1905 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Karte des Deutschen Reichs im Maßstabe 1: 100000.

(Buntdruckaus gabe.) Im Anschluß an die unterm 23. März 1905 angezeigten Blätter sind die 2 ; Nr. 237.

Brilon, . 432. Siegen durch die Kartographische Abteilung . und veröffentlicht worden. Der Hauptrertrieb der Karte ist der Verlagsbuchhandlung von R. Eisenschmidt hier, Dorothee nstraße 70 A, übertragen worden. P Der Preis eines Blattes beträgt 1 Æ 50 3. ; Die Anweisung für den Dienstgebrauch zu dem ermäßigten Preise von 75 3 für jedes Blatt erfolgt durch die Plankammer der König⸗ lichen Landesaufnahme hier, NW. 40, Herwarthstraße 2 und 3. Berlin, den 4. Oktober 1905. Königliche ß Kartographische Abteilung. Villain, Oberst und Abteilungschef.

Nichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 6. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern im Jagdschloß Rominten die Vorträge des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tirpitz und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals Freiherrn von Senden⸗Bibran.

In der am 5. Oktober unter dem Vorsitz des Staats— ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posa⸗ dowsky⸗Wehner abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde von der Bildung der Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen Mit⸗ teilung gemacht und die Bildung der übrigen Ausschüsse durch Zurufwahl vollzogen. Zur Kennmisnahme diente die Mit⸗ teilung über inzwischen eingetretene Veränderungen hin⸗ sichtlich der Bevollmächtigten zum Bundesrate. Den zu⸗ ständigen Ausschüssen wurden überwiesen die Vorlagen, betreffend die Allgemeine Rechnung über den Landes⸗ haushalt von Elsaß-Lothringen für 1901, die Rechnungen der Kasse der Oberrechnungskammer und des Rechnungshofs für das Rechnungsjahr 1903, die Verleihung von Korporations⸗ rechten an die mit dem Sitze in Berlin errichtete Zentral⸗ afrikanische Bergwerksgesellschaft“! Aenderung von Nummern der Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung, Ergänzung der besonderen Bestimmungen zum Abschnitte II des Militärtarifßs für Eisenbahnen. Das Gleiche ge⸗ schach mit dem Entwurf einer Maß und Gewichts⸗ ordnung, dem Antrage Preußens, 13 7 den Ent⸗ wurf eines Gesetzes wegen Sicherung der Bauforderungen, der Vorlage wegen Regelung des Verkehrs mit Kraftfähr⸗ eugen sowie des allgemeinen Fahrverkehrs hinsichtlich des

sweichens der Fuhrwerke. Der Reichstagsbeschluß wegen Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Regelung der Vor⸗ bedingungen für die Berechtigung zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienste wurde dem Reichskanzler uͤberwiesen. Von dem Geschäftsberichte des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung für 1964 und der Ueber— sicht über die Ergebnisse des Heeresergänzungsgeschäfts sowie der Nachweisung über die Herkunft und Beschäftigung der Militärpflichtigen für das Jahr 1904 wurde Kenntnis genommen. Die Zustimmung wurde erteilt den Ausschuß⸗ anträgen, betreffend Abänderung der S858 69 bis 79 der Branntweinsteuergrundbestimmungen, den Reichstags—⸗ beschluß wegen Aenderung des Sz 44 der Ge—⸗ werbeordnung, die Genehmigung der Statutenände⸗ rungen der Landwirtschaftlichen Kreditbank in Frankfurt am Main, die Aenderung des Gesellschaftsvertrags der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigshafen a. Rh, die Re— kurse zweier Reichsbeamten gegen die Versetzung in den Ruhe— stand und die Vorlage wegen Ausprägung von Fünfpfennig⸗ stücken. Außerdem fand eine Reihe von Eingaben durch Be— schlußfassung ihre Erledigung.

Vom 5. bis 6. Oltober Mittags sind 2 cholera—⸗ verdächtige Erkrankungen im preußischen Staat amtlich neu gemeldet worden. Von den Erkrankungen betrifft die eine einen Mann in Marienburg, die andere einen Leuchtturm⸗ arbeiter in Pangritz⸗Kolonie, Landkreis Elbing. Von den früher gemeldeten Erkrankungen hat sich eine, welche einen obdachlosen Müllergesellen aus Pestlin, Kreis Stuhm, betraf, nicht als Cholera herausgestellt. Die Gesamtzahl der Cholera⸗ fälle beträgt bis jetzt 262, von denen 89 tödlich verliefen.

Die eisenbahnfachwissenschaftlichen Vorlesungen finden im Winterhalbjahr 1905 06 in folgender Weise statt:

In Berlin werden in den Räumen der Universität Vorlesungen über Nationalökonomie der Eisenbahnen, ins⸗ besondere das Tarifwesen, sowie über die Verwaltung der preußischen Staatseisenbahnen und im technologischen Institut der Universität über Technologie gehalten. Das Nähere, namentlich auch über die Anmeldung zu den Vorlesungen, ist aus dem Anschlag in der Universität ersichtlich.

In Breslau erstrecken sich die Vorlesungen auf Eisen⸗ bahnrecht, Esenbahnbetrieb und Elektrotechnik,

in Cöln auf die wirtschaftlichen Aufgaben der Eisen⸗ bahnen, insbesondere das Tarifwesen und Frachtrecht sowie auf Elektrotechnik,

in Elberfeld auf Technologie,

in Halle a. S. auf Elektrotechnik.

Der Direktor beim Rechnungshofe des Deutschen Reichs, Wirkliche Geheime Oberregierunasrat Maaß ist von seiner Urlaubzreise nach Pots dam zurückgekehrt.

Der Senatspräsident beim Reichsmilitärgericht Dr. Herz ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt.

Der oglich braunschweigische Gesandte Freiherr von Cramm⸗Burgdorff ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Herzoglich braunschweigischen Gesandtschaft wieder übernommen.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Unterstaatssekretär im Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Wirklicher Geheimer Rat Schraut, Königlich sächsischer Ministerialdirektor, Ge— heimer Rat Dr. Schroeder, Königlich sächsischer Geheimer Finanzrat von Sichart, Großherzoglich sächsischer Staats⸗ minister Dr. Rothe, Großherzoglich sächsischer Geheimer Staatsrat Dr. Hunnius und Senator der Freien und Hanse— stadt Lübeck Dr. Fehling sind in Berlin angekommen.

