1905 / 224 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Sep 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Königliche Akademie der Künste.

Wettbewerh um das Stipendium der Dr. Paul Schultze Stiftung für das Jahr 19065.

Auf Grund des Statuts der Dr. Paul Schultze-Stiftung, die den Zweck hat, jungen befähigten Künstlern deutscher Abkunft ohne Unterschled der Konfession, welche als immatrikulierte Schüler einer der bei der biesigen Königlichen Akazemie der Künste bestehenden Unter⸗ richtsanstalten für die bildenden Künste (der akademischen Hochschule für die bildenden Künste oder des akademischen Meisteratelters] dem Studium der Bildhauerkunst obliegen, die Mittel zu einer Studienreise nach Italien zu gewähren, wird hiermit der Wettbewerb um das Stipendium für das Jahr 1866 eröffnet.

Als Preizaufgabe ist gestellt worden; Eine Landung“. Relief in der Größe von mindestens 070: 1.00 m, Querformat. Die 16 im Vordergrunde müssen eine Körperlänge von 50 bis 60 em

aben.

Mit dem Konkurrenzwerk sind gleichzeitig einzusenden verschiedene von dem Konkurrenten während seiner bisherigen Studienzeit selbst gefertigte Arbeiten. Indessen dürfen sämtliche Arbeiten die Zahl 10 nit überschreiten, auch wenn die Bewerbung auf mehrere Preise aus— gedebnt wird. (

Die kostenfreie Ablieserung der für diesen Wettbewerb bestimmten Arbessen nebst schriftlichem Bewerbungẽgesuche an die Königliche Atademie der ünste, Berlin W. 35, Potsdamer Straße 120, muß bis zum 5. März 1696, Mittags 12 Uhr, erfolgt sein.

Der Bewerbung sind beizufügen:

J ein von dem Bewerber veriaßter Lebenslauf, aus welchem auch der Gang seiner künstlerischen Ausbildung ersichtlich ist,

2) eine schriftliche Versiche rung an Eidesstatt, daß der Bewerber die von ibm eingelieferte Konkurrenjarbeit selbst erfunden und obne fremde Beihilfe ausgefübrt habe,

3) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber ein Deutscher ist und zur Zeit der Bewerbung als immatrikulierter Schüler einer der oben⸗ dejeichneten akademischen Unterrichts anstalten dem Studium der Bild⸗ hauerkunst obliegt,

4) ein Verjeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

Gefuche, denen die vorbezeichneten Schriftstücke und Zeugnisse nicht vollständig beiliegen, werden nickt berücksichtigt. Die Einsendung der Gefuche bat getrennt von den Arbelten zu erfolgen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 3600 M zu einer Studienreise nach Italien.

Der Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober 19035. Die Ausjablung der ersten Rate im Betrage von 1300 erfolgt Veim Aniritt der Studienreise, die zweite Rate in gleicher Höhe wird gejahlt, wenn der Stipendiat vor Ablauf von sechs Monaten über ken Fortgang seinez Studiums an den Senat der Akademie der Künste einen für genügend erachteten schriftlichen Bericht erstattet hat.

Während der Dauer des Stivendienjahres wird dem Stipendiaten eins der von der Alademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stivendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlassen werden, wenn stere Ansprüche auf solche nicht zu berücksichtigen siad.

Eine Teilung des Stipendiums an mehrere Bewerber ist aus— geschlossen. ;

Die Zuerkennung des Preises erfolgt im Mär 1906; nach getroffener Entscheidung kann. auf Bestimmung des unterzeichneten Senats eine öffentliche Ausstellung der Bewerbungsarbeiten statt⸗ finden.

Die vreisgekrönte Konkurrenzarbeit wird Eigentum der Akademie der Künste.

Berlin, den 1. Sertember 1805.

Der Senat der Königlichen Akademie der Känste, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Otzen.

Wettbewerb

um das vorläufige Stipendium der Karl Blechenschen Stiftung

für das Jahr 1906.

n r fige Reisestipndium der Pro⸗ fefor Karl Blechenschen Stiftung für Landichafts maler, das zur Unterstũgzung unbemittelter, jũngerer Känstler bestimmt ist, die jur Zeit der Bewerbung ibren Studien auf den Unterrichtsanstalten der biefigen Königlichen Akademie der Künste, dem akademischen

für die bildenden Känste obliegen oder dieselben nicht länger als ein

schriftlich melden und gleichzeitg kostenfrei einreichen:

3) eine Bescheinigung, daß der Bewerber seinen Studien auf einer der beiden akademischen aterrichtzanstalten obliegt oder die— felben nicht länger als ein Jabr aufgegeben hat,

4) eine Ecklärung, daß der Bewerber aus eigenen Mitteln nicht imstande ist, eine Studienreise zu unternehmen,

5) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

Die Ablieferung der Bewerbung an die Königliche;

n 5e

Künste, Berlin W. J5, Petzdamer Straße 120, muß bis zum 5. Mär 19606, Mittags 12 Uhr, erfolgt sein. Die Einsendung der Gesuche

hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 690 (6 zu einer Studsenresfe und ist zahlbar, sobald der Stipendiat diese Studienreise antritt.

Ber Stipendiat ist verpflichtet, die Stadienreise, deren Ziel nach den Retschlägen der Vorstaͤnde der Ateliers für Landschaftsmalerel zu

ählen ist, auf etwa jwei Monate auszudehnen und über dieselbe spätestens vier Wochen nach Ablauf unter Beifügung etlicher Reise— sfijjen dem Senat der Akademie der Künste Bericht zu erstatten.

Die Zuerkennung des Preises erfolgt im Monat Mar 1906.

