1905 / 230 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Sep 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Hauptverwaltung der Staats schulde n.

Bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden ist der Kanzleidiätar Lampertius zum Geheimen Kanzleisekretär

ernannt worden.

Angekommen:

der Unterstaats ekretãr im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Rat Fleck, vom Urlaub.

Nichtamtliches

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 29. September.

Vom 28. bis 29. September Mittags ist im pꝛeußisch Staat nur eine bereits abgelaufene ö. oleraverdächtige Er⸗ krankung bei einem Bootsmann auf der Oder bei Breslau amtlich neu n gt worden. Von den früher gemeldeten Erkrankungen hat sich je eine in den Kreisen Kolmar und Wirsitz nicht als Cholera herausgestellt. Die Gesamtzahl der Cholera⸗ fälle ist also um eine geringer, als gestern mitgeteilt wurde, und beträgt bis jetzt nur 255 Erkrankungen, von denen 87 . . .

m den Stromüberwa ungsdienst noch sicherer zu ge⸗ stalten, ist die Zahl der Ueberwachungsstellen auf 3 . welche bei Brandenburg errichtet ist, vermehrt

orden.

Im Monat Au gu st d. J. haben 3116 Schiffe (gegen 3410 Schiffe im August 1994) mit einem n, ö. h2l 2563 Registertons (1904. 483 529 . den . Wikhelm-Kanal benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Ein dtee ibe r, an Gebühren 242 902 M (1964: 231 323 4) entrichtet.

Der Obermilitäranwalt Freiherr von . vom Urlaub zurückgekehrt. Freih Pechmann ist

Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. „Falke“ am T. September in Astoria (Oregon) eingetroffen und gestern von dort nach San Francisco in See gegangen.

S. M. Flußkanonenboot „Vaterland“ ist am . Sep⸗ tember in Tschangsha eingetroffen und geht morgen von dort nach Tschenglin in See.

2 4 ahern. J Gestern nachmittag um 2 Uhr wurde in der Residenz zu München der Landtag durch . Königliche 3 6 3a . eröffnet. In der Thronrede eißt es:

„Die unverkennbare Besserung der wirtschaftlichen Verhältni hat es möglich gemacht, trotz des Rückgangs 2 i n f quellen und abermals gesteigerter Anforderungen eine Erhöhung der direkten Steuern zu vermeiden. Da jedoch beträchtliche Erübrigungen aus rüberen Jabren nicht mehr ur Ver—=

fügung! steben, mußte zur. Deckung einmal iger 5 die Aufnahme eines Anlehens in r . 2 werden. Die Thronrede kündigt sodann die Verbesserung

der Einkommensverhältnisse zahlreicher Kategorien von Beamten so⸗ wie im Staatzdienst beschäftigten Arbeitern an. Ferner ö Denkschriften über die Reform der Steuergesetzgebung, über die Gr⸗ richtung einer Zentralstelle für ndel und Gewerbe, über die wiederholt Einbringung des Wa ergesetzes . eine Denkschrift über die Erwerbung der Pfaälnischen Gisenbahnen und andere Ent— würfe auf dem Gebiete der Verkehrs verwaltung angekündigt. Ueber die Schäden, die durch elementare Greignisse einige Bezirke der Pfalz mit umfassendem Wein, und Tabaksbau erlitten haben, sind umfang⸗ reiche, eingehende Erhebungen angestellt worden.

Zum Ersten Präsidenten der Kammer der Abgeord— neten ist der Abg. von Orterer (Zentr.) nere n, 2 Präsidenten der Abg. Fuchs (Zentr.) gewählt

Sachsen⸗Coburg⸗ Gotha.

In der gestrigen Sitzung des Gothaischen Landtags k Fi,, über die Fleischteuerung jur . er Minister Richter erklärte, daß eine Fleischnot nicht bestehe; es bandele ich vielmehr nur um eine Fleischteuerung, die auf die vor- jährige Fulternot zurückjuführen sei. Er sei bereit, etwaige im 2 K , K der Teuerung zu 1 sprächen große en ei Grenzen für ausländisches Vieh. w

Dentsche Kolonien.

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Ostafri Graf von Götzen meldet, dem W. T. . Daressalam, dah Nachrichten über eine weitere Ausbreitung des TVufstandes nicht vorliegen und daß das Bezirksamt Lindi ein Abflauen der Bewegung meldet. In den Matum bi⸗ bergen dauert der Kleinkrieg noch an, dagegen liefern im Bezirke Mohoro unterworfene Aufständische zahl⸗ reiche Gewehre ab. Langenburg erscheint nicht unmittelbar gefahrdet, da Leutnant Kling hardt von dort mit 50 Mann auf Songea marschiert ist. Marinedetachements besetzen Liwale, das Hinterland von Lindi, die Matumbiberge, Mohoro und Morogoro.

. Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wird amtlich et:

Am 24. Septemker ist auf Patrouille bei Harda b, nordwestli von Marieyhal, gefallen: Reiter Albert ren ,. geboren . 7. 2 15527 zu Barkenfelde, früher im Füfilierregiment Nr. 35 (Brust⸗ schuß). Ver wundet wurden: Unterofftjter Karl Rin kenberger,

eboren am 4. 1. 1881 zu Wächtersbach, früher im Füsilierregiment it. S0 schwer, Schuß in rechten Oberarm und Oberschenkel) und Reiter Johann Pel ier, geboren am 18. 10. 1833 ju Haaren, früher im Husarenregiment Nr. 11 (leicht, Schuß in rechten Oberarm).

