1905 / 263 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Konzerte.

Der zweite Symphonieabend der Königlichen Kapelle, der unter der Leitung von Felix Weingartner am Donnerstag im Opernhause stattfand, brachte als Eingangsnummer seines Programms die E⸗Moll⸗Symphonie Nr. 4 Op. 938 von Brahms. Die besonders frische Art, mit der sie von seiten des Dirigenten wie auch der Künstlerschar angefaßt wurde, mußte von vornherein angenehm berühren. Die der Komposition eigentümlichen mancherlei Harten und Ecken, die ja eigentlich zu ihren Charaktereigenschaften gehören, verstand zwar Pert Weingartner behutsam und geschickt wegzuretouchleren, aber der große Zug und der lebendige Ausdruck war durchweg festgehalten, und das mutete sehr erfreulich an. Es war ein Vergnügen, zu hören, wie die Geigen sangen und das Werk in seinem letzten Satze (Allegro energico & passignato) in kräftigen Rhythmen und glani⸗ vollen Akkorden ausklang. Im weiteren Verlauf wurden zwei Neu heiten von Hans Pfitzner aufgeführt, denen man mit einer gewissen Spannung entgegensah. Es waren zunächst zwei kleinere Tonstäcke aus seiner Oper Die Rose vom Liebesgarten “. Das Blüten⸗ wunder“, ein in edlem Stil gehaltenes, zart gefärbtes Stück, verfing bei den Zuhörern nicht so recht, obgleich es ebenso tonschön wie aus—= drucke voll wiedergegeben wurde. Mehr Eindruck machte der Trauer⸗= marsch‘, der das Vorspiel zum letzten Bilde der Oper vorstellt, durch die reiche Poesie und melodische Kraft, die sich darin ausprägt. Um den wahren Wert der beiden Kompositionen recht zu erkennen, wird man sie im Rahmen der Oper hören mussen. In seiner darauffolgenden Duvertüre zu Kleists Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn“ Op. 17, die bei Gelegenheit der Wiedereröffnung des Deutschen Theaters zum ersten Male vorgeführt wurde, aber infolge mangel⸗ hafter Interpretation und Ausführung ihre musikalischen Vorzüge gar nicht entfalten und darum auch nicht gewürdigt werden konnte, zeigt sich der Komponist als Meister der Orchestration. Seine melo⸗ dischen Eingebungen sind reichhaltig, klar in der Zeichnung und von charakteristischem Ausdruck, die musikalischen Stimmungsbilder sind mit großem Geschick durchgeführt, insbesondere der zweite Satz mit der Stimmung des zerfallenen Mauerrings, wo in süß— duftenden Holunderbüschen ein Zeisig zwitschernd sich das Nest gebaut. Seine Ausdrucksweise zeigt sich von großer Schmiegsamteit, ja stellenweise von geradezu verblüffender Schlagkraft. Vielleicht ist das Stück etwas zu breit in der Anlage, doch das ließe sich wohl erst nach wiederholtem Anhören entscheiden. Was an Klangschönheit in der Ouvertüre liegt, holte Herr Wein- gartner mit seinem Zauberstabe restlos zutage, und deshalb fand sie die freudigste Aufnahme. Der anwesende Komponist durfte sich eines höchst ehrenvollen Sieges erfreuen und zu wiederholten Malen auf der Bühne erscheinen. Mit der Es⸗Dur. Symphonie Nr. 39 von Mozart fand der Abend seinen würdigen Abschluß. Das Konzert von Elise . das an demselben Abend im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik stattfand, nahm einen im allgemeinen erfreulichen Verlauf. Die Dame verfügt uber eine weiche, anpassungsfähige, jedoch nicht besonders umfang= reiche Stimme, die aber im Piano vornehmlich sehr zart ist. Ihre Aussprache ist freilich unverständlich; auch stört die unruhige, nervöse Körperhaltung ganz erheblich. Am eindrucks— vollsten waren einige, mit der Cellobegleilung des Professors Heinrich Grünfeld duftig vorgetragene Lieder, wie die „Serenade“ von Gounod u. a. Der bekannte Künstler erfreute auch durch die in Gemeinschaft mit Gertrud Marcks, als trefflicher Klavierpartnerin, gespielte Sonate (Op. 5) für Cello und Klavier von Beethoven sowie durch einige Solovorträge. Im Beethoven Saal gab der Violinist Adolf Rebner gleich jeitig ein Konzert, dessen Programm zwei Nummern enthielt: das Konzert in ungarischer Weise in D⸗Moll (Oy. 11) von Joachim und ein Brahmssches Weik, die er in Gemeinschaft mit dem von Herrn Scharrer geleiteten Phil harm onischen Orchester vortrug. In Technik und Ausdruck mußten die Leistungen des Geigers, wie schon früher, durchaus befriedigen; insbesondere wurde das Adagio in dem Brahmsschen Konzert mit viel Empfindung vorgetragen,.

