1905 / 202 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Aug 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Großherzogtums Oldenburg als gültig anerkannt und deren Inhaberinnen zum Schuldienste in ö. Gebiete zu⸗ ae e , und daß die vor der Großherzoglichen Prüfungs— kom mission in Oldenburg erworbenen tf nr zeugnisse für Lehrerinnen an Volks-, mittleren und höheren Mädchenschulen, für. Sprachlehrerinnen und für Schulvor⸗ steherinnen auch im Königreich Preußen mit der Maßgabe anerkannt werden, daß. Bewerberinnen, welche in Oldenburg ein Zeugnis über die Befähigung zur Leitung von mittleren und höheren Mädchenschulen erlangt haben und die Leitung einer voll entwickelten höheren Mädchenschule in Preußen übernehmen wollen, sich noch der Wissenschaftlichen Prüfung der Lehrerinnen (Ober⸗

lehrerinnenprüfung) zu unterziehen haben. Das Königliche Provinzialschulkollegium . Die Königliche Regierung fee h erden

zur Beachtung und weiteren Veranlassung in Kenntnis.

Berlin, den 21. August 1905. . Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Im Auftrage: Müller. An die Königlichen Provinzialschulkollegien und Regierungen.

Finanzministerium.

Der bisherige Kassensekretär bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden Rosenthal ist zum Buchhalter bei der Hauptbuchhalterei des Finanzministeriums ernannt worden.

Das Königliche Katasteramt Magdeburg im gleich— namigen Regierungsbezirk ist zum 1. Dezember d. J. zu be—

setzen.

Angekommen:

Seine Exzellenz der Staats- und Justizminister Dr. Schönstedt, vom Urlaub.

Aichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. August.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten sowie Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz August Wilhelm und die Prinzessin Viktoria Louise sind vorgestern um 3 Uhr von Eisenach nach dem Neuen Palais abgereist, wo die Ankunft um 9 Uhr 35 Minuten erfolgte. Gestern vormittag um 11 Uhr 4 Minuten trafen Allerhöchstdieselben in Berlin ein, wo um 12 Uhr in Gegenwart Ihrer Majestäten in der Ruhmeshalle die feierliche Nagelung von 73 Fahnen und odann im Lichthofe des Zeughauses deren Weihe stättfand.

zorher nahmen Seine Majestät der Kaiser und Köni die Meldung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen chi ih Leopold entgegen, Höchstwelcher gestern das 10. Lebensjahr vollendet hat und als Leutnant in das 1. Garderegiment z. F. eingetreten ist. :

Heute vormittag hörten Seine Majestät im Neuen Palais die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus und des Chefs des Marine— kabinetts, Admirals Freiherrn von Senden-Bibran.

In der Zeit vom 1. April 1905 bis zum Schlusse des Monats Juli 1905 sind nach dem „Zentralblatt J das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen C(einschließlich der gestundeten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen

erbrauchssteuern sowie andere Einnahmen des Deutschen Reichs zur Anschreibung gelangt:

Zölle 169 197 267 S6 (gegen das Vorjahr 4 5790 628 6, Tabaksteuer 3172 577 6 (— 1816 6), Zuckersteuer 38 4165 536 S6 ( 3730 767 S½), Salzsteuer 14 767 207 „6 (= 47316 , Maischbottichsteuer 70 647 ½6 (4 533 557 A6), Branntweinverbrauchsabgabe und Zuschlag 395 645112 4 ( 1773 554 6), Brennsteuer 649 33 S (4 365 001 ), Schaumweinsteuer 1 596 876 6 (4 143902 6), Brausteuer I 859 418 S w, 619 918 6), Uebergangsabgabe von Bier 1148 191 66 (— 1483 6), Summe 2W0 382 470 46 (4 1894176 S6). Stempelsteuer für: a. Wertpapiere 11905223 S6 C 4398918 6), b. Kauf⸗ und sonstige An— schaffungsgeschäfte 6 641 203 e (4 2452 632 M6), C. Lose . Privatlotterien 1 902 9560 64 (4 51 636 6), Staats— otterien 6 187 982 S6 (— 1227 8035 6), d. Schiffsfracht⸗ urkunden 295 795 S6 (4 16321 4νς, Spielkartenstempel 457 11746 ( 60 255 6), Wechselstempelsteuer 4760 535 M ( 5645 792 M6), Post⸗ und. Telegraphenverwaltung 170517 658 6, ( 12505 567 65), ,, 35 525 900 AM (4. 135 000 ). .

Die zur Reichskasse gelangte Isteinnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten, be⸗ trägt bei den nachbezeichneten Einnahmen; Zölle 156 167 184.6 * 1 365 051 M6), Tabaksteuer 3 O4 445 1 (— 118216 6), uckersteuer 39 359 280 6. ( 5187 7314 S6), Salzsteuer 5 553 984 M6 (C 6053 642 (, Maischbottichsteuer 367 507 4 4129965 S6), Branntweinverbrauchsabgabe und Zuschlag 6 339 91090 6 ( 4714919 40), ö 649 933 M6 9. 365 001 S6), Schaumweinsteuer 1518478 (u. SY 698 S6), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 11052 851 M66. (4. 524 188 6), Summe 264 103 361 6 (= 7 845 608 6). Spielkartenstemßel 584 90090 Seu ( 6308 6).

