Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhau se wird morgen, Mittwoch, Dle Heirat wider Willen, komische Bper in 3 Akten von C. Humperdinck, wiederholt. Die Damen Destinn, Herjog, die Herren Philipp, Hoff⸗ mann. Berger und Knüpfer ** Träger der Hauptrollen. ;
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, neu ein; studiert, Maria Magdalena“, bürgerliches Trauerspiel in drei Auf⸗ ügen von Friedrich Hebbel, aufgeführt; die Besetzung lautet: Meister
nton: Herr Pohl; seine Frau: Fräulein Abich; Klara: Frau Willig; Karl; Herr Staegemann; Leonhard: Herr Boettcher; Sekretär: Herr Christians; fem, Herr Eichholz; Gerichtediener: die Herren Grube und Winter. Die Regie führt der Oberregisseur Grube.
Gemma Bellincioni verabschiedet sich morgen im Theater des West ens von dem hiesigen Publikum in der Partie der Fedora. Dle Oper Fedora“ von Giordano wird bei dieser Gelegenheit zum ersten Male im Spielplan der Charlottenburger Opernbühne erscheinen
Die Eröffnung der Komischen Oper findet, vorausgesetzt, daß nicht noch unerwartete Hinderniffe eintreten, am Sonnabend, den 18. d. M., mit einer Aufführung von „Hoffmanns Erzählungen; statt, der am Freitagabend eine nichtöffentliche Vorstellung (Generalprobe) vor nur geladenem Publikum vorangeht. In den Hauptpartien sind an beiden Abenden beschäftigt: die Damen Harriet Behnée, Hedwig Kauff mann⸗Franzillo, Hedwig Weingarten sowie die Herren Theodor Bertram, Stephan Delwary, Ludwig Mantler, Jean Nadolowitsch, Hans Thomaschek. ; :
Morgen, Mittwoch, Abends 74 Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Marienkirche das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Frau Dr. Gertrud f (Sopran), Fräulein Else Krau⸗Bewert (Alt) und Herrn
urt E. Wieck (Violine). Der Eintritt ist frei.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 14. November 1905.
Die Dienstbotenabteilung des Zentralvereins für Arbeitsnachweis (Gormannstraße 13) erfreut sich eines immer regeren Besuchs beider in Betracht kommenden Kreise. Rascher, als im allgemeinen erwartet werden konnte, haben sich die stellungsuchenden Dienstmädchen der neuen Einrichtung angepaßt. Die Zahl der Ver— mittelungen ist im Oktober auf 303 gestiegen. Das Erfreulichste an dieser Talsache ist, daß sich in letzter Zeit fast ausnahmslos besseres ien! mit langjährigen Zeugnissen gemeldet hat. Wirtschafterinnen, olche, die den Haushalt selbständig und ohne Unterstützung einer zweiten Hilfe führen, find sogar Über Bedarf gemeldet. Zwar konnte auch in diesem Monat nicht den Anforderungen aller perfonalsuchenden Hausfrauen entsprochen werden, doch ist ein Fort schritt gegen den Vormonat ganz offensichtlich. Auch das Aushilfa— personal bat sich nach allen Richtungen vervollständigt: Aue besserinnen, Kochaushilfen, die Diners je nach Wunsch selbständig oder unter Leitung der Hausfrau ausführen, Servlerfrauen 2c. haben sich in die Listen eintragen lassen, und steben auf telephonischen Anruf (Amt 1II1 3705) tageweise zur Verfügung. Bestellungen werden möglichst einen Tag vor dem gewünschten Termin erbeten. Das Bureau ist für Dlenstboten von 5—7 Uhr Nachmittags geöffnet, für Aushilsspersonal jeder Art, auch Wasch⸗ und Reinmachfrauen, von 8— Uhr Vormittags.
