Theater und Mufik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, Die Heirat wider Willen, komische Oper in 3 Akten von E. Humperdin kt, wiederholt. Die Damen Destinn, Herjog, die Herren Philipp, Hoff⸗ mann, Berger und Knüpfer sind Träger der . ;
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, neu ein- studiert, Maria Magdalena“, bürgerliches Trauerspiel in drei Auf-
ügen von Friedrich 2 aufgeführt; die Besetzung lautet: Meister
nton: Herr Pohl; seine Frau: Fräulein Abich; Klara: Frau Willig; Karl: Herr Staegemann; Leonhard: Herr Boettcher; Sckretär; Herr Christians; a m, Herr Eichholz; Gerichtsdiener: die Herren Grube und Winter. Die Regie führt der Oberregisseur Grube.
Gemma Bellincioni verabschiedet sich morgen im Theater des Westens von dem hiesigen Publikum in der. Partie der Fedora. Dle Oper „Fedora. von Giordano wird bei dieser Gelegenheit zum ersten Male im Spielplan der Charlottenburger Dpernbühne erscheinen
Die Eröffnung der Komischen Oper findet, vorausgesetzt, daß nicht noch unerwartete Hindernisse eintreten, am Sonnabend, den 18. d. M., mit einer Aufführung von „Hoffmanns Erzählungen; statt, der am Freitagabend eine nichtöffentliche Vorstellung (Generalprobe) vor nur geladenem Publikum vorangeht. In den Hauptpartien sind an beiden Abenden beschäftigt: die Damen Harriet Behnée, Hedwig Kauff mann-⸗Franzillo, Hedwig Weingarten sowie die Herren Theodor Bertram, Stephan Delwaryh, Ludwig Mantler, Jean Nadolowitsch, Hans Thomaschek.
Morgen, Mittwoch, Abends 79 Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Marienkirche das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Frau Dr. Gertrud n . (Sopran), Fräulein Else Krau⸗Bewert (Alt) und Herrn
urt E. Wieck (Violine). Der Eintritt ist frei.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 14. November 19605.
Die Dienstbotenabteilung des Zentralvereins für Arbeitsnachweis (Gormannstraße 13) erfreut sich eines immer regeren Besuchs beider in Betracht kommenden Kreise. Rascher, als im allgemeinen erwartet werden konnte, haben sich die stellungsuchenden Dienstmädchen der neuen Einrichtung angepaßt. Die Zahl der Ver⸗ mittelungen ist im Oktober auf 303 gestiegen. Das Eifreulichste an dieser Taisache ist, daß sich in letzter Zeit fast ausnahmslos besseres igen! mit langjährigen Zeugnissen gemeldet hat. Wirtschafterinnen, olche, die den Haushalt selbständig und ohne Unterstützung einer zweiten Hilfe führen, sind Zwar konnte auch in diesem Monat nicht den Anforderongen aller personalsuchenden Hausfrauen entsprochen werden, doch ist ein Fort- schritt gegen den Vormonat ganz offensichtlich. Auch das Aushilfs⸗ personal bat sich nach allen Richtungen vervollständigt: Ausbesserinnen, Kochaushilfen, die Diners je nach Wunsch selbständig oder unter Leitung der Hausfrau ausführen, Servierfrauen 2c. haben sich in die Listen eintragen lassen, und stehen auf telephonischen Anruf (Amt III 3795) tageweise zur Verfügung. Bestellungen werden möglichst einen Tag vor dem gewünschten Termin erbeten. Das Bureau ist für Dlenstboten von 5—7 Uhr Nachmittags geöffnet, für Aushilfspersonal jeder Art, auch Wasch⸗ und Reinmachfrauen, von 8— Uhr Vormittags.
sogar über Bedarf gemeldet.