Von den jüngst gemeldeten drei Cholera erkrankungen auf russischen Flößen im Weichselgebiet ist auch. die dritte als asiatische Cholera festgestellt worden. Außerdem sind fünf weitere Erkrankungen auf Flößen beschäftigter Personen

Um der Weiterverbreitung der Krankheit vorzubeugen, ist der Schiffs- und Floßverkehr auf der Weichsel a 5 polizeilichen Ueberwachung unterstellt worden.

Der Kaiserliche Gesandte in Belgrad Freiherr von Hey— kin z hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Dauer desselben werden die Geschäfte der ,, von dem etatsmäßigen Sekretär, Legationsrat von Eckardt geführt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Panther“ am 25. August in Bahia ö 5 d S. M. S. „Bremen“ geht am 1. September von Limon Ern, nach Kingston (Jamaika) in See. S. M. S. Fürst Bismarck“ mit dem Geschwader— stab ist am 25. August in Tsingtau eingeiroffen.

Swinemünde, 28. August. Die englische Flotte ist, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern um 6 Uhr Nachmittags . , und auf der Reede vor Anker gegangen.

Gestern abend stattete der hiesige englische Vizekonsul Rose dem Admiral Sir A. Wilson an Bord seines Flagg— schiffs einen Besuch ab. Heute morgen kamen fünf englische Torpedobootszerstörer in den hiesigen Hafen.

Das 1. und das 2. deutsche Geschwa der sind heute früh 8 Uhr hier eingetroffen. Der Großadmiral von Koester stattete alsbald dem Admiral Sir A. Wilson an Bord seines Ilaggschiffes einen Besuch ab, den der englische Admiral an Bord des deutschen Flaggschiffes Kaiser Wilheim II. so— fort erwiderte. Um 10 Ühr begab sich der Admiral Sir A. Wilson in Begleitung des Flaggleutnants an Land und stattete mit dem englischen Konsul Barnel-Stettin und dem englischen Vizekonsul Rose⸗Swinemünde dem Landrat von Boöoetticher, dem Bürgermeister von Grgetzel und dem Kommandanten der Festung, Oberst Hofer Besuche ab.

Bayern. Ihre Königliche Hoheit die verwitwete Prinzessin Adalbert von Bayern, geborene Infantin von Spanien, ist gestern mittag in München verschieden. Höchstdieselbe

wurde am 12. Ottober 1834 als Tochter des am 12. März 1870 verstorbenen Infanten Heinrich von Spanien, Herzogs von Sevilla, geboren und ver—

mählte sich am 25. August 1866 in Madrid mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Adalbert von Bayern, die Ehe wurde am 21. September 1875 durch den Tod des Prinzen Adalbert gelöst. Ihr sind fünf Kinder entsprossen: Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Ludwig Ferdinand und Alfons sowie die Prinzessinnen Isabella, seit dem 14. April 1883 mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Thomas von Savoyen, Herzog von Genua, vermählt, Elvira, seit dem 28. Dezember 1896 mit dem Grafen Rudolf von Wrbna vermählt, und Klara.

Deutsche Kolonien.

Der Kommandant von S. M. S. „Bussard“ meldet, dem „W. T. B.“ zufolge, unter dem 25. . ;

Der Oberleutnant zur See Paasche hat auf dem Marsche nach Mtaurg Aufständische bei Kipo, 19 km westlich von Kowoni auf dem Nordufer (des Rufiji) überrascht, als sie den Vormarsch nach Kowoni antreten wollten. Der , war eiwa 1000 Mann stark, . . af mit , . , m ö. hat 73 Tote auf dem Nordufer gelassen, viele sind ertrunken. zanach iss Südufer geflohen und hat . dort versteckt. ö Nach einem weiteren Telegramm des Kommandanten von S. M. S. r Bussard“ vom Nachmittage des 25. August hat sich der Aufstaͤnd im Süden von Ostafrika auf den Lindi⸗ Bezirk ausgedehnt; die Stadt Lindi selbst ist bedroht. Der Bussard“ hatte sich nach Sa dani begeben, da in Useg un die Bevölkerung infolge der Gerüchte, daß durch den Aufstand im Süden die ganze Schutztruppe und der „Bussard“ in Anspruch genommen werde, eing unruhige Haltung angenommen hatte. Das Erscheinen des Schiffes machte einen günstigen Eindruck auf die Bevölkerung. Die Nachrichten aus dem Süden ver⸗ anlaßten jedoch den „Bussard“, am 25. d. M nach Lindi in See zu gehen. Nach einer amtlichen Meldung war, wie „W. T. B.“ aus Teutsch-Südwestafrika mitteilt, die Versammlung der Truppen zum Angriff auf Hendrik Witbol am 19. August beendet. Es standen an diesem Tage: 1. die Abteilung Maercker (2 Kompagnien, 4 Ge—⸗ schütze in der Gegend von Maltahöhe, 2) die Ab— teilung Meister mit 2 Kompagnien, 4 Geschützen und 2 Maschinengewehren am unteren Hudup, mit 1 Kom— pagnie in Gibeon, 3) die Abteilung Estorff mit 3 Kom— pagnien und 4 Geschützen am unteren Leberfluß, mit Kompagnie und 2 Geschützen bei Asah, 4 die Abteilung Lengerke (2 Kompagnien, 4 Geschütze) am Kanibeh bei Horn? kranz, 5) die Abteilung Koppy (1 Kompagnie, 2 Geschuͤtze) in Chamis. Der Generalleutnant von Trotha war in Berseba eingetroffen und beabsichtigte, zunächst die Gegend zwischen dem Hudup und dem Kutip und Kanibeb, sowie das Zaxisgebirge mit Aufklärungsabteilungen abzusuchen. Die bisherige Aufklärung hat ergeben, daß die Gegend des Tsacheib, wo Hendrik Witboi zuletzt vermutet wurde, vom Feinde frei sei, dagegen weiter südlich sich zahlreiche Hottentottenbanden befänden. Der Major Traeger befand sich nach den Gefechten am unteren Fischfluß gegen Cornelius in der Gegend von GHaibes. Am unteren Fisch— fluß wurde kein Gegner mehr gefunden, dagegen zeigten sich westlich Warm bad zahlreiche Hottentotten. er Major Traeger marschierte daher über Haib— Warm⸗ bad Romangdrift und erreichte endlich am 19. August in der Gegend südwestlich Gaobis eine feindliche Abteilun anscheinend unter Cornelius und Morris, die er angri und in sechsstündigem Gefecht in Richtung auf das Haib⸗ Revier zurückwarf. Auf deutscher Seite fielen 2 Offiziere und 1 Reiter; 3 Reiter wurden verwundet.