Die Pinatypie, ein neues Verfabren der Photo— raphie in natürlichen Farben. — Daß das Streben, das 6 Bild der Camera obscura in seiner Farbenpracht fest⸗ zuhalten, sich dem Ziele nähert, beweisen die verschiedenen er— folgreichen Verfahren, die in neuerer Zeit auf dem Gebiete der hotographie aufgetaucht sind. So war auch die vorgestrige Sitzung der Deutschen Gesellschaft von Freunden der hotographie in der Kriegsakademie von einem derartigen erfahren beherrscht, indem Herr Scholl als Vertreter der Farb— werke von Meister, Lucius u. Brüning in Höchst a. M. das in deren Laboratorlum ausgearbeitete und nach den verwendeten Farbstoffen Pinatvpie benannte Verfahren zum ersten Male hier in Deutsch—2 land öffentlich praktisch vorfübrte. Während es bei den bisherigen Verfahren darauf ankommt, die drei verschiedenen Bilder in Gestalt farbiger Häute übereinander zu legen, wird bei diesem die Erzeugung der farbigen Schichten durch ein Aufsaugesystem bewirkt. Hierdurch wird eine innigere Vereinigung der Farben, und
bewirkt, was dem ö, . nur zum Vorteile gereichen kann. Der Aufbau des Bildes beginnt damit — die übliche Dreifarben⸗ aufnahme vorausgesetzt — daß man von jeder Teilaufnahme auf Chromatgelatine eine Kopie herstellt, die dann gemäß der Belichtung Farbstoffe aufzusaugen vermag, in diesem Falle einen gelben, einen roten und einen blauen Farbstoff. iese drei Farben⸗ bilder werden dann nacheinander in feuchtem Zustande auf ein und dieselbe vorpräparierte Schicht gebracht, wobei der Farbstoff jedesmal aus dem Chromatbilde in diese Schicht übergeht, sodaß nachher die drei Bilder, wie schon vorher angedeutet, in dieser einzigen Schicht ruhen. Die Bilder, die Herr Scholl vorzulegen in der Lage war, erregten allgemeine Bewunderung für das Verfahren. Daß dieses aber auch verhältnismäßig leicht auszuũben h bewiesen ein paar Bilder, die Fräulein Fränkel nach diesem System in der Phgtographischen Lehr— anstalt des Lettevereing hergestellt batte. Herr Scholl war aber auch in der Lage, noch einen Foitschritt in der Herstellung einfarbiger Bilder als Ersatz der Pigmenibilder auf Grund des besprochenen Aufsaugesystems vorzulegen. Diese Bilder haben vor den bisher her⸗ gestellten Pigmentbildern den Vorzug, daß durch das Verfahren naturgemäß eine reichere Auswahl von Farben, als bisher möglich, erzielt werden kann.
Für den II. volkstümlichen Kunstabend in Charlotten— burg, der am Sonntag im Kaiser Friedrich Symnasium stattfand, war das Thema; „Nürnberg im Bilde, in Dichtung und Musik“ ge—⸗ wählt worden. Der Kunstschriftsteller Fritz Stahl hielt einen durch Lichtbilder illustrierten Vortrag über Alt Nürnberg und zeigte, wie die Kultur der Stadt aus dem spezifisch nationalen Charakter und der persönlichen Kraft der Bevölkerung entstanden ist und ihre große Schön⸗ heit erhalten hat. Der Redner erläuterte an den Abbildungen, wie die organische Form der Architekturen und r . Gegenstände aus dem Sinnvollen, Zweckmäßigen sich ergab und wie ein auserlesener Ge⸗ schmack die Ausschmückung durch Beschränkung, durch Pointierung einzelner Teile gegenüber den breiten Flächen zu reichster Wirkung brachte; wie ferner an den Bildern und Bildwerken, so des Albrecht Dürer u. a. die scharfe Charakteristik und die Innigkeit des Empfindens den Nürnberger Meistern besonders am Herzen lag. Der Vortrag war dadurch, daß er die wesentlichen, für alle Zeiten aufzustellenden ästhetischen Forderungen eindringlich zum Ausdruck brachte, besonders wertvoll. Es folgten dann rezitatorische und gesangliche Darbietungen aus Werken von Hans Sachs und besonders aus den „Meistersingern“ von Wagner, so die Lieder Walthers von Stolzing, der Flieder monolog? mit den anschließenden Szenen, das Quintett u. a, Für die treffliche Ausführung dieses Teils des Abends gebührt den Herren Dr. Manz, Fritz Otto, Paul Weiß, Max Heller, Robert Koppel sowie den Damen Adele Otto⸗Morandg und Bertha Götz alle Anerkennung, die ihnen von seiten des sehr zahlreichen Publikums auch zuteil wurde.
Frankfurt a. M., 13. November. (W. T. B.)] Gestern stieß ein Automobil, in dem sich Frau Mumm von Schwarzen stein, deren Tochter und eine Verwandte befanden, auf der Fahrt nach Biebrich mit einem Wagen der elektrischen Straßenbahn zusammen. Frau Mumm von Schwarzenstein erhielt er⸗— hebliche ,,, an der Brust und am Kopf, ebenso wurde der Chauffeur fchwer verletzt. Die Verwandte trug nur leichte Verletzungen davon.