Der Sonatenabend, den Herr Bernhard Dessau (Violine) und Fräulein El la Jonas (Rlavier) am Freitag in der Sing⸗ akademie gaben, brachte als Neuheit eine Sonate für Violine und Klavier in F-Dur von Sinding. Das Werk, das sehr ansprach, be—⸗ stebt aus drei Sätzen, die durchweg gute Musik enthalten. Ein ge⸗ wisser feierlicher Glanz ruht auf dem ersten Satz. Der Durch⸗ führungsteil erhebt sich in grandioser Steigerung zu einer leiden schaftlichen Höhe. Während der weite Teil anfangs gar liebliche Melodien zu singen weiß, aber bald in eine gewisse spekulative Dürre reflektierender Motivausgestaltung verfällt, greift der driste Satz keck derbe zu und stürmt in polternder Rhythmik leidenschaftlich dahin, ein echt nordisches Charakterstũck. Die Ausführung des Werkes seitens der Konzertgeber war. wie es nicht anders zu erwarten war, vorzüglich und brachte ihnen auch bei den beiden anderen Nummern des Programmz, der G. Moll⸗Suite von Goldmarck und der herrlichen B⸗Dur. Sonate, beide für Violine und Klavier, einen vollen, wohlverdienten Erfolg. Im Beethoven⸗Saal gab an demselben Tage Marie Hertzer⸗ Deppe (Gesang) und 3. Alex. Birnbaum (Dirigent) mit dem Philharmonischen Orchester ein Konzert. Das Programm zeigte ein ungewöhnliches Aussehen durch die Ankündigung einer großen 6 l' von Neuheiten, unter denen Gesänge mit DOrchester⸗

egleitung vorherrschten. Da waren die Lieder eines fahrenden Gesellen . von G. Mahler, die mehr durch die fein 8e . rhythmisch und harmonisch gleich individuelle rchesterbegleitung reizten, als durch die etwas gesuchte melodische Er⸗ findung. F. Wesngaitner war durch drei Gesänge vertreten; die Stimmführung wirkte ziemlich eintönig, und die komplizierte In strumentalbegleitung hinterließ ebenfalls nur eine geringe Wirkung; es feblte ihr der persönliche Ausdruck trotz einiger vorzüglich empfundenen Momente. Das stärkste Interesse beanspruchte die ‚Finnische Ballade“, die J. Sibelius für Mezjosopran mit Orchester gesetzt hat. Der Text der Dichtung behandelt die Mär von der Wasserjungfrau, die den schönen Schiffer liebt und aus Eifersucht ihn mit seiner Braut an einer Klippe den Tod finden läßt. Dieser Inhalt, in dem das feuchte Element eine dramatische Rolle spielt, gab Veranlassung zu einer breiten Tonmalerei. Das Rauschen und Singen des Wassers, sein wildes Brausen und wehklagendes Stöhnen wurden durch die geschickt verwerteten Orchesterstimmen in kräftigen Klangfarben ge⸗ jeichnet; es ging ein großer, feierlicher Zug durch das Tongemälde, wenn auch die Singstimme hinter der Schönheit des Orchesters zurückblieb. Frau Heitzer⸗Deppe führte die Gesangspartien über⸗ aus klangschön durch; ihre Stimme zeigte eine ungewöhnliche in. und Kraft neben einer bemerkenswerten Ausdrucksfähigkeit. ußer den Gesangsneuheiten kam noch eine symphonische Dichtung Les Eolides von C. Franck zum ersten Male zu Gehör. Seltsame melodische Einfälle, die aber nicht ungefällig waren, traten in reicher Fülle aus dem fein abgetönten Klangkörper heraus. Wenn das Werk auch nicht den großen Schöpfungen des Tondichters anzureihen ist, so gewann es sich doch Freunde durch seine liebenswürdige Gestalt. Das Stück wurde von dem Pbilharmonischen Orchester unter A. Birn⸗ baums Führung glänzend herausgebracht. Der Dirigent zeigte sich hier, wie auch in der Anfangs, und Schlußnummer des Konzerts, als ein temperamentvoeller Leiter, der den Gedankeninhalt eines Orchester⸗ werks gut herauszuholen und lebendig zu gestalten weiß. Der Pianist Clarence Bird, der sich um dieselbe Zeit im Saal BBechstein hören ließ, rerfügte über eine hinreichende Technik, um auch an schwierigere Werke sich zu wagen; sie würde auch erfreu⸗ liche Wirkungen erzeugt haben, wenn diesem Vorzug nicht eine starre Unbeweglichkeit des Ausdrucks lähmend gegenüber gestanden hätte. Im Theatersaal der Königlichen een für Musik gaben, gleichfalls am Freitag, die Sopranistin Gertrud Groß und der Violinist Alessandro Certani gemeinschaftlich ein Konzert. Fräulein Groß ist im Besitz einer angenehmen, wohltönenden Stimme und verfügt auch über ein nicht zu unterschätzendes Können

sowie einen empfindungsvollen Vortrag, aber technische Mängel treten doch noch hier und da zum Vorschein, namentlich beim Atemholen. Sie verspricht indes, bei fortgesetztem Studium, einmal zu den Besten ihres Faches gezählt werden zu dürfen. Herr Certani ist nicht ohne technische Gewandtheit, zeigt auch unverkennbares Temperament in seinem Vortrage, wird aber noch auf die Tongebung mehr Mühe und Sorgfalt verwenden müssen, um die, öfters unangenehm berührenden Härten zu. vermeiden. Beide Konzertgeber ernteten. fortgesetzt reichen Beifall.

Im Konzertsaal des Römischen Hofes fand am Freitag eine

recht interessante Veranstaltung statt, in deren Mittelpunkt die Rezitationen des Herrn Robert von Welck standen. Letzterer wußte sowobl den dramatischen, wie den lyrischen und humoristischen Charakter der verschiedenen, bon ihm wiedergegebenen Dichtungen mit seinem Empfinden und poetischer Auffassung zu treffen. Er verstand sie in ihrer ganzen Eigenart außerordentlich wirkungsvoll vor⸗ zutragen und fand namentlich für die Art, wie er Geibels „Tod des Tiberiug, und „Der necklustige Karo“ von Blüthgen rezitierte, vlel Anerkennung. Gleich beifällige Aufnahme fanden auch die mustkalischen Gaben des Abends, die von den Damen Emmy Pehlitz (Mezzosopran) und Alma Schubert Klavier) sowie den Herren Koöͤniglicher Kam mermusiker Adalbert Gülzow (Bratsche) und Königlicher Kammervirtus Professor O. Schubert (Klarinette) geboten wurden. .

