1905 / 245 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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Die vereinigten Ausshüsse des Bundesrats für Hande und Verkehr und für Justizwesen hielten heute Sitzung.

Diejenigen Persönlichkeiten, welche durch Abgabe von Karten Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ihre Glückwünsche zu Allerhöchstderen Geburtstag dar⸗ , beabsichtigen, können die Karten am Sonnabend, en 26.8. M., von Vormittags 19 Uhr an bis Abends 6 Uhr und ain Sonntag, den 2. 8. M., bis 12 Uhr Mittags im in glig e Schlofse zu Berlin, Portal 4 links, und in Potsdam im ea,, . Stabtfchlofse in der Ecke beim Lustgarten, am Aufgange zur früheren Wohnung Ihrer

Kaiserlichen und Königlichen ajestäten, abgeben.

Vom 16. bis 17. Oktober Mittags ist im preußischen Staat eine choler a verdächtige Erkrankung aus Lipke, Kreis Filehne, amtlich neu gemeldet worden. Sie be⸗ trifft einen Flößer auf der Netze. Außerdem sind nachträglich für den Monat September 2 Bazillenträger aus Adolfsdorf, Kreis Wirsitz, gemeldet. Die esamtzahl der Tholerafälle beträgt bis jetzt 281 Erkrankungen, von denen 96 tödlich endigten.

Der Kaiserliche Botschafter in Madrid, Wirkliche Geheime Rat von Radowitz ist vom Urlaub auf seinen Posten zurück⸗ gekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über⸗ nommen.

Der Königliche Gesandte in Stuttgart, Wirkliche Geheime Rat Graf von Plessen-Cronstern ist vom Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen. .

Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbuüler hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Königlich württem⸗= bergische Nilitärbevollmächtigte, Oberstleutnant von Do rrer die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der hiesige Königlich serbische Gesandte Dr. Militsche⸗ vitch ist nach Berlin urückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

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Laut Meldung des W. T. B.“ ist der heimkehrende rt der vom Kreuzergeschwader ab el östen e und Mannschaften mit hae e e iar ier „Be vorgestern in Singapur eingetroffen und hat gestern bie Mise . Penang (Halbinsel Malacca) fortgesetzt. M. SS. „Seeadler“ und „Bussard“ sind am 14 Oktober in Daressalam eingetroffen. S. M. S. „Luchs“ ist vorgestern in Amoy eingetroffen und geht heute von dort nach Hongkong in Ser. S. PH. S. „Iltis“ ist gestern von Tsingtau nach

Mazampo (Korea) in See gegangen,. S. M

S. „Ti ger“ und M. Flußkanonenboot „Vaterland“ sind gestern von Hankau nach Kiukiang ab⸗ gegangen.

Dentsche Kolonien.

Der Kommandant von S. M. S. „Thetis“ meldet, dem . W. T. B.“ zufolge, aus Daressalam in Deutsch⸗Ostafrika, baß zwei Kreuzer das Expeditionskorps Johannes nach Kilwa Kiwinje überfühten. In Kilwa Kiwinje werden zwanzig Mann von S. M. S. „Bussard“, in Kiswere Leutnant zur See Hollmann und zwanzig Mann von S. M. S. „Thetis“ gelandet. Leutnant zur See Koehler schütwzt Kivm angao. z

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Baron Fejervary wurde, wie „W. T. B.“ aus Wien meldet, gestern nachmittag vom Kaiser in Audienz empfangen.

estern nachmittag fand unter dem Vorsitz des Ministers des Aeußern in Wien eine gemeinsame Minister⸗ konferenz statt, in der über die . und Handels⸗ verträge, beraten wurde. An der Konferenz nahmen beide Ministerpräsidenten sowie die beteiligten österreichischen und ungarischen Minister teil.

Während der Eröffnungs li tzung des schlesischen Land⸗ tages demonstrierten, wie . W. T. B. aus Troppau meldet, auf der Galerie die Anhänger der d r mne, Arbeiterpartei durch Rufe auf das allgemeine Wa recht und Singen des Arbeiterliedes; ferner warfen Re lugblätter in den Saal. Der Landeshauptmann unterbrach die Sitzung und ließ die Galerie raumen. Während der i sprach beim Landeshauptmann und dem Landespräsidenten eine

bordnung der sozialdemokratischen Partel vor, um die Forderung des allgemeinen Wahlrechts zu überbringen.

Frankreich.

Der Fürst von Bulgarien traf . vormittag in Paris ein und wurde von General Dubois im Namen des Präsidenten Loubet, vom Minister der auswärtigen An⸗ ,. Rouvier sowie von den Mitgliedern der ulgarischen diplomatischen Agentur empfangen. Vom Bahn⸗ hof begab sich der Fürst nach dem Ministerium der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, wo er wahrend seines Aufenthalts in Paris Wohnung nimmt. Später fuhr der Fürst mit militärischer Eskorte nach dem Elysse, wo er eine einstündige Besprechung mit dem Präsidenten Loubet hatte. Ebenda fand Nachmittags zu Ehren des Fürsten ein Diner statt, bei dem der Präsident Loubet und der Fürst von Bulgarien Trink⸗ sprüche wechselten.

Nußland.

Der vom „Reuterschen Bureau“ gestern verõöffentbichte Text des xuff isch⸗ japan ischen griert ens rte ns enthält verschiedene Abweichungen von din am 6. September verbreiteten Auszügen.