An Typhus sind gestorben: Reiter Wilhelm Schlarb, ge⸗ boren am 7. 2. 18727 zu Merxrheim, früher im Ulanenregiment Nr.7, am 23. September in Da wign ab, Reiter Anton Hemeke, geboren

Borgeaud und Reutemann die

sozialdemokratischen Versammlung zu einem Zusammen stoß

am 7. 10. 1883 n Werl, früber im Gardefüͤsilierregiment, am 24. September im Lazarelt zu Keetmansghon ar an Her⸗ mann Mächler, geboten am X. 8. 1883 zu hen, früher im In- fanterieregiment Rr. 72, am 25. September im Lazareit zu Windhuk.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Baron Fejervary wurde gestern in A stündiger Audienz vom Kaiser empfangen und kehrte am Abend nach Hudapest urück. Der Pruͤsident des ungarischen Magnatenhauses Graf Albin Csaky ist nach Wien berufen worden.

Der Geschwaderchef des Wintergeschwaders, Konteradmiral Pietrucki ist gestern in Wien gestorben.

Frankreich.

Die Verhandlungen zwischen Deutschland und ren , die Marokko⸗ onferenz sind, wie bereits gestern mitgeteilt worden ist, zum Abschluß gelangt. Das Programm, über das sich beide k geeinigt haben, um aßt, nach einer Melkung des „KB. T. B.“, die Einrichtung der Polizei, die Regelung der Ueberwachung und g des Waffenschmuggels, die Finanzreform, die besonders in der Errichtung einer Stgats⸗ bank, der * der Steuererträge und der Erschließung neuer Einnahmequellen bestehen soll, endlich die Festsetzung er f Grundlinien zur Sicherung der wirischaftlichen Frei= eit. Für das . Grenzgebiet soll die Polizeiorganisation, wie isher, unmittelbar . ausschließlich ar rankreich und dem Sultan geregelt werden. Das⸗ elbe soll für dieses Gebiet in bezug aüf die Anwendung der allgemeinen Vorschriften über den Waffenschmuggel gelten. Nach dem Uebereinkommen werden ferner beide Regie⸗ rungen Spanien um seine Zustimmung dazu angehen, daß die Stadt Algeciras als Ort der Konferenz gewählt wird. Der Programmentwurf und der Vorschlag betreffs des Ortes der Konferen sind ohne Verzug von den beiden Regierungen dem ultan und denjenigen Mächten zur Annahme zu unterbreiten, die das Abkommen von Madrid unierzeichnet oder ihm zugestimmt haben. So⸗ bald die Vorschläge über das Progrämm und den Ort der Konferenz dem Sultan zugegangen sind, werden die deutsche und die anzoͤsische Miffion Fez verlassen, um nach Tanger ,, 54

Weiter wird dem genannten Bureau zu der zwischen Deutschland und Fran reich zustande . Her ständigung aus Berlin berichtet: Durch seine finanzielle Lage veranlaßt, hatte sich der Maghzen an einen in Maroklo wohnhaften fremden Vermittler gewendet, der seiner⸗ seits eine Gruppe deutscher Banken in Anspruch nahm, um einen aus der nächsten Anleihe zurückzuerstattenden Vor⸗ schuß von kurzer Dauer . erhalten. Die marokkanische Re⸗ gierung bot als Pfand dafür ihre Liegenschaften in den ver⸗ schiedenen Städten der Küste. Zwischen der Gruppe deutscher Banken und dem Konsortium der französischen Banken nebst einer Gruppe von Janken anderer beteiligter Länder ist ein Abkommen über eine Beteiligung an diesem Geschäft getroffen worden, das einem Wesen nach bleiben soll ein zeit⸗ weiliger Vorschuß mit Sonderpfand, rückzahlbar bei der nächsten Anleihe oder aus Mitteln der Staatsbank, deren Errichtung zu dem Programm der Konferenz gehört. Das Geschäft läßt die Frage des Vorzugsrechts des französischen Konsortiums unbe⸗ rührt. Wegen der Anlage einer Mole im Hafen von Tanger hatte die maroktanische Regierung in einem unter dem 26. gien! an die deutsche Gesandischaft gerichteten Briefe von dem Hause

d g ufstellung zweier Pläne, unter denen sie wählen würde, gefordert. Da um dieselbe . eine französische Gesellschaft ermächtigt worden war, für die⸗ selben Bauten Voranschläge zu machen, so ist man üherein⸗ ekommen, daß zunaͤchst die Rechtsanspruche dieser. Gesell⸗ chaft geprüft werden sollen und daß, wenn die französische Ge⸗ ellschaft nicht gleiche Rechts ansprüche wie die beutgsche Gesell⸗ schaft erweisen kann, die deutsche die vom Maghzen bestellten Arbeiten ausführen soll.

Die Unterzeichnung des deutsch / französischen Marokko⸗ abkommens fand gestern im Ministerium des Aeußern statt. An die Unterzeichnung schloß sich, wie W. T. B.“ aus Paris berichtet, eine Unterredun zwischen dem Ministerpräsidenten Rou vier und dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin, in der beide sich zu dem Abschlusse der Verhandlungen beglück⸗ wünschten.

Die Kommandantur der Festun Lyon und das Artillerie—⸗ kommando erklären, daß die Meldung, es seien aus dem Artilleriepark des Forts La Mouche wichtige mili— tärische Dokumente gestohlen worden, jeder Be⸗ gründung entbehre.

Zwischen arbeitswilligen belgischen Arbeitern, denen Gendarmerie beigegeben war, und französischen n , ff tam es bei Au!ubange zu einem heftigen Zusammenstoß. Die Ausständigen feuerten, wie W. T. B. meldet, Revolverschüsse ab, welche die Belgier mit Sieinwürfen erwiderten. Die Ausstäöndigen flüchteten, als franzõsisches Militär herbeieilte, auf belgisches Gebiet, von wo sie feitens der belgischen Gendarmerie durch Schüsse vertrieben wurden. Mehrere von ihnen wurden schwer verwundet, einer angeblich getötet.

