Personalveränderung en.
göniglich Breußische Armer.
Offiziere, Fähnriche usw. Neues Palais, 31. August. Aus den! Heere scheiden am 31. August d. J. aus und werden mit dem J. Scptember d. J. in der Schutztruppe für Deutsch⸗ Ostafrika angestellt: die Hauptleute: v. Kleist, jetzt Komp. Chef im Füs. Regt. Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg), wr. Wunderlich, jetzt Komp. Cbef im 3. Westpreuß. Inf. Regt. Rr. 129, v. Hirsch, jetzt Komp. Ches im Gren. Regt. Kronprinz 1. Ostpreuß) Nr. I; die Oberlts.: Frhr. v. Wangenheim im Leibgren. Regt. König Friedrich Wilhelm III. (I. Brandenburg.) Nr. 8, Wagner im 4. Lothring. Inf. Regt. Nr. 135, Pierer im Füs. Regt. Generalfeldmarschall Graf Blumenthal Magdeburg.) Rr 36, Kühl im Inf. Regt. von Wittich (8. Kurhess.) Nr. 83, Dudem ann im 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 1133 die Lts.: v. Deb⸗ chitz im Inf. Regt. Prin; Moritz von Anhalt-⸗Dessau (6. Pomm.) Nr. 42, Tiller im Inf. Regt. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, Wintgens im Inf. Regt. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20, von Dobbeler im 5. Großherzogl Hess. Inf. Regt. Nr. iss, Schlüter im Lauenburg. Jägerbat. Nr. 9, Sibberus im Inf. Regt. von der Marwitz (8. Domm) Ur 61; die Oberärjte: Fehland beim Inf. Regt. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries) Nr. I8, Dr. Schumacher beim 2. Bad. Gren Regt. Kalfer Wilhelm J. Nr. 110. .
Ferner in der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika 43 nach erfolgtem Ausscheiden aus der Marine: Dr. Fabry, Marineassist. Arzt der Res. (Bonn), as Assist. Arzt mit Patent vom J0. Dezember 19654, nach erfolgtem Ausscheiden aus dem Königl. baver. Heere: Tang, Königl. bayer. Lt. im 18. Inf Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, als Lö. mit Patent vom 9. März 1902; nach erfolgtem Ausscheiden aus der Königl. sächs. Armee: v. Schönberg, Königl. sächs. Hauptm. Romp. Gkef im I5. Inf. Regt. Nr. 178, als Hauptm. mit Patent dom 22. September 1597, Ullrich, Königl. sächs. Lt. im 8. Inf. Fegt. Prinz Johann Georg Nr. 107, als Lt. mit Patent vom 24. August 1900.
Nr. 37 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 8. September, hat folgenden Inbalt: I) Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstands akten; — Erequaturerteilung. — 2) Justizwesen: Er⸗ richtung einer neuen Straftegisterbehörde in München. — 3) Zoll⸗ uss Steuerwesen: Veränderung in dem Stande und den Befugnissen der Zoll. und Steuerstellen. - 4) Marine und Schiffabrt: Berichti⸗ gung zum Internationalen Signalbuch. — 5) Polizeiweisen: Aus⸗ weisung Lon Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Statiftik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.
Gegen 2500 Töpfer Berling und der Umgegend, lokal⸗ und zentralorganisiert, heschlossen, der Voss. Ztg. zufolge, in einer am Donnerstag abgehaltenen Versammlung, in eine Lohnbewegung ein— zutreten. Sie beauftragten eine aus beiden Organisationen zu gleichen Teilen gewählte Rommisstoan, den geltenden Tarkf, ber am 31. Dejember d. J. abläuft, zu kündigen und den Ärbeitgebern in kürzester Frist neue Forderungen zur Annahme zu unterbreiten, deren hauptsächlichste sind: „Ein Lohn— zuschlag von 25 v. H. auf vier und fünfeckige glatte sowie Ein⸗ fassungsöfen; ĩ simse; ein Zuschleg von 20 v. H. auf Kochherde r; Wasckberde.“ Sie begründen ihre hohen Forderungen mit der herrschenden und weiter zunehmenden Teuerung.
Zur Lohnbewegung der Holzarbeiter in Cöln (vgl. Nr. 205 d. Bt) wird der Rh. Westf. Ztg. telegraphiert: Die gestrige Versammlung Tischlermeister und Holziindustriellen beschloß, Gölner Gewerbegerichts, zur Beilegung des amt ju dienen, abzulehnen. Die Lage der troffenen Betriebe sei durchaus günstig. Es nügend Arbeitswillige, um die dringendste zu stellen. Gleichzeitig faßte die Versammlung
j
das Angebot des
Streit be⸗ sich ge⸗ fertig Reso⸗
vom fänden
Arbeit
eine
fution, in der mit Entrüstung Kenntnis genammen wird von einem Arbeiten an den zu er⸗ Millionen Mark . ö 1 ; z 4 g bedeutete, daß man schon so früh vön allen evangelischen Geistlichen
f häusliches Studium auch in Umständen kann es aber nicht nehmen, wenn die Leistungsfähigkeit der ersten, ja zum Teil
Beschlusse der städtischen Behörden, die
richtenden Hospitalbauten im Gesamtbetrage von 21 nur an einen oder zwei Großunternehmer zu vergeben. sammlung erblickt in dem Vorgehen der städtischen Behörden eine gioß⸗ Schädigung des gesamten Baugewerbes und beauftragt den Vorstand, gecignete Schritte zu unternehmen.
Eine ron der Bercinigung der Silberfabrikanten
Arbeitsbedingungen genügt, wie die
Neuregelung der Lohn und In einer von einer
„Frkf. Itg.“ berichtet, den Silberarbeitern nicht. Verfammnlung der Silberarbeiter neuerdings Resolution wird erklärt, der Fabrikanten kein Zugeständnis
auf ihre
weisen. Forderungen voll und ganz aufrecht zu erhalten und auf alle Fälle zur Durchführung zu bringen gedächten, Es soll dem Vorstand des Fachvereins und der Agitationskommission überlassen bleiben, die ge⸗ eigneten weiteren Schritte in der Angelegenheit einzuleiten.
Die Korn-Atkordschauerleute in W T. B.“ meldet, gestern wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit ein⸗ gestellt. Am Ausstand sind etwa 525 Mann beteiligt. Getreide im dortigen Hafen liegenden Dampfern ruhte infolge dieses Ausstandes die Arbeit.