Essen a. d. R, 13. November. (W. T. B) Auf der Zech e „Zollverein“, Schacht 45 in Katernberg, stürzten gestern 3 Bergleute in den Schacht und waren sofort tot.
Marseille, 13. November. (W. T. B.) An der Kü ste wütete heute ein furchtbares Unwetter, das hier betrãchtliches Hochwasser zur Folge hatte. Man fürchtet, daß sich viele Unfälle ereignet haben.
Christiania, 14. November. (W. T. B) Der Kapitän Amund sen, der Leiter der mit dem Schiffe ‚Gjöa, jur Er— ferschung des magnetischen Nordpols entsandten Expe⸗ dition, veröffentlicht im Morgenbladet' zwei Berichte über den bisherigen Verlauf dieses Unternehmens, die beide aus King William s⸗ land datiert sind, der eine vom 24. 11. 1924, der andere vom 22. 5. 1905. In dem er sten Brief heißt es: Der Sommer war lalt und regnerisch. Leutnant Hansen und Helmer Hansen fuhren, als das Eis taute, im Boot durch die Simpsonstraße, um den engsten Teil der Straße zu untersuchen und Depots anzulegen. Auf ihrer Fahrt trafen
zwar im Gegensatz zu anderen Systemen in ein und derselben Schicht,
Ce, em,.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern- haus. 243. Abonnements vorstellung. Die Heirat wider Willen. Komische Oper in 3 Aufzügen, frei nach einem Lustspiel des A. Dumas, von E. Humper⸗ dinck. Masikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Vberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 76 Uhr.
Schauspielhaus. 167. Abonnements vorstellung. Neu⸗ einstudiert:. Marig Magdalene. Bürgerliches Trauerspiel in 3 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Regie: Herr Oberrezisseur Grube. Anfang 77 Uhr.
Donnerstag. Opernhaus. 244. Abonnements⸗ vorstellung. Der schwarze Domino. Komische Oper in 3 Akten. Text von Eugene Scribe, deutsche Uebersetzung von Freiherr von Lichtenstein. Musik von D. F. E. Auber. Anfang 74 Uhr.
Schausvielhaus. 168. Abonnementsvorstellung. Der Schwär der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal. Anfang 75 Uhr.
Neues Operntheater. Sonntag; 49. Vorstellung. Sapyho. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer. Anfang 77 Uhr. — Der Billettvo werkauf hierzu findet von Donnerstag ab an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 8 für jeden Sitzplatz statt.
Garten.
Sonnabend,
nachtstraum.
Dentsches Theater. Mittwoch: Der Kauf— mann von Venedig. Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn. dr, Der Kaufmann von Venedig. onnabend: Der Kaufmann von Venedig.
Ferliner Theater. Mittwoch: Kiwito.
Donnerstag: Kiwito.
eng; Die Jungfrau vsn Orleans. onnabend: Kean.
Sonntag, kontroleur.
Cesstugtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen. Donnerstag, Abends 7 Uhr: Die Wildente.
vorstellung. Freitag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.
früh um von 32
Schillertheater. O. (Wallnertheater.) ,, Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hofgunst. Lustspiel in 4 Aufzügen von Thilo von Trotha.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Nora.
Freitag, Abends 3 Uhr: Der Veilchenfresser.
Füůnfe! Gretel.
N. (Friedrich Wil belm städtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Drama in 4 Aufzügen von Franz Adam Beverlein.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.
Freitag, Abends 8 Uhr: Der Traum ein Leben.
Theater des Westens. (Station Zoologischer ᷣ Kantstraße 12.) spiel von Gemma Bellineioni.
Donnerstag; Der Zigenrnerbaron.
Freitag (8. Vorstellung im Freitagsabonnement): Die lustigen Weiber von Windsor. Nachmittags 3 Uhr: Preisen: Siegfrieds Tod. — Abends 775 Uhr: Der Opernball.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Undine. — Abends 77 Uhr: Wiener Blut.
Neues Theater. Mittwoch: Ein Sommer nachtstraum. Anfang 74 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Ein Sommer⸗
Lnstspielhans. (Friedrichstraße 255) Mitt. woch: Die heilige Sache.
Donnerstag: Die heilige Sache.
Freitag: Der Familientag.
Sonnabend: Die heilige Sache.
