In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der frühere Amtsrichter Dr. Zweck bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Stetlin, die Rechtsanwälte Dr. Sel⸗ biger vom Landgericht Lin Berlin bei dem Kammergericht, Sündmacher aus Hannover bei dem Amtsgericht in Achim, die Gerichtsassessoren Dr. Halberkann bei dem Landgericht in Cöln, Erich Neumann bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Gleiwitz, Piontek bei dem Amts— gericht und dem Landgericht in Ratibor und Benno Cohn bei dem Amtsgericht in Wongrowitz. .
Der Amtsgerichtsrat Lehwald in Osterode i. Ostpr. und der Rechtsanwalt Hahne in Bochum find gestorben.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
Dem Gymnasialdirektor Dr. Roese ist die Direktion des Gymnasiums in Stade übertragen worden.
Dem Geheimen ger re ker Träger bei dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten ist der Titel Geheimer Kanzleiinspektor verliehen worden.
Finanzministerium.
Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Lyck, Regierungsbezirk Gumbinnen, ist zu besetzen.
Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.
Der Oberregierungsrat von Engelbrechten ist an die Generalkommission zu Merseburg versetzt worden.
Dem zum Kreistierarzt ernannten Tierarzt Georg Kaiser ist die Kreistierarztstelle zu St. Goar verliehen worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Gewerbeassessor Doll ist zum Eichungsinspektor er⸗ nannt; ihm ist die Stelle des Eichungsinspektors für die Pro⸗ vinz Schleswig⸗Holstein übertragen.
Beim Landengewerbeamt sind ernannt: zu expedierenden Sekretären und Registratoren der Sekretär Hagedorn und die Bureaudiätare Koercke und Stawenow, zum Kanzlisten der Kanzleidiätar Wernicke.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 36 der Gesetzsammlung enthält unter ⸗ Nr. 10 647 die Wegeordnung für die Provinz West⸗ preußen, vom 27. September 19605. Berlin W., den 30. September 1905. Königliches 6. sammlungsamt. M auck.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 37
der in,, enthält unter k . . — Dio nMaormm Nr. 1 64s die ah reger hte in Barsburg und n Bust burg⸗Ruhrort, vom 28. September 1905. Berlin W., den 30. September 1905.
Königliches ß Nauck.
Per son alveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Rominten, 27. September. Prinz Carl Gu stav von Thurn und Taxis, in der Armee und zwar als * im 1. Garderegt. z. F., vorlaufig ohne Patent, angestellt
Jagdhaus
Aichtamlliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. September.
Am 28. d. M. ist der vortragende Rat im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und gie erg e . Ge⸗ heime Regierungsrat Dr. Mon tag nach kurzer Krankheit gestorben.
Geboren in Pleß am 4. Februar 1846, trat der Ver⸗ storbene nach Beendigung seiner Studien und Ablegung der wissenschaftlichen Staatsprüfung am 1. Oktober 1871 in den höheren Schuldienst, um zwei Jahre darauf als Kreisschulinspektor in den Schulaufsichtsdienst überzugehen. Im Jahre 1882 wurde er zum Regierungs⸗ und Schulrat in Oppeln und im . 1891 zum Provinzial⸗ schulrat in Breslau ernannt. Im Januar 1964 er olgte seine Berufung in das Kultusministerium, wo er im April des— selben Jahres zum vortragenden Rat befördert wurhe. Wie sich Dr. Montag in allen früheren dienstlichen Stellungen hervorragend bewährt hat, so hat er auch in der seider nur an ö. seiner Tätigkeit im Ministerium durch seine reiche Erfahrung, sein klares, sachliches Urteil, seine taktvolle und unparteiische altung und die gewinnende Freundlichkeit seines Wesens sich rasch die all eitige An⸗ erkennung und Zuneigung erworben. Die Lücke, die sein na menschlichem Ermessen viel zu früh erfolgter Tod hinterläßt, wird noch lange mit Bedauern empfunden werden und fein Andenken allezeit in hohen Ehren bleiben.
Vom 2. bis 30. September Mittags ist im preußischen
Staat 1 cholera verdächtige Erkrankung bei n 66
alten Arbeiter in Mocker bei Thorn amtlich gemeldet worden.
Der Kranke ist in das Krankenhaus in Thorn übergeführt
worden. Die Gesamtzahl der Cholerafälle beläuft sich bis
w auf 256 Erkrankungen, von denen 87 tödlich igten.
Der Geistliche . , . des Evangelischen Obher⸗ kirchenrats, Wirkliche Oberkonsistorialrat, Propst und Professor D. Freiherr von der Goltz ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Der Großherzoglich H. Gesandte von Neidhardt ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Ge⸗ sandtschaft wieder übernommen.
Es sind versetzt worden die Archivassistenten Dr. phil. . Spangenberg von Breslau an das Staatsarchiv in önigsberg O. Pr., Dr. phil. Albert Eggers von Köoͤnigs⸗ berg O⸗Pr. an das Stagtsarchiv in Wiesbaden, Dr. phil. Adolf Brennecke von Münster an das . in Danzig und der Archivhilfsarbeiter Dr. phil. Gustav Eroon von Wiesbaden an das Staatsarchiv in Breslau.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Sperber“ am 28. September in Victoria (Kamerun) eingetroffen. S. M. S. „Tiger“ ist am 28. September in Chenglin eingetroffen.
S. M. S. „Panther“ ist gestern von Rio de Janeiro nach Ilha Granbe in See gegangen.
Bayern.