Nuß land.

Nach einer Meldung der St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ begibt sich der Präsident des m n , von Witte heute zum Kaiser nach Björkö. Die Rück— kehr des Kaisers nach Peterhof wird morgen erwartet.

Ueber die weiteren , des Semstwo⸗ kongresses meldet dasselbe Bureau aus Moskau, daß der Kongreß den Entwurf eines Wahlaufrufs angenommen habe, in dem die Notwendigkeit einer Resorm des Volksbildungs⸗ wesens, ferner die Einführung einer Staatsarbeiterversicherung, die Regelung der Landpachtverhältnisse und die Zuteilung von Land an Uckerhautreibende betont wird. Der Kongreß wurde hierauf gestern geschlossen. Das von ihm organisierte k wird seinen Sitz in St. Petersburg

aben.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ Agentur“ kam es in der vergangenen Nacht in Kiew in einer

mit der Polizei. Vier Personen wurden schwer und 11 leicht

Telegramme aus Tokio hatten gemeldet. daß gewi k bei dem 2er u des . stands auf dem Kriegsschauplatz in Korea darauf , . seien, daß dem Kommandanten der russischen ruppen nicht genügende Vollmachten erteilt worden seien. Dem⸗ 3 meldet die „St. Petersbur er Telegr. Agentur“, die Ur⸗ ache der Verzögerung sei darin ö. en, daß der Kommandant ie Bedingungen des en chen Befehlshabers nicht habe an⸗ nehmen können. Dieser habe verlangt, daß sich die russischen Truppen über den Tumenfluß zurückzoͤgen, und daß den japa⸗ nischen Truppen gestattet werde, auf dem linken Flügel bis Kirin vorzurücken, um die Verbindung zwischen den Truppen in . 5 ern ge, . in der Mandschurei her— sodaß das neutrale Gebiet zwischen dem Tum

und Nordkorea liegen würde. mh . ö

. Italien.

Wie die „Agenzia Stefani“ aus Mailand meldet, ist d Minister des Acußern Tittoni nach Baden⸗Baden J. wo er den Reichskanzler Fürsten von Bülow besuchen wird

Schweden und Norwegen.

Wie „Norsk Telegrambureau“ meldet, wird der größte Teil der norwegischen Grenzwachttruppen sofort . gesandt werden. Asien.

. Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, ist von der indischen Regierung der Beschluß gef worden, die strate⸗ gi ce Eifenbabhn von Famrubd bis zur afghanischen

. längs des Kabulflusses fortzuführen, ir Entlastun des Weges über den. Khyberpaß. Die neue Cisenbahn 3 die Hauptschwierigkeiten des Weges zwischen Peschawur und Kabul beseitigen. Es sei keine Frage, daß der Emir seine Ge— nehmigung erteilen werde, da die Bahn die Verwaltungsgrenze nicht Üüberschreite, doch werde die J . Regierung, um

Mößverständnissen vorzubeugen, dem Emir die Natur des Planes mitteilen.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der gestern im Stadt- und Landkreis Essen vorgenommenen Reichstagsstichwahl wurden insgesamt S0 105 Stimmen abgegeben; von ihnen entfielen, W. T. B.“ zufolge, auf den Arbeitersekretär Johann Giesberts (Zentr.) 12047 Stimmen und auf den Redakteur Wilhelm ewehr (Soz) 38 0658 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.

Nr. 39 der ‚Versöffentlichungen des Katlerlichen Sefundheitsam tz. vom 27. September 1805 hat fo * In balt: Medtzinal statistische Mitteilungen aus dem K. G.A., IX Bd, 2. Heft. . Sesundbeitestand und Gang der Volks⸗ krankbeiten. Zeitweilige Maßregeln Cee Pest. Desgl. gegen Cholẽra. —Desgl gegen Gelbfieber. Deegl. gegen Genickstarre.= Gesetzgebung ufw. (Preußen) Fleisch. Sochsen.) Abzieh⸗˖ bilder. . Schlachipieh und Fleisch. (Hessen) Gebeimmittel. (Großb. Sachsen) Tuberkulose. (Reuß ä. &) Genickstarre. Maler · ꝛc Arbeiten. (Bulgarien.) Deffentliche Gesundheitepflege. Tierseuchen im Deutsches Reiche, 15. September. Desgl. in Desterreich, 2. Vierteljabtr. Desgl. in Großbritannien, 199 Zeitweilige Maßregeln gegen Tier seuchen. (Deutsches Reich, Reg. Be. Oppeln.) Verhandlungen von Ehe beg n, Körperschaften, Vereinen, Kongressen usw. (Deutsches Reich) Beschlüße des XXXIII. Deutschen Aerztetages. Ver⸗ misctes,. Deutsches Reich) Erkrankungen ꝛc. an Cholera. Geschenklifte. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Srten mit 40000 und mehr Einwohnern. Deggl, in grõßeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäͤusern deutscher Großftaͤdte. Desgl. in deutschen Stadt und Landbezirken. Witterung. Beilage; Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gefundheits pflege. (Beseitigung von Abfallstoffen)

