Jahr 1804 299 Häuser. Die Herstellungekosten be⸗ trugen 8 818 886 ½ Dem eigenen Vermögen der Genossenschaften (Geschäftsguthaben und Reservefond6) in Höhe von 10285 173 6 standen 67 756 4585 M fremde Gelder gegenüber, sodaß sich das Ge⸗ samtbetriebskapital auf 78 051 659 A belief.
Zur Arbeiterbewegung.
Die am Sonnabend in Glauchau abgehaltene Versammlung der streikenden Färbereiarbeiter faßte, wie die Glauchauer Ztg. berichtet, folgende Resolution: ‚Die Versammlung der Färberei und Arvreturarbeiter und arbeiterinnen erklart, daß die von den Unternehmern gebotenen Zugeständnisse für sie keine zu frieden stellen den sind, daß sie aber bereit sind, unter den gegebenen Verbältnissen Frieden zu . und die Arbeit am Dienstag, den 15. August, wieder auf⸗ zunehmen.“
ur Lohnbewegung der Leipziger Gummiarbeiter erfährt die Feips. Itg⸗, daß die in der dortigen Gummiwarenfabrikatien beschaftigten. Arbeiter einen neuen Lohn und Arbeitstarif aufgestellt hätten. Die Tarifkommission, die aus der dortigen Leitun des Deutschen Holjarbeiterverbandes jzusammengesetzt ist, hat den 2 nunmehr den Fabrikanten mit einer Beantwortungsftist bis jzum 11. August porgelegt. Am Freitag abend wurde die Antwort der e, ,. in einer zahlr. besuchten Gehilfenversammlung be⸗ annt e, Sie lautet dahin, daß die Ar itgeber jede Unterbandlung mit dem Holiarbeiterverband als solchem grund= sätzlich ablehnen, wohl aber bereit sind, mit ihren Arbeitern durch den Arbeitgeberverband (Verband der Gummiwarenfabriken) zu verhandeln und die Lohnfrage zu regeln unter der Voraussetzung, daß die Arbeiter der Konkurrenifahr anderer Orte, . Berlin, Cassel, Hamburg, Mannheim und Weißenfels, gleiche Verbandlungen einleiten und durchaus einheitli Lohn und Arbeitsverhaͤltnisse geschaffen werden, damit die Konkurrenzfähigkeit der Leipziger Gummiwarenindustrie nicht beeinträchtigt werde. Die Arbeiter sind mit dieser Antwort nicht zufrieden. Sie erklärten am Freitagabend, daß in anderen Orten höhere Löhne gezahlt wärden, daß die Leipziger Fabrikanten infolge ihrer größeren Kapitalkräftigkeit die Konkurrenz der kleineren Fabriken jederzeit unmöglich machten und schon deshalb eine Lohnerhöhung eintreten lassen könnten, weil die Leipziger Gummiwarenfabriken regelmäßig sehr hohe Dividenden zahlten. Es wurde beschlossen, sofort in den einzelnen Betrieben durch Sonderkommissionen nochmals an die Prinzipale wegen Anerkennung des Gehilfentarifs heranjutreten und das Ergebnis in einer Versammlung, die am Sonntag abgehalten werden sollte, zu besprechen. Auf bindende Beschlüsse sollten sich diese Kommissionen unter keinen Umständen einlassen.
Bauwesen.