Die Pinatypie, ein neues Verfahren der Photo— graphie in natürlichen Farben. — Daß das Streben, das farbige Bild der Camera obscura in seiner Farbenpracht fest⸗ zuhalten, sich dem Ziele nähert, beweisen die verschiedenen er⸗ folgreichen Verfahren, die in neuerer Zeit auf dem Gebiete der
hotographie aufgetaucht sind. So war auch die vorgestrige Sitzung der Deutschen Gesellschaft von Freunden der hotogravhie in der Kriegsakademie von einem derartigen erfahren beherrscht, indem Herr Scholl als Vertreter der Farb— werke von Meister, Lucius u. Brüning in Höchst a. M. das in deren Laboratorlum ausgearbeitete und nach den verwendeten Farbstoffen Pinatyvpie benannte Verfahren zum ersten Male bier in Deutsch— land öffentlich praktisch vorführte. Während es bei den bisherigen Verfahren darauf ankommt, die drei verschiedenen Bilder in Gestalt farbiger Häute übereinander zu legen, wird bei diesem die Erzeugung der farbigen Schichten durch ein Aufsaugesystem bewirkt. Hierdurch wird eine innigere Vereinigung der Farben, und
bewirkt, was dem Endresultate nur zum Vorteile gereichen kann. Der Aufbau des Bildes beginnt damit — die übliche Dreifarben⸗ aufnahme vorausgesetzt — daß man von jeder Teil aufnahme auf Chromatgelatine eine Kopie herstellt, die dann gemäß der Belichtung Farbstoffe aufzusaugen vermag, in diesem , einen gelben, einen roten und einen blauen Farbstoff. iese drei Farben⸗ bilder werden dann nacheinander in feuchtem Zustande auf ein und dieselbe vorpräparierte Schicht gebracht, wobei der Farbstoff jedesmal aus dem Chromatbilde in diese Schicht übergeht, sodaß nachher die drei Bilder, wie schon vorher angedeutet, in dieser einzigen Schicht ruhen. Die Bilder, die Herr Scholl vorjulegen in der Lage war, erregten allgemeine Bewunderung für das Verfahren. Daß dieses aber auch verhältnismäßig leicht auszuüben sei, bewiesen ein paar Bilder, die Fräulein Fränkel nach diesem System in der Phgtographischen Lehr- anstalt des Lettevereing hergestellt hatte. Herr Scholl war aber auch in der Lage, noch einen Foitschritt in der Herstellung einfarbiger Bilder als Ersatz der Pigmenibilder auf Grund des besprochenen Aufsaugesystems vorzulegen. Diese Bilder haben vor den bisher her⸗ gestellten Pigmentbildern den Vorzug, daß durch das Verfahren naturgemäß eine reichere Auswahl von Farben, als bisher möglich, erzielt werden kann. ö
Für den II. volkstümlichen Kunstabend in Charlotten— burg, der am Sonntag im Kaiser Friedrich- Gymnasium stattfand, war das Thema: Nürnberg im Bilde, in Dichtung und Musik' ge— wählt worden. Der Kunstschriftsteller Fritz Stahl hielt einen durch Lichtbilder illustrierten Vortrag über Alt⸗Nürnberg und zeigte, wie die Kultur der Stadt aus dem spezifisch nationalen Charakter und der persönlichen Kraft der Bevölkerung entstanden ist und ihre große Schön⸗ heit erhalten hat. Der Redner erläuterte an den Abbildungen, wie die organische Form der Architekturen und n, , . Gegenstande aus dem Sinnvollen, Zweckmäßigen sich ergab und wie ein auserlesener Ge⸗ schmack die Ausschmückung durch Beschränkung, durch Pointierung einzelner Teile gegenüber den breiten Flächen zu reichster Wirkung brachte; wie ferner an den Bildern und Bildwerken, so des Albrecht Dürer u. a. die scharfe Charakteristik und die Innigkeit des Empfindens den Nürnberger Meistern besonders am Herzen lag. Der Vortrag war dadurch, daß er die wesentlichen, für alle Zeiten aufzustellenden ästhetischen Forderungen eindringlich zum Ausdruck brachte, besonders wertvoll. Es folgten dann rezitatorische und gesangliche Darbietungen aus Werken von Hans Sachs und besonders aus den „Meistersingern“ von Wagner, so die Lieder Walthers von Stolzing, der Flieder monolog“ mit den anschließenden Szenen, das Quintett u. a. Für die treffliche Ausführung diefes Teils des Abends gebührt den Herren Dr. Manz, Fritz Otto, Paul Weiß, Max Heller, Robert Koppel sowie den Damen Adele Otto⸗Morang und Bertha Götz alle Anerkennung, die ihnen von seiten des sehr zahlreichen Publikums auch zuteil wurde.
Frankfurt a. M., 13. November. (W. T. B.) Gestern stieß ein Automobil, in dem sich Frau Mumm von Schwarzen stein, deren Tochter und eine Verwandte befanden, auf der Fahrt nach Biebrich mit einem Wagen der elektrischen Straßenbahn zusammen. Frau Mumm von Schwarzenstein erhielt er— hebliche i,, an der Brust und am Kopf, ebenso wurde der Chauffeur schwer verletzt. Die Verwandte trug nur leichte Verletzungen davon.
Essen a. d. R, 13. November. (W. T. B) Auf der Zeche „Zollverein“, Schacht 45 in Katernberg, stürz ten gestern 3 Bergleute in den Schacht und waren sofort tot.
Marseille, 13. November. (W. T. B.) An der Kü ste wütete heute ein furchtbares Unwetter, das hier beträchtliches Hochwasser zur Folge hatte. Man füCürchtet, daß sich viele Unfälle ereignet haben.