1 . ern em,, dean

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bu ssard“ gestern in Zanzibar eingetroffen und geht morgen von dort nach Daressalam.

S. M. S. „Panther“ ist von Ilha Grande am 4. Ok⸗ tober wieder in Rio de Janeiro eingetroffen und geht von dort am 20. Oktober nach Santos (Süd⸗Brasilien) in See.

S. M. S. „Tiger“ ist am 4. Oktober in Hankau (am

YJangtse) eingetroffen.

Bayern.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reichs und von ruhen sind zum Besuch bei Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Karl Theodor in Bayern in Bad Kreuth eingetroffen.

In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten begründete der Abg. Segitz (Soz) eine Interpellation über die Fleischteue rung, wobei er behauptete, daß in ganz Deutsch⸗ land Fleischnot berrsche und daß alle amtlichen Schlachthofberichte be⸗ wiesen, daß die Zufuhr ohne Oeffnung der Grenzen nicht zur Ernährung des Volkes ausreiche. Der Minister des Innern Graf von Feilitzsch stellte in Beantwortung, der Interpellation fest, daß die Hauptursache der Fleischtenerung die Kartoffelmißernte und der geringe Futterertrag des Jahres 1904 sci. Da diese Mißernte in ganz Mitteleuropa geherrscht habe, und die Vieh— preise in Oesterreich⸗ Ungarn denen in Deutschland gleich seien, so würde auch die Erweiterung der Einfuhr keine Verbilligung brin gen. Eine Schweineeinfuhr aus Italien sei wegen der dort berrschenden starken Schweineseuchen unmöglich. Außerdem würden Oesterreich und die Schweiz Transporte, die an der bayerischen Grenze als verseucht erkannt würden, nicht wieder durch ihr Gebiet zurück— transportieren. Die sicherste Grundlage für eine zuverlässige Fleisch⸗ versorgung sei die Fortentwicklung Ter erfreulich aufblühenden heimischen Viehzucht, die man gegen Seuchen schätzen müsse. Der Minister erhob Einspruch gegen die Aeußerung des Abg. Segitz, daß ze deutschen Minister sich den Arbeitern entfremdet hätten. Das, was die deutschen Regierungen in den . Jahrjebnten für die Arbeiter getan hätten, sei der deutlichste Beweis für das Gegenteil. Die Besprechung der Interpellation wurde auf heute vertagt.

Schwarzburg⸗Rudolstadt.

Bei den gestrigen Landtagsnachwahlen wurden, „W. T. B.“ zufolge, zwei Sozialdemokraten gewählt, sodaß

der Landtag des . Ams sich aus acht bürgerlichen und acht sozialdemokralsschen Abgeordneten zusammensetzt. Bremen.

Die Bürgerschaft hat W. T. B.“ zufolge 1 358 000 für die Erweiterung des Holz- und Fabrikhafens, 1 370 000 6 für ein neues Verwaltungsgebäude und 19 600 S6 Unter⸗ stützung für bremische Künstler zur nächstjährigen Dresdener Kunstgewerbeausstellung bewilligt.

Deutsche Kolonien.

Ein Telegramm aus Windhuk in Deutsch-Südwest— afrika meldet folgende weiteren Verluste:

Am 29. September wurden im Gefecht bei Aubes schwer ver⸗ wundet: Unteroffizier Karl Olschewski, geboren am 20. 2. 1879 zu Krohau, früher im Infanterieregiment Nr. 128 (Schuß in rechten Fuß), und Gefreiter Wilhelm Rein sch, geboren am 25. 7. 1880 zu Priedemost, früher im Pionierbataillon Nr. 6 (Bauchschuß); leicht verwundet wurden: Vizefeldwebel Richard Thiel, geboren am 14. 4. 1875 zu Görlitz, früher im Pionierbataillon Nr. 5 (Schuß in rechten Fuß), Unteroffizier Richadd Reimann, geboren am 4. 11. 1882 zu Kl. Rimmersdoif, früher im Dragoner regiment Nr. 4 (Streifschuß an rechten Fuß), Unteroffizier Wilhelm Schulz, geboren am 2. 9. 1878 zu Burg (Spreewald), früher beim Bezirkskormando 4 in Berlin (Fleischschuß in linke Schulter), Gefreiter Katl Wilhelm, geboren am 26 10. 1882 zu Springstille, früber im Infanterieregiment Nr. 171 (Fleischschuß in linken Oberschenkel), Gefreiter Otto Schulz, ge— boren am 6 6. 1882 zu Spandau, früher im 1. Gardefeldartillerie⸗ regiment (Schuß in rechte Ferse), Reiter Karl Hoffmann, ge⸗ boren am 12. 11. 1881 zu Elbing, früher im Pionierbataillon Nr. 2 (Streifschuß an linkes Ohr), Reiter Friedrich Graffen⸗ berger, geboren am 5. 3. 18384 zu Stallupönen, früher im Infanterie⸗ regiment Nr. 67 (Streifschuß an rechten Oberschenkeh, Reiter Anton Kaminski, geboren am 11. 6. 1883 zu Wierzchucin, früher im Infanterieregiment Nr. 42 (Schuß in linken Oberschenkel), Reiter Karl Pellenz, geboren am 30. 8. 1883 zu Trier, früher im In⸗ fanterieregiment Nr. 53 (Geschoßsplitter in rechten Oberarm), und Reiter Theodor Wlocka, geboren am 11. 11. 1832 zu Spandau, früher im Feldartillerieregiment Nr. 57 (Fleischschuß in Brust und rechten Arm).

Am 2. Oktober sind gestorben: Reiter Otto Behme, geboren am 9. 3. 1883 zu Bettmar (Oldenburg), früher im Infanterieregiment Nr. 74, im Feldlazarett zu Maltaböhe an Lungenentzündung und Reiter Emil Sieger, geboren am 18. 93. 1883 zu Arbon (Schweiy, früher im Dragonertegiment Nr. 26, im Lazarett zu Karibib an

Ruhr.