Tie kärssich organisterten Handwerker und Arbeiter des etwa wurden dem. W. T. B. zufolge gestern abend des Arbeitgeberverbandes im Baugewerbe ausgesperrt,
Baugewerbes in Bremerhaven und Geestemünde, 2000 an der Zahl, laut Beschluß ĩ weil die im Streik befindlichen Tischler nicht, wie gefordert wurde, gestern morgen die Arbeit wieder aufgenommen haben.
In Worms beschlossen nach der ‚Fikf. Zig.“ die Schreiner⸗
esellen, etwa 200, i
Stimmen, die sofortige Kündigung einzureichen, da ihr kürzlich aufgestellter Tarif bei den Arbeitgebern so wenig Entgegenkommen fand, daß sie nicht einmal in Verhandlungen darüber eintraten.
Unter den Schiffern in Aussig ist, wie dasselbe Blatt erfährt,
eine Lohnbewegung entstanden. Sie verlangen für die Strecke Aufsig = Magteburg eine Lohnerhöhung von 70 auf 0 S monatlich. Die Elbschiffahrtsgesellschaften lebnten dies ab und vertrösteten die Schiffer auf den Oktober. ;
Der Ausstand der Gießereiarbeiter in Rorschach Gal. Nr. 11 d. Bl) hat, wie ‚W. T. B.“ berichtet, zu sortgesetzten Bewalttätigkeiten gegen zugereiste Arbeiter gefuͤhrt. In fol ge⸗ deffen ist über die Stadt der Belagerun gszustand, verhängt worden; sie wurde heute früh 23 Uhr durch ruppen besetzt, Die Zahl. ver Aufrührer beträgt über 10609. Die Fahrscheinabgabe, der sämtlichen schweizerischen Stationen nach Rorschach an Arbeiter ohne Ausweis wiid gänzlich verweigert.
ein solcker von 10 v. S. auf vier⸗ und fünfeckige Mittel, und 40 v. S. auf
vor⸗ des Arbeifgebersckutzoerbandes der deutschen
Streiks als Einigungs⸗
Die Ver ⸗
ihrem Amte forderte.“ wunder den
Silberarbeit in Hanau 'auf deren Forderung hin bewilligte Si arbeitern in Hanau auf deren Forderun in bewilligte * ĩ ; 4. z 6 h igt. können, war garnicht zu denken.
einstimmig gefaßten die Arbeiter könnten in den Beschlüssen Forderungen er⸗ blicken, eher eine Verschlechterung der jetzigen Arbeite ver bältnisse, und müßten deshelb die Beschlüsse der Fabrikanten gan entschieden zurück⸗ In der Resolutlon wird ferner erklärt, daß die Arbeiter ihre ganze,
Hilfadienfte zu beginn die Superintendenten und die Gebildeten und Tüchtigen unter den Pfarrern daran, dasz allgemeine geistige Niveau des Standes zu heben. 5 aben, wie ; = , , zur nächsten an biblischen Schriften Auf 15 mit
in einer Versammlung mit allen gegen vier . . gro ; ) geg den Pfarrerstand zu heben und ihm einen tuͤchtigen Nachwuchs in ge⸗
Literatur.
Der evangelische Geistliche.
Kaum ein zweiter Stand hat so viel für die kulturelle Ent wicklung des deutschen Volks geleistet wie der evangelische Pfarrer⸗ stand. Hervorragende Vertreter aller Gebiete der Kunst und Wissen⸗ schaft sind aus den Pfarrhäusern hervorgegangen, aus denen sie eine deale Lebensauffassung und sittliche Kraft als ihr Erbe mitbrachten. So ist, ganz abgeseben von dem schwer wägbaren Einfluß, den die seelsorgerische Tätigkeit an sich unzweifelhaft in kultureller Beziehung ausgeübt hat, die Kultur⸗ und Geistesgeschichte unseres Volks innig mit dem evangelischen Pfarrerstande verwachsen, in dessen Ent⸗ wicklung sich zugleich die Kulturentwicklung der Gesamt⸗ heit widerspiegelt, da er stets in enger Fühlung mit dem Volkeleben blieb. Der Freund der deutschen Kulturgeschichte wird deshalb der Geschichte gerade dieses Standes ein lebhaftes Interesse entgegenbringen. In Eugen Diederichs Verlag in Jena ist soeben als 13. Band der Monographien zur deutschen Kulturgeschichte (4 I, geb. b, 50 (66) unter dem Titel Der evangelische Geist⸗ ichen * ein? reichilluftrierte Sonderdarstellung Lon Paul Drews erschienen, die sich durch eine streng sachliche, auf Quellstudien fußende Darftellung und durch ein verständnie und liebevolles Eingehen in den reichen Stoff auszeichnet. Drews verfolgt die Geschichte des evangelischen Geistlichen won der Reformatlonszeit an bis zum Schluß der Aufklärungs⸗ zeit. Seine Schilderungen sind durch 110 Abbildungen und Beilagen nach Originalen, größtenteils aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, ge⸗ schmückt. Aus den derben, oftmals aber genialen Holzschnitten der Reformationszeit spricht der ungebändigte Kampfgeist jener bewegten
eit, in der sich beide Lager in der Verunglimpfung und im Ver Ichtlichmachen des Gegners zu überbieten suchen; die späteren Bilder schildern mehr das kirchliche Leben, vornehmlich die Kultusbandlungen. Mit der Entwickelung des Kunstlebens in Deutschland hängt es zu— fammen, daß mit Ausnahme von Chodowiecki in den Bildern fast autschließlich süddeutsche Meister vertreten sind.