C. N. v. Reznie ek gab Sonnabend im Beethoven Saal das eiste seiner sogenannken ‚Orchester⸗Kammerkonzerte“, in denen er Orchesterwerken von intimerem Charakter günstigere Be⸗ dingungen für ibrte Wirkung gewähren will dadurch, daß er sie in einem kleineren Saale bei mäßiger Besetzung der Orchesterstimmen aufführt. Zur Einleitung dieser Konzerte konnte eine bessere Wahl schwerlich getroffen werden als die von Bachs Tripelkonzert für Klavier, Flöte und Violine. Dieses fünfte der sog. Branden- burgischen Konzerte wird den Besuchern des ersten Bachfestes noch in bester Erinnerung sein, da es bei dieser Gelegenheit 0m März 1901) in, der Singakademie eine vollendete Aufführung erfuhr. Den Klavierpart hatte diesmal Herr Busoni inne und führte ihn mit Eleganz, in dem großen Solo des ersten Satzes auch mit bemerkens⸗ werter Wärme durch. Herr Konzertmeister Gesterkamp und der erste Flötist des Philharmonischen Orchesters Herr Reinicke entledigten sich ihrer Aufgaben in angemessener Weise, Nach Bach nahm Herr von Reznicek selbst das Wort mit drei deutschen Volksliedern aus ‚Des Knaben Wunderhorn“, die von Herrn Paul Reimers gesungen und vom Philharmonischen Orchester be= gleitet wurden. Musikalisch sind das natürlich keine Volkslieder; die Singstimme deklamiert den Text, und das Orchester malt die Textes⸗ worte aus, und zwar, wie mit Freuden festgestellt werden konnte, in diskreten und geschmackvoll verteilten Farben. Die Lieder fanden freundliche Aufnahme. Ein etwas scküchterner Beifall wurde auch der aus dem Manuskript gespielten Serenade für Streichorchester (G-Dur) zu teil; im ganzen aber hinterließ dieses neue Werk des Konzertgebers keinen günstigen Eindruck. Einige wobl⸗ klingende Partien (im AÄdagietto) und einige Feinheiten in der Faktur

können für die unmotivierten Mißklänge, für die bizarren . en

Trivialitäten anderer Teile des Wirkes nicht entschädigen. letzten Teil des Programms hildete die Haydnsche Symphonie „Ea chasse“. Das freundliche Werk, dessen Andante so auffällige Familienähnlichkeit zeigt mit dem populären Andante aus der Symphonie mit dem Paukenschlag, hätte etwas liebevollere Behandlung und subtilere Ausführung erfahren müssen, wenn die Wirkung derjenigen hätte nahekommen sollen, wie wir sie in unseren größeren DOrchesterkonierten ewöhnt sind. Zu den tüchtigen Pianistinnen zählt Etelka 1 die am Sonnabend im Saal Bechstein einen Klavierabend gab. Sie ent⸗ wickelte eine ungewöhnliche Kraft des Anschlags, dem zur Zeit ein zartes, weiches Piano gegenübergestellt wurde. Bie Finger liefen dabei mit außerordenflicher Behendigkeit über die Tasten, ohne die Klar— heit der einzelnen Töne zu verwischen. Daß die Künstlerin außerdem musikalischen Geschmack besitzt, ließ der gut emp⸗ fundene Vortrag ven Brahms C-Dur Sonate erkennen. Ein außerordentlich beifällig aufgenommenes und recht gut besuchtes Konzert der Barthschen Madrigalvereinigung fand an dem selben Abend in der Singakademie statt. Der beliebte a cappella- Gesangchor, dem die Damen Freund, Pilchowe ka, Boettcher (Sopran), Rintelen. Beeg (Alt) und die Herren: Weiß, Schubert (Tenor), Lederer⸗Prina, Harzen. Müller (Baß) angehören, hat sich in die Lösung

seiner Aufgabe, jenen Gesang lyrisch idyllischen Inhalts aus dem 16.

und 17. Jahrhundert zu pflegen, immer mehr vertieft. Die zum Vortrage ausgewählten Lieder waren wiederum gut eingeübt, und ihre Wiedergabe zeichnete sich durch Deutlichkeit der Textaussprache, Klang⸗ fülle, Reinheit der Intonierung sowie durch rhythmische Präzision und gute dynamische Abstufung aus.