Oesterreich⸗ Ungarn.

In der gestrigen Sitzung des österreichischen Abgeordneten hauses gab der Präsident das dem Abg. Grafen Sternberg ent⸗ zogene Wort zur Bebatte zurück, erteilte ihm aber wegen Beleidigung einzelner Abgeordneter einen Ordnungsruf. Der Abg. Graf Stern⸗ berg konnte dann seine gestrige Rede ohne Unterbrechung beenden. Er betonte gegenüber dem Abg. Dr. Lecher (deutsche Forischrittspartei), der nationale Adel sei der Träger der nationalen Kraft und Kultur, und forderte das Parlament auf, in der ungarischen Krisis hinter der

Krone zu stehen. . . . Bei der dann folgenden Beratung von Dringlichkeits⸗

lasten nicht bewilligen, sei unbegründet. dadurch, daß es gewissenlosen

Das Volk werde vielmehr Agitatoren entjogen werde, erböhtes Interesse an den Staatsnotwendigkeiten gewinnen und die durch die

Privilegien des Azels und des Großgrundbesitzes gehemmte Ent⸗ wicklung des Staates ungleich besser fördern.

Auch der Abschluß des nationalen Friedens werde nicht eher möglich sein, als bis das Privilegium im Parlamente aufgehört habe, denn ein Friedensschluß zwischen den Privilegierten und den Unterdrückten sei unmög⸗ lich. Er glaube nicht, daß der Ministerpräsident sich in die ungarischen Wahlangelegenbeiten eingemischt habe, er nehme jedoch indirekt Einfluß darauf, wenn er sich hier gegen das allgemeine Wablrecht ausspreche. Er (Redner) erwaite von der Einführung des allgemeinen Wahlrechts hüben wie drüben einen günstigeren Boden für die Regelung des Verhältnisses zwischen beiden Reichsteilen und müsse das Argument bekämpfen, als ob die deutsche Minoritãt im neuen Parlament durch die Slaven unterdrückt werden könnte. Der Abg. Schu ster schitsch betonte gleichfalls die Notwendigkeit, das Parlament durch die Ein— führung des allgemeinen Wahlrechts unter gleichzeitiger Reform des , aktionsfähig zu machen. Ein solches Parlament werde energisch an die nationalen Fragen herantreten und eine Lösung für sie finden Der Abg Fresl (ischech isch radikal) führte aus, die Deutschen seien die größten Feinde des allgemeinen Wahlrechts. Die Bewegung für dieses, einmal ins Rollen gekommen, werde nur durch Gewalt aufgehalten, niemals aber zum Stillstand gebracht werden können. Der Abg. Breiter (Rathene) erklärte, die Frage des allge⸗ meinen Wahlrechts dürfe nicht mißbraucht werden, um ein gewissenloses Spiel mit dem Volke zu treiben. Der Abg. Daszynski (Soz) führte aus, Oesterreich sei als moderner Staat unmöglich, weil die großen Massen staatsfremd erbalten würden. Der Rerner griff den Ministerpräsidenten und die Dynastie an und bezeichnete es als ein Zeichen des Verfalls des Parlaments, daß der Ministeipräsident über die wich igsten Fragen der Monarchie mit nichtssagenden Phrasen hinweggehen dürfe. Hierauf wurde die Verbandlung auf heute vertagt.

Das „Ungarische Telegraphen⸗-Korrespondenz⸗Bureau“ meldet: Der Ministerpräsident Baron Fejervarm sieht sich infolge der Bemerkungen des Grafen Stefan Tisza über die angebliche Einmischung des österreichischen Ministerpräsidenten und des Ministers des Aeußern in der Wahlreformfrage veranlaßt, zu erklären, daß er die Ursache seiner Demission in der Sitzung des Abgeord— netenhauses vom 15. September in unzweideutiger Weise dargelegt hat, und daß die Ursache der Demission nicht die Frage der Wahlreform gewesen ist, da diese Frage wohl als eventuelle Modalität einer Lösung behandelt worden ist, die Wahlreform aber als konkretes Regierungsprogramm vor der Demission nicht definitio entschleden worden ist. Somit hatte weder Graf GSoluchowski noch Frei— herr von Gautsch Gelegenheit, an dieser angeblichen Entscheidung mitzuwirken. Die Regierung hat während der provisorischen Geschäftsführung niemals Verhandlungen geführt, die die Unabhängigkeit und Selbständigkeit Ungarns irgendwie verletzen könnten.

Frankreich.

Die bei der deutsch-französischen Verständigung vom 28. v. M. noch offen gebliebene Frage des Molenbaues in Tanger hat nunmehr, wie ‚W. T. B.“ aus Paris gemeldet wird, ebenfalls ihre Erledigung gefunden, indem die französische Regierung die Berechtigung des deutschen Anspruchs auf Aus— führung des Molenbaues anerkannt hat.

Rußland.

Wie die „St. Petersburger Telegraphen⸗ Agentur“ aus Moskau meldet, ist die dortige Universität zeitweilig geschlossen worden. Als Grund für diese Maßregel gibt die genannte Telegraphenagentur an: Zu einer Versammlung, für die den Studenten behördliche Erlaubnis erteilt war, erschienen viele fremde Elemente, wie ausständige Buchdrucker und andere Arbeiter, Hochschülerinnen usw. Im ganzen erzwang eine Menge von etwa 3090 Per— sonen den Eintritt in die Hörsäle, die, als sie dicht gefüllt waren, geschlossen wurden. Der Rektor berief, da er für die Sicherheit im Universitätsgebäude fürchtete und auch ein Einschreiten der in der Nähe aufgestellten Polizei zu gewärtigen war, den Ausschuß des Universitlätsrats. Der Ausschuß, der auch von der vorgesetzten Behörde ersucht worden war, die Anwesenheit Unberufener bei den Versamm—⸗ lungen und Kundgebungen nicht zu dulden, beschloß die Schließung der Universität. Gestern früh hielten 1500 Studenten mit Genehmigung des Rektors eine Versammlung ab; der Rektor wohnte dieser bei und erklärte den Studierenden, sie sollten künftig keine Fremden mehr ins Universitätsgebäude eindringen lassen, dann könne die Universität bald wieder er— öffnet werden. Der Universitätsrat wird die Frage der Wieder—⸗ eröffnung bereits heute beraten. ; .