Am Dienstag wird die neue Liebfrauenkirche in der Wrangel⸗ straße hierselbst feierlich geweiht werden. Das neue Gotteshaus, mit deffen Bau Mitte März 1804 begonnen wurde, weist den romanischen Stil auf; sein Grundriß hat eine Länge bon 26 m, während die größte Breite etwas über 37 m . An der Vorderfassade, die aus Rüdersdorfer rauh =
dunklen Basalt⸗
durchsetzt mit einen, während den Socfel rheinischer Basalt bildet, erheben
auenen Kaltsteinen besteht, fich zwei von Rebentürmen flankierte Haupttürme in einer Höhe von e 465 m. Die äußeren Architelturteile, aus Sand bew. Tuffstein, find in sehr reicher Bildhauerarbeit ausgeführt. Die Wände und Gewölbe des Innern wessen Spritzputz in Sandsteinton auf; das Fochschiff ist lonnenartig gewölbt, die Kuppel halbkugelförmig, die Seitenschiffe sind mit Kreumgewölben überdeckt. Zu Pfeilern und Säulen gelangte Sandstein zur Verwendung; die Sockel und Kaxvitäle wurden reich auggearbeitet. Der Hochaltar ist mit einem auf vier hohen Marmorsäͤulen ruhenden Baldachin aus reich orngmentiertem, vergoldetem CGichenhelj überbaut. Die auf secht Marmorfaͤulen ruhende und mit Marmorfüllungen ausgelegte Kaniel weist Sandsteinfasfungen und Sandsteintreppen uf. Auch die beiden Nebenaltäre sind aus Sandstein geformt. Der aus Schmiedeeisen bestehende Kronenleuchter ist reich mit elektrischem Licht ver⸗ sehen. Die Kirche wird mittels Dampfheijzung erwärmt. — Der Entwurf des stattlichen Gotteshauses rührt vom Architekten Ludwig Becker aus Mainz her; die Bauleitung führte Architekt A. Kaufhold, Berlin; die Ausführung der gesamten Bauarbeiten lag in den Händen der Baufirma Bos wan u. Knauer. Gleich nach der Einweihung wird die vor der neuen Kirche stehende Kapelle abgerissen und der Platz zu Gartenanlagen mit einer Mariensäule verwendet, während zu beiden Seiten Pfarr, bezw. Mietshäuser, deren Stil dem Gotteshause angepaßt wird, errichtet werden.
Land⸗ und Forstwirtsch aft. Ernteergebnisse und Ernteaussichten in Italien. ⸗ ö Kaiserliche Generalkonsulat in Neapel berichtet unterm
Der Ausfall der Getreideernte in Süditalien und Sizilien wird ün allgemeinen als befriedigend bezeichnet. In dem Bezick von Bari war die Weizenernte reichlich, im übrigen ist eine Mittelernte erielt. Dem Mais sind allenthalben die späten Regengüsse zu statten ge— kommen, die andererseits dem Getreide schädlich waren.
Die Getreidepreise stellten sich für den Doppelzentner, wie folgt:
Harter Weizen 2b, 20 bis 27, — Lire Weicher Weizen. 24, — bis 25,50
Roggen. 14 — Safer 16,50 bis 1, — , Mais 17,50 bis 206 -
Die Aussichten für die Olivenernte sind durchweg sehr gute, umsomehr, als zu hoffen ist, daß die Oelfliege infolge des kalten Winters in diesem Jahre keinen Schaden anrichten wird.
Von der letztjährigen Ernte, die keineswegs bedeutend war, sind noch größere Mengen unverkauft; ein Weichen der Preise ist daher nicht unwahrscheinlich.
Auch die Mandelernte verspricht gut, in Bari vorzüglich zu werden. Man berechnet in letzterem Bezirk. das mutmaßliche Er— gebnis auf 150 000 und mehr Ballen. Die Preise für künftige Ware sind dementsprechend niedrig; es erfolgen Abschlüsse zu 116 Lire und weniger für je 100 Kg.
Weniger günstig stebt es mit der Haselnußernte.
Die künftige Frucht wird in Messing mit dem verhältnismäßig hohen Preis von 56 Lire für 100 kg bezahlt.
Die Entwicklung des Weins ist durchweg gut, in Sizilien und Kalabrien ausgezeichnet. Auch in Bari, wo infolge von Regengüssen die Peronospora besonders stark aufgetreten ist, sind die Aussichten neuerdings nicht schlecht. . .
Dagegen ist die Hoffnung auf größere Umsätze gering. So be— sonders in Bari, wo schon bon der leßten Ernte große Posten iu Destillationsjwecken zu dem geringen Preise von 55 — b Cts. für das Hektoli er verkauft worden sind. ; ö
Der Ertrag der Bohnen ist ein mäßiger, sodaß die bedeutende Nachfrage nicht gedeckt werden konnte. Es wurden am 15. Juli d. J. für 100 kg 15 bis 15,25 Lire bezahlt. ö .