Die Kamm er der Reich zräte hielt gestern unter Vorsitz des neuernannten Ersten Präsdenten Fürsten von Löwenstein ihre erste Sitzung ab. Zum Zweite Präͤsidenten wurde der Reichsrat von Auer wiedergewählt. Der Rift der 233 wurde durch Einführung der neuernannten Reichgräte sowie durch verschiedene Ausschußwahlen aus⸗ gefüllt. Der Termin fü die nächste Sitzung ist unbestimmt.
In der Kammer dr Abgeordneten legte gestern der Finanz ⸗ minister Ritter von Pfiff das Budget für die 28. Finanzperiode vor. Der Minister betznte die Notwendigkeit größter r n wenn auch die wirtschafsiche Depression im Schwinden begriffen 6. Aus der Uebersicht übel die Erübrigungen der früheren Jahre, über die Maßnahmen zur Dckung eines rechnerischen , aus früheren Jahren, ü die Verwendung der Kreditreste, ing⸗ besondere auch zur Drfkung der Matrkkularbeiträge, gehe her⸗ vor, daß das neue Bu Get ganz auf sich selbst angewiefen sei., Im weiteren Vflauf wies der inister nachdrücklich auf die dringende Notwendigkeit der Gestaltung festgeord- neter finanzieller Beziehungen ,. dem Reich und den Einzelstaath hin; das gegenwärtige Verhältnis mache die Führung eines geordeten Staatshaushalts für die Ginzelstagten nahezu unmöglich. Solltq für die 28. Finaniperiode ungedeckte Matri⸗ kularbeitrãge binzukommmipder gar die nur gestundeten Matrikulgrbeiträge ,, eingehoben nden, so würde für Bayern nur die Aufnabme einer Anleihe oder die Erh hung der direkten Steuern übrig bleiben. Ich
—ᷣ ĩ unsch aussprechen, fuhr der Minister fort, daß die Reichsfinanzreforn die finanziellen Benchungen zwischen dem Reich und den Einzelstaken in einer Weise regelt, die die Einjel⸗ staaten von der Verpflich ing zur Entrichtung ungededter Matrtkular⸗ beiträge, wenn „ganz entbindet, jedenfalls aber für diese
n Ein solches Verlangen ist um so billiger, als der . en ie hauptsãchlichsten ausbau⸗
möchte den dringenden
irgend möli Beiträge eine . Ginze setzt.
fähigen Steuerobjekte üb wiesen sind. us den weiteren Usführungen des Finanzministers sei hervor⸗ gehohen, daß won den hafügbaren Kreditresten von 1859 1 117 555 jur Fortsetzung der Gundentlastung bestimmt sind, wozu im neuen Budget außerdem no, 500 009 „ hinzukommen. Das erste Jahr der 27. Finanzperiode, Jämlich 1804, schließt nach Abzug der auf 565 übergegangenen Kre itée mit einem Aktivrest von 1 450 605 M ab. Das Bud get für diges. Finanzperiode bil anziert mit 451 332 789 , das sind 19 507 46360 mehr als bei dem . Budget. . Abschluß war mögliß ohne eine Erhöhung der direkten Steuern, aber nur unter Forterbebnng der zunächst nur für die 27. Finanzperiode bewilligten Zuschlag zur Erbschaftssteuer und zu einzelnen Gebühren, weiten unter Nichzinstellung von Mitteln für eiwaige ungedeckte Matr rittens unter Vorschlag einer Anleibe von ; ung einiger ö Ausgaben, insbesondere im Bereiche der Justiwerwaltung und des Der Minister besprach sodann eingehend die drei großen Aufgaben, 1 in den nächsten Jahren an die Finanz verwaltung gestellt verden, nämlich eine durchgreifende Steuer= reform, über e dem Landtage eine Denkschrift vor⸗ gelegt werden wird, ferner die Einführung einer regelmäßigen aus— gieblgen Schulden ilgun und endlich die Schaffung eines Beamtengesetzes mit 6 Bezügen für die staatlichen Beamten, Bedlenstten und Arbeiter. Die ffung eines Beamtengesetzes werk zwar noch längere Jahre erfordern, immer⸗ hin aber hätten schn für das neue Budget in allen Ressorts zahlreiche neue Stelen geschaffen werden und für zahlreiche Beamte, Bediensteté und Arbeiter eine Verbefferung ihrer ökonomischen Lage in Aussicht genommen werden können. Im Be⸗ reiche der Zollverwal ng ergäben sich durch die Neuorganisation der Zollbehörden größere Veränderungen. Der Minifter . schlie lich die einzelnen Etats surch und hob hervor, daß für notwendig ge⸗ worden Verhesserunsen in den staatlichen Bädern Kissingen, Reichenhall, Brückenin und Stehen 235 Millsonen gegen eine entsprechende Verzinsung zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Etat der Sfagkbahnen welst eine relne Mehreinnahme von 5297 050 M auf, dir Etat der Post⸗ und Telegraphenverwaltung eigt eine Vermehrung der Einnahmen gegenüber dem laufenden udget don 3 387 693 M und der Forstetat eine reine Mehreinnahme bon 1071208 66. Der Minister schloß mit dem Bemerken, daß . w,. 4 ali der fe, e lrfnin n habe Rechnung
tagen werden können. ie nächste ung der Kammer wir
6 Mittwoch stattfinden. . .
Denutsche Kolonien.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Mom basa ist die Erlaubnis erteilt worden, daß dreißig Mann deutsche Marinetruppen auf der Uganda⸗ bahn nach dem Innern transportiert werden, um seh zum
Schutze des Handels nach Muansa in Deutsch⸗Ostafrika zu begeben.
