1905 / 234 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Großhandelspreise von Getreide an deutschen und fremden Bõrsendlãtzen für die Woche vom 25. dis 30. September 19085 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt. 1000 Eg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Da⸗ egen or⸗ woche

Woche 25.30. Sept. 1905 Berlin.

gen, guter, gesunder, mindestens 712 e ö. ö. . 755 Hafer, * 21 2 450

Mann heim.

Roggen, Pfälzer, russischer, bulgarischer, mittel ..

23 . rus . amerik., rumãn. mittel.

. beblscher / wn rttemnbergi cher, mittei ... e, badische, Pfälzer, mittel Wien.

Pester Boden 119,11 i, ,. . fer, ungarischer 1 . 11656 erste, slovakische 157,40 Mais, ungarischer 148 85 Budavest. Roggen, Mittelware Weizen, =

153, 40 172,00 142, 44

g das 1. 153,30 3 daz i. 17621 daz ĩ 141.5 1600s 185,5 15375 16751

157,62 184,19 152,50 165, 00

118,265 154,85 116,56 157,40 148. 83

O5 108,05 2 138,69 108, 05 106,35

e guter . er⸗ 8 Fu 14375

Mais,

los 20

71 bis 72 kg das hl Roggen 2 .

Weljzen, Ulka, 75 bis 76 Eg das hl Riga.

Roggen, 71 bis 72 Eg das hl men, ,,

Paris. Roggen lieferbare Ware des laufenden Monats I

Weizen Antwerpen.

113.32 125 35

12335 3 156.75

137.54 13776 73 139 35 255 142 15 143575 14325 i44. 1s 14365. 37

120,46

144.76 168,65 109, 52 111,73

ww anischer Winter⸗

136, 15 132,24 124,99 11477 134305

englisches Getreide, Mitter 2 196 Marktorten (Gazette averages)

Liverpool.

russischer roter Winter

149,99

37 144.53 27 153 3 ia. 33

i] a9

1561.85

141,653

3 11685 105 6 14336 1633 Ibs io

Gerste, Futter⸗ Mais

130,18 130,76 133,74

Weizen, Lieferungsware . S6, 38

Mais

138 64 137,42 138,32 139, 83

97, 65

Sep Weizen Lieferungs ware *

Mais 2 Buenos Aires.

124,73 S9, 09

122, 94 S8, 20.

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weijennotiz an der Londoner Pro⸗ duktenboörse 504 Pfund . für die aus den , an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide (Gazette averages) ist 1 Imperial Quarter Wetjen 480, Hafer 312, Gerste 400 Pfund engl. angesetzt. 1Busphel en 60, 1 Bushel Mais 56 Pfund englisch; 1 Pfund englisch 455,5 g; 1 Last Roggen 2100, Weijen 245650, Mais 2000 Eg.

Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einjelnen es angaben im R nzeiger ermittelten wöchentlichen Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse ju Grunde gelegt, und jwar für Wien und Budayest die Kurse auf Wien, n und Liverpool die Kurse w ,. für Chicago und

ork die Kurse auf Neu Jork, für Odessa und Riga die Kurse

auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse

Ren lätze. se in Buenos Aires unter Berücksichtigung der oldpr mie.

. /

man

Mannigfaltiges.

Berlin, den 4. Oktober 1905.

Die Sultanin Nyawingi von Mpororo in Deutsch⸗ Ostafrika. Schon durch Stanley, Emin Pascha und Stuhlmann war die Existenz einer geheimnisvollen Sultanin oder Zauberin namens Nyawingl in Mpororo bekannt, obne daß es diesen Reisenden oder später den in Bukoba garnisonierenden Europäern 8 lungen war, sie selbst zu Gesicht zu bekommen. In einzelnen Fällen. war Durchreisenden, eine falsche weibliche Perfon als Nyawingi gejeigt worden. Erst im vorigen Jahre gelang es dem Stationschef von Bukoba. Oberleutnant von Stuemer, die Sultanin selbst zu sehen. Ueber dieseg Besuch in dem Dorfe ö in Mpororo berichtet er im „Deutschen Kolonialblatt“ olgendes:

. Der Grund meines Besuches war, abgesehen von dem Interesse,

das ich an dem geheimnisvollen Wesen hatte, vor allem der, daß sie

einer von mir abgeschickten Patrouille Wegezoll auferlegt hatte, und daß der ungeschickte Führer der Patrouille ihren Forde= rungen entsprochen hatte. Sie auf das Ungebörige ihres Betrageas binzuweisen, war meine Aufgabe. Bei dem Nahen der Expedition ertoͤnte aus dem kleinen Dorfe Trommelklang; ich ritt an den Eingang des Dorfes heran, und aus dem hinteren Abschnitt aus den Häusern hervor erschienen drei kleine Jungen, die Trommeln umgehängt hatten und sie fortgesetzt schlugen. Ihnen folgte ein altes Weib mit sonderbarem Aufputz, um den Hals und auf dem Kopf Perlenketten von roten, weißen und blauen Perlen, wie ste die Araber ins Land brachten, bekleidet mit einem in Fett getränkten Fell; in der linken Hand trug sie drei kleine Speere und in der rechten einen etwa 30 em langen, perlenumwundenen Jauberstab. Die Jungen trommeln, die Alte bewegt sich im Tanz- schritt, sich hin.! und herdrehend, dabei schrecklich singend und die Augen verdrehend, gleich wie im Rausch auf mich zu. Auf mein Gebeiß hört man mit dem Trommeln auf, und als ich durch den Dolmetscher nach Nyawingi fragen lasse, erhalte ich zur Antwort, die große Sultanin Nygwingi sei da und auch willens, mich zu empfangen. Ich sage darauf, ich würde jetzt ins Lager gehen und ihr dann sagen lassen, wann ich zu ihr käme. Die Alte, die sich als Dienerin der Nyawingi selbst bejeichnet, folgt der Karawane singend und ihre Speere und den Zauberstab schwingend auf die Höhe über dem Dorf, wo ich mein Lager aufschlagen will. Mit wunderbaren Gesten bespricht sie den Platz; als ich sie wegjagen will und mich erkundige, was der Hokospoküs bedeuten soll, läßt sie mir unter Grinsen sagen, sie weihe den Platz, damit die Expedition und vor allem der Bwang Mkuba, d. h. großer Herr, Glück und Gesundbeit behalte. Schließlich schenke ich ihr einen kleinen Spiegel für ihre Freundlichkeit, und damit entfernt sie sich umgehend, tanzend und taumelnd, und noch aus dem Dorf beraus hört man ihr klagendes Singen. Bald darauf schicke ich hinunter, um sagen zu lassen, daß ich nun käme. Ich gehe mit meinem schwarzen Feldwebel und dem Dolmetscher zum Dorf und werde sofort von auf— passenden Leuten bemerkt und sehe, wie es im ganzen Dorfe wimmelt. Bei meinem Nahen ertönt auch sofort wieder das Trommeln, und die tanzende Alte erscheint. ö . ö

Das Dorf ist in verschiedene Höfe eingeteilt, die durch Zäune voneinander getrennt sind und nur ganz enge Türen haben. Nachdem ich den ersten Hof durchschritten und durch die Tür des zweiten Zaunes mich durchgejwängt hatte, stehe ich vor einer Hütte, die besser gebaut zu sein scheint als die andern und mir als die der Sultanin bezeichnet wird. Sie ist eine Grashütte in der üblichen Bienenkorbform mit sehr kleinem Eingang, der aber sauber aus Schilfrohr geflochten und mit Fuhdung verschmiert ist. Das Innere der Hütte zeigt, nachdem ich mich an das Dunkel gewöhnt hatte, den gewohnten Bau: Schilfgestell verräuchert, die Wand ringsherum in etwa 11 m vom Boden aus eben⸗ falls mit Kuhdung verstrichen, am oberen Rande einfache Ver⸗ zierungen mit den Fingern geformt. Der Fußboden ist mit Sras bestreut, in der Mitte sieht man die Feuerstelle, doch ohne Glut. Rechts vom Eingang in Manneshöhe, sodaß man nicht hinübersehen kann, eine geflochtene und mit Kuhdung beschmierte Scheidewand, in deren Mitte eine Türöffnung, die jedoch mit einer Strohmatte, welche schwarze, einfache Figuren reift, verhängt ist. An der Wand über dieser Hürde wie über der attenöffnung hängen allerlei Kürbis⸗ flaschen, Kräuterbündel, Wildhörner, alles Zaubermittel der gefürchteten Nyawingi. Hinter der geheimnisvollen Wand soll sie sein.

Nach meinem Eintritt, nachdem ich mir meinen kleinen Feld⸗ stuhl hatte kommen lassen, auf den ich mich vor der Wand nieder⸗ ließ, fragt die Nyawingi ihren Katikirs, d. h. Minister, ob ich da sei und wer ich sei. Mein Dolmetscher übersetzte mir das sofort. Sie spricht in hohem kreischenden Tone, der allmählich leiser wird und schließlich in Fistelton übergebt. Ich sage ihr nun sofort, woher und weswegen ich käme, und erkläre ihr, da ich nicht gewohnt sei, mit e, ee, . zu verhandeln. Sie solle heworkommen, damit wir unsere Angelegenheiten Auge in Auge besprechen können. Sie sagt darauf, ich solle alles binausschicken, eist dann würde sie sich zeigen. Als ich ihr dann erkläre, daß ich das wohl tun würde, aber da sie mich nicht verstehen könnte, müßte wenigstens der Dolmetscher bleiben da erklärt sie, wenn ein farbiger Mann sie sehe, müsse er sterben. Ich antworte ihr dann: so wollten wir unsere An-

elegenheiten jetzt besprechen, und dann werde ich die Leute hinaus- E. damit sie erscheinen könne. Auf mein Befragen gibt sie nun an, Nyawingi sei sie und ein Geist, die Tochter des Sonnengottes Kasoba, ihr Wohnsitz sei in den Wolken, aber sie komme zur Erde und könne überall hingehen, wohin sie wolle; im , . sei sie hier, aber in demselben Augenblick werde sie in Bukoba sein; menschliche Eltern habe sie nicht, sie stürbe auch nicht, auf der Erde müsse sie allerdings auch Nahrung zu sich nehmen, dann trinke sie Milch. Ihr Kleid seien die Wolken, und das Gewitter sei ibr Schlag, sie herrsche über Mpororo, und auch die Europäer, von denen sie allerdings noch keinen gesehen, seien ihre Kinder, sie habe sie aber ganz gern. Das alles wird in der kreischenden Weise vor⸗ gebracht; nach jeder Frage meinerseits, die ich in Kisuaheli gegeben habe und die der Dolmetscher in Kipororo weitergibt, gibt es eine lange Pause, bis die klare Antwort erfolgt, die mir dann sofort wieder übersetzt wird. ; . ö