Die Reformation zerstörte die Hierarchie, sie machte den einzelnen Pfarrer felbständig und gab ihm die Familie wieder. Die Glieder des neuen geistlichen Standes konnten ich auf kein ererbtes Privi⸗ legium, auf keine priesterliche Sonderstellung berufen. Der neue Stand konnte sich nur durch eigene Tüchtigkeit behaupten. Drei Faktoren haben im wesentlichen den neuen evangelischen Pfarrstand geschaffen: die theologischen Fakultäten, die evangelischen Sbrigteiten and' die Besten im Pfarrstande selbst. Die Entwickelung. war allmählich und oft gehemmt; aber schon im Dreißigjährigen Krieg ist der neu? Stand Fittlich so gefestigt, daß er die größte, ju die einzige sittliche Stütze der Nation werden kann und sich innerlich den breiten Volksschichten, namentlich auch ven Bauern' zu nähern vermag, die seit Jahrhunderten dem geistlichen Stand mit Verachtung und Argwohn ferngestanden hatten. Der edangelische Pfarrerstand hat sich zunächst aus dem katholischen Priesterstand entwickelt, so stark er sich in seinem innersten Wesen von diefem abhebt. Außer den zur neuen Lehre übergetretenen Heistlichen war er auf Zujug aus dem Handwerk und dem kleinen Bürgerfland angewiesen; das brachte naturgemäß cine niedrige Rulturstute in der ersten Zeit mit sch. Die vom Kurfürsten von Sechsen seit 1525 cingeführten Visitationen strebten vor allem eine Sichtung und Hebung des Pfarxrerstantes an. Aber nur allmählich konnte vorgegangen werden, denn noch mangelte ein besser gebildeter Nachwuchs. Im Kurfürstentum Sachsen, das sich zuerst einer Regelung dieser Ver⸗ Fältnisse erfreuen konnte, wurde bereits 1527 von jedem, der in ein geistliches Amt eintreten wollte, eine Prüfung verlangt; 1544 wurde auf einer Konferenz in Leipzig sogar schon beschlossen, keinen als
Geistlichen anzustellen, der nicht eine Zeitlang auf einer Universität
war; wird ein Nichtstudierter vorgeschlagen, so soll er erst nach Leipzig zum Studium gehen; falls bei nem Superintendenten oder Pfarrer den in praxi kennen lernen. Der kulturelle Fortschritt wurde wesentlich durch den Brauch gehemmt, daß die Berufung in das Pfarramt nicht von einer dorhergegangenen Prüfung abhängig war, daß diese Prüfung vielmehr erst nachtrãglich abgelegt wurde. Wie in
der vorreformatorischen Zeit, gab es eigentlich zwei Klassen von Geist⸗ lichen:
ähnlich ken sacerdotes simplices. und den sacerdotes jitsrati der römischen Kirche waren die Dorfpfarter streng Rttennt
von denen der Städte, namentlich der Residenistãste sowohl der Bildung nach wie nach dem Ansehen, in dem sie standen. Viese waren gebildet oder gar gelehrt, in hohen Würden und oft von erheblichem politischen n,,
jene meist von fehr jweisel hafter Bildung, oft obne jede Kenntn des Lateinischen, in gedrückter, untergeordneter sozialer Stellung. In Weimar werde 16590 ein zu einer Doꝛrfpfarre Berufener
leichter geprüft als ein zukünftiger Stadtgeistlicher, und der Dorf⸗ pfarrer, der auf eine Stadtpfarre wollte, mußte sich einer erneuten Mit Recht bemerkt Drews: „Erst wenn man im geistlichen Stande vor der Reformation
Prüfung unterziehen. von diesem Unterschied st ö und während ihres Beginnes weiß, kann man recht ermessen, was es
Universitätsstudien, ja ein fertgesetztes
Unter diesen
des recht
jeder
Pfarrstandes Predigt hätte
neuen elne
Generation daß
zweiten war. Daran,
auch der gering
erlaubt, fondern oft geradezu geboten. Der treffliche Wittenberger
Archid iakonus Frösckel 3 B. ließ sich von Melanchthon im Bewußt
sein sei er Sa wach heit und aus Scheu, eigene Gedanken vorzutragen“, seine Predigten über das Matthäus, Evangelium fast vollständig aus. arbeiten; die gab er dann 1558 heraus und bemerkte obne Scheu auf dem Titel: „zeschrieben von Philipp Melanchthon“. Es entstand eine ganze Literatur, die bestimmt war den Pfarrern bei der Predigt f leisten ÜUnabläfsig eber arbeiteten von An—⸗
seinem Superintendenten aufgegeben, was er von einer Visitetion bis durchzuarbeiten habe. Kirchen⸗
kibliorbeken werden vielfach geftiftet, und gewisse Bücher muß ein Württemberg wird bereits 1327 für jede Synode (regelmäßige Konferen der Geistlichen) die Disputation
Pfarrer unbedingt besitzen. In
vder Kollation über einzn geistlichen loaus angeordnet.
Sehr gehemmt wurde die Entwicklung Stellung des Gros des Pfarrstandes, Auf dem Lande hatten die Pfarrer meist unter der Gleichgültigkeit, ja dem Haß der Bauern, die durch die zu entrichtenden Abgaben noch genährt wurden, sowie
unter der anmaßenden und nichtachtenden Behandlung der adligen
konnten nicht immer den er—
Patrone zu leiden. Die Konsistorien Lonnten nmer Die größte Schwierigkeit aber,
wünschten Schutz hiergegen gewähren.
nügender Zahl zuzuführen, lag in den erbärmlichen Einkommens⸗
verhältnissen, die schon in katbolischer Zeit zum Teil überaus kläglich
und Kapläne anlangt, von denen
gewesen waren, was die Vikare ; Pfründe⸗
manche aus bitterster Not einfach auf und davon gingen. und Klosterwesen batten die kirchlichen Finanzen derart in Unordnung gebracht, daß die Reformation einen finanziellen Ruin! auf kirch- lichem Gebiet vorfand. Kein Wunder, daß viele Pfarrer neben ihrem geistlichen Beruf durch Handel, Bierschenken, Geldgeschaste und allerlei
ndwerk sich durchzubringen suchten. Zunächst wure die materielle age der Geistlichen durch' die Reformation noch verschlechtert. Die pomesanische Geistlichkeit erklärte 1535 ihrem Landesherrn, daß sie kaum über 50 A Einkünfte verfügten, während sie vor Zeiten drei ja viermal soviel und mehr gehabt hätten. Ein gutes Teil der früheren Ginnahmen — Seelenmessen, Vigilien, Festtage — fiel jetzt ja fort, und in der Unruhe der Zeit hatten Bauern, Adel, Fürsten und Stadtmagistrate, ein gutes Teil der frei⸗ ewordenen Kirchengũter an . gerissen, von denen bisher haupt- sächlich das Cinkommen der Pfarren gefloffen war zudem sperrte pies. fach der katholische Adel, kraft feines Patconatsrechts, den evangelischen
Pfarren ihr Gehalt oder kürzte es willkürlich; damn kam, daß jetzt
das nicht möglich ist, soll er wenigstens Kirchendienst
ö
halten „‚Entlehnungen“ waren nicht nur
Im Herzogtum Sachsen wird schon 1645 jedem Pfarrer von
durch die niedrige soziale
aufgeführte Zahlen mögen das finanzielle Elend
jb44 klagt . B. ein Pfarrer, daß Korn gaben.