Artikel 1 stelt die Wiederherstellung des Friedens und der

. *

Artikel z, in dem anerkannt wird, 3. die Interessen Japans in Koreg vorherrschend sind, und in dem bestimmt wird, daß die russischen Unternehmungen in Korea die gleichen Rechte genießen wie die Unternehmungen von Staatgangehörigen anderer Länder, besagt dann weiter: Es wir auch verein bart, daß, um allen Anlaß zu h, verständnissen zu vermeiden, dig beiden vertragschließenden Vn keln sich an der russisch koreanischen Grenze jeder milltaͤrischen Maßnahmen enthalten werden, die die Sicherheit des russischen oder des koreanischen Territoriums bedrohen können.

Am Artikel 3 fehlt die im früheren Aussu angeführte Be⸗ stimmung. daß alle von privaten Personen oder Ge ellschaften in der Mandschu rei erworbenen Rechte unberührt bleiben sollen. Der Artikel lautet nunmehr: Japan und Rußland verpflichten sich gegen seitig: erstens, die M andschurei vollstandig und gleich; e itig räumen, ausgenommen das Pachtgeblet auf der Liautung Halbinsel, gemäß den Bestimmungen des ersten Zusatzartikels des Friedens pertrags; zwelteng, vollständig wieder an China zur ausschließlichen Verwaltung alle Teile der Mands urei zurückzugeben, die jetzt beet Fer im Machtbereich der japanischen oder russischen Truppen sind, mit Ausnahme des gben erwahnten Gebiets. Die Kaiserlich russische Regierung erklärt, daß sie in der Mandschurei keine territorialen Vorteile oder Vorzugskonzesstonen oder , Konzessionen besitzt, die die chinesische Souveränität beeinträchtigen oder unvercinbar mit dem Grundsatz der Gleichberechtigung sind.

. Artikel 4 besagt; Rußland und Japan verpflichten sich gegen · seitig, allgemeinen, alle Nationen im gleichen Maße berührenden Maßnahmen, die Ching zur Hebung bes Handels und der Industrie in . Mandschurei treffen könnte, keinerlei Hindernisse in den Weg zu legen.

Rriikel 5 sieht vor, daß die russischen Pachtrechte auf Port Arthur, Dalny und die angrenzenden Gebiete und Sewã sser ann, auf Japan übergehen, daß aber alle von . . onen und Geselschaften erworbenen Rechte unberührt

eiben sollen.

Artikel 6 trifft Bestimmungen über die Teilung der man⸗ d schur ischen Eifendahn und setzt fest, daß Japan die Gruben erwirbt, für die selne Teilstrecke den Veckehr vermittelt, ferner, daß beiden Parteien gänzliche Handelsfreiheit auf dem exproprlierten Gebiet eingerãumt wird? Ber im früheren Auszug erwähnte Passus fehlt, daß die Rechte von privaten Parteien oder rivatunternehmungen durch die Abmachungen nicht berührt werden, es wird aber bestimmt, daß die Besitzrechte russifcher Untertanen unberührt bleiben. Wiederholt wird Tie Verpflichtung Rußlands und Japans anerkannt, Chinas Zu— stimmung zu den Abmachungen zu erlangen. Die in den früheren Versionen des Artikels 6 dufgeführte Bestimmung, daß beide Parteien die Freiheit haben, in dem expropriierten a m ncht alle Maß⸗ nahmen zu treffen, die ihnen belieben, fehlt in dem offiziellen Text ö Fr rf. 7b sa 1: J d Rußland verpflich

Artike esagt: Japan und Rußland very ten sich, ihre Eisenbahnen. in der Mandschurei ausschließlich 1 kom⸗ merziellen und industriellen Zwecken und in keiner Weise zu strategi⸗ schen Zwecken zu benutzen. Die Einschränkung betrifft aber nicht die Gifenbahn im Pachtgebiet auf der Liautung· nsel.

Artikel 5 fleht vor, daß die japanische und die russische Re⸗ gierung, um den Verkehr zu fördern und zu erleichtern, obald als möglich ein Separgta kommen treffen über die Regulierung des Verkehrs auf Len Verbindungsstrecken ihrer Eisen⸗ bahnen in der Ma dschurei.

Artikel 9 behand ö des südlichen Teils

ußl

von Sachalin «* In dem letzten Absatz dieses Artikels wird gesagt: Japan und and kommen in, in ihren Gebieten auf Sachalin oder den an renzenden Inseln kenne . en oder andere ähnliche militärische Werke zu bauen. Sie v ö. sich auch riet , keine milltärsschen Maßnahmen zu treffen, die die Freiheit der chiffahrt in der La Pörouse⸗ und der Tataren. Straße beeinträchtigen könnten.

. Artike! 10 präzssiert das Verhältnis der russischen Untertanen in dem südlichen Teil von Sachalin.

Artikel 11 trifft Bestimmung über die Fischereiger echt same in den russischen Terrstorialgewässern, im Japanischen, Ochotskischen und im Behringsmeer. ESIs wird stipuliert, daß diese Abmachungen nicht die Gerechtsame berühren sollen, die bereits russischen oder anderen Staatgangehörigen in diesen Gebieten gehören.

