schiedene Gruppen gesondert, in moderne und unmoderne. Letztere sind beinahe ausnahmslos in einen tiefen, warmen Galerieton ge⸗ jaucht und zeichnen sich durch schönen Aufbau und großen Prunk aug. Sie erstreben prächtige, dekorative Wirkungen. Frau Begas-Parmentier, Professor Zimmermann, Hildegard Lehnert und L. Hedinger gehören zu dieser Gruppe. Die modernen sind fehr einfach aufgebaut, sebr hell, sehr lichterfuüllt. Unter ihnen finden sich Arbeiten von dauerndem Wert, nur einige darunter seien bervorgehoben. Von Franzosen sind neben Manet, dessen berühmtes Spargelbündel schon erwähnt wurde, noch Monet und Cszanne zu erwähnen: beide berb und; stark in den Umrissen, fast gewollt naiv im Aufbau, aber von schöner, kräftiger Wärme im Ton. Man spürt es doch, daß hier ganze Perfönlichkeiten auf ihre Art sehen und arbeiten. Unter den deutschen Künstlern zeichnet sich vor allem Robert Breyer aus. Er hat zwei Arbeiten geschickt: ein Teeservice auf grüner Decke und ein paar Vasen. Besonders das erste mit dem tiefen, warmen Glanz der Farben und der Weichheit des Pinselstrichs wirkt vorzüglich. Auch Curt Hermann zeigt, daß er auf seinen wunderlichen Wegen doch zu Resultaten kommt, die Achtung erzwingen. Die Leuchtkraft seiner Farben ist wirklich erstaunlich, ebenso die Sicherheit, mit der die Fülle der Töne zu einer Einheit verbunden ist. Ferner sind noch Ulrich und Heinrich Hübner, von Kardorff und Mosson zu erwähnen.
An die Stillebenausstellung schließt sich eine kleine Sonder— ausstellung von Peter Severin Krover, die gerade jetzt, wo Hammershöbi seine schöne Ausstellung bei Schulte hat, doppelt interesfant ist, da sie den Vergleich zwischen diesen beiden so verschiedenartigen Landsmännern erleichtert. Sonst fügt sie dem Bilde von Krover für uns nichts Neues hinzu, da ein Teil der Arbeiten schon früher in Berlin zur Ausftellung kam. Nur daß die Kraft und Fröblichkeit seines Talentes uns wieder zum Bewußtsein kommt, und daneben auch das Feine und Innige, das auch einen Teil seines Wesens bildet. In diese Rubrik gehört das Bild der beiden schlanken, weiß gekleideten Frauen, die in der D.mmerung am Meeresstrand gehen. Besonders reif und schön kommt die Besonderheit seiner Begabung auch in den Radierungen zum Ausdruck. ö
Im Künstlerhause bat Josef Block ausgestellt. Neben Bildniffen, Studien und Stilleben bringt er vor allem einige große Bilder religiösen Inhalts: eine Grablegung, Christus und die Ehe— brecherin, Saul und David u. a. m. Leider geht er dabei auf recht ausgetretenen Wegen. Eine große Anpassungsgabe, ein ver= ständnisvolles Studium alter Meister und vor allem sein starkes Talent befähigen ihn, die großen Stoffe in der Mehrzahl der Fälle so zu behandeln, daß wir vor dem Können und dem Fleiß große Achtung behalten. Eigenes, sei es im Technischen, sei es im geistigen Durchdringen oder persönlichem Erleben gibt er nicht. Darum bleiben wir auch vor diesen Bildern, die so mancherlei Reminiszenzen, so etwa an Rembrandt, in uns wach werden lassen, kalt, um so mehr, als da, wo Josef Block mehr eigene Wege geht, wie in Christus und die Ehebrecherin', er sich bedenklich den Geschmacksgrenzen nähert. Die Stoffe, die er sich gewählt hat, sind uns heute nur nahe zu bringen, wenn ein Künstler uns Selbsterlebtes zu erzählen bat, wenn er sie aus innerer Nötigung wählte. Weitaus glücklicher ist Josef Block in seinen Portraͤts, besonders in den Herrenbildnissen. Hier charakterisiert er mit großer Lebendigkeit und Frische. Auch unter seinen Studien findet sich manche feine, geschmack⸗ volle Arbeit. ö ;
Unter den anderen Ausftellern im Künstlerhause sind D. H. Engel, A. von Brandis und G. Kam pm ann hervorzuheben. O. H. Engel ist mit ein paar feinen, stimmungsvollen Landschaften vertreten. Besonders die Abenddämmerung an der Havel“ fällt durch die große Zartheit der verschwim menden Farbentöne auf. Weniger glücklich ist er in seiner Bildnisstudie mit Interieur. Hier bewegt er sich augen— scheinlich auf einem Gebiet, das seiner Begabung gar nicht liegt. A. von Brandis hat Interieurs aus Kirchen und Wohnhäusern in Danzig ausgestellt, kräftig und ruhig in der Ausfübrung, Gustav Kampmann eine seiner lichtfarbigen Landschaften Abend im Mai-. Man schaut wie von einer Höhe weit in das in bläulichem Abend dunst liegende Frühlingsland hinein. daß im Hauptsaal auch Menzels bekanntes Jugendbild Falke auf
eine Taube stoßendꝰ hängt. Es wirkt mit wunderbarer Frische, als
sei es heute gemalt.
Literatur.
Forst-⸗ und Jagdkalender 1906. Begründet von Schneider und Judeich, neubearbeitet von Neumeister und Retzlaff. Erster Teil. In Leinwand gebunden Preis 2 . (Berlin, Verlag von Julius Springer) Der neue (66.) Jahrgang des all— bekannten, den meisten Forstleuten fast unentbehrlich gewordenen
Kalenders bringt in seinem dorliegenden J. Teil außer einigen kleinen
Abänderungen im Tabellenwerk auf Grund mehrfacher Erörterungen diejenigen Ertragstafeln, die dem neuesten Stande diesbezüglicher Untersuchungen am meisten entsprechen; dabei ist auch durchweg die mittlere Scheitelhöhe und die Stammgrundfläche mit angegeben worden. Ferner ist eine Grubenholztabelle in zweifacher Form ein—⸗ gefügt, von der die eine die Stückzahl für 1 Festmeter und die andere die Stückzahl für 1 Raummeter angibt. Der Kalender ist auch in diesem Jahre als handliches Taschenbuch ausgestattet.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 45 vom 8. November 1905.)
Pest.
Aegypten. Nach dem Ausweise für die am 27. Oktober ab⸗ gelaufene Woche ist der einzige in Aegypten noch in Behandlung ge— wesene Pestkranke gestorben. ;
Britisch ⸗Ost in dien. Während der am 14. Oltober abgelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bom bay 2890 neue Erkran⸗ kungen (und 2263 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 20 Ei7, in der Stadt Bom bay, 15 (13) im Stadt. und Hafen⸗ gebiet bon Karachi, 25 (17) in demjenigen von Jam nagar, 404) im Hafen von Broach und 2 (I) in dem von Pao rbandar.