Statistik und VBolkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Ausstand in der Berliner Elektrischen Indu rie vgl. Nr. 229 d. 3 meldet W. T. B.“, 3 das . st reittomitee der streikenden und ausgesperrten Lrbeiter der Glefttrinitätsgesellschaften beschlofsen hat, nachdem es von den arbeitnekmenden Beisitzern des Gewerbegerichts dazu aufgefordert wurde die von Arbeitern mitgeschaffene und befũrwortete Institution des Ginigungzamts des Gewerbe⸗ gerichts in Sachen des Steeiks und der Aussperrung als Einigungẽ⸗ amt anzurufen. Wenn auch nun das Einigungsamt angerufen ist, so wird ausdrücklich erklrt, daß weder die en, re. Maßnahmen, noch deren Ausführungen in irg nd einer Art dadurch Aufschub erleiden, sondern es werden alle verfügbaren Maßregeln ergriffen werden, die auẽ⸗ juführen das Zentralkomitee für gut befindet und die zur Erreichung der gestellten Forderungen iweckdienlich erscheinen. Der Verband Berliner Metallindustrieller meldet zu dem Ausstande bei den . die von fast allen Mitgliedern des Ver bandes beschickte außerordentliche Hauptverfammlung (namentlich waren sämtllche Großbetriebe vertreten) beschloß nach dem Antrage der Vertrauengkommission einstimmig, aus Anlaß der Arbeitsein stellungen in der Siemens und Haleke. Aktiengesellschaft und der Allgemeinen Glektrintäta. Gesellschaft: 1) den ebe n. des Verbandes sofort om Freitag, den 29. September früh, ab) zu schließen, 2) die Vertiauenskommission zu ermächtigen, so⸗ bald die Allzemeine Eleftrizitäts. Gesellchaft. di Siemens 3, Hal eke⸗ Aktiengesellschaft und die Siemens. Schuckert Werte ibre Werke ge⸗ schlossen haben werden, die Schließung der sämtlichen übrigen Ver⸗ bandsbetriebe innerhalb einer ihr geeignet ersckeinenden Frist anz, ordnen, fofern nicht inmischen von den drei Firmen der Wunsch ausgesprochen wind, die Schließung zu unterlassen oder hinauszuschie ben.

Ueber die Verlãngerung des Tarifvertrags der Lederarbeiter Berl in s Sekiion eißgerber und Färber) wurde, wie die Vosf, Ita berichtet, gestern vormittag vor dem Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts verhandelt. Das Sinigungsamt mußte angerufen werden, da 6. die Schlichtungskommsssion über die Verlangerung des tedenden, rechtzeitig gekündigten Tarifs nicht einigen konnte. Die Forderungen der Arbeitne bmer wurden, soweit fien nicht die Arbeitszeit und die Erhöhung der Löhne be¶ trafen, von den Arbeitgebern jugestanden. Die Verkürzung der Arbeitsseit ven 10 auf 8 Stunden wurde rundweg abgelebnt, Eben 3 die Ansicht der Ardeitgeber dahin, daß die Hen ligure⸗ der

rböhung des Stundenlohns für Gerbereiarbeiter von 45 * auf 53 3 und für Färber von 1 * guf 33 3 unannehmbar seien. Dle Betriebe würden durch Il Löhne ruiniert sein, da sie nichkt mehr kenkurrenzfäbig blieben. Auch der Ausschlag von

verwundet; 40 wurden verhaftet. Ein Polizei ; verletzt. haf n Polizeikommifsar wurde

25 . H. auf die sämtlichen Affordarbeiten wurde abgelehnt. Tioßz r eher, stundenlanger Bemühungen der Beisitzer Ee g nig gn amis war es nicht möglich, die Arbeitgeber umzustimmen.

mittags wurde die Sitzung auf heute nachmittag um vertagt. Das Ginigungsamt wird dann einen Schieds⸗· nch fällen, äber dessen Annahme oder Ablehnung 6 die mien zu aun e r, ge Der , . leg ö . , Sitzun oß, die Hoffnung aus, orber noch ju einer de eiten möchte. Der Tarif der Lederarheiter, der zur Zeit

; kommen e r,

ö a0 cheidung getroffen sein.

Ctunst und Wissenschaft.

üngster Versammlung der Brandenburgia! . erstattete Gebeimrat Friedel n ausfübrlichen richt über Bestrebungen des In, und Autlandes n Gekaltung sandschaftiicher Reire und tulturgeschichtlicher Denk. el, Bestrebungen. die in Deutscland unter der Bereichnung mat schutz⸗ zusammengefaßt werden. Dem dier seitigen guten

. folgend, bat sih auch in der Schwelj eine Liga zur Erbaltung der nuileri Schönheiten des Landen gebildet, ja selbst in Aegypten wird

stteil ungen von Professor Schweinfurt ähnliches mit Bezag auf . geylant. Daß Beffrebungen solcher Art leicht 33 das R Finausschießen können, beweist ein ernsthaft gemeinter und aus. brich entwickeite⸗ Vorschlag, durch Cinrichtung von. Dorfmuseen.

Landbewohner für die Pflege ,, Grinnerungen ju winnen. So wünschengwert das j. S. mit Beiug auf merkwürdige hans er, Grabsteine u. dergl. wäre, so ist auf entgegen kommendes Hertänknis der Bauern dh nicht ju, rechnen. Von Dem Ferschlage gilt die Kritik, die Töni Mili an Marguis Posa ar Solange in den Dörfern 6. massive Schulhäuser, ein Erritzenbaut, ein Gefängnis für aufgegriffene Vagabunden zu ten üben, wird auch das einfachste Dorfmuseum keine Gegenliebe finden. Ermpathischer darf die Aufforderung begrüßt werden, 6 am Ostsee⸗ srande die häbsche blaue GStraavdistel, auf den ostfriesischen Inseln a jerliche, der Maͤlblume ähnliche Wintergrüga Pyrols rotundifolia von den Badegästen mehr als bisher geschont, jwar gepflückt, aber nicht mit den Wurnrln ausgerissen werde, weil sonst e nich Schwin den dicser Pflanze uns bleißlic sei