Residenzthenter. Direktion: Richard Alexander) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Lustspiel in 3 Akten von Leon Tanrof und Jules Chancel. Deutsch von Wilhelm Thal.
en, en, d. folgende Tage: Der Prinzgemahl.
achmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen⸗
Thaliathenter. Direktion: Kren und Schönfeld. Mittwoch, Nach⸗ mittags 4 Uhr:
Frau Holle. — Abende 83 Uhr: Bis ünfe! . e. mit Gesang in 3 Akten ren und
Donnerstag und folgende Tage: Bis früh um Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Häusel und Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Charleys Tante.
Majestäten schloß.
sie westwärts viel Eis. Wir sind alle wohlbehalten, haben täglich Obser⸗ vation vorgenommen und reichhaltige ornithologische, ir n , r. und botantsche Sammlungen angelegt, Es ist meine Absicht im Herbst 1905 nach San Francisco zu geben. — In dem zweiten Briefe beißt es: ‚Dieser Winter war nicht so streng wie der vorige. Eine größere Anzahl Eskimos hielt sich während der dunkelsten Zeit des Winters hier auf. Unsere Gesundheit war während der ganzen Zeit ausgezeichnet. Am 2. April traten Leutnant Hansen und Sergeant Ristoedt eine Schlittenexpedition an, um die Ostküste des Biktorialandes karto⸗ erh c aufzunehmen. Das magnetische Variationshaus ist seit ktober 1903 ununterbrochen in Tätigkeit.“
Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.
Nürnberg, 14. November. (W. T. B.) Von 8i Uhr ab versammelten sich in der prächtig geschmückten großen Bahn⸗ hofshalle die hier anwesenden Mitglieder des bayerischen Königshauses mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗Regenten an der 6 . Es trafen ferner ein die bayerischen Staatsminister, der Reichskanzler, der Staatsminister, Staatssekretär Graf von Posa—⸗ dowsky, der Kriegsminister von Einem, der bayerische Gesandte in Berlin Graf von Lerchenfeld, der preußische Ge⸗ sandte in München Graf von Pourtalès mit den Herren der Gesandtschaft, der badische Gesandte in München Freiherr von Bodman, ferner die Staatsminister a. D. Graf Crailsheim und Freiherr von Asch, die beiden Bürgermeister von Nürnberg und die übrigen Spitzen der Behörden, darunter auch der Erzbischof von Bamberg. Auf dem Bahnsteig war eine Ehrenkompagnie des 14. Infanterieregiments aufgestellt. Um 8 Uhr 50 Minuten trafen Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden mit Gefolge ein. Seine Königliche Hoheit der Großherzog, der bayerische Generalsuniform trug, schritt die Front der Ehren⸗ kompagnie ab und nahm deren Vorbeimarsch entgegen. Nun nahm eine Ehrenkompagnie vom 6. Regiment, dessen Inhaber Seine Majestät der Kalser ist, Aufstellung. Pünktlich 9 Uhr 5 Minuten lief der Kaiserliche Sonderzug in die Halle ein. Nach herzlicher Begrüßung fand die e n, der Gefolge, das Abschreiten der Ehrenkompagnie und deren Vorbeimarsch statt. Die Allerhöchsten Herrschaften begahen Sich dann in die reichgeschmückte Bahnhofshalle, wo die Tochter des Oberbürgermeisters Dr. von Schuh ein an Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin gerichtetes kurzes Gedicht vor⸗ trug, während drei andere Kinder den Majestäten und Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Sträuße überreichten. Draußen wurde Salut geschessen. e, be⸗ grüßte der Oberbürgermeister Dr. von Schuh Seine Majestät den Kaiser mit einer Ansprache, die mit einem Hoch auf die Seine Majestät der Kaiser dankte und brachte ein dreifaches Hurra auf Seine König⸗ liche Hoheit den Prinz-Regenten aus. Auf dem Bahnhofsplatze und auf dem ganzen Wege zur Burg hatten Tausende von Einwohnern und herbei⸗ geströmten Fremden Aufstellung genommen. Schulen und Kriegervereine bildeten Spalier. Unter Glockengeläute und , Jubel der Bevölkerung fuhren die Majestäten zur Burg.
St. Petersburg, 14. November. (W. T. B.) In mehreren hiesigen Fabriken wollen die Arbeiter schon jetzt die achtstündige Arbeitszeit einführen.
Kjelze, 14. November. (Meldung der „St. Peters⸗ burger Telegraphenagentur“) Dem hiesigen katholischen Bischof ist ein Verbot des Papstes zugegangen, an Kirchenprozessionen politischen Charakters teil⸗ zunehmen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten
und Zweiten Beilage.)
Kindervorstellung. Abends 8 Uhr: Musette.
von Henri Herblay.
