1905 / 235 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Karthaus und Brilon sowie der Katasterlandmesser Albath in Gumbinnen zum Katastersekretär daselbst.

Dem Katasterkontrolleur Klamka in Breslau ist die Verwaltung des Katasteramts in Hoya übertragen worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bei der Geologischen Landesanstalt zu Berlin ist der außeretatsmäßige Geologe Dr. phil. Wilhelm Wunstorf zum Bezirksgeologen ernannt worden.

Ministerium des Innern.

Dem Landrat Grafen von Roedern ist das Land⸗ ratsamt im Kreise Nieder⸗Barnim,

dem Landrat Parthey das Landratsamt im Kreise auf. Die Eingeborenen erklärten auch, dieses Haus würde von den Malayen bewohnt, die in einem Boot wie die Weißen kãmen; augenblicklich seien sie nicht da, sie seien weggefabren, als die Siar gekommen wäre. Es gebe sehr viele Paradies dögel

Schwerin a. W. übertragen worden.

Oberrechnungs kammer.

. * ö.

Der bisherige Eisenhahnrechnungsrevisor Stamm aus

Erfurt ist zum Geheimen Rechnungsrevisor bei der Königlichen Oberrechnungskammer ernannt worden.

Bekanntmachung.

14 Juli 1893 (G-⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis , daß auf das Aktienkapital der Cöln⸗Bonner

reisbah nen aus dem Betriebe derselben im Rechnungs⸗

jahre 1904 ein Reinertrag nicht zur Verteilun gelangt ist, und sich daher ein kommunalabgaßepflichtiges Reineinkommen für das Jahr 1905 nicht ergeben hat. Cöln, den 30. September 1905. . Der Königliche 6

Altmann.

Aichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Oktober. Der Bundes rat versammelte sich heute zu einer Ple nar—⸗

Justizwesen Sitzungen.

Cholerafälle beträgt bis jetzt, wie am 3. Oktober, 261, von denen 89 tödlich verliefen.

Die Bevollmächtigten zum Bundegrat, Königlich sächsischer Staats⸗ und Finanzminister Dr. ger, Großherzoglich badischer Präsident des Finanzministeriums Becker, Groß—

herzoglich mecklenhurgischer Dberzolldirektor Lorentz, Herzoglich

reußischer Staatsminister von Hinüber, Fürstlich lippischer Staatsminister Gevekot und Bürgermeister der Freien und

gekommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Tiger“ gJestern von Tschenglin nach Hankau abgegangen.

Samburg.

angenommen. Dentsche Kolonien.

Aus Windhuk in Deutsch-Südwestafrika wird dem d zu d . W. T. B.“ zufolge m. daß . Karl vor der Mändung des Raju Anker geworfen. Die Einfahrt si den

Rothaug, geboren 16. Dezember 18578 zu Neu⸗Ulm, früher in der Königlich bayerischen Telegraphenkompagnie, am 1. Sk⸗ tober im Lazarett zu Keetmanshoop an Typhus ge— storben ist.

Der Kaiserliche Bezirksamtmann in Friedrich-Wil⸗

helms hafen (Seutsch⸗ Neuguinea), Regierungsrat Stuckardt berichtet über eine im Juni d. J. von ihm unter—

Kolonialblatt“ mitteilt, folgendes:

Am 11. Juni 1905, Morgens 6 Uhr, ging ich mit dem See— ftern! nach der Insel Karkar in See, um Polizeisoldaten und Arbeiter nach Ablauf ihrer Dienftzeit in die Heimat zurückjubringen. Die Absetzung der Leute nahm etwa eine Stunde in Anspruch. Sas Fehlen eines geeigneten Ankergrundes verhinderte eine Erfüllung der Wünsche der Eingeborenen, sich den zum ersten Male vor Karkar liegenden Bouvernementsdampfer ansehen zu können. Segen 4 Uhr Nachmittags ging der Seestern“ in Potsdambafen (TNtumhuan) vor Anker. Der nächste Vormittag wurde durch dienst⸗ liche Besprechungen mit dem Pater Vormann und den dort anwesenden Stationsvorstehern der Neu. Guinea⸗Kompagnie von Pott damhafen, Nubia, Seleo und Walis ausgefüllt. Nach⸗ mittags wurde mit den früberen Polizeifoldaten deren Dörfern ein Besuch abgestattet. Die deutsch prechende Schuljugend be— sichtigte mit größtem Interesse den Gouvernementedampfer. Um 10 Uhr Abends wurde die Fahrt fortgesetzt. Am 13. Juni 1965 egen 9 Uhr Vormittags erreichten wir Walis. Es er— algie hier die Absetzung zweier Polizeisoldaten, die mangels eines Fahrzeuges und geeigneter Verbindung mehrere Monate über ihre Tienstzeit hinaus zurückbehalten werden mußten. Nach 14 stündigem Aufenthalte wurde die Fahrt nach Tamara fort- esetzt und dort gegen 44 Uhr Nachmittags vor Anker gegangen. Es 6 ein kurzer Besuch der Missionsstation.

Am 14. Juni, Morgens 4 Uhr, lichtete der Seestern! die Anker, un nach Waropun zu gehen. Hier war der Kompagnie⸗ dampfer Siar bei seiner letzten Anwesenheit angeblich auf Schwierigkeiten gestoßen, die Bewohner sollen eine drohende Haltung angenommen und die Boote der „Siar“ dadurch veranlaßt haben,

die Insel schnell zu verlassen. Aus diesem Grunde wurde der Platz aufgesucht, um Näheres in Erfahrung zu bringen. Nach Passieren der Barre und der sehr seichten une bis zum Dorfe eilten die Eingeborenen in großer Zahl herbei. Alle Fragen nach dem Vorfall der Siar und einem kürzlich stattgehabten Kampf mit den Aropleuten, bei dem einige Mãänner. getõtet sein sollen, hatten keinen Erfolg Um si Ubr ging der Seestern' nach Leitere o, . Massilia) in See, wo die Ankunft 12 Uhr Mittags erfolgte. ie Lagune, in der sich die Pfahlbauten der Bewohner befinden, wird nur durch einen schmalen Sand. strand von der See getrennt. Anlaß jum Aufsuchen des Platzes bot die Erzählung des Stationsvorstebers Steffens, daß sich dort drei Malayen jur Ausübung der Jagd auf BVaradies⸗· vögel befänden; die Aropleute hätten erzählt, wenn sie wieder mit einem anderen Dorfe Streit bekamen, gingen sie nach Leitere zu den Malaven, ließen sich Gewehre geben und würden dann schon ihre Gegner niederwerfen. Bel dem Besuch des Dorfes fiel sogleich ein nach malapischer Art mit niedrigem Dach gebautes Haus

und Krontauben im Busch, und die Malaven hätten einem EGinge⸗ benenen namens Marek ein Gewehr zurückgelafsen, um für sie ju re Marek sei beim Näherkommen des Schiffes in den Busch geflohen. Nach den . der Eingeborenen führen die Malayen Vorderlader. Eine Durchsuchung des Hauses führte zu keinem Ergebnis. Die Eingeborenen erzählten noch, die Lagune diene vielen Krokodilen jum Aufenthalt, die Nachts auf den Gerüsten der eingefallenen Häuser schlie fen, von

