Einkommens in Deutschland jedoch glücklicher Weise schon . sehr viel länger sich vollzieht. Ich bin also der Meinung, aß die Entwicklung des Stahlwerksverbandes auf die Ge⸗ staltung des Volkseinkommens noch gar keinen Einfluß haben konnte, und daß vor allem das Gegenteil nicht mit denjenigen n. der Statistik belegt werden kann, die 86 Professor Vagner und anderen Volkswirtschaftlern von Beruf aus einer längst hinter uns liegenden Periode zur Verfügung stehen. Ich bin überhaupt der Ansicht, daß das Wesen der Sache nicht so oberflächlich beurteilt und behandelt werden sollte, wie das auf solche Weise geschieht. Deshalb diese wenigen Bemerkungen. Sie wollen mir nun aber gestatten daß ich auch noch etwas auf die Ausführungen des Herrn Direktors Schaltenbrand eingehe, um sie nach einer bestimmten Seite zu ergänzen. Vielleicht ist es nicht Herrn Schaltenbrand's Absicht gewesen, weiter ins Detail zu gehen, Wie sehr der Stahlwerksverband von einem Trust entfernt ist, zeigt am besten seine Entstehungs⸗ eschichte, und ich kann nur sagen, daß nach meinem Dafür⸗ ö den Männern, welche dieses Kartell zu Stande gebracht aben, dafür aufrichtiger Dank, auch im Interesse unserer nationalen Wirtschaft gebührt.
Meine Herren, es war gar nicht so leicht, den Stahlwerks⸗ verband ins Leben zu rufen, wie es vielleicht beim Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikat der Fall gewesen ist, das gewisser⸗ maßen innerlich ziemlich übereinstimmende Betriebe umfaßt. Ganz anders beim Stahlwerksverbande, weil, wie Herr Schaltenbrand auch andeutete, hier eine große Ungleichartigkeit der Verhältnisse vorlag. Man hatte keineswegs allein mit den 3 Thomaswerken zu tun, von denen die Kartellbildung reilich in erster Linie angeregt und betrieben wurde. Wenn Sie einmal die Denkschrift gelesen haben, die mir glücklicherweise schon vorgestern zuging, ünd mit deren Inhalt ich mich deshalb vertraut ö konnte, so werden Sie daruber sehr interessante Einzelheiten finden. Wir haben neben der Thomasindustrie in Deutschland auch ältere Hüttenwerke, die auf phosphorarme Erze und demgemäß auf die Erzeugung von Bessemerstahl angewiesen sind. Die Verarbeitung von Bessemerstahl ist aber viel teurer als die von Thomasstahl. Wenn man nun die Eigenart solcher Werke bei der Bildung des großen Ver⸗ bandes nicht berücksichtigt hätte, so würden 9 Kartell⸗ bestrebungen wohl einen kritischen Verlauf haben nehmen müssen. Aber es ist den Männern, die den Stahlwerksverband mit weitem und klarem Blick gegründet haben, gelungen, auch bezüglich solcher Werke, die nach der a neh Natur ihrer Ver⸗ häͤltnisse nur unter schwierigen Arbeitsbedingungen betrieben werden können, aber doch ihre große wirtschaftliche Bedeutung ,. Sonderabkommen zu treffen (und für diese Ab⸗ ommen die Genehmigung der Gesamtheit der Beteiligten herbeizuführen), die es auch jenen Werken ermöglichten, dem Verbande beizutreten. Gewiß haben sie Opfer bringen müssen, wie es jeder muß, der seine Interessen einer Gemeinschaft unterordnet, sie haben Mitgenuß nun aber wenigstens an den⸗ jenigen Vorteilen, die bei der schon bisher wütenden Konkurrenz und bei dem noch schärferen Wettbewerb, der hätte eintreten müssen, wenn die Vereinigung nicht erfolgt wäre, ausgeschlossen erscheinen mußten. Meine Herren, das waren Fragen und Aufgaben der Organisation, die sehr ernsthaft und nicht einfach u erledigen waren. 5 gebe zu, alles ist bisher noch ein ersuch, und der Verband ist kö nicht für alle Zeit gefestet. Es ist auch innerhalb des Verbandes schon zu Sen! ge⸗ kommen, einen Teil der einzelnen Werken gewährten wohl überlegten ö durch den Versuch einer etwas anderen einseitigen Interpretation der Vertragsbestimmungen wieder einzuschränken. Meine , ich hoffe, daß man bei den ren g, über die Erneuerung des Verbandes den Versuch nicht wiederholen wird, in der angedeuteten Richtung korrigieren
zu wollen. Man möge dann eingedenk sein, daß diejenigen Herren, die bei der Gründung des Verbandes mit weitem Blick und selbstloser Ueberlegung ihr Augenmerk darauf richteten, daß die unter Schwierigkeiten und eigenartigen Bedingungen arbeitenden älteren Werke mit den großen neuen Thomaswerken zusammengehen können, eine größe Tat vollbracht haben. Hoffen wir, daß der Geist, der da leitend war, auch hervor⸗ treten und walten wird, wenn es sich um die Erhaltung des Verbandes handelt, der unsere Industrie bewahren soll eine eits vor einer Verschleuderung des Vermögens und an . vor unwirtschaftlichen Uebertreibungen. Ventzki⸗Graudenz: Nicht als i e gnerbchucher, sondern weil hier auch andere Interessen zur Sprache ebracht werden sollen, nehme ich das Wort. Meine Herren! . wir das, was wir bis jetzt von den Vertretern des Stahlwerksverbandes gehört haben, für bare Münze nehmen wollten, so müßte eigentlich der Stahlwerksverband der größte Kulturfaktor unserer . sein. (Sehr richtig) Es wird doch aber wohl auch noch andere Auffassungen