In Moulmein sind in der Woche Lom 7. bis 14. Oktober 5 Personen an der Pest gestorben. ;
Straits Seitlements. In Penang ist am 6. Oktober ein Pestfall festgestellt worden.
Zanzibar. Bis jum 9. Oktober waren in Zanzibar an der Pest 5s Personen erkrankt und 73 gestorben; die neuen Fälle ge⸗ langken nur selten zu Beginn der Krankheit zur Kenntnis der Behörden, häufig kamen sie erst nach dem Tode jur Anjeige. Zur Vertilgung der Ratten wurde an sehr vielen Stellen Gift gelegt, allein in dem Europäerstadtteil Schangari angeblich an 8000 Stellen; durch⸗ schnittlich bei 10 bis 13 ,νè der abgelieferten Ratten wurden bei der Untersuchung Pestbazillen sestgestellt. Mit dem aus Bombay be— stellten Hafffinschen Schutzimpfstoff sind vom 28. September bis zum 10. Oktober angeblich 6959 Personen geimpft worden.
Neu- Südwaleg. In Sydney ist am 14. Juli ein neuer Pestfall festgestellt worden, der am 12. August tödlich verlaufen ist.
Queensland. In Townsville sind in der Zeit vom 9. bis 23. September 3 Personen an der Pest gestorben; unter 381 im August untersuchten Ratten befanden sich 5 Pestratten.
Cholera. Deutsches Reich. In der Woche vom 29. Oktober bis 4. Nobember sind Erkrankungen an Cholera gleichfalls nicht jur An⸗
zeige gelangt. Rußland. Vom 22. bis 25. Oktober sind nach den Bekannt ⸗
machungen der Pestkommission im Weichselgebiet 6 neue Er- krankungen an der Cholera vorgekommen, davon 3 in Lodi, 1 in
Zufolge einer anderen Mitteilung sind in der Stadt Warsch gu vom
an, daß bereits bei zwei am 6. und 26. August in Pensacola ver⸗
Personen geimpft worden waren, wieder erloschen.
22. Sktober) 6 Todesfälle; Paris 8, St. Petersburg 2, Warschau
(Krankenhause) 7 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Peters⸗ burg 12, Warschau (Krankenbäuser) 4 Erkrankungen; Genickstarre:
St. Petersburg 6 Todesfälle; Kopenhagen 23 Erkrankungen; Lungen⸗
Schließlich sei noch erwähnt,
Plozk liegenden Flößen; letzterer Fall hatte bereits vor der Anzeige tödlich geendet; 4 ere, ii. Fälle wurden am 28. Oktober aus Lodz und dem Kreise Pultusk (Gouv. Warschau) gemeldet.
12 . 24. Oktober 2 neue Erkrankungen und 4 Todesfälle festgestellt worden.
Straits Settle ments. In Sing apore sind, zufolge einer Mitteilung vom 9. Oktober, 2 Cholerafälle vorgekommen.
Gelbfieber.
In New Orleans sind während der am 19. Oltober abge⸗ laufenen Woche 587 Personen an Gelbfieber erkrankt und 16 gestorben.
In Pensacola, der Hafenstadt des Staates Florida am Golf von Mexiko, wurden die ersten Gelsieberfälle am 29. August fest⸗ gestellt; bis zum 14. Oktober waren dort 384 Persanen erkrankt und davon 53 gestorben. Als sich die Seuche anfangs Oktober über die ganze Stadt verbreitet hatte, sollen zahlreiche Einwohner in seuchen— freie Gegenden geflüchtet sein. Unter den Gestorbenen befinden sich die Vtiekonfuln von Großbritannien und von Schweden. Man nimmt
storbenen Personen, deren Todesursache nicht festgestellt werden konnte, der Tod durch Gelbfieber herbeigeführt worden ist, und daß die Ein⸗ schleppung der Seuche aus New Orleans gelegentlich eines in der Zeit vom 15. bis 17. Juli dorthin unternommenen Ausflugs erfolgt ist. Auch die im Hafen von Pensacola liegenden Schiffe wurden von der Seuche betroffen; u. g. sind auf dem deutschen Vollschiffe Kaiser ?, welches Penfacola am 25. September verließ, g Erkrankungen und 3 Todet— fälle vorgekommen. In Guatemala sind in Zacapa his zum Er⸗ löschen der Seuche gegen Ende September angeblich etwa 69 ½G der Be— völkerung an Felbfieber erkrankt, und etwa der vierte Teil der Erkrankten ist gestorben, darunter auch 4 der dorthin entsandten Aerzte.
Pocken.
Argentinien. Zufolge einer Mitteilung vom 24. September waren in der Provinz 61 und in den Ortschaften des Departements Rio IV während der Monate Juni bis August die Pocken heftig aufgetreten, aber im September, nachdem zahlreiche
Verschiedene Krankheiten. Pocken: Motkau 5, Warschau 2, Konstantinopel (vom 2. bis (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; Varizellen: Budapest 7, New Vork 55, Prag 26, Wien 41 Erkrankungen; Fleckfie ber: Warschau
New Jork 9 Todesfälle, 4 Erkrankungen; Rotlguf: Wien 59 Er⸗ krankungen; Influenza: Berlin 4, London 13, Moskau 3, Paris 2,
entjündung: Reg. Bez. Schleswig 36, Nürnberg 27 Erkrankungen; kontagiöse Augenentzündung: Reg⸗Bez. Posen 41 Erkran⸗ kungen; Krebs: Altona 3, Berlin 35 Todesfälle; Ankylo— stomiasis: Reg. Bez. Arnsberg 17 Eckrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: O 910½ↄ9 : in Gleiwitz — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 37, Budapest 32, Edinburg 27, Kopenhagen 33. London (Krankenhäuser) 506. New Vork 69, Paris 36, St. Petersburg 63, Stockholm 28, Warschau (Kranken⸗ bäuser) 31, Wien 94; desgl. an Masern und Röteln (1886 95: 1.185 0b): in Hambern, Linden — Erkrankungen kamen zur Anzeige in Rürnberg 49, Hamburg 38, Budapest 117, New Jork 51, Paris 82, Petersburg 52, Wien 44; ferner wurden Erkrankungen angezeigt an Diphtherie und Krupp in Berlin 32, Breslau 22, Budapest 26, Christiania 61, London (Krankenhäuser) 115, New Jork 219, Paris 70, Petert burg 72, Stockholm 20, Wien 116; desgl. an Keuch husten im Reg Bez. Schleswig 75, in Nürnberg 23, Hamburg 52, Koven—⸗ hagen 37, Wien 64; desgl. an Typhus in den Reg. Bezirken Arns⸗ berg 31, Trier 30, in Budapest 37, London (rankenhäuser) 20, New Vork 124, Paris 40, St. Petersburg 150.