Ueber die Aussichten der Agrumen-⸗Ernte läßt sich zur Zeit ein abschließendes Urteil noch nicht gewinnen. ;
Die Zitronen. und Drangenblüͤte ist in Sizilien gũnstig verlaufen, in Kalabrien läßt sie dagegen zu wünschen übrig.
Ernteaussichten und Getreidehandel in Bulgarien.
Der Kaiserliche Konsul in Varna berichtet unterm 4. d. M.:
Das trockene, von drückender Hitze begleitete Wetter, welches schon gegen Ende Juni d. J. Befürchtungen für die Weiterentwicklung der Sommersaaten aufkommen ließ, hat, abgesehen von vereinzelten schwachen Niederschlägen, die überdies nur strichweise erfolgten, den ganzen Berichtsmonat hindurch angehalten. Hierbei sind gerade die . Getreideerzeugung wichtigsten Gegenden ohne Feuchtigkeit geblieben. J K .
Sämtliche Getreidesorten zeigen in diesem Jahre infolge der nach den Regengüssen plötzlich eingetretenen heißen Witterung ein leichteres Hektolitergewicht. .
Die Weizenernte wird voraussichtlich beträchtliche Mengen ab⸗ werfen. Der Winterweizen ist seiner Beschaffenheit nach etwas reiner und weniger verbrannt als im Vorjahre.
In Hartweizen wird ein Verlust von 20 0 verzeichnet. Der Hafer scheint weniger gelitten zu haben und dürfte größere Erträge liefern wie im letzten Jabre. x e
Die Gerstenernte ist schwach ausgefallen; das Ergebnis darin entspricht der Farbe und Güte nach nicht den gestellten Anforderungen.
Verschiedene Beurteilung findet Mais, der in der Dobrudscha unter der Trockenheit gelitten hat, auch in den Varna naheliegenden
stestellen, der Zentraleisenbabnlinie schlecht steht. Sollten in ab⸗ ebbarer Zeit Niederschläge nicht eintreten, so gilt die diesjährige Maisernte als verfehlt. .
Bohnen, die größtenteils in der Baltschiker Umgebung angebaut werden, sind durch den Mangel an Regen derdorrt.
Auf dem Getreidemarkt bildete der Monat Juli d. J. den Ueber. gang bon der alten zur neuen Kampagne, Der verfügbare Rest aus der Ernte 1904 wurde ausgeführt; Zuführen aus der diesjährigen Ernte kommen nur spärlich an. Zur Zeit beobachten die Exporteure mit einer gewissen Spannung die nächsten Witterungsaussichten.
An Raps sind bereits 5000 Tonnen in Varna angelangt, die meistens für Antwerpen gehandelt wurden. Der Durchschnittspreis des Rapses betrug 21,50 Fr. franko Bord für den Doppelientner.
Ausgeführt wurden im Monat Juli 19065:
Weizen nach Antwerpen.. 5839 t SIGriechenland... . 268. .
Mais . w w ö. Aegyyten 1 1 * g *. 68 1 Rumänien... 58.
Safer . Griechenland. 12
Gerste 1 3 w
Roggen Belgien.. 45 .
Bohnen. Hamburg. 63
Raps i elgien . 1693 .