nicht ju verhungern, ihn übel, auch was sie ihm nicht 20 M Einkommen. Knipstov erzählt, er sei St Marien in Stralsund nur durch den
deren sich die Geistlichen erfreuten, standen sehr gegenüber, vor allem die Verpflichtung ändere, Kapläne und Lehrer frei ju hbeköstigen und Obrigkeit — vor allem in Sachsen — suchte der Not na steuern; doch dauerte es Jahriehnte⸗ ehe eine feste die Visitatoren gelegt war. Vielen P Eisenacher Diszese, eine feste Zulage suchte man sich durch eine ju helfen. Auch der helfend ein. n Artikel von Unterbaltung der Pfarrer“ Parochien anordnete und bestimmte, auf dem Lande vermi und 50 , jährlich „überreicht. sollten Beichte, Laͤuten, Taufe usw. frei sein. in jedem Einzelfall die Magistrate sich mit dem G ständigen. In Hessen setzte der Landgraf Philipp einer Landpfarrẽ auf 5d -= 60 Gulden, 70 = 80 Gulden fest. Die Stadtpfarrer waren besser geflellt. Der Stadtpfarrer in Wittenbe jährlich 200, später sogar 300 Gulden,
Korn und noch 40, später 50 Gulden als Diakonen bejogen ein Gehalt von 79 Gulden und 2
gewährt,
daß
werden
Hofpredigers 120, das der Piediger an St. Peter gnugen. Vortrefflich waren die Stellen in Leipzig Superintendent ein Jahreseinkommen von 309, der P von 200 bejw. 150 und die Stadt Auge burg erhöhte 1548 den, beiden hör Gehalt guf 2560 Gulden; die übrigen Pfarrer Helfer 150 Gulden Einkommen.
meist säumigen Gemeinden herauszubekommen. Die einigermaßen konsolidierten Verhältnisse wurd
Prüfungen jener schrecklichen Jeit, in der er und die leiden hatten, treu zu seinen Gemeinden hielt dem hereinbrechenden Chaos sutlichen Halt bot, d ibnen werden konnte.
aus dem ihn spätere, ih che J Irrungen und Fehler nie mehr völlig zu verdrängen
eingehend und einsichtig die Zeit des Pietismus und di
mit volle Sammlung der im Diederichschen findet
Wie der Verlag mitteilt, soll innerhalb
der Sammlung nach wissens
zu erleichtern bestimmt sein wird.
foll dann im naäͤchsten Jahre auch Leben der Vergangenheit in Bildern
mit ibnen Deutsches werden,
Der größte Teil der Geistlichen in Preußen hatte nicht 40. n
dazu Professor.
e r Als Ergãnzung Illustrationen der Monographien und im engsten Zusammenhang
viele Pfarren bald große Familien mitzuernãhren hatten. Einige von Drews
beleuchten.
Thäringen waren Pfarreien mit einem jährlichen Bareinkommen von 15 Gukden (nach heutigem Gelde 2709 — 00 S) nicht selten. Besser stand es in Rorddeutschland, am besten in Hamburg. Norden gab es wirischaftliches Elend genug in den Pfarrhäusern. er jährlich nur 3 Gulden Ein— nahmen habe, zu denen die Leute aus gutem Willen noch 2 Scheffel Ein anderer mußte alle seine Bücher verkaufen,
denn seine Parochiane selbst zu seiner Erhaltung ue gt,
Doch auch
bejahlen
cht 30, als Diakonus an
Nähverdienst seiner Frau vor dem Lose, betteln zu müssen, geschützt worden. Der Steuerfretheit,
erhebliche Lasten
zum Deichbau und Die
zu besolden. Die ch Möglichkeit zu Grundlage durch
farreien wurde, z. B. in der in anderen Fällen das Zusammenlegen mehrerer Pfarrstellen in Herjog WUbrecht von Preußen griff Schon 1535 erging eine Landesordnung, deren zweiter eine Neueinteilung der
j dem Pfarrer
von den vermögenden Orten! 4 Hufen Landes sollten In den Städten hatten
dagegen
eistlichen zu ver⸗ das Einkommen
das einer städtischen auf
überhaupt viel rg bezog 1529 50 Scheffel Die 5 Scheffel Korn.
In Freiburg betrug nach einer Bestimmung von 1533 das Gehalt des Pfarrers und Superintendenten jährlich 200 Gulden, das des
und St. Nicolai
260 Gulden jährlich; die Kapläne mußten sich mit 69 Gulden be⸗
dotiert, wo der rediger ein solches
Diakonen 100 Gulden bezogen. Die altesten
Geistlichen hatten 209, die
Freilich stand das nur auf dem Papier, und die Pfarrer hatten oft Mühe genug, ihre Bezüge von den
en dann durch den
Dreißigjährigen Krieg wieder gestört. Es gehört aber zu den schönsten Fub meetiteln des evangelischen Pfarrerstandes, daß er unter den schweren
Seinen von den
fatholischen Söldnerhorden in erster Linie und am grausamsten zu
und ihnen in en einzigen, der
Der junge Stand bestand damals seine Feuerprobe und gewann sich einen Platz im Herien des Volkes, ihm feindliche Strömungen und seine eigenen
vermochten.
Nach der Schilderung der Lage des evangelischen Pfarrerstandes zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges behandelt die Drewssche Schrift
e der Aufklärung.
Jeker Freund der deutschen Kulturgeschichte wird das schöne Buch Nutzen und Vergnügen lesen und es bedauern, daß die wert⸗
S Verlage Monegraphien zur deutschen Kulturgeschichte mit ihm
erscheinenden ihren Abschluß
. der Verlag mi inne eines Jahres ein Generalregister für jamtliche i Bände folgen, Tas die Benußung chaftlicher wie nach künstlerischer Seite
zu den
noch ein Atlas herausgegeben
ker in etwa 1560 Abbildungen nach alten Holjzschnitten und
Kupfern das gesellige Leben unserer Vorfabren schildern und manche
ergänzende Darstellung zur Geschichte der Stãnde b Verein mit den 1712 Abbildungen der 12 Monograp
alten Meister vereint sein. Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreidehandel in Antwerpen
2. d.
hauptsächlich die Folge des andauern guten Wetters.