Aus Windhuk in Deutsch-Südwestafrika wird dem J, . . ; f
Reiter Pau mann, geb. am 29. 3. 1883 zu ö, früher im gen n gn r. 2, ist am 26. Se enn Vier , lazarett 12 zu Lüderitzhucht an Herischwäche nach Typhus 6 Reiter Wilhelm Mölsler, geboren am 7. 4. s883 zu Lübtheen, früher im Grenadierregiment Nr. 86, am 21. September beim Ueberfall der Statlon Sjam“ bockberg verwundet (Schuß in rechten Oberarm) und, was verspãtet gemeldet worden, Reiter Peter Nowak, geboren ö. . eden n 26 3 Füsillerregiment Nr. 38,
8. uf der Farm Voigtland infolge eigener Un i
bon einem Kameraden erschoffen worden. . 1
Oesterreich⸗ Ungarn.
Das ungarische Regierungsorgan „Magyar Nemzet“ ver= öffentlicht eine authentische Dar 4 der udien vom 23. September und macht es . beim König erschienenen Führern der Koalition zum Vorwurf, daß ste die Kennzeichnung des Standpunktes des Monarchen gegen⸗ über ihrem Programm für die eventuelle Kabinettsbildung vor der. Oeffentlichkeit als das Programm, des König; dargestellt, anstatt daß sie gegenüber den Mitteilungen dez Königs . pflichtgemäͤßen Bemerkungen gemacht hatten um eine Einigung über ein Regierungsprogramm zu erzielen. Varon Banff, einer der Teilnehmer an der Audien „W. T. B. mit den in worden sei.
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tun, um zu erhalten.
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e z e . arlamente ein und erklärte, die so⸗ o ö. einer Gemeinsamkeit vorzuziehen, für die Desterreich
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e Dynastie wurzele ebenso tief in den Exiftenzbedingungen der Monarchie wie in den Herzen der Bevölkerung. Wer die i rb, wolle, könne sich die Monarchie ohne Dynastie nicht denken. Gegenüber dem Abg. Lecher bemerke er, die Regierung würde dem . iert dankbar sein, wenn es das Budget für das laufende Jahr sowie für 1906 beraten würde. Was eine Re—⸗ vision der 67er Basis anlange, sJ müßten den Gegenstand einer solchen Revision jene Teile des Ausgleichs bilden, die sich, ohne den für immerwährende 8 begründeten politischen Ver⸗ band zu berühren, auf die rt der Behandlung der gemeinsamen, sowie jener Angelegenheiten beziehen, die einer Vereinbarung nach e Grundsaͤtzen von Zeit zu Zeit unterliegen. Bei einer solchen ktion dürften weder durch das Gesetz verbriefte Rechte, noch in ihm enthaltene Freiheiten irgendwie e tet werden. Er, der Minister⸗ präsident, sei überzeugt, daß bei . der beiderseitigen Selbständigkeit und der Unabhängigkeit des Gesetzgebungerechts und bei gutem Willen es möglich sein werde, wieder zu einer Form der wirtschaftlichen Koexisten zu gelangen, weil alle Voraussetzungen für den natürlichen Kompromiß der wirtschaftlichen Kräfte und für beiderseitige vorteilhafte Ergänzung sowie für die Ausgleichung der produktiven Faktoren der Volkswirtschaft beider Staatsgebiete gegeben seien. Die Regierung werde im Falle einer Entsendung von Deputationen des zsterreichischen Parlaments im übrigen deren Auf⸗ abe mit allen Mitteln und besten Kräften unterstützen. Jeder reund der Monarchie, jeder Freund Oesterreichs und Ungarns müsse wünschen, daß dieses Werk ein Friedenswerk sein möge, aus dem die PMenarchle gekräftigt hervorgehe. Schließlich wies der Minister⸗ äsident das in der letzten Zeit,; wiederholt aufgetauchte hantom der Kamarilla ing Gebiet der Fabel und versicherte, die deglerung werde mit allen Kräften bemüht sein, die Dinge vorwärts zu bringen. Während der folgenden Rede des Abg. Schuh meier unterbrach der Vizepräsident Kalser wegen demonstratsven Beifalls der Galerie anläßlich eines Konflikts zwischen den Sozialdemokraten und Christlich Sozialen die Sitzung und ließ die Galerie räumen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung beendete der Abg. Schuhmeier seine Rede. Die nächste Sitzung findet am Montag statt.
Rußland.
Wie die „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ aus St. Petersburg meldet, ist der französis e m . Handelsvertrag gestern nachmittag unterzeichnet worden. . Nach einer welteren Meldung der genannten Agentur wird der nächste Kongreß der Semstwos und Städte⸗ verwaltungen im November d. J, einberufen werden; bis dahin werden die Kandidaten für die Reichsdumawahlen be— kannt sein. Zur . an dem Kongreß sollen auch Ver⸗ treter der Bauern aufgefordert werden. Die rer, . 6 und Warschau befinden sich . der bewilligten akademischen Autonomie in hilf⸗ loser . Die Professoren sind, ‚W. T. B.“ zufolge, bereit, ihren bereits 9 Monate andauernden Streik auf— zugeben und die Vorlesungen zu beginnen, doch ist dies unmöglich, weil die Studenten nicht zusammenkommen können, um eine entsprechende Enischeidung zu fällen, da der Kriegszustand strengstens jede ö ver⸗ bietet. Um blutige Zusammenstöße mit den Kosaken zu vermeiden, werden die Professoren mit dem Beginn ihrer Vorlesungen n lte bis die Aufhebung des Kriegszustandes erfolgt ist, was aber die Regierung syste⸗ matisch ablehnt. Dem Beispiel der St. Petersburger Uni⸗ versität und des Warschauer , ,,. hat das o ie
b, , , in Odessa besch weren Einschränkungen
s unverzügliche Aufhebung der folgen und um Aufnahme sämtlicher . Abiturienten, anstatt
en, egierung um
10 Proz. wie bisher, zu ersuchen.
Türkei. Wie der „Frankfurter Zeitung! aus Konstantinopel eldet wird, ist das vor einigen Tagen verhaftete Dien st⸗ zerson al des Grand Hotel Kröcker wieder in Freiheit esetzt worden; die Haussuchungen sind eingestellt, da sich die e daͤchtigungen als grundlos erwiesen haben.