geben. Der Stahlwerks verband gehört nach meinem Dafürhalten zu denjenigen Kartellen, welche eine allgemeine wirtschaftliche Gefahr gien können. Wenn die Herren heute hier versprechen, sie wollen sich in einer mäßigen Preispolitik bewegen, sie wollen die Produktion dem Konsum anpassen, sie wollen die Leistungsfähigkeit der einzelnen Werke regeln, u. dg. Dinge mehr, so glaube ich gut und gern, daß sie dieses Versprechen . wollen; sie werden es aber nicht können. Die Verhältnisse, werden mit ihnen später durchgehen, wenn der Verband eine Festigkeit erlangt haben wird. Ich will nur erinnern an die Zeit 6e der neunziger Jahre, wo die Walzwerksverbände doch noch 2. locker waren und welch einen Terrorismus sie damals chon haben walten lassen! Eine künstliche Konjunktur haben ie geradezu hervorgerufen, welche einen Teil unserer ganzen Exportindustrie zerstort hat. Man hat z. B. Walzeisen nach der Nachbargrenze nach Rußland tatsächlich um 30 do billiger abgegeben, als wir es im Inland haben konnten. 9 Monate Lieferfrist wurde von uns verlangt, dort hinüber wurde a tempo geliefert. Können Sie versprechen, daß solche Aus⸗ artungen nicht wieder stattfinden werden? Nein, meine Herren wenn Sie 6 auch den besten Willen haben, Sie werden ihn nicht durchsetzen können; der Appetit kommt beim Essen! Meine Herren! Es wurde hier ein Vergleich gezogen zwischen amerikanischen Trusts und unseren Kartellen. Ja, es würde vielleicht unsere ganze Tagesordnung ausfüllen, wenn wir diesem Thema härter i Leibe gehen wollten. Einen Unterschied zwischen amerikanischen Trusts und unseren Kartellen sehe ich zwar auch, und das amerikanische Volk sieht den Unterschied ebenso an; der Unterschied ist der, daß die amerikanischen Trusts ihr eigenes Fell zu Markte tragen, wenn 6. Trustwerke aufkaufen und diese überkapitalisieren, wahrend h bei uns Kartelle n n um in erster Linie in liche , ,. . Es ist vielleicht noch nicht genüg in weiteren Kreisen bekannt, daß derartige
6G —
Kartelle, wie sie bei uns in Deutschland bestehen, in den Ver⸗ einigten Staaten tatsaͤchlich unter das Strafgesetz fallen. Also muß man diese Art ber Kartellierung, indem man sich nur zusammentut, um Preispolitik zu treiben, dort zum mindesten als etwas Gefährliches betrachtet haben. Im Grunde, meine Herren, zielen sie aber alle auf dasselbe hinaus, und da glaube ich Herrn Regierungsrat Völcker gern, wenn er nagt: ja, und dann wollen wir . auch genügende Vorteile für uns haben! Allerdings, kurz vorher sagte er: der Verband soll keinen außergewöhnlichen Gewinn haben. Ja, der Verband als solcher nicht, aber seine Schutzbefohlenen! Dann wurde ferner von den Herren vom Siahlverbande gesagt, daß die tüchtige technische Leistung durch das Kartell gefördert werden solle, — ja, diese Abficht ist jedenfalls sehr loͤblich und schön, aber es kann auch umgekehrt kommen, es kann auch die Leistung dadurch einschlaͤfern, wenn man in der Lage ist, für ein Produkt zu nehmen, sozusagen, was man will; es kommen Zeiten, wo das möglich ist, wenn die Kartelle erst fest *, fe
; muß da noch einmal zurückgreifen auf die bis jetzt befolgte Politik der Kartelle für die Rohmaterialien und . fabrikate. Durch Verschleudern nach dem Auslande wird ein künstliches Vakuum und eine Scheinkonjunktur geschaffen. Die Inlandsverbraucher müssen nun das bezahlen, was an den Auslandsgeschäften zugesetzt wird. Ich komme auch noch zurück auf das, was der Herr Direktor Schaltenbrand beim Eingang seiner Rede sagte: die belgische, englische und amerikanische Industrie, — damit meinte er natürlich die eisen⸗ erzeugende Industrie, es ist vielleicht nicht die ganz richtig angewandte Bezeichnung — hätten große Vorteile in der Produktion gegenüber der unfrigen voraus. Meine Herren! ba muß es doch wie eine Utopie klingen, wenn man nach Ländern hin liefern will, die derartige Vorsprünge vor uns hahen? Wo wollen wir denn das hernehmen, was wir an diesen . zusetzen, um mit diesen Ländern konkurrenz⸗ und lei e zu sein! Meine Herren! Geben Sie uns, der deutschen Verfeinerungsindustrie, die billigen Produkte (sehr ͤichtig; dann sollen Sie sehen, was für dauernde und dank⸗ bare Abnehmer Sie an uns haben werden! Das Verschleudern unserer Rohmaterialien und Halbfabrikate nach dem Auslande ist eine wirtschaftliche Gefahr, auf die nicht nachdrücklich genug hingewiesen werden kann.
Es wurde weiter noch gesprochen von einer Ueber— kapitalisierung der amerikanischen Trusts, ich weiß es nicht, von Herrn Dr. Völcker oder von Herrn Schaltenbrand. Ueber dieses Kapitel könnten wir uns vielleicht auch recht lange unter— halten. Man sehe sich doch heute den Tanz der Ueber⸗ kapitalisierung in Deutschland an, man verfolge einmal die Emissionen, die Börsenjobberei und die Stimmungsmacherei an der Börse, die ihr Rückgrat lediglich in den Syndikaten und Kartellen finden. Da sind wir durchaus nicht besser dran e, nn, vielleicht in manchen Beziehungen viel
er.