Die Damen Gabriele Wietrowetz, Martha Drewes, Erna Schulz und Eugenie Stoltz haben sich zu einem Streich quartett jusammengetan, das am Sonntag seine erste Matinee im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik gab. Alle vier sind, natürlich in verschiedenem Grade, als tüchtige Musikerinnen bekannt, die in der Oeffentlichkeit schon wiederholt An⸗ erkennung gefunden haben. Sie führten ihre neue Vereinigung durch die saubere und temperamentvolle Wiedergabe des Streich⸗ quartetts in Es-Dur von Mendelssohn günstig ein. Gabriele Wietrowetz zeigte sich als geschickte eiste Geigerin, die die Führung mit Energie übernahm; ihr schöner, voller Geigenton klang aus dem Zusammenspiel glänzend hervor, ohne sich aufdringlich ju geben; und die anderen drei Damen folgten gewandt und diskret dieser Leitung. Das Weiche und Einschmeichelnde Mendels⸗ sohnscher Musik wurde im Ausdruck gut getroffen und geschmeidig wiedergegeben. Weniger abgerundet im Vortrag gelang Brahms' Streichquartett in B⸗Dur; gearbeitet, aber dem Ganzen große, einheitliche Zug. Ganz Kahns schwungvolles Klavierquartett in . Die gesunde Melodik und liebenswürdige harmonische Durch- bildung des Werks regte lebhaft an; besonders reizvoll gestalteten sich das Larghetto mit dem zierlichen, leichtflüssigen Allegretto und der lebhafte Schlußsatz. Kernig und heiter wie die musikalische Erfindung gab sich auch das Spiel der ausführenden Künstler. Den Klavierpart führte Professor Kahn selbst durch, und er riß durch sein kräftiges Ausdrucksvermögen die übrigen Mitwirkenden mit sich fort. Die Damen zeigten aber in dieser Aufführung, daß sie Kammermusik mit Geschmack und Feingefühl zu pflegen wissen. Im Saal Bechstein hatte si Publikum veisammelt um Sven Scholander, den beliebten fahrenden Sänger aus Schweden, Lieder zur Laute singen zu hören. Neues ist über den humorbegabten und sangesfrohen Künstler nicht zu sagen. Er ist in seinem Fache Meister, ob er Volksklänge seiner nordischen Heimat oder französische Chansons oder deutsche Gesänge vorträgt, und seine virtuose Handhabung des Begleitinstruments, das er zur mimischen Veranschaulichung des Gesungenen bald als Flinte an die Backe reißt, bald als klingende Glocke schwingen läßt, ist edenso bekannt. Dies⸗ mal führte er sich auch als Komponist ein. Besonders gut ist ihm

fehlte doch in etwas der peach kam dagegen Robert n A⸗ Moll zu Gehör.

die Vertonung eines Liliencronschen Reiterliedes Zwei Meilen im

Trabe“ gelungen. Stürmischer Beifall, der mehrfach Wiederholungen und Zugaben zeitigte, wurde ihm wieder zuteil.

die Einzelheiten waren gut heraus Belgrad

am Abend detselben Tages ein zahlreiches

weise neblig; der Süden batte vielfach Nachtfrost. wahrscheinlich.

Wetterbericht vom 7. November 1905, Vormittags s Uhr.

Witterungtz⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

Name der Bind

Beobachtungẽs⸗ station

Celsius

24 Stunden

Niederschlag in

Oo Meeresniveau und Schwere in 450 Breite Temperatur in

Barometer stand auf

5 '?

gbbeiter 3 bedeckt SO 1 wolkig 1 Nebel

Borkum Keitum Hamburg Swinemünde Rügenwalder⸗ münde 5 SSW 2 Dunst Neufahrwasser NW 2 bedeckt Memel JG J S8 1 Regen Aachen 18 woltig Hannover SSW 3 ball bed.

Vorm. Niederschl.

Nachm Niederschl. melst bewoltt melst bewölkt

meist bewölkt Nachts Niederschl Nachts Niederschl. Nachts Niederschl. meist bewölkt ziemlich heiter ziemlich heiter Nachm. Niederschl. Nachm. Niederschl. ziemlich heiter meist bewölkt ziemlich heiter ziemlich heiter Wilhelma ha v.) Vorm. Niederschl. (Eisn meist bewölkt Wustrow i. M.) ziemlich heiter (Königsbg., Pr. ) Nachts Niederschl. Cassel] ziemlich heiter NUagdeburę) ziemlich heiter (Grünberg Schl) meist bewölkt Mülhaus., ꝑls.) vorwiegend heiter EFriedrichehar) vorwiegend heiter Bamberę) ziemlich heiter

Berlin.. Windst. wolkenl. Dres den SKW 2 Nebel Breslau NW l bedeckt Bromberg WM Md 2 wollig . 4 NO 2 halb bed. Frankfurt, M. ] S 1 Nebel Karlsruhe, B. NO Z halb bed. Můͤnchen 8535 NO Z halb bed.

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NW 5 Regen halb bed. WSMWi heiter

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Grisneʒ Paris Vlissingen k Bode Christiansund Skudes nes Skagen Vestervig Kopenhagen Karlstad Stockholm Wisby Hernösand Haparanda . Wilna ; Pinsk . Petersburg Wien

Prag

Rom Florenz Cagliari Cherbourg Clermont Biarritz Nin Krakau Lemberg HSermanstadt Triest Brindisi Livorno

3 Regen 2 bedeckt

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Nebel 2 bedeckt 2 Dunst Dunst Regen halb bed. wolkig Dunst wolkig 2 Dunst Nebel 2 Regen 2 Regen 2 Regen 2 dedeckt bedeckt 2 bedeckt bedeckt 3 bedeckt halb bed. Nebel Regen Regen 2 wolkig Regen heiter Regen Regen 76 ld SSG SZ bedeckt 7ö5 5 S bedeckt Dr Wind. Halb bed 75s 5 SSW halb bed. 64 No Rechen 759 5 SO 6 Regen Selsingfors 754.9 SV A bedect Ruppio w— Zurich 757, NW 1 woltig Senf ro S = bededr Lugano 7577 N I bedeckt Sãntis 35h, 8 SSW 1 wolkig Wick 70. SW J bedeckt Warschau I S J bedeckt Porilend in' 5353s Bindft Helter SI Ein Maximum über 7727 mm liegt über Innerrußland, ein Minimum unter 741 mm nördlich von Schottland. In Deutsch⸗ land ist das Wetter ruhig, meist kälter, vielfach heiter , U .