Serbien.
Auf die von dem serbischen Gesandten in Konstantinopel der Pforte überreichte Note der serbischen Regie⸗ rung, in der die von serbischer Seite anläßlich der letzten Grenzverletzungen erhobenen Forderungen formuliert werden, antwortete, wie das „Wiener K. K. Telegr.⸗ Korr-Bur.“ mitteilt, die Pforte mit einer Note, in der ausgeführt wird, daß der türkische Gesandte in Bel⸗ grad beauftragt 6. der serbischen Regierung die Erklärung abzugeben, die Pforte bedauere die ungngenehmen Vorfälle an der Grenze. Sie habe die türkischen Behörden beauftragt, die an Vorfällen in Serbien beteiligt gewesenen Soldaten streng zu bestrafen, und habe Maßnahmen zur Ver⸗ hinderung der Wiederholung ähnlicher Zwischenfälle er⸗
iffen, in der Erwartung, daß auch die serbische Regierung ur Erhaltung der Ruhe und Ordnung an der Grenze Vor⸗ orge treffen werde. Der . Gesandte Tewfik Pascha besuchte vorgestern den serbischen Minister des Aeußern und entledigte sich seines Auftrages, indem er die vorstehende Erklärung übermittelte. Die serbische Forderung, die die Ent⸗ ain. für die Familien der ih enen serbischen Staats⸗ üirger betrifft, steht noch zur Verhandlung. Das türkische Bataillon, das am Orte der Grenzverletzung stationiert war, wurde durch ein anderes ersetzt.
Schweden und Norwegen.
GJ beschloß „W. T. B.“ zufolge mit 12 gegen 6 Stimmen, zu beantragen, daß der Regierungsentwurf, betreffend das Uebereinkom men von Karlstad, gebilligt werde. Die Majorität hat ihren Antrag, der ganz kurz ist, fertig⸗ estellt, während die Minorität mit der Ausarbeitung ihres ntrages noch nicht . U . .
Das Plenum des a fing, hat gestern in geheimer Ekitzuig mit 86 gegen 2 Stimmen einen Antrag, betreffend Erhöhung des Zuckerzolles um 10 Oere für das Kilogramm, angenommen. Der 9 betrug bisher X Oere. Für zuckerhaltige Waren soll der 66. im ent⸗ sprechenden erk ei! hn werden. Die Mehreinnahme aus dieser , . wird auf 3 Millionen Kronen jährlich eschätzt. Der Beschluß ist nur provisorisch, die endguͤltige 6 cheidung wird erst am 5. Oktober getroffen werden.
Afien.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Kalkutta hatten sich im Zusammenhang mit der Bewegung gegen eine Teil ung Ben gal ens in zwei Provinzen gestern in Foo0 Hindus in dem Tempel der Göttin Kali, dem größten Bengalens, versammelt; sie schworen bei der Göttin, soweit es irgend durchführbar sei, keine ausländischen Waren zu ge⸗ brauchen und in fremden Läden nichts zu kaufen, was sie in einheimischen erhalten könnten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Aussichten für eine friedliche Beilegung des Lohnkampfes in der Berliner Elektrizität sindustrie (gl. Nr. 230 d. Bl) laben sich, wie die Voss. Ztg.“ mitteilt, im Laufe des gestrigen Nach⸗ mittags ein wenig gebessert, wenn auch die beteiligten Arbeitgeber die Vermittelung des Gewerbegerichts in seiner Form als Einigungsamt ab⸗ . haben. Sie sind indessen bereit, unter dem versönlichen
orfttz des Vorsitzenden des Gewerbegerichts, Magistratsrats von Schul; die gegenwärtige Sachlage mit ibren Arbeiterausschüssen zu besprechen, deren Mandat sie ug nach Schließung der Fabriken merkennen. Herr von Schulz hat sich bereit erklärt, den Vorsitz bei diesen Verhandlungen zu übernehmen. Sie werden am morgigen Sonntagvormittag in einem der Säle der Allgemeinen Elektrintäts,. Gesellschaft am Schiffbauerdamm stattfinden. Wie verlautet, soll es den Arbeiterausschüssen gestattet sein, sich noch einige Vertrauens⸗ leute aus den Organisallsnen, denen sie angebören, mitzubringen. — Die Verlängerung des Tarifs der Gerliner Lederarbeiter Weißgerber, Färber usw.) ist nicht zustande gekommen. Die Ver⸗ handlungen vor dem hiesigen Gewerbegericht alz Einigunggamt ver⸗ liefen, wie die Voff. Jtg. meldet, ergebniglos (vgl. Nr. 259 d. Bl). Die Arbeitgeber erklärten wiederholt, sie könnten nicht weiter nach⸗ ö. Der Tarif läuft nun heute abend ab. Jedenfalls treten dann ie Arbeiter Montag früh in den Ausstand. .