Ein Telegromm aus Windhuk meldet:

Vizewachtmeister Otto Fieiherr von Speth-⸗Schülzburg, geboren am 20. Febluar 1885 zu Schönthal, früher im Königlich Yin er gen, ann n mn. . 6 bat sich am 20. Augu 5 bei Tsumis infolge eigener Unporsichtigkeit

einen Schuß in den Unterleib verwundet , dr,

J

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser traf gestern vormittag von Ischl in Bo ein und begab sich nach . Alt u ä. Romeno, wo während der Tiroler Kaisermanöver das mil tärische Hauptquartier aufgeschlagen ist. In Romeno empfing i er den zur Begrüßung K italienischen Genera! isesti. Das deutsche Expeditionskorps für Ostafrika 666 abend in Er ef eingetroffen und . 9 ifi a em Lloyddampfer „Körber“ eingeschifft. Zum Empfange auf dem Bahnhof waren der Statthalter Prinz Hohenlohe, der deutsche Generalkonsul Dr. Stannius und eine Abordnung des reichsdeutschen Vereins erschienen.

Frankreich.

Der deutsche Botschafter Fürst Radolin begab si W T. B.“ mitteilt, vorgestern mittag nach . 6. d' Orsay, um dem Ministerpräsidenten Rou vier die Ant— wort Deutschlands auf das von Frankreich vorgeschlagene Reformprogramm für Maxokko zu überbringen. Die Unterredung zwischen dem deutschen Botschafter und Rou wier dauerte eine halbe Stunde.

Der Progressist Reymond wurde gestern in Saint— Etienne mit 485 Stimmen zum Senator gewählt gegen den Radikalen Levet, der 457 Stimmen erhielt.

In den letzten Tagen haben, wie ‚„W. T. B.“ aus Oran meldet, bei der Division Oran keine Truppen— bewegungen stattgefunden. Gegenüber anderslautenden Nachrichten stellt die „Agence Havas“ fest, daß Urlaubs— gesuche nicht abgelehnt und Beurlaubte nicht zurückberufen worden seien.

Dem „Petit Journal“ zufolge hat die Seebehörde in Toulon zum Zwecke der Bereithaltung einiger Schiffe die Zurückberuf ung der beurlaubten Offiziere und Mann— schaften angeordnet.

Rußland.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegr— Agentur“ hat das Polizeidepartement . hin if veröffentlicht, wonach seit Ende 1904 intensive Bestrebungen der verschiedenen revolutionären Parteien im westlichen Teile Rußlands herrschten, gemeinsam gegen die Re— gierung vorzugehen. Eine jüdische Geheimgesellschaft „Der Bund“ begann in aggressiver Weise gegen die Christen vor— zugehen; auch die polnischen Revolutionsparteien entwickelten besondere Tätigkeit und bildeten Kampforganisationen terro— ristischen und anarchistischen Charakters. Ihr Zweck sei ge— wesen, in dem politischen und wirtschaftlichen Leben durch Attentate und Ausstände in den bedeutenderen Zentren Warschaus möglichst große Verwirrung hervorzurufen. Diese Absicht sei in den letzten Monaten mit besonderer Hartnäckigkeit verwirklicht worden. Alle Bemühungen der Vertreter der gemäßigten politischen Richtung, die erregten politischen Leiden— schaften zu 6 seien erfolglos geblieben. Auf ein Send— schreiben des Erzbischofs von Warschau an die Beyvölke— rung, worin diese zur Einstellung der Opposition aufgefordert wurde, habe die terroristische Partei mit Aufforderungen geantwortet, die die Arbeiter zur Fortsetzung des Kampfes gegen das Kapital und zur Herbeiführung einer allgemeinen Revolution anfeuerten. In der zweiten lt des Juli sei eine Reihe von der Gesellschaft „Der Bund“ organisierter Kundgebungen in Berditschew, Lublin, Kowno, Bialystok, Jekaterinoslaw und verschiedenen Punkten des West— gebietes erfolgt. Einen Zusammenstoß mit dem Militär in Bialystok hätten die sozialistischen und revolutionären Organi— sationen zur abermaligen Aufhetzung der Warschauer Arbeiter ausgenutzt. Als Ausdruck der Sympathie für die Opfer der Unruhen in Bialystok hätten in Warschau verbreitete Prokla—⸗ mationen den Generalstreik gefordert. Die Kampforganisation habe bekannt gegeben, daß es ihr gelungen sei, die Kreisrentei in Opatow um 10 009 Rubel zu berauben. Aehnliche Versuche seien in den Städten Wengrom und Lubartow gemacht worden. Die letzten Ereignisse in Warschau, die bekannt seien, hätten zur Verhängung des Kriegszustandes in der Stadt und dem Kreise geführt.