Artikel 12 lautet; Da der Handels, und Schiff ahrts⸗ vertrag zwischen Japan. und Rußland durch den Krieg annulliert ist, verpflichten sich die Kafferlich japanische und die Kaiser⸗ lich russtsche Regierung, als Grundlage ihrer Handelsbeniehungen bis zum Abschluß eines neuen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages, der auf der Basis des bis zum Krlege in Kraft gewesenen erfolgen soll, die gegenseitige eit he gun st gung anzunehmen, in die eingeschlossen werden die Einfuhr und, Ausfuhrßölle, die Transitformalitäten, die Tonnengelder sowie die Zulassung und Behandlung von Beamten und Staatsangehörigen sowte Schiffen des einen Landes in den Ge⸗ bieten des anderen,

Artikel 13 behandelt die gegenseitige Rückgabe der Kriegs⸗ gefangenen und die Beiahlun der durch ihren Unterhalt ent⸗ standenen Kosten Rußland verpflichtet sich, an Japan sobald als möglich die Differenz zwischen dem von Japan und dem von Rußland hierfür ausgegebenen faktischen Betrage zurückzuzahlen.

Artikek 14 trifft Bestimmungen über die Ratifikation des Friedensvertrags.

; Artikel 18 sieht vor, daß der Text des Friedens vertrags für die Russen in französischer, für die Japaner in englischer Sprache abgefaßt wird, und daß in Zweifelsfällen der franzoͤsische Wortlaut als maßgebend geltend soll.

Es folgen zwei Zufatzartikel, Der erste setzt fest, daß die Heere der beiden Länder fnnerhalb 18 Monaten nach Inkraft⸗ treten des Vertrages aut der Mandschurei, ausschließlich des Pacht gebiets auf der Liautung ⸗Halbinsel, zurückgezogen werden. Die Zahl der auf den Kilometer zu rechnenden Soldaten, die jur Ueber, wachung der Eisenbahn bei beiden Parteien zugelassen werden, ist noch nicht festgesetzt. Die Kommandeure der beiden Heere haben diese Zähl so niedrig festzusetzen, als zur Sicherheit der betreffenden e e,, erforderlich ist; die Zahl 15 wird lediglich als Mazimalzahl genannt.

Der zweite Zusatz artikel, der die Absteckung der Grenze auf Sacha lin betrifft, sieht vor, daß die Abgrenzungskommission, soweit es dle topographischen Verhältnifse gestatten, dem Ho. Breltengrade als Grenze folgen soll, und daß, falls Ahweichungen von dieser Linie notwendig befunden werden, zum Ausgleich an anderen Punkten ent sprechende Abweichungen vorgengmmen werden. Die Arbeit der Ab⸗ 2 foll der Zustimmung der vertragschließenden arteien unterliegen. Das Leichenbegängnis für den Fürsten Tru⸗ betzkoi hat, wie W. T. B.“ aus Moskau meldet, gestern unter überaus großer Beteiligung bei vollständiger Ruhe stattgefunden. Polizei sah man nicht. Studenten hielten die Ordnung aufrecht. Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ Agentur“ sind wegen des aus ebrochenen Setzeraus⸗ kin heute außer den amtlichen Blättern keine Zeitungen rschienen.

Serbien.

Gestern vormittag fand, W. T. B. zufolge, in Gel grad die feierliche Eröffnung der Stkupfchtina durch den König statt. Die Ehronrede führt aus, der König werde im Cinhernehmen mit der Regierung die weitere Ausbildung des großjährig gewordenen Kronprenzen im Sinne der serbischen nationalen Ueberlieferungen und im Geiste der Verfassungsmäßigkeit fortsetzen. Die Skupschtina werde sich diesmal vorwiegend mit Gefetzentwürfen zur Hebung der Volkswirtschaft zu beschäftigen und die abgeschlossenen Han⸗ delsvertraäge zu genehmigen haben. Die Kosten der Neubewaff nung

,,. zwischen den Herrschern, Staaten und Untertanen beider nder fest.

Verzinsung jedoch keine neuen Steuern erforderlich sein würden. Die Bezlehungen zu den fremden Staaten, führt die Thronrede weiter aus, sind gut und korrekt. Die jahrhundertelangen, auf der Gemeinsamkeit der gegenseitigen Interessen beruhenden Beziehungen zu Desterreich⸗ Ungarn sowie die traditionellen Bande mit dem ruffischen Brudervolke bestehen in bester Weise fort. Die Beziehungen zu den Balkanstaaten, insbesondere zu Monte negro und Bulgarien, sind nicht nur freundschaftlich, sondern es ist fogar Hoffnung vorhanden, daß sie sich noch intimer ge⸗ stalten werden im Interess? einer besseren Zukunft der Bal kan⸗ völler. Die ununterbrochen schwere Lage unserer Stammesbrũder in der Türkei tief und ruft in Mazedonien und im Wilajet Kossowo Unruhen herbor, die auch auf unsere Grenz- gegenden Übergreifen. Die serbische Regierung hat sich in dieser Hinsicht nicht nur neutral; gehalten, sondern auf die Stammes brüder beruhigend eingewirkt und sie angewiesen, die Ergebnisse der Reformaktion der Großmächte abzuwarten; es wird er⸗ hofft, daß diese sich auch auf das Wilajet Kossowo erstrecken werde. Serbien wird auch weiter ruhig die Opfer tragen, die ibm die Un⸗ sicherheit an der Grenze auferlegt, und auch fernerhin die Hüterin des Frieders und der gesetzlichen Ordnung auf dem Balkan pleiben, in der Hoffnung, daß die europäische Reformaktion in kurzer Zeit die Lage unferer Volksgenossen bessern wird.