Ich xresumiere dahin: die Gefahren, die gerade bei den— jenigen Kartellen, die sich zusammentun, ee, . zu be⸗ stimmen für Produkte, die nicht beliebig vermehrt werden können, sind eine ungeheure wirtschaftliche Gefahr für die ganze erzeugende Kraft unseres Volkes. Moͤgen sich die Blumen⸗ mädchen in der Friedrichstraße zusammentun und für das Sträußchen anstatl 10 Pfennige 20 Pfennige nehmen, dann kommt morgen eine andere, die gibt es doch wieder für 10 Pfennige her. Derartige Kartelle werden nicht lange halten. Wenn aber unsere Rohmateriglienerzeugung . wird von Kartellen, so ist diesen damit eine Gewalt in die Hand gegeben, die wirtschaftliche 6 heraufbeschwören kann, so groß wie wir es selbst zunächst gar nicht ahnen.
Geheimer ,,, Professor Dr. Wagner, Berlin: Der vorige Herr Redner hat die Frage aufgeworfen, was das Stahlwerkskartell überhaupt zu tun habe mit den von mir angeregten Fragen, dem Koalitionsrecht der Arbeiter usw. Meiner Ansicht nach ist die Antwort darauf sehr leicht. Das Stahlkartell wird sicher auch zu diesen Fragen eine ähnliche Stellung einnehmen wie die anderen Kartelle. Ich brauche (Zurufe: Erlauben
nur an das Kohlensyndikat ö erinnern.
Sie, 9 . der Tatsachen! orsitzender: Ich habe nicht gehört, wer von den Herren den Zwischenruf gemacht hat. Meine Herren, wir e,. damit aber nicht weiter! Der Ausdruck an sich ist nicht geeignet die Diskussion zu fördern. Wenn Sie so etwas sagen wollen, müssen Sie es höflicher sagen. ; Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Wag ner-Berlin: Ich habe auch tatsächlich nichts derartiges gesagt, das zu einer solchen Aeußerung verleiten konnte. Ich habe nichts boͤswillig behauptet. Ich habe mit der ganzen öffentlichen Meinung gesagt, daß in dieser Beziehung das Stahlwerkkartell mit dem Koh w, nicht einfach . aber daß sie beide an demselben Strange ziehen. Ich erinnere ferner an die Vor⸗ kommnisse bei dem letzten , Da hat man sich auf der Arbeitgeberseite geschlossen vereinigt. Den Arbeitern aber will man durchaus nicht das Recht gewähren, sich zu ver⸗ einigen, und will mit den vereinigten Arbeitern nicht ver⸗ handeln, wie es bekanntlich beim letzten Streik verweigert worden ist. (Rufe: Oho!) So hängen die beiden Tatsachen vollkommen zusammen. Da könnte man beinahe versucht sein wie es mein Kollege Brentano aussprach, was ich bisher nicht ebenso aufgefaßt habe, zu sagen: unsere Arbeiter haben das if nf ih her mn, sie es . wollen, werden sie — „Unruhe Das ist meine Antwort auf di ön⸗ liche Ing f gegen mich. K ieß weiter, die Kartelle hätten mit Trusts, Monopolen usw. gar nichts zu tun. Ich erinnere nur an . . der gel gen Verhandlung. Bei dem gestern behandelten Weiß⸗ lechkartell handelt es sich in der Tat um eine faktische Monopolstellung. Nun ist eine Vertrustung und eine solche Monopelstellung nicht überall zu erwarten, aber die Richtung daraufhin liegt in der Linie, die der Herr Vorredner angedeutet hat. Sie werden selber in der Beziehung weiter getrieben werden, nolens volens. Ich weiß ' wohl, daß . von einem Staatsmonopol oder von einer „Verstaat⸗ ichung“ von vielen e, nicht ernstlich die Rede sein kann, wie z. B. bei den Walzwerken. Aber es kann bei verwandten Industrien doch daran gedacht werden, wie beim Bergbgu. Ich glaube, man braucht nicht besonders leichthin h prophezeien: die Entwicklung wird dahin führen, besonders urch das Verhalten der Herren privaten Besitzer, die daran beteiligt sind, daß der Kohlenbergbau ein mal bei uns verstaatlicht werden wird. Und wenn man fragt, wie das Interesse der Verbraucher bei einer solchen Versiaallichung fahren würde? Nun, stehen sich die Verbraucher denn bei den
Staatsbahnen so schlecht? Mindestens bei den Eisenbahnen trifft es fa die Vorteile der Staatsbahn haben wir, die Steuerzahler, während sie sonst in die Taschen der beteiligten Aufsichtsräte, Direktoren und Aktionäre fallen würden.
Ich habe natürlich nicht gesagt, daß die Steigerung des Volksvermögens allein vom Stahlwerksverbande herrührt, denn in den 116 Jahren seines Bestehens kann sich eine solche Wirkung noch nicht viel zeigen, aber alle Kartellbewegungen die vorangegangen sind, und auch die dem Stahlwerksverbande vorangehende Bewegung, hat diese Konzentration begünstigt: auf der einen Seite eine große Steigerung der Vermögen nach oben hin, auf der anderen keine entsprechende Auf⸗ besserung nach unten hin.
In den drei Punkten, die ich erwähnt habe, bin ich also von dem Herrn Vorredner in keiner Weise widerlegt worden.