Frnteertrages wieder aufgehoben wurde, sodaß sich d Ende des Monats noch verringerte und die Preise
wartete niedrigere Preise ab. Die Preife stellten sich Ende August, wie folgt: Weizen: nordamerikanischer . californischer Walla Walla Kurrachee, weißer.
ö roter Kalkutta. Dregon lata. onau. russischer. baltischer. inländischer. Roggen fremder inlãndischer Gerste: für wir net für Braujwecke He lc russischer . ais: amerikanischer und La Plata .. Odessa und Donau. Weizenmehl: inländisches.. ..
500 000 42 30 000 20 000 35 000 150 000 ,
Weizen: Roggen: Gerste:
Hei . ais: Welternte 1905.
ungarsschen Ackerbauministeriums veranschlagt die E
Weijen 46,16, Roggen 1427, Gerste 1413, Haf
Die Vorräte wurden am Monatsschluß, wie folzt,
einschließlich von Kroatien und Slavonien im Jahre 1995, wie
ringen soll. Im hienbände werden
Tann über 3600 Nachbildungen der bildnerischen Kunstwerke unserer
Das Kaiserliche Generalkonsulat in Antwerpen berichtet unterm M: Während des ganzen Mongts August war auf dem Antweipener Getreidemarkt die Lage des Weizenmarktes überaus ruhig, und es war nur sehr beschränkte Nachfrage vorhanden.
Es war dies Die Nachrichten
von einer gefãhrdeten Ernte in Rußland und. ungünstige Berichte aus Indien verursachten eine festere Tendenz die jedoch durch die ungemein Forteilhaften Schätzungen des nordamerikanischen und des canadischen
ie Kauflust gegen am Schluß einen
leichten Rückgang aufwiesen. Die Nachfrage na Weizen und Weizen⸗ mehl war ebenfalls jehr ruhig mit niedergehender Tendenz. Konsum beschränkte sich auf die absolut erforderlichen Bedürfnisse und
Der
Fr. II3s⸗
e 3 , , , ,
geschãtzt:
Die in diesen 23 veröffentlichte Welternteschätzung des
rnte in Ungarn olgt⸗ er 12,63, Mais
27 Millionen Meterzentner, wovon der Exportüberfluß Ungarns an Weijen 14,5, Roggen 2,8. Gerste 3,6, Faß etre hing Millionen Meterzentner beiträgt. Die Schätzung führt unter den impor- sterenden Staaten an; Großbritannien mit 95 Millionen Meterzentner Weizen, 145. Mill. Meterzeniner Gerste, 8 Mill. Meter⸗ Entner Hafer, 5,5 Mill. Meterzentner Mals; Frankreich Weijen 11, Mais 35 Millionen; Deutschland: Weizen 215, Roggen 19. Gerste 15,5. Hafer 3,5, Mais 9833 Millionen; Oester⸗ reich; Weizen Jod, Roggen 3. Gerste 325, Hafer 33. Mals 5.5 Millionen; Italien: Weizen 10, Mais 3,5 Millionen; Belgien; Weizen 13,5. Roggen 1,1, Gerste 3, Hafer 2,75, Mals 31 Millionen; Niederlande; Weisen 5, Roggen 28, Ferste 21, Mals 335 Millionen Meterjentner. Die 6 brigen importierenden Staaten — Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen, Spanien, Portugal und Griechenland. hatten einen Ge samtimporthe darf an; Weizen I6, Roggen (, Gerste g., Hafer 2, Mais 3,5 Mill. Meterjentner. Der Gesamtbedarf der importierenden Staaten betrug: Weijen ungefähr 151, Roggen 24, Gerste 42, Hafer 256, Mais 59,5 Mill. Meterzentner. Die exportieren den Staaten mit Autschlaß don Ungarn verfügen über einen Ueberschuß, und zwar; ußland an Weizen 2735, Roggen 7, Gerste 18. Hafer 6,5, Mais 3,5 Milt, Meter⸗ zentner; Rumänien und Bulgarien= Weizen 14 Millionen; Dstindien: Weizen 11 Millionen; die Vereinigten Staaten von Amerika: Weizen 32,5. Gerste 229, Mais 35,5 Millionen; Argentinien:; Weizen 29, Mais 19 Mill. Meterzentner, Der Fefam tüberschuß der erportierenden Staaten beträgt: Weizen ungefähr 149, Roggen 1335, Gerste 315. Hafer 16,5, Rats Sö,5 Mill. Neterjentner. Somit zeigt sich bei Weisen In Minus pon bi, bei Roggen ein Minus bon 105, bei Ferst; ein Minus von 11.3, be Hafer ein Minus von 8,35, bei Mais ein Plus von 759 Mill. Meterzentner. Die angeführten Daten ergeben, daß bei approximativer Schätzung der dies Jãhrige Getreideertrag um 79,2 Mill. Meterzentner geringer ist als der des Jahres 1394, und iwar betrug das Ernteergebnis des vorigen Jahres 30 17,6 Mill. Meterjentner, wogegen die dies jährigen Aussichten auf. 2958,41 Mill. Meterzentner veranschlagt werden können. Die einzelnen Getreidearten weisen auf: Weizen 86833 Mill. Meterzentner gegen 866, 18 des Vorjahrs, Roggen 3912 gegen. 460.8, Gerste 255,3 gegen 3007, Hafer bol, 17 gegen ,. Mais S9, 33 gegen S42,4 Mill. Meterzentner des Jahres snden Deckung in vorjährigen Vorräten, die in der ganzen
elt folgendermaßen geschätzt werden: Weisen 31,45, Roggen 185, Gerste 6,65, Hafer 23,5, Mais 9, 95 Millionen Meterzentner. Die
Importbedürfnisse Europas werden durch die überseeischen Staaten, insbesondere durch die reichen Erträgnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika. Deckung finden, woher ein größerer Import zu gewärtigen ist. (Wien. Ztg.)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Niederländisch⸗Indien. Nach einer Verordnung, des Generalgouverneurs von Nieder, landiich· Indien vom 2. August d. IJ ist wegen Ausbruchs der Pe st die Quarantäne gegen Mauritius verhängt worden.