Ich entgegne ihr: wenn Europäer in ihr Land kämen, müsse sie ihnen friedlich gegenübertreten, müsse ihnen bei allen Dienstleistungen, vor allem bei der Verpflegung, behilflich sein und dürfe auch nicht im Streit mit den Nachbarn liegen. Vor allem sei es ihr nicht erlaubt, Wegezoll zu erheben, wie sie daz letzthin =. Darauf sagt sie mir wieder, in ihrem Lande werds sie

egezoll nehmen, so viel sie wolle, und ich solle ihr jetzt auch so⸗ fort solchen geben. Als ich ihr nun ernst entgegenteete und sie auffordere, soseñk als Zeichen ihrer Unterwerfung und als Buße für den neulich erhobenen Wegezoll zehn Rinder zu stellen, macht sie lange Gegenreden, behauptet, das brauche sie nicht, und sie werde mich strafen. Bei der nunmehr folgenden heftigen Auseinandersetzung wird sie hinter ihrer spanischen Wand immer aufgeregter, kreischt heftig, droht mir und allem, was in der Hütte ist, mit dem Tode, rasselt wie mit Eisen, will aber nicht klein beigeben. Unterdessen habe ich leise Befehl gegeben, daß Soldaten unauffällig außen um die Hütte treten sollten, da ich annahm, daß hinter ihrem Verschlag vielleicht eine geheime Oeffnung nach außen führe, durch die sie sich flüchten würde. Als mit mitgeteilt wurde, daß mein Befehl ausgeführt sei, erkläre i ihr, meine Geduld sei zu Ende; in demselben Augenblick reiße i die Matte herunter, der Feldwebel reißt ein Stück von der ge⸗ ochtenen Scheidewand ein, und im Dunkeln, das mit Blicken nur chwer zu durchdringen ist, sebe i plötzlich, wie eine Frau mit ihrem Arm, hoch erhoben, mit Kupferringen geschmückt, glänzende Eisenstäbe schwingt, mir nach dem Gesicht schlägt und sich dann unter

heftigem Kreischen in das trockene Gras des Lagers einwühlt. Dabei

9

ruft fi was mir der aufmerksame Dolmetscher sofort wiedergibt, olle von außen die Hütte aufbrechen, schreit im mer lauter, be-

sonders als ich nun eindringe und sie fassen will, und in demselben

Augenblick gleitet sie wie eine Schlange durch das Gras nach der

andern Seite in den Winkel, fast gegenuber der Tür; dort richtet sie i. auf und sitzt da, mit großen Augen um sich schauend. Dann cht sie zu mir heran, fällt, am ganzen Körper zitternd, vor mir nieder und umfaßt meine Knie, um Schonung flehend. Ich ebf sie, der Dolmetscher sagt ihr, sie solle sich nicht fürchten, lasse sie bor mich hinkauern und vertreibe nun die mittlerweile herbei⸗ gekommenen überflüssigen Gaffer, nur der Feldwebel und der Dol. metscher bleiben bei mir. Jener Katikiro, der anfänglich sich zu uns gehalten hatte, war in dem Augenblick, als ich die Matte herunterriß, aus der Hütte geflohen, auch hörte ich hernach von den Draußen. stehenden, daß alle Eingeborenen aus dem Dorfe fortgelaufen sind. Nun sah ich mir in ö das Wunder, das entschleierte Bild von Salis, an. Vor mit stand ein schlankes, junges Mtussiweib. Als sie vorher auf mich zugekommen war, hatte ich gesehen, daß sie, wie alle Mtussi, ziemlich reh war, von heller Farbe, mit großen Augen, infolge des ewigen Lebens in der Dunkelheit mit tiefen Ringen darunter, von langen Wimpern beschattet, scharfe ausge- sprochene Adlernase, kleinen Mund, schöne Zähne, den Kopf schmückt eine Mtussifrisur; sie erinnert an die bekannte Frisur der Nubier. Sie ist mit einem rotgefärbten, gegerbten Fell bekleidet, auf dem durch Fortschaben der Haare weiße Figuren eingekratzt sind. odale Gesicht spricht von Klugheit und Leidenschaft, der Hals ist schlank, die Büste schön, um den Hals trägt sie eine Kette von großen, weißen Perlen und eine Schnur mit Amuletten, die Schultern sind rund, die Arme schön geformt und schlank. Um das linke Handgelenk trägt sie weiße Perlen und Drahtringe von Messing, die je eine blaue Perle zeigen, um den rechten Arm einen breiten Kupferring, einen aus Messing, einen aus Leder. Unter dem ell erscheint ein schlankes, gut geformtes Bein mit kleinem, chmalem 1 um die Gelenke viel Drahtringe Der Raum, auf dessen Stufe sie jetzt hockt, zeigt das zerwüblte Graslager. Bei näherem Zuseben finden wir dort eine Kürbisflasche mit Hirsebier, den dazu gehörigen Becher (ebenfalls eine Kürbisschale) und sechs Eisenstäbe, die Stäbe, mit denen sie nach mir schlug und mit denen sie vorher hinter ihrem Vorhang rasselte.