vielfach heiteres, stellenweise nebliges Wetter mit Nachtfrösten ist Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Dbservatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 6. November 1905, 84 bis 103 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe 500 m 1000 m 15600 m 2000 m 2500 m

Temperatur (00) 9,4 12,2 9, 1 6,6 4,4 1,12

Rel. Ichtgk. C/) 90 30 79 88 72 62

Wind ⸗Richtung. SS80 W WSw wWSw SW. SW Geschw. mps 6 12 bis 15 9 bis 10 8 bis 9 etwa 20.

Verschiedene Wolkenarten am Himmel. geg fe Temperatur 1230 in 400 m. Zwischen 1300 und 1500 m Höhe, wahrscheinlich der oberen Grenze der Stratocumuluswolken, überall die Temperatur 6,5 s; darüber sank die Feuchtigkeit bis auf 52 0,9 in 2300 m und sprang die Windgeschwindigkeit auf etwa 20 im in der Sekunde.

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1. Untersuchungssachen. 2 . 3. Unfall⸗ und Invaliditäts- c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

erlust, und Fundsgchen, Zustellungen u. dergl.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 7. November

Sffentlicher Anzeiger.

1905.

Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellsch. Erwerbs, und Wirtschaftsgenossenschaften. een 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bankausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

) Untersuchungssachen.

Io 9861] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Rekruten Helmut Grich Dahlke vom Landwehrbezrk Schneidemühl, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen

ahnenflucht verhängt. Es wird ersucht, ihn zu ver—

ften und in die Militärarrestanstalt in Bromberg oder an die nächste Militärbehörde zum Weiter⸗ transport hierher abzuliefern.

Bromberg, den 22. Oktober 1905.

Gericht der 4. Division.

Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1 m 9 em, Statur schlank. Hagre hellblond, Augen blau, Nase etwas abgestumpft, Mund gewöhnlich, Bart: Anflug von Schnurrbart, Gesicht: hohe Stirn, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennjeichen: trägt künstliches Gebiß.

59873

Der am 3. Juni 1903 gegen den Schlossermeister Fmil Hohendorf in den Atten 2E M 79. 02 er- lassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.

Berlin, den 2. November 1905.

Königliche Staatsanwaltschaft JI.

58 72. Steckbriefserledigung.

Der diesseits gegen den Bauunternehmer Oscar Harz, geboren am 11. März 18485 ju Eisenach, wegen Vollstreckung einer viermonatlichen Gefängnig⸗ strafe in den Atten J. II A. 960. 81᷑ unter dem 12. Juni 1883 erlassene Steckbrief wird hiermit zurũckgenommen.

Berlin, den 25. Oktober 1906.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht JI.

Isõꝰ 62 Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Musketier Stanislaus Patyk der 3. Kompagnie Infanterie⸗ regiments Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl don Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64, wegen e, , e, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der S5 366, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der am 10. März 1880 ju Paproz, Kreis Strelno, geborene Beschuldigte e, . für fahnenflüchtig erklärt.

randenburg a. S., den 2 November 1905. Gericht der 6. Division. 59868 Fahnenfluchtsertlärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Matrosen der II. Klasse des Soldatenstandes Friedrich Wilhelm Vorsch der 3. Kompagnie J. Matrosendivision, geb, am 3. August 1884 zu Danzig, wegen Fahnen . flucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militär⸗ strafgesetzbuchs sowie der S5 356, 360 der Militär⸗ strafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklart und sein im Deutschen Reich befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Kiel, den 3. Nobember 1905.

9 & rde, I. Marineinspektion. er Ger err: ö G. Gen Mörder, J. L. ,, ltke, Marinekriegsgerichtsrat. 59869 Fahnen fluchtserklãrung unb Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Torpedo⸗ matrosen Edugrd Schmerzenteich Derpsch der 1. Komp. II. Torpedoabteilung bezw. S. M. S. Blücher“, geb. am 7. Mai 188090 ju Großbothen, Krtz. Leipsig, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der S5 366, 369 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reich befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Kiel, den 3. November 1905.

9 2 J. Marineinspektion. er Gerichtsberr: ; Mörder 8. 8 ; ĩ J. B. * . lt ke, Marinekriegsgerichtsrat. 5695870 Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Matrosen Wilhelm Bernhard August Radeboldt der 2. Kom⸗ pagnie J. Matrosendivision, geb. am 11. 5. 1835 zu Braunschweig, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 69 ff des Militärstrafgesetzbuchs sowie der S5 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Be⸗ schuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Be—⸗ schlag belegt.

Kiel, den 3. November 1905.

Gericht J. Marineinspektion. Der Gerichtsherr: Mörder,

2 ,, . Marinektiegsgerichtsrat.