In Frankfurt a. M. find, der Fref. Ztg. zufglge, die Küßfer n eine Lohnbewegung eingetreten. In einer jahlreich besuchten Ver⸗ ammlung heschloffen sie, den Prinzipalen einen Tarisbertrag ein. sureichen. Es werden gz stündlge Arbeitsjeit und Löhne von 15 bis 21. 40 gefordert. Wo berelts 24 als Wochenlohn beiablt verden sof eine Aufbesserung von 10 ½, für Aushilfsarbeit H für die Stunde, für Ueberstunden und Sonntagsarbeit 50 oso
uschlag verlangt werden. Die Gehilfen begründen ihr Vorgehen nit den allgemeinen Teuerungsverhältnifsen. Eine Statistik, an der
67 Mann beteiligten, habe ergeben, daß die Mehrzahl der Frank⸗ urter Küfer mit Wochenlöhnen unter 20 Æ auskommen müßten.
In Paris stebt, wie die Neue Peliwarenieitung' erfährt, für Montag ein allgemeiner Ausstand der Kür schner zu erwarten.
Kunst und Wissenschaft.
Jeden Herbst pflegt die Vereinigung der Kunstfreunde hre Mitglieder bur ke Reichhaltigkeit und Gediegenheit der für das neue Vereinsjahr bestimmten r et gen zu überraschen. uch diesmal liegt eine außerordentliche Fülle der vortrefflichen arbenlichtdrucke vor, sodaß den Abonnenten die Wahl nicht leicht ein wird. Die Zusa mmenstellung aber ist derart, daß die ver⸗ Hiedenartigsten Geschma ckdrichtungen Befriedigung finden können. hervorragendste Stücke des neuen Nachtragskatalogs stehen 7 Bilder NUdolf Men zels obenan: Friedrich der Große auf eien. und Begegnung Friedrichs des Großen mit Kaiser Josef JI. ö . Es i die beiden letzten aus dem Zyklus der Friedrichs. alder, die der verewigte Künfller reproduniert zu sehen wünschte, und ⸗ beschließen den großartigen Reigen seiner Seschichis bilder, de die Vereinigung zum ein ut der Kunstwelt gemacht at. Gegenständlich reiht sich diesen Werken ein Bild Geor Schoebels an, der den Spuren Menzels folgt: „Frledri der Große im Bibltotberzimmer ju Sanzsouel.·— Die Reihe r altfranzösischen Gemälde aus dem Besitz deg großen Königs, welche mne . der regierende Kaiser dargellehen, wird fortgesetzt urch J. B. Chardins „Zeichner! und J. B. Paterg figurenreiche somposttion Blindekuhsplel. Von aktuellem Interesse ist die Dar⸗ kellung des Ginzugs der vereinigten europäischen Exekutionstruppen 9 Peling unter ührung des r, 3 Grafen von Waldersee“. wh, Räuber (München] ringt ein ansprechendes Genrebild Salteltrunt das in SHoetheg Jugendzeit versetzt, und Louis
gestellt wurden.
Feldmann ( Düssel dorf) gibt eine ernst und edel aufgefaßte Darstellung WChristus dor Pilatus- (au dem Passionsiykluß zu St. Rochus in Düsseldor). Höchst überjeugend weiß Claus Meyer uns durch zwei eigenartig aneldotische Miniaturbilder in das Leben des mittelalterlichen Brügge einzuführen. — Die Natur ch gern t wieder sehr mannigfaltig vertreten. Vom Nestor der deutschen Landschafts malerei Andreas Achenbach erhalten wir ein westfälisches Mühlenbildchen aus älterer Zeit und von idyllischem Charakter, und von dessen jüngst heim⸗ gegangenem Bruder Oswald eines seiner originellsten italtenischen Ge⸗ maälde: Das Madonnen, oder Blumenfest in Genzano“, das die ganze Pracht und Fülle seiner Palette zeigt. Ludwig Neuboff gibt in dem Kastell des Monteeristo“ eine düstere romanische Mittelmeer Redoute, Georg Oeder eines der so überaus malerisch behandelten deutschen Herbstbilder, während Arolf Schweitzer und Seyhus Jacebsen in der Charakteristik des Winters wetteifern. Müller⸗Kurzwelly hat wieder in jwei Bildern den , „des Herbstes veranschaulicht, und Richi Friese bringt ein Meisterstück seines Könnens in dem großen Bilde „Ziehender Kapitalhirsch. (Konterfei eines der ge waltigen Romintener Tiere) und hat außerdem noch zwei Original⸗ lithographien beigesteuert, einen schreienden Hirsch‘ und einen „sichernden Schauflerts. Zwei, kleine frische Studien aus dem Nachlasse Paul Flickels (ein Harzer und ein Thüringer Motie), sowie jwei weitere Anuarelle des Grafen von Seckendorff Meran“ und „Innsbruck“, bheschließen diese statt- liche Auzwahl,. — Wir bringen in Grinnerung, daß der Beitritt zur Vereinigung der Kunstfreunde jedermann freifstebt. Gegen den Jahresbeitrag von 20 M wird jährlich ein Normalblatt und im dritten Jahre eine gleichartige Prämie nach freier Auswahl aus dem Gesamtverla eli ftt. der jetzt schon gegen 400 Nummern 3 In den Geschäftsstellen Markgrafenstraße 57 und Potsdamer Straße 235 können zu jeder Zeit die Publikationen der Vereinigung besichtigt werden. Geschmackoolle Rahmen sind dort ebenfalls in reichster Auswahl vorrätig.
Literatur.