Mittwoch: Letztes Gast⸗
Fedora. Sonnabend,
vorstellung.
Abends 71 Uhr: Musette. Bei kleinen
letzte Trvubadour. Fred Grssae und Pierre Veber. Halm.
badour.
Zentraltheater. Mittwoch, Nachmittags 44 Uhr: Bei halben Preisen (jeder Erwachsene ein Kind frei): Prinzeßchen Goldtraut. — Operette in 3 Akten von Ferrier. In freier deutscher Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Gesangstexte von Hans Brennert. Musik
Donnerstag und folgende Tage: Musette. Nachmittags 47 Uhr:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. — Mittwoch, den 22. November: Bei ermäßigten Preisen: Großes Bußtagekonzert.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof . — 2 Friedrichstraße) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Lustspiel in 3 Akten von Deutsch von Alfred
Donnerstag und folgende Tage: Der letzte Trou⸗
Ihn und Louis Boller mit ihrem noch nie gesehenen Vor⸗ und Rückwärtesaltomortale mit dem Zweirad. Neu: Mr. Willie Hale, Globus künstler. Die ausgezeichnete Wally⸗ Doste Truppe. Miß Fraucig. Alberto und Adolfo. Die beliebte jugendliche Schulreiterin Fräulein Dora Schumann. Das einen halben Saltomortale schlagende Pferd. Die vorzüg⸗ liche Javanertruppe. Miß Cashmore. Miß Alice. Mr. Craston. Direktor Albert Schu⸗ mauns neueste Schul ⸗ und Freiheitsdreffuren. Die unverwüstlichen Cowns Adolf und Coco als Ching Ling⸗ Foo. Ferner: Sämtliche Spezia⸗ litten ꝛc. Zum Schluß: Der Tag des Eng⸗ lischen Derby.
Ninder⸗
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Regierungsrat a. D. Schlange mit Frl. Else von Bosse (Cossin bei Brietzlg i. Pomm — Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtmann Ludwig
Konzerte.
Der Prinzgemahl. Philharmonie,
und Max Rosèés. Saal Bechstein.
(Dresdener Straße 72/73.)
Hamberg (Gesang).
Bei kleinen Preisen: Kinder⸗
rthur Lippschitz. Musik von Mysz⸗ Gmeiner.
Singahademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
L. Abonnementskonzert von Florian Zajic und Heinrich Grünfeld. Mitwirkung: Klara Rahn. die Königlichen Kammermusiker Hans Diestel, Hans Hafse, Rob. Könec„e und Fritz Espen hahn, Königlicher Kammemvirtuose.
Oberlichtsaal. Abends 8 Ubr: Liederabend von Agathe Nosé
Mittwoch, Abends 74 Uhr: Fonzert von Fauni Merten (Klavier) und Alfild
Beethoven Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: L. Liederabend (Brahms. Reger ⸗Abend) von Lula
Frhrn. von Meerheimb (Ossorf bei Schwerin i. M.). Sestorben: Hr. Landschaftsrat von Heimendahl⸗ Slteenkendorf (Steenkendorf bei Bergfriede, Ostpr.). — Hr. Caspar von Mesmer Saldern (Schieren⸗ see). — Hr. Fabrikbesitzer Robert Moll (Brieg). — Fr. DOberstleutnant Anni Sembach, verw. Tendering, geb. Petsch (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗˖ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. Has
Acht Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6G des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen),
betreffend Ke,ommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom
Mittwoch,
präjise 75 Uhr:
Firkus Albert Schumann. Mittwoch, Abends
Große Vorstellung. noch kurze Zeit: Die r
6. bis 11. November 196k,
und die amtliche Gewinnliste der 16. Berliner
Nur , der Technischen Kommission
Trabrennen in Berlin.
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— —
der Einnahme an Wechselstempelsteu
Dent sches Reich.
Nach weisung er im Deutschen Reiche für die Ze Schlusse des Monats Oktober 1905.
Erste Beilage . zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, den 11
Amtliches.
November
it vom 1. April 1905 bis zum
2.
3.
5.
6.
Oberpostdirektionsbentrke
Einnahme im Monat Oktober 1905
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Hierzu Einnahme
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Neberhaupt Berlin, im November 19065.
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8 389 413
Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts.
Bie ster.
7518 243
871 170
Siteratur.