59869] Beschlagnahmeverfügung. . In der Unter suchungssache gegen den am 19. Mai 1883 in Oberboihingen, OA. Nürtingen, geborenen Rekruten Rudolf Scheffel, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs, 65 Ziff. 2, 60 Ziff. 3 des Reichsmilitärgesetzes sowie der 35 356, 366 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hlerdurch für fahnenflüchtig erklärt und sein im Caf r Reich befindliches Vermögen mit eich h belegt. tuttgart . Lud wigeburg/ den ö November 63 Kgl. . , der 26. Division. Der Gerichtsherr: Schra 98 der ge 9 . . . 3 Kriegsgerichtsrat. oõss65]) Fahnen fluchtsertlärung = und ee ,, rn, ,. ⸗. In der Untersuchungssache gegen den am 15. März 1385 in Leipzig geborenen Harmoniumbauer (Rekrut) Fritz Richard Frenzel, wegen Fahnenflucht, wird

auf Grund der S8 69 ff. des Militärstrafgesetz buchs sowie der s 356, 3690 der Militaärstraf gerichtẽ ordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnen⸗ flüchtig erklärt und sein im Deutfchen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Ulm, den 4. November 1905.

Kgl. Gericht der 27. Division.

Fahnenfluchtserklãrung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den am 38 Februar 1885 zu Langenau, O- A. Ulm, geborenen Zimmer- mann (Rekruten) Karl Friedrich Wörtz, wegen e n gt wird auf Grund der §§ 69 ff. des

il. Str. G. Bs. sowie der 356, 60 der Mil. Str.. G. Ord. der Beschuldigte hierdurch für fahnen⸗ flüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche be⸗ findliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Ulm, 4. Nobember 1905.

K. Württ. Gericht der 27. Division. (598631

Die im Reichkanzeiger vom 18. April 1905 unter Nr. 6212 veröffentlichte Fahnenfluchtserklärung des Füsiliers Joseph Krämer 12540 wird hierdurch zurückgenommen.

Cöln, den 4. November 1905.

Königliches Gericht 15. Division. 59871] Bekanntmachung. M 7 [065 14365.

In der Strafsache gegen den Alfred Ernst Walter aus Gera und Genossen wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht wird bierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, . der Beschluß über die Beschlagnahme des Walterschen Vermögens vom 10. Februar 1905 (Reichsanzeiger Nr. 52 vom 1. März 1905) wieder aufgehoben worden ist.

Gera, den 3. November 1905.

Der Erste Staatsanwalt. õ9867] Verfügung. -

Die Verfügung des Gerichtsherrn der K. B. 8. Infanteriebrigade vom 22. Juli 1901 (3. 35 606 des Reichsanzeigers Nr. 174), wodurch der Unter⸗ offizier Heinrich August Holler der 9 Komp. K. B 4. Infanterieregiments für fahnenflüchtig erklärt wurde, wird mit Rücksicht auf die erfolgte Stellung des Holler aufgehoben.

Metz, 2 November 18905.

Gericht der K. B. 8. Infanteriebrigade. Der Gerichtsherr: Krell, J. V.: Eder, Oberst. Kriegsgerichtsrat.

) Aufgebote, Verlust . u. Fund⸗ sachen, Zustellungen u. dergl.

59230) Aufgebot und Zahlungssperre. Das Aufgebot zum Zwecke der Kraftloserklärung ist beantragt von dem Kaufmann Albert Panschow in Charlottenburg bezüglich 6 Inhaberaktien der Klosterbrauerei Röderhof in Röderhof bei Halber⸗ stadt über je 1900 , welche angeblich von dem am 17. Oktober 1898 verstorbenen Oberfaktor Paul Grünenthal im Jahre 1898 verbrannt sind, und zwar die Nummern 1218, 338, 375, 450, 458, 472. Es ergeht an die unbekannten Inhaber der vorstehend aufgeführten Urkunden die Aufforderung, ihre Rechte anzumelden, und die weitere Aufforderung, die be⸗ zeichneten Urkunden vorzulegen und zwar spätestens in dem am 16. Juni 1906, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Zimmer 22, anstehenden Aufgebottermin, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen sowie auch der Anspruch aus den noch nicht fälligen Gewinnanteilscheinen auf den Inbaber erlöschen wird.

Gemäß § 1619 3.P-O. wird der Auctstellerin der genannten Aktien, Klosterbrauerei Röderhof zu Röderhof bei Halberstadt verboten, an den Inhaber dieser Aktien eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Gewinnanteilscheine oder einen Erneuerungs⸗ schein auszugeben. Das Verbot findet auf den oben bezeichneten Antragsteller Kaufmann Albert Panschow zu Charlottenburg keine Anwendung.

Halberstadt, den 20. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. Abteilung 6.

60008 Bekanntmachung.

Am 2. d. M. verloren: 37 Schlesische Pfand⸗ briefe, Lit. A, Serie II Nr. 1658 über 2000 ; Lit. A Serie VII Nr. 9072 über 1000 M (7675. 17. 87. 05.)

Berlin, den 6. November 1905.

Der Polizeipräsident. IV. E. D.

(600071 Erledigung.

Die in Nr. 200 des R. A. für 1904 ad 7017 1V. 1I. O4 u. a. gesperrte 45 0/0 Bukarester Stadtanleihe von 1888 Nr. 6281 über 400 M ist ermittelt und wird dem Verkebr freigegeben.

Berlin, den 7. November 1905.

Der Polizeipräsident. IV. E. D. 59603]

Wer Rechte an den bei uns auf das Leben des Bajarinhabers Lucien Eugen Bour in Saarburg i. Lothr. genommenen Versicherungen Nr. 414785 und Nr. 5ol 008 nachweisen kann, möge sich bis zum 2. Februar 1906 bei uns melden, widrigen alls wir für die angeblich abhanden gekommenen Ver- sicherungsscheine Nr. 414785 und 50l 0068 Ersatz⸗ urkunden ausfertigen werden.