„Die Gesundheit, ihre Erhaltung, ihre Störungen, ihre Wiederherstellung“, ein Hausbuch, herausgegehen von Professor Dr. R. Koßmann-Berlin und Privatdozent Dr. Jul. Weiß⸗ Wien. „Union“, Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin und Leipzig (vollständig in 40 Lieferungen ju (0 , Gesamtpreis 16 4). — Ber Inhalt des Werkez geht aus seinem Titel hereits hervor. Die einzelnen, mit ganz vorzüglichen Illustrationen versehenen Aufsätze sind von hervorragenden Aerzten, Pro—= fessoten und Privatdozenten geschrieben, von denen nicht weniger als 54 die Mitarbeiterschaft an dem Werke übernommen haben. Die „Gesundheit“ dürfte sich, wenn die Lieferungen, von denen 11 berelts vorliegen, volljählig sind, als vortreffliches Hand, und Nachschlagebuch für die Familie erweisen, da es sich zum Zweck Et die Gebildeten aller Stände über die Vergänge am eigenen eibe in jedermann verständlicher, aber wissenschaftlich zuverlässiger Weise aufzuklären und die richtigen Wege ju jeigen, wie man seine Gesundheit erhält und wieder herstellt, wie man die jedem Körper innewohnende heilende Kraft verständig unterstüßt und durch Gesundheit zur rechten Lebensfreude gelangt und sich diese er—⸗ hält. Das schön ausgestattete Werk behandelt alle Sehiete der e. kunde und befaßt sich mit allen Abschnitten des menschlichen Lebens. Es soll 1600 Seiten Text mit etwa 350 Abbildungen enthalten, außerdem 12 mehrfarbige und mehrere einfarbige Tafeln.
— Von dem Lieferungswerk 1 Daus tie rer, heraus. egeben von Professor Dr. Richard Klett und Dr. Ludwig Holthof . Lieferungen ju je 60 ) sind die Hefte 6— 10 erschienen. childern Pferd und Schaf; die reichen besonderem Wert, weil sie nach Photographien nach dem Leben her⸗
en f. Rundschau (Herausgeber: Julius Rodenberg) beginnt mit dem soeben jur , . gelangten Oktober⸗ heft ihren zweiunddreißigsten Jabrgang. An der Spitze des Oktober⸗ beftes steben die ersten Kapitel einer neuen Arbeit von der Verfasserin der vielgelesenen und in ihrem Wert sehr überschätzten „Briefe, die ihn nicht erreichten“, betitelt Der Tag Anderer! — eine Studie aus dem amerikanischen Gesellschaftfleben. Eine weitere helletristische Gabe wird durch den Anfang einer Eriäblung „Stephan, der Schmied“ von dem Schweizer Dichter Ernst Zahn, geboten; Jugend⸗ erinnerungen teilt J. von Verdy de Vernois mit, indem er von dem Zug nach Bronzell (1850) berichtet; das Buch Ruth unterniebt Hermann Gunkel einer ästhetisch, historischen Betrachtung; zur Nietzsche Literatur gewährt Julius K einen Beitrag, durch den er uns in die Werkstatt des Dichter i h, . nach eigensten persönlichen Eindrücken die Ent⸗ tehung Nietzschescher Gedanken erklärend. In den d eln Ten Fragen führen eine politische Rundschau und zwei Aufsätze von Msgr. Grafen Vay von Vaya und ju Luskod und von M von Brandt: jener gibt eine Darstellung von Korea in vergangenen Tagen und am Vorabend des raf ch japanischen Krieges; ire. wirft Rück. blicke und Ausblicke auf den Kampf um Ostasien. Der letzte Teil des Heftes gebört literarischen Besprechungen. .
— Velhagen und Klasings Verlag in Bielefeld und Leipzig ver⸗ anstaltet von dem 1880 zuerst erschienenen Andreeschen All- gemeinen Handatlas eine Jubiläumsausgabe, die fünfte Auflage des beliebten und gediegenen Werkes. Der ganze Atlas soll in 6 wöchentlichen Lieferungen zu je 50 geliefert werden, doch werden auch Doppellieferungen zu je 1 M in Zwischenräumen von 14 Tagen ausgegeben werden. Der kartographischen Darstellung der Heimat soll auch in dieser Auflage die größte Berücksichtigung zu⸗ teil werden, indem der Atlas Länder,, Staaten⸗ und Provinz⸗ karten der deutschen Bundesstaaten in großem Maßstabe bringen wird. Als Ergänzungen zu der letzten Ausgabe sollen hinzutreten; eine neue physische sowie eine geolozische Uebersichtekarte von Mitteleuroya; völlig neubearbeitet werden die Karten der Schweiß. von Norditalien und Westfrankreich, in zusammen fünf großen Blättern erscheinen, sowie eine Karte von Dänemark im Maßstabe von 1: 1 Mill. Neu⸗ bearbeitet sind ferner die Karten der deutschen Kolonien in Afrika; Togo, Kamerun, Deutsch-⸗Ostafrika und ⸗Südwestafrika sind auf 3 großen Blättern dargestellt. ist genau durchkorrigiert und ergänzt.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln.
Tropenmedizinische Ausstellung.