Nachdem Ruhe in der Hütte ist und sie mit großen, fragenden Augen vor mir sitzt, erkundige ich mich bei ihr nun, was sie zu sagen habe. Wir seien ja alle gesund und munter, obwohl Nyawingi enthüllt vor uns sitze. Da wendet sie die Sache sehr geschickt und klug, und mit leichtem Lächeln gibt sie folgende Antwort: Nyawingi sei in die Wolken entschwebt, sie sei nicht Nyawingi, sie sei ein Mensch, sei die Dienerin der Nyawingi, und als solche auch bei den Leuten bekannt und von Nyawingi beauftragt, gegebenenfalls für sie zu reden. Ich sage ihr, Nyawingi babe sich eine recht hübsche Dienerin ausgesucht, worüber sie sich außerordentlich freut, und nun erzählt sie auf meine Fragen: Sie beiße Kiakutuma, sei eine Mtussifrau, ihr Vater heiße Kageie, habe früher in Ruanda gewohnt, sei aber vom Kaiser von Ruanda ver⸗ trieben worden und nach Mpororo gezogen, wo er ihre Mutter ge⸗ heiratet babe. Sie selbst sei auch verhelratet gewesen, und zwar mit einem kleinen Häuptling aus der Nachbarschaft, sie habe auch zwei Kinder gehabt, die aber plötzlich gestorben, wahischeinlich er⸗ mordet worden seien. Nyawingi, ihre Herrin. habe aber nicht gewollt, daß ihre Dienerin einen Mann habe, und habe sie deshalb von ihm fortgenommen, dann sei si⸗ eine ganze Weile bei den Nachbarsultanen gewesen, sei aber dem Gebot der Herrin gefolgt und habe sich nicht wieder verehelicht. Jetzt diene sie nur der in, die auch immer da sei, wo sie weile. Sie sei der Mund der Sultanin, und durch sie erfahre das Volk, was Nyawingi wolle und wenn sie, wie z. B. jetzt, fortgehe.

Das alle erzählt sie ruhig mit gutklingendem, etwas müdem, schleppendem Organ. Dann fährt sie fort, auch für mich habe ihr Nyawingi noch, ehe sie entschwebte das betont sie immer wieder ausdrücklich etwas aufgetragen. Die Rinder, die ich gefordert habe, solle ich haben, sie bitte aber, daß eine Reihe von Nachbarsultanen, die sie mir be⸗ zeichnet, ven mir bestraft werde, weil sie ihren Geboten nicht folgen wollten. Ich verspreche ihr zu helfen, aber nur dann, wenn sie mir zusage, daß sie meinen Befeblen nachkommen und auch Bukoba be⸗ fuchen werde. Das Versprechen habe ich, aber es hat ein Jahr gedauert, bis sie nach Bukoba kam. Dann suchte sie im Gras nach ibren Sachen und .. Nyawingi werde zürnen; ich beruhige sie, indem ich ihr zwei Tücher und ein Trinkglas sowie einen kleinen Spiegel schenke, womit sie sich zufrieden gibt. Sehr drollig ist es, wie sie sich nun in dem Spiegel betrachtet und immer binter dem Spiegel nach einem Gesicht sucht.

Am Abend kommt sie, gänzlich verhüllt, begleitet von der alten Hexe und den Jungen unter Trommelschall und umgeben von einer großen Anzahl Speerträger, an mein Zelt. Nach karzer Unterredung kehrt sie ins Dorf zurück; am nächsten Morgen wird mir sofort beim Aufsteben die Nachricht gebracht, Nyawingi sei zurückgekehrt und bitte mich, ibr Lebewohl zu sagen. Sie sei meine Freundin und wünsche mir alles Glück. Zu gleicher Zeit werden die geforderten Tributrinder herbeigeführt. So gehe ich denn vor dem Abmarsch noch einmal in die Hütte, es ist alles wieder hergerichtet wie am Tage zuvor, und aus dem Verschlag tönt die hohe kreischende Stimme, die mir zuruft, ich möge nicht vergessen, ihr Freund zu bleiben, worauf ich erwidere, sie solle stets meinen Befehlen folgen, dann sei das selbstoerständlich; dann lüftet sich die Matte und Kiakutuma schaut lächelnd heraus und reicht die Hand jum Abschied. Nyawingi sei zurückgekehrt, sagte sie, und habe ihr erlaubt, mich noch einmal zu sehen.