Vorsitzender: Meine Herren, wenn wir auf alle die eden. die jetzt in der Generaldiskussion aufgeworfen worden sind, ausführlich 3 wollten, könnten wir wohl erst morgen in die Spezialdiskussion eintreten. Ich möchte an die folgenden Herren Redner die dringende Bitte richten, in eine Yee en dieser Frage nicht einzutreten, sondern nur, sofern Sie es für unbedingt notwendig halten, gegen die Ausführung des Herrn Vorredners Verwahrung einzulegen. Aber eine h . dieser Meinung möchte ich auf spätere Zeit vertagt wissen.
Direktor Schal tenbran Düsseldorf: Ich möchte auf die ersten Ausführungen des Herrn Geheimrat Wagner zurück⸗ kommen und speziell wegen der verspäteten ge fn gun der Denkschrift wiederholen, daß die Zeit zu kurz war. Wir haben die Einladung nicht vor 5, 6 Wochen bekommen, sondern ich glaube am 27. oder 23. Mai, und ich habe bereits in meinen ersten Ausführungen 4 daß wir vorläufig noch mit unserer Organisation sehr beschäftigt, mit Arbeit überlastet sind, daß speziell die Agitation in der Presse uns sehr in der Arbeit stört, und daß wir deshalb die Sache nicht früher machen konnten. Wir haben außerdem nebenbei auch unsere Verkaufs⸗ tätigkeit. Gelegentlich der Verhandlungen über den Halbzeug— verband ist gesägt worden: sobald der Stahlwerksverband ge gründet sein wird, hoffen wir zu besseren Verhältnissen für die ,, zu kommen. Herr Professor Wagner sagt, das ist bis jetzt nicht erfüllt worden. Die Schuld, daß es nicht erfüllt wurde, liegt wirklich nicht beim Stahlwerksverband; wir werden später darauf eingehender zurückkommen. Ich wollte nur jetzt erklären, daß die Werke, die noch nicht zum Stahlwerksoerbande gehören, das Hindernis gewesen sind, daß wir noch nicht unsere Produkte B syndizieren und dadurch den Abnehmern zu bessexen Verhältnissen verhelfen konnten. Es ist schoJ vorher gesagt worden, daß wir mit der größten Offenheit alle unsere Zahlen vorlegen werden und wir haben auch schon früher versucht, , . die uns immer in der Presse die Vorwürfe machen, ihre Ausführungen zu widerlegen. ö. Die Zahlen, auf die sich Herr Professor Wagner aus dem Lippertschen Buche bezieht, sind falsch. Wir haben sie des öfteren widerlegt. Wir haben angeboten, unsere Bücher prüfen zu lassen — es wird keine Notiz davon genommen. Vor mehreren Monaten sollte eine Versammlung der Halbzeugver⸗ braucher stattfinden; Herr Dr. Schrödter war dazu eingeladen, und ich bat ihn zu veranlassen, daß auch ich dazu eingeladen würde — es wurde nicht beliebt.
Dann hat Herr Ventzli gesagt: ja, wenn wir das alles glauben dürften, was hier die Herren vom Stahlwerksver⸗ bande vorbringen! Nun, meine Herren, für jede Angabe, die wir heute machen, bieten wir den Beweis an. Ich glaube, die Reichsregierung, das Reichsamt des Innern, wird an⸗ erkennen, daß wir bisher mit der größten Offenheit alles dar⸗ gelegt haben. Wir haben ihr das umfangreichste Material gegeben. Wir haben auch ganz Fremden, die keine Beziehung zu uns hatten, gestattet, Einblick in unsere Organisation zu nehmen, und wir begrüßen jeden Unparteiischen, der zu uns kommt, um sich zu informieren, mit der größten Offenheit und legen ihm die Sache dar.
Meine Herren, die Ausführungen des Herrn Ventzki gipfelten darin; wenn alles so ist, wie die Herren sagen, ist es augenblicklich sehr schön — aber die künftige Gefahr, es könnte anders werden! Meine Herren, sollen wir uns darüber schon heute unterhalten? — Dann hat er gesagt: ja, der Ver⸗ band erzielt ja wohl nur mäßigen Gewinn, aber die Werke erzielen den großen Gewinn — oder umgekehrt, ich weiß es nicht mehr. Der Verband erzielt überhaupt keinen Gewinn: er verkauft und gibt den ganzen Erlös an die Werke, und die . die ich in meinen ersten Ausführungen genannt habe,
ahlen, die wir belegen können, stellen den Gewinn dar, den ünsere Werke aus den Produkten erzielen, die wir verkaufen.