deinsamen . 11
Kleie Fecht 298. Belgien. 130
Mehl nach der Türkei. 629 . w/ Griechenland. 10,
ö * Kalserliche Konsulat in Rustschuk berichtet unterm
Der Monat Juli d. J. war für die nordbulgarische Landwirt- schaft ungleich günstiger als die vorangegangenen, Mit Ausnahme von 3 Regeniagen, die jedoch zur rechten Zeit kamen, konnte sich der Landmann während des ganzen Berichtsmonats ununterbrochen
der Einbringung der Halmfrüchte widmen und sogar stellenweise schon mit dem Brusch . Soweit bisher . bleibt Jm. Gewicht der einzelnen Fruchtarten gegen das Vorjahr jurück. Es wiegen:
Weizen 75 — 76 Eg (19094: 80 kg) Roggen 71 —72 Eg (1804: 73 kg) für das Hafer 433 — 44 Eg (1804: 45 Eg) Hektoliter. Gerste 61J kg (1904: 625 - 63 Eg) Das Gewicht des Rapses beträgt 65 kg für das toliter. Der Stand des Maises ist im allgemeinen gut, und die Aussichten
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auf die Ernte sind vorläufig 6 Die en , waren im Just d. J. gering, da der Landmann mit den Erntearbeiten beschäftigt war. Die Vorräte sind naheru
erschõyft. . . Ausgeführt wurden im Berichtsmonat aus sämtlichen Donau⸗
häfen: Weüen 1900 t, Mais 3 = 4009 t, Raps 7090 t. Die Preise standen am 1. August d. J., wie folgt: Weizen. 14 Fr. Gerste. ö Roggen... 11 . für den Doppeljentner. 1 .
St. Petersburg, 12. August. (W. T. B.). Nach von der Handels- und Industriezeitung“ unterm 11. August veröffentlichten Angaben wird im europäischen Rußland eine sich dem Mittel
nähernde Getreideernte erwartet. Wintergetreide verspricht eine Ernte etwas unter, Sommergetreide eine Ernte über mittel. Winterweizen wird im allgemeinen über mittel er—
wartet. Gut gestaltet sich die Ernte im Südwesten, in Zentralrußland, in Polen und teilweise im mittleren Ackerbaugebiet und auf der Krim⸗ halkinsel. Eine unbefriedigende, stellenweise schlechte Ernte erwartet man im Wolgagebiet und in den ackerbautreibenden Zentralgouvernements, im Dongebiet und an der Küste des Schwarzen Meeres. In den übrigen Teilen des Reichs verspricht Winterweizen eine befriedigende Ernte. Sommerweizen verspricht eine mittlere Ernte, eine gute im Ural und im nördlichen Kankasus sowie teilweise an der Kama, am Dnjepr, im Südwesten und in den südlichen Ster pengouvernements. Eine unbefriedigende Sommerweijzenernte erwartet man in den mittleren Wolgagouvernements, in einem gehen Teile der zentralen Ackerbaugoupernements und im Süden von Bessarabien. Die übrige Sommerweizenernte verspricht, befriedigend zu werden. Die Roggen⸗ ernte dürfte unter mittel ausfallen, gut teilweise im Südwesten, am Dnjepr, in Polen und im Ural. Eine unbefriedigende Roggen⸗ ernte erwartet man in einem großen Teil des ackerhautreibenden Zentral⸗ und im Wolgagebiet, in dem Wiatka⸗ und im Dongebiet, sowie zeil weise in den fadlichen Steppengouvernements und im Südwestgebiet. In den übrigen Teilen des Reichs ist Roggen befriedigend. Die Aussichten der Hafer ernte sind über mittel. Gut gestalten sich die Aussichten im Osten und im Nordkaukasus, teilweise in Polen, am Dnjepr, im Südwestgebiete und in manchen Gegenden des süd⸗ lichen Steppenstrichs; unbefriedigend, stellenweise sogar schlecht an der mittleren Wolga, in den meisten zentralen Ackerbau⸗ gouvernements und teilweise in den Ostseeprovinzen. In den übrigen Teilen des Reichs wird eine mittlere Haferernte er—= wartet. Gerste steht im allgemeinen über mittel. Gut sind die Aussichten an der Kama, im Ural, im Nordkaukasus, in der Krim, teilweise am Dnijepr, im Südwestgebiet, in Polen und stellenweise im nördlichen Stepvenstrich; unbefriedigend, stellenweise schlecht an der mittleren Wolga, im suüdlichen Steppengebiet und im zentralen
Ackerbaugebiet. In den übrigen Teilen des Reichs verspricht die Gerste eine befriedigende Ernte. Verkehrsanfstalten. Nächste Postverbindungen nach Swakopmund und Lüderitz bucht:
I) für Briefsendungen mit englischem Dampfer über Kap— stadt, ab Southampton am 19. August, in Lüderitzbucht etwa am g. September und in Swakopmund etwa am 12. September. Letzte Beförderungen am 18. August ab Cöõln 641 Nachmittags, ab Oher⸗ den ge 7,24 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11,23 Vor⸗ mittags;
23 für Briefsendungen mit besonderem Leitvermerk und für Pakete mit Woermann⸗Dampfer Martha Ruß“ ab Ham⸗ burg am 18. August Nachmittags, in Swakopmund etwa am 17. Sep⸗ tember. Schluß in Hamburg am 18. August für Briefe L‚0 Nach⸗ mittags, für Pakete 110 Vormittags. Letzte Beförderung ab Berlin Lebrter Babnhof für Briefe am 18. August 6,34 Vormittags, für Pakete am 17. August 11,23 Abends. .