Christiania, 14. November. (W. T. Amundsen, der Leiter der mit dem Schiffe forschung des magnetischen Nordpols entsandten Expe⸗ dition, veröffentlicht im ‚Morgenbladet“ zwei Berichte über den bisherigen Verlauf dieses Unternehmens, die beide aus King William s⸗ land datiert sind, der eine vom 24. 11. 1924, der andere vom 22. 5. 1905. In dem er sten Brief heißt es: Der Sommer war lalt und regnerisch. Leutnant Hansen und Helmer Hansen fuhren, als das Eis taute, im Boot durch die Simpsonstraße, um den engsten Teil der
B) Der Kapitän „Gjösa“ zur Er⸗
zwar im Gegensatz zu anderen Systemen in ein und derselben Schicht,
ö
Theater.
Känigliche Schanspiele. Mittwoch: Opern- haus. 243. Abonnements vorstellung. Die Heirat wider Willen. Komische Oper in 3 Aufzügen, frei nach einem Lustspiel des A. Dumas, von G. Humper⸗ dinck. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Aberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 74 Uhr.
Schauspielhaus. 167. Abonnements vorstellung. Neu⸗ einstudiert Marig Magdalene. Bürgerliches Trauerspiel in 3 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Regie: Herr Oberrezisseur Grube. Anfang 775 Uhr.
Donnerstag, Opernhaus. 244. Abonnements- vorstellung. Der schwarze Domino. Komische Oper in 3 Akten. Text von Eugene Seribe, deutsche Uebersetzung von Freiherr von Lichtenstein. Musik von D. F. EG. Auber. Anfang 74 Uhr.
Schauspiel haus. 168. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal. Anfang 75 Uhr.
Neues Operntheater. Sonntag: 49. Vorstellung. Sappho. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer. Anfang 7 Uhr — Der Billettvowerkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses gegen Zahlung eines Aufgeldet von 50 3 für jeden Sitzplatz statt.
Garten.
Sonnabend,
nachtstraum.
Dentsches Theater. Mittwoch: Der Kauf
mann von Venedig. Donnerstag: Das Räthchen von Heilbronn. dir,, Der staufmann von Venedig. onnabend: Der Kaufmann von Venedig.
Berliner Thenter. Mittwoch: Kiwito. Donnerstag: Kiwito. 6 Tie Jungfrau von Orleans.
onnabend: Kean. kontroleur.
Cesstngtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.
ee, Abends 7 Uhr: Die Wildente. vorstellung.
Freitag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.
Schillertheater. O. (Wallnertbeater.) vm n,. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hofgunst. Lustspiel in 4 Aufzügen von Thilo von Trotha.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Nora.
Freitag, Abends 8 Uhr: Der Veilchenfresser.
Fünfe! Gretel.
in 4 Aufzügen von Franz Adam Beyerlein. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Traum ein Leben.
Thenter des Westens. (Station Zoologischer Kantstraße 12.) Mittwoch: Letztes Gast⸗ spiel von Gemma Bellinecioni.
Donnerstag; Der Zigernerbaron.
Freitag (8. Vorstellung im Freitagsabonnement): Die lustigen Weiber von Windsor. Nachmittags 3 Uhr: Preisen: Siegfrieds Tod. — Abends 77 Uhr: Der Opernball.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Undine. — Abends 77 Uhr: Wiener Blut.
Neues Theater. Mittwoch: Ein Sommer⸗ nachtstraum. Anfang 71 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Ein Sommer
Lnstspielhaus. (Friedrichstraße 236) Mitt- woch: Die heilige Sache.
Donnerstag: Die heilige Sache.
Freitag: Der Familientag.
Sonnabend: Die heilige Sache.
Residenztheater. Direktion: Richard Alexander)
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Lustspiel in 3 Akten von Leon Tanrof und Jules Chancel. Deutsch von Wilbelm Thal. Donnerstag und folgende Tage: Der Prinzgemahl. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen⸗
Thaliathenter. (Dresdener Straße 72573.)
Direktion: Kren und Schönfeld. Mittwoch, Nach- mittags 4 Uhr: Frau Holle. — Abends 8 Uhr: Bis früh um Fuünfe! 5 mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und
Donnerstag und folgende Tage: Bis früh um Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Häusel und Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Charleys Tante.
Straße zu untersuchen und Depots anzulegen. Auf ihrer Fahrt trafen
Majestäten schloß.
sie westwärts viel Eis. Wir sind alle wohlbehalten, haben täglich Obser⸗ vation vorgenommen und reichhaltige ornithologische, in n , . und botanlsche Sammlungen angelegt, Es ist meine Absicht, im Herbst 1966 nach San Francisco zu gehen. — In dem jweiten Briefe beißt eg: ‚Dieser Winter war nicht so streng wie der vorige. Eine größere Anzahl Eskimoz hielt sich während der dunkelsten Zeit des Winters hier auf. Unsere Gesundheit war während der ganzen Zeit ausgezeichnet. Am 2. April traten Leutnant Hansen und , n. Ristoedt eine Schlittenexpedition an, um die Ostküste des Vkktorialandes karto⸗ erh c aufzunehmen. Das magnetische Variationshaus ist seit ktober 1903 ununterbrochen in Tätigkeit.“
Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.