Meine Ansicht von der ganjen Sache geht dahin: Es hat früher tatsächlich eine Sultanin namens Nyawingi existiert, die, wie es in Ruanda Sitte ist, abgeschlossen und vor dem Volk verborgen lebte. Nach ihrem Tode hat man unter Verschweigen desselben an ihre Stelle eine Priesterin gebracht, die nun als 6 jedesmal stäcksten Partei das Volt gängelt, indem sie ihm scheinbar den Willen der Sultanin kundtut. So ist allmählich beim Volk der Glaube an die Göttlichkeit und Unsterblichkeit der Nyawingi entstanden und wird von den Großen eifrig geschürt und genährt. Kiakutuma ist fraglos als Priesterin eingesetzt und macht ihre Sache recht gut. Immerhin entbehrt die ganze Geschichte nicht der Poesie, vor allem wie die Macht und Allgegenwart der göttlichen Königin ge⸗ schildert wird. Kiakutuma ist übrigens auch durch diese Komödien⸗ spielerei allmählich selbst in einen Zustand gekommen, der sich in ihren Zügen deutlich ausspricht. Sie ist eine Art Astartepriesterin ge⸗ worden, von deren Gunst wohl mancher Große erzählen könnte, nicht zuletzt der biedere Katikiro, der im entscheidenden Moment es aber doch mit der Angst kriegte.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Washington, 3. Oktober. (W. T. B.) Nach dem Bericht des Ackerbaubureaus beträgt der Durchschnittsstand der Baum wolle 71,20 / 0ꝛ

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Spanien.

Der Generalgesundheitsdirektor in Madrid macht im Hinblick auf die Vorschriften der Artikel 722 und 85 des Reglements über die äußere Gesundheitspolizei bekannt, daß vom 39. August d J. an kein Cholerafall in Danzig vorgekommen, dagegen in Stettin 6. ler aufgetreten ist. (Vergl. R. Anz! vom 16. v. M.

6

Der Generalgesundheitsdirektor in Madrid macht im Hinblick auf die Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheits⸗ . bekannt, daß in Zanzibar die Beulenpest auf⸗ getreten ist.

tterbericht vom 4. Oktober 1808, Vormittags 8 Uhr.

ame der obachtungs⸗ station

Oo Meeresniveau und Schwere in 50 Breite

Barometer stand auf

Wind⸗ richtung, Wind⸗ stãrke

Niederschlag in

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

m Itum

7147.7

S8Wö

Nachts Niederschl.

18,0 SW

5

Nachm. Nlederschl.

mburg.=

7533

SS8Wz3

Nachm. Niederschl.

winemũnde

783 4

Regenschauer

igenwalder⸗ münde

fahrwasser emel .

752.1 750,9

Nachm . Niederschl.

messt bewölkt

780.3

Nachm. Niederschl.

754.4

Regen schauer

nnober

755, 1

Regenschauer

res den. reslan. romberg

755,9

liem ich hester

757 7

halb bed.

Regenschauer

7157.7

bedect

meist bewölkt

7154 0

heiter

meist bewölkt

;;, anffurt, M.

759 4

bedeckt

ziemlich heiter

758,7

3 bedeckt

messt bewolkt

isruhe, B.

7566 3

bedeckt

Gewitter

nchen.

762.1

wolkig

KJ —— * .

Gewitter

tornoway.

w

Regen

(Wiühelmshav.) Regenschauer

alin Head

1416

Regen

(iel) ziemlich heiter

alentia

753,8

bedeckt

Wustrow i. M.) Regenschauer

illy

757,5

bedeckt

(Königsbg., Pr.) Nachts Niederschl.

berdeen..

13749

2 halb bed.

(Cassel)

hields

7142 4

wolkig

(Magdeburg) Regenschauer

olvhead ..

747.1

wol kig

(GrũnbergsSehl.) Nachm . Niederschl.

le d Aix

7162.3

bedeckt

(MHůülhaus., Els.) Regenschauer

t. Mathieu

760,5

bededt

*

(Fridrichshaf. Gewitter

risne;

7162, 2

bedeckt

(Bamberg)

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758 5

bedeckt

Regenschauer

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751,9

z halb bed.

e

714739

bedeckt

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750,1

heiter

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71431

bedeckt

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139 4

Regen

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71497

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746.5

bedeckt

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751,6

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751,7

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4 bedeckt

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75J.5 Windst. wolkenl.

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50,1

NNW 2 wolkenl.

71480

Regen

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bedeckt

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halb bed.

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Regen

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bedeckt

wolkenl.

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6

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bedeckt

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13,3

. Ein Maximum über 762 mm liegt über Südwesteuropa, ein inimum unter 734 mm über Nordwesteuropg. In Deuts

t das Wetter kühl und meist trübe; fast überall ist Regen gefallen. Wärmeres, windiges Wetter mit Regenfällen ist wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

chland

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau.

Station 122 m

Drachenaufstieg vom 3. Oktober 1805, 8; bis 105 Uhr Vormittags:

500m 1000m 2000 m 2500 m 2990m

emperatur (0 3 e. e. Schtgk. Co BDind Richtung. * Geschw. Mps 6

del. Fcht

96 WSW

40

0,6 98 95 N V

6 bis? 7

449 98 WSW

8,1 11.7 98 98 wVSV WSW

8 bis 10.

Untere Grenze der Haufenwolken um 84 Uhr bei 280 m, obere hr wechselnd. Außerdem höhere Wolken. 36

erhöht, daß in der Zahl für 19093 460 200 Tikals, in der für 1904

Sandel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und .