2
Im Monat September 1805 (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle — außer den in den fortlaufenden wöchentlichen Mitteilungen verzeichneten Fällen von Cholera, Pest und Gelbfieber — gemeldet worden; Pocken: Barcelona) 12. Malaga) 33, Alexandrien 5, Buenos Aires 29, Kairo 3. Rio de Janeiro 16 Fleckfieber: Madrid) 11, Kairo 4; Rückfallfie ber; Kairo 2; Genickstarre: Beutken 3, Landkreis Beuthen 4. Manila 2; Influenza: Berlin 9, Leipzig 2, Braunschweig 3, Barcelona!) H, Madrid!) 20, Malaga) 2, Marseille 18, Buenos Aires 6, Havana n 4, Manila 2, Rio de Janeiro 48; Lepra: Buenos Aires 2, Manila, Rio de Janeiro je 3; Be riber i: Manila 14, Rio de Janeiro 4; Ankylostomiasis: Rio de Janeiro 3.
Im übrigen war in nachstebenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleich mit der Gesamtsterblich⸗ keit eine besonders große, nämlich höher als ein Zehntel; an Scharlach (1886 95 erlagen diesem 0,91, von je 100 in sämtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in Buer, Horst, Rathenow, Schönebeck a. Elbe, Murcia); an Masern und Röteln (1856/95: 1,19 0 in allen deutschen Orten): in Haspe; an Keuch⸗ busten: in Eschweiler, M.⸗Gladbach Land, Laurahütte, Tuttlingen. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nach— stehenden Krankheiten erlegen: der Tuberkulose (1886/95 starben an Lungenschwindsucht 12,380 in allen deutschen Orten); in Kottbus, l, Höchst a. M., Ratibor, Weitmar, Wesel, Frankenthal, Ludwige⸗
afen, Passau, Picmasens, Speyer, Ludwig burg, Konstanz, Eisenach, Oldenburg, Zerbst, Athen, Außig, Bern, Genf, Havre, Pil sen, Zürich; den Krankheiten der Atmungsorgane (1886/95 starben an akuten Erkrankungen der Atmungsorgane 11,K,980n in allen deutschen Orten): in Herten, Ruhrort, Erlangen, Ulm, Wolfenbüttel, Madrid), Marseille; dem Magen- und Darm katarrh, Brechdurchfall (1886 95 starben an a ten Darmkrankheiten 11,B72 00 in allen deutschen Diten): in 212 deutschen Orten, darunter sogar mehr als die Hälfte in Bocholt. Cleve, Dudweiler, Glatz, Osterfeld, Schwientochlowitz, Fürth, Döbeln, Reutlingen, Saargemünd; ferner im Landkreis Beuthen, in Bukarest, Genua?) MalagaiJ Rotteidam, Utrecht, Alexandrien, Baltimore, Kairo, Minneapolis?)
Ven den 325 deutschen Orten mit 15 090 und mehr Einwohnern hatten 6 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35.0 auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet)h: Roßberg 35 8, Myalowitz 38 3, Bogutschütz 41,4, Schwien« tochlowitz 49, 1, Zabrze 53 8, BoxhagenRummels burg 53,7 (1891 1900: 27,3). Im Vor monat betrug das Sterblichkeitsmaximum 76,7 oo. — Die Säuglingssterblich keit war in 54 Orten eine beträcht⸗ liche. d. b. höher als ein Drittel aller Lebendgeborenen; sie betrug in 5 Orten sogar mehr als die Hälste, und zwar in: Meerane 502 0c (Gesamtsterblichkeit 28 3), Crimmitschau 510 E26, 5), Reutlingen 538 (21,4). Bunzlau 579 (28, 9), Amberg 582 (25,353). .
Die Gesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats geringer als 15,9 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr be rechnetj in 96 Orten Unter 9.000 betrug sie in: Weitmar 87, Wermelskirchen 83, Siegen 78 (1886.95. 19,5), Speyer 74 (1886/95: B oJ, Minden 73 ssösgs: 184), Offenburg 6, 9. Biebrich S,, Erlangen 6,3 (1886/95: 30,4). — Die Säuglingssterblichkeit betrug in 20 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 29, unter einem Fünftel in 77 Orten. .
Im ganzen scheint sich der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat bedeutend gebessert zu haben. Eine höhere Sterblich⸗ keit als 35,0 oe hatten 6 Ortschaften gegen 36 im August, eine geringere als 15,0 9.ο hatten 986 gegen 21. Mehr Säuglinge als
333,5 auf je 1600 Lebendgeborene siarben in 54 Orten gegen 2533, weniger als 200,9 in 125 gegen 21 im Vormonat.
Vieh- und Fleischbeschau in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Nach dem Report of the Chief of ths Bureau of Animal Industry, enthalten in den Annual Reports of the Depart- ment of Agriculturs for the fiscal Jear ended June 3090 1904 (Washington 1904), wurden in 162 Schlachthäusern von 51 Städten, in denen eine staatliche Beaufsichtigung der Vieh⸗ und Fleisch⸗ beschau stattfindet, 40 023 261 Tiere, in anderen Städten 24 590 122, zusammen 64 613 383 Tiere vor der Schlachtung der Untersuchung unter⸗ worfen und von diesen 6294 in Schlachthäusern und 120779 in Viehhöfen für eine zweite Beschau nach der Schlachtung n, Die Gesamt⸗ zabl der untersuchten Tiere ist im Vergleich jum Vorjahre um mehr als soo gestlegen. Eine Abnahme der Untersuchung um etwa 37 0j wurde nur bei Schafen festgestellt, während die Zahl der Schweine, die der Lebendbeschau in Schlachthäusern unterworfen wurden, von 21 707 381 im Jahre 1903 auf 24722 894 im Berichts jahre, d. h. um etwa 140‘ gestiegen ist. Nach der Schlachtung sind insgesamt 398 590 370 Tiere unterfucht, davon 86 256, die auf den Viehhöfen zurückgestellt waren. Verworfen wurden im ganzen 89 175 Tiere, darunter 10 947 von solchen, die auf Viehhöfen schon zurückgestellt waren, 78 228, die in Schlachthäusern untersucht wurden, ferner 132 602 Teile von Tieren. Wie bei der Lebendbeschau ist auch bei der Beschau nach der Schlachtung das Anwachsen der Zahl der untersuchten Tiere im Vergleich jum Verjahre, ausgenommen bei Schafen, hauptsächlich bei den Schweinen festgestellt; die Zabl