Infolge einer bei den Arbeitern der städtischen Wasser— leitung in Moskau beginnenden Ausstandsbewegung werden die Wasserwerksstationen von Truppen bewacht.

Rumänien.

Eine Abordnung des 1. Hannoverschen Dragener⸗ regiments Nr. 9 ist unter Fuͤhrung des Obersten Jochmus, „W. T. B.“ zufolge, gestern in Sina ia eingetroffen, um dem König, dem Chef des Regiments, für das dem letzteren gemachte Geschenk zu danken. An dem Galadiner im Schlosse Pelesch nahmen teil der Kronprinz und die Kronprinzessin, die

zrinzessin zu Wied, der deutsche Gesandte von Kiderlen-Wächter, der Minister des Aeußern, der Kriegsminister und die Generale Monu und Lahovary. Während der Galatafel wurden Trink—

sprüche gewechselt. Serbien.

Die Skupschtina ist zum 14. Oktober zu einer ordent⸗ lichen Tagung einberufen worden. .

Schweden und Norwegen.

Beide Kammern des schwedischen Reichs tags über⸗ wie sen den Regierungsentwurf, betreffend das Abtom men, für die Unionsauflöfung, an einen von jeder Kammer eingesetzten

Son derausschuß. ;

Der norwegische Storthing nabm, wie W. T. B.“ aus Christiania gemeldet wird, gestern mit 94 gegen 21 Stimmen einen Antrag an, betreffend die Aenderung des §5 112 der Ver⸗ faffung. Durch den Antrag wird die Möglichkeit geschaffen, auch n der dritien Sesston einen Sterthings antrag auf Aenderung der Verfassung einzubringen, sodaß die Aländerung vom naͤchsten Stortbing angenommen werden kann. Der Staalgminister Michel sen

erklärte im Laufe der Debatte: unter normalen Verhältnissen 66.

anträgen, betreffend die Einfübrung des allgemeinen 1 und direkten Wahlrechts, erklärte der Abg Rramarczt, der Dringlichkeittantrag der Tschechen sei keine die großen Massen im eigensten Interesse des Staates zur Mitwirkung der Gesetzgebung heranzuziehen. Die gegen das allgemeine Wahlrecht erbobenen Einwendungen seien nichtig, und

die rt ein auf Grund des allgemeinen Wahlrechts gewähltes Parlament werde notwendige Staats forderungen, besonders die Militär

genügt, einen derartigen Antrag in der ersten und jweiten

Agitationsmaßregel, er ergebe sich vielmebr aus der Notwendigkeit,

einzubringen, aber die jetzigen politischen Verhältnisse erlangten, daß auch in der dritten Sessson ein solcher Antrag vorgelegt werden könne. Niemand von den Storthinggmitgliedern oder don der Regierung könne sagen, was notwendig werden könne, wenn Norwegen als selb⸗ standiger Staat anerkannt sein werde. Es könnte dann notwendig werden, an der Verfassung Aenderungen vorzunehmen, was nut geschehen könne, wenn der jetzige Antrag angenommen werde.

Die kürzlich vom norwegischen Storthing genehmigte provisoꝛische

Erhöhung des Zuckerzolls wurde 23 Stimmen endgültig angenommen.

A sien.

gestern mit 89 gegen

Graf Okuma besprach in einer Rede vor den vereinigt Handelskammern in Tokio die plötzliche nan be r,, ne

japanischen Finanzwesens. ureau“ zufolge aus,

Er führte dem „Reut 6 4 em „Reuterschen

der vollständigen

Zurückziehung der , , . Truppen die Schuld Japans

sich auf 2500 illionen Jen Verzinsun

werde, n

, ne belaufen die runde Summe von 150 Millionen erfordern ezu das Doppelte der Staatseinnahmen vor zehn

werde, deren

Jahren. Der Steuerbetrag auf den Kopf der Bevölkerung

sei vor dem Kriege vier Jen gewesen,

jetzs betrage er zwölf

Jen; die Na tionalschuld habe vor dem Kriege zwölf Jen

auf den Kopf betragen, nach dem Kr Jen. Trotzdem betrachte er die Lage sei aber notwendig, daß die Geschäfts Entwickelung produktiver Unternehmen Wie dasselbe Bureau meldet, hat

gegen den Friedensvertrag aufgehört, die einen sehr hefti Angriff auszuhalten haben dürften, wenn das sehr heftigen

Feldzug gegen die Minister eröffnet,

iege betrage sie fünfzig nicht pessimistischer; es welt ihre Tatkraft zur aller Art verdoppele.

die offene Bewegung dagegen sei ein

zur Zeit ver⸗

tagte Parlament seine Sitzungen beginnen wird.

Statistik und Velkswirtschaft.

Die arf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- u Wirtschaftsgenosffenschaften Ende 19804. 3

Das kürzlich erschienene, von dem Verbandsanwalt Dr. Crüger

herausgegebene Allgemeinen

währt aufs neue des genossenscha ftlichen Gedankens, von deutschen Genoss enschaftsweseng und

weinen Verbandes der dertschen Erwerbs, umd benoffenschaften für 1804 (Verlag von J. Guttentag, ein anschauliches Bild von der

„Jahrbuch des von Schulze ⸗Delitzsch begründeten

Wictschafts⸗ Berlin) ge⸗ Mãchtigkeit der Entwicklung des insbesondere von den

Leistungen der Schulje⸗Delitzschschen Genossenschaften auf dem

Eebiet tãtigen

der. Befriedigung Mittel standes, der

Beschaffung

des Kreditbedãrfnisse?