Architekt Kühnlein leate bierauf einige interessante Glocken- inschriften vor, die er bei Gelegenbeit der Vorarbeiten zu einem demnächst von ibm erscheinenden Buch über die Glocken von Groß ·

Ferlin und Vororten an en betreffenden Glocken selbst auf dem Vege des Pausverfabrens abgenommen bat. Das Buch wird von im gunien o29 Glocken berichten; die drei, deren Inschriften vorgelegt wurden. geböten den Rirchen in Reinickendorf. Tempelhof und Britz an. Die älteste unter allen unterfuchten Glocken ist die von Buckow at der Jahregrabl 1322. dann folct Lätgow bei Velten 141, eine Glecke der Berliner . u. s. f. Nicht alle Glocken tragen Daten, obgleich es die el ist. Undatiert ist J. B. eine Glecke der Nicolaikirche und eine in Schöneberg. r wiesc Mitteilungen zeigte Kustgs Buchholß die Gipänacz. kildung einer alten Glockenmedaille an einer Reinickendorfer

Glocke vor, einen Reitertrupxꝝ und darüber das cines Heiligen darstellend. Derglei n Medaillen wurden in frũhester ein von frommen Pilgern für die locken gestiftet. Die von Herrn äbnlein zu erwerbende Glockengeschichte wird eine Erganzung durch Bibliotbekar Dr. Albrecht finden, der mit ahnlichen Aufnahmen und sinterfuchungen im üsrigen Teil der Provin Brandenburg beschaftigt . Wer die Mühsal kennt, die mit dem esteigen der Glockentürme und der Untersuchung der Glocken in den engen Glockenstuben ver⸗ ü die Flerermäuse meist den seltenen Besuch um⸗ schwirren, wird die Verdlenstlichkeit dieser Arbeiten iu nan e ef . ehr alte

Flecken hängen, die noch von dem jweiten Vorgänger des 3.

dem Vater erbauten Doms aufge ängt wurden. Diese Glocken tragen die Jahres ablen 1471, 1685 und 1532, wiegen 70, 41 und 37 Zentner fer E586, j, 153 und L360 m.

Den Vortrag des Abends hielt Fräulein Dr. Hedwig NMichaelson, Dozentin an der Humboldtakademie, über Neueste

knüpfte an ein vielbefprochenes Urteil 6. Berliner Bauten in einem amerikanischen Journal an, das die Frage aufwarf: Sind Baumeister verrückt geworden? worauf in demfselben Journel eine Rechtfertigung der angegriffenen Acchttekten erfolgte, in dem Urteil ausklingend: Nein, fie sind, nachdem sie den Renagissancestil überwunden, auf dem besten Wege, einen neuen Baustil ju schaffen, der sich Geltung ju erringen derfpricht. Eine Berliner große politische. Zeitung berichtete ũber Angriffe und Abwebr und fetzte binju: Uns bier ist von alledem niclts bekannt.“ Die Vortragende findet mit Recht die letzte Auslassung bezeichnend für den Grad von Gleis gültigkeit, der in , n. Schichten der Berliner Bevölkerung bezüglich der öffentlichen Bauten herrscht; aber sie findet auch die beiden sirteile einseitig und im üheln wie im uten Sinne schlef und übertreibend. An einer Hehn Anjabl von Licht⸗ bildern, die u. a dag Marftallzebude, den Dom, dag neus Amta⸗ ericht, neue Warenbäuser, eine Reih neuer Wobnbäuser und zuletzt

ien aus den letzten Jahren in, der Meachbe ef Berlins vorführten, erläuterte Fräulein Dr. Michaelson in geistvoller und anschaulicher Beise die Wandlungen, welche in dem künstlerischen Schaffen der Archi ·

Sie erinnerte zum Beweise dessen an, die Schopfungen von vier hervor. ragenden Architekten der jängsten Zeit. den von Ihne vertretenen, an benachbarte Renaiffancebauten antnüpfenden offtif, die im besten Sinne den edelsten Schöpfungen de; arock anjureihenden Schmal das Amts geriht Lie zahl · reichen geschmackoollen, an mittelalterliche Vorbilder eringernden und den markischen Ziegelbau teilweise neu belebenden Bauten Hoff mann, der wahr gemacht hat, was shm Sberbürgermeister Zelle bei seinem Antritt sagte, man

d Messel, dem Er⸗ bauer des Wertheimschen Warenpalastes. Die n, . verurteilt

Lage und Umgebung, felbst nicht auf schon vorhandene nächste Nachbar⸗ schaft nehmen und jene übertriebene Selbstherrlichteit walten lassen, dor der im Punite des Bauens Goethe bereits in seinen Gesprächen mit Eckermann die Deutschen gewarnt hat. Alg ein sprechendes Bei⸗ spiel dürfe die früber so ꝰn r,, vornebme Bellevuestraße gelten, Nee ihren? Edarakter bald eingebüßt haben Ferre. Die Vor tragende bält es mit dem Wort eines fran jösischen Aesthetikers get ja rus qui est 0 monument) In der Diskussion, die dem mit großem Belfall aufgenommenen Vortrage folgte, wurde gerade dem letztangefũbrten Satze lebhaft widersprochen unter Pinwe auf die kanfig langweilig wiörlenden Straßen anderer Grofstädte, wir Pnis und London. Das Gute habe dis geradeste Selhstberrlichkeit wenigstenz, daß sie Abwechselung in die Straßenbilder bringe!