Berlin, den 1. Sevtember 1995.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. FJohannes Otzen.

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen

und Forsten.

Der Förster Rammisch in Krähe, Oberförsterei Nien— burg, Regierungsbezirk Hannover, ist zum Revierförster er⸗ nannt worden.

Der Titel Hegemeister ist folgenden Förstern verliehen worden:

Forgber in Havemark, Oberförsterei Altenplathow, Re⸗ gierungsbezirk Magdeburg,

Grippain in Born, Oberförsterei Planken, Regierungs⸗ bezirk Magdeburg,

Hahn in Forsthaus Süderleda, Oberförsterei Bederkesa, Regierungsbezirk Stade,

Husmann in Forsthaus Düngel, Oberförsterei Axstedt, Regierungsbezirk Stade

Koch in Seeben, Oberförsterei Diesdorf, Regierungsbezirk Magdeburg,

Koch in Kleinrosenburg, Oberförsterei Lödderitz, Re⸗

Meer wald in Selchau, Oberförsterei Burgstall, Re⸗ gierungsbezirk Magdeburg —ͤ

Pohl in Salchau, DOberförsterei Letzlingen, Regierungs⸗ bezirk Magdeburg, . .

Tempelhoff in Hodingen, Oberförsterei Bischofswald, Regierungsbezirk Magdeburg.

Ministerium des Innern. . Dem Oberregierungsrat du Ving ge ist die Leitung der Kirchen- und Schulabteilung bei der Regierung in Allenstein übertragen worden.

Der neugebildeten Regierung in Allenstein sind nachstehende hohere Beamte der allgemeinen Staatsverwaltung zugeteilt worden:

Regierungspräsident: Hegel, Wirklicher Geheimer Ober⸗ regierungsrat.

Oberregierungsräte: Jachmann, Stellvertreter des Regierungspräsidenten in Fällen der Behinderung. Neubaur, Dirigent der Finanzabteilung. du Vinage, Dirigent der Kirchen⸗ und Schulabteilung.

rn ,,, , Dr. Immich.

Regierungsräte: Dr. Seidel, von Hake, von Queis, Friedrich, Forstreuter, Grunewald, Listemann, von Fern Ee Fc te Te. Barn hels und Illiger.

Regierungsassessoren: Dr. Höoͤhnen, Dr. Schmieder, Dr. Hasenckever, Hertz, Dr. Lehfeldt und Quellmalz.

Aichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 22. September.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten sind gestern abend 7isg Uhr von der Wildparkstation nach Rominten abgereist.

Am 21. d. M. ist der Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden, Wirkliche Geheime Rat von Hoffmann unerwartet gestorben.

Im Jahre 1833 geboren, bestand er 1859 die höhere Verwaltungsprüfung mit Auszeichnung und wurde demnächst als Hilfsarbeiter in das Finanzministerium berufen. Im Jahre 1868 wurde er zum Regierungsrat, 1869 zum Geheimen Finanzrat und vortragenden Rat im Finanzministerium und 1872 zum Geheimen Oberfinanzrat befördert; 1876 zum Regierungspräsidenten in Danzig ernannt, wurde er 1878 in gleicher Eigenschaft nach Aachen versetzt. Im Jahre 1892 er⸗ folgte seine Berufung zum Präsdenten der Hauptverwaltung der Staatsschulden; in dieser Stellung wurde er im Jahre 1902 zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Praͤdikat „Exzellenz“ ernannt. .

Ausgestattet mit seltenen Gaben des Geistes, hat er vermöge seines scharfen Verstandes und festen Charakters, die mit einem ausgeprägten waren, in allen Stellungen Hervorragendes geleistet und sich überall der vollsten Werischätzung seiner Vorgesetzten sowie der Liebe und Achtung seiner Kollegen und Untergebenen zu erfreuen gehabt. Sein Andenken wird in Segen, sein Bild unvergessen bleiben.

Vom 21. bis 22. September Mittags sind im preußischen Staat 9 choleraverdächtige Erkrankungen, darunter 1 Bazillen⸗ träger, und 2 Todesfälle an Cholera amtlich neu gemeldet worden. Von den Neuerkrankungen kommen auf die Kreise Rastenburg 1 (Kind aus Warnikeim), Marienwerder 1 (Ar— beiter aus Graudenz), Strasburg 2 (Ochsenknecht und dessen Frau), Randow 3 (ein Mann, eine Frau und deren Tochter n einem Dorfe bei Stettin), Posen 1 SESchiffseigner), Kolmar 1 (Gefangener in Glashütte Usch). Die Gesamtzahl der Cholerafälle beträgt bis jetzt 236 Erkrankungen, von denen S0 tödlich endigten.

Um die Sicherheit der gesundheitlichen Ueberwachung des Schiffahrts- und Flößereiverkehrs zu erhöhen, sind weitere Stromüberwachungsstellen eingerichtet worden, und zwar an der Memel bei Ragnit und Ruß, an der Gilge bei Lappienen, an der Oder bei Greifenhagen, an der Peene bei Wolgast und an der Dievenow bei Wollin,

Als Leiter dieser Stellen sind praktische Aerzte bestellt worden. Die Stromüberwachung auf der Spree in ihrem Laufe durch Berlin von Stralau bis Saatwinkel ist durch Bestellung zweier weiteren Aerzte, darunter eines Stabsarztes, verstärkt worden.

Der Direktor beim Rechnungshofe des Deutschen Reichs, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Fritsch ist von seiner Urlaubsreise nach Potsdam zurückgekehrt.

Der hiesige Königlich serbische Gesandte Dr. Militche⸗ vitch hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Gesandischaft von dem Legations⸗ sekretär Dr. Radu lowitsch geführt.