Der finnländische Sengt empfahl, dem W. T. B.“ zufolge, die Umarbeitung des Senf fn ih, bas . reglement für Beam te. Der Vorschlag enthält die Bestimmungen, betreffend die Entfernung aus dem Dienst. Dem Senat wurde die Ausgrheitung eines Gesetzentwurfs, betreffend das Anklgge— verfghren gegen Beamte wegen Amtsvergehen, soüwie die Ausarbeitung eines Gesetzenlwurfs, betreffend Bestimmungen für die Abhaltung von Versammlungen, übertragen. Ber Staatssekretär wurde beauftragt, mit dem Minijter des Innern eine Reorganisation des finnlandischen Polizeiwesens in der Weise durch— , ga auch die Funktionen . politischen Polizei der . gemeinen Polizei übertragen werden, sodaß auf diese Weise di . tionen der Gendarmerie gusgehopen 9

. Zum Gouverneur von Nyland ist der Oberst A. Lvovsky— bisher Beamter für besondere Aufträge beim General— gouverneur, ernannt worden. Den letzteren Posten erhielt der Landsekretär der Provinz Nyland, Oberst Rhein bott.

Ueber das Gouvernement Kowno ist heute für einige Zeit der Zustand des verstärkten Schutzes verhängt ö

Wie amtlich gemeldet wird, wurden während der Un— ruhen in der Ortschaft Mtscha disdchwari im Kreise Duschet 7 Personen getötet und 12, möglicherweise auch einige mehr verwundet. Die Bauern weigerten sich, dem Gutsbesitzer Fürsten Bagration Muchränski den ihm ustehenden Teil der Ernte zu verabfolgen. Als drei Rädels— ührer verhaftet wurden, rotteten sich die Bauern zu— ammen und befreiten die Verhafteten gewaltsam. Eine halbe Schützenkompagnie und einige Kosaken verhalfen dem Gutsbesitzer zu seinem Recht. Hierauf erschienen über 100 Bauern aus verschiedenen Kreisen auf dem Gute des Fürsten, verlangten die Rückgabe des Getreides und drohten mit Stöcken und Heugabeln. Vor dem erschienenen Kreischef er— klärten die Bauern, sie forderten ihr Getreide zurück, da sie dem Gutsbesitzer fortan nichts mehr zahlen würden. Nach dem Offizier wurde mit Steinen geworfen und geschossen; ob— gleich am, Kopfe verwundet, gab er das Kommando Feuer und befahl den Kosaken, auf die Bauern einzudringen. Na

den ersten Schüssen der Kosaken zerstob die Menge. Als darauf etwa zweihundert auern aus den Bergen herabkamen, wandten sich die Kosaken gegen diese. Die Besitzung des Fürsten Bagration wird militärisch bewacht.

Am hellen Tage wurde ein Kosak aus dem Hinterhalt getötet; zwei Tage darauf wurde der Fürst Bagration 533

zwei

e Anzeige gelangt, von denen vier als Cholera erkannt wurden. on den seit dem 16. d. M. Erkrankten sind drei gestorben.

Schüsse verwundet.

Gebrauchstarifs auf spanische Produkte in gleicher Weise wie

Spanien. In dem Ministerrat wurden vorgestern, wie W. T. B.“ berichtet, zwei Erlasse angenommen; der eine genehmigt den moäcns Vivendi mit der Schweiz, der andere

ewährt den. Vorteil dieses modus vivendi allen den hen mnen, denen Spanien das Meistbegünstigungsrecht Die Vereinbarung mit der Schweiz

ugestanden hat. . auf folgenden Grundlagen: Verlängerung des gegen⸗ wärtigen Verkrages bis zum 31. Dezember, alsdann erfolgt bis zum 1. März 1906 Anwendung des neuen schweizer ischen

auf die italienischen und deutschen (Weine acht Franks).

Niederlande.

Der Gouverneur von Niederländisch-Guyana Lely hat, dem „W. T. B.“ zufolge, sein Amt niedergelegt.

Türkei.

Wie die „Frankfurter Zeitung“ aus Konstantinopel

meldet, ist der Bankier Apie Effendi Umdjian gestern früh in seinem Bureau durch vier Revolverschuͤsse ermordet worden. Der Täter, ein Armenier, wurde verhaftet, Der Botschafter Oesterreich⸗-Ungarns hat, dem Wiener „Telegr.⸗Korrespondenz-Bureau“ zufolge, gestern der Pforte ein von allen Botschaftern unterzeichnetes Me⸗ morandum überreicht, worin die Namen der ernannten vier Finanzdelegierten für Mazedonien mitgeteilt werden und die . zugleich ersucht wird, den General⸗ inspektor dementsprechend zu informigren. ö

Rach einer Meldung desselben Bureaus sind in der Nacht um Sonnabend in Konopnijea, südwestlich Polanka im la je Uesküb, von einer Abteilung des Nizamregiments Rr. 30 acht Christen und zwar ein Mann, drei Frauen und vier Kinder erschossen und sechs Chxristen ver⸗ wundet worden. Nach türkischer Angabe sei dies während eines Kampfes mit Komitatschis geschehen, die Einwohner ver⸗ sichern jedoch, daß diese Behauptung unwahr sei. Die Bot⸗ chafter der Ententemächte haben gestern deswegen Schritte bei der Pforte unternommen.