In Gemäßheit des 46 des Kommunalabgabengesetzes vom ihnen mit Speeren erlegt würden und ein leckeres Effen abzäben.

Saksak war im Dorfe in großen Mengen vorhanden. Am Ufer waren mehrere Leute damit beschäftigt, Saksak zu bereiten. Aus einem Stück einer geschlagenen Sagopalme wurde das Mark mit einem Steinbeil herausgehauen und sodann in einem

Trog ausgewaschen, der aus dem unteren breiten Teil eines

Palmenblattes bestand. Als Sieb war der Bast der Kokos nußpalme vorgebunden. Aus dem Trog lief das Wasser mit dem aus— gewaschenen Sago in ein darunter gestelltes, wannenartiges Gefäß aus den Flättern des Pandanus, während die groben Rückstände im Trog

zurückblieken. In der Wanne setzte sich der Sago an dem Boden nieder. Das Wasser floß in eine zweite Wanne und von da in die Lagune. Vie Eingeborenen klagten uͤber Belästigung durch die Berg⸗ bewohner beim Fällen der Sagopalmen. Da ihnen das Vorhandensein

eines Gouverneurs und eines Bezicksamts völlig unbekannt war, trat ich mit

ihnen wegen Abgabe einiger Leute in Ünterhandlung, um sie mit den

genannten Einrichtungen bekannt ju machen. Es eiklärten sich auch

Leute bereit, mitzukommen, als sie die im Verhältnis zu den 1 der hiesigen Administration vorzüglichen Aexte,

esser uswp. an Bord des „Seestern· sahen. Eine große

Rolle spielte außerdem die von dem Kapitän gespendete rote Farbe (Mennig) Wie an den anderen Plätzen, machte

sich auch hier anfangs eine große Furcht bemerkbar, daß

sitzung; vorher hielten der Ausschuß für ustizwesen sowie Schiff zu betreten. Sie fürchteten offenbar, ohne ihr Eicverständnis die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für

einfach mitgenommen zu werden. Ez müssen wohl in diesem Punkt schlechte Erfahrungen gemacht sein. Den Gegensatz dazu bildere ein

stattlicher junger Mann, der von seinen Angehörigen gewaltsam am Mitgehen gehindert wurde und deshalb in bittere Traͤnen ausbrach. Gegen 3 Uhr verließ der Seestern' Leitere und ging um 5 Uhr vor . ö ; dem Dorfe Wanimo im Angriffshafen vor Anker.

Vom 4 bis 5. Oktober Mittags sind keine cholera⸗ verdächtigen Erkrankungen oder Todesfälle an Cholera im

preußischen Staat neu gemeldet worden. Die Gesamtzahl der und boten allerlei Waffen zum Tausche an. Ani JI5. Zuni d. J.

Die Eingebgrenen kamen alsbald in vielen Kanus, noch ge— schmückt vom Sigg Sing tags vorher, an den „Seestern“ heran

warde das sehr stark bevölkerte Dorf befucht. Nach einem längeren Aufentbalt unter dem Tabaranhause wurde der, Rückweg zum Strande angetreten. Die Häuser erreichen eine betrachtliche Höhe und sind in Kegelform gebaut. Die Spitze ziert bei den meisten eine Orchidee, won denen mehrere in voller Blüte standen. Auch Ringe von gekeimten Kokosnüssen finden sich um manche Dãcher. Zum Schutze gegen die reichlich vorhandenen Schweine sind die Häuser mit Bretterzäunen umgeben. Die große Anzahl der Weiber und Kinder fiel allgemein auf. Cbenso die Größe und Menge

der Schildkrötenschalen, unter denen sich jedoch fast keine

sachsen: altenburgischer Staatsminister von Borries, Fürstlich mit echtem Schildratt befand. Fs waren fat? nur soge.

Fannte grüne Scha len. Ten begehrtesten Handeleartikel bildeten

gründung abgelehnt, zunächst müßten die bereits angeworbenen erst

gegen 11 Uhr den Angriffshafen und ankerte Nachmittags

um 7 Uhr wieder vor Damara. Unterwegs, kurz nach dem Verlassen des Hafens, wurde noch auf zwei weit außen auf See befindliche Kanus zugehalten, um nachzusehen, ob sich etwa Malayen darin be. fänden. In jedem saß jedoch nur ein 1 in seiner so aus einf leidung. Si gen bekanntlich n ine g Die Bürgerschaft hat gestern den Senatsantrag, be⸗ überaus einfachen Kleidung ie tragen bekanntlich nur eine gelbe treffend Herstellung eines Werftplatzes für die Stettiner Maschinen bau-Aktiengesellschaft Vulkan,

ausgehöhlte Frucht über dem Penis. In großer Angst nahmen sie das Segel herunter und suchten dem vorbeifahrenden . Sceestern“ durch krampfhaftes Rudern zu entkommen. Erwähnenswert ist noch, daß 2 ganz außerordentlich große Herde von Delphinen am Schiffe vorbeizog.