Dem Regierungdassessor von Grunelius in Potsdam ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Hersfeld, Negierungsbezirk Cassel, dem Regierungsassessor von Schütz in Koblenz die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Saarlouis, Regierungsbezirk Trier, uͤberkragen und der Regierungsassessor Nirnn heim aus Inster⸗ burg dem Landrat des Landkreises Oppeln zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

Deutsche Kolonien. Nach einer Meldung aus Windhuk in Deutsch-Süd⸗ westafrika sind, wie W. T. B.“ berichtet, im Gefecht bei Nuhib, westlich von Haruchas, am 13. September noch verwundet worden: Relter Waldemar Lietz au, geboren am 22. 7. 18382 zu Lamenstein, früher im Pionierbataillon Nr. 2 sschwer, Schuß in rechte Brust), Reiter Albert Glänzel, geboren

gierungsbezirk Magdeburg,

am 23. 7. 18383 zu Dresden, früher im Infanterieregiment

Gerechtigkeitsgefühl vereint ie viele Bomben gefunden und mit Beschlag belegt.

Nr. 2 (leicht, Streifschuß am Gesäß), und Reiter Adam Guthier, geboren am 11. 3. 1833 zu Lampertheim, früher 3 DJ Nr. 51 (leicht, Streifschuß am linken

ein).

Oesterreich⸗ Ungarn.

Nach einer Meldung des „Ungarischen Korrespondenz— bureaus“ faßte der leitende Ausschuß der Koalierten folgenden Beschluß: Der Ausschuß hat vollstes Ver⸗ trauen zu denjenigen seiner Mitglieder, die von Seiner Majestät zur Audienz berufen wurden. Dieses vollste Ver⸗ trauen und der bekannte Standpunkt, der in der Adresse der Koalition zum Ausdruck gelangte, schließt es aus, daß der leitende Ausschuß es für notwendig halten würde, den zu Seiner Majestät berufenen Mitgliedern nach irgend einer Richtung hin Dixektiven zu erteilen. Die zu dem Kaiser be— rufenen vier Politiker halten heute in Wien eine Konferenz ab.

Frankreich.

Der „Moniteur de la Flotte“ meldet, der Marineminister bereite einen Gesetzentwurf über die Rekrutierung der Marine vor, der besonders die Veränderungen betreffe, die das Gesetz über die zweijährige Militärdienstzeit auch für die in den Marinerollen eingeschriebenen Seeleute sowie für die Rekrutierung überhaupt zur Folge haben könnte.

Rußland.

In der Stadt Schemacha wurde, wie die „St. Peters— burger Telegr-Agent“ aus Tiflis meldet, das armenische Viertel von Tataren angegriffen. Das auf den Straßen herrschende Räuberunwesen verhindert den Transport von Lebensmitteln. In Schuschg herrscht Hungersnot. Nach Baku sind 2 Bataillone Infanterie, eine Abteilung Jäger, 2 Sotnien Kosaken und eine Batterie Artillerie entsandt worden. In Bat um hat die Polizei bei einem Perser eine heimliche Waffen- und Munitionsniederlage entdeckt.

Italien.

Die „Kölnische Volkszeitung“ meldet aus Rom: Der Papst hat durch ein Rundschreiben sämtliche Nuntien und apostolischen Delegierten zur Sammlung von Spenden für die durch das Erdbeben heimgesuchte Provinz Calabrien aufgefordert. ;

Niederlande.

In der gestrigen Sitzung der niederländischen Ersten Kammer jragte bei der Debatte über die Adresse auf die Thron rede der Nechtzliberale van Houten, warum Borgesiusg, der das neue Fabinett gebildet habe, selbst keinen Posten über nommen babe. Er kalte das nicht für verfassungsmäßig. Der Finanzminsster und Präsident des Ministerrats de Meester erwiderte darauf, das Kabinert wolle eine versöhnliche Politik verfolgen, und Borgesius sei für die Erreichung dieses Zieles nicht der geeignete Mann, nachdem bei den von ibm geleiteten Wablen ein erbitterter Rampf der Parteien stattgefunden babe. Außerdem sei in der Zweiten Kammer die Mehrheit der Linken nicht groß genug, um die Bildung eines ausgesprochenen Parteikabinetts zu rechtfertigen.

Türkei.

Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus Konstantinopel: Die Pelizei hat auch heute in einem armenischen Quartier x Ferner fand in dem einem Deutschen gehörigen Grand Hotel Kröcker eine Haussuchung unter Leitung von Nedjib Pascha Melhame statt. Das gesamte armenische Dienstpersonal des Hotels wurde verhaftet. Die türkischen Behörden nahmen die Haus—⸗ suchung in' Gegenwart des deutschen Konsuls vor.

Afien.

Die „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur, meldet aus Wladiwostok, daß in der Korni low⸗Bai am 16. d. M. eine e.

zur See auszuarbeiten.

die Demarkationslinie festgesetzt und die Ausschließung von Kriegskonterbande bestimmt.

Zum chinesischen Gesandten in Wien ist, nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Peking, Lichingtai, in Sehn des verstorbenen Lihungtschang, ernannt worden. r bisherige Gesandte in Wien Yang ist zum Gesandten in erlin ernannt worden an Stelle des Gesandten Jintchang, r nach China zurückkehrt.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestern im 17. Wahlbezirk von Schleswig—⸗ Holstein Kreis Plön vorgenommenen Landtags⸗ Ersatzwahl wurden insgesamt 157 Stimmen ahgegeben. Von diefen erhielten der Gutsbesitzer Johanssen (kons) 91, Wriet⸗ Stakendorf (kons.) 49, Dr. Struve⸗Küiel (fr. Vpt.) 14 und der Amtsgerichtsrat Echte-Plön (freikons.) 3 Stimmen. Joh anssen ist mithin gewählt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutschlands Außenhandel in den acht Monaten Januar bis August 1905.