Einfuhrhandel Siams im Jahre 1904 und der Anteil Deutschlands an ihm.

Für die Ein und Ausfuhr von Handelsgütern nach und von Siam bestehen im allgemeinen zwei . der über den Hafen von Bangkok, über den etwa 0 g5 oso des gesamten Außenhandels ge—⸗ leitet wird, und der über die Grenze von Britisch Burma mit Nord- siam. Maßgebend für die Beurteilung des Handels Siams ist jedoch nur der über den hafen von Bangkok sich abwickelnde Verkehr, und auf ihn beziehen sich die folgenden Ausführungen. .

Die Einfuhr im Gesamtwerte von 75 306 557 Tikals weist gegen das Vorjahr mit einem Einfuhrwerte von 6565 417702 Tikals eine Zunahme von 12883 935 Tikals oder von rund 20 0½ο auf. In Ddiesen Zahlen ist der Wert des zu Prägungszwecken eingeführten Edellmelalls mit 11586 go Tikals im Jahre 1594 und 15 088 722 Tikals im Vorjahr enthalten. Bringt man diese Zablen von den erstgenannten Zahlen in Abzug, so ergibt sich, daß die Einfuhr von Handelsgütern im Jahre 1504 665 719783 Tikals gegen 50 328 980 Tikals des Jahres 1903 betragen hat und somit um etwa 330! ge⸗ stiegen ist. Das Ergebnis für das Jahr. 1904 ist daher ein außervrdentlich günstiges zu nennen. Bei der Sinfubr stehen Singapore und Hongkong an erster Stelle, nämlich Singapore mit 25 103 520 Tikals (etwa 30 o/ 1), wovon nur rund 200 000 Tikals auf die Cdelmetalleinfuhr kommen, und Hongkong mit 18 824 959 Tikals (240ñ0), wovon jedoch rund 9 Millionen Tikals auf die Edelmetalleinfahr entfallen. Was die Be⸗ teiligung der einzelnen europfischen Länder an dieser Einfuhr aus Singapore betrifft, so wird man vielleicht annehmen können, daß * davon auf England, n auf Deutschland und ebensoyiel auf die anderen europãischen Lander zusammengenommen entfallen. Einen Anspruch auf auch nur annähernde Genauigkeit kann diese Schäßung jedoch nicht machen; sie ist, wenn man die Einfuhrziffern englischer und deutscher Waren für Singapore heranzieht, fũr Deutschland eher zu günstig als zu un⸗ günstig. Hinter der Einfuhr aus Hongkong steht die aus Großbritannien und Irland nicht viel nach. Sie beträgt 1904 15 347 350 Tikals oder 19,6 00 der Gesamteinfuhr, 1903 10228 269 Tikals oder 1250 /o der Gesamteinfuhr, mithin 5 119 091 Tikals oder 50 e im Jahre 1904 mehr als im Vorjahre. Noch günstiger gestaltet sich für y land das Bild, wenn man in Erwägung zieht, daß die Edelmetall- einfuhr von dort von 3599761 Tikals im Jahre 198603 auf 2033186 Tikals, also um etwa 40 ο zurückgegangen ist.

Die Einfubr aus Deutschland“) beträgt im ganzen 4649 951 Tikals gegen 3529183 Tikals im Jahre 190935 und 29535 780 Tikals im Jahre 1902. Gegen das Vorjahr ist sie mithin um 1 120 768 Tikals oder 31,7 0½0 gestiegen. Dieses günstige Resultat wird dadurch noch

dagegen nur 42 598 Tikals für die Einfuhr gemünzten Kupfers ent- halten sind. Während im Vorjahre die Zunahme der Einfuhr nur 593 393 Tikals betragen hatte, stellte sie sich für das Jahr 1904 auf mehr als das Doppelte dieser Summe; die Einfuhr des Jahres 1902 wird von der des Jahres 1909 um H8 oo der ersteren übertroffen. Die deutsche Einfuhr sst an fast allen Erzeugnissen der Industrie be teiligt und hat sehr überwiegend eine Erböhung ihres Absatzes in Siam zu verzeichnen. Im folgenden sind die Artikel genannt, auf die sich der deutsche Import im wesentlichen erstreckt hat:

Drogen und Chemikalien. ö Baumwollwaren ssämtlicher Arten) 401 385 Glas⸗ und Kristallwaren ... 54 354 G en, und Mutzen. 60 242 old⸗ und Silberwaren 168 872 Eisen. und Stahlwaren 214195 Naschinen 1350 316 145 ö55 Alkoholhaltige Getränke w 299 180. Eine besonders gef Erhöhung ihrer Einfuhrziffer haben demnach baumwollene Gewebe und Eisen.· und Stahlwaren zu verzeichnen. Auch der Absatz von deutschen Maschinen hat sich wieder etwas ge⸗ hoben, wenn er auch noch entfernt nicht die Höhe von 1902 mit 1025424 Tikals erreicht hat. Das außerordentliche Ueberwiegen Englands in diesem Artikel (L120 410 Tikals im Jahre 1904) kommt wohl wenigstens zum großen Teil daher, daß alle in Bangkok be⸗ stehenden Ingenieurfirmen sich in englischen Händen befinden. Zur genauen Veranschaulichung des Anteils des deutschen Handels an der Einfuhr ist eine Uebersicht angefügt, in der der Gesamteinfuhrwert der betreffenden Ware und der Anteil Deutschlands daran für die beiden letzten Jahre angegeben ist: . .