Nürnberg, 14. November. (W. T. B.) Von 8 Uhr ab versammelten sich in der prächtig geschmückten großen Bahn⸗ hofshalle die hier anwesenden Mitglieder des bayerischen Königshauses mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗Regenten an der 5 Es trafen ferner ein die bayerischen Staatsminister, der Reichskanzler, der Staatsminister, Staatssekretär Graf von Posa⸗ dowsky, der Kriegsminister von Einem, der bayerische Gesandte in Berlin Graf von Lerchenfeld, der preußische Ge⸗ sandte in München Graf von Pourtalès mit den Herren der Gesandtschaft, der badische Gesandte in München Freiherr von Bodman, ferner die Staatsminister a. D. Graf Crailsheim und Freiherr von Asch, die beiden Bürgermeister von Nürnberg und die übrigen Spitzen der Behörden, darunter auch der Erzbischof von Bamberg. Auf dem Bahnsteig war eine Ehrenkompagnie des 14. Infanterieregiments aufgestellt. Um 8 Uhr 50 Minuten trafen Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden mit Gefolge ein. Seine Königliche Hoheit der Großherzog, der bayerische Generalsuniform trug, schritt die Front der Ehren⸗ kompagnie ab und nahm deren Vorbeimarsch entgegen. Nun nahm eine Ehrenkompagnie vom 6. Regiment, dessen Inhaber Seine Majestät der Kalser ist. Aufstellung. Pünktlich 9 Uhr 5 Minuten lief der Kaiserliche Sonderzug in die Halle ein. Nach herzlicher Begrüßung fand die Vorstellung der Gefolge, das e er der Ehrenkompagnie und deren Vorbeimarsch statt. Die Allerhöchsten Herrschaften begaben Sich dann in die reichgeschmückte Bahnhofshalle, wo die Tochter des Oberbürgermeisters Dr. von Schuh ein an Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin gerichtetes kurzes Gedicht vor⸗ trug, während drei andere Kinder den Majestäten und Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem , , Strauße überreichten. Draußen wurde Salut geschossen. Nunmehr be⸗ grüßte der Oberbürgermeister Dr. von Schuh Seine Majestät den Kaiser mit einer Ansprache, die mit einem Hoch auf die Seine Majestät der Kaiser dankte und brachte ein dreifaches Hurra auf Seine König—⸗ liche Hoheit den Prinz-Regenten aus. Auf dem Bahnhofsplatze und auf dem ganzen Wege zur Burg hatten Tausende von Einwohnern und herbei⸗ geströmten Fremden Aufstellung genommen. Schulen und Kriegervereine bildeten Spalier. Unter Glockengeläute und 1 Jubel der Bevölkerung fuhren die Majestäten zur Burg.
St. Petersburg, 14. November. (W. T. B.) In mehreren hiesigen Fabriken wollen die Arbeiter schon jetzt die achtstün dige Arbeitszeit einführen.
Kjelze, 14. November. (Meldung der „St. Peters⸗ burger Telegraphenagentur“) Dem hiesigen katholischen Bischof ist ein Verbot des Papstes zugegangen, an Kirchenprozessionen politischen Charakters teil⸗ zunehmen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten
und Zweiten Beilage.)
Kindervorstellung. Abends 8 Uhr: Musette.
von Henri Herblay.
Sonnabend,
rn vorstellung.
Abends 77 Uhr: Musette.
Bei kleinen
letzte Trvubadour. Fred Grésae und Pierre Veber. Halm.
badour.
Zentraltheater. Mittwoch, Nachmittags a4 Uhr: Bei halben Preisen (ieder Erwachsene ein Kind frei): Prinzeßchen Goldtraut. — Operette in 3 Akten von Ferrier. In freier deutscher Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Gesangstexte von Hans Brennert. Musik
Donnerstag und folgende Tage: Musette. Nachmittags 475 Uhr:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. — Mittwoch, den 22. November: Bei ermãßigten Preisen: Großes Bußtagekonzert.