Am 16. Juni 1905, Morgens um 6 Uhr, wurde zunächst das Damara gegenäberliegende Festland aufgesucht und zu diesem Zwecke

Fluß erfolgte mit Kanus. Nach Besichtigung der von der katholischen Mission über den Fluß angelegten Brücke fand eine Vorstellung der auf der Station Tadji seitens der Nen. Guinea⸗Kompagnie be⸗ schäftigten Arbeiter statt. Nach Damara zurückgekehrt, fand fich Pater Erdweg an Bord zu einer Besprechung ein. Sodann wurde noch ein zwischen den Bewohnern der Inseln Äli und Seleo über Fischerei⸗ gerechtigkeiten ausgebrochener Streit entschieden. Die Leute von Selen beklagten sich darüber, daß die All Leute auf den Seleo

, n, ,. ̃ - . umgehenden Riffen Steine aufgerichtet und erklart hätten, nommene Rundreise in seinem Bezirk, wie das „Deutsche z

Seleo-⸗Leute hätten keine Berechtigung, dort zu fischen. Bei der be= kannten geringen Wahrheitsliebe der Eingeborenen und ihrer außer-

ihr Fischgebiet reiche bis zu diesen Grenzmarken und di

ordentlichen Geschicklichkeit, ihnen günstige Momente auszunutzen, hätte sich auch bei langwierigen Verhandlungen der eigentliche Recht. zustand nicht feststellen lassen. Ich habe deshalb angeordnet, daß die Ali,Leute auf den ihre Insel umgebenden, die Scleo-Leute auf den Seleo umschlic ßenden Riffen fischen sollten. Mission, Stations vorsteher und Eingeborene sind hiervon verständigt. Nach einer Re⸗ vision des Dynamitlagerbuchs der Station Selco wurde die Rück— fahrt nach Walis angetreten. Die Ankunft dort erfolgte gegen 385 Uhr. Hier wurden 2 beurlaubte Polizeisoldaten wieder an Bord genommen, denen 2 andere neu angeworbene folgten.

Abends 6 Uhr wurde die Fahrt nach Potsdamhafen an— getreten. Die Ankunft erfolgte am 17. Jimi 1505, Vor— mittags 9 Uhr. Nach zweistündigem Aufenthalt ging der Seestern⸗ wieder in See und traf Abends 7 Uhr in Friedrich. Wilhelms. hafen ein. Am 19. Juni 1905, Vormittags 65 Uhr, wurde die Reise nach dem östlichen Teile des Bezirks angetreten. Bigher war es noch nicht möglich, die Bili⸗Bili Leute für ihre Teilnahme an der Erhebung im Juli 190 gebührend zu bestrafen. Es wurde zunächst Tonstantinhafen angelaufen. Während der Seestern? dort vor Anker lag; suchte ich die Missionsstation Bongu auf und besprach die Bill Bili- Sache mit dem Missionar Hanke. Er erklärte, es fei unbedingt wünschenswert, daß den Bili⸗Bili Leuten ein gehöriger Denkzettel er⸗ teilt werde. Ihr Angebot der Stellung von fechs Leuten fei, wie er sich nunmehr auf Grund der Mitteilungen anderer Eingeborener über⸗ zeugt habe, völlig unzureichend, die Bili⸗Bili⸗Leute hätten mit ihrem Angebot nur bezwecken wollen, die Stimmung des Bezirksamtmanns zu erfahren. Ich ging deshalb westlich der Kepplerspitze mit jwei

Booten an Land, an einer Stelle, wo acht Kanus auf dem Strande lagen, um von deren Infassen Näheres über den Aufenthaltsort der Bili. Bili Leute u erfahren. Als die Boote an den Strand aufliefen, waren alle Eingeborene bis auf einen verschwunden. Ich erkannte in ihm einen Tamol von Regatta und beauftragte ihn, feine Landsleute 5 Da sich deren Ankunft verzögerte, gingen wir zunächst den Strand entlang durch den Fluß Sarekak nach dem Dorf Singor, welches verlaffen war, und weiter bis zu einer Stelle, wo etwa jehn halbfertige neue Häufer standen, die als jetzige Niederlassungen der Bili⸗Bili. Leute bejeichnet wurden. Weit und breit war niemand zu sehen. Bin Habhaftwerden der Leute war ausgeschlossen, das Niederbrennen der Häuser zwecklos. Es wurde deshalb der Rückmarsch zu den Kanus angetreten. Deren Eigentümer hatten sich trotz meiner Anordnung immer n nicht eingefunden, sodaß von ihnen weitere Auskunft ebenfalls nicht zu erhalten war. Ich sieß daher alle Segel und Ruder von den Kanus wegnehmen und nach dem Ser stern, verbringen, um den Leuten für ihren Ungehorsam eine Strafe zuteil werden ju lassen. Segel und Ruder befinden sich hier und werden von den inzwischen wieder eingetroffenen Eingeborenen gegen Früchte wieder eingelöst. Es wurden dann noch vier Angeworbene in der Nähe der Irisspitze in ihrem Heimatedorf abgesetzt und die Weiterfahrt angetreten. .

Am 20. Juni 1905, Morgens gegen 10 Uhr, wurde Kesseloa an= gelaufen. Dessen Bewohner hatten dem Bezirksamt mitteilen lassen, sie würden von den Bergleuten in legter Zeit sehr hart bedrängt. Sie zeigten mir als ihre Gegner die Bergdörfer Chirokat und Meinan, wo gerade Rauch aufstieg. Da jum Aufsuchen dieser Dörfer mehrere

ge erforderlich gewesen wären, mußte ich die Leute auf später der= trösten. Fünf von ihnen ließen sich für das Bezirksamt anwerben. Um 535 Uhr traf der Seestern“ in Finschhafen ein und verließ dieses am 21. Juni 1995, Morgens 4 Uhr. Da sich infolge der Brandung das Landen im Häüongolf zu dieser Jahreszelt sehr schwer bewerd stelligen läßt, wurde bis zur Mündung des Markham durchgefahren, wo der „Seestern um 12 Uhr Mittags vor Anker ging.

Oe sterreich⸗ Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Baron Féjsrvarn wurde gestern vom Kaiser in Audienz empfangen, an der auch der Minister des Aeußern Graf von Goluchowski teilnahm. Der ungarische Minister des Innern Kristoff und der ungarische Justizminister Lanyi sind gestern 11 von Wien nach Budapest zurückgekehrt.