Gelegentlich des vom 5. bis 7. Oktober tagenden Kolonial kongresses wird das Institut für Schiffs. und Tropenkrankheiten zu ,,. in den Räumen des Reichstagsgebäudes eine tropenmedizinische
usstellung veranstalten, um einen Ueberblick über die großen Fort schritte zu geben, welch; die Tropenmedisin innerhalb der letzten Jahre zu verzeichnen hat. Bekanntlich wurde dieses hom Reich fubpentionierte Institut im Jahre 1901 vom bamhurgischen Staat gegründet, da unsere stetig wachsenden überseeischen Interessen e ieterisch eine . für das Studium der Schiffs- und ropenkrankheiten forderten. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Anstalt ist es, die angehenden Schiffs und Tropenärzte in Kursen auf ihren Spenialberuf vorzubereiten, da die Universitäten nicht das nötige Unterrichts material been um ein praktisches Studium der Tropenmedizin am Krankenbett zu ermöglichen, während das mit dem Hamburger Institute verbundene Seemanns⸗« krankenhaus hierzu reichlichste Gelegenheit bietet; von ganz be ren, Vorteile ist es ferner, daß der Leiter des Instituts ür Schiffs und Tropenkrankheilen, Dr. Nocht, gleichzeitig der fenarit Hamburgs ist und daher der wissenschaftlichen nstalt die stetige Fühlung mit den . der schiff t ärztlichen raxis gewahrt blelbt. Baß ein Bedürfnis nach einer speztalärztlichen sbildung der Schiffs- und Tropenärzte vorhanden ist, und daß das amburger Institut dieser Aufgabe auch gerecht wird, beweist der mstand, daß während der kurjen Zeit seit dem Bestehen der Anstalt
— Die
Kaftan
schwebenden
Das übrige gesamte Kartenmaterial
bereits einige hundert Aerzte vorgebildet wurden; auch von auslaͤndi⸗ schen Praktikanten wird dag Hamburger Institut für Schiff g. und Tropenkrankheiten viel besucht, obgleich in England und Frankreich ebenfalls derartige Anstalten bestehen. ; Natürlich kann gelegentlich des n,, ,,, . nur eine be⸗ chränkte Auswahl aus dem reichen Lehrmaterial des Instituts zur usstellung gelangen, das Gebotene dürfte jedoch nicht nur für Aerzte, y, auch für Laien von Interesse sein, zumal da erläuternde orträge vorgesehen sind. Außer vielen farbigen r tag hn, auf denen die Erreger der wichtigsten Tropenkrankheiten dargestellt sind, und einer großen Anjahl von ee, wird eine Kollektion tropischer Gifttiere usw. zur Ausstellung kommen, und besonderes , e. dürften fieber⸗ übertragende Mücken und andere Ueberträger von Troypenkrankheiten bieten, die in Aguarien und Terrarien lebend vorgeführt werden sollen; um ängstliche Gemüter zu beruhigen, sei glei bemerkt, daß diese Insekten natürlich nicht infiziert sein werden, sodaß niemand in Gefahr kommt, auf dem Kolonialkongreß Malaria oder gelbes 6. sich zujuntehen. Die Aerite wird außer den im Institut ent⸗ kandenen Apparaten zur Schiffsdesinfektion usw. besonders eine Kollektion nach Mikropbotogrammen gefertigter Fensterbilder inter⸗ essieren, da hier jum Teil noch unpublhziertes und sehr seltenes Pro⸗ tozoenmaterial zur Ausstellung gelangt; auch sollen Mikrostope mit lebenden Spirochaeten, Tryvanosomen und anderen tropischen Parasiten aufgestellt werden.
Das Deutsche Zentralkomitee zur Errichtung von Heilstätten für Lung genkranke hatte beschlossen, dem „Inter- nationalen Tuberkulosekongreß“, der in diesem Jahre in Paris tagen wird, eine Denkschrift über den „Stand der Tuberkulose— bekämpfung in Deutschland“ vorzulegen, und den Geheimen Medizinalrat, Professor Dr. B. Fränkel in Berlin mit deren Herausgabe betraut. Diese Denkschréift ist soeben in dem stattlichen Umfang von 447 Seiten im Selbstverlage des Deutschen Zentral komitees (Berlin W. 9, Eichhornstraße 9) erschienen. Eine Reihe hervor⸗ ragender Forscher hat die einzelnen Kapftel bearbeitet, in denen die Mehrjahl der zur Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland er⸗ 1 Maßregeln ausführlich besprochen sind. Nach einer Ein eitung von Professor B. Fränkel über die Heilbarkeit der Schwind sucht und über die Tuberkulose als Infektion skrankheit sind ing⸗ besondere behandelt: die Tuberkulose in ihrem Verhältnis zur Mor⸗ talität in Deutschland (von Dr. A. Kayserling, Berlin), Vereine und Kongresse (von Professor Dr. Pannwitz, Berlin), Arbeiterversicherung und Tuberkulose (vom Senatgvorsitzenden im Reichsversicherungsamt, Regierungsrat Bielefeldt), Heilstätten, deren bau⸗ liche Anlage und Baukosten (von Geheimem Baurat
Schmieden und Regierungsbaumeister Boethke, Berlin), die Behandlung der Lungenschwindsucht in Heilstätten (von Professor Dr. Moeller, Berlin die Erfolge der Heilstätten für Lungenkranke (vom Direktor der . der Hansestädte 3 Gebhard, Lübeck,, die Behandlung in offenen Anstalten und Zädern (von Professor Dr. Cornet, Berlin und Reichenhall), die Auskunft! und Fürsorgestellen (vom Verwaltungsdirektor des Königlichen Charité, Kraukenbauses zu Berlin und Vorsitzenden des Zentralkomitees der Außkunfts⸗ und Fürsorgestellen für Lungen⸗ kranke in Berlin und Vororten, Geheimem Regierungsrat Ernst Pütter), Erholungsstätten und ländliche Kolonien (vom Vorsitzenden der Landesversicherungsanstalt Hannover, Geheimem Regierungsrat