Anteil Anteil Deutsch⸗ Gesamt · Deutsch⸗ lands einfuhr lands

Werte in Tikals

149 305 101 142 26910 15 686 34 234 4617 216 6705 187 4353 117354 27982 54 251 196 819 18424 177 502 S08s 5065 129 236 34 372 S12 839 64713 99 501 920 159 109 420 5737 5304882 85 885 1750 1308553 6757 1ũ1060 1401184 2 465

1722 2440594

204157 825179 3 306

650 2 866 004 78 882 206 497 18776

2053 947 848 394

39192 2 294740 7334 1136

15 352 244 323 86 9360 3357723 95715 1183173 260131 621 325 142164 384 145 79228 435 113 248310 458 387 29541 975 325 60989 311 959 27766 88 9oõ 16272 1562940 145 805 939988 1137 544013 7813 144031 33661 982

1044465 95715 260 131 142164 248 310 594 525

Bezeichnung Gesamt⸗ einfuhr 222 059

73 955 15 088

Munition.

ö

Kunstgegenstãnde

Bücher und Druckchriften 87 163 237 623

1 . und Chemikalien 866 959 Porzellan und Steingut S89 946 Bekleidung gegenstãnde S554 541 Baumwollene Lendentũcher 3 608 434 Bedruckte Kattunstoffe . 916 995 Grauer Schirting 1054385 Weißer De e,, n s Rote Baumwollstoffe . 77 332 Andersfarbige Baumwoll w (7150677 Stückgut aus Baumwolle 1 856 347 Baumwollene Unterjacken 107083 Unbenannte Baumwoll⸗ ö 18G ges Robe Baumwolle. 34 523 Steinkohlen und Koks. 282 065 ahrräder und Zubehör 3 350 lektrische Waren und Apparate ; 245 541 Glaswaren. 268 680 Kurzwaren. . 1002139 üte und Mützen. . 375633 öbel für den Haushalt. 299 951 Gold. und Silberwaren . 274 925 Edelsteine 1483461 Lampen und Lampenteile. 440 403 Lederwaren. 82h66 gg deinenwaren 62703 Maschinen und Teile 88 349 Streichhöõljer . S831 518 Messingwaren. 464 740 Kupferwaren 90 570 Stab- und Winkeleisen 124 690 Eisenplatten. 687 509 Draht, Drahtseil ' 90 722 Gußeiserne Waren. 219 304 Schmiedeeiserne Waren 598 789 111512 k 663 767 56 953 Stahlstangen und Platten 66161 394 268 849

) Nach der deutschen Statistik betrug der Wert der deutschen

s5 I2s 39532

388 799

135 916

4184 3322 1450 b 253

17292 4679

498 282 562 147 128 482

241481 1095809

und ; 43 295 22019 84 863 231

1904 Anteil Deutsch⸗ lands 452 136

660 1074 66 256 7829 36 4682 32 513 11928 35 635 817 4905 14010 17 387 58 886 11305

12 667 23 656 661 41653 256 594 70 50 53 600 104002 64 661

1903

Anteil Gesamt⸗ Gesamt⸗ einfuhr ö. einfuhr Werte in Tikals 17615 2365469 124 495 8 602 265 532 58 267 433 954 8276 50 161 14517 503 837 41005 202 678 13 665 416202 22 008 4776 329 2105 285739 1069 2304079 6 888 152 421 16368 212899 46371 286 0388 2368 830

760 370 355 595 224 854

51342 262 917 260 0987 174133 266 662 155 248

Bezeichnung

213 525

72 450 240 302 399 979

64571 407 178 182 569

Unklassifizierte Stahlwaren /) ——/—) e, . w

nklassisizierte Metallwaren Musikinstrumente arben und Farbstoffe .

reib⸗ und Druckpapier. Andere Papierwaren. 319 155 Lebensmittel 4574 102 wirn⸗, Garn und Stricke 268 851 Seidenwaren, Stückgut 1 900783 Desgl., unklassifiziert 91 016 1 211 530 Schreibmateria 243 249 , g een 2521 977

abak, Zigarren und Zi⸗ 661 021

ü Regenschirme . 275 0904 Wachs und Kerzen. 261 188 Holzwaren (außer Möbel) 39 209 Wollenwaren .. . 217 543 255 8912

Bier. Wein 135 042 Kognak. w . Andere alkoholische Ge⸗

trãnke J 7651 41832 5967

2053 599 308 700 3444 606 705583.

(Nach einem Bericht der Kaiserlichen Ministerresidentur in Bangkok.)

18277 11176 27381 620

36 289 46 823 46 384 112 496 63 439

Unklaffiñzierte Waren

Rußland.