Nach dem vom , n, , Statistischen Amt herausgegebenen Augustheft der Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets⸗ betrug in den acht Monaten Januar bis August 19065 die Einfuhr in Tonnen: 34 707 705 gegen 30 879 9897 und 30197265 in dem⸗ selben Zeitraum der beiden Vorjahre, daber 3 827718 und Coölo 4535 mehr, die Ceclmetallligfuhr Sz5 gegen 879 und Söos. Eine Zanahme der Einfuhr zeigt sich bei 30 der 43 Zolltarifnummern, darunter desonders bei Roebken 4 2233150 t), Getreide und anderen . ( 531532), Hol und Holzwaren usw. 4 65 25), Abfällen (4 201 815), Steinen und Steinwaren 199 805), Oelen und Felten ( 113 885), Material usw. Waren 74a 056) Brogerie. uw. Waren . 49 525) Erden, EGrien usm. (4 323889); eine Abnahme besonders bei Eisen und Eisenwaren = 27 556, Teer, Pech, Har; usw. (— 17979)

Die Ausfuhr betrug in Tonnen: 26 73h 779 gegen 25 07 785 und 24 937 331 in den beiden Vorjahren, daber 591 951 bezw. 802 448 mehr, die Gdelmetallausfuhr 335 gegen 259 und 258 28 der Zolltarifnummern weisen eine Zunahme auf, besonders: Erden, Erie

. fran kenderfscherung und die

(* 666 589), Gisen und Eisen waren (E 200 317), Steine und 1e, Gre, 'C Lis z385), Brogerie. uw. Waren (4 S9 os), In - Maschinen, dahr teu (4 15 856), Teer, Pech, Hari, ö 1483535; elne Uuefuhrabnabme besonders: Kohlen Ire. os7), Getreide und andere Tandbauerzeugnisse (— 117190), Catertal- ufw. Waren (Cc 10 833), Tonwaren 31 834), Hol ine leer (el ash, Sie ud Fitz C 1 16

Invalidenversicherung und Tuberkulose.

Pie deutsche In validenversicherung stellt sich unter anderem die 2 den ö ollen Verwüstungen der Tuber al ose durch rt, Maßnahmen der Krankenfürsorge ein Ziel zu setzen. Nach Ern Reicbzversiche runggsamt bearbeiteten Statiftik der Heil⸗ lardlung bei den Versicherungsanstalten und Kaffeneinrichtungen . Inh al een dersi cherung. ) siad in den 8 Jahren 1887 bis 1904 für Ee bandlung tuberkelöser Arbeiter und Arbelterinnen 35 332 853 hagegeben worden. Dabei bat es sich fast ausschließlich um eine endige, das beißt eine planmäßige Heilbehandlung in Kranken⸗ g refungobnfern, Heilstätten. Bädern at. gehban zelt. Es wurden egen TLungentuberkulose in ständige“ Heilbehandlung genommen:

. an Ver- an Ver⸗ im Jahre Manner pflegungs, Frauen pflegungs—

tagen tagen ,, 2598 189218 736 63 678 H 3 S566 278 645 116 3129 . 6 032 440 871 1666 131 3143 1 S 42 6510687 2652 212 650 ,,,, 16 55 z3i 3, 3 , mn g. ö,, 12187 398 206 41302 350 967 c,, 11 37 1 107 753 8211 1531 116 k 16957 1265437 6 520 520 497 zusammen 75 771 5572 055 26 035 2115748

Danach entfallen in den einzelnen Jahren auf einen behandelten Fbertalösen Mann durchschnittlich 77 bis 75 Verpflegungstage und a, eine behandelte tuberkulöse Frau 79 bis 87 Verpflegungztage. Berüͤckfschtigt man ferner die aus der Heilbehandlung Tuberkulöser n den gleichen Jahren erwachsenen Kosten, so ergibt sich als Kosten⸗ ufwand insgesamt: im Jahre 1897 1898 1393 1900

r einen behandelten tuber⸗ * 307,»9 310,31

lulösen Mann.. . 2965,24 345,13 gr eine behandelte tuber⸗ lulsse Fran... . 349, 83 3410 95 318,04 321, 12 im Jahre 1901 1902 1903 1904 r einen behandelten tuber⸗ 6 kulßsen Mann. 348,958 360,20 373,84 373,91 är eine behandelte tuber⸗ kulsse Frau 290 39 341,43 350, 30 327,28 ud als Kostenaufwand für einen Verpflegungstag: im Jahre 1897 1898 1899 1900 1901 1802 1905 1904

zei tuberkulösen 16. Männern 405 420 425 478 482 489 504 Sol

bei tuberkulõsen Frauen 404 412 403 400 403 4,19 423 4,0.