In der gestrigen Sitzung des 5 sterreichischen Abgeordneten⸗ bauses führte bei der fortgesetzen Debatte über die Regierungs⸗ erklärungen der Ministerpräsident Freiherr von Gautsch aug er wolle die Ausschreitungen in Brünn durchaus nicht auf Rech. nung der Parteien stellen, müsse jedoch fesistellen, daß ein Teil der Brünner Bevölkerung sich durch gewissenlose Agitatoren, die sich inn entscheidenden Moment. der Verantwortung zu entziehen wußten, fortgesetzt zu Rubestörungen und Angriffen auf fremdes Eigentum hinreißen ließ, die selbstverständlich unter allen Umständen auf das schärfste verurteilt werden müßten. Die eingeleitete Unter- suchung werde völlig unparteiisch die Wahrbeit 6 und die Schuldigen der verdienten Strafe zuführen. Die umfassendsten Maß⸗ nahmen zur Verhinderung weiterer Ausschreitungen seien getroffen, doch sollten zunächst die bürgerlichen Freiheiten nicht ein- geschrãnkt werden; nötigenfalls werde die Regierung jedoch auch zu außerordentlichen Maßnahmen schreiten. Der Minister⸗ präsident verwahrte die Regierung gegen den Vorwurf mangelnder Voraussicht, appellierte an die moralische Macht der Parteien, die allein die nationalen Leidenschaften einzudämmen vermöge, und erklärte, die Regierung begegne dem ibr in der Nationalttätenfrage bei derantigen Selegenheiten gemachten Vorwurf, die Schuld an dem Ereignisse zu tragen, mit um so *. Ruhe, als sie sich bewußt sei, allen Parteien gegenüber gleiches Recht walten zu lassen. Auf die fest. gegründete sachliche Auffassung der Regierung aber würden die Argumente der Straße in keiner Richtung und in keiner Weise Ein— fluß üben. Während der Rede des Ministerpräsidenten entstand ein heftiger Wortwechsel zwischen Tschechisch⸗Radikalen und De atsch⸗

Argelhalen. . Vömn ber Anme nher, Fal n rn n n, Radikalen. In der fortgesetzten Verhandlung über die Regierungserklãrung . 88141 1 1e cn 1 118 212 6 527 5 z z 1 i . Fi e 2 gab Le k wur? it i Be. Hansestabgt Hamburg Dr. Burchard sind in Berlin an- fahrung zu bringen. Ging Abgake von enten wurse mit de

juröück sein. Nachdem sie noch an Bord die großen Spiegel, das Grammophon des Kapitäns und vor allem einige ihnen gezeigte Stücke Eis gebührend bewundert, letztere auch zum Einreiben des ganzen Körpers benutzt hatten, verließ der Seestern“

sprachen dann die Abgg. Schraffl (Christl. sofiale Vergg.) und Bartoll Italien. Vergg ), worauf die Debatte geschloffen wurde. Der Abg. Graf Sternberg wurde zum Generalredner gewählt. Er begann feine Rede mit einer Polemik gegen den Ministerpräsidenten und den Abg. Lecher und wurde dabei wiederholt von dem Abgeordneten Wolf dur Zwischenrufe unterbrochen. Er forderte dlesen darauf mit drastischen Ausdrücken auf, ihn nicht länger zu unterbrechen, worauf er vom Präsidenten einen Ordnungsruf erhielt. Einen Augenblick spaͤter schleuderte Graf Sternberg gegen Wolf, der ihn neuerlich unterbrach, das neben ihm stehende Wasserglas, worauf ein unbeschres⸗— licher Tumult entstand. Der Präsident wußte die Sitzung auf eine Stunde schließen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung sprach der Abg. Graf Sternberg dem Hause sein Bedauern darüber aus, daß er in der Notwehr sich zu einer unparlamentarischen Handlungsweise habe hinreißen lassen. Seine Handlungsweise sei nur Notwehr gegen den Terroristen des Parlaments gewesen. Der Praäsident entzog den Abg. Grafen Sternberg hierauf das Wort und schloß unter anhaltendem Lärm die Sitzung.

In Brünn fand gestern nachmittag das , . nis des bei den Ruhestörungen schwer verletzten und balb darauf verstorbenen Tischler ge sel ien Pawlik statt, an dem 15 000 bis 20 909 Personen sich beteiligten. Nachdem die Teilnehmer vom Friedhofe nach der Stadt zurückgekehrt waren, hielten, wie W. T. B.“ meldet, die Abgeordneten Sehnal und Reichstädter Ansprachen an die Menge, in der sie diese aufforderten, im Kampfe auszuharren, jetz: aber ruhig aus⸗ einander zu gehen. Der Aufforderung wurde Folge geleistet. Der gestrige Abend verlief ruhig. Schon am Nachmitla war das auf mehreren Straßen aufgestellte Militär bis auf eine Kompagnie wieder in die Kasernen eingerückt.

Frankreich.

Der Ministerpräsident Roudier gab gestern, wie „W. T. B.“ meldet, zu Ehren des außerordentlichen deutschen Gesandten Dr. Rosen ein Frühstück, an dem außer dem deuschen Botschafter Fürsten Radolin saͤmtliche Minister, der Botschaftsrat von Flotow, der Gouverneur von Algerien Jonnart Revoil sowie der Botschafter in Madrid Jules Cambon und verschiedene Beamte des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten und des Finanzministeriums teilnahmen. Der Gesandte Dr. Rosen reiste Abends nach Berlin ab.

Rußland.

Der Kaiser hat, wie die „St. Petersburger Telegr— Agentur“ meldet, an den Marineininister einen Erlaß ge— richtet, in dem es heißt: Marineoffiziere, die durch die bevor— stehenden Reformen den von der w , e höheren Di enstan forderungen nicht genügen, können noch vor Erreichung der festgesetzten Altersgrenze verabschiedet werden. Falls das im Laufe der nächsten n, Jahre eintritt, sind die Offiziere unter festzustellenden günstigen Bedingungen zu pensionieren. : .

In Helsingfors und in anderen Städten Finnlands finden, wie dieselbe Agentur meldet, private Versammlungen

über neue Petitionen zu beraten. Der General⸗

ern ur Fürst Obolenski hat sich kategorisch geweigert, nzunehmen, die dem Kaiser unterbreitet werden zeitig machte die Verwaltung den Finnländern eine ihrer Petitionen in St. Petersburg angenommen werden und daß die Einberufung der Volks— in diesem Jahre nicht autorisiert werden würde.

oronesch veranstalteten 300 Seminaristen einen Aufzug. Eine Menge von Schülern anderer Lehranstalten schlossen fich ihnen an, sodaß die Men sonen anschwoll. Sie hielten den Verkehr mit Straßenbahnen Polizei und Kosaken trieben schließlich die

etitionen a bekannt, daß k

vertretun In B e auf etwa 1009 Per⸗

und Wagen auf; Menge auseinander.

n Baku ist die Lage noch immer nicht normal. Die Einwohner fahren fort, Patrouillen begleiten lassen. Viele Läden sind geschlossen, Plünderung und Mor kommen täglich vor. Die Tataren weigern sich, die Verant— wortung für die Ruhe im Bohrgebiet zu übernehmen und die Opfer zu entschädigen, wenn ein Schuldiger festgenommen worden ist.