( des erwerbs⸗ von Lebenebedürfnissen

für dreite Volksschichten, der Förderung des Handwerkerstandes durch

Hilfsgenossenschaften, wie Rohstoff, Magasn. und

schaften, sowie don der Bedeutung der die arbeitenden Klaffen und von dem in den stetis zunehmenden Wirken Der Baugenof

Werkgenossen⸗

Troduktivgenossenschaft *

letzten Jahren an Umfang enschaften zur Schaffung

billig und allen Cesunzheitlichen Anforderungen genügender Wohnungen Nach dem Jahrhuch. bestanden am 31. Mär; 1g03 in entf

land 253938 Genojsenschaften. Der der auf Selbsthilfe beruhenden der

Allgemeine Berband itschen Erwerbs und

Wirtschaftsgenoffenschaften umfaßt 1417 Genossenschaften ver-

schie dener Art; der Zahl seiner Ge aossenschaften nach, aber glieder dieser Genoffenschaften von rund 8

er ist nicht der größte deutsche Genossenschafts verband

die Gesamtzahl der Mit 50 000 steht mit in erster

14. la, e. 1 Und 891 Reihe, und die Leistungen seiner Genossenschaften auf rem Gebiete der

Kreditgewährung, des Spar- und Depositen? Bedeutung. Eine im Jahrh uch‘ gegebene vergleiche

erkehrs sind von größter

nde Zusammenstellung der

geschäftlichen Ergebnisse verschledener denischer Verbände gewährt inter⸗

essante Einblicke in das genoffenschaftliche Lebe wart nach der wirtschaftsstgtistischen Seite.

n und Treiben der Gegen—⸗ Int gesamt werden davon

15 Verbande mit 18 467 Genossenschaften und 2807 739 Mitgliedern

erfaßt, d. s. Preußischen

Zentralgen ossenschaftskasse über

nach den Feststellungen im Jahr—

und Adreßbuch der den Bestand der Ge⸗

nossenschaften und ihrer Mitglieder am Schluß des S 3 19 33h. . 82 ̃ zes Jahres 1904 221 mit 3 409 371 Mitgliedern F,. 53 56 des Bestandes der

Genossenschaften und S5, 1390/0 des Mitagltede Zur Statistik des Allgemeinen Ve

vbestandes. rbandes für 190 be⸗

richte fen 978 Verbande. Kreditgenossenschaften, deren Mitglieder

sich aus Erwerbe tãtigen aller Kreise zusamm glieder waren am Schluß des Jahres 1802 sonderen Mitgliederstatistik ist zu entnehme

ensetzen. 523 4198 Nit vorhanden. Einer be⸗ n, daß der Mitglieder.

bestand der 852 zu diesen berichtenden Genoffenschaften von 496 577

zu Anfang 1904 auf 513 277 zu Ende 1964

ständigen Landwirte stellen, wie bisher, den größten Teil der Mitglieder,

diesmal 27.51 0,609; dann folgen die selbstä

. 1 1 1 4 24.69 0 . Diese beiden f gesamten Mitgliederbestand beteiligt.

gestiegen ist.

ndigen Handwerker mit

Berufeklassen sind demnach mit 52,20 0 am

Die von den berichtenden 9805 Verbandskreditgenoffenschaften im

Jahre 18901 gewährten Kredite und trugen rusdm) 27 Milliarden Mark (2 5)**)

Prelongationen be— Bemerkenswert ist das

Anwachsen des Kreditgeschäfts im Diskont. und Kontokorrentvertehr.

Der letzter. weist eiae Ausgabe von im Diskontgeschäft wurden 7735 Millianen Y hereingenommen.

Das Gesamtbetriebskapital der

1 Milliarde Mark (0, 93) auf;

kark (26) an Wechseln

berichtenden Kredet⸗

genossenschaften hat Ende 1964 1030 Millionen Mark (944) P tragen, wovon 218 Millionen Mark eigenes Ver u S gen , 2.

802 Millionen Mark (737) angel ie dene

as eigene Bermögen setzt sich aus 156 Geschäftsguthaben der Mitglieder und h Reserven jusaenmen.

Unter den angeliebenen fremden Geldern

trãge, welche die beteiligten Kreditgenossenschaften am . t editgen 3 Jahr

auf Scheckkonto schuldig geworden waren. 313 (281) 1 .

eingeführt.

schafter hatten den Scheckverkehr 251 (208) Kreditgenosfenschaften über 413

Einjahltngen und (o Millionen Mark (837) Abhebungen. Zur

fremde Gelder sind. Millionen Mark (i156 2 Millionen Mark (57

befinden sich die Be⸗

Es berichteten Millionen Mark (3335

1

oßeren Aus dehnung der Scheckbenutzung im wirtschaftlichen ? 5 die Schulje Delitzschschen Kret it zenossesschaften seüt 9

lebhafte Anregun

egeben; ihre Verbands. faßten in dieser i. ! :

n n ,. der Scheckverkehr bei den Genessenschaften,

eingefuhrt haben. Die meisten Kreditgencssenschaften haben

und Genossenschaftstage

ichtung entsprechende Beschlässe, und immer größeren

die ihn den Zinssatz von 4

bis scho für die gewährten Kredite nicht äberschritten' Pi Gerossen·

schaften waren in der Lage, Betriebs mittel

auch aus den Reihen der Mitglieder.

mäßigem Zinsfuß in hinreichendem Umfang aufjunehmen, namentlich

in fremden Geldern zu

Die Verluste betrugen 2 Millionen Mark (2, 2) bei einem

Reingewinn von 14, Millionen Mark (13,5).

Um den zuweilen auftauchenden, unzutr wegen zu hoher Dividenden ju begegnen.

dies mal im quansitativen Turchschnitt ermittelt worden. der Projentsatz in mäßiger Höhe, und zwar berichtet,

auszusehen war, konnte

mit 6.4 00, festgestellt werden.

79 000 40 aufgewendet.

ergeben, daß in dem 19 jährigen Zeitraum bis 8266 6 verwendet worden find.

Neu erscheint im Jahrbuch“ die tabellarische Ermittelung des Um satzes oder der gesamten geschãftlichen Leistungen, ein ga,

der für die Tatigkeit der Kreditgenossenschaften

effenden Behauptun ist der . Wie vor.