Direktor Schm ie din g⸗Barop: Ich möchte zur General⸗ debatte nur einige kurze Worte sprechen, um die Ansicht, daß das jetzige Syndikat eine absolut notwendige und nützliche Einrichtung wäre, nicht * unwidersprochen zu lassen. Herr Direktor Schaltenbrand hat als Zweck des Syndikats in erster Linie angegeben; die Syndikate sollen die Produktion dem Bedürfnis anpassen. Meine Herren, der Stahlwerksverband ist nicht gegründet, um die Produktion dem Bedürfnis anzu⸗ an sondern um vorhandene Ueberproduktion in mögli st unschädliche Bahnen fuͤr die Mitglieder des Stahlwerks⸗ verbandes selbst zu leiten. Im großen und ganzen sind wir seit L Jahren seit der letzten Kartellverhandlung soweit ge⸗ kommen, daß wir schon sehen können, wohin die Syndikate führen. Unser ältestes und erfolgreichstes Syndikat ist das Kohlensyndikat, und wir können heute auch ziemlich offen aus⸗ sprechen, daß die Erfolge des Kohlensyndikats das Kapital veranlaßt haben, gerade wegen des Bestehens des Syndikats eine Ueberproduktlon herbeizuführen. Meine Herren, die Zechenstillegungen, die allgemein beklagt wurden, liegen doch nicht in der Hauptsache daran, daß die Zechen, die stillgelegt werden sollten, vollständig ertraglos waren, sondern daran, daß mächtige Werke ihre Betriebseinrichtungen so weit ge⸗ trieben hatten, daß sie durch deren volle Ausnutzung mehr Geld verdienen konnten, als wenn die alten Ee re bestehen blieben. Die jetzige Verfassung des Kohlensyndikats verhindert jg ein Ausdehnen der Betriebe im Kohlensyndikat selbst. Aber Sie sehen, wie das Kapital, sobald verdient wird, neben dem Syndikat 2 Vorteile zu gewinnen sucht. Sie sehen, daß neben dem Kohlensyndikat heute eine Reihe von Anlagen entsteht, ich erinnere an de Wendel, Maxhütte, Gewerkschaft Trier, Auguste Victoria, Gladbeck u. a.ů, die die Kohlenüberproduktion, die heute schon besteht, in kurzem noch weiter vermehren werden. (Zurufe: Alss kein Monopol! Der Stahlwerksverband wird nach meiner Uebherzeugung uns genau dieselben Erfahrungen machen lassen. Es ö. das ja teilweise in der wirtschaftlichen Entwicklung. Wir sehen, daß Werke neue Hochöfenanlagen
bauen, nur um die großen Vorteile, die ihnen der Hochofen
durch Ausnutzung der Gase gestattet, auszunutz Hattingen, — neue große ochofenanlagen zu die em Zwecke sich die Luxemburger Hochöfen, die bisher die Lieferanten derselben waren, fragen: wie hring eisen unter? und Sie werden Entwickelun ͤ Thomas werke entstehen, wie schon auch ber n' Gemeinschaft mit St. Ingbert sich so ausb Der zweite Punkt, der hauptsächlich vo angestrebt werden soll, ist der, auskömmli zu erzielen, Ich stehe weiteres die Preisstellung wurf mache, und auch wohl aber die . des In⸗ und
Export. Auf diese Frage werden wir Ja nachher in der Spezial⸗
debatte ko err
Thy . — einzelne Person ist, sehr hoch ein. Generalsekreiär Bu eck⸗ Berlin: mich in derartigen Versammlungen Vorsitzenden zu fügen, wie es ja nich
nd hätte gern aufs Wort ver
Ve u verhandeln. dikat mit
stand getreten waren, eine Sanktion des Kon Vorsitzender (unterbr uns nicht mit diesen Ausführungen uns mit dieser Angelegenheit unmöog Alles, was von der einen oder anderen wir alle gelesen und ist uns egenwärt Gencralfekretär Bu eck⸗Berlin; Wort entziehen,
Wagner eingehen, ich kann nicht anders. —
Wenn eben gesagt ist, daß in dieser Weigerung der
Arbeiter — —
Vorsitzender: Ueber den , . 9h nicht weiter ich) —
Herr Bueck in der Frage ungefähr ebenso lange gesprochen hat, die Parität gewahrt.
zu reden (Bueck: Dann verzichte wie e. Wagner. Damit ist di
eneralsekretär Bu eck⸗Berlin; örterungen nach der Uhr richten? gesetzt werden, wieviel Minuten ke Erwiderung gegeben sind. Denn
wirtschaftliche Fragen behandeln, kee, bleiben können.
Vorsitzender: diese Fragen in kurzen Worten einzugehen.
Generalsekrelaͤr Bu eck-⸗Berlin Ich vom Kohlenstreik, sondern vom Angriff, d Wagner auf die Arbeitgeber überhaupt geri
das Koalitionsrecht der Arbeiter beeinträchtigen. r Mir scheint, daß man für
die Sache ganz anders zu liegen. die Ärbeiter die volle Freiheit in Anspruch Zwang auf die Arbeitgeber ausüben will, nachzugeben. mir das Wort in dieser Beziehung abges Vorfitzender: Ich konstatiere, da Frage der Arbeiter- und Lohnverhältnisse in eingehend mor — 96 daß arauf einzu
ich dann ausgiebig
Wagner hat gesagt, daß es besser wäre, verstaatlichen, und glaubt ; ö auf die Verstaatlichung der Eisen
orzug dieser Verstaatlichung ausgeführt Privatbahnen hätten, die ; in die Taschen der Aktionäre ge lossen wa dem Staatsbetriebe die Erträgnisse kommen. Wenn dieser Grundsatz von Professor Wagner fortgeführt werden sollte, meiner Ansicht nach gegen alle denn dasselbe findet bei allen a
Sehr richtig!
ozialdemokratischen Staat kommen, wo die ganze t in der Hand des Staates liegt, denn dann kommt aller Gewinn,
der davon erzielt werden könnte, in die Hände der Allgemeinheit.
ch glaube aber nicht, daß Herr Geheimrat Tin e it steht, und kann daher seine
die Verstaatlichung der Eisenbahn nicht als richtig und zu⸗
treffend anerkennen.
Es ist hier namentlich auch von einem Herrn wieder auf Meine Herren,
die Trusts
springende dab a
, . der amerikanische Trust ist. H a
urückgekommen. ̃ unkf dabei noch garnicht er
ner' hat geglaubt, eine Aehnlichkeit oder fast ein 33 y. He r rie derben und dem amerikanischen Trust
arln erblicken zu können, daß er sagte:
aspe und, wie man hört, 6 und Düsseldorf e bauen, so werden
ehen, daß die einzig mögliche sein wird, daß dort auch wieder neue große
e und mäßige Preise nicht auf dem Stan punkt, daß ich ohne
im Inlande dem Syndikat . Vor⸗ nicht die Preisstellung im
ch diese Aeußerung, wenn e .
ig.