Trianonthenter. (Georgenstraße, nahe Bahnhof —
Friedrichstraße) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Lustspiel in 3 Akten von Deutsch von Alfred
Donnerstag und folgende Tage: Der letzte Trou⸗
Ishn und Louis Boller mit ihrem noch nie gesehenen Vor⸗ und Rückwärtesaltomortale mit dem Zweirad. Nen: Mr. Willie Hale, Globus künstler. Die ausgezeichnete Wally⸗ Doste Truppe. Miß Francig. Alberto und Adolfo. Die beliebte jugendliche Schulreiterin Fräulein Dora Schumann. Das einen halben Saltomortale schlagende Pferd. Die vorzüg⸗ liche Javanertruppe. Miß Cashmore. Miß Alice. Mr. Craston. Direktor Albert Schu⸗ mauns neueste Schul⸗ und Freiheitsdreffuren. Die unverwüstlichen Clowns Adolf und Coco als Chiug Ling ⸗ Foo. erner: Sämtliche Spezia⸗ litten ꝛc. Zum Schluß: Der Tag des Eng⸗ lischen Derby.
Rinder⸗
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Regierungsrat a. D. Schlange
mit Frl. Else von Bosse (Cossin bei 5 i. Pßitͤnm. — Berlin).
Geboren: Ein Sohne Hrn. Amtmann Ludwig
Konzerte.
die Königlichen Kammermusiker
Der Prinzgemahl. Philharmonie,
und Max Rosés. Saal Bechstein.
Samberg (Gesang).
Bei kleinen Preisen: Kinder⸗
rthur Lippschitz. Musik von Mysz⸗ Gmeiner.
Singahademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: H. Abonnementskonzert von Florian Zajic und Heinrich Grünfeld. , Rahn,
ans Hans Hasse, Rob. Könecke und Fritz Espen hahn, Königlicher Kammervirtuose.
Oberlichtsaal. Abends 8 Ubr: Liederabend von Agathe Nosé
Mittwoch, Abends 74 Uhr: Fonzert von Fanni Merten (Klavier) und Alfild
Beethoven Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: L. Liederabend (Brahms, Reger Abend) von Lula
Frhrn. von Meerheimb (Ostorf bei Schwerin i M.). Gestorben: Hr. Landschaftsrat von Heimendahl⸗ Steenkendorf (Steenkendorf bei Bergfriede, Ostpr.). — Hr. Caspar von Mesmer Saldern (Schieren—⸗ see). — Hr. Fabrikbesitzer Robert Moll (Brieg). Fr. Oberstleutnant Anni Sembach, verw.
Die tel, Tender ing, geb. Petsch (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Schol;) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen
seinschließlich Börsen⸗Bellage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. T veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kommanditgesellschaften auf ö
Mittwoch,
präzise 71 Uhr:
Birhus Albert Schumann. Mittwoch, Abends
Große Vorstellung. noch kurze Zeit: Die ,
und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 6. bis II. November 1905,
und die amtliche Gewinnliste der 16. Berliner
Pferde ⸗ Lotterie der Technischen Kommission für Trabrennen in Berlin.
Nur
Deuntsches Reich.
Nach weisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Ze
Erste Beilage
Schlusse des Monats Oktober 1905.
it vom 1. April 1905 bis zum
c
2.
3.
5.
6.
Ginnahme im Monat Oktober 1905
216.
Obenpostdirektionsbeʒirke
Hierzu Einnahme in den Vormonaten
6.
(Spalte 4) 3 ͤ
Einnahme in dem selben Zeitraum des Vorjahres
2
— mehr — weniger
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Im Rechnung jahre 1905
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1. Im Reichspostgebiet. . ö umbinnen .
15 832 8 265 15715 197 239 6 766 163565 12 536 1255 14 676 7545 26 25 14 567 16 öõꝛ 15 55 15 575 15 805 17 753 15 165 95635 15733 35 255, 17555 3 94 z6 219 13 530 141 567 166 336 4886 24 55 13 354 28 26 14 552 11 355 23 145 35921 5075 13719 27 428
Düffeldorf
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g . 164 493 1 26 002 hdd 5 66
93 549 45 125 21748 1139179 41761 60 076 S0 103 21 200 77443 47611 160 914 83 648 87 117 122207 71912 112963 105 741 99 037 50 799 S0 394 182 953 Sb 760 240 413 180 943 54 h95 78 392 543 419 29 005 141 903 242 017 171399 235785 65 862 126 418
öß boõã 56 1650 145 944 32 O25 115 458 z 114
22 552 80
109 381 53 325 108 458 153537109 418 451 0 444 92 624 25 455 91 519 Hö hob 187 202 8 hö 103 769 141 728 S5 721 131871 121 463 118147 60 438 94128 232 238 104 450 283 808 211 162 67 285 92 950 643 755 33 891 166 602 284 342 199 667 280 337 77 269
149 86566 26 474
64 584 78 869 174372 996 429 174430 38779
105 906 53 193 100 0980 1060274 44166 66 033 S6 261 24312 84 029 53 398 163 740 S4 574 97 241 1298 822 78 429 117538 121254 110366 50 781 89 359 206 d28 94 659 256 353 199 965 60 378 82 574 S570 791 231499 165 876 263 445 189 654
247 286 77 365
20 673 60 667 72710 179 822 858 888 159 665 35 004
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S821 607 w 348904 w 14659
Neberhaupt 1283783
Berlin, im November 1906.