Schweden und Norwegen.

Zu Delegierten für die Verhandlungen zwischen Schweden und Norwegen wurden, dem, W. T. B.“ zufolge, ernannt: von Schweden der Ministerpräsident Lundeberg, der Minister des Aeußern Graf Wachtmeist er, der Kultusminister Famm arskjöld und der Staate rat Stagff, von Norwegen; der Ministerpräsident Michelsenz der Minister des Aeußern Töpland, der Präsident des Storthing Berner und der frühere Staatsrat Vogt. Die erste Sitzung findet am 31. Au gu st Nachmittags in Karlstad statt.

In Abwesenheit des Ministerpräsidenten Michelsen während der Unionsverhandlungen in Karlstad übernimmt der Staatsrat Arctander die Leitung der Regierungsgeschäfte in Norwegen.

Dänemark.

Beide Abteilungen des Althing haben, wie dem W. T. B.“ aus Reykjavik gemeldet wird, nunmehr endgültig ein Uebereinkommen‘ mit der großen nordischen Tele—

raphengesellschaft, betreffend die Einrichtung einer , , Shetlandinseln, Färöerinseln, Island, angenommen. Amerika.

Wie „W. T. B.“ aus New York erfährt, hat der Reichs⸗ kanzler Fuͤrst von Bülow vorgestern dem Berliner Vertreter der „Associated Preß“ auf eine Anfrage folgende telegraphische Antwort erteilt:

Seit dem Beginn der Aktion des Präsidenten Roosevelt hat der Deutsche Kaifer sowohl wie die deutsche Regierung niemals auf— gehört, für die Sache des Friedens einzutreten, wo nur mmer sich eine Gelegenheit dazu darbot., Deutschland ist ebenso wle Ämerika daran interessiert, daß dem Risiko und der Unsicherheit, die mit jedem großen Krieg unzertrennlich verbunden sind, ein Ende gesetzt werde. Ber Kaiser und das deutsche Volk wünschen von Herzen, daß die Bemühungen des Präsidenten Roosevelt erfolgreich sein mögen. Fürst Bülow.

Wie das „Reutersche Bureau“ aus Portsmouth erfährt tritt die Fried enskonferenz morgen nachmittag um 4 Uhr wieder zusam men.

en. Asien. Die St. 3 enrsburger Telegraphen-Agentur“ meldet aus

D 2 Godsiadan dom Sonnabend:

Am 23. und 24. d. M. beschossen zwei bis drei japanische Tor pedoboote das Vorgebirge Lasarow, in dessen Nähe auch heute einige verdächtige Fahrjeuge sichtbar wurden. An der Küste des Tatarenbuseng sei ein neuer Landungsversuch zu erwarten.

Das „Reutersche Bureau“ berichtet aus Tokio:

Der Vizeadmiral Kataoka melde, das nach Ochotsk ent- sandie Geschwader erbeutgte am 14. August in Ahan ein Geschütz veralteter Konstruktion nebst Munition und am 17. August: in Ochotsk 53 Gewehre und,. Munitien. Am 13. August brachte dasselbe Geschwader in der Nähe von Sachalin ein englisches Schiff auf. Das nach Kamschatka entsandte Geschwader erbeutete am I6. August das russische Transportschiff Montara' im Hafen von Nichols auf den Komandorski-Inseln.

Der Prinz und die Prinzessin Arisugawa sind von ihrer Reise nach Tokio zurückgekehrt und von dem Mikado in Audienz empfa ngen worden.

Heute wurde in Tokio ein außerordentlicher Kabtnettsrat der Minister und älteren Staatsmänner ab— , in dem die Sachlage, wie sie sich aus den letzten

onferenzverhandlungen ergeben hat, besprochen wurde.

Afrika.

Wie das „Reutersche Buregu“ aus Tanger erfährt, ist,

der letzten aus Fez vom 22. 8. M. datierten Nachricht zufolge, der algerische Uniertan Bu Mzian el Miligni noch in Haft. Der Maghzen antwortete schriftlich auf die Vorstellungen des französischen Gesandten Taihlandier, lehnte die französischen ,, ab und wies die französische Gerichtsbarkeit zurück. Bbgleich man allgemein glaubt, daß der Maghzen im letzten Uugenblick nachgeben werde, will man wissen, daß die französische Regierung bereit sei, die nötigen Maßre eln * ergreifen, um einen Druck auf den Sultan auszuüben. a aber eine an der Grenze oder Küste auszufuͤhrende

militärische Demonstration die Sicherheit des französischen Ge⸗

sandten in Fez gefährden würde, sei es nötig, den fran⸗ ei hen Gesandten zuerst , Es sei jedoch hee aft, ob die Antwort des en

. noch so lange ausste

maurische Persönlichkeit an den französischen Admiral bestehen, selbst im Falle der Annahme der jetzigen mäßigen Forderungen Frankreichs.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersatzwahl zum Hause der Abgeordneten im 3. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Liegnitz (Glogau⸗Lüben) ist vorgestern, 6 einer Meldung des „W. T. B.“, der Hauptmann der Reserve Quehl in Gustau (gemeinsamer Kandidat der Konservativen und des Bundes der Landwirte) mit 273 Stimmen gewählt worden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die selbständigen Handwerker, ihre Gesellen und Lehrlinge in Preußen.