Bei so außerordentlichen Leistungen der Versicherungsträger der Invalidendersicherung an Kosten und Arbeit ist die Frage begründet, zb die Erfolge den an die Heilbehandlung geknüpften Erwartungen entsprochen haben. Denn nur wenn dies der Fall ist, lassen sich die dafür bergegebenen Millionen rechtfertigen, die sich aus den Beitrãgen der Arkestgeber und Arbeiter jusammensetzen und in erster Linie die Rentenlaft u decken haben. Das Reichs versicherungs amt hat deshalb nit den Versicherungsträgern eine fünfjährige Kontrolle aller in Heil- bebandlung genommenen Personen vereinbart. Zunächst wird er⸗ nittelt, ba wievielen Personen die Heilbehandlung erfolgreich gewesen fit, wobei auch die schon nach wenigen Tagen als ungeeignet aus den Heil- anstalten wieder entlassenen Tuberkulösen zu den Mißerfolgen zerechnet deren. Sodann wird durch alljährliche Untersuchung oder Jia frage in dem einzelnen Falle festgestellt, ob die mit Erfolg behandelte Person setdem invalid geworden oder gestorben ist. Wo eine Kontrolle msnabmsweise nicht durchführbar war, scheidet der betreffende Fall ir die Beurteilung der Dauererfolge aus. Ehenso zäblen Wieder⸗ belungen der Heilbehandlung grundsätzlich als Mißerfolge der ersten Zebandlung, obwohl gerade bei der Lungentuberkulose oft durch die Vederbelung der Danererfolg erst gesichert wird, Es sollte auf des- Weise alles vermieden werden, was zu Schönfärberei und Irr— tämern Anlaß geben könnte. Bei Berücksichtigung aller dieser Um⸗ stände ergeben sich die Dauererfolge für die einzelnen Behandlungs⸗ ahre bei Männern und Frauen.

Die bisher abgelaufenen vier fünfjährigen Kontrollperioden lassen nun erkennen, daß von je 199 im Fabre 1897 wegen Tuberkulose bebandelten Perfonen (3́. Hh. Männer und Frauen zusammen) Ende lol noch 77 erwerbsfäbig im Singe des Invalidenversicherungs⸗ gesetzes (das ist ein den Bezua von Invalidenrente ausschließender Grad r Grwerbzfahl gkeit) waren. Aus den Jahren 1898, 1893 und 1900 stellt sch das Daucrergebnig noch günstiger; denn von je 100 behanzelten Tuberkalzsen dieser Jahre waren Ende 1802 beziehungsweise 1973 und 1604 noch 31, 32 und 31 erwerbsfäbig. Bei tuberkulõsen Männern st die Beständigkeit des Erfolgs im allgemeinen nicht so günstig wie bei tuberkulöfen Frauen, da von je 190 1897, 1895, 1895 und 1800 bedandelten tuberkulssen Männern im Jahre 1901 bezie hungsweise 1992, 23 und 1904 nur nech 25 beziehungsweise 28, 39 und 30 erwerbs⸗ big waren, dagegen der Went leg der erwerbsfähigen tuberkulösen Frauen aus den gleichen Jahren Ende 1901 beziehungsweise 1902, loo und 1904 32 beziehungzweise 38, 37 und 35 ö Ein der⸗ artiger Dauererfolg erfcheint vielleicht auf den ersten Blick geringfügig; ir muß aber befriedigen, wenn man in Betracht zieht, daß es sich fast durchweg um die Bekämpfung schwererer, chronischer Krankheitsformen tehandelt hat, und daß die Zabl der Mißerfolge bei Lungentuberkulose nicht erheblich größer gewesen ist als bei anderen Krankheiten.

d internationaler Arbeiterversicherungskongreß. 8 In der gestrigen Sitzung des Arbeite wersicherungskongresses ju ö ien wurden, wie W. T. B. berichtet, die Verhandlungen über . Vereinfachung der Arbeiterverficherung fortgesetzt, an . sich jahlreiche Mitglieder aus dem Deutschen Reiche i. aus Desterreich beteiligten. Bischoff Graz und Gebbard⸗ 2 eck erklärten fich gegen und. der. Delegierte Jagwitz * die Zusammenfassung der drei Arbeiterversicherungszweige. gran, wurde die Diskusston hierüber zunächst abgebrachen. ö folgten einige Referate. Marquis Ferero di Cambiano⸗ Hherin erstattete über die italienischen nationalen Versicherungskassen ö. Invaliditäts. und Altersverforgung Bericht. Elle Weimar wärwwortete die Errichtung von Indalldenhäusern. Dr. Schröder= 2, erörterte die Kapitalanlage bei den deutschen Landes ve sicherunge⸗ aten. Geheimer Regterungsrat Bielefeldt⸗Berlin besprach das Heil⸗ ee und Dr. Mugdan ˖ Berlin die Rentenfestsetzung. Sodann wurde 4 iskusston über die Vereinheitlichung der Arbeiterversicherung e . fortgesetzt. Cohn Berlin trat für die Vereinigung der rsicherungszarten und für die abfolute Selbftverwaltung ein. . Becher, Berlin sprach sich ebenfalls füär die Verschmeljung * und verlangte freie Aerztewahl. Kommerzienrat Vetter. en befürwortefe die Vereinigung der Invaliden⸗ und der ufrechterhaltung der Selbst—⸗

. Amtliche Nachrichten des Reichs- Versicherungsamts 19065, 1. Beiheft. Verlag von A. 1st? u. Ech Berlin. )

verwaltung wit Parität der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. Er beleuchtete die besonderen Verhältnisse Oesterreich? und erklärte, die österreichischen Induftriellen feien bereit, soweit es ihre Rrãfte erlaubten, an der Verwirklichung der Arbeiterversicherung und der Einführung der Invalidenversicherun mitzuwirken. Am liebsten wäre es den Industriellen, in a. Frage mit den Arbeitern zufammenwirken ju können. Elderse Brünn polemisiert? gegen jene Aerite, die für die freie Aerztewahl eingetreten sind, und sprach fich besondars für die Selbstverwaltung aus. Dr. Piebauer. Peng trat für die freie Aerstewabl ein, ebenfo Dr. Scoll⸗ München. Alsdann wurde die Diskussion hierüber geschlossen, und die weiteren Verhand⸗ lungen wurden bis Freitag vertagt.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Bewegung in der Berliner El ektrizitätsindustrie vgl. Nr. 223 2. Bl) meldet B. T. B., daß die Firmen Siemens U. Halsis, Siem ens-Schuckert und die All- emeihe Elektrizitits-Gefelifchaft am Pittwoch ihren Lrreirern mötgeteilt baben, fle würden, wenn, die Streikenden zickt his Donnersta3mittag erklärten, daß sie die Arbeit, Freitag früh schnt.= lich wieder aufnehmen, die betreffenden Werke schließen. Die streikenden Arbeiter des Wernerwerks und des Werks an der Oberfpree haben die verlangte Erklärung verweigert, sodaß die beiden betesligten Firmen sich, wie die ‚Voss. Ztg.“ ergänzend berichtet, entfchließen mußten, diese Werke zu schließen, deren Betrieb dadurch unmöglich geworden ist. Die Zahl der entlassenen Arbeiter beläuft sich auf etwa Zehntausend. .