ür Volksbildungs- und gemeinnützige Zwecke wurden Die statistischen Erhebungen seit 6. führer! hatte die Versammlungen einberufen,

1904 für diese Zwecke

in volkswirtschaftlicher

Beziehung einen wichtigen Maß : 7 ü sstab bildet. 876 Kreditgenossenschafte 9 Allgemeinen Verbandes hatten 9 Milliarden 219 len, 53 msatz. Eine vorläufige Erhebung im vorigen Jahre ergab für das

Bei de 3 2. 2 zu e n ßeren Summen sind die Angaken immer ab

hen. des Vorjahreg.

) Die in Klammern befindlichen Zahlen sind die entsprechenden Automobil nicht zu verzeichnen gehabt haben.

Die selbst⸗

wvgl. Nr. 266 d. Bl) beschäftigte gester

Jahr 1993 bei 748 Kreditgenossenschaften des Verbandes 8 Milliarden 102 Millionen Mark Umfatz.

Von den Konsumpereinen haben 252 mit einem Mitglieder⸗ kestand von 255 815 ihre Geschäftsberichte zur Statistik eingesandt. Der Verkaufserlös betrug rund 55,3 Millionen Mark, und an Er= varnissen aus diesem Geschäftsbetriebe flossen an die Mitglieder rund

Millionen Mark jurück, ein hoher Betrag, dessen Bedeutung ge— winnt, wenn in Erwägung gezogen wird, daß die Konsumvereine ihren Mitgliedern unbedingt gute, unverfalschte Lebensmittel zu Tages preisen zur Verfügung stellen. .

Das Betriebs kapital der berichtenden Konsumvereine betrug Ende 1896 10 Millionen Mark, dabon 42 Millionen Mark aus kleinen Beiträgen und Gewinnanteilen der Mitglieder angefammelte Geschäftsguthaben, 29 Millionen Mark Referven, 3.1 Müil— lienen Mark angeliebene fremde Gelder, worin 1.8 Millonen Mark Anlehen auf eigenea Grundstücken enthalten sind; letztere stan den Ende 1904 mit 338 Millionen Mart zu Buch.

Eigene Produktion, meist Bäckereien, haben 21 Konsumvereine. Aus den Ueberschüssen des Jahres 1904 wurden bon Konsumvereinen . 3 sir ,,, , Zwecke

gewendet. ie Fon är diese Zwecke belaufen sicd ge ãrti. D. . . F f fen sich gegenwärtig

. ie HSilfsgenossenschaften der Handwerker gewerb— like Rohstoff Magazin- und Werkgenossenschatten . Deutschland bisher nicht in dem Umfange entwickelt, wie die Kredit. genofsenschaften und Konsumpereine. Beispiele von Betriebsergebnissen solcher Hilfsgenossenschaften, die das Jahrbuch! enthält, follten weiters Anregung zum genossenschaftlichen Zusammenschluß in Hand— werkerkreisen geben.

Von diesen Genossenschaftsarten berichteten zur Statistik 16 ge⸗ werbliche Rohsteffgengssenschaften mit 639 Mitgliedern und 1, Millionen Mark Verkaufserlös, 3 gewerbliche Magazin- genossenschaften mit 112 Mitgliedern und rund do ch e er— kaufserläs sowie 8 gewerblich? Werkgenoffenschaften mit 3 Millionen Mark Betriebserlös; fie sind von Angebörizen des Tischler, Stellmacker⸗, Bäcker⸗ Schuhmacher, Schneider,, Schiffer⸗ und Tuchmachergewerbes errichtet worden. Einzelne Genossenschaften dertinigen in ihren Mitgliedern derschiedene Berufsstände. Ferner reichten 10 gewerbliche Produktivgen ossenschaften mit 717 Mit- gliedern und 1 Million Mark Verkaufserlös Angaben jur Statiftit des -Jabrbuchs ein; sie besteben im Buchdruck, Brau, Schuhmacher— Ber bau. und Branntweinbrennereigewerbe. :

Von Baugenosfenschaften baben 142 Abschlässe und statistische Angaben für das Jahrbuch‘ eingesandt; es befinden sich darunt?: 14 Genossenschaften zur Erbauung kleiner Wohnhäunser für den Erwerb durch die Mitglieder, 80. Genofsenschaften zur Erbauung don Häusern, die im Besitz und in der Verwaltung der Genoffen schaft bleiben, deren die : werd

133 der Baugenossen⸗ schaften seit werden aus der n fe, ersichtlich, die b von 129 Baugenoffenschaften 3533 Hänser gebaut worden sind. Die Herstellungötosten dieser Häuser betrugen 723 Millionen Mark. Im Berichts ahr wurden 299 Häuser erbaut, die 7,9» Millionen Mark Herstelluines⸗ kosten erforderten. Die berichtenden Baugenossenschaften Fatten Ende 1904 79.1 Millionen Merk Betriebskapifal, wovon 11,5 Nillisnen Mark eigenes Vermögen in 92 Millionen Mark Beschäftegutbaben und 2.14. Millienen Mark Reserden be- lebend Und 6783 Millionen Mark fremde Gelder sind. Der Verband der Saugenossenschaften Deutschlanda, ein Nuter. verband des Wgemeinen Verbandes,. dessen 12 Henoffenschaften sich mit ihren Ergebnissen unter den 142 berichtenden Baugenoffenschaften befinden, umfe ßt Baugenossenschaften aller drei erwähnten Srsteme Das „Jabrbuch‘ erbringt ebenso wie seine Vorgänger den B3. . ür die fortichrätend. Entwickelung der Genossenschaften des n, , , Diese Entwickelung gründen sich zuf da erteauen zur eigenen Kraft.