Schweden und Norwegen.

Die Erste schwedische Kam m er hat gestern, wie W T B.“ aus Stockholm meldet, ebenfalls den Regierungsvorschlag, betreffend die Lufhebung der Unionsakte von 1814 und die An⸗ erkennung Norwegens als eines von der Union mit Schweden gelösten Staates, angenommen. Beide Reichstags kam mern haben dem Gesetzentwurf, betreffend Entfernung des Ünionszeichenz aus der schwedischen Flagge und dessen Ersetzung durch ein blaues Feld, zu ge stim mt.

Die Schließung der außerordentlichen Reichstagssession findet morgen statt.

Amerika.

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Washington von gestern: Das Staats departement gab dem Marinedepartement die Beendigung des russisch-japanischen Krieges bekannt und stimmte der Freigabe der in San Francisco und Cavite festgehaltenen russischen Schiffe zu.

Asien.

Das Reutersche Bureau“ meldet aus Tokio von gestern:

Ein Kaiserliche s Reskript, das gelegentlich des riedens⸗ schlusses veröffentlicht worden ist, führt aus: Nach 20 Monaten des Krieges ist Japans Stellung gekräftigt und sind feine Interessen gefördert. Die russischen Bevollmächtigten haben sich mit den japanischen Bevollmächtigten über an⸗ gemessene Bedingungen geeinigt und damit bewiesen, daß ihr Wunsch, Frleden zu schließen, aufrichtig war. Wir finden die Friedensbedingungen in vollständiger Ueberein⸗ stimmung mit unseren Wünschen und haben deshalb den Friedensvertrag ratifiziert. Rußland ist wieder Japans Freund. Wir hoffen aufrichtig, daß die guten nachbarlichen Beziehungen, die nunmehr wiederhergestellt sind, enge und herzliche werden. Das Restript hebt im weiteren die Not⸗ wendigkeit hervor, ununterbrochen bemüht zu sein, die nationale ö zu verbessern und die . des Landes zu oördern. .

De weiteren drückt der Kaiser der Armee und Marine seine Genugtuung über die treuen Dienste beider aus, durch deren große Siege zu Lande und zu Wasser der Ruhm der Nation erhoͤht sei. Der Kaiser fügt hinzu, das Ziel und der 6 des Krieges seien erreicht; aber alle Rang⸗ klassen sollten ich in steter Bereitschaft halten, um ihre Pflicht erfüllen zu können.

Wie „W. T. B.“ unter demselben Datum aus Tokio meldet, ist dort der Friedensunterhändler Baron Komura iet. Zum Empfang am Bahnhof waren haupt⸗ fachlich Beamte erschienen. Die Straßen waren scharf durch Truppen, Polizei und Gendarmerie bewacht. Baron Kom ura wurde vom Kaiser in mehrstündiger Audienz empfangen. Der Kaiser behändigte Komura eine selbst⸗ er gen. Botschaft, in der er seine Freude über den zu⸗ riedenstellenden AÄbschluß des Friedens ausspricht und ie ke n, Dienste Baron Komuras bei der Friedenskonferenz in Portsmouth hervorhebt.

Der japanische Kriegsminister erließ einen Befehl an samtliche Armeen, in dem er die Kritik an den Friedens⸗ bedingungen verbietet, da Friede und Krieg gänzlich von dem Herrscher abhänge.

Afrika.

Laut Meldung des „W. T. B. aus Tanger von heute wurden der Kapitän und der M arineinfanterie⸗ leutnant des gestrandeten hritischen Werkstättenschiffs

„Affistance“ auf der Rückkehr von dem Schiffe nach Ceuta von Mauren gefangen genommen.

Etatistik und Volkswirtschaft.

Ein neues Fabrikgesetz für die Schwei

haben die Fabrlkinspektoren des Staates ausgearbeitet, nach dem, wie die.. Soꝛialkorrespondenz berichtet, die regelmäßige Tagesarbeit nicht länger als 10 Stunden und vor Sonn⸗ und Festtagen nur 8 Stunden dauern soll und in die Zeit von 6 Uhr, beziehungsweise in den Monaten Mai,. Juni, Juli und August von 3 Uhr . bis 8 Uhr Abends fallen muß. An den genannten Vorabenden muß die Arbeit um 5 Uhr aufhören. Für das Mittagessen ist um die Mitte der Arbeitszeit wenigstens eine Stunde freizugeben. Es ist untersagt, die Arbeitszeit dadurch zu verlängern, daß den Arbeitern Arbeit mit nach Hause ere, wird. Nicht unwichtig ist auch die Bestimmung über die Pausen, die nur dann von der Arbeite zeit abgerechnet werden dürfen, wenn sie leichzeitig und regelmäßig von allen Arbeitern ein⸗ gehalten werden. . gesundheltschaͤdigende Industriejweige kann der Bundesrat eine weltere Beschränkung der Arbeitszeit anordnen.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Wiederaufnahme der Arbeit bei den Elektrizität z⸗ betrieben (vgl. Nr. 244 8. Bl. hat fich, hiesigen Blättern zufolge, gestern im ,, glatt vollzogen. Bis jetzt ist etwa die Halfte ker an der Ausfperrung beteiligten 40 0009 Mann bereits wieder untergebracht. 14560 S raubendreher und Lagerarbeiter haben ihre Vleh geringe Ausnahmen abgerechnet, wieder eingenommen.