der letzteren stieg von 21 827 047 im Jahre 1893 auf 24170230 im Berichte jahre. Zu den verworfenen Tieren und Tier teilen sind noch hinzuzurechnen die wegen Txichinose zur Be— seitigung bestimmten Tiere, außerdem 2873 in Viehhöfen verendete, 17279 in Viehhöfen durch die Inspektoren getötete und 17 463 in Stallräumen von Schlachthäusern derendete Tiere. Die Gesamtzahl an Tierkörpern und Tellen von solchen, die verworfen und beseitigt wurden, einschließlich der tot aufgefundenen und der von Inspektoren getöteten Tiere, betrug 19697 Stück Rindvieh (5307 Teile von solchen), 12 344 Schafe (341), 3799 Kälber (114), 91 550 Schweine (126 840). Gründe für die Verwerfung waren unter anderen folgende Tier⸗ krankheiten: bei Rindern (oder Teilen von solchen) Attinompkose 1130 (2379), Tuberkulose 1 173 (703), Texasfieber 71 (O), Abszesse 71 (709), Lungenentzündung 201 (O), Bauchfellentzündung 222 (0), Septikämie 255 (6), Pyimie 392 (o) Anämie, Abzehrung 1870 (OM), Unfälle, Verletzungen usw. 1381 (1514), Verenden infolge verschiedener Ursachen 1270 (o); bei Schweinen Aktino⸗ mrkose 55h (46), Tuberkulose 34 655 (1U18 820), Echinokokken 3 (8), Schweinese uche und Schweinepest 17 089 (0), Rotlauf 6 (OM), Ge— schwülste 38 (290), Abszesse 740 (853), Lungenentzündung 1137 (0), Darmentzündung 271 (0), Bauchfellentzändung 551 (M). Sexti-= kämie 677 (o), Pyämie 2593 (O), Anämie 611 (O), Gelb- sucht 326 (M), Unfälle, Verletzungen usw. 396 (6752) Verenden infelge verschiedener Ursachen 15 815 (O0); bei Schafen käsige Lymphdräsen⸗ entzündung 1593 (66) Raäude 18 (O). Absiesse 85 (17), Lungen⸗ entzündung 362 (1). Septikämie 175 (0). Ppämie 200 (O). Anaͤmie 38353 (O), Gelbsucht 647 (O), Unfälle, Verletzungen usw. 905 (157), Verenden infolge verschiedener Ursachen 2866 (0). Das Fleischbeschausiegel wurde angebracht auf 22 943 067 Rinder⸗ vierteln und 120 404 einzelnen Stücken von Rindfleisch, auf dem Fleisch von 8 230 528 Schafen, 765 301 Kälbern, 1 122 193 Schweinen und 726779 Packungen von Schweinefleisch. Mit dem Fleisch⸗ beichaustempel wurden 23 054 597 Packungen von Fleischerzeug⸗ nissen versehen, und zwar 7487 760 von Rind⸗, 42 596 von Hammel, 15 521234 von Schweinefleisch; außerdem 165 Packungen von Kalbfleisch. Die Zahl der versiegelten, mit untersuchtem Fleisch und Fleischerzeugnsssen zum Versande nach Schlachthäusern und anderen Orten bestimmten Fahrzeuge betrug 80 551. Die Zahl der Bescheinigungen über gewöhnliche Besichtigung des zur Ausfuhr bestimmten Fleisches und der Fleischerzeugnisse betrug 37151. Es kamen zum Versande: 3 geschlachtete Rinder, 1530474 Rinderviertel, 14514 Stücke und 1479 833 Packungen von Rindfleisch mit einem Gewicht von 419 058 781 Pfund, 2131 geschlachtete Hammel und 19975 Packungen von mmelfleisch im Gewicht von 712 089 Pfund, 42765 geschlachtete Schweine und 515 304 Packungen von Schweinefleisch mit 154 412 440 . Gewicht. Gegenüber dem Vorjahre hat die Ausfuhr an indfleisch um 47 138 0214 Pfund, an Schweinefleisch um 21 319 830 Pfund zugenommen, die des Hammelfleisches um 2016924 Pfund abgenommen, im ganzen beträgt daher die Mehrausfuhr an Fleisch 66 440 950 Pfund. 1 ;
Von 315 015 mikrosfopisch untersuchten Schweinen wurden be⸗ funden 307 621 — 97.54 00 frei von Trichinen, 4773 — 1,52, mit trichinenähnlichen Gebilden oder abgestorbenen Trichinen und 265651 — O, Si o9 mit lebenden Trichinen. Für mikrostopisch untersuchtes, zur Ausfuhr bestimmtes Schweinefleisch in 30734 Packungen mit einem Gewicht von 9 020521 Pfund wurden 1576 Zeugnisse ausgestellt. Die Ausfuhr hat um 19 087 820 Pfund abgenommen. Im Laufe des Jahres wurden 2643 trichinöse Tierkörper im Gewicht von 612 912 Pfund zur Verfügung gestellt; von diesen wurden 38,5 o vernichtet, 61,5 /o durch Kochen unschädlich gemacht. Die Kosten der mikrostopischen Untersuchung beliefen sich auf 53 934,01 Dollars, durchschnittlich 17,1 Cents für jede Untersuchung und 0, 6 Cent für jedes Pfund Fleisch.
Nach Europa wurden ausgeführt an amerikanischen Tieren 414 320 Stück Rindvieh, 241 294 Schafe. 2649 Pferde, an canadischen Tieren 26 362 Stück Rindvieh, 60 049 Schafe und 35 Pferde. Alle diese Tiere gingen nach Großbritannien, ausgenommen 18 439 Stück Rindvieh, 11 135 Pferde und 111 Fa nach Belgien, 599 Stück Rindvieh, 137 Schafe und 1 Pferd nach Süd afrika, 198 Pferde nach Deutschland und 4 Pferde nach Italien. Im Vergleich zum Vorjahre war die Ausfuhr don amerikanischem Rindviebh um 43,7 09, die der Schafe um 1165 0½ gestie gen, während die Zahl der zur Ausfuhr gelangten Pferde um faft ein Drittel fiel. Außerdem wurden für die Ausfuhr besichtigt 1520 Stück Rindvieh, 2036 Schafe und 10 Pferde nach den Bermudainseln, 298 Schafe nach Barbados, 2035 Stück Rindvieb und 1 Schaf nach Brasilien, 22 Stück Rindvieh, 20 Schweine und 1Esel nach Argentinien, 4 Stück Rindvieh nach Mexiko.
Der Verlust lebender Tiere bei der Ueberfahrt nach den englischen 8 betrug bei Rindvieh O 17, bei Schafen 1,30 und bei Pferden
„H4 Co- r Aus Mexiko wurden nach vorausgegangener Untersuchung ein geführt 120858 Stück Rindvieh, 701 Schafe, 81 Schweine, 13 Ziegen, Id Pferde, 95 Maultiere, 13 Esel und 1 Dromedar. Obne Quarantäne wurden über Seehäfen eingeführt 2425 Pferde, darunter 1523 aus Großbritannien, 204 aus Deutschland, 651 aus Belgien, ferner 15 Ponys, 2 Maultiere und 50 Esel. .