Alterssparkassen.

ei der res leur Alterssparkasse stieg nach dem Verwaltunge⸗ bericht der Fädtischen Sparkasse irn Jahre 1801 der Bestand rein 318347 6 auf 345 539 S6, die Zabl der Teilnehmer von 1572 auf 1538. Die deutschen Alterssparkasen in Breslau, Frankfurt a. NM. und Aachen sind Nebenabteilungen der öffenllichen Svarkassen und beruhen auf dem Prinzip, daß von den Zinsenguthaben der Sparer meist I bis J auf ein befonderez Konto Ebertragen und auf diesem, um einen gewissen Zaschaß aus den jãbrlichen Srarkaffen. überschüssen vermehrt, verzinst wird. Dieses Guthaben wird bis zu einem bestimm ten Lebengalter (meistenz bis zum 35. Leben jahre) des Teilnehmers als geszerrtes- behandelt und hierdurch der ved einer rechtzeitigen Fürsorge für das Alier gefördert. Nach dem selden Prin x wurden auch mehrfach Fabriksparkassen in Altersoersorgungsfassen um gewandelt. Sinige vreußische Treis sparkas fen, . B. dieie tze des Kreises Teltom gewäbren bis 399 iber lieberschüffe as St avrämk an lãndliches Geftade, das wenigstens 5 Jahre bei einer Herrschet diente. In Oesterreick best- ben zur Zeit 3 Älterssparkasten deren mit Genehmigung des Ministers des Innern Zuwendungen aus den Sr! ass⸗ ir berschüssen kufließen. In Dänemark wurde bereits 1877 eine ltere perkasse der vereinigten Kommunen ins Leben gerufen, di: den i vom . Lebensjahre an Renten von jährlich 2983 Fronen usicher

Zur Arbeiterbewegung.

Der Vohnkampf in der Berliner alen r isittsindst re . 2e6 d.. n fünfund ig bon sozial⸗ dem okratischer Seite ein berufene Volks ders n e. die Tagesordnung: Die Arssperrung in der Elektrizitãtsindustrie und Ve Unterstũg ung der Unternehmer durch die Behörden.. Der größere Teil der Versammlungen war, wie die Va ss. Ztg. misteilt flat besucht. In allen Versammlungen wurde ein Beschluß gefaßt, in dem es beißt, die Versaumelien sähen in der rigoro en n. Perrungs maßregel nicht nur, eine Abwehr der Forderungen der Streikenden, sondern hauptsächlick inen won den vereinigten internebmern Wylenten Schlag genen die gesamte Arheiterschaft und deren Drganisationen. In Srwägung, daß ein bedingungsloses Aufnehmen der Arbeit nicht near dẽe Arbeiter und Arbeiterinnen der Glektrotadustrie treffen würde soadern die Erdroselungsgelüste der Unternehmer sich auch auf andere In dustz iegruppen übertragen wärden, verpflichteten sich die Anwesenden mit allen Mitteln dafür einzutreten und zu wirken, Laß das Vorgehen der Unternehmer in gebührender Weise ie werde; des

weiteren erachteten sie es für außerst nötig. auf dem schnellsten Wege

für materielle Hilfe zu forgen, und verpflichteten ĩ J Sammlungen aufs eifrigste zu betreiben und zu , , ren Mit der Lobufrage beschaftigten sich, wie die Voss. Ztg.“ zwei, Versammlungen der Automobil? Broschken⸗ fahrer Serlins und der Umgegend. Die Nachts fahrenden waren am Mittwochmittag rersammelt, die am Tage fahlenden? f der Nacht zum Donneré tag. Der Verein Berliner Droschken⸗; 7 ; der von den Arbeitgebern beschlossenen Toknderringerun Egan Vie der Hauptredner in beiden Hege n, . . n fre, Vorhaben der Arbeitgeber entgegengetreten werden; statt der gegenwärtig geltenden Sätze, bei einer Tagestaffe bis zu 12 4 25. v. S. der Einnahme und 2 A Tagelohn oder bei Tirer höheren Finnahme ein Tagelchn von 150 und 2351p 5 sollen nach dem letzten Beschluffe der Arbeitgeber die Tagelõ hne wegfallen und nur noch 25 v. S. der Einnahme den Automobil. kutschern gezahlt werden; dagegen wird Lenjenigen eine Prãmie von 80 bis 89 M zugesagt, die im ganzen Monat eine Reparatur am n bei ö lungen wurde beschlossen, daß eine solche bed werf. re r ,

und im gegebenen Falle mit einer allgemei ĩ = 2 gl allgemeinen Arbeitsniederlegung be

n Bielefeld sind, wie die Rh. Westf Ztg. mitteilt, die Arbeiter der Tabakfabrik ri Crüwẽilt . ö Gebrüder Crüwell in den Aus⸗ In Halle baben, der Magdeb. Ztg.“ zufolge, die Kupfer= schm ie degesellen beschlofsen, da die , Forderungen unbeantwortet gelassen haben, in den Ausstand zu treten. Ein großer Teil der Gesellen legte bereits geftern die Arbeit nieder.

Technik.

Wasserleitungen in Elsaß ⸗Lothringen. Süddeutschen Reichs korrespondenz. wird aus Straßburg

Der geschrieben:

ergestellten öffentlichen in 648 Gemeinden

die dem . technischen esondere mit der

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e ecken de Hochebene hat geol größtenteils der Jura⸗ L jeber an Wassermangel ge—= der Eisenindustrie und der Ar lage rube d Erdurch veranlaßten Zunahme der Bevölkerung wurde dieser Mißstand so dringend, daß schon in den neun iger Jahren seitens der Meliorationsbauverwastung die Erbauung einer Inbein. liche Wasserversorgung dieser Hochebene ins Auge gefaßt wurde. . Kr s 2 5 7 ' ö. . re, en, erschien es zweck ia, das Unternehmen 63 pben zu erlegen, deren ungefähre Grenze durch das Tal der Orne gegeben war. Als erste dieser beiden Gruppen gelangte die Wasserbersorgung des nördlich der Orne gelegenen Akschnitts zur. Ausführung, wo die Verhältniffe infolge der 4nßerst raschen Zunahme der Bevölkerung besonders ungünstig laren. Diese Gruppe umfaßt die Srischaften Kneuttingen, Nil- vingen, Algringen, Fentsch, Lommeringen, Neunhãuser Dari gen, Tressingen mit Beuren und Lüdelingen, Aume z, Rur weiler, Ar weiler und Bollingen mit Bettstein. Die Ar— jahl der mit Wasser zu versorgenden Einwohner dieser Ortschaften betrug nach der Volkszählung von 1900 rund 12590: mit Rücksicht auf den Bevölkerungezuwachs in dieser hochindustriellen Gegend wurde die Anlage aber so eingerichtet, daß rund 18 9900 Einwohner versorgt werden konnen. Das erforderliche Wasser wird aus dem Schachte der Aktiengesellschast Grube Aumetz Friede bei Aumetz durch die genannte Gesellschaft unentgeltlich