rbeiter, die nicht fofort wieder eingestellt werden, erhalten von der Zentralstrelkkommtssion, die vorläufig in Permanenz; tagt, nähere Mit teilung, wann sie sich in den Fabriken einftellen follen. Man hofft, daß bis Mittwochabend der überwiegende Teil der Ausständigen wieder im Betriebe ist 1300 Näpberinnen und 200 Zuschneider in d. Berkiner Wäschefabriken find, wie die . Vos, Ztg. berichtet, gestern in den Ausstand eingetreten. Die Zuschneider

der Armee würden durch eine Anleihe aufgebracht werden, für deren

verlangen 10 v. H. Lohnerhöhung, die Näherinnen ebensoviel

und die Ar

die Arbeit eher wieder aufzunehmen, b sind; sie werden nur dem

ürrk opp u. Co., sind. wie die Rh. 24 6. Ultimatums gestern 170 Ti schler aus gl. Rr. 2 d. Bl..

fasffte am nächsten Montag eingestellt werden, weil die Ausständigen auf ihren Forderungen beharren.

tfor ĩ . Berliner Bürgermeisters Dr. Reicke, gestern früh gestorben.

soß, laut Meldung des W. T. 6 gestz 6e außerordentlichen Generalversammlung unter dem Vorsitz des? einer Oestlichen len g i g ber Verkaufspreise. Et

der Preise, die annähernd preise festgehalten werden sollen.

3. d. M.: Im Monat September dieses Jahres überstieg die Nachfrage in fast allen Getreideforten die Zufuhr, ständig auf Mengen auf Aufkäufe für macht. In Es wurden gegen Mitte Septembe ober gezahlt wurde. J eingetreten, und ma hauptsãchlich zablte gute . Mitte September entwickelte sich ein lebhaftes nach dem Rhein wurden größere Mengen verkauft.

rns und der Nadeln durch ie Näherinnen jetzt aus ihrer ine wöchentliche Ausgabe von usstand macht sich in der Gegend der Brunnenstraße, am Weinberggweg lde deutlich bemerkbar. tliche Versammlung der ewegung. Wie mitgeteilt wurde, irmen vier Vereinbarungen unter keinen Umständen en bewilligt

folgen. vormals

Die Ve

In der Bielefelder

Weitere Aussperrungen erf Der Gefamtbetrieb in den vier dortigen N

Kunst und Wissenschaft.

Königs berg ä. Pr, ist, wie W. T. B. meldet, der als 9 e rn , Gberribliöthelg, Professor Dr. Reicke, der

Land⸗ und Forstwirtschaft.

ostpreußische Zweigverband deutscher Müller ger a en sr iche s aus Königsberg i. Pr.,

ühlenbesitzers Hantel Frauenburg die Bildung . ö! ö. nossenschaft zum Zwecke der i 6 3. 21 Dit gl tedernz , ,.

ifsion soll allmonatlich einmal. zu ammentreten zur Besprechung un, , im den einzelnen Bezirken als Minimal

Getreidehandel in Rußland. Das Kaiserliche Konsulat in Rostoff am Don berichtet unterm

ch die Preise be⸗

Gerste große

nach Rotterdam un Preise. In Weizen war

Stockung eingetreten. Man zahlte fuͤr Weizen Ulka und Azima von

2 bis 1455614 50 . Bis zu Anfang September wurden in Hartweizen nach Italien chlüfse gemacht, bis Marfeille als Hauptkäufer auftrat. Griechenland den Markt; ; gegen den Monat August d. J. gestiegen nach Taganroger Reede 12 bis 14 Kop. für Taganroger Reede zahlt man bis nach Rotterdam. 130 für die Tonne, dem Kontinent , Samburg.. . 133 ö Marfeille . Fr. 1250, ö

. der ö. . Kongreß für Milchwirtscha t eröffnet. Vom Auslande waren Send eb ge cer n, Englands, Desterreich Rußlands und Dãne⸗ marks erschlenen. Der Kongreß hält seine Sitzungen, die bis Donnerstag dauern werden, im Collẽge de France ab.

In Paxis wurde

Verkehrsanustalten.

euen Verkehrspläne

t . W. T. B.“ Der ham⸗

ines umfang⸗

Hoch ü Ver⸗

rte mit dem H Stadt.