Die nächste 9 aus Swakopmund, Abgang am 30. Juli, ist zu erwarten am 26. August.
Theater und Mufik.
Trianontheater.
Wie im Vorjahre mit der 150.,, wurde die neu beginnende Spielzeit am Sonnabend mit der 175. Wiederholung des Lust⸗ spiels Die Notbrücke“' von GrSésac und de Croisset eröffnet. Tas Stück hat an Zugkraft inmwischen nichts verloren, wie aus dem ut befetzten Hause und der heiteren Stimmung des Publikums er⸗ ichtlich war. Der im Dialog vorherrschende frische Humor und das flotte Spiel aller Mitwirkenden verfeblten auch diesmal die Wirkun nicht und riefen lebhaften Beifall hervor. Die Hauptrolle (Jacqueline war mit Fräulein Else von Ruttersbeim neu besetzt. Sie stand der früberen Vertreterin derselben, Fräulein Febdmer, keineswegs nach. Auch fie verbindet mit Anmut der Erscheinung ein graziöses, liebens⸗ würdiges Spiel und verfügt über ein ganz besonders modulatiens— fähiges, ausdruckspolles Organ, Ihre Partner, die Herren Junder, mann (Roger) und Laurence (Bienaimé) sowie Fräulein Zademack e,, feen auch diesmal wieder die Gestalten aus dem ebenglustigen Paris mit voller Hingabe dar. Erwähnung verdienen auch die Leistungen der Vertreter der Dienerschait im Hause Jacquelines, des Fräuleins Steiner und des Herrn Werner, deren stummes Spiel von einer hinreißenden Komik war.
Im Neuen Königlichen Operntheater wird morgen 83 in der vorletzten Carmen! · Niffũhrung Fräulein Lily Herking Fie Titelpartie singen. Die letzte Aufführung von Carmen“ am Freitag wird sich dadurch besonders glaniwoll gestalten, daß neben Fr. Marg. Lieban⸗Groß, die zum ersten Male als Carmen“ auf⸗ tritt, die Partie des Joss von Pietro Ferrari (Mailand) dar⸗
estellt werden wird. — Am Mittwoch wird Frau Hindermann die nee im „Troubadour“ wiederholen und für Donnerstag steht Die Boheme“ auf dem Spielvlan. .
Die Liste zur Eintragung der Abonnements für die bevorstehende Winserfpieljeit des Theaters des Westens liegt jetzt im Bureau des Theaters aus. 3 ;
Im Neuen Theater wird die neue Spieljeit am nãchsten Mittwoch mit Sbakespegres . Sommernachtstraum“ eröffnet, der auch an den nächstfolgenden Abenden wiederholt wird.
Das Residenztheater beginnt am Mittwoch, 16. Augus⸗ seine jweite Spieljeit unter der Direktion Richard Alexanders m dem Schwank . Eine Hochzeitsnacht' von Kéroul und Barrs.
Mannigfaltiges.
Pa ssau, 14. August. (B. T. B.) Bei einer Boot fahrt, die gestern fänf Herren aus Regensburg unternahmen, kenterte das Boot, der Donauzeitung , jufolge, zwischen Passau und Engel⸗ bartszell. Vier der ann en ertranken in der bochgehenden Donau, der fünfte liegt bewußtlos im Krankenhaus zu Enge zell Die Namen der Verunglückten sind noch nicht festgestellt.