Gotha, den 2. Nobember 1905.

Gothaer Lebensversicherungsbank a. G. Stichling.

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50783]

Der von uns ausgefertigte Versicherungsschein Nr. 17 497, ausgestellt am 6. Juni 1866 auf das Leben des n, n. verstorbenen Herrn Friedrich Beckert, Schmiedemeisters, zuletzt Privatiers in Karlsruhe i. Baden, ist uns als verloren angezeigt worden. In Gemäßheit von § 15 der Allgemeinen

Versicherungsbedingungen unseres Statuts machen wir dies hiermit unter der Bedeutung bekannt, daß wir den obigen Schein für kraftlos erklären und an dessen Stelle ein Duplikat ausstellen werden, wenn sich innerhalb dreier Monate vom untengesetzten Tage ab ein Inhaber dieses Scheines bei uns nicht melden sollte.

Leipzig, den 7. Oktober 1905.

Lebensversicherungs · Gesellschaft zu Leipzig. Dr. Walther. Riedel.

õoßos]

Der auf

Fällig

Husum, den 24 Juli 02. p10 009.

Gegen diesen unsern Sola Wechsel zahlen wir Endesunterschriebene an die Westholsteinische Bank . Filiale am 24. August 19092 auf deren

ontor in Husum ohne vorherige Präsentation

die Summe von Mark Zehntausend. Valuta erhalten. P. Bahnsen

Ne 694.

S. J. Richardsen . O. Hinrichsen.

Der Aufgebotstermin vom 9. Februar wird auf Mittweach, den 16. Mai 1906, Vormittags 93 Uhr, verlegt. Der Inbaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in diesem Termine vor dem , . Amtsgericht seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Husum, den 30. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. Abt. 3. lö96 13) Aufgebot. 2. F. 5/05. 1.

J. Nachstehende Hypothekenposten:

I) 3 Taler 25 Sgr. 8 Pf. Kaufgeld der Witwe Dorothea Sander in Darkehmen, mit 5 o /) auf Grund des Vertrags vom 4. Januar 1847 eingetragen Abt. III Nr. 5 des dem Uhrmacher August Jahn gehörigen Grundstücks Darkehmen Nr. 50 A;

2) 150 Taler Darlehn des Domänenpächters Pancritius in Dinglauken, mit 6 o aus der Urkunde vom 3. September 1857 eingetragen Abt. III Nr. 5h des den Besitzer Gottfried und Friederike, geb. Wildies, Lindenauschen Eheleuten gehörigen Grundstäcks Poth— kehmen Nr. 20; ;

3) 1 Taler 19 Sgr. Kaufgeld des Ortsschul zen Moser in Schillehlen, mit 5 Co auf Grund des Zu⸗ schlagsbescheldes vom 13. Februar und der Kauf. gelderbelegungsverhandlung vom 23. März 1869 erst auf Schillehlen Nr. 25 eingetragen und dann über⸗ tragen auf Abt. II Nr. 90 des den Fleischer Eduard und Minna, geb. Blaschke, Dimsatschen Ehe⸗ leuten gehörigen Grundstücks Schillehlen Nr. 16;

4) 281 Taler 17 Sgr. 4 Pf. Abt. III Nr. 11 des den Besitzer August und Auguste, geb. Schoen,

arbrückerschen Eheleuten gehötigen Grundstücks

llgossen Nr. 17. Eingetragen ist die Verpflichtung der Eigentümer, die Geschwister Louise und Johann Kleist wegen Schulden in dieser Höhe nach Maß— gabe des Rezesses vom 25. Junt 1856 außer Schuld verbindlichkeit zu setzen;

werden auf Antrag der durch den Justizrat Cohn hierselbst vertretenen Grundstückseigentümer hierdurch aufgeboten. Die genannten Hypothekengläubiger beihw. deren Rechtsnachfolger werden aufgefordert, ihre Ansprüche auf die aufgebotenen Posten spätestens im Aufgebotstermin am 26. Februar 1906, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, widrigenfalls ihre Aus⸗ schließung mit ihren Rechten erfolgen wird.

II. Feiner hat der Knecht Friedrich Marger in Schaugsten, vertreten durch denselben Anwalt, das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Spar— kassenbuchs der hiesigen Kreiesparkasse Nr. 5856 über 109 S beantragt. Der Inhaber dieses Buchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 26. Februar 1906, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vor⸗ . widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Darkehmen, den 22. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht. 58963 Aufgebot. 2. F 1I05. 2.

Der Kaufmann Eduard Morel in Frankfurt a. M, Bockenheimeranlage 5, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Ohlenschlager in Frankfurt a. M., hat das Auf⸗ gebot der beiden Hypothekenbriefe über die im Grund⸗ buch von Hanau Stadt Band 60 Blatt Nr. 3373 in Abteilung II eingetragenen Hyrotheken:

Isde. Nr. 2 über 20 000 ,

Ifde. Nr. 4 über 10000 M, eingetragen auf den Namen des Antragstellers und zu Lasten der Maingauer Konservenfabrit, Gesellschaft mit beschränkter Haftung ju Hanau a. Main, bean tragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Mai 1906, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Marktplatz 18, Zimmer Nr. 14, anberaumten Auf. gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos—⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Hanau, den 25. Ottober 1905.

Königliches Amtsgericht. Abt. 2. 59622 Aufgebot. .