ĩ nach einem bei Aumetz ge⸗ legenen Hochbehälter geyumpt und von diesem aus 9 dem Versorgungsgebiet verteilt. Das Wasser kommt hierbei nicht aus der Sohle der Grube, wo es Verunreinigungen ausgesetzt wäre, sondern es wird oberhalb der sogenannten hängenden Mergel gefaßt und ist daher in bvgienischer Beziehung vollkommen einwands— frei. Schon im ersten Betriebs jahre dieser Anlage zeigte sich, das die in der Grube erschlossene Wassermenge bei dem ungemein ralchen Anwachsen der Bevölkerung, die zur Zeit schon 25 400 Einwohner zãhlt nicht ausreicht. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, in der Räbe von Lüdelingen ein zweites Pumpwerk zu errich len, das nicht nur den Anschluß eirer Anzabl von weiteren Gemeinden (Yavingen Rangwall, Morlingen, Ober. und Nieder⸗ Remlingen, Fiorch n zen mit Ebingen und Darpich, Schremingen mit Su lingen, Ecfingen und Marspich mit Leyringen) mit zusammen 16760 Seelen erm glichen sondern auch dann noch genügen würde, wenn sich die Bevõlkẽrungs⸗ jah! noch um 1006 vermehren sollte. Es wären alsdann rund 5 000 Seelen mit Wasser zu versorgen. Unter Annahme eines Ver⸗ brauchs von 5 1 auf den Korf für den Tag dieser vorwiegend aus Arbeitern bestehenden Bevölkerung müßten unter vorstekender Voraus. setzung aus den beiden Sächten zusammen rund 5660 cbm im Tag oder * 4090 1 in der Minute entnommen werden.

Von dem erwählten Hochbehälter bei Aumetz fließt das asse mit natürlichem Druck nach 6. ö * . Hochbebälter zur Aufspeicherung des Waffers dienen. Der Fe samt. Assungsraum der Hochbehälter beträgt 2500 Kubikmeter. Auf diefe Weise wird jede Ortschaft so reichlich mit Waffer versorgt. daß nicht nur der käusliche Bedarf gedeckt, sondern auch bei Brandfällen die Kwirksame. Speisung einiger Hydranten ermöglicht ift. Das Material der Rohrleitungen ist bei den Ortsleitungen Guß⸗ eisen, bei den unter stärkerem Druck stehenden Verteilung leitungen Mannesmannstabhl. Die Deckunzstiefe der Röhren beträät mindestens 120 m. Hir sichtlich der Verwaltung und man sierung des Unternehmens ist folgendes von Intereffe Zum Zwecke * Aus: führung der Anlage ist eine Syndikatskommission aus Vertretern der beteiligten Gemeinden nach Maßgabe des Gesetzes vom II. uni 1909635 gebildet worden. Diese Kommisston bet nach Annahme des von der Meliorationẽbauperwaltung ausgearbeiteten Entwurfs die Arbeiten a6 Bauherr vergeben. Dem Syndikat obliegt ferner die game Vir waltung und Finanzterung des Unterneßmens, die Aufnakm . . leiben, der Einzug der Gebühren u. ff. Zu den auf 1 1. 49 (09 4 veranschlagten Baukosten ist aus Landesmitteln ei cm. den 321 000 , d i. 43 Cο, bewilligt worden. Zur Deckung . Restes der Bausumme ist durch das Syndikat eine Anleihe in von . 1009 6 aufgenommen worden. . Die Kosten für Verzinsung und Amoriisati des ni Staatszuschuß gedeckten Anlagekaxitals, ferner an, Wan G dr Unterbaltun⸗ der Anlage werden durch die teleiligten Semeinden u 3 Bergwerkbesitzer in der Weise aufgebracht, daß nach Abzug * Einnahmen D letztere zwei Drittel, und die Gemeinden ein Vrin bezahlen. Die auf die einzelnen Gemeinden entfallenden Koste ĩ werden im Verhältnis der B-pölke m , , n, mn nt n he rung alliährlich durch das von d Verwaltung zu genehmigende Jahresbudget festgꝛsetzt. 3 . Bauarbeiten wurden im Jahre 1902 begonnen und 1905 Eertiggestellt. Die füdlicke Sruppe umfaßt folgende Gemeinden u d Auneren. Neronville, Gravelotte mit Palma fen und 1ᷣ Juffr, St. Ruffine, Aman weiler, Vernevist-⸗ St Prism; .

63 t. ) er, Ver nedille, St. Privat la. Mon kagne St. Marie aur Chsnes, Montoig. Ia Montagne, Roncour᷑ M . conrt, Kluingen, Gandringe im ,

SGandringen mit Bussingen und Stahlhei außerdem noch verschiedene kleinere Geböft? und Fermen . Einwohnerzabl. beträgt zur Zeit rund 10 090; unt A ; eines Zuwachses von 50 9 e ar, nn,, mn.

;. so für die südlich gelegenen O 86 . eines an von 120 oO für die nördlich 26

). 0 infolg iseni ĩ zedö besonders rasch 1 66. r . veg. r lkeung 9 19 6 ö berechnet worden. nt e

asserverbrauchs vom 100 1 opf ; 1 landwirtschaftlichen He g fr * n 65 äherwiegend fördern. Durch geologssche Unterfuchunzen aan 1 og em g eines unterirdischen Grundwasserstroms nach wies ae, Web nden ein die erforderliche Wassermenge mit Sich Gn 26 . aefatz, ud 836 dort gehoben werden kann. mmmen Tiefbrunnen Das Wasser ist wie is zoloai und als per eric 1 6 h ; he tteriol ghisch untersucht das Wasser mittels Dampfmaschinen 9 dielen eum foi ,,

erwaltung des Unter j der. 9 Unte nehmens geschiebt ebenfalle durch eine

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