In Solingen wollen, wie die Rh Westf. Ztg. meldet, die beiden dortigen Ünternebmerverbände (der Verein iir Wahrung der wirtschaftlichen Intereffen der Solinger Industrie und der Arbeit⸗ geberderband des Kreises Solingen) in den augenblicklich vor. liegenden Differenzen mit dem Metallarbeiterverband pal. Kr. 27 d. Bl) Hand in Hand gehen. Wenn bis zum 239. d. M. die Kündigung seitens der dem Metallarbeiterverband an⸗ geschloffenen Schlägereiarbeiter bei der, Firma Ranch nicht zurũck⸗ gejogen und der Streik bei Meversberg, Kirschbaum n. Co. nicht auf⸗ zeboben ist, foll die Aussperrung aller vom Schlägereibesißertrein zefũndigten Schlägereiarbeit⸗r und event. die Aus parrung der sãmt⸗ kächen Htitglseder des Metallarbeiterperbandes erfolgen. Bei. Zurück nabme der Kündigung und des Streiks will dagegen der Schlãgerei⸗ besitzerverein mit dem Schlägereiarbeiterverein (nicht mit dem Metall arbeiterverband) wegen des neuen Lobntgrifs vechandeln.

In Rheydt ist nach demselben Blatte der Lobnstreit zwischen den Rollfubrleuten und den Transportunternebmern (vgl. Nr. 222 d. Bl.) gestern vormittag durch Vergleich

beendigt worden. Die Fuhrunternehmer bewilligten eine Er⸗ höhung. des Wochenlohnez von 230. ., sodaß der Durchschnittslobn nunmehr 29 beträrt, wogegen die

Fuhrleute und Transportarbeiter sich mit der Festsetzung der Arbeits- jeit von Morgens 6 bis Abend 9 Uhr eindverstanden erklärten beantragt war kis 8 Ubr). Ueberstunden nach 9 Uhr Abends sollen mit 40 3 zu vergüten sein.

Kunft und Wissenschaft.

Die Belebung des Handwerks ist beute eine brennende Frage; wie man sie durch F unstgewerbliche Meisterkursg lösen kann, jeigte Professor Dr. Paul Rée aus Närnberg in einem Vortraz, den er am 20. d. M. im Künst lerbhause vor dem Verein für Feutsches Kunstgewerbe in Berlin gehalten hat. Das bayerische Gewerbemufeum in Nürnberg bat seit dem Herbst 1801 fünf solcher Meisserkarse veranstaltet. Das Neue und Überaus Wichtige in ihnen bat darin bestanden, daß sie auschließlich von gevrüften Handwerks⸗ meistern befucht und von anerkannt fähigen selhständigen Künstlern geleitet worden sind. In freier Wabl beruf das bayerische GSewerbemuseum den Leiter; von ihm kängt der Erfolg ab, denn er muß durchaus un; abhängig und als Künstler so stark, so kräftig und mächtig sein, daß er feine Auffassung, seine Sedanken, seine Begriffe von Kunst und Handwerk den unter ihm arbeitenden Meistern unwiderstehlich aufprägt. Das Ziel der Kurse ist, die Meister von der

altbergtbrachklen, mechanischen Arbeits! und Stilschablone hin— weg ju freier, selbständiger, zweck. und materialgerechter Bewältigung ihrer Aufgaben zu erzieben. Darin liegt das

Befruchtend?, das diese Kurse dem ganzen Handwerke bringen. Denn die Meister, die an diesen Kursen tellnebmen, sind ju ibrerseits wieder die Lehrer aller der Mitarbeiter, die nach ihren Entwürfen und mit ihnen zusammen oder für sie schaffen. Volle vier Wochen hindurch müffen dief? Meister Tag für Tag unter Leitung des Künstlers unablässig arbeiten, bis sie sich zu vollkommen stil⸗, zweck⸗ und materialgerechter Lösung ihrer Aufgabe durchgerungen haben. Benn” nicht theoretisch sind diese Meisterkurse, sondern aflen ibren Teilnehmern werden stets praktische Aufgaben aus ihrem Fache gestellt. Solche Meisteckurse sind nur möglich, und folche ungeahnten Erfolge wie die Nürnberger erreichen sie nur, wenn die leitenden KRänstler sich während der ganzen vier Wochen ihnen ausschließlich widmen und auch später sich durch gelegentliche Besuche in den Werkstätten von den Erfolgen ihrer Lebrtärgkeit überzeugen können. Daz kostet natürlich viel Geld, und die Meister, die vier Wochen hindurch ihrem eigenen Geschäfte fernbleiben müssen, können es nicht aufbringen. Dennoch baben die Nürnberger solche Männer wie Peter Behrens und Richard Riemerschmid zu Leifern ihrer Kurse gewonnen, weil ihnen durch Legate sowie durch Staats, und private Kassen die Mittel dazu bereit gestellt worden sind. Welch vorzügliche Resultate diese künstlerischen Meisterkurse er⸗ geben, sst an den dort hergestellten Arbeiten zu sehen, die in den nächsten Tagen im Albrecht Dürer ⸗Haus, Kronenstraße 18, auch für weitere Kreise ausgestellt werden.