Aus den durch Texrasfieber verseuchten Südstaaten sind während der Periode 1903 aus dem Quarantänebenirk 1 350 623 Stück Rind, vieh, aus den nicht verseuchten Beüirken von Texas 179 116 Stũck Rindvieh nach den Nordstaaten verbracht worden. Die Zabl der Wagen, die zur Viebbeförderung verwendet und danach gereinigt und desinfiziert wurden, betrug 45 589.
Auf Räude wurden untersucht 40 967 931 Schafe; zur Be— kämpfung der Seuche wurden 9578 476 Tiere einem Badevberfahren unterworfen, davon 1 957 278 wiederbolt. Von den wegen Räude zur Unterfuchung gelangten 1124 321 Rindpiekstücken wurden 157757 einem Badeverfahren (959 788 wiederholt) unterworfen; von 7562 Pferden, die in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1804 untersucht wurden, waren 453 räudig; von letzteren wurden 138 gebadet.
Tuberkulinimpfrrobe bei 239 Stück Rindvieh in verschie denen Gegenden Großbritanniens und Hollands vor. Von den Impflingen 1 202 nach den Vereinigten Staaten zugelassen und 37 zurũck⸗ gewiesen.
) Juni. — ) Juli. — *) August.
ciner Vorstadt von Lodz, 1' in Lom za und 1 auf den bei der Stadt
Der in London stationierte amerifanische Tierarzt nabm die.
Sandel und Gewerbe. Nach der Wochenübersicht der Reichsbank v No⸗ vember (4 und 4 Vergleich zur To eg , . ö Aktiva: 1905
Metallbestand (der AM Bestand an kurs.
1804 1803 fähigem deutschen )
an *.
Gelde oder an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Mũnzen, das Kilogr. fein zu 27 84 4 berechnet)
Bestand an Reichs- kafsenscheinen
Beftand an Noten anderer Banken
Befstand an Wechseln
Bestand an Lombard⸗ forderungen.
Bestand an Effekten
79s 99 900 916 922 oo 874 56 L 000 C 4818 000) ( 114919000 (4 58783 00)
28 201 070 24 379 0 265 177000 — Id oo C. 16 o . 26a 00)
17 465 020 13 930 000 9 339 000 89669 900 CC 7 793 000 (4 691000) 1064 629 0090 811 809 0090 yl 664 000 44 856 000) - 60 209 000) - 48 810 000)
33 235 000 59 543 909 ho 689 000 C 28 520 000 (— 11688 00 (- 12 534 000)
8 S6 000 117 6544 000 20 452 000 C 56 1659 000 4 110000) S7 000)
3 430 oog 899 477 000 1 236 oo0 ( 2 839 000) 423 000) — 553 000) Pa ssiva: das Grundkapital : 180 000 0900 150 000 000
unverändert) (unverändert der Reservefonds 64 ,. 51 614 8 47 587 000
unverãn verã ĩ . ) (unverãndert) (unverandert)
laufenden Noten.
1385 525 O00 1 340 874 000 1 309 703 000 ö 6 a7 0 0ο - 38 595 o) (- 50 567 000) die Jonstigen täglich fälligen Verbind⸗
lichkeiten die sonstigen Passiva 35 034 000 37 386 000 34 614 009 C 1402 0004 828 000) 4 628 000)
Der Zugang des Metallbestandes war 10 Millionen Mark geringer als im Vorjahr, der Metallbestand selbst bleibt um 118 ye er Mark hinter dem Vorjahr zurück; die sonstigen täglich fälligen Ver⸗ kindlichkeiten gehen um 165 Millionen Mark über den Betrag des Vorjahr hinaus.
en.
150 000 000 (unverandert)
474 395 0090 463 830 000 451 224 0090 C 13 098 00) — 10729 000) ö 2113000)
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am J. d. M. geß . ⸗ ring mf 6 . gestellt 17757, nicht recht n er esien sind am 8. d. M. ⸗ ;
zeitig gestellt 1853 2 gestellt 6644, nicht recht
Vom oberschlesischen Kohlenmarkt berichtet die 8 l 6g. u. a.: Das Kohlengeschäft war im f Oktober günstig. Die Gruben standen durchweg in flotter Förderung, und obwohl von den vorhandenen Grubenbeständen besonders gegen Ende des Monats intensiv verladen worden ist, konnte die Nachfrage, die fich auf alle Sorten erstreckte, bei weitem nicht befriedigt werden. Eine große Anzahl rückständiger Aufträge mußte daher in den November übernommen werden. Der fortgefetzt steigende Bedarf der Industrie an kleinen Sorten sowie der dies jährige besondere große Kohlenbedarf der Zuckerfabriken hat die Industrie⸗ Körnungen, Klein, Erbs, Gries und Staub, recht knapp gemacht, und es liegt der Markt für diese Sorten für die Dauer sehr fest. Leider bielt der Wagenmangel durch den ganzen Monat Oktober hin- durch unvermindert an, und es war dabei für die Gruben oft fehr schwer, den Betrieb noch aufrecht zu erhalten. Das Oberschlesische Revier verladet jetzt täglich etwa 7. bis 8900 Wagen Kohle, am 2. Oktober hat es die höchste je dagewesene Verladeziffer mit 00 Waggons gehabt. Die Ausfuhr von Kohlen nach Rußland hat leider durch den Streik der Bahnbediensteten eine, Unterbrechung erfahren müssen, und es ist bei der intensiven Kohlennot im Nachbarstaate nach Wiederaufnahme des Verkehrs auf den russischen Bahnen eine äußerst starke Ausfuhr zu erwarten. Schon jetzt äußert sich starkes Bedürfnis nach Kohle, die unmittelbar nach Eröffnung des Bahnbetriebes zur Abladung gebracht werden muß. Auf dem Kokgmarkt hat sich gegen das Vorjahr nichts Fändert. Der Markt fär Koks sowie für die Nebenprodukte der Koksanstalten ist weiter fest, und es nehmen die oberschlesischen Hätten jeßt auch ohne weiteres die Koksmengen auf, die durch die ruffischen Bahnsperren sonst regelmäßig nach Rußland gingen.