Benn Sie mir das dann kann ich natürlich nicht weiter sprechen. Ich muß aber auf weitere Ausführungen des Herrn Geheimrat
Sollen wir unsere Er⸗ Dann müßte das doch fest— dem einen und dem andern Herr Geheimrat Wagner
at noch andere Sachen hier hervorgehoben, die zwar allgemeine die aber hier nicht unwider—
Ich habe Ihnen anheimgestellt, auch auf Ich habe nur gesagt: äber den' Kohlenstreik können wir hier nicht weiter verhandeln,
zu den anderen Fragen gebe ich Ihnen gern das Wort. spreche dann nicht den Herr Professor
in jeder Beziehung Das kann ich hier nicht weiter ausführen, da nitten ist.
en Nachmittag erörtert werden kann, und ich Gelegenheit finden wird,
ehen. ! . Bu eck-Berlin: Ich habe dann noch auf
eine andere Neußerung einzugehen. Herr Geheimrat Professor den Kohlenbergbau zu
glaubt das beweisen zu
die Ertraͤgnifse aus dem Eisenbahnbetriebe der Allgemeinheit zugute
ll . aussprechen; nberen Privatbetrieben siatt.
Wir würden dann also zu dem ewünschten
err Professor
en. Wenn heute
haupts ächlichsten
en wir das Roh⸗
eits Rümelingen aut. . n dem Syndikat
uslande, Auslandes beim
gt: wir wollen ill der Mensch
können wir Wir können
glaube, daß
chtet hat, daß sie Mir scheint
nimmt, aber einen
zu Ziffer 13 die der Spezialdebatte
können mit dem bahn. Er hat als . daß, wenn wir ren, daß aber bei
Herrn Geheimrat dann müßte er sich
roduktion
Wagner auf diesem Exemplifikation auf
mir scheint der örtert zu sein, was Geheimrat eine Gleichheit
bei den großen ge⸗
Meine
und auch ĩ der Ueberkapitalisierung gespro einem anderen Sinne, amerikanischen Tru
enügend hervorgehoben. Unsere Kartelle und unsere Syndikate ? ezi ts gemein mit den amerikanischen
lnen Seiten der Trust als das ag das vielleicht auch richtig n. Bei uns liegt aber die
Das deckt meines Erachtens Herren, Individualität des einzelnen Werkes in den Trust über, er betreffenden Werkes, vollständiger Besi nur in diesem Sinne
9
worden.
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uns Ihnen
Regierung, andlungen
diese Weise
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Industrie ich hierbei
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schlesien Monopol
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Herr Ge anwesend
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anwesend so hin,
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aben in dieser Trusts, und wenn v
Generaldirektor Kommerzienra hütte: Zunächst wollte ich an Sie
uns zu nehmen. So gern wir
gestellt haben, so gern wir, ; betonte, Ihre Fragen in jeder gewünscht. ze worten und Ihnen jegliches Makerial, sei es für Zweck sei es für wiffenschaftliche Arbeiten, zur Verfügung so möchten wir — einen möglichst sachlichen Charakter zu geben, indem Ihnen examiniert werden, um auf
seitens der Wissenschaft hier
u sstellen bereit sind wir in erster Linie von
Denjenigen vertreten sind, glaube ich versichern in der Vergangenheit . Bearbeitung desjenigen vorgetragen wird, sicher Wollten wir hier eintreten, so steht zu fürchten, einer Form verläuft, die un
ich mich kurz besondere da
den öͤstlichen und den westl daß wir im Osten hinsichtlich uns
industrie Oberschlesiens ĩ ausreichende Eisenerzvorkommen, di erschöpft gelten muͤssen.
zugsweise aus dem
welchem Umfange wir Eis duzieren dürfen, bestimmt
auch auf diesem hängig. Derselbe wa Besitzer der für die Eis
Westen sagen, daß na u Eisenindustrie sich dort ganz anders geg hat, wo sie von
̃ hängig ist als wir in Vergleiche hinsichtlich der Entwicklung der
schlesien, denn wenn ntren gezogen werden,
verschiedenen Industrieze selben nicht zu Gunsten die reinen Erzlager Elsaß⸗ Lage Rheinland⸗Westfalens, welchem Wasserstraßen rapiden Entwicklung der dortigen
Er konnte sehr wohl
und . ö f. Vernachlässigung erleiden. ns ,. der oberschlesischen Eisenindustrie weder in der Tarifpolitik noch in der Preisste
Kohlenpolitik beobachtet worden.
Direktor, Regierungsrat a. D. Dr. l arlegungen des Herrn Kommerzienrat
Charakter trag die Ge ehrte
unwiderlegbar gewesen wären,
egierungsrai Völcker, wesend war, aus dem einfachen ewesen bin und meinem
.
mischten Betrieben werden ja auch wie bei dem amerikanischen Trust die einzelnen Betriebe gewissermaßen zusammengefaßt. en Begriff des Trusts nicht.
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das heißt,
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sind vollständig richtig von
gen in einer Richtung
u sparen. erren, welche
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Herren! Nachdem ich
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Staatsmonopolen zu r
einer Kraftstelle sprechen können, lediglich auf dem Eisenproduktion ist somit in der Eisenbahn und deren en produzieren können und die Tarifpolitik derselben.