Nach den dem Königlichen Statistischen Landesamt seitens der

preußischen Handwerkskammern zugegangenen Mitteilungen betrug (in

einem der Jahre 1900 bis 1904) ö mithin entfielen auf

10 000 Einwohner nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1900

/ die Zahl der /

Diese Zahlen, die von den Handwerkskammern nicht für das gleiche Jahr aus der Zeit von 1906 bis 1801 mitgeteilt sind, stellen namentfich für die Gesellen Mindestbeträge dar. Die meisten selbst⸗ ständigen Handwerker überhaupt bemerken wir im Rheinlande und demnaächst in Schlesien, die wenigsten abgesehen von Hohenzollern in Westpreußen. Diese Provinz kommt auch hinsichtlich der Gesellen an setzter Stelle, bezüglich deren Berlin obengnsteht. Im Rheinlande ist aber wieder die bedeutendste Lehrlingszahl zu finden, ,., in Schlesien und Sachsen, die geringste in Schleswig— olstein. 9 stze Verhältnis jur Bevölkerung stellen sich diese Ziffern in vielen Punksen wesentlich anders. So finden wir die größte Zahl bon Meistern in Hohenzollern und hierauf in Hessen⸗Nassau, von Fefellen in Berlin, bon Lehrlingen in Sachsen Unter der Bevölke rung der letzteren Provinz sind die Meister am schwächsten vertreten, unter der von Ostpreußen die Gesellen und die Lehrlinge. Be⸗ merkenswert ist vor allem der große Unterschied jwischen Berlin und den übrigen Provinzen hinsichtlich der Gesellenzabl. Ihre Höbe in Berlin läßt erkennen, daß die Handwerksbetriebe hier schon zum Teil in die Klaffe der bedeutenderen Mittelbetri⸗be hineinragen, während sie in den anderen Landesteilen mehr zu den Klein betrieben oder Allein betrieben gehören. ; ; Das Halten von Gesellen und Lehrlingen weist ebenfalls wesentliche Verschiedenheiten auf. So kommen in Berlin durch⸗ schnittlich auf einen Meister mehr als zwei Geseller, In Westfalen und Pommern ist die Anzahl beider ziemlich gleich. In Berlin, Sachsen, Brandenburg und selbst in Pommern überwiegen die Gesellen, in allen übrigen Provinzen aber wie im Gesamtstaate die Meister, und zwar am beträchtlichsten in Ostpreußen, wo durch schnittlich noch nicht jeder zweite Meister einen Gesellen beschaftigt. Was endlich die Lehrlingshaltung anbetrifft, so kommen auf je 5 Lehrlinge in vielen Landesteilen 21 bis 23, im Staats zurchschnitt etwa 33 Meifter. Davon weichen außer Hohenzollern, HessenNassau mst rund 34 Meistern nach oben und Sachsen mit nur etwa 13 Meistern nach unten hin am beträchtlichsten ab. Diese Angaben widerlegen die so oft geäußerte Ansicht von einer allgemeinen Lehr⸗ lingszüchtung im Handwerk. (Stat. Korr.)

Zur Arbeiterbewegung.

In einer am 265. d. M. zu Cöln abgehaltenen Versammlung des Seutschen Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe wurde, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, mitgeteilt, daß am Montag ein allgemeiner ÄAutstand der Schreiner aushrechen werde. Die Ver— fammlung beschloß, mit aller Entschiedenheit die Forderungen der Autzständigen zurückjuweisen und namentlich in eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit nicht einzuwilligen, da der durch die Herabsetzung der Arbeitszeit unvermeidliche Lohnausfall bald zu weiteren Lohn— forderungen Veranlassung geben werde. Angesichts der in ver⸗ schiedenen Cölner Organisationen sich bemerkbar machenden Lohn— bewegungen beschloß der Arbeitgeberverband, alle Arbeit zu stunden und vorläufig neue Austräge nicht zu erteilen.

Aus Sfsen wird demselben Blatte gemeldet, daß der Vorstand des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe beschloß die mit den Arbeitern zu vereinbarenden Bedingungen erst in den Srts— vereinen durchberaten ju lassen, ehe sie elner am Donnerstag statt⸗ fn gn großen Bundesbersammlung vorgelegt werden. (Vgl. Nr. 200 d. ;

He Greizer Färbereiarbeiter (vgl. Nr. 200 d. Bl) be— schloffen, wie die Rh. Westf. Ztg. erfährt, in ihrer letzten Versammlung, ie Vertreter der Arbesterschaft zu ersfuchen, das Gewerbegericht als Einigungsamt zu nochmaligen Verhandlungen anzurufen. Eine demnächst ein juberufende Vesammlung soll dann endgültigen Beschluß fassen, ob der Ausstand von neuem zu verkünden sel. Am Freitag begannen auch die Tarifverhandlungen zwischen den Vertretern der Weberei⸗ arbeiter und den Unternehmern.

Kunft und Wissenschaft.