Hamburg, 3 September. (W. T. B) Amtlich wird mit⸗ geteilt: Die an Cholera erkrankte Frau ist gestern nachmittag im Eppendorfer Krankenhause gestorben. Dem einzigen noch in Behandlung befindlichen Kranken gebt es eiwas besser, neue Choleraerkrankungen sind nicht zur Kenntnis der Bebörden sen, Die bisher auf dem Dampfer Bulgaria“ isolierten russischen uswanderer werden heute, da während der sechstägigen ärztlichen . keinerlei verdächtige Erkrankungen vorgekommen sind, ab— ahren.
St. Petersburg, 8. September. (Meldung der St. Peters burger Telegraphenagentur .) Die Weich selprovinzen sind für von der Cholera bedroht erklärt worden. Aernlliche stellen sind längs der Weichsel in Neschawa und Nowyidwor er— richtet worden.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zu sammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie *)
Verwendung von Trommel oder Zylindermühlen im Minenbetrieb von Transdaal.
Die im Goldminenbetrieb Transvaals angestellten Versuche mit der Verwendung von Trommel, cder Zylindermüblen sind seither fortgefetzt worden und haben scheinbar günstige Resultate ergeben. Wenn sich auch die zuerst gehegten übertriebenen Hoffnungen nicht verwirklicht haben, so hat ic doch feststellen lassen, daß sich eine Ermäßigung der Betriebskosten und eine etwas höhere Gold⸗ ertraktion durch Verwendung dieser Mühlen erzielen läßt. Die Vorteile werden in einer Veröffentlichung der Johannes—⸗ burger Tagesjeitung The Tranevaal Leader,; eingehend besprochen. Das bekannte größte südafrilanische Minenhzus . Sckstein u. Co. in Johannes burg hat beschlossen, auf fast allen Minen unter seiner Kontrolle (es sind dies etwa 30) Trommelmühlen einzuführen.
Vie Ingenieurabteilung des Hauses hat deshalb var einiger Zeit
Spezifikationen und Pläne angefertigt, die an Agenten großer Fabrikanten von Minen maschinerie in Pretoria verteilt werden und feigen, welche Anforderungen die Ingenieure der Firma an Material und Konstruktion der zu bestellenden Mühlen ungefähr stellen. Ein Ausschnitt aus der Johannesburger Tageszeitung sowie die vor⸗ erwähnten Spezifikationen und Plaͤne liegen während der näch st en vier Wochen im Reichsamt des Inngrn, Berlin . Wilhelm straße 74, nach Ablauf dieser Frist Handelskammern und Vereinen auf Antrag für kurze Zeit zur AÄnficht übersandt werden. (Nach einem Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen Konsulat in Petoria.)
Panama.
Ausstellung der Konsulgrfakturen. des Finanzministers vom 12. Juni d. J. ist die Konsularfaktura an dem Orte, von dem aus die Versendung erfolgt, auszustellen; diefer Srt ist nicht immer der Verschiffungshafen. Wenn Waren, die von einem anderen Orte kommen, in einem Hafen mit der Bestimmung nach der Republik Panama verschifft werden sollen, so müffen die an dem Ursprungsorte der Waren ausgestellten Kon⸗ sularfakturen dem Konsul der Republik Panama zwecks Aufnahme in das Ladungsverzeichnis e, . werden: es ist nicht notwendig, eine neue Faktura ausstellen zu assen. Stellt es sich heraus, daß hinsichtlich der in der Konsularfaktura angegebenen Preise der Waren ein Irrtum untergelaufen ist, so hat der Konsignatar dies in seiner Erklärung unter Eid anzuzeigen, widrigenfalls er die Geldstrafe ver⸗ wirkt, welche das Gesetz über die Personen verhängt, die unter Eid Fakturen oder Zertifikate vorlegen, in denen der Wert der Waren ge⸗ andert ist. (Journal officiel de la République Frangaise.])
Laut Verfügung
Konkurse im Auslande.
Rumänien.
an* m f G . ö . . nr, ,. der Forde⸗ 15. September Verifikation am I2. 25. September 1905. 6 . 3
— 2 * —
13
Die in Europa sich jeigenden Minderergebnisse
80 527 675 1ƽ zur Beleihung mit neuen
Beobachtungs .
immer 174, zur Ansicht aus und können
Tägliche Wagengestellung für Kohleg und Koks an der Rühr und in Oberschlelien. An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 19 955, nicht recht⸗ zeltig gestellt keine Wagen. In Oberschleflen sind am 7. d. M. gestelli 6611, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
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er gestellte und nicht tellte Wagen für die in
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1905 Es wire, Wagen, auf 10 t
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Monat Tag
August 16 4427
ö 17 1474 18 4537 18 17063
2910 25 1775 111 4745, 120 1737 . 1759 381 191b 103
5232 15 5110 13 5018 85 5078 12 57453 1347 4814 96 4766 120
gestellt
Sonntag
Sonntag
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jusammen. Durchschnittlich für ⸗ 1905 den Arbeitstag 1I904
Von dem Berliner Pfandbriefinstitut sind bis Ende August 1905: 19182000 Mς 33 os᷑oige, 21 975 9900 696 400 ige, S hg 305 M 48 6/oige, 5 765 Ho M 8 Go ige alte Berliner Pfand brier⸗ und 17 320 700 M1. 35 ige, 121 581 500 . 34 00 ige, 37 482 9000 M Loo ige neue Berliner Pfandbriefe, zusammen 273 24 O00 ½ Pfand⸗ briefe, ausgegeben worden, wovon noch 6 608 00. 66 3 * 0 / ige, 5 Sg go 6 A oo ige, à S6l 700 6 4E olige, 1 092 300 . 8 ige alle Berliner Pfandbriefe und 14 404 960 6 3aο ige, 115 515300 30 / o ige, 31 657 800 S 40/092 neue Berliner Pfandbriefe, zusammen 150 695 600 M Pfandbriefe, don den Grundstückseigentümern zu ver; zinsen sind. — In der Zeit vom 1. September 1965 bis 31. August 19065 sind 421 Grundstücke mit einem Feuerkassenwerte von Berliner Pfandbriefen ange⸗ meldet worden. Von den darauf erfolgten JZusicherungen sind 39 131 500 Æ noch nicht abgehoben worden.