Ueber die geste des hamburgisch

bindung Einen früheren,

schaft im Jahre 1804 a

der Straßenbahn als unerwünscht ü von den Elektrizi

Bürgerschaft vor, ollen. Dieser neue,

den Hafen berüh Zweig ode brook und bahnen. Im Zus er Bahnanlage steh stellung eines gro ndurchbrucheß vom Rathaus bis zu dem i Hauptbahnhof nach den Plänen des hamburgi Vermehren. Dieser Durchbru ist allein auf 1 k veranschlagt, und bildet u len einen Teil der von it großen Mitteln durchgeführten Sanierung der inneren Durchführung aller dieser Ent⸗ würfe würde im ganzen zehn Jabre erfordern und der Stadt Ham burg, die infolge ihrer weinlãufigen Bauart einen ebenso großen Flachenraum bedeckt wie die Stadt Paris, ein allen Anforderungen entsprechendes Schnellverlehrsmittel erslen Ranges verschaffen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Mit dem dritten Abend, Götter dm m erung? der den voraufgegangenen in keiner Weise nachstand. wurde gestern die neu⸗ Feen Gesamtaufführung des Bůhnenfestspiels Der Ring des Ribelun gen unter wohlderdienten Ehrungen für den uner⸗ midlichen musikalischen Leiter des Ganzen Dr. Karl Muck und die beteiligten Künstler glücklich . Ende geführt. Eine gewaltige ge ab hatten ganz esonders Dr. Muck und bag Srchester zu leisten, wenn man bedenkt, ö. neben ver ersten eine jweite Gesamtaufführung des Werks herlief, und jwar so, daß jedesmal zwei Abende des Zyklus aufeinander .. So ging z. B. am Sonntag Siegfried. der gestrigen Auf⸗ ührung vorauf. Den Sängern waren längere Ruhepausen vergönnt, ba die? Rollen des Siegfried und der n, n. doppelt besetzt werden konnten. Nur Bachmann (Wotan) und Herr Lieban (Mime) mußten zeitweilig an, zwei aufelnauderfolgenden Abenden

rößere Partien bewältigen. Alle Achtung vor solcher Leistungs⸗· äbigkeit! In der gestrigen Aufführung war von einer Er⸗ , irgend eines der Beteiligten nichts zu bemerken; Br. Puck kirigierte mit der gewohnten Meisterschaft, und das Srchefler entfalfete den vollen Glam des Tons. Sehr wohltuend berührte auch die: mal die Feinfühligkeit, mit der auf die Stimmen der Sänger Rücksicht genommen wurde und die das Fehlen

war in der

zeigenden war aber au e err Kraus bei glänzender

ie jetzt unzweifelhaft zu den ersten Vertreterinnen dieser deutschen Buhnen zu rechnen ;

Berger Gn ber ge elch Hiedler (Gutrune), Herr

betze othauser, Rheintöchter), ist schon (üs vortrefflich bekannt; die letztgenannte Rünstlerin sang mit guter Auffassung, Textaussprache frisch, wie man ihn selten gehört hat, Mannen im zweiten Aufzug. Schluß hingewiesen werden: nämlich fo ungeheuer lärmend, daß Trauermarsches arg gestört wird. Hie Szene so zu schulen,

Mödlinger ,.

das erste lichen Kapelle unter d. statt. ubers Oper in drei 28. d. M., neu einstudiert,

die Rolle der Angela, sein wird. don Scheele · beschäftigt.

Im Neuen Königlichen Operntheater wird am Sonntag, 22.7 M, Ch. Gounods Oper Farrar als Julia und Herrn Na Der Intendant Prasch hat soeben mit Frau Gem ma Belli neioni ein jwei⸗ bis dreimaliges Gastfpiel vereinbart, das am 11. November im Theater des Westens mit „A Santa Lucia“ beginnt, der Oper, in der Frau Bellincioni vor in Berlin erlebte.

Passion: trägt u. a. von Dulong das Duett aus „Mirjam und Jesus' bor. Aus d unter Leitung von Professor

von Blumner: Moltke: ‚Trachtet na

Hauptsache eine Rheinlandschaft sah

(Hagen), Frau die Damen Herzog,

außer dem

diesjährige Leitung Mittags 12 Uhr Akten „Der

Im Kleinen Theater wur

gekündigte Erstauffüh

mit

J böchssen Befeh . Egi

räulein Staegemann Blute nur, Die Ehre Gottes“

Selig si

Morgen, Mittwo

(Violine).

Preußen sind im Jahre 1904 vier

sich um je einen Knochenkobledãm

Vülkanisterapparat und einen S

Drei diefer Dampffässer bestanden

eins aus Schweißeisen. August und Oktob stige .

sich

sondere Veranlass

Mannlochverschlusse er Zerstörungen an den Ausrũstung däuden fanden nicht statt. Als Ur

gerichtet wurde.

Vulkanisieren von

zylindrischer Form und wurde in V gebauten Dampffässern betrieben; ebenso die höchste Dampfspannung

Dampfdrucke von 15825 0 5 A fahren beansprucht für jede einzelne 9 Stunden. Letzteres war am

und einen Verschlußring zerstörte,

an den schwächsten Stellen bis a Die Ursache der flarken Abrostung

irschberg, explodierte am 16.

der von Wagner gefordenten schall dämpfenden Neberdachung des DOrchesters kaum verspüren ließ. Auch die gestrige Auffũührung

wurde; er n mit gewölbten Böden; die Mäntel

Neueinstudierung,

infsenierung, nur die Bibichungenhalle mit der etwas anders

ch nicht wesentlich verändert. Den Si . ö wieder Disposition,

die dritte

Auf einen Uebe die letz

daß sie geräuschlos ihres Amtes walten.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Mittwoch, Symphoniekonzert der des Kapellmeistersz F. Wein⸗

im Königlichen Dyernhause in Szene gehen soll, wurde am 165. Jun 8385 hier zum ersten Male aufgeführt and erzlelte bis zum Jahre 1886 einundneunzig Wiederholungen. Die setzte von diesen fand am 8. November 1836 statt, Fräulein Renard sang die diesmal durch Fräulein Farrar vertreten In den andern Hauptrollen sind die Damen Rothauser, Müller, die Herten Nebe, Berger, Naval und Knüpfer

Romeo und Julia“ vel als Romeo gegeben.

Vormerkungen für diese Vorstellungen, die bei er⸗ höhten Preisen stattfinden, werden schon jetzt im Theater des Westens entgegengenommen.