David Harum, Amerikas ungekrönter König, Deutsche Uebersetzung und Bearbeitung Verlag von Leonhard Simion, Berlin. — Der Held dieses Buches ist ein amerikanischer Kleinbankler und der als eine Art Shylock verrufen,
G. Noyes Westeott. von Georg Harnholz.
Pferdehändler, .
nur ein smarter Geschäftsmann,
e auf dem rechten Fleck sitzt. oman, der in dieser Beziehung an
wirft. : der Unterhaltungslektüre. In Amerika setzung kann auch dem deut
werden. — Der Tag Anderer.
ihn nicht erreichten.. Berlin, Gebrüder Paetel. nicht erreichten haben eine , ,
Wert des Buches hinausgeht. Seinen
feiner Beobachtung zeugende Schilderung des ge gewisser Schichten der oberen Zehntausend aus, ausüben, weil
mochten daher besonderen Rei hie ben abheben. Im
seicht.
Das vorltlegende 26 der Verfasserin, seine
Schwã
— P. Kaiser: Henn a. S. Richa In Geschenkband Gedichte Kaisers, ohne Eigenart, atmen
— Blüten und Perlen ausgewählt von Frauenhand.
Die Frauenhand ist bei der Auswahl der vorlie
erade glücklich gewesen. Nicht nur,
gerade bie schönften Gedichte gewählt;
funden, ert macht ledi sellschaft
;
Briefe
in Wirklichkeit nicht sondern auch ein Mann ist, dem das In dem humorvoll geschriebenen Dickens erinnert, ist viel gesunde Lebens weit heit, und der Verfasser besitzt ein beachtens wertes Charakte⸗ risserungstalent, das mit wenigen Strichen Das Buch erhebt sich ,
ein lebensvolles Bild ent- über das Durchschnittsmaß at das Original eine ganz
außerordentliche Verbreitung gefunden; die anscheinend gute U ber⸗ 6. Lesepublikum durchaus empfohlen
Von der Verfasserin der „Briefe, die Die „Briefe, die ihn die weit über den lich die von ichen Lebens Diese Schilderungen sie von einer wirklichen Fennerin jener Kreise herrühren und sich daher vorteilhaft von ibres⸗ übrigen sind die ) entimental und die aug ihnen sprechende Lebenzauffassung schla zeigt die Vorzüge des Erstlingswerls en aber in weit geringem Maße— alfo, die an fein beobachteten Milieuschilderungen Gefallen finden, werden bei feiner Lektüre auf ihre Kosten kommen. Grüß Gott! Gedichte. rd Mühlmanng Verlag (Max. 2 mit Golbschnitt 360 Y — Die ansptuchslosen in ibrer Gesamthelt an Gereck erinnernd, aber nicht einen findlichfrommen Sinn. Sie können jwar, weder nach Gedankenteichtum noch der Form nach, dem Besten, wag die moderne religiöse Dichtung hervorgebracht hat — Annette von Droste Hülsgoff erinnert — an die Seite erheben sich aber so sehr über den Durch namentlich als Ginsegnungageschenk, empfo
weite Auflage.
es sei nur an
gestellt werden, chnitt, daß das Büchlein, len werden kann. deutscher Dichtung. ͤ Halle, Verlag von Herman Gesenius. da
genden Gedichte nicht
daß sich elne Vorliebe für das necht · sentimentale geltend macht; von den echten Dichtern sind nicht vieles würde man gern ent⸗
hehren, anderes vermißt man, das nicht hätte fehlen sollen. Auffällig
Für Frauen
bochgradig
von
und
Leser
1995.
die — ein neuer
Töff Töff.
— V gart erscheinenden re Dr. R. Klett und Dr. 2. Holthof lie zen die z —⸗ s5 vor. In ihnen sind Schafe, Ziegen, Rindvieh und Haus eflũgel Die zahlreichen guten Abbildungen sind sämtli Das ganze Werk wird 29 Lieferungen ju Weihnachten abgeschlossen sein. hischer Kalender für Städteansichten,
behandelt. Photographien hergestellt. je 60 A umfassen und dürfte bis
— Meyers Historisch⸗Geograp Mit 365 Landschafts., und kulturhiftorischen und kunstaeschichtlichen Darstellungen Zum Aufhängen als Verlag des Biblio⸗ Aeußerlich wenig ver ⸗ Meyers Historisch⸗ In den „Gedenktagen“ sind die gfältig nach⸗
Porträten, wie einer Jahresübersicht (auf dem Abreißkalender eingerichtet. ͤ graphischen Instituts in Leipzig und Wien. ändert, hat sich zur üblichen Zeit Geograpbischer Kalender“ eingestellt. t meisten Greignisse bis zum Erscheinen des Kalenders sor getragen. Daß außer den Lebensdaten namhafter Männer auch andere Geschehnisse registriert sind, jeichnet diesen Kalender besonders aus.