Schweden und Norwegen.

Das norwegische Storthing wird am Sonnabend das Karlstader Abkommen beraten. ftenposten“ aus Christiania meldet, inderheit des Spezialkomitees dahin, stader Abkommens so lange auszus einer Volksabstimmung darüber Falle einer Ablehnung dieses Antrags stellt d den weiteren Antrag,

Wie das Blatt geht der Antrag der die Annahme des Karl⸗ etzen, his das Volk sich in ausgesprochen habe. ie Minderheit das Karlstader Abkommen gierung zu ermächtigen, i Norwegen ein Abkommen getroffen werden könne, beiden Reichen Weise beigelegt Schiedsgericht

werden. Vier Mitglieder der Minderheit des Spezi g, daß die Regierung die Ueberweisung Unionsauflösung an ein unparteiisches

vorzuschlagen,

Schweden nach dem wistigkeiten, die nicht auf andere

entstehenden

verwiesen alkomitees stellen ferner den Antra der Bedingungen für die Schiedsgericht in Vorschlag bringen solle.

Amerika. In einer Kabinettssitzung zu Washington wurde über den chinesischen und über die chinesischen seneinwanderungs⸗ daß einige Aende⸗ eingeführt werden

WG T. * oykott amerikanischer Waren Klagen wegen Anwendung des Chine Es wurde beschlo

gesetzes beraten. . rungen in den bestehenden Bestimmungen

Wie das „Reutersche Bureau“ aus T der Geheime Rat gest gestimmt.

Der „Standard“ meldet aus Kalkutta, daß die Be— ß. der Teilung der Provinz In Kalkutta habe ein Auflauf statt⸗ scher Inspektor von dem Pöbel n Personen seien verhaftet.

Tokio meldet, hat ern dem Friedensvertrag zu⸗

wegung gegen den Erla Bengalen wächst. gefunden, bei dem ein gemißhandelt wurde.

Ben Jusef, der Anstifter der Ermordun reichisch- ungarisch Mazagan, stellte sich, wie „Reuters Bu meldet, den Behörden in Mazagan. Jusefs sind bereits gefangen gesetzt.

t des öster⸗ Vizekonsuls Bureau“ aus Tanger Fünf Mitschuldige Ben

Statistik und Volkswirtschaft.

Außen handel des deutschen Zol im Jahre 190

In Heft WI vom 165. Bande der bat das Kaiserliche Statistische jelnen Ländergebieten von Afrit

Der Handel mi 127 000 M) ist in abgenommen hat.

Die Einfuhr von und die den letzten zehn Jahren bestän von 176 Millionen im Jahre 1904, die 1895 auf 32,7 Millio dem Vorjahre betrug die der Ausfuhr 44,1 d. 5 (51,1 Millionen Mark) und den zahlrelchen Auefuhrwar (3.2 Millionen Mark), en Mark), Eisenwaren,

lgebiets mit Afrika

Statistik des Deutschen Reichs Amt den Warenverkehr mit den ein⸗

288 O00 AM, Ausfuhr während die Ausfuhr

a dargestellt. t Abessinien (Einfuhr der Einfuhr etwas gestiegen,

Ausfuhr nach Aegypten haben in ; dig zugenommen. Mark im Jahre 1595 auf 63,3 Ausfuhr von 5,73 Millionen nen Mark im Jahre 19041 gest die Steigerung der Haupteinfuhrwa

Einfuhr ist Millionen Mark Mark im Jahre 1 Gegenüber Einfuhr 10,9 v. H. und ; ren sind rohe Baum wolle Zigaretten (6,3 Millionen Mark). Unter wollene, unbedruckte baumwollene, Waren aus edlen Metallen und

die hauptsächlich in natürlichem robem Korkholz und Eisenerzen Mark im Jahre Jahre 1904 gestiegen. zugenommen.

en stehen obenan: (2.3 Million

Die Einfuhr aus pbosphorsauren Kalt ist von 8095 Millionen Millionen Mark im (0, 9 Million Mark) hat nur Die Einfuhr aus Britisch⸗O auf 2404 Millionen Mark ge ber dem Vorjahre von 3, n. Zum ersten Male erscheinen nim Werte von 2417 000 4 Der Spenialhandel mit Brit ifch. da und Ausfuhr erhebl Mark und die

Algerien, (Phosphat), 1903 auf Die Ausfuhr

stafrika ist von 2, 167 Millionen stiegen, die Ausfuhr dahin aber 6 . Million Mark e in der Ausfuhr dahin frika ist gegen das ĩ Die Einfuhr Ausfuhr 26,5 Millionen Mark Mark im Jahre 1903. (24 Millionen Mark, fausfuhrwaren: Textilwaren.

t in der Ein⸗ betrug 27,8 Millionen gegenüber 29,7 bzw. 1,7 Millionen Qäupteinfuhrwaren sind: traußfedern (1,8 Million waren, Maschinen, Der Spe ʒialha uptsächlich in 6,7 Millionen n deren größter Gegenüber dem Vorj

ich gefallen.

rohe Schafwolle Mack), die Haup Cvankalium, Glyzerin, Klaviere, ndel mit Britisch⸗Bestafrika sst in der Ein— Die Einfuhr (59.3 Millionen Mark) besteht kernen (46,1 Millionen Mark setzt sich aus sehr osten Branntwein (1.5 Million ahre stieg die Ein 419 Millionen Mark) um 61,3 Mark) um 94,3 v. H. k (l, Million Mark), r die Ausfuhr dorthin in gemünjtem Silber Eisenbahnschienen,

üdwestafrika ist nur gering en ist infolge des Auf⸗ illionen Mark gestiegen. ch die erhöhte Ausfuhr von Hafer,

J. Die Ausfuhr

Mark) ist. fuhr von Deukfsch⸗ b. H. und die Ausfuhr Die Einfuhr besteht ohem Kaffee, rohem

derschiedenen

dorthin 4,983 hauptsãchlich in Rautschu achs, Sisalhanf,

leidern, Bier in Flaschen. Einfuhr aus Deu

Marh. ges Tln , . Die Aus

Zunahme ist namentfich dur

Eisenwaren, Maschinen,

fuhr hinge illionen Mark a ?

der Ausfuhr sind von dem eigentlichen Bedarf des Heeres nicht ent⸗ halten Pferde, Canonen. Gewehre, Barronen, Uniformen n a.