— In der gestrigen Belratssitzung des Stablwerksverbandes wurde laut Meldung des. W. T. B. aus Düsseldorf die Geschäftz⸗ 7 eingehend erörtert, Der Absatz an Halbijeug überschritt im Oktober mit 176 167 t die höchste bis jetzt dagewesene Ziffer. Auch är den Rest des Jahres und für das erste Quarkal des nächsten Jahres . so reichliche Aufträge vor, daß die Beschäftigung im bisherigen Imfange gesichert sein dürfte. Der Preis für Halbzeug ist um * erhöht, d. b. es soll der Preis, der in der letzten Zeit schon ür die über den bisherigen Normalbedarf hinausgehende Menge Ell ist, allgemein in Gültigkeit treten. Zugleich wurde beschloffen, den Verkauf für Abnahme im zweiten Quartal 1966 freizugeben und . diesen Zeitraum die Ausfuhrvergütung weiter zu gewähren, er jedoch nur an Verbände und insoweit die Vergütung durch den nterschied zwischen den erzielten Exportpreifen und den' zu gleicher Zeit gültigen Inlandepreisen gerechtfertigt erscheint. Im Form⸗ 'sengeschäft ist der Abruf besonders aus dem Auklande aßerst rege. Es gehen den Werken belangreiche Spezif⸗
tationen zu, und es werden seit einiger Zeit erhebliche Mengen
Jormeisen nach den Vereinigten Staaten exportiert. Der Erport= dieis konnte eine weitere Erhöhung erfabren. Für das Ausland wird der Verkauf zur Abnahme bis Ende März 1966 freigegeben zu Fnem sofort in Kraft tretenden um 5 M für die Tonne böberen rteise als dem bisherigen Bruttopreis unter Beibehaltung der bis- tigen Exrpgrtbanifikation für indirekten Exvort. Der Beschäftt zunge. d der Werke in abzulleferndem Elfenbahnckerbaumateriaf sst et gut. Die in den nächsten Monaten abzuliefernden Mengen 6 nur mit Schwierigkeiten bei den Werken unterzubringen. 2 Versand für Oktober zeigte mit 135 973 t einen Mehr⸗ Ian von 28 323 t gegen den gleichen Monat des Vorjahres. 1 allgemeine Geschäftẽlage darf für Schienen als recht gũnstig be. net werden. Die Preise im Auslande weisen eine zwar allmaäbliche fe fe Aufwärtsbewegung auf, auch der Umfang des ECrport⸗ : sts hat sich gegen das Frühjahr ganz außerocdenktlich gesteigert. e wird die Erhöhung der Beteiligungsziffer fär Bleche, Röhren, , , . je 5 0ι beschlossen, eg on der Erhöhung der Beteiligungsziffern für Stab⸗ asen und Waljdraht Abstand genommen. , a Der Vorstand der Mannheimer Produ ktenbörse wird . Meldung des W. T. B. im Verein mit den rheinisch. weft⸗ gen Börsen zur. Beilegung des in Rotterdam ausgebrochenen * der Getreideverwieger eingrelfen und hat zu diesem 6, Mitglied des Verbandes als Delegierten nach Rotterdam
Bu dapest, g. November. (W. T. B.) In einer beute ab— behaltenen Sitzung der Budapester Handels- und 3,
kammer wurde in einer Interpellation gefordert, daß die ö6ster⸗ reichisch⸗ ungarische Bank angehalten werde den auf Ungarn fallenden Teil ihres Metallschatzis in Budapest ein— zulagern, Kammerpräsident Laanczy betonte, die Bank sei in dem früheren Lokal nicht in der Lage gewesen, mehr Gold als gerade dringend nötig gewesen sei, unterzubringen; in dem jetzigen neuen Lokale besizze sie aber den modernsten Anforderungen entsprechende Räume, welche mit Metallmünzen ziemlich voll gelagert seien. Der Prässdent hält es für überflüssig, die durch den Inter⸗ pellanten gewünschten Schritte zu unternehmen, da einerseits die Re— gierung sich ihrer Vergntwortlichkeit bewußt sei, andererseits die öIsterreichisch. ungarische Bank niemals Anlaß gegeben hahe, daß sie auf Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen aufmerksam gemacht werde. Die Antwort wurde beifällig zur Kenntnis genommen.
St. Petersburg, 9. Nohember. (Meldung der Petersburger Telegraphen. Agentur) Ein Fafferlicher Ukas ordnet im Hinblick auf die Unterbrechung des Eifenbahn. und Postverkehrs an, 8e Wechsel, die nach dem 30. Oktober fällig wurden, ihre volle geseßliche Kraft behalten sollen und demgemäß . ihrem Verfalltag fare protestiert werden können. Der Ukas bestimmt ferner, daß die gesetz⸗ lichen Zinsen für derartig protestierte Wechsel nicht von dem Tage des Protestes, sondern von dem Verfalltage an ju berechnen sind.
. New Mork, 9. November. (W. T. B.) Die „New Jork Times, meldet, daß die spanischen Werke Altos Hornos de Biscaya eine Bestellung auf 21960 Tonnen Stahlschienen für Cali— arxien erhalten haben, und zwar jum Preise von ungefähr 27 Dollars die Tonne, zollfrei zu liefern, während der Preis ameri. kanischer Schienen 28 Dollarz ist.
London, 9. November. (B. T. B) Bankausweis. Total- reserbe 21 427 000 Zun. 6566 000) Pfd. Sterl.,, Noten umlauf 28 12 000 (Abn. 277 090) Pfd. Ster, Barvorrat 31 389 099 (3un. 379 900) Pfd. Sterl., Portefeuille 33 307 006 Abn. 1279 G60) Pz. Sterl, Guthaben der Privaten 41 251 G60 3 1035 000) Pfd. Sterl. Guthaben des Staats 12141 009 Abn. 1 5300 000 Pfd. Sterl. Notenre ferve 19701 900 (Jun. 753 O Pp. Sterl., Regierungssicherheit 17 0359 000 (un. Ig 00 Pfd. , w, . J. ju .. 65 * 40 gegen 38
oche. Clearingbouseum 7 Mill., gegen die ent⸗
leere. Woche des er en enn. mehr eilten ges aris, g. Nodember. (W. T. B.) Bankaussweis. Barvorrat in Gold 2 8989 919 000 (Abn. IL 550 000 Fr., do. in Silber 00. 460 000 Sir 1140 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank u. d. Fil. 758 b26 000 l bn. 200 914000) Fr., Notenumlauf 4527 367 600 Abn. 80 401 900) 96 Lauf. Rechnung d. Priv. 528 583 000 (Abn. . Wo) Fr., Guthaben des Staatsschazes 321 227 000 1 8241 000) Fr., Gesamtvorschüsse 483 253 000 (Zun. 4568 00 Fr., ins⸗ u. Diskonterträgnis 9 265 900 (3un. 5537 0650) Fr. — Ver—⸗
ältnis des Notenumlaufs jum Barvorrat 88, 18.
. . He, , e, . sowie m Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise i Berlin befinden sich in der Börsenbeilage. 5
Kursberichte von den auswärtigen Fonds märkten.