Bei Eduard Schulte wird am nächsten Sonntag die Aus— stellung von 21 Werken von Arneld Böcklin aus dem Besttz des Obersten Freiberrn M. von Heyl ⸗Darmstadt eröffnet. Die Sammlung enthält u. a. die Gemälde „Die Heimkehr. „Sieh, e lacht die Au!“ Prometheas ', Sturm am Meer, Euterpe“, LViebesfrübling', „Villa am Meer (Nacht) u. a. Eine Vorbesichtigung der Ausffellung findet morgen, Mittags 12 Ubr, statt, wofür besondere Karten ausgegeben werden. Der kleine Katalog, der über diese Ausstellung erscheint, enthält einige Worte zur Einlritung aus der Feder des Professors Dr. H. A. Schmid⸗Basel Gleichzeitig werden in den dorderen Räumen des Salons zu sehen sein eine Sammlung von Eugen Wolff -Filseck, drei Porträts von Fritz Stattler, München, einize Arbeiten bon Alf Bachmann und ein Porträt des Fürsten Bismarck von Lenbach.

In Gegenwart Ibrer Majestäten des Königs und der Königin von Ftalien, des Ministers Bianchi, der Spitzen der Behörden fowie zahlreicher geladenen Gäste wurde, wie. W. T. B. meldet, gestern im Dogenpalast zu Venedig ein interngtignaler Kon; greß für bildende Kun st eröffnet, Der Minister Bianchi hielt hierbei eine mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede.

Literatur.

Aus Meiningen meldet W. T. B. daß der Dichter Rudolf Baum bach gestern nachmittag dort verstorben ist. Er war am 253. September 1845 in Kranichfeld an der Ilm geboren, von wo sein Vater, ein Arzt, bald nach Meiningen verzog. Baumbach studierte in Leipzig, Würiburg, Heidelberg und Freiburg i. Br. Naturwissenschaften und war dann in mehreren Stellungen als Lehrer und Hauslehrer tätig, zuletzt in Triest, wo er 1878ͥ nachdem sein Zlatorog! und die be⸗ ruühmten „Lieder eines fahrenden Gesellen“ eine sehr beifällige Auf⸗ nahme gefunden hatten (die letzteren brachten es auf. 38 Auflagen), der Lehrtätigkeit entsagte und sich ganz den schriftstellerischen Ar⸗

beiten widmete. Im Jahre 1885 kehrte er nach Meiningen zuräck, wo er dauernden Wobnsitz nahm. Baumbach, für dessen Werke die moderne Titeratürbewegung der 1830 er Jahre den Spottnamen „Bußenschelben poesie . erfand, durfte sich rühmen, ene Anjahl wahrhaft volkstümlicher Lieder geschaffen zu haben, die. wie . B. .Die Lindenwirtin“, dauernd im deutschen Sangesschatze fort⸗ leben werden. Er gab außer dem obengenannten Epos und den „Liedern eines fahrenden Gesellen? noch u. 4. folgende Werke heraus: Frau Holde“ (Leipiig 1880; 25. Aufl. 1892; Sommermärchen Lem zig 1551; 26. Aufl. 1332); „Spielmannslieder' (Leipzig 1332 5. Aufl. 1591); „Krug und Tintenfaß (Leipnig 1587; 12. Aufl. 1893).

Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreidehandel in Sprien und Palästina—

Das Kaiserliche Konsulat in Beirut berichtet unterm 6. . M Im Monat August d. J. wurden 3. Mengen Braugerste aus Sha ja ausgeführt, dessen Hafen im Monat Oktober schon nicht mehr angelaufen werden kann. Mehr als 12 iumeist englische Dampfer haben von dort verladen:

nach England 13000 t Diünkirchen 7100 Antwerpen 1850.

Von Beirut, wo große Vorräte Braugerste lagern, gingen im Auguft d. J. 350 t nach Antwerpen. Die Preise stellten sich auf 12 = 121 Fr. für 100 Eg f. a. B. An Futtergerste gingen 240) t von Mersina nach Dänkirchen zu 11— 11 Fr. für 100 kg f. a. B. An Getreide wurde ausgeführt; . von Alfa Haifa 1800 t nach Marseille und Barcelona,

SGhaza S600 et nach Marseille, Alerandrette 750 t nach Marseille und Aegvpten, Mersina 25 t nach Hamburg

zum Preise von 15 15 Fr. für 160 kg f. a. B. An Hafer ging 309 7 von Mersina nach Hamburg.

Ernteergebnisse in Norwegen.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Ehristiania berichtet u term 16. 8 M.: Amtlichen Berichten zufolge hat Lie diesjährige Heu⸗ ernte in den meiften Aemtern einen sebr guten Ertrag geliefert; nur in den östlichen Landesteilen ist das Ergebnis der Heuernte unter dem Ginfluß der vorjährigen Dürre unter mittel ge⸗ blieben. Der Ausfall der Getreideernte wird im Durchschnitt nher mittef bezeichnet. Eine Ausnahme hiervon machen die Aemter Smaalenene, Lister und Mandal und Söndre Bergenbus, in denen der Ertrag der Törnerfrüchte nur demjenigen eines Mitteljahres oder eines ingpben Mitteljahres entsprechen dürfte. Das Stroh wird fast überall einen reichen Ertrag liefern.