— Der Gefamtausschuß der Zentrale für Spiritus verwertung, G. m, b. H., hat in feiner vorgestrigen Sitzung be— schlossen, für das Geschäftsjahr 1905.06 I) die Produktions⸗ bindung auf der Grundlage ju erneuern, daß eine Erzeugung von 1600 90 des fuͤr das Jahr 1993 04 den Brennereien ur⸗ spränglich freigegebenen Produktions maßes jugelassen wird, 2) bei ausreichender Beteiligung den Abschlagspreis vom J. Oktober 1565 an auf wenigstens 42 Æ festzusetzen. Für das Inkrafttreten der Pro duktionsbindung wird wiederum eine Beteiligung von mindestens 9200 des landwirtschaft lichen Kartoffelkontingents gefordert. Eine über 920! aus⸗ gedehnte Beteiligung soll unmittelbar zu einer Erböhung des Abschlagspreises führen, und zwar auf 423 0. bei 93 ½9 Beteiligungs⸗ ziffer, 3 M bei 84 0½ν Beteiligungsziffer, 13 bei über 930 / Be⸗
— Aus Jahresberichten von Handelskammern. Nach dem Jahresbericht der Handelskammer iu Solingen für das Jahr 1904 war die Beschäftigung in der Solinger Stahlwaren industrie im allgemeinen befriedigend, hier und da sogar etwas besser als im Vorjahre. In den Arbeitslöhnen traten keine wesentlichen Veränderungen ein. Indessen sind verschiedene Rohmaterialien im Preise gestiegen, so Perlmutter, das großen Schwankungen unter⸗ worfen“ war, geschlagene Scheren und Messer, Messing und Backen. Auch die Preise für Elfenbein und Hirschhorn hatten steigende Richtung. Diesen Erhöhangen gegenüber auch Aufbesserungen der Fabrikatpreise zu erzielen, war nicht möglich.
teiligungs ziffer.
Im Gegenteil, es wird don den verschiedensten Seiten berichtet, daß
defonders diejenigen Fabrikanten, die die zwischen den Fachvereinen der Fabrikanten und Arbeiter vereinbarten Löhne zahlen, sich vielfach mit einem sehr bescheidenen Nutzen begnügen müssen oder überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig sind. Die Schuld daran trägt der überaus scharfe Wettbewerb und die Preizunterbie tungen, äber die bielfach geklagt
wird. Die Aufnabmefähigkeit des inlaͤndischen Marktes hat wieder zuge⸗
nommen. Doch war auch in diesem Jahre die Konkurrenz der Thü— ringer Industrie, die von Solingen aus durch Lieferung geschlagener Klingen unterstützt wird, in billigen Tisch,, Brot⸗ und Gemüsemessern recht fühlbar. Der niedrige deutsche Zoll ermöglicht es auch der böhmischen Industrie, einige Spenalartikel wie Jagd⸗ messer und Scherenmesser nach Deutschland zu verkaufen. Die Blech⸗ preise lagen infolge der Regelung durch die Syndkkate fest, die Preis⸗ reduftion erfolgte daher auf Kolten der Fabrikanten. — Nach den Jahresherichten der Handels kammern zu Duisburg für 1904 und zu Ruhrort für 190435 zeigt die gesamte Verkehr ⸗ bewegung in den beiden Häfen in den Jahren 1900-1904 das folgende Bild: 19803: Duisburg 8 Cgo456 t, Ruhrort 8337 188 t, 1904: Duisburg 8 233 979 t. Ruhrort 7732 240 t. — Der Bericht uber den Gang des Handels, der Gewerbe und
der Schiffahrt in Elbing im Jahre 1904 teilt über die Lage
der Tabakindustrie mit, daß die kleine Aufbesserung der gesamten wirtschaftlichen Lage, die sich im Jahre 1803 bemerlbar machte, er. freulicherweise auch im Jahre 1804 anhielt. Der Zigarrenverbrauch hat sich infolgedessen — wenn auch nur in geringem Maße — weiter gehoben; dieses zeigte sich hauptsãchlich ö. Zigarren in mittleren und teuren Preislagen, während bei den billigen Sorten die Konkurrenz der Zigareite mmer fühlbarer wird. Die Folge dieser sich tark bemerkbar machenden Keonkurren ist in. Ucberangebot billiger Zigarren, das die Anspruüche an die Qualität, Fasson und Packung steigert und den Gewinn der Fabritanten herabdrückt. — Die Handelskammer für den Kreis Siegen teilt im Jahresbericht für 1304 u. a. mit; Die Erträge der Aktlengesellschaften des Bejirks in der Eisenindustrie sind 6a das Vorjahr weiter zurückgegangen. Von den 19 Aktiengesellschaften, haben nur 9 eine Dividende derteilt. Unter diesen 18 Aktiengesellschaften befinden sich dem Betriebe nach 4 gemischte Werke, Hochofenwerke, 2 Walzwerke, 2 Eisen . bezw. Waliengießereien, 1 Fabri für Eisenkonstruktionen, 2 Maschinenfabriten und 1 Verxzinkerei. Eine Dividende zablten: 1 gemischtes Werk (3 00) 5 Hochofenwerke (1, 3. 4, 5 und To c), 2 Maschinenfabriken (3 und 5 ob und die Verinkerei 6 o / ). — Nach dem Jahresbericht der Großherzoglichen Handelskammer zu Bingen a. Rh. für das Jahr 1904 ist der Haupthandelezweig des Bezirkz, der Weinhandel, schon seit fänf Jahren im Rückgang be—⸗ riffen, und auch das abgelaufene Jahr hat eher eine Ver chlechterung als Besserwerden gebracht. Die Hauptursache serfür mag wohl. die fast überall eingetretene, den Weinkonsum beeinträchtigende Verminderung der Einkommen sein, der jedoch noch viele andere Faktoren anreihen. Zu diesen zählt in erster Linie die immer mehr umsichgreifende Anti alkoholbewegung. Ein weiterer Grund für die Abnahme des Wejn⸗ lonsums ist der stets wachsende Blerverbrauch; die mißliche Lage des Weinhandels noch verschärfend, wirken die Exportschwierigkeiten, die namentlich durch die Vereinigten Staaten von Amerika, die früheren
Hauptabnehmer, ins ungemessene gesteigert werden, sodaß der Massen⸗ versand von Weinen mit lerer Qualität bald kaum noch möglich sein wird. Nach dem Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Mannheim für das Jahr 1904, zweiter Teil, ergibt der Gesamt⸗ derkehr Mannbeimt, wie ler fich in den letzlen 29 Jahren innerhalb der durch die Eingemeindung von Käferthal, Waldhof und Neckarau vergrößerten Gemarkung der Stadt einschließlich Rheinau entwickelt hat, in Millionen Tonnen à 1090 Eg folgendes Bild; Badische Preuß. u. Heff. Hafen⸗ Gesamt⸗· o / Eisenbahn verkehr verkehr
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— Erschienen sind ferner die Jahresberichte der Handelskammern für die Kreise Mühlhausen i, Thür, Worbis und Heiligenstadt, Stolberg (Rheinland, Wesel, Straßburg i. E. und der Gewerbekammer zu Dresden.