Am 1. Oktober wird die erste Winterausstellung im Salon Pauf Cafsiter, Vittorlastraße 35, eröffnet. Sie soll eine große Ausstellung von Werken von Claude Monet, die Ter en des Künftlers seit dem Jahre 1870, um fassen, mit Aus⸗ naßm, der in den letzten Jahren entstandenen Bilder aus ondon, die im! vorigen Jahrg an der elben. Stelle . worden find. Ferner kommen zur Ausstellung: Werle pon G. Mosson, Berlin X SG. Breitner. Amsterdam, Walter Leistikow, Berlin, Giovanni Senantini, S. Bürtel, C. Spis weg. J. Conftable und Bronzen von Maillck. Von Donors Daumier dem beruhmten Karikaturen zeichner,

Der Kaiser von Oesterreich ernannte den Zweiten Sekretär des Raiserlich deutfchen Archäologischen Institutß in Athen Dr. Sans Schrader zun ordentlichen Professor der klassischen Archäologie an der Unidersttãt Innsbruck.

italienische Preis König 6 J. im Betrage von 2500 Lire, . für die beste rbeit oder die beste Erfindung auf dem Gebiete der ortho⸗ 1 Chirurgie aller Länder während der letzten 5 Jahre, m jetzt zum ersten Male jur Yer lunch Er wurde Dr. Os kar birurgie in Heidelberg, für

feine Arbeiten auf dem Gehiete der ö zuerkannt, ins⸗ nzung und deren Ver⸗

wertung in der Behandlung der Täbmungen. Profesor Vulpius bat die Summe jum Besten eine im Großherzogtum Baden zu errichtenden

Bei den letzthin vorgenommenen Erdarbeiten in der Wallau⸗ straßk? * Jiüin wurde in wertvoller Fu nd gu der ram hien Zeitepoche zutage gefördert; es ist eine Jupiterstatur⸗ Die Ueber⸗ reste des Kol gsjalstandbildes waren, wie der Voff. Itg“ gemeldet wird, mit Skulpturen bedeckt, die jum Teil an kunstlerischer Schönheit alles sbertreffen, was aus dem Mainzer Boden ätber * von röemischem Bildwerk iutage gekommen ist. Der Sockel at einen bedeutenden Umfan und eine zbe von weit über 8 m. Die an dem Sogel befindlichen ildhauerarbeiten ielgen fünf reich mit allerlei Gõtterdarstellungen dernerte Saulentrommeln; ferner sind drei weibliche Gettbeite⸗ gestalten noch ziemlich gut erbalten. Von der großen Jupiter; statue aus Bronje sind nur wenige Teile vorbanden. Auf ber Vorderseite des Denkmalasockels efindet sich eine lateinische Inschrift, aus 22 kleineren und größeren Steinen msammengesetzt. Rach der von Professor Dr. Rörber, dem Vorßttzenden des Main er Alter tum vereins, vorgenommenen Entufferung lautet die lateinische Inschrift: Jupiter, dem Besten und Höchsten, baben für das Wohl dez Kaisers Claudius Nero die Bewohner der Lagerstadt vor den Wöllen auf Gemeindebeschluß, wäbrend L. Sulyicius Scriboniuz nl us kaisrlicher Legat war, dies Denkmal errichtet, Q. Julius ritcus und O. Julius Auctus ließen es aufführen und trugen die

osten.

Die bisherigen Berechnungen der Länge und des Areals des Nil haben unter der Unvollkommenheit des Rartenmaterials iu leiden gebabt und desbalb immer erheblich von einander abweichende und

anz ungengue Werte ergeben. Injwischen ist das Material an arten, Messungen und aut fixlerten Pesitionen im Nilgebiet beffer geworden, wenigstens im englischen Gebiet, während es für das deutsche jwar auch vorliegt. aber noch nicht durch Veröffent⸗ lichung allgemein jugänglich geworden ist. Hermann Wagner, der den Vsctoriasee und nicht den Ursprung des Kagerg als die Nilquelle be⸗ frachtet, gab vor jwei Jabren die Länge des Nil von der Mitte des Victoriasees bis zur Mündung auf S100 rm an. Das Areal des Nil ist auf 2 990 000 q m berechnet worden, von Bludau auf 2 803 0900 um mit Einschluß des zur Zeit der Berechnung noh n,, . Gebiets im Osten des Bahr el Dschebel und im Süden des Sobat. Eine Neuberechnung der Linge und des Arealz bat nun Karitän 5. G. Lyons Vorgenom men und im ‚Geogr. Journ.“ für August 1905 mitgeteilt. Die Berechnung der Länge berubt auf modernen und offiziellen englischen Karten in Maßstäben von 1: 80 009 bis z3z3 S5, Darunter auch die Wbitehousesch. Karte des Vietoriasees, wäbrend das für die Berechnung. der Kageralänge berangeiogene nord⸗ westlichste Blatt der deutschen Oftafrikakarte in J 300 000 als veraltet berechnet werden muß, Nach Srons mist der Nil von den Rivon fällen, d. b. seinem Austritt aus dem Vietoriaser, bis zur Rosetta⸗ mündung 5589 Km. Die Entfernung von den Rivonkällen über den See binweg bis zur Täageraguelle gibt Lyons auf 502 Em an eine Jabl. die wir schon deshalb nicht akreptieren können, weil, wie er⸗ Däbnt, jene deutsche Carte längst veraltet ist. .

Für das Areal standen Avon eine neue englische Karte in 1: 4800 000 für den Sudan und Uganda (mit dem Seengebiet) und eine ekenfalls ganz moderne Karte in 1:2 000 009 für Aegypten zur Verfügung Danach umfaßt das Nilbassin 2 857 8909 akm. Von Interesse sind einjelne Teilwerte. So beträgt der Flächen inbalt des Victoriaseez und seines Entwässerungebereichs 233 909 Em: der

el . Ghasal H52 100 1 der Blaue Nil 331 590 und das westliche Tal“,

Slreifens angenommen worden. jufubr das ganze Nilbassin unterbasß Cbartum und wohl auch zas ganje Weiße Nilbassin obne RGelang sind, abgesehen von gelegentlichen keln W elkenbrüchen. Geno, bat sch geieigt, dat auch der Bahr el. Gbasal keinen Einfluß in dieser Richtung auzübt. Alle Be⸗ rechnungen Ldons sind, wie der Globus! mitteilt, im metrischen System ausgefũbrt., was jedenfalls eine nachahmengwerte Koniession

ffir alle nicht englischen Geographen bedeutet.