7105630
Biester.
8 389 413
Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts.
7518 243
871170
Literatur.
David Harum, Amerikas ungekrönter König, Deutsche Uebersetzung und Bearbeitung
Verlag von Leonhard Simion, Berlin. — Der Held dieses Buches ist ein amerikanischer Kleinbankler und pferde bändler, der als eine Art Shylock verrufen, in Wirklichkeit nicht azur ein fmarter Geschäftsmann, sondern auch ein Mann ist, dem das In dem humorvoll geschriebenen Roman, der in diefer Beijtehung an Dickens erinnert, ist biel gesunde Leben weisheit, und der Verfasser besitzt ein beachtenswertes Cbharakte⸗· riserungstalent, das mit wenigen Strichen ein lebengvolles Bild ent Das Buch erhebt sich beträchtlich über das Durchschnitismaß In Amerika hat das Original eine ganz außerordentliche Verbreitung i f. die anscheinend gute U ber—⸗
Lesepublikum durchaus empfohlen — . ch ö gart erscheinenden Sammelwerk . Un
Dr. R. Klett und Dr. L. Holth in die ) 4 s5 vor. In ihnen sind Schafe, Ziegen, Rindvieh und Haus eflũgel Die zahlreichen guten Abbildungen sind se Das ganze Werk wird 29 Lieferungen ju ihnachten abgeschlossen sein. hischer Kalender
G. Noyes Westeott. bon Georg Harnholz.
Her auf dem rechten Fleck sitzt.
wirft. der Unterhaltungslektüre.
setzung kann auch dem deut werden.
— Der Tag Anderer. n ihn nicht erreichten. Berlin, Gebrüder Paetel. nicht erreichten haben eine Anerkennung Wert des Buches hinausgeht.
gewisser Schichten der oberen Zehntausend aus. mochten daher besonderen Reij ausüben,
gleichen abheben. Im übrigen sind die Briefe!
entimental und die auz ihnen sprechende Leben gauffassung schla Das vorliegende Bu eit die Vorzüge des Eistlings werks
er in weit geringem Maße. Leser beobachteten Milieuschilderungen Gefallen finden,
seichl. u der Verfasserin, seine Schwä also, die an fein . werden bei feiner Lektüre auf ihre Kosten kommen.
— P. Kaiser: Grüß Got Gedichte, ah a. S. Richard Mühlmanntz Verlag (Max In Geschenkband
en g
die moderne religiöse Dichtung
namentlich als Einsegnungegeschenk, empfo — gut. und Pertken deutscher Dichtung.
ausgewählt von Frauenhand.
Di i Zzwahl der vorliegenden Gedichte nicht Die Frauenhand ist bei der Auswahl der n , Unecht / sentimentale e, . kn . . 2. . 3 gerade die schönsten Gedichte gewählt; vieles wärde ent · hehren, n vermißt man, das nicht hätte fehlen sollen. Auffällig
gerade glücklich gewesen. Nicht nur, daß sich el
Von der Verfasserin der „Briefe, die Die „Briefe, die ihn efunden, die weit über den Scinen Wert macht lediglich die von einer Beokachtung zeugende Schilderung des gesellschaftlichen Lebens Diese Schilderungen weil sie von einer wirklichen
Fennerin jener Kreise herrühren und sich daher vorteilhaft von ibres⸗ hochgradig
weite Auflage. Gro e). mit Goldschnitt 360 46 — Die an pruchelosen Dedichte Kaifers, in ihrer Gesamthelt an Gerock exinnernd, aber nicht ohne Eigenart, atmen einen kindlichfrommen Sinn. Sie können jwar, weder nach Gedankenteichtum noch der Form nach, dem Besten, wag 3 f n . h. 1. 6 an
nnette von Droste Hülshoff erinnert — an die Seite gestellt werden, erheben sich aber so sehr über den e, e, daß das Bächlein,
len werden kann.
Für Frauen Halle, Verlag von Herman Gesenius. da
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und
1996.
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1 ,,, otographien hergestellt. je 60 3 um fassen und dürfte bis W
— Meyers Historisch⸗Geograp al. 19068. X. Jahrgang. Mit 365 Landschafts. und Städteansichten, kulturbiftorischen und kunstgeschichtlichen Darstellungen so⸗ Jahregübersichk (auf dem Rückdeckel). Zum Aufhängen als Preis 1 85 3. Verlag des Biblio— Aeußerlich wenig ver Meyers Historisch⸗ In den ‚Gedenktagen“ sind die Erscheinen des Kalenders sorgfältig nach⸗ getragen. Daß außer den Lebensdaten namhafter Männer auch andere Geschehnisse registriert sind, jeichnet diesen Kalender besonders aus.