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Hinsichtlich der Kohle liegen die Verhältnisse bei uns aller⸗
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8er Dr. ꝛ
eißblechsyndikat zur haben, daß i möchte aber feststellen,
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unseren Erwiderung ist, daß er bei der zu sein pflegt;
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den amerikanischen Trusts der Trust wird Besitzer des
hat Herr Schaltenbrand von ? ssehr richtig), nicht in sparen, na ; . bio darin ütcgt der Begriff der nisse schon ausreichend eingegangen in
sts. Das ist hier,
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Ihrem Rufe gefolgt sind und für die heutigen . zur Verfügung wie Herr S
Arbeiten studiert haben und die
lich mit großem Interesse verfolgen schon in wissenschaftliche Erörterungen daß die i s hier übermäßig lange
die schlesischen Verhältnisse aͤußern, ins⸗ bis jetzt der Eigenartigkeit der oberschlesischen cht wurde. t 16
Unterschied hinweisen, der zwischen lichen Bezirken
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Die oberschlesische Eisenindustrie ist heute darauf angewiesen, ihr Rohmaterial, das Eisenerz, vor⸗ Auslande zu beziehen, und soweit wir von
reinen Kohlenvorkommen. erster Reihe von dem staatlichen
ebiete ist die Eisenindustrie vom Fiskus ab⸗ r bis vor wenigen i enindustrie notwendigen Fettkohlen, so daß Entwicklung der Eisenindustrie von einem staat⸗ lichen Monopol abhängig war. Wenn vorhin von wissenschaftlicher S hau schon zu Monopolen kommen, so sind
onopolen gesprochen und dabei von eite die Behauptung aufgestellt wurde: Soll es
meiner Auffassung
Lothringens, die bessere geographische
hen,
gehabt, ein größeres Paroli zu bieten. zu Gunsten derjenigen Landesgebiete ein⸗
Seitens
nachher stellte er ber als ob seine Darlegungen unbedingt richti obwohl er unsere Erwiderung ehört hat . rofessor Dr. Wagner⸗Berlin ung): Sie
hört die vollständig auf. Es geht
tzer mit der Kapitalisierung,
glaube ich, noch nicht
dem amerikanischen Trust Die Gründe dafür
enscheidt⸗Friedens⸗ die Bitte richten, bei den etwas mehr Rücksicht auf
haltenbrand bereits ten Weise zu beant⸗ wecke der
doch bitten, den Ver⸗
zu dürfen, daß wir bereits
welches Ihnen durch uns
Diskussion schließlich in ñ halten
das Wort habe, so möchte
In erster Linie möchte
dadurch hervortritt, erer Entwickelung vorzugs⸗ echnen haben. Die disen⸗ der Vergangenheit über e heute jedoch als annähernd
beruht dieselbe in Ober⸗ Die
Tarifen abhängig; in pro⸗ (Sehr
eigentliches Monopol, aber
Jahren fast alleiniger
mir staatliche Monopole lieber ngs speziell den Herren im ffass die Entwicklung der
Ober⸗
so werden die⸗ iens ausfallen. Wenn auch außerbem umfangreiche die Grundlage zu der Industrie gewesen sind, so
Eisenbahn⸗ oder Bergfiskus,
liegen, die durch die Grenzen Zoöͤllpolitik eine ungeheure der Regierung ist eine
lung auf dem Gebiete der . richtig!) Völck er⸗Düsseldorf:
sier auf Einzelheiten einzu⸗ einen Punkt hervorzuheben. vorhin als Ergebnis der eißblechsyndikat, über einen monopolistischen
arakters der Kartelle.
es aber immer und
haben ganz recht, Herr estern nachmittag nicht an⸗ runde, weil ich amtlich ver⸗
Lehrberufe nachkommen
Ausführungen, die ich machen wollte, kann ich
zu sagen. ; 0. keinem Punkte von dem Herrn widerlegt worden.“ Meine Herren!
Ich glaube schon,
daß auf die persönliche Stellung eines genommen wird.
Nachmittagsresultat auch gehört. Jedenfalls war für mich am Vormittag die klar geworden und Wenn Sie lachen, e lehrreichen Vormittagsverhandlungen gestern wahrscheinlich gar nicht oder nicht mit genügendem Verstandnis beigewohnt haben!
Frage durch die lange Verhandlung klipp und das genügt mir. (Große ist das ein Zeichen, daß
eiterkeit) — e den sehr
Generalsekretãr Stum pf⸗-Osnabrück: Meine Herren! Die zum Teil
dem mein Freund Bueck auf die Arbeiterverhält—
zwei Worte
Ich habe Herrn Geheimrat Wagner nur no ei Wor o bin ich in
Er erklärte in seinem Schlußwort:
daß ein deutscher Professor nicht leicht zugeben. Ich möchte doch bitten,
Vorsitzender (unterbrechend): . 3
Generalsekretãr Stum pf⸗Osnabrück: Von Herrn Pro⸗ fessor Wagner persõnlich habe ich gar nicht gesprochen! (Heiter⸗ keit) — Ich habe nur bestätigen wollen; rr ef. pflegt ein Professor oder Gelehrter von seinen Ansichten immer sehr uͤberzeugt zu sein, was nicht hindert, daß ich im vorliegenden Falle vom absoluten Gegenteil überzeugt bleibe. Hier kommt Dur die Bewelsführung in Betracht. Daß der Stahlwerks⸗ verband die Lage der Arbeiter benachteiligen wird, beweist man durch den Hinweis auf den bergbaulichen Verein, der mit den Syndikaten nicht das Geringste zu tun hat; — der Beweis für das Vorhandensein eines Trusts oder Monopols wird mit der Erklärung erbracht, was nicht sei, könne noch werden, und das Syndikat, über das man gestern verhandelte, sei doch als Monopol erkannt worden. Herr Geheimrat Wagner. sagt dann schließlich: „Im übrigen berufe ich mich auf die öffent⸗ liche Meinung?. Ich gratuliere Ihnen dazu, Herr Geheimrat Wagner! ie oͤffenkliche Meinung ist heute so etwas Famoses — — (Vorsitzender unterbrechend: Meine Herren, wir kommen mit dieser Art der Diskussion wirklich nicht vor⸗ wärts ) Ich bin schon fertig! Mit der öffentlichen Meinung brauchen wir keine weiteren Beweise mehr. Das ist auch wirklich zu einfach. Erst macht man die öffentliche Meinung, und dann bexuft man sich darauf. Das ist noch wenigstens ein Unternehmen, das etwas einbringt (Große Heiterkeit.) —