ausgegeben wird, ist erschienen. lichen Heften zu dem Preise 32 Seiten Text und 2 Seiten T westaftikanischen Landschaft, eine Karte von Branden! Gedanke — auf der Rückseite Gebirge, ; Häuser und Kunstbauten des betreffenden Gebiets entbält, und eine Tafel mit Automobilen, vom alten Dampfwagen bis zum modernen
on dem in der Deutschen Verlag? anstalt in Leipzig und Stutt⸗
Sammelwerk Unsere Haus tie re! von Professor eien die Lieferungen 11 bis
1906. X. Jahrgang.
ist die geringe Berücksichtigung, die die von Lyrik in dem Buch gefunden hat, und doch neueren Dichterinnen ganz hervorragende Talente. — nur unter die landläufigen Anthologien einzureihen. Auch der Bilder— schmuck erhebt sich nicht über
— Das erste Heft des Kleinen Konver von Brockhaus, das zur Feier des 100 jährigen Bestehens der Firma Das Lexikon erscheint in 86 wöchent⸗ e Heft enthält
rauen selbst geschaffene efinden sich unter den So ist das Buch
von je 30 3. Das erst t Textbeilagen, ein Aquarell einer süd⸗ nburg und Sachsen, Niederungen,
Rückdeckeh. Preis 1 „ 85 3.
wiederum
das Durchschnittsmaß. sationslexikons
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Regierungsbezirk Aurich mit
der Ems und Jade gewonnenen Seeschli Fortschritte. Die jetzt in rationeller Weise betriebene allgemeine wendung diesez wertvollen Meliorationsmittels hat in den letzten rohe volkswirtschaftliche Bedeutung gewonnen,
ahren allmählich eine w . Pisfeint.
es heute
heute zahlreiche Familien.
.
in Ostfriesland ganze Distrikte gibt l Schlick nicht mehr sein können. Die Preise für die Ländereien sind in derartigen Gegenden rasch in die Höhe gegangen, und weite die früher gar kelnen oder einen nur geringen Ertrag brachten, So kann man denn auch beobachten, die Zahl der Kolorifstenfamillen in allen Kreisen Ostfrieslands in ra
Die Kultivierung der Moor- und Oedländereien im dem bei den Baggerarbeiten in chlick macht fortgesetzt been, .
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1905.
Zunahme begriffen ist. Dem entsprechend hat sich die Schlickgewinnu Käberraschend schnell gesteigert, In den Lagerplätzen bei . e. Hauptförderungestelle für Ostfriesland, ist die Produktion des Schlicks don 21 800 com im Jahre 1899 auf 89 so0 cbm im Jahre 1904 gestiegen. Auch im verflossenen Vierteljahre war eine erfreuliche Zu⸗ nahme zu verzeichnen.
Saatenstand, Weinernte und Getreide handel in Bulgarien.
Der Kaiserliche Konsul in Varna berichtet unterm 4. d. M.: Infolge der außergewöhnlich günstigen feuchten Witterung im Oktober fonnten sämtliche Arbeiten für die Herbfibestellung in Nordostbulgarien beendigt werden. Die frühzeitig angebauten Saaten sind nach dem in den letzten Wochen niedergegangenen warmen Regen größtenteils gut aufgegangen und zeigen frische grüne Farbe. Die Vorbereitung der Ackerfelder für den Frühjahrsanbau ist im vollen Zuge. Die allgemeine Lage des hiesigen Getreidemarktes hat sich im wesentlichen nicht verbeffert. Trotz zunehmender Kauflust war der Geschäftsgang wegen zu hoher Forderungen an den Ausfuhrplätzen schleppend.
Die Getreidezufuhren erfolgten nicht so lebhaft, wie es unter anderen Verhältnissen um diese Jahreszeit der Fall sein müßte. In Mailt sind nur Vorläufer angekommen, die hauptsächlich von griechischen und ägvptischen Einfuhrbäusern ju 1250 Fr. den Doppel ˖ zentner für die Ausfuhr nach ihren Heimatlãndern aufgekauft wurden. Da die Ausf uhr im Oktober d. J. nicht den erhofften Umfang nahm, so haben sich in den Hafenstädten bedeutende Vorräte an⸗ gesammelt.
Die Getreidepreise, besonders in Weizen, waren weit über die , der ausländischen Konsummärkte . und schwankten im Laufe des Monats beträchtlich. Im Durchschnitt wurden hier für den Doxppelzentner fob. notiert: . ö
bei Weizen . Fr.