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Abreißkalender eingerichtet. . graphischen Institutsß in Leipzig und Wien. ändert, bat sich zur ü Geograpbischer Kalender“
meisten Ereignisse bis zum
es heute in
Lyrik in dem Buch gefunden hat, neueren Dichterinnen ganz hervorragende Talente. — nur unter die landläuffgen Anthologien einzureihen. Auch der Bilder⸗ sich nicht über das Burchschnittsmaß. t des Kleinen Konversationslexikons von Brockhaus, das zur Feier des 100 jährigen Bestehens der Firma Das Lexikon erscheint in 66 wöchent⸗ 306 5. Das erste Heft enthält Terxtbeilagen, ein Aquarell einer süd- e von Brandenburg und Sachsen, Gedanke — auf der Rückseite Gebirge, Niederungen, Häuser und Kunstbauten des betreffenden Gebiets enthält, und eine Tafel Pit Automobilen, vom alten Dampfwagen bis zum modernen Töff ⸗Tõ . ö Von dem in der Deutschen Verlagsanstalt in Leipzig und Stutt- sere Haus tie re von of liegen die Lieferungen 11 bis
ausgegeben wird, ist erschienen. lichen Heften ju dem Preise 32 Seiten Text und 2 Seiten T chen Landschaft, eine Kart
von je
eingestellt.
blichen Zeit wiederum
sämtli
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Regierungsbezirk Aurich der Ems und Jade gewonnenen
mit dem
Distrikte
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ist die geringe Berücksichtigung, die die von Frauen selbst geschaffene und doch befinden sich unter den So ist das Buch
Professor nach
für
Die Kultivierung der Moor- und Oedländereien im bei den Baggerarbeiten in Seeschlick macht fortgesetzt erfreuliche Fortschritte. Dir jetzt in rationeller Weise betriebene allgemeine Ver= wendung diesez wertvollen Meliorationsmittels hat in den letzten Jahren allmählich eine große volkswirtschaftlich Bedeutung gewonnen, Ostfriesland gane Distrikte gibt Schlick nicht mehr sein können. Die Preise für die Ländereien sind in derartigen Gegenden rasch in die Höhe gegan die früher gar keinen oder einen nur geringen heute zahlreiche Familien. ; die Zahl der Kolonistenfamilien in allen Kreis
ohne
gen, und weite Strecken, Ertrag brachten, ernähren So kann man denn auch beobachten, daß en Ostfrieslands in rascher
1905.
Zunahme begriffen ist. Dem entsprechend hat sich die Schlickgewinnung äͤberraschend schnell gesteigert, In den Lagerplätzen bei Petkum, der Hauptförderungestelle für Ostfriesland, ist die Produktion des Schlids don 21 800 cbm im Jahre 1899 auf 89 600 ebm im Jahre 1904 gestiegen. Auch im verflossenen Vierteljahre war eine erfreuliche Zu⸗ nahme zu verzeichnen.
Saatenstand, Weinernte und Getreidehandel in Bulgarien.
Der Kaiserliche Konsul in Varng berichtet unterm 4. . M.: Infolge der außergewöhnlich günstigen feuchten Witterung im Oktober konnten sämtliche Arbeiten für die Herbftbestellung in Nonrdostbulgarien beendigt werden. Die frühzeitig angebauten Saaten sind nach dem in den letzten Wochen niedergegangenen warmen Regen größtenteils gut aufgegangen und zeigen frische grüne Farbe. Die Vorbereitung der Ackerfelder für den Frühjahrsanbau ist im vollen Zuge. Die allgemeine Lage des hiesigen Getreidemarktes hat sich im wesentlichen . verbeffert. Trotz zunehmender Kauflust war der Geschäftsgang wegen zu hoher Forderungen an den Ausfuhrplätzen schleppend.