Gebeimen
Liebrecht), die Srholungsstätte als Mittel im Kampfe gegen die Tuber⸗ ] ö
Sie ; r ; , bbildungen sinb dadurch von krankenhäuser (Heimstätten, Invaligenheime) und Krankenpflege (von
won Berlin),
on Cane die Tuberkulosebekämpfung in der Kaiserlich deutschen
kulose (Bericht der Abtellung für Erbolungsstätten des Vollsheilstätten ˖ beceins vom Roten Kreuz in Berlin), Spezial krankenhaus für Tuberku— löse in den vorgeschrittenen Stadien der Erkrankung, Tuberkulose⸗
Geheimrat, Professor Dr, von Leube Würzburg! Wohnungefürsorge Geheimem Mediniaalrat, Professor Dr. Max Rubrer,
die Bekämpfung der Tuberkulose in der Armee Oberstabsorzt im preußischen Kriegsministerium Dr. Dr. Metzke, Berlin),
v Marine (von Marineoberstabsarzt
Tuberkulosebekämpfung im Kindegalter (von Gebeimem Medizinalrat,
Professor Dr. O. Heubner, Berlin), spezifische Mittel (von Professor Dr. F. Neufeld, Berlin), die Volksb lehrnng als Mittel zur Bekämpfung der Tuberkulose (von Oherstabsarzt a. D. Dr. Nietner, Berlin Maßnahmen detz Reichs zur Bekämpfung der Tuberkulose, die Tuberkulosebekämpfung im Königreich Preußen, in Bayern, in Sachsen, in Württemberg, in Baden, in Hessen, in den Freien Hansestädten Lübeck. Bremen und Hamburg und in anderen deutschen Staaten. Den Kapiteln über die Maßnahmen des Reichs und der Einzelstaaten zur Bekämpfung der Tuberkulose liegt das amtliche Material zu Grunde, das das Reichsamt des Innern und durch dessen Vermittlung die Regierungen der Einzelstaaten eingesandt haben. Der Denkschrift sind im Taiserlichen Gesundheitsamt bearbeitete statistische Tabellen, eine schematische und eine kartographische Ueber⸗ sicht über die Einrichtungen zur Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland beigegeben.
Nie derländisch⸗Indien.
Nach einer Verordnung des Generalgouverneurs von Nieder⸗ ländisch⸗ Indien vom 23. August d. J. ist die wegen Ausbruch der Pest gegen Bangkok verfügte Qugrantäne wieder auf⸗ gehoben worden. Gel Reichsanzeiger vom 8. d. M., Nr. 212)
Theater und Musik. Im Königlichen Opernhause findet morgen nachmittags
um 27 Uhr eine Vorstellung zu ermäßigten Preisen statt; aufgeführt
werden Hänsel und Gretel! und das Ballett. Die Puppenfeen.— Abents wird Mignon“ mit Fräulein Farrar in der Titelrolle gegeben, die Philine singt Fräulein E. Norden vom Stadttheater in Bremen als Gast, den Wilhelm Meister Herr Naval, den Lothario Herr Bach⸗ mann, den Laörtes Herr Nebe; den Friedrich gibt Herr Böttcher, den Jarno Herr Krasa. — Am Montag geht Tann bäuser' von R. Wagner mit Herrn Kraus in der Titelrolle, Fräulein Destinn als Elisaberh, 86 Hoffmann als Wolfram, Frau Plaichinger als Venus, Herrn riswold als Landgraf und Herrn Jörn als Walter in Szene.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Der Schwur der Treue“ von Blumenthal und am Montag Wilhelm Tell mit Herrn Matkowsky als Tell aufgeführt.
Das Berliner Theater unter der Leitung Ferdinand Bonns wird am Donnerstag nächster Woche mit ‚Andalosia‘, einem dramati⸗ schen Gedicht in 6 Akten von Florian Endli, eröffnet.
Das Lessingtheater bringt in nächster Woche Wiederholungen von „Benignens Erlebnie in Verbindung mit „Hanneles Himmel—⸗ fahrt‘ außer morgen abend noch am Dienstag und Donnerstag; am Montag sowie am Freitag werden „Die n, . Ehen und „Die sittliche Forderung“ gegeben, Mittwoch Elgan. Am Sonnabend geht Hermann Sudermanns neues Schauspiel Stein unter Steinen“ zum ersten Male in Szene und wird am nächstfolgenden Sonntag und Montag wiederholt. Als Nachmittagsvorstellung ist für morgen das Schauspiel Die Weber“, für nächstfolgenden Sonntag ‚Rosenmontag“ angesetzt.
Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wird morgen nachmittag Grillparzers Märchenstück Der Traum ein Leben“ gegeben und am Dienstag, Freitag und nächsten Sonntagnachmittag wiederholt. Morgen abend sowie am Vonnerstag geht Shakespeares Wintermärchen“ in Szene. Am Montag wird Anzengrubers Volksstück, Der G'wissens⸗ wurm, Sonnabend und nächsten Sonntagabend Flachsmann als Grzieher! aufgeführt. — Das Schillerthegter N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater) bringt morgen nachmittag Fuhrmann 3. Abends ‚Hofgunst“. Montag und Dienstag Ibsens Nora“. Am Mittwoch Ft zum eisten Male Otta Ernsts Komödie . Flachsmann als Erzieher in Szene, die am Donuerstag und Freitag wiederholt wird. Am Sonnabend und am darauffolgenden Sonntagabend wird, neueinstudiert, Jon Lehmanng Komödie „Augen rechts!! in Ver⸗