Die Finfuhr aus Dent fch. West afrika (65 Millionen Mack, die gegenüber dem Vorjahr um 428 v. O gestiegen ist, bestebt haupt aͤchlich aus Kautscha? (141 Millionen Mark), Palmenkernen E35 go9 6), rohen Kakaobohnen. Die Ausfuhr dorthin (6, 1 Millionen Mark) ist um 1715 9. H. gestiegen. . .

ran zösisch· Westafrika SGesanteinfuhr: 6,2 Millionen Mart. Ausfuhr dorthin: 23 Millionen Mark liefert Erdnũsse, Kautschuk und empfängt Baumwoll waren, Shießpulber, gemünztes Silber. Branntwein.

Die, Einfuhr aus dem Congostaat (11,8 Millionen Marh, die um 31,8 v. 5. egenüber dem Vorjahr: gestie zen ist, best:ht zu 85 v, H. aus Kautschnk. Die AÄuzfQhr (5 3 Mill sn Mick) hat sich um 722 v. H. gegenüber dem Vorjahre gehoben.

Der Handel mit iberia ist nur gering. Die Einfuh— betrãgt 1,5, die Ausfuhr G65 Million Mark.

Die Cinfuhr aus Madagaskar (3,5 Millionen Mach ist egen das Vorjahr (2,2 Millionen Mark erheblich gesste gen; die

1 (176 000 M6 übersteigt die des Vorjahr (I71 000 A) nur wenig.

Der Handel mit Marokko hat in der Einfuhr (55 Millionen Mark gegen 45 Mlionen Mark im Vorjahre) u., in der Ausfuhr (2.5 Millionen Mark gegen 40 Millionen Mart im Voriahre) wesentlich abgenommen. Die Einfuhr besteht bauptsächlich in ge⸗ trockneten Mandeln (1,z, Million Mark), roher Schafwolle, Schaf⸗ fellen, Ziegenfellen, Bienenwachs, die Ausfuhr in gemünztem Silber (. Million Marh, ferner in unbedruckten woll nen Tuch und Zeugwaren sowie Zucker.

Die Einfuhr aus Por tagiesisch-Ostafrika beträgt 38 Mil lionen Mark gegen 23 Millionen Mart im Vorjahre, die Ausfuhr dahin 3,6 Millionen Mack gegen 45 Millionen Mark im Vorjahre. Hauptwaren der Einfuhr sind Kautschuk und Gättapercha (24 Mi lionen Mark, ferner roher Kaffee, Erdnüsse, Haaptw rer der Ausfuhr grobe Eisenwaren, Romanzement, Ban m woll drren.

Aus Portu giesisch⸗Westafrik a wurden Waren im Werte von 91 Millionen Mark gegenüber 635 Millionen Mark in Vorfahre eingeführt, Die Ausfuhr dahin ist mit 19 Millionen Mark bewertet. Die wichtigften Einfuhrwaren find rohe Kakaobohnen (49 Millionen Mark), Kautschuk und Guttaperchr (23 Millionen Mark), serner voher Kaffee, rohes Bienenwachz und Erdnsffe, Ri hauptsãchlichsten Ausfubrwaren grobe Cifenwaren, Schieß paloer, Messer waren.

Der Handel mit Tunis ist im Steigen begriffen und in der Einfuhr mit 1,7 Million Mark gegen 0.7 Million Mark im Voriahre, in der Ausfuhr mit O, 3 Million Mark gegen 8.5 Mill ion Mark im Vorjahre bewertet. Von den Einfuhrwaren sind hervor- zubeben natürlicher phozphorsaurer Kalk, rose behaarte Sch affels. Und Zinkerze, von den Ausfuhrwaren Leder, uabesruck?— wollene Strumpf⸗ waren, grobe Eisenwaren.

Der Handelsverkehr mit dem übrigen Afrika ist nur gering; er beträgt in der Einfuhr 128 659 4, in der Ausfuhr 179 000

Zur Arbeiterbewegung.

Zam Kampf in de- Berliner Elektrizitätsindu strie (gl. Nr. 234 d. Bl.) meldet W. T. B., das in den dem Verbande Berliner Metallinduffrieller anzebörenden Betrseben heute folgende Bekanntmachung angeschlagen werden follt⸗:

Sine Anzahl von Arbeltern der unferem Verbande angehörigen Firmen Siem:ns u. Halske, Aktiengesellsch 't, und der Ill ze meinen Elektrizitãtsgesellschaft haben die Arbeit niedergelegt, weil von ihnen gestellte Forderungen nicht in vollem Ümfa nge * bewilligt werden konnten; sie haben dadurch den Weiterbetrieb großer Werke un⸗ mözlich gemacht. Der Vorstand der Berliner Metalltadustciellen hat nunmehr beschlofsen, sich mit den betroffen Firmen soli⸗ darisch zu erkläcen, und die Schließung der Betriebe der übrigen Ver— bands mitglieder zum 14. angeordnet.

Verband Berliner Metall indastriellec.

Auf Grund obigen Verbandsbeschluffes bringen wir zur Kenntnis un erer. Arbeiter, daß unsere Fabrik am 11. Olober, Nachmittags, geschlossen wird.

Berlin, den 5. Oktober 1905.

Zur Arbeit in den Berliner Elektrizitäts verken haben sich in den letzten Tagen Arbeits will ge in großer Zahl gemeldet. sodaß auf allen Feaftstatio zen der Berliner Glektcizitätäwerk? der Betrieb in bo sen Umfange wieder aufgenommen worden ist, und schon erwogen wird, die Feuerwehrmänner und andere zur Aushiffe herangejogene Personen wieder zu entlassen. Die Straßenbahnen verkehren wieder fahrplan. mäßig. Die Auszahlung der rückständigen Löhne an di auzstãndigen Arbe ter der Elektrizitãts zefellsch i ften erfolgte gestern vormittag ohn; Zwischenfall.