Zolltarif ierung von Waren. Nach einem vom Finanz- minister bestätigten Beschlusse der Tarifkommission vom 11. Auguft d. J., Nr. 237, ist der in Anmerkung 1 zu Artikel 209 des Zoll- tarlfs vorgesehene Suschlag von 50 v. H. nur von solchen genaͤhten Pelzen zu erheben, die aus den Fellen mehrerer Tiere zusammengesetzt sind oder die doch jedenfalls nicht das Aussehen eines Felles haben. Dagegen sollen Pelje jeder Art, die in einzelnen Fellen bestehen, auch wenn diese Felle durch Nähen zugerichtet oder wenn abgerissene Stücke an sie angenäht sind, der Verzollung nach den entsprechenden Punkten des nr. 56 des Zolltarifs ohne den Zuschlag von 50. v. H. unterliegen. (Zirkular des Zolldepartements vom 18. August d. J, Nr. 17463.)

Der Brennereibetrieb im Greßherzogtum Luxemburg 1904.

Die Zahl der in der Kampagne 199304 im Betriebe gewesenen Brennereien betrug 1125. Darunter befanden sich 587 landwirt- schaftliche Brennereien (1992 93; 637), welche Getreide und Kartoffeln verarbeiteten, während der Rest Früchte, wie Kirschen, Birnen, Aepfel, Traubentrester und Weinhefe zum Abbrennen verwendete.

Die in den beiden letzten Kampagnen verarbeiteten Stoff mengen waren:

Kampagne 1902 03 1903/04

Ad 500 kg 138 800 kg

3 680 lo0. 4933 399.

317100 Kernobst 2745 hl

4590 hl 4148 Traubentrestee .. 3715 . 2584. 11 11 (Rapport Génsral sur la Situation de l'Industrie et merces du Grand-Duché de Luxembourg.)

Kartoffeln .. Getreide Mais und Dari! Steinobst

du Com-

Zwangs versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen die nachbe zeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Utrechter Straße, dem Bauunternehmer August Joseph gehörig, 629 a. Mit dem Gebot von 62 600 M bar und 32509 M Hypotheken blieb die Terrain und e, , ,, m. b. H., Mark⸗ rafenstraße 48, Meistbietende. Aufhebung: Klopstock⸗ 1. 35, dem Schlächtermeister Ferdinand Dähn gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht IJ Berlin standen die nachbenannten Grundstücke zur Versteigerung: Köpenicker Straße in Mahlsdorf, dem Robert Sachwek ebenda gehörig. Mit dem Gebot von 410 M bar und 459 Æ Hypotheken blieb Rentier Karl Winkler in Hermsdorf i. M. Meistbietender. Aufhebung: Berliner Straße 1466 in Weißensee, dem Architekten Franz Schier gehörig.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 18 637, nicht recht⸗ zeitig gestellt 719 Wagen.

In Oberschlesien sind am 2. d. M. gestellt 7558, nicht recht⸗ zeitig gestellt 6 Wagen.

Die Bayerische Notenbank setzte, laut Meldung des 3 6; 5 den Wechseldiskont auf 5 o, den Lombardzinsfuß au o fest.

Die Sächsische Bank hat, laut Meldung des W. T. B.“, . auf 50/0 und den Lombardzinsfuß auf 60ᷣ0 er ;

Der Aufssichtsrat der Aktiengesellschaft Weser hat laut Meldung des . W. T. B.“ in seiner gestrigen Sitzung be⸗ schlofsen, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von Ho für das verflossene Geschäftsahr vorzuschlagen.

Laut Meldung des W. T. B. betrugen die Einnahmen der Canadischen Paetfie⸗Bahn in der letzten Woche 1606000 Dollars (329 000 Dollars mebr als i. V).

Parit, 3. Oktober. (W. T. B) Dem Tempg el sind von einem hiesigen Komitee von Bankiers und Kreditinstituten kürzlich die Bedingungen einer neuen russischen Anleihe erörtert worden. Die Anleihe soll, wie das Blatt weiter berichtet, 1800 Millionen Franks betragen und gleichzeitig in

rankreich, Deutschland, England, Nordamerika und Holland zur mission gelangen; die Hälfte, 900 Millionen, soll Frankreich vorbehalten werden. Falls infolge der Kursdifferenzen der russischen Rente auf den verschiedenen Pläßen nicht überall derselbe Emis kurs festgesetzt werden könnte, wurde die Anleihe auf den französischen Markt beschränkt werden und eine Milliarde 63 *

Kopenhagen, 3. Oktober. (W. T. B.) Die Nationalbank erhöht von morgen ab den Wechseldiskont und den Lombardzinsfuß von 4 bis 4 0/0 auf 5 bis 5 o / o.

New Jork, 3. Oktober. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche 6, h . Waren betrug 98520 000 Dollars gegen 13 410 000 Dollars in der Vorwoche.

Wien, 3. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der Qester⸗ reichisch ⸗Ungarischen Bank vom 30. September (in Kronen). Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 23. September: Notenumlauf 1771 995 009 (Zun. 98 944 000), Silberkurant 293 722 000 3 494 000), Goldbarren 1 093 028 000 (Abn. 15 428 000), in Gold zahlb.

Ausfuhr nach Siam 1904 4,4 und 1803 2.9 Millionen Mack

Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 526 813 000 (Zum.