Der Kammachermeister Albert Wahl in Krossen a. Oder hat das Aufgebot zum Zwecke der Aus—⸗ schließung des Gläubigers des auf dem Grundbuch blatte des ihm gehörigen Grundstücks Krossen. Stadt Bd. V Bl. Nr. 170 Abteilung III Nr. 5 für den Garnweber Johann Friedrich Koengott und dessen Ehefrau Johanna Friederike geborenen Mielitz am 19. März 1816 eingetragenen, auf die Erben des in Berlin verstorbenen Kattunwebers Johann Wilhelm Koengott übergegangenen, rückständigen Kaufgelder

restes von 30 Talern gemäß § 1170 B. G. -B. be⸗ antragt. Die Rechtsnachfolger des Hypotheken- gläubigers werden aufgefordert, svätestens in dem auf Montag, den 8. Januar 1998. Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 13, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden, widrigenfalls ihre Ausschließung mit ihrem Rechte erfolgen wird. Krofsen, Oder, den 2. November 1905. Königliches Amtsgericht.

59145 Aufgebot.

Die Michael Grund, Bauertebeleute in Crispen⸗ hofen, haben das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen, über einen im Unterpfandsbuch von Crispenhofen Bd. VII Bl. 109 b - 1136 zu Gunsten der Anton Romig, Bauerswitwe daselbst, wegen eines Liegenkaufschillingsrests von 1780 Æ am 10. April 1889 eingetragenen Pfandrechte vorbehalt ausgestellten Pfandbuchsauszugs beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 5. Juni 1906, Nach⸗ mittags 2 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebots termine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Künzelsau, den 20. Oktober 1905.

Königliches Amtegericht. Buob, A.⸗R.

59147

F. 605. 3. Die verehelichte Eigentümer Ida Welzien in Halenbeck hat das Aufgebot zum Zwecke der Ausschließzung des Gläubigers der auf dem Grund⸗ stücke Halenkeck Band 1 Blatt Nr. 20 Abteilung III Nr. 3 für die verehelichte Arbeitsmann Pelzer in Wittstock eingetragenen Darlehnshypothek von 49 Talern beantragt. Der Gläubiger wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. Januar 1906 vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden, widrigenfalls seine Ausschließung mit seinem Rechte erfolgen wird.

Meyenburg, den 27. Oktober 1905.

Königliches Amtsgericht.

59610 Aufgebot. F 9 05. 4.

Der Zimmermann Focke Rose zu Bargebuhr, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte G. und U. Ulfers zu Norden, hat beaniragt, den verschollenen Geert Eils Domeyer, zuletzt wohnhaft in Lütetsburg, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 25. Mai 1906, Vormittags 95 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft äber Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.

Norden, den 1. November 1905.

Königliches Amtsgericht. II.

59625 Aufgebot. 1. F. 565. 1) Der Besitzer Johann Wissusseck, 2 dessen Ehe⸗ frau Marie Wissusseck, geb. Weißgräber, 3) der Landwirt Friedrich Weißgräber, sämtlich aus Guhringen, 4) der Landwirt Ferdinand Weißgräber in Illowo baben beantragt, den verschollenen August Hermann Weißgräber, geboren am 23. August 1860, im Inlande zuletzt wohnhaft in Guhringen, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 6. Juni 1905, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung er— folgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebots⸗ termine dem Gericht Anzeige zu machen.

Rosenberg W. Pr., den 25. Oktober 1905.

Königliches Amtegericht. oog ; ;

In Aufgebotssachen, betreffend die Todeserklärung des verschollenen Mühlenbesitzers Julius Haensel, zuletzt wohnhaft in Schöneich, wird anstatt des auf den 28. Oktober 1905, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termins anderweitiger Termin auf den 18. No⸗ vember 1995, Mittags 12 Uhr, anberaumt.

Amtsgericht Sagan, den 3. November 1905.

59629] Auffor derung. 96 1X S69 05. 6.

Am 16. Februar 1904 ist zu Berlin, ihrem letzten Wohnsitz, die am 13 Februar 1861 als uneheliches Kind der verehelichten Privatsekretär Elisabeth Jenny Zimann, geb. Prinz, zu Breslau geborene Olga Prinz, verehelichie Kaufmann Brey, gestorben. Der Ehemann der Erblasserin hat gemäß Ar- tikel 4614 des Ausführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch die statutarische Portion gewäblt und die Erteilung eines Erbscheins als geseßlicher Erbe dahin, daß er und der preußische Fiskus Erben je zur Hälfte sein, beantragt. Die etwaigen übrigen Erben sind unbekannt Es werden alle ü, . denen Erb⸗ rechte auf den Nachlaß der Frau Olga Bren, geb. Prinz, zustehen, aufgefordert, ihre Erbrechte spä—⸗ testens am 2. Januar 1906 bei dem unter⸗ zeichneten Nachlaßgericht anzumelden, widrigenfalls dem gestellten Antrag gemäß der Erbschein erteilt werden wird.

Berlin, den 29. Oktober 1905.

Königliches Amtagericht J. Abteilung 96.

59628] Oeffentliche Seranurmachung. ; Am 4. Juli 1905 ist hierselbst der zuletzt hier, Neue Hochstraße 40a, wohnhaft gewesene Arbeiter Wilhelm Fest verstorben. Er ist am 1. April 1831 zu Drossen geboren als Sohn des Postillons August Fest und der Marie geb. Welk. Es ist ein Nachlaß von etwa 800 Æ vorhanden. Da Erben des Ge⸗ nannten bisher nicht ermittelt sind, so werden alle diejenigen, welche 6 haben, aufgefordert, sich unter Nachweis ihres Verwandtschaftsverhältnisses