Aus Hangover wird dem W. T. B“ telegraphiert: In der Egestorfer Maschinenfabrik ist es vor einigen Tigen zwischen den Fräsern und der Verwaltung zu Lohnstreitigkelten gekommen, in folge deren der größte Teil der Fräser die Arbeit einstellte. Gestern wurden Eatlassungen in großem Maße vorgenom mea. Die Zihl der Streitenden und Entlaffen:n berät etwa kauafend.

Der Ausstand der Schreiner in Düsfeldorf ist, wie die Frkf. Ztg.“ erfährt, gestern nach einer Dauer von drei Mon aten be- endet worden. Die Arbeiter nahmen bedingunzsloz die Arbeit . 1 ut

Die Mankthelfer der Leipziger Buchhandlungen sind, wie die Rhe Westf. Itg- erfährt, in eine . . und haben sämllichen Geschäften einen Lohntarif vorgelegt. Für den Fall, daß dleser abgelehnt wird, haben si: mit dem Ausstand gedroht. w Verband der Säch sisch⸗Thüringischen Web ere len in Greiz hat, wie B. T. B. meldet, von? der Ablzhnung des neuen Lohntarifes durch die Arbeiterschaft jetzt offiziell Kenatnis erhalten und seinerselts weitere Verhandlungen als zweckloz zurũckgewiesen, weil die in den einzelnen Ortsgruppen ge⸗ machten Zugestãndnisse Das Ultimatum biloeten. Der Arbeiter schaft wurde zugleich eröffnet, daz alle Zugeständnisse als zurũckgezogen zu gelten haben, die der neue Tarif enthiest, daß aber dieser Tirif nebst den allgemeinen Arbeitsbedingungen fofort in Kraft treten soll, sobalꝰ sich die Arbeiterschaft noch zur Annahme des Tarifes in der endgültig festgesetzten Form bꝛreit erklärt (val. Nr. 232 d. BI.).

In Kronstadt siad, dem W. T. B. zu olge, die Safen⸗ arbeite r. don neuem in den Ausstand getreten. Auf den Auslands dampfern ist die Arbeit eingestellt worden.

Kunst und Wissenschaft.

Die Sammlungen des Antigua riums im Neuen Museum sind wegen Ueberführung in die dafür neu eingerichteten Räume vom 5. 8. M. ab bis auf weiteres für daz Pabliku nm geschlossen.

Um die archäologischen Studien zu beleben und die anf aulich. Kenntnis des klassischen Altertums möglichst zu verbreiten, . um für das Archäologische Institut leitende Kräfte und far di⸗ vater⸗ ländischen Universitãten und Museen Vertreter der Archäologie heran- jubilden, sind mit dem Kaiserlichen Archãologĩischen Fan ern fünf jährliche Reisestipendien, ein jedes im Betrage von dreitausend Mark, verbunden, die den nach tehenden Bestimmungen . vergeben e. sollen: . bal .

ur Bewerbung um vier der gedachten Stipendien wird der Nachweis erfordert, 6 der Bewerber an 2 Universitãt des Deutschen Reichs die p llosophische Doktorwürde erlangt oder daz Examen pro facultate docendi bestanden und i Unterricht in den alten Sprachen in der ober Befähigung nachgewiesen hat. Der Bewerbe daß jwischen dem Tage, an dem er 4 lehrerexamen alsolbiert hat, eventuell, päteren von beiden, und dem Tage, an dem

em Gold, Lokomotiven und Lokomobilen herborgerufen.

ihn fällig werden würde, höchstens ein dreijähr

Für das fünfte der jährlich zu vergebenden Stipendien, das in erster Reihe bestimmt ist die Erforschung der christ lichen Altertümer der rõmischen Kaiserteit ju fördern, wird erfordert, daß der D rerber an der theologischen Fakultät einer Unioersit at des De uischen Reichs den Kursus der protestantischen oder der katholischen Theolozie absolviert, das heißt nach Ablauf mindestens dez akade mischen Triennium; in ownungsmäßiger Weise die Exmatrikulation be- wirkt bat, und daß er aa dem Tag wo da; Stipen. diam fällig wird, das dreißigst; Lebenssahr noch nicht Über= schritten hat. Der Bewerber hat ferner die gutachtliche Aeußerung der philosophischen, bejw the ccogischen Fakultãt einer Universitãt des Dꝛutschen Reichs oder auch Mnzelner bei einer sol hen Fakultät an-= gestellter Professoren der einschlagenden wössenschaftlichen Fãcher über seine bisherigen Leistungen und seine Befähigunz ju erwirken und seinem Gesuch beizufügen, auch, falls er schon literarische Leistungen Zaufjuweisen hat, womöglich diese mit einzusenden. Ferner sind in dem Gesuche die beionderen Reisezwecke kur zu beieichnen. Daß unter den Reisenielen in! der Rl Rom mit einbegriffen fei, liezt im Geiste der Stiftung. Bei Gesuchen um Verlängerung des Stipendiums finden diese Be⸗ stimmungen keine Anwendung. Dagegen ist hier eine ũbꝛrsichtliche Darstelluag der bisherigen Reiseergebnisse in daz Jesuch aufsunehmen, und ez wird, falls der Stipendiat bereit in Rom oder Athen sich aufgehalten hat oder noch aufhält, über seine Leistungen und seine Befähigung das Gutachten dez Sekretariats des Instituts erfordert.

Die Se suche um Erteifung des Stipendiums sind in jedem Jahre vor dem 1. Februnr an die Zentraldirektion des archäologischen Jastituts nach Berlin einzusenden, die die Wahl nach borgenommener Prüfung der Qualifikation des Bewerbers in der Gesamtsi zung vornimmt. Bel gleicher wössenschaftlicher Tãchtigkeit wird die Zentraldirektion densenigen Bewerbern den Vorzu

geben, die neben der unerläͤßlichen philologischen Bildung Fi

bereits einen gewissen Grad kunstgeschichtlicht Kenntnisse und monumentaler Anschauungen zu eigen gemacht haben und die dem archäologischen Jastitate oder den deutschen Lehranstalten oder Museen dereinst nützlich zu werden ver prechen. Die Stipendien können nicht angesammelt, noch für einen längeren Zeitraum als ein ihr vergeben werden; zuläfsig ist j⸗doch di⸗ Wiederge wãhrung eines Stipendiums fär ein zweites Jihr Die Wieder gewihrung des fanften Stivendium3 auf ein zweites Jahr kann auch erfolgen, wenn der Stipendiat bei eintretender Fälligkeit dez zweiten Säipendiums das 37. Lebensjahr bereits Zberschritten haben sollte.