Hamburg, 9. November. (W. T. S.) (Schluß) Gold in Barren: das 2 2780 Sr. 2784 Gd., 1 — das K *. S5 ¶ 5 Gd. . en, 10. Nopember, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 40/0 Rente NM. -N. p. Arr. 10015, . oso ** in Kr. W. ver ult. 190,10, Ungar. 40½ Goldrente 114 08, Rnga- o Rente in Kr. W. 35,70, Türkische Lofe per M. d. M. 146 065 Buschtierader Eisende - Aktien (tt. B 1122, Nordwestbabnartien Sit. per ult. 449 090, Oesterr. Staatsbahn ver ult. 667 60, Sädhebhn— geselllchaft 118,50, Wiener Bankverein 566, 50. Kreditanftalt, Desterr . fi, n. . Ung. In. 221 Ldänderbank 42 50 zrüre oblenbergwerk — —, Montangesellschaf sterr. 26 K der ult. . . ondon, 98. November. (B. T. B.) (Schluß.) 2 o/ Gs Kons. SS ns, PNatzdiskont 4, Silber 73. — an 8 55 . Bankausgang 136 000 Schluß.
Paris, 9. November. (W. T. B. Ren: 99. 99, Sue kagalaktien 4438. . ö (W. 2 8.) Goldagto 5
New Yark, 9g. November. (Schluß) (W. T. B. orsen· bericht. Die Tendenz der Börse war bei . recht 6 Eine Ausnabme hiervon machten die Aktien der lokalen Transportunter. nehmungen, die auf die Protesterhebung gegen die Gältigkeit der Bũrgermeisterwahl schwach lagen. Der 5 in den ge— nannten Papieren zog in der Folge auch die übrigen Wertgattungen in Mitleidenschast. Späterhin verursachten Interventionskäufe der in den Aktien der Readingbahn und der American Smelting and Refining Company engagierten Spekulantengruppen eine allgemeine Erholung. Belangreiche und sich auf nahezu alle Umsatzgebiete erstreckende Positianslösungen, die im Hinblick auf das weitere scharfe Anziehen des Zinssatzes für tägliches Geld vor— ann. wurden, riefen während des Verlaufes neuerliche Ab⸗ chwächungen hervor. Wie es heißt, begünstigen die Standard. Sil und die Sarriman. Gruppen die Vorstöße der Baissepartei. Gerüchte, daß Schatz sekretãr Shaw den Banken 25 Millionen Dollars Regierungs⸗ elder üͤberwiesen habe, wurden in Abrede gestellt. Schluß schwach. ktienumsatz 1270 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnirts. iinsrate 11, do. Zingrate für letztes Darlehn des Tages 10, Wechsel auf London (60 Tage) 452 66, Cable Transfers 486, 85, Sisßer, Commercial Bars 6375. Tendenz für Geld: Sehr fest. Rio de Janeiro, 8. November. (W. T. G) Wechsel au! London 165.
320 Franz.
Kursberichte von den auswärtigen Waren märkten.
Dtagdeburg, 10 Nobember. (W. T. B. ckerber Kornjucker 88 Srad o. S. 7,75 — 7, 923. za, eM , rcd ö. * soo = 625 Stimmung: Stetig. Brorraffinade 1 o. F. I8 05. Kristallzucker mit Sack = —. Gem. Rafstnade m. S. 17,823 — 17775. JDemablene Melis mit Sad 17 12 — 1725. Stimmung: Ruhig. Robzucdter J. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: Nobember 16.25 Sd., 16,35 Br., — — ber. Deember 16.35 Gd. 16, 45 Br. . ber, Januar 16,0 Gd. 18.60 Br. — — bei, Januar Mär; 16570 Gd., 16,75 Br.. — — bei, Mai i7 19 Gre. 17, is Br. 1 — . . 584 000 3Ztr. 8, G8 ovember. C. B.) Nu 52
Mai *g) l B.) Rüböl loto 52. 00, Bremen, 9. November. (W. T. B.) (Boͤrsenschluß bericht.)
ctpatnotierungen. Schmal. Fest. Loo, Tu d Firkins 40 . 2 r. , 26 rab 3 Tn nck. ng der Baum Steti :
2. . wollbörse. Baumwolle. Stetig. Nyland loko am burg, 9. November. (W. T. B. ; st. y, . n mi 11
Dam burg, 10. Nodember. W. T. B. Kaffee. (Vormittags bericht) Good 2 Santos Dezember n . wen, *. Mai 38 Gd. vtember 39 Gd. Rubig. — Zucker markt. (Anfangehericht;. Rübenrobziucker J. Produkt BassJ S8 9, Rende ment neue Usance frei an Bord Hamburg November 18 25, Dezember 16.45, Januar 1655, März 16, 85, Rei I7,iö, August 17. 55. Stetig.
23. n , . November. (W. T. B.) Raps August 25.00 Gd.
London, 98. Nępember. (B. T. B) 6 og Ja va iu det lol . sg. — d. Wert. Rüben rohiucker . 336
London, 9. November. (W. T. B. luß. ile. . 9 . w derpool, 8. Nobember. (B. T. B) Baumwolle. . 14 000 Ballen, davon für Spekulation und Export 16 ? ; ) 2 Willig. Amerttanische gosd. ordinary Lieferungen: Stetig. Vovember 6Ol, Norember, Dejember 6 0. Dee mber? Januar 6 G5. , nn r , 812. Mär April 6, 14, 4 19 / at⸗ ni 18, i 7 ö . . Juni ⸗ Juli 6,17, Juli⸗ . asgow, 9g. November. (W. T. B. (Schluß. nie , , , g,, ,, , Paris, g. November. (W. T. B. (Schluß.) big o/o r . . 8 31 Ven hk ö r 9g 0 r 231, ejember 235, Ayril 241 . 2456. . ; . m fterd am, 9. November. (W. T. B. Raf n, — ,, . ; k ntwerpen, 9. November. (B. T. B. s ,, 1 eh . * ö do. 2 63 o. ejember t., do. Januar⸗März 20 . ö ö . 6 ö . New Jork, 93. November. T. B.) (Schluß.) Bar ö preis in New Jork 1180, do. für Lieferung . . Lieferung März 11,69, Baumwollepreis in Nem Drleans 113. Petroleum Standard white in New Jork 7, 70, do. do. in Philadelphia 65, do. Refined (in Cases) 10,49, do. Credit Balances at Oll City 1-61, Schmal; Western steam 7.50. do. Rohe u. Brothers 775, Ge— treidefracht nach Liverpool 341, Kaffee fair Rio Nr. 7 Sa, do. Rio Nr. 7 Dezember 6,55, do. do. Februar 6,75, Zucker 2116 27, Jinn 33, 124 — 33,25, Kupfer 16,37 — 16,75.
Theater und Musik.
Deutsches Theater.