Reubke vorgetragen.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 17. Oktober 1905. Die Dam pffaß · Explosionen in Preußen 1904. In

chwefel natriumauslauger

Die Eypplosionen fanden statt: je eine im

Trockendämpfen von

Arbeit wurde der Koch

Material des zerrissenen Bolzens angenommen,

mit Haarrissen versehen und angebrochen war; darauf zurũckgeführt, daß beim Oeffnen des Verschlußb mehrfach krumm gebogen, durch einfache Hammerschlã

2 Am 5. Juli explodierte Abends 8 Uhr 35 Minuten ein zum Hartgummi verwendetes Jummifabrik zu Limmer im Kreise Linden; es bestand im Mantel und den Böden aus Schmiedeeisen, Gußeisen, hatte einen runden Verschluß (Verflanschun

Das Arbeitsverfahren war folgendes: Schwefel gemischt wurde in Bleiformen gebracht, von denen mehrere

in eifernen Bügeln jzusammen geschraubt und im Dampffasse einem

Tage des Unfalls bereits seit 2 Stunden im Betriebe, als die Explosion erfolgte,

letzt; am Gebäude, in dem das Dampffaß e,. war, zerbrachen

einige Fensterscheiben. Die Untersuchung erga wi, g 6 . und die ursprüngliche Blechstärke von 15 mm

der zu vulkanisierenden Hartgumm masse, die lange Dauer der Vulkani fation und die hohe Tem eratur im Dampffasse zurückzuführen. 3) In einer Zellulose⸗ ad er r fer, zu Kunnersdorf, Kreis

u

Sich sg der mit noch zwei anderen Kochern zusammen betrieben bestand aus einem geschweißten doppelwandigen Zylinder

keine Neu⸗ dahinter sich

aus als früher,

rünnhilde Frau

Die übrige Besetzung,

(Waltraute), rr Nebe von Scheele⸗Müller

schönem Ton und vorzüglicher Norne. Kraftvoll und ei. auch der Chor der stand muß aber zum

te Verwandlung vollfneht sich bie weihevolle Stimmung des r gilt es, die Kräfte hinter der

König⸗

ist Symphoniematinee. schwarze Domino“, die am

mit Fräulein

12 Jahren ihren größten Erfolg

ober, Abends 8 Uhr, auf Aller⸗ den Wohltätigkeitskonzert spielt 3. Sonate von Guilmant. t die Arie aus der Matihäus⸗ Herz“; Herr Grigwold Veethoben und das Ehepaar Magdalena“ von Massenet bietungen des Do mch ors chtstimmige Motette Motette von Graf hingewiesen. veranstaltet der Königliche Marienkirche

Dampffaͤsser explodiert, wobei es pfer, einen Zellulosekocher, einen handelte. aus Schmiede⸗ und Gußeisen und bei der im April wurde 1 Person Ueber die Bauart

nãheren

Knochenkohle in einer ucker⸗ allein betriebenes Dampffaß aus ätzen für die Mannlochver chlüsse

enkoble gefüllt, nach S

Ge⸗ d schlechtes

Zeit schon

Dampffaß in einer in den . aus

war von erbindung mit zwei anderen gleich sein Betriebsdruck betrug b Atm., des zugehörigen Dampfentwicklers. Weichgummi mit 30 0so

tm. *g set wurden. Das Ver⸗ Beschickung des Dampffasses bis

die den oberen Boden abriß Perfonen wurden dabei nicht ver-

daß der abgerissene

uf. 5 mm beruntergegangen war. ist auf den hohen Schwefelgehalt

guft, früh 44 Uhr, ein liegender

gegeneinander durch Stehbolzen versteift und der innere Hinterboden burch einen aufgenieteten Stern von Dampffaß wurde mit während Dampfspannung von wurde der Innenraum des durch direkten Dampf ohne Druck 1 Stunde lang der Innenraum des Dampffaffes mit Kalziumbifulfit Lauge gefüllt und durch Einführung von Damp . rung von O bis 3 Atm. drei Stunden lang indirekt gebeizt. Heizung bei gleichbleibendem Drucke von 3 Verminderun

Quadrateisen verankert. Das einem Dampfdruck von 44 Atm. betrieben, der dazu gehörige Dampferzeuger eine festgesetzte höchste

6 Atm. aufwies. Bei der Arbeit Fasses mit Holz gefüllt, letzteres edãmpft, darauf

ei einer Drucksteige⸗ Darauf Atm. 10 Stunden hindurch, der Heizdampfjuführung und Abstellung des Dampfes einer Stunde, * bis 4 Stunden langes Drehen Abblasen des im Innenkocher enthaltenen, wefligen Säuren hestehen den Druckes und durch clan gn Nach

d der

in den Mantel

breite Rinne, in welcher Die

dieser Einfressung und auptsächlich in d

es bestand au ußeisernen Böden, hatte dr

tig für sich allein oder mi

schwunden waren. ü durch die starken chemischen und mechanisch des Betriebes, in. Verbindung mit der Temperaturunterschiede auf das Material wesenen Gußspannungen, dürfte die Ursache

sein. (Stat. Korr.) .