Verkehrsauftalten.

Ansichts ostkarten mit brieflichen Mitteilungen auf der Vorderfeite sind von jetzt ab auch im Verkehr mit den Niederlanden

zugelassen.

Theater und Musik.

Tria nontheater.

Ein recht toller Schwank ist Madame Torera“ Madame Jules Ghancel (deutsch von Mar Schönau),

in der Rotwehr einen Stier erlegt und dadurch ihre Bewunderung errungen hat. Bei der Rückkehr des Leutnants kann das Besteben einer solchen Verbindun innerbalb der Familie nicht lange verborgen bleiben, und es ergeben R allerlei komische Situationen aus dem Umstand, daß der Bursche als Schwiegervater des Teutnants sich nun weigert, ihn zu bedienen. Die Lage wird für den Leutnant um so derwickelter und peinlicher, als sein Regiments kommandeur, der Oberst Craguelet,

h um Madame Peyita bewirbt, die ihm unter den einmal bestehenden

erbältni ssen einen Korb geben muß. Da dem Dbersten der wahre Grund seiner Zurückweisung unbekannt bleibt und er dem Leutnant, . ermittlung er in Anspruch genommen hatte, die Schuld daran beimißt, so rächt er sich an ibm dadurch, daß er ihn dienstlich auf jede nur mögliche Weise chikaniert. Da 24 es sich, daß während einer KRomiteesigung. die im Garten des cutrants unter dem Vorsitz des Dbersten abgehalten wird, eine wildgewordene Kuh die Anwesenden in Gefahr brlngt. Vietorin, der kũhne Stierbandiger, 56 sich hierbei feige, während der Oberst kühn den Degen zieht und sich dem Tier

sst dra Ketamn. Bil? . Sancho Panda in der Wüste ' auggestellt.

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enkgegenstellt. Flugs wendet ch Madame Pepitas Liebe ihm zu, wãhrend sie pon Vsctorin fürderhin nichts mehr wissen will.

Sie wird sich von ihm 6e lassen, um den Obersten ju heiraten. - Fer Schwank ist am lustigsten im ersten Akt, der durch dag Neu⸗ artige der Situation üuberrascht aber schon im zweiten ist seine vis comic erschöpft, und der dritte erscheint vollends über. ässig. Die Darstellung und Insienierung waren, wie stets m! * Triar ontbeater, gut. Eine wertrolle neue Kraft ist rau Brandt Schüle, deren humorvolle Eigenart von frũher er bekaant ist. Sle war in der Titelrolle besonders im ersten Akt n, komisch und hatte in Herrn Junkermann als Vietorin und Herrn Sachs alt Oberst vo ich Partner. Die anderen Rollen wurden von den Damen von utterabeim und Kollendt, den Herren Strobl, Lauren ce, Senius u. a. angemessen gespielt. Der Grfolg

klieb jum Schluß nicht unbestritten.

Im Königlichen Opernhause gebt morgen Sonnabend, in neuer Einstudierung Rheingold‘. Vorabend ju rd Wagners Buübnenfestspiel Der Ring des Itibelungen · in Siene. Die Damen Goetz- Fricka), iedler (Frei. Parbs (Erda), Herzog, Fothauser, von Scheele Muller (drel Rheintöchter) sowie die Herren Bachmann Wotan), en, m g h, Nebe (Alberich), Lieban Mime), Fnũpfer. Mödlinger (Fasolt und Fa pen g lr Geh Berger (Donner) sind Träger der Dauptrallen Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Muck. . ö maschinellen Einrichtungen sind von dem Maschineriedirektot randt.

Im Königlichen Scha usvyiel hause wird morgen, Sonn⸗ abend, Der Schwur der Treue wiederholt.

Die Ernzuerung der Abonnements iu den Symphonie⸗ abenden der Königlichen Fapelie muß Sennabend. den 35 d. M., Abends 79 Uhr, bei der Firma Bote u. Beck (Leipziger Straße 37) erfolgt jein die ju den Matincen findet vom 2. bis 7. Ok⸗ tober, Abends 7 Uhr, ebendaselbst statt.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 2. September 1905.

Das unter dem Protektorat Ihrer Kalserlichen und Königlichen Hobeit der Kronprinzessin und unter dem Ghrenvorsitz des Reichs Fürsten von Bülow stehende Deutsche Hilfskomitee zur e, , . der in Italien durch Erdbeben Ge⸗ ht . Aufruf:

Unglück haben Erdbeben über Süditalien gebracht. Hier einzugreifen wird viele Deutsche ibr treiben.

Durch ungebãndigte Naturgewalten sind ganze Provinjen ver⸗ wüstet Tausende fleißiger und genügsamen Menschen ibrer Habe, ihres Obdachs, ibres Ernährers beraubt. Sollte unser edles Volk nicht ellen, den schwer Bedrängten beijustehen?