Bei Gebr. Röhlich hierselbst, de xziger Straße 12, sind in der Woche vom 28. KAugust bis. 2. Seytember künstlerische Farbendrucke aus der bekannten Kunstanstalt von Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. Oder ausgestellt, darunter Blätter nach A. Böcklin, P. Meyerheim, A. von Werner u. a. Die in St. Louis mit dem Grand Prix ausgezeichneten Bilder gingen nach Schluß der Weltautzstellung nach Leipzig, wo sie im Deutschen Buchgewerbe— u gn e er tell waren. Die Sammlung bleibt nur eine Woche

in Berlin und geht dann nach Frankfurt zurück.

rofessor Vols ist Ende Mai von einer neuen Forschungsreise ins Innere von Sumatra nach Medan zurückgekehrt. Sie ging, wie der Globus“ berichtet, ins Land der menschen. frefssenden Pak Pak. Vol; brach am 21. März mit seinem

in der Provinz selbst⸗ selbft⸗ ständigen Handwerks⸗ ständige Handwerks- Hand Gesellen Lehrlinge Hand Gesellen Lehr werker werker linge Ostpreußen . . 34458 17145 13 914 172,6 85,9 689,7 Westpreußen . . 24 440 16525 1128 156,/ 1927 72,2 Stkr. Berlin . . 45 405 104214 18 211 240,4 551,7 96,4 Brandenburg. . 58 624 61 893 28 4894 188,5 189,1 215 Pommern 33 174 3350 J 2999 299 97.9 1 32715 24021 15654 173,53 127,58 832,9 Schlesien 388 899 75 066 39 501 190,4 160,s 84,6 Sachsen ... . 43481 50687 32 940 153,5 179,0 116,3 Schkesw.Holst. . 31 171 19447 10 457 2246 140,1 75,4 Hannover... 61 450 52593 24539 297 2647 Westfalen . .. 55 130 54 816 22431 122,9 . effen⸗Nassau . 50 548 34 900 150651 265,3 183,9 79,4 heinland . . . 114543 12126 43 031 198,9 177, 747 Hohenzollern. . 3076 1135 50 460,5 170,0 82,4 im Staate 677 114 648 080 292 049 1964 188,9 84,7.

einen Vulkan mit doppeltem Krater. Nördlich von ihm liegt in 14090 bis 15060 m Meereshöhe ein See. Nachdem Volz den unfruchtbaren und schwach bevölkerten südlichen und westlichen Teil der Karohochebene durchzogen hatte, kehrte er nach Kaban. Djghs zurück, wo er mit Otto zusammentraf, der inzwischen in Bandar⸗Baru Aufnahmen gemacht hatte. Beide brachen hierauf nach Kwala und den Alasländern auf, wo sich ihnen eine 41 Mann starke Regierunggeskorte unter Leutnant van Reenen anschloß. Ueber Kedupen gelangten sie in das eigentliche Gebiet der Pak Pak, das Pegagang. Hler stieß man aber auf bewaffneten Widerstand der Bevölkerung und zog sich zurück. Ueber Kota. Nangka kehrte Volz in das Kepasland zurück, er ging hierauf nach dem Tobasee und schließlich über Kaban⸗Djahs nach Medan.

Die systematische Erforschung Alaskas datiert seit der Ent- deckung der Klondike Goldfelder im benachbarten Canada, und es ist bekannt, wieviel hierfür die Geological Survey mit ihren allsommerlich ausgefandten Expeditionen getan hat. Im Nat. Geogr. Mag. (1905, S. 251) teilt nun Alfred H. Brooks, der Leiter der Alaskan Division der Geological Survey, mit, welche Teile Alaskas heute noch als unerforscht gelten können. Es gibt deren nur drei von be⸗ trächtlicherem Umfange. Das kleinste umfaßt die schneebedeckte Saint Elias Kette, die trotz ihrer meeresnahen Lage so un— zugänglich ist, daß über ihre Geographie oder Seologie wenig bekannt ist. Ein iweites unerforschtes Areal, liegt an der Küste des Eismeerts und der canadischen Grenze, es erstreckt sich südwärts bis ins Jukonbecken und umfaßt etwa j00 0600 qkm gänzlich unbekannten Landes. Der dritte „weiße Fleck‘ findet sich im Nordwesten des Territoriums, westlich vom 151. Längengrad und rördlich vom 68. Parallel; er ist ebenfalls rund 10 000 4km groß und darf als fast ganz unbekannt gelten, wiewohl, Schrader und. Howard ihn am Fstlichen Rande durchzogen haben. Zu den wenig bekannten Gebieten gehört dann noch das Kuskokwimbecken, das gegen 40 000 4km um- faßt, davon ist mehr als die Hälfte noch nicht aufgenommen.

Schulwesen.

Der 8 Deutsche Fortbildungsschultag wird in den Tagen vom 29. September bis 1. Oktober in Stettin abgehalten. Am Abend des 29. September beginnt die Tagung mit der Generalver—⸗ fammlung des Deutschen Vereins für das Forthildungsschulwesen in der unter anderem über die Gründung einer Pensionskasse für Fortbil- dungẽschullehrer Beschluß gefaßt werden soll. Am 30. September sollen zwei wichtige Gegenstände erkedigt werden: In der öffentlichen Versamm⸗ lung des Vormiltags wird Direktor Germer (Leipzig) über die Bedeutung der Unferrichtsfächer in der Forthildungsschule“ berichten und dabei der Berücksichtigung der praktischen Interessen der einzelnen Berufe das Wort reden. In einer Nachmittagesitzung werden die preußischen Fortbildungsschullehrer über die Wünsche beraten, die zu den Bestimmungen von 1897 zum Ausdruck zu bringen sind. Unter den Einwirkungen dieser Verfügung des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe haben sich die Fortbildungs- schulen in Preußen sehr glücklich entwickelt. Sie sind vielfach über den Rahmen jener Vorschriften hinausgewachsen. Unter diesen Um ftänden regt sich in lebhafter Weise der Wunsch, jenen Bestimmungen eine Form zu geben, die den neueren Bestrebungen auf dem frag⸗ lichen Gebiete in jeder Beziehung entspricht. Für die großen Gemeinden wird Direktor Scharf. (Magdeburg), für. die