— Vom oberschlesischen Eisenmarkt berichtet die Schlesische Itg. : In der verflossenen Woche war die Abschluß⸗ faätigkeit reger geworden, ohne daß der Oberschlesische Stahlwerks⸗ verband in“ den' Preisen nachzugeben brauchte. Die kürzlich erfolgte Verlängerung des Stahlwerksverhandes sowie die erfolgreich vor sich gehenden Unterhandlungen mit dem Düsselzorfer Stabhlverbande und * dem Concern der westlichen Handelseisenwalzwerke haben insofern eine erfreuliche Wirkung ausgeübt, als die Lage des Wal zeisenmarktes beruhigter geworden ist, und die seit einiger Zeit zurückgehaltenen Spezifikationen in den letzten Tagen wieder etwas flotter eingingen. Der Absatz ist namentlich in Eisendabhnmaterial, Schiffẽ⸗ bauprofilen und Konstruktiongeisen gegen das Vorjahr stärker, und die in letzter Zeit hereingekommenen Schlüsse aus diesen Absatzquellen gewährleiffen auch für die nächsten Monate regelmäßige Arbeit. Von zen Kleinessenzeugfabrilen laufen ebenfalls nach wie vor umfangreiche Spezifikationen ein. Fabrikeisen in Mittelsorten geht übrigens auch nach dem Auslande beffer ab. Die Verbands notierungen belaufen sich auf 125 bis 135 S für die Tonne frachtfrei ankommenden Waggons des gemein⸗ samen und engeren FIalandsgebietes je nach Frachtlage, wobei nur die üblichen Händker, Lager⸗ und Hafenbonifikationen eingeräumt werden; der Üeberpreisrabatt wird auf 335 00 gehalten. Aus dem Auslande hält die Nachfrage flott an, und die in Abschluß gebrachten Posten fpeziftsiert Tie Kundschaft verhältnismäßig prompt. Aus Rußland belebt fich die Nachfrage besonders auf Fabꝛrikeisen, und die Verbande pteise finden Durchführung. Durch eine mit den öster⸗ reichisch , ungarischen Werken gelroffene Vereinbarung gestaltet sich nunmehr auch der Absatz nach den Donauländern lohnender. Belgien hat Lurch billige Angebote keine Störung ausgeübt. Die für die Auslandslieferungen geltenden Grundpreise bewegen sich zwischen 95 und 110 M für die Tanne ab Werk. Die Verbands⸗ organisation für Walzeisen diesseits ist fest, und die Verhandlungen mit dem Westen werden fortgesetzt. Aufträge auf Träger liegen in ausreichendem Umfange vor; man fordert noch durchschnittlich drei Wochen Lieferfrist. Einer guten Arbeitsbesetzung erfreuen sich fort- gesetzs die Grobblechwerke, denn in Baur, Konstruktions und Waßgonblechen ist der Bedarf lebhaft geblieben. Schiff baubleche werden von England nicht mehr so scharf umstritten wie im jweiten Quartal und Juli. Die Werke halten auf feste Preise. Der Markt in Feinblechen ist im Gegensatze bierzu noch träge, denn wenn auch der Bedarf in Stanz⸗, Emaillier« Dynamo, und Glanzblechen gut anhält, so macht sich doch bei der aus⸗ gedehnten Leistungsfaͤhigkeit die Zurückhaltung betreffs der geschlossenen Spezifikationen auf Handelsfeinblech orten fühlbar. Das Ausland ruft gut ab. In Draht und Drahtstiften haben die Werke flott zu arbeiken, ebenfo sind die Rohrwalzwerke in voller Tätigkeit. Die Schienenwaljwerke haben auf Monate hinaus gute Besetzung. Der Alteisenmarkt ist noch flau, d. b. es sind genügende Mengen zu herab⸗ gesetzten Preisen zu haben. Ausländische Erze werden zu den bis—
herigen Preisen angeboten. . — Nach einer gestern hier eingetroffenen Nachricht aus St. Petersburg wird, laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin,
der durch die Unruhen in Baku für die Naphthaproduktions⸗
geschätzt. ich die j fonts der Gesellschaft nur zu einem kleinen Teil in Anspruch ge⸗
Baumwollmärkten.
gefellfchaft Gebrüder Nobel entstandene Verlust auf etwa So 9o0 Rubel Burch diesen Verlust werde der vorhandene Versicherungs⸗ nommen. Zur Beunruhigung der Obligationäre liege keine Ver⸗ anlassung vor. ;
— Nach der Rheinisch. Westfälischen Zeitung betrug der Koks absatz des Kohlensyndikats im August rund 766 0090 t * rund F398 660 t im Juli d. J. und rund 636 000 t im August des vorigen Jahres. ;
— Die gestrige Garnbörse in Leipzig war, laut Meldung des . W. T. gut besucht, der Bedarf an Garnen für die nächste Zeit verspricht recht bedeutend zu werden, doch verhalten sich die Kãufer vorläufig abwartend wegen der Unsicherheit über Preisbildung an den ? Auch Ausstandsnachrichten aus Schlesien ver⸗ stärkten die allgemeine Zurückhaltung. Kleinere Käufe für den nahe⸗ liegenden Bedarf wurden getätigt.
— In der am 8. September d. J. stattgehabten Aufsichtsrats⸗ sitzung der Chemnitzer Werkzeugmaschinen⸗Fabrik vorm. Joh. Zimmermann in Chemnitz gelangte der Abschluß für 1904/1865 zur Vorlage. Derselbe ergibt einen Gewinn vom 51 364 , der zu Abschreibungen verwendet werden soll. Die Reserven bleiben
dabei in bisheriger Höhe bestehen.
Die Preisnotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polijeipräsidium ermittelten Marktpreise in Bertin befinden sich in der Börsenbeilage.
Frische Sun geen: Sreita Sonn- Sonn⸗Mon⸗Diens⸗Mitt⸗ Donnerg.⸗ g abend . woch tag
Gänse . 2ogoo 15400 18700 Izzo 5300 29999 29 ο0 ,,,,
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