Ohne ihre Schuld leiden die hochbegabten Bewohner eines Landes, welckes dem Deutschen von jeber das Land seiner Sehnsucht ist, welches das Sesftezleßen unseres Vaterlandes bereichert und verschönert, welches Ungejãblten unserer Landsleute eine Fülle der reinsten Freuden geschenkt hat. Sollten deutfche Manner und Frauen nicht gern den Zoll dankbarer Erinnerung darbringen? r

Große Geldmittel sind erforderlich. Deutschland wird an Hilfs⸗ bereitschaft nicht jurückstehen. Werke sind staͤrker als Worte. Und es gilt hier nicht nur der Not des Einjelnen ju steuern. Opfer der Lieke von Voll zu Volk dargebracht, dienen dem Frieden und dienen der Menschheit. 6

Dem Präsidium des Komitees ehören an: Fürst zu Salm⸗ Sorstmar, Vorsitzender; Graf von chenfeld KRòofering, Könialich baverischer Gesandter, stellvertretender Vorsitzender; Emil Selberg, 6 Schriftführer; Ernst von endelssoha - Bartboldv,

eheimer Eommerzienrat, Schatzmeister; Rudolf Koch. Kommern · rat, Direktor der Deutschen Bank, stellve rtretender Schatzmeister. Das Bureau des Komitees befindet sich Berlin XV., Alsenstraße 10.

Die Stadtverordneten nabmen in ibrer gestrigen Sitzung nach Erledigung einiger Rechnungssachen den Bericht des Aus- schufses über die gegen die Richtie keit de⸗ Gemeindewãhler⸗ sifte erhobenen Einwendungen entgegen. Der Ausschuß hat 77 Ginsprüche abgelehnt und beantraate bezüglich der übrigen die nachträgliche Eintragung in die Waäblerliste. Der Antrag wurde; angenommen. Ver Stadth. Wallach berichtete darauf ũber die Vorlage. betreffend den Ban einet zweslen Heimstãt e für weibliche Ge⸗ nesende in Blankenbur Upstall. Der vorberatende Ausschuß beantragte hierju folgende Beschlußfaff ung; Die Versammlung ist vorbehaltlich err Gen eb rigung des spenelen Koftenanschlages und der Art der Bereit stellung der Mittel im Betrage von 133 5056 * damit einverst anden, daß auf dem Gelände dei sogenannten Upstalls des stãdtischen Riesel gutes Blankenburg eine Heimstätte für , Genesende zu 8) Betten sTrrichtet wird. Dieser Anirag wurde nstimmig angeno men. Es folgte ein Antrag der Stadtv. Cassel und Genossen, der dahin gebt: Die Versammlung ersucht den. Mazistrat, in Gemeinschaft mit ibr bei den zuständigen Reichs, und Landes HLhörden dahin vorstellig ju werden, daß auf dem Wege der Gefetznebung bestimmt wird, daß die in Form von Kranken haus. bebandlung gewährten Armenunterstũtzungen für den Verlust des Wahlrecht; nicht in Betracht kommen. sowie den demnächst einzuberufenden Städtetag zu einer Aeuherung in gleichem Sinne zu veranlassen.“ Der Stadtv. Stadthagen begründete fferzu folgenden Antrag: Die Versammlung ersucht den Magistrat, unter Abãnderun des Antrages Cassel an die Versamm⸗ lung eine Vorlage folgenden nbalts zu richten: Denjenigen Personen, welche ibren UÜnkerftützungzwohnsitz in Berlin haben, wird dag Recht eingerãumt, für sich und ibre Familienangehörigen im Falle der Er⸗ krankung unentgeltliche Aufnahme in ein ankenhaus zu ver⸗ langen. Ausgenommen von der unen eltlichen Aufnahme sollen die Mitglieder einer Rrantenkasse fär die Dauer der ihnen von der Kasse ju leistenden Unterstũtzung und , , Geisteskranke fein. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag Cassel angenommen und der Antrag Sladtb agen einem Ausschuß bon 15. Mitgliedern überwiesen. = Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung. .

X. Internationaler Kongreß gegen den Alkohol is mus in Budapest. Wie bereits kurz gemeldet worden ist, fand in den Tagen vom 12. big 16. d. M. in der auptstadt Ungarns der XT. Internationale e, e.. gegen den Alkoholismus stalt. Nach nem Bericht der Sonialkortesponden z bewi kommnete der Unter ˖ richtsminister von Lukacz den Kongreß im Namen der ungarlschen Regie⸗ rung und wies auf seine Wichtigkeit fr Osteuropa hin, dem die Errungen⸗ schaften der Beratungen bermmitelt werden sollten, da auch in Ungarn eine bedeutende ö Bewegung auf dem Gebiete des Schutzes

egen den Alkoholismus entstanden ge und die e, vor allem ewicht darauf legen, das Elend der durch den Alkohol verarmten und erkrankten Volksgenossen zu lindern! Nach weiteren Be= rüßungsansprachen in ungarischer, deutscher und franzõsischer prache hielt Professor Dr. Gruber einen erhebenden Vortrag über die Srygien? des Ich!. Wobl sei die physische Gesund⸗ heit des Srganismus und des Gehirns ju erstreben, aber das allein sei nicht die Bedingung für ein individuell und sozial befriedigendes Erft die moralische Ernie hung, die durch ihre Vorstellungen Ane Schutzwehr gegen die Impulse der Triebe und Leidenschaften schafft, sei ein ebenso mächtiger und unentbehrlicher Bestandteil für die Hygiene des Ich, wie die Sorge für die Erleugung gesunder Gehirne und für richt ge physische Pflege. Die Sittlichkeit sei eine Gewohnheit, und Gewohnheit werde nur durch Hebung erworben. Der Glaube, nan , allein die Menschheit zur Vollendung führe, werde leihr Schiffbrüch leiden. Der Wille zum Guten müũsse er , die Techn des moralischen Handelns ißt 6 und gestarkt Das bekannte Wort Wissen ist Macht müsse

werden.

noblesss obligs* ergänit werden durch . Wiffen verpflichtet!“

m Sinne des