Die Kartoffeln stehen bis jetzt im ganijen Lande ausgezeichnet.

St. Petersburg, 21. Sertember. W. T. B.) Der Handels und FIndußtrie Zeitung“ zufolge ist die Ernte ven Oelsamen im europäischen Rußland mittelmäßig. Winterraps ist gut, besonders

in Ten füädlichen und sädwestlichen Gouvernements. Flachz. famen ist befriedigend. jedoch ist die Ernte ungleich; in den Gouvernements Woronesch, Kurs und an der unteren

Wolga und teilweise in den säüdlichen Gouvernements ist sie schlecht, in den übrigen befriedigend. Sonnenblumensamen ist unter Mittelmaß. in den Zentralgoupetnements schlecht, in den südlichen faum befriedigend. Hanfsamen ist im allgemeinen mittelmãßig, im Jentralrayon unter Mittelmaß, im Süden und Norden gut.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Entschädigungen für Verluste an Tieren aus Anlaß der Bekämpfung von Tierfeuchen im Deutschen Reich im Jahre 1904.

Berlin) sind für Verlafte an Tieren aus Anlaß der Bekämpfung von Tierseuchen in Gemäßheit der S8 57) ff, des Reichsgesetzes dom 23. Juni 1880 1. Mai 1891, betreffend die Abwehr und Unterdrũckung don Viebseuchen, sowie der einschlägigen landesgesetzlichen Bestimmungen nachstebende Summen aus öffentlichen Kassen an Viehbesitzer gezahlt worden

Für aus Anlaß des Roses (Wurmes) getötete 659 Pferde sind 246 61453935 M gezahlt; versagt wurde die Gntschädigung auf Grund der S5 61 bis 63 des vorbezeichneten Reichsgesetzes für 10 Pferde. Für No Pferde wurde der volle Wert“) mit 97 905,23 S, für Is9 Pferde J des Wertes mit 148 144.49 60 entschädigt. Hiervon sind entschädizt in Preußen 534 Pferse mit 206 053,70 4 (darunter 213 zum vollen Werte mit Sz5365, 26 M-), Bavrrn 41 mit 31 35675 4 (12 mit 5248 A6). Sachsen 1 Pferd mit 900 M zu 1 des Wertes, Wärttemberg 10 Pferde mit 453750 Æ i mit 1813 4), Baden 5 mit 29360 , sämtlich zum vollen Werte, Sachsen⸗Weimar L Pferd mit z50 6 zu z des Wertes, Lippe 12 Pferde mit 5843. 75 (1 mit 275 6), Eliaß Lothringen 5 mit 3113,25 M, sämtlich zu t des Wertes. Die Durchschnittssumme für 1 zum vollen Weite ent⸗ schädigtes Pferd betrug im Reiche 361,49 Æ Der höchste Durch schnitte betrag ist im Regierungsbezirk Stettin (1003,33 MS), der niedrigste im Regierungsbezirk Breslau (9061 ) gezahlt.

Für aus Anlaß der Lungenseuche auf polizeiliche Anordnung getötete 14 Stück Rindvieh find 19 56298 1 geiahlt. Zum vollen Werte entschẽdigt sind 139 Siück mit 18 968 75 * (durchschnittlich 136 47 ), ju . des Wertes 2 Stück mit 395333 ½ Diese Entschãdigungen entfallen sämtlich auf das Königreich Preußen.

Die Gefamtsumme der aus Anlaß des Rotzes (Wurmes) und der Lungenfeuche im Jahre 1994 entschädigten 659 Pferde und 141 Stck Fine vieh betrug 65 512, 93 M, im Vorjahre unter Berücksichtigung des von Preußen für 1903 gemeldeten Nachtrags 264 477,19 6 für 548 Pferde, 2 Esel und 210 Stück Rindvieb.

Auf Srund landesgesetzlicher Bestimmungen in Preußen, Bavern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Sachsen⸗

Weimar, Braunschweig., Sachsen⸗ Meiningen, Sachsen Altenburg,

Anhalt, Waldeck, Reuß a. 2, Reuß j. L., Lippe und Elsaß

Lotkringen wurden für Verluste von 723 Pferden, 5236 Stück Rind⸗ vieh, 55 Schafen, 3 Ziegen und 282 Schweinen durch Milibrand, HYauschbrand, Yiaul. Und Klauenseuche, Gehirn und Rückenmarks. entiündung (Bornasche Krantheit) der Pferde Rotlauf der Schweine 1 555 739 81 , gegen 1231 0651,82 6 im Vorjahre, Entschädigung ejablt. Außerdem ist im Königreich Sachsen eine ausnabmsweise Hir r digen von 330 Æ für ? wegen Räude getötete Pferde aus Staatgmitteln gewährt worden. Die Entschädigung wurde ver sagt far 1 Pferd und 10 Rinder.

Spanien.

Durch amtliche Bekanntmachung vom 19. d. M. ist die in Spanien für Ergreifung von Quarantänemaßtegeln festgesetzte zehn⸗ tägige Frist nach dem letzten Cholerafall in Hamburg als abgelaufen bezeichnet worden. (Vergl. . Reichsanz.“ vom 18. d. M. Nr. 220.)

Rumänien.

Die rumänische Regierung hat anläßlich der in Galizien und

in Preußen vorgekommenen Cholerafälle folgende Anord- nungen getroffen:

) Für 4 auf Antrag des Besitzers getötete Pferde ist nach vor- heriger Vereinbarung die Entschãdigung um 99 60 u f e ge, gekürzt und für 1 Pferd ebenfalls nach Vereinbarung mit dem Besitzer nur des Wertes mit 460 M gezahlt worden.

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