Kommerzienrat Fun g i. W.: Meine Herren! In den Ausführungen des Herrn egierungsrat Dr. Völcker ist mir etwas sehr Bedenkliches aufgefallen: das ist die Ver⸗ teidigung der großen gemischten Werke, die ihre Vorteile gegenüber den reinen Werken voll ausnützen. Meine Herren, wenn wir dazu kommen, daß wir die Ausnutzung der großen Vorteile, die die syndizierten gemischten Wer ke gegenüber den reinen Werken haben, von dem Gesichts punkte aus gutheißen, daß jedes dieser gemischten Werke nicht auf Grundlage der Marktpreise der vorhergehenden Fabrikation sondern auf seine Selbstkosten hin Preispolitik treiben kann — wir werden darauf später noch eingehen — dann steht nach durchgeführter Konzentration am allerungünstigsten die reine Fertigfabrikation. . einer Syndizierung der Walzfabrikate haben die mächtigen Syndikate es. in der Hand, der Fertigfabrikation die Preise so hoch zu stellen, wie sie wollen, vielleicht nur beschränkt durch eine Einfuhr vom Auslande. Meine Herren, darin steckt eine außerordeniliche Gefahr; ich habe schon ver—⸗ schiedene Male darauf aufmerksam gemacht, daß es leider das Bestreben der gryßen gemischten Werke ist, unter Eindringen in die Fertigfabrikation ihre Einrichtungen stets zu vergrößern und voll auszunützen. Augenblicklich sind wir in einer etwas günstigeren Konjunktur, aber diese Konjunktur ist vorübergehend and bei der Ausdehnung, die fortdauernd die großen ge— mischten Werke betreiben, gehen wir der Gefahr entgegen, daß die reinen Werke, stets im Preise unterboten, immer mehr an BVoden verlieren, zuletzt verschwinden Herr Direktor Schalten⸗ brand hat vorhin darauf hingewiesen, daß sich die Großeisen⸗ industrie noch in der aupisache im Familienbesitz befinde. Ich möchte dielen Umfang sehr bestreiten und ihn in Gegensatz stellen zu der
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Fertigfabrikation, namentlich der kleineren, die zumeist auf ihrer Hände Arbeit, auf personliche geistige Arbeit und . Mittel angewiesen ist.
eine n Sie haben vorhin gehört, es wird nicht zum Trust kommen. Ich bin der Ueberzeugung: diejenigen erren, die aus der Industrie hervorgegangen sind, die jetzt noch in der Leitung der gemischten Werke stehen, werden nachher auf die Vermeidung der Trustbildung. außerordentlich wenig Einfluß haben. 35 habe seinerzeit in der General⸗ versammlung, welche den Unschluß des Phönix an den Stahl⸗ werksverband herbeiführte, zum Ausdruck gebracht, daß ein Stahlwerksverband nur dann segensreich werden könne, wenn er die Interessen der weiterverarbeitenden Industrien. nicht außer acht setzt, wenn er auch auf seine Abnehmer die not⸗ wendige Rücksicht nimmt. Ich habe aber das Gefühl, daß in demselben die Interessen der großen gemischten Werke viel zu viel im Vordergrund stehen, daß für die Interessen der ibn er ein e eins mul sehr, geringer Raum bleibt. Wir sehen schon, wie sich in, der Kohlen⸗ industrie die reinen Werke wehren müssen gegen die Nachteile, die ihnen durch die großen Zusammenlegungen erwachsen sind. Wir sehen dasfelbe in der Hochofenindustrie. wir sehen es bei den Halbzeugverbrauchern und wir werden 3 am letzten Ende auch bei der Fertigfabrikation haben. Meine Herren, bedenken Sie, in der , . gibt es nach der Statistik ca. 46 006 Betriebe mit über 1 0.8 200 Arbeitern. Sollen diese ganzen Betriebe, diese Arbeitermassen vollständig abhängig sein von dem Licht und Luft, das ihnen ber Stahlwerksverband, der nachher einzig und allein die Macht in Händen hat, noch läßt Meine er in der Intwicklung dieser Macht liegt eine besondere Gefahr, und ich möchte den Herren sowohl des Stahlwerksverbandes wie auch der Regierung warm ans Herz legen: gehen Sie tief in diese Frage . suchen Sie eine Verständigung des Stahlwerks⸗ verbandes mit der weiterverarbeitenden Industrie herbei⸗ uführen, dann werden auch die vielen Klagen der letzten ahre, die zu den Untersuchungen hier geführt haben, wahr⸗
scheinlich nicht mehr zu hören sein. (Bravo 7 Direktor Schaltenbrand⸗Düsseldorf, Meine Herren!
ich werde nur wenige Bemerkungen machen und mir im übrigen vorbehalten, auf die Aeußerungen, die hier gefallen find, bei den Spezialfragen einzugehen. ch wollte, nur auf bie Aeußerung des Herrn Direktor Schmieding erwidern, der von den' neuen Anlagen, die geschaffen werden, sprach. Es liegt doch wohl im Interesse unserer ganzen Industrie, wenn unfere Anlagen modernisiert werden, denn wir müssen mit dem
ern. Aber ich habe über das