Als zweite Neuaufführung unter der Direktion Reinhardt wurde gestern Der Kaufmann von Venedig“ in einer Form geboten, die durchweg fesselte, an mancher Stelle aber auch die Schönheiten dieses Shakespeareschen Lustspiels, ganz besonders in der einen dramatischen Höhepunkt bildenden Gerichtsfzene, in das hellste Licht setzte. So echt und farbenfreudig auch gestern die gezeigten Bühnenbilder waren, nicht ihnen, sondern in erster Linie der packenden Darstellung war diesmal der große Erfolg zu ver— danken, mit dem der Abend schloß. Aus der durchweg guten Gesamtdaistellung aber ragten jwei künstlerische Persönlichkeiten unaufdringlich hervor: Herr Schildkraut vom Deutschen Schauspiel⸗ haus in Hamburg als Shylock und Frau Sorma als Porzia. Herrn Schildkrauts Auffassung der Rolle des Juden wich ziemlich welt ab don dem Herkömmlichen. Anfangs konnte man befürchten, er würde sich in kleinlicher Detailmalerei verlieren, die Gestalt fast zu einer komischen Figur herahwürdigen, zu einem Ghettobewohner galizischer Herkunft stempeln. Aber diese Bedenken zerstreuten sich bald, als man die Gestalt von Akt zu Akt ins Große und Dämonische wachsen sah. Was er zuerst zeigte. war nur das Alltagsgesicht Shylocks, das Tonziliante in seinem Wesen nur eine Maske für den Haß, der den Vertreter eines andersgläubigen und verachteten Volksstammes er— füllt. Nicht Gewinnsucht ist es, die diesen Mann treibt, den Vertrag mit Antonio abzuschließen, sondern die Aussicht, daß sich daraus die Möglichkeit ergeben könnte, sich für erlittene Schmach zu zaächen, Durch die Entführung Jessiegs erbält seine Erbitterung neue Nahrung, sein Haß steigert sich zum Fanatismus, der keine Schranken mehr kennt und in der Gerichtssßene elementar zum Ausbruch kommt. Die lem Charakter gegenüber erscheinen die anderen: die Antonio, Bassanio, Solanio ꝛc. klein; es sind Durchschnittsmenschen gewöhn— lichen Schlages, die den Juden verachten, weil es der landläufigen Anschauung entspricht, ebenso wie sie im Halten von Sklaven nichts Unsittliches erblicken. Aus dieser Verschiedenbeit der Weltanschauung ergibt sich auch von selbst, daß das was ihnen am Schluß der Ge— xichtssjene als eine Begnadigung Shylocks erscheint, für ihn völliger Vernichtung gleichkommt. Ebenbürtig neben diesem Shylock stand Frau Sormas Porniga. Von anmutigster Schelmerei war sie in den märchenhaften Freier ssenen, schlicht und innig vor dem Gericht, besonders in der Rede, mit der sie den kalt auf seinem Schein bestebenden Juden zu überreden sucht, Gnade ergehen zu lassen. Den anderen Mitwirkenden sind durchweg gute Leistungen nach zurũbmen, wenn man sich auch diese und jene Rolle anders und günstiger beletzt hätte denken können. Die Vertreter der Hauptrollen waren die Damen Wangel und Roland, die Herren Kaypfßler, von Winterstein, Ekert, Großmann, Pagary, Stieinrück, Waß— mann u. A. Unter den Dekorationen, deren bäufiger Wechsel sich mittels der Drebbühne schnell vollzog, fielen die stimmungs. vollen Straßen und Kanalveduten besonders auf. Sehr retjdoll war auch Porzias Prunkgemach, während das Bild des Garters am Schluß mit einer einsamen Birke doch gar zu nordisch anmutete. Die von Humperdind für die Handlung komponierte Musik unter- stützte wesentlich die Stimmung, ohne sich bervorjudrängen; be— sonders erböhte sie den lyrischen Zauber der liebesschwülen Schlußsiene.
Konzerte.
In der Philharmonie batte am Montag Herr? Stavenhagen als Dirigent einen . Philbarmonischen Orchester veranstaltet, der wohl im wesent. lichen den Zweck batte, zwei hier bisher unbekannten Drchefterwerken Eingang zu verschaffen: Ernst Boebes ‚Odvsseus Heimkehr“ (aus »Odysseus Fahrten“, 4 Episoden für großes Orchester) und die vmphenische Dichtung Das Leben ein Traum‘ von Friedrich Klose. So sehr es einem widerstrebt, umfangreichen tondichterischen Arbeiten dieser Art, an welchen die Verfasser viel Fleiß und Schweiß verwendet baben, mit wenigen Worten abzutun, es muß dennoch gesche hen, wenn das Ergebnis so nichtig erscheint, wie an diesem Abend. Was nũtzt alles technische Können, alles geistvolle Kontrapunktieren und Mischen der Oichesterfarben, wenn musikalisch keine Stimmung erzielt wird Das gilt von den beiden genannten Werken gemeinfam, obwohl Boehe mehr als Eklektiker, Klose dagegen als Wagnerepigone ju bejeschnen ist. Des letzteren symphonische Dichtung, die mit einem gewaltigen Arparat (2 Orchester, Orgel, kl. Frauenchor) arbeitet, ist kas Hohelied des Pessimismus, der zu guter Letzt auch mit dem Worte ver⸗ kündet wird. Ernst von Pofsart batte den nicht eben dankbaren rezitatorischen Teil übernommen. Zwischen den beiden Orchesterwerken sprach Possart Felix Dahns eindruckzbolle Ballade dom Grafen Walter und der Waldfrau. zur melodramatischen Musik von Alexander Ritter (für Orchester gesetzt von Hausegger). Auch das war kein sehr glücklicher Gedanke. Im weiten Raum“ der Philharmonie geht jede intime Wirkung des gesprochenen Worts verloren, und selbst das kräftige Organ Possarts konnte sich gegen das Orchester juwellen nur schwer kebaupten. — Arthur Hartmgnn gab sein diesjähriges Violinkonjert an dem- selben Abend im Beethoven⸗Saal. Auf seinem Programm be⸗ rührten sich die Gegensätze; dem urdeutschen Bach gegenüber, der durch drei seiner schönsten Nummern vertreten war, standen vier fremd— ländische Komponisten mit neuen Tondichtungen Wie klar und grũnd⸗ lich Hartmann einen musikalischen Gedanken heraus zuschãlen und in voller Schönheit klanglich zu gestalten weiß, 5 szne Bachvorträge erkennen, die in der Fiaconna gipfelten Nur schien es, als ob die poetische Empfindung 12 hãtte dertieft werden fönnen. Ansprüche ganz anderer Art stellten die Neuheiten an den Musiker. Eine Barcarolle von Tschalkomsky und eine Berceuse von Arengky verlangten in erster Linie einen singenden weichen Ton und ein järtsiches Gefühl; der Tango. von Fernandej. Arb oz forderte eine fabelhafte Leichtigkeit der Bogenfübrung und eine unbegrenzt Möglichkeit an technischer Finefse. Hartmann ließ alle seine ar
spielen und fand stürmischen Beifall, der zu einer Wiederbol . anlaßte. Weniger wollte, trotz des tadellofen Vortrags, 6e 13
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