Die Getreidezufuhren erfolgten nicht so lebhaft, wie es unter anderen Verhaͤltnifsen um diese Jahreszeit der Fall sein müßte. In Mais sind nur Vorläufer“ angekommen, die bauptsächlich von griechifchen und ägyptischen Einfuhrhäusern ju 12550 Fr. den Doppel zentner für die Ausfuhr nach ihren Heimatländern aufgekauft wurden. Da die Ausfuhr im Oktober d. J. nicht den erhofften Umfang nahm, so haben sich in den Hafenstädten bedeutende Vorräte an⸗ gesammelt. Die Getreidepreise, besonders in Weizen, waren weit über die . der ausländischen Konsummärkte . und schwankten im Laufe des Monats beträchtlich. Im Durchschnitt wurden hier für den Doppelzentner fob. notiert: ; ö bei Weizen . 15, 00 - 17,00 Fr. Roggen 15,25 s j 13, 00 . SGerste . 12,50 ö . 28, 0 - 30,00 in Baltschik und Kavarna: bei Hartweizen 19,50 Fr. Weizen.. 15,00 - 17,00 , Gerfste . 12,00 ö . ; 12,50 36 Ausgeführt wurden aus Varna im Oktober 1905 fol gende
Mengen: ö ! Weizen nach Antwerpen. 9674 , 610
w 38
Roggen . Antwerpen.. 303
Gerste ö J 410 k ö Griechenland... 160 . 5 K 307 Aegypten 140 Griechenland... 103 5 ill,, 37 1 239 Griechenland.. 85 k 81 11 22 2 1 5364 5 1 1 der Türkei V 690 ö 364 ii; 16 Griechenland.. 34 1 b Kc 50 i 1 Antwerpen. 6
Die Weinernte hat in den regelmäßig mit Kupfervitriol be— spritzten Weingärten Varnas den Ertrag eines Durchschnitte jahres geliefert. Der Zuckergehalt des Mostes wurde jedoch durch die zur Zeit der Weinlese eingetretenen Regengüsse sehr vermindert, sodaß die Hüte des diessährigen Weines nur als mittel“ bezeichnet werden kann.
8 8 —
Hafer Mais
Raps Bohnen
Kleie
9 ae m w ,
neber die Witterung, Ernte und den Stand der Land wirtfchaftlichen Arbekten wird der Schweizerischen Landwirt. schaftlichen Zeinschrift' unter dem 5. d. M. aus Zug geschrieben; Auf einige starke Fröste (vovon ein Morgen mit 4 Grad Kälte) ist nun doch noch föhnig warmes Wetter eingetreten, sodaß in den Höhen die Kartoffeln noch ausgehoben werden konnten. Auch die Streue⸗ ernte konnte noch ziemlich gefördert werden Doch hat der geftrige Föhnsturm noch viel liegende Streue getroffen, die nun samt kem wichtigen Streuesurrogat, dem Baumlaub, gänzlich zerstreut und nicht wieder zu bekommen ist. Nebstdem ist einiger Schaden an Obstbäüumen und Gebäuden zu verzeichnen. Die Runkeln mußten ße schlechtem Wetter und allzu frühzeitig eingebracht werden, da sie fonst un jwesfelhaft Schaden gelitten hätten. Da noch wiel Grün⸗ futter vochanden ist, hat man nach Weggang des Schnees nun wieder mit der Grünfutterung begonnen.
Deinfelben Blatt wird aus der Ostschweiz unter dem 31. Ok⸗ tober gemeldet: Der Monat Oktober hatte fast durchweg einen recht winterlichen Eharakter anßenommen, sodaß die Temperatur eftmals bedenklich sank und Schnee und Reif die Wiesen bedeckte, wobei die Natur nicht zögerte, sich vorzeitig abzurüsten und das liebliche Grün mit dem falben Gelb zu bertaufchen. Bie unfreundliche und naßkalte Oktober witterung wird unzweifelhaft den Landwirten noch lange in Erinnerung bleiben; die Herbstweide konnte nicht mebr ausgenützt, das stehende Emdgras nicht abgemäht und die Feldfrüchte nur mit vieler Mühe eingesammelt werden. Erst gegen den Monats schluß bin machte sich ein Umschlag in den Witterung verhãltnissen geltend; die längst erwartete Föhnwitterung ist endlich doch eingetreten und die warmen fonnigen Tage wurden von den Landwirten noch emsig benutzt für die vielen Herbstarbeiten; die wegen. der schlechten Witterung vorher nicht ausgeführt werden konnten. So konnte man in den Riedein viele geschäftige Arbeiter und Trbeiterinnen mit dem Ginsammeln der Schwarzstreue beobachten und es zeigt sich hier ein lebhaftes A beiten wie mitten in der Ernte. jeit. Wohl noch selten war man mit dem Streueeinsammeln so im Rückstande, wie diesen Herbst, und man kann beute noch größere Nied flächen wahrnehmen, wo die Streue noch nicht gemäht ft. — Burch das alljufrühe Abfallen der ohnehin schon teilweise kranken Rebblätter konnten die Trauben den erwänschten Reifegrad nicht erlangen, sodaß in manchen Lagen der diesjährige Wein durchschnittlich gering genannt werden muß. Immerhig gibt es da und dort noch bevorzugte Rebgelãnde. wo ein? gute Qualität geerntet wurde. Wegen der eingetretenen
starken Traubenfäule mußte die Weinlese vor der