Die „Freundinnen junger Mädchen?. Zu einem be⸗ sonders anfprechenden Zweig der Fürsorgetãätigkeit hat sich, wie die Soꝛial. Kotrespondenz. berichtet, Hie Arbest zu Schutz und Nutz der jungen Märchen entwickelt, die dem Elternhaus um des lieben Ver⸗ dienstes willen den Rücken haben kehren müssen, Gäbe es für eine ebildete und erfahrene Frau wohl eine anheimelndere Aufgabe zu er⸗ slen, als eine Beraterin und ein Anwalt solcher junger Mädchen zu sein? Die Lagen, in denen ein jugendliches Geschöpf, sei es lebensfroh und selbstvertrauend oder schüchtern und unselbstãndig, des Zuspruchs bedarf, ja, sich nach einem Herzen sehnt, dem es sich vertrauen voll offenbaren kann, sind zu mannigfach, alt daß man die Fälle erschöpfend darstellen könnte! Schon bevor der erste Schritt binaus ins Berufeleben getan wird, tritt die Sorge um eine paffende Stellung an die Eltern und die Mädchen heran, dann die Bedenklichkeiten der weiten Reise, die richtige Bemessung der Rechte und Pflichten in der Stellung, die Wahl des Umgangs und die Art der Erholung, das angemessene Be⸗ nehmen in unvorhergesehenen Schwierigkeiten alles sind Gelegen · heiten, bei denen eine wohlwollende „Freundin“ mit Rat und Tat sich nützlich machen kann, ; . 3 Es ist sehr erklärlich, daß das Bedürfnis nach uneigennũtziger Auskunft und rückhaltloser Aufklärung zuerst da empfunden ward, wo es fast zur Volkssitte gehört, daß herangewachsene Töchter nicht nur aus dem Vaterhaus treten, sondern auch über die Grenzen des Vater landes bingusstreben. Ein typisches Land dafür ist die sogenannte fran; zösische Schweiz, von wo aus jährlich Tausende von Mädchen, fußend auf ihrer Kenntnis der französischen Sprache und einer mittelmäßigen Allgemeinbildung, als Bonnen“ ( nurses?) nach Deutschland, Sesterreich. England und, Uebersee, man könnte fast sagen, exportiert weiden. Die Fälle, daß solche Mädchen, geblendet durch falsche Vor⸗ spiegelungen oder verlockt durch blinde Vertrauensseligkeit die bitterften Enttäuschungen am Ziele ihrer Wünsche erlebten, ja, geradezu in Abgründe des Elends gestũrzt win den, waren nicht so felten, daß nicht das öffentliche Gewsssen sich hätte rühren müssen. Der erfte internationale abolitionistische Föderationskongreß in Genf gab 1877 die Veranlassung, daß sich eine Gruppe, von r rr der verschiedensten Länder zusammentat, Der Freundinnen und“ wuchs sich, da jedes Mitglied in der Heirnat mit Begeisterung warb, bald zu einem Verein der Freundinnen junger Mädchen“ aus, der alle Länder umfaßt, nicht nur die Kulturstaaten, sondern auch die Länder moderner Halbbarbarei, wohin Verschleppungen der verhängnisvollsten Art vorkommen, wie einzelne fũdamerĩikanische Republiken, die Staaten des europäischen Sũdostens und das islamitische Mittelmeergebiet. Es kommt den Freundinnen darauf an, die sittliche Qualität der Stellunganbietenden zu ermitteln, um danach empfehlen oder warnen zu können; dazu bedarf es freilich eines großen reises von Vertrauensperfonen, denen es dank ihrer gesellschaftlichen Stellung und Ortskenntnis möglich ist, zuverlässige Auskünfte einzuziehen, um sie der Freundin am Orte des stellungsuchenden Maͤdchens oder dessen Eltern unmittelbar zukommen zu lassen. Die Angemessenheit des Gehaltes, die Güte der Verpflegung und ähnliche Verhãltnisse zu ergründen, schlägt nicht in das Gebiet dieser Auskunfterteilung ein, ebensowenig die Besorgung von Stellungen. Im letzten Punkte ist im Laufe der Jahie insofern ein Wandel eingetreten, als manche Zweigvereine mit bestem Erfolg sich gerade auch der Stellendermittlung zugewandt haben, gedrängt nicht durch die Arbeit suchenden, sondern durch die Arbeits kräfte⸗ suchenden. Von der gegebenen inlernationalen Grundlage ausgehend, hat sich der Verein der Freundinnen durch immer tiefer gehende Auffassung seiner Aufgaben und intensivere Pflege des Mãdchenschutzes zu nationalen und öttlichen Unterorganisationen durchgebildet. Sitz der Zentral⸗ stelle ist heute noch Neuchatel in der Schweii. Der Vorsitzenden steht ber internationale Rat zur Seite; er bestimmt auch Ort und Zeit der alle 2 Jahre stattfindenden internationalen Konferenzen. Zu ihren Obliegenheiten gehört auch die Herausgabe der internationalen RNitallederlifte, die die Adressen aller helfenden. Freundinnen enthält. Für jedes Land ist ein Nationalvorstand gewählt, unter dem in Beutschland noch Landes- und Provinznalvorstände funktionieren. An jedem Ort, in dem eine genügende Anzahl Freundinnen vor- handen ist, treten diese zu einem Ortsverein zufammen, der in steter Fühlung mit den übergeordneten Organisationen bleiben muß und dessen „helfende Mitglieder sich zur Auskunfterteilung nach au t⸗ wärts, Beratung durchreifender und anziehender Mädchen, soweit

und beiden borderen Böden waren

diefe sich an sie wenden, verpflichten. In welchen Arbeiten die

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