fleineren Rektor Bodesohn (Wittenberg den in Fachkreisen geltenden Anschauungen Ausdruck geben. Am Vormittag, des 35. September wird eine Ausstellung von Lehrlingsarbeiten eröffnst werden. Am 1. Oktober findet Vormittags die zweite öffentliche Versammlung statt, in der Stadtschulrat, rofessor Dr. Tyon (Dresden) über die Fortbildungsschule für Mädchen

berichten wird. Daß die in unserer Zeit herrschenden Zustände vor allen Dingen eine tiefere Ausbildung des weiblichen Geschlechts ver⸗ langen, wird allgemein anerkannt. Doch haben die vorliegenden Schwierigkeiten es noch nicht zu einer allgemeinen Durchführung der Fortbildungsschule für Mädchen kommen lassen. In dem Referenten hat der einladende Verein eine Kraft gewonnen, der große Erfahrungen zur Seite stehen

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Aegypten. Der internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat beschlossen, gegen die Herkünfte von Broach (Britisch⸗Indien) das Pest⸗ reglement in den ägyptischen Häfen zur Anwendung zu bringen.

New Orleans, 25. August. (W. T. B.) Es sind wieder 10 Todesfälle und 47 neue Erkrankungen an gelbem Fieber gemeldet.

Verkehrsanftalten.

Atlantische Zwischendeckspassagiere.

Von der vortrefflichen Fürsorge, die den Zwischendeckspassagieren auf den Dampfern der beiden großen deutschen Gesellschaften, des Nord⸗ deutschen Lloyds und der Hamburg⸗-Amerika. Linie, denen der Löwen anteil an dem Zwischendecks verkehr nach New Jork zufällt, zuteil wird, geben auch die nachstehenden Zahlen ein beredtes Zeugnis. Nach amerikanischen statistischen Tabellen haben sich in den letzten drei Fiskaljahren (beendet am 30. Juni 19065) von europäischen Häfen 932 5333 Zwischendeckspassagiere nach New York. eingeschifft. Von diesen J 932 934 Passagitren sind 423 auf der Reise gestorben, das sind 22 Todesfälle auf 1090 0060 Zwischendeckepassagiere. Rechnet man nun eine Durchschnittsreisedauer von 12 Tagen, so ist diese Zahl gleichbedeutend mit einer jährlichen Sterblichkeit sziffer von 6,66 auf Io06. Wie klein diefe Zahl ist, wird erst dann ersichtlich wenn man fie mit den jährlichen Sterblichkeitsziffern Deutschlands, Italiens, Un⸗ garns und Norwegens vergleicht, die 22,8, 24,6, 50,3 und 16,5 (immer auf 10600) betrugen. Während der drei Jahre weist der Januar. also der Monat des geringsten Zwischendecksverkehrs, die höchste monatliche Sterblichkeitsziffer auf, nämlich 38 Todesfälle unter 87 260 Passa⸗

seren; dagegen zeichnet sich der Mai, der Monat des größten ef hende , ehits nach New Vork, durch die kleinste monatliche Sterblichkeits iffer aus, nämlich ebenfalls 38 Todesfälle, aber unter 256 833 Zwischendeckspassagieren. Unter den von nordeuropãischen Häfen kommenden 1351 221 Passagieren waren 242 und unter den von füdeuropäischen Häfen kommenden 581 713 Passagieren 151 Todesfälle zu verjeichnen. Unter den 1 932 9833 Zwischendecks passagieren der drei Jahre befanden sich 31 873 Rinder unter einem Jahre, 116 Kinder wurden im Zwischendeck geboren, und zwei Mütter starben im Kindbett; 126 993 waren Kinder über 1 Fahr und unter 8 Jahren, und 1774 0968 Passagiere waren über 8 Jahre alt. Im Alter von unter 8 Jahren starben AI, über 8 Jahren 212. Im Zwischendeck starben demnach von Kindern unter 3 Jahren 11 von 1650. Von den fast 2 Millionen wichendeckspassagleren der drei Jahre starb nur ein einziger an den olgen eines Unfalls, der sich an Bord eines Schiffes ereignete, ferner nur ein einziger am gelben . 23 Passagiere begingen Selbstmord, und 7 gi auf andere Art und Weise ums Leben ge—

kommen.

Ausgestaltung der Oberweserschiffahrt.

Zur weiteren Ausgestaltung der Oberweserschiffahrt und zur Hebung der binnenländischen Ausfuhr über Bremen wird bekanntlich ein wichtiger Schritt getan durch die bereits vor Monaten in Angriff ge⸗ nommene Herstellung eines Um schlageplatzes für Schiffsgüter in Minden und einer in drei Straͤngen nach der Staatsbahn ern e, ü führenden Hafenbahn. Im Hinblick auf die *

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Begleiter P. Otto von Medan auf und wandte sich zunächst nach der

werde. Man glaube, die französische Regierung werde auf Uebermittelung von on ul e durch eine hochstehende

Karohochebene, wo er als ersfter den 2417 m hohen Sinabung bestieg,

nde Mai 1906 zu erwartende ftir rg des Projekts bezw. damlt verbundenen gesteigerten Güterverkehrs herrscht in den Kreisen

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