. . 28, oO - 30, o
1950 Fr. 15, 0 - 1700 . Gerste. 12.00 ⸗ Hafer 12,50 .
Ausgeführt wurden aus Varna im Oktober 1905 fol gende
Mengen: ö
Weizen nach Antwerpen. 9674
, 610
Griechenlandd .. 38
Roggen . Antwerpen.. 303 . .
in Baltschik und Radarna: bei Hartweizen Weizen.
* 2 8 w .
( JJ 410 1 ö Griechenland... 16 ,, 5 Antwerpen.
Aegypten
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Antwerpen
Griechenland
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Kreta..
Rußland.
der Türkei 690 ö 364 Ki..) 16 Griechenland... 34 k 65 d 50 KN ji 40 / ß
Die Weinernte hat in den regelmäßig mit Kupfervitriol ba- spritzten Weingärten Varnas den Ertrag eines Durchschnitts jahres geliefert. Der Zuckergehalt des Mostes wurde jedoch durch die zur Zeit der Weinlese eingetretenen Regengüsse sebr vermindert, sodaß die Hüte des diesjährigen Weines nur als . mittel“ bezeichnet werden kann.
Hafer Mais
Raps Bohnen
Kleie
Ja aa
9 a e en 4
neber die Witterung, Ernte und den Stand der land- wirtffchaftlichen Arbelten wird der Schweizerischen Landwirt. schaftlichen Zeitschrift' unter dem 5. d. M. aus Zug geschrieben: Auf einige flarké Fröste (wobon ein Morgen mit 4 Grad Kälte) ist nun doch noch föhnig ⸗ warmes Wetter eingetreten, sodaß in den Höhen die Kartoffeln noch auszehoben werden konnten. Auch die Streue⸗ ernte konnte noch ziemlich gefördert werden Doch hat der gestrige Föhnsturm noch viel liegende Streue getroffen, die nun samt bem wichtigen Streuesurrogat, dem Baumlaub, gänzlich zerstreut und nicht wieder zu bekommen ist. Nebstdem ist einiger Schaden an Obstbäumen und Gebäuden zu verzeichnen. Die Runkel n mußten bei schlechtem Wetter und allzu frühzeitig eingebracht werden, da sie fonst un jwelfelhaft Schaden gelitten hätten. Da noch wiel Grün- futter vochanden ist, hat man nach Weggang des Schnees nun wieder mit der Grünfutterung begonnen.
Demselben Blatt wird aus der Ostschweiz unter dem 31. Ok tober gemeldet: Der Monat Oktober hatte fast durchweg einen recht winterlichen Ebarakter angenommen, sodaß die Temperatur oftmals bedenklich sank und Schnee und Reif die Wiesen bedeckte, wobei die Natur nicht zögerte, sich vorzeitig abzurüsten und das liehliche Grün mit dem falben G ib zu vertauschen. Die unfreundliche und naßkalte Oftober-⸗ witterung wird unzweifelhaft den Landwirten noch lange in Erinnerung bleiben; die Herbstweide konnte nicht mehr ausgenützt, das stehende GEmdgras nicht abgemäht und die Feldfrüchte nur mit vieler Mühe eingesammelt werden. Erst gegen den Monats chluß hin machte fich ein Umschlag in den Witterungsverhältnissen geltend; die längst erwartete Föhnwitterung ist endlich doch eingetreten und die warmen sonnigen Tage wurden von den Landwirten noch emsig benutzt für die vielen Herbstarbeiten,; die wegen der schlechten Witterung vorher, nicht ausgeführt. werden konnten. So konnte man in den Riedein viele geschäftige Arbeiter und Irbeiterinnen mit dem Einsammeln der Schwarzstreue beobachten und es zeigt sich hier ein lebhaftes A beiten wie mitten in der Ernte. zeit. Wohl noch selten war man mit dem Streueeinsammeln so im Rückstande, wie diesen Herbst, und man kann heute noch größere Nied⸗ flächen wahrnehmen, wo die Streue noch nicht gemãht ft. — Durch das allzufrühe Abfallen der ohnehin schon teilweise kranken Rebblätter konnten die Trauben Len erwüänschten Reifegrad nicht erlangen, sodaß in manchen Lagen der diesjährige Wein durchschnittlich gering genannt werden muß. Immerhin gibt es da und dort noch bevorzugte Rebgelände,
daß scher
wo ein? gute Qualität geerntet wurde. Wegen der eingetretenen starken Traubenfäule mußte die Ver vor der