Bös Auf wziteres kann jährlich eines der er Rꝛisestipendien fũr . Ar höologie mit Wegfall der Peiklusiofcist a1 Jnnasial. erer vergeben werden, die al einem öffeatlich en Som nastum inner- halb des Deutschen Rähz fest anzestell: 4 Lehre und Wissen- schaft beionz ez bewähck find. Das Strip ndium kann r die en Z vecke in zw; häalbjihrige jedes zu 15099 Æ zerlegt wꝛrden behufz einer im Winterse ne ter, spitestens am J. Dezem ber az 1Itcetenden dalbiã hri gen Studienrei . Anstatt der geforderten Zeujniff: von Univꝛrsitãten oder Professoren hat der Bewerber ein Ze nis seiner vorgesetzten Behörde, sowohl über sein bisherige Ü ntzwirksamkeit, akz aach darüber bꝛizuhriagen, daß im Fall: dar Stipendien derleihung aaf die

des erforderlichen Uclaubz gerechn-t werden könn. Gin Siivendium kann an ein und dieselbe Perfon nar ein mal

2 Entscheidunz wird in der Regel vor Ablauf des

. s, den Eapfängern mitgeteilt, deren Namen in den Reich zan zeiger veröffentlicht werden.

Da! Seivendium vird sährlich an 1. Dktober fällig, und der ganze Betcag auf einmal dem Bewerber oder seinem gehörig legitimierten Be Solmä htigten durch die Legationskasse gegea Quittung ausgezahlt.

Der Stipendiat ist verpflichtet. solaage er in Rom oder Athen verweilt, an dea Sttzangen des FJrtitat; re elm izigzꝛa Anteil zu Rehmen. Ec bat. überdies wiprza) seinec Reife die Z veck- dez Instituts nah Möglibhteit zu fördrta 12 nah iber Beendigung über deren Ergebnis einen fanmma:isch:n Bericht aa di: Zen kral⸗ direktion einzusenden

Technik.

i Institut in vöthen 1 22beit dem Periog getattet worden, nn die Bezeichnur äntischꝛz Friedrichs Polytechnikum“ zu ũhren.

Land und Forstwirtschaft.

Ernteergebnisse Frankreichs.

Nach der in „Journal Officlel von 25. v. M. verõffentlichten Schätzung des land wirtschaftlichen Ministerlunmz fell sih das Ec⸗ gebnis der diesjährigen Ernte an Wien, Mengekorn Weizen und Roggen gemischh und Rozzen in Feankceih, wie folgt:

Aabauflãch: Ecgebnis ha hl 42 Weizen.. . 61463 116 119 357 159 92073 39 Mengekorn.. 117 329 2551932 13897 163 Roggen. . . 1267 199 21257 915 15 14 151.

Der Kaiserlich Senecalkonsul in Sadr berichtet hier ju unterm

25. v. M. Nah der S hitz inz hat der Roggen mit einem Se trage don 155 Millionea Dzopeljentner eine vol; Mittelernte, der Weijen mit 27 Millionen Dworlßzat ner ein? etws ũ rr daz Mittel hinzusgehende Ernte geliefert Dr Darchsch tt der lezten 10 Jahre belief sih ni ulich beim Wiijen auf ungefahr 8) Millionen Doppel sentner. Die Beschaffeaheit von Rozgen und Wizen sol in⸗ dessen in diesem Jahre infolge dez regnerische Wetters in der Ecate⸗ zeit teilweise mangelhaft sein. Die Weijjenvorräte waren am Ende dez Sommer! doll⸗ ständig aufgebrau ht, sodaß hei dem Ertrag von 7) Millionen Doppel jentner und dem ungefähren Jabresderbrauch von gs Rillionen Doppeljentner ein Zaschuß von 3 Millionen Doppel jentner fremden Weijens erforderlich sein werde.

Die Weizenpreise, die in Liufe des Sommers gefallen waren, stehen in Paris mit 23 bis 23 50 Fr. notiert, ungefähr auf dem Standpunkt des Fräsjahrs. Man glaubt, daß die Preise im Laufe des Winters auf 24 bis 25 Fr. steigen werden. Weijenmehl wurde im April d. J. in Pariz mit 30,35 Fr. bezahlt, in den letzten Tagen war es mit 30, 45 und 3075 Fr. für 190 kg notiert.

Verkehrsanstalten.

Hamburgs Seeschiffahrtindenersten neun NMNonaten!gos.

Bis Ende September sind im laufenden Jahre in Samburg nach Mitteilung des Handelsstatistischen Bareaus 23 035 See⸗ schiffe mit insgesamt 15583 337 Nettoregisterton:? Rauminhalt angekommen und abgegangen. Das ist ein Ueberschaz gegen die gleich; Zeit des Vorsahres von 320 Seeschiffen und nicht weniger als 1021 178 Regsst tons Dieses gewaltige Verkehrk— plus fällt ausschlieglich der Dimpsschiff 15ct zu die Segesschiffahrt ist sozar um ein Gertnges schwächer gewesen. Die Jahl der ange⸗ kommenen Kohlenschiffe ist von 1231 auf 1329 gewa dsen. Allez in allem ein Resultat, das eine glänzende Perfpektiv auf den Umfang und das unablässize Wachstum des Hamburger Seschiff verkehrs er öffnet, den das gegenwärtige Jahr bei feinem Abschluß vorauzsthhtlich wird aufweisen können.

Das „Journal of Commerce“ meldet, der New Yorker Vertreter der Hamburg, Amerikz Linie Boas erklärte, die Ham bůrg.⸗ Am eri ka- Linke betrachte die . der. Reval Mail Liniz zwischen New Jork und West ⸗Indien als Beeinträchtigung ihres Geschãftsbereichs und habe daher ihren Rücktritt von der Westindischen Schiff⸗ fahrts konferenz angezeigt. :