.
Mit der nächsten Seeschifferp rü fung für große 2 wird in Stralsund am 14. Dezember d. J. begonnen werden.
Königreich Preußen.
⸗ Evangelischer Oberkirchenrat.
Der in die erste Pfarrstelle zu Krotoschin berufene Pfarrer und Superintendent Renovanz, bisher in . ist zum Superintendenten der Diözese Krotoschin, Regierungsbezirk Posen, bestellt worden. ;
Bekanntmach
von Mandt-Ackermannsche betreffend.
Der Geheime Ohermedizinalrat und, Kaiserlich russische Leib⸗ arzt Dr. Martin von Mandt und dessen Ehegattin Johanna Charlotte Ludovika, geb. Ackermann, haben in ihrem am 29. Oktober 1857 errichteten wechselseitigen d Königlichen Rheinischen
ung,
die Stipendienstiftung
Testament der Friedrich Wil helms⸗-Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaft⸗ licher und technischer Studien unter der männlichen Nachkommenschaft ihrer Seitenderwandten unter dem Namen:
„von Mandt-Ackermannsche Stipendienstiftung“ ein Kapital von 48 000 S6 vermacht, mit der Bestimmung, daß die Zinsen desselben, nach Abzug der Verwaltungskosten, zur Unterstützung junger Männer christlicher Religion, welche sich der Arznei⸗ der Rechts⸗ und den in der philosophischen Fakultät vertretenen Wissenschaften auf Universitäten oder der höheren technischen Ausbildung auf Gewerbe⸗ schulen und ähnlichen Anstalten widmen, als Stipendien verwendet werden sollen.
Diese Stift keit getreten.
Die Zahl der Stipendien ist auf drei festgesetzt.
Zum Genusse der Stipendien sind vorzugsweise berufen:
f die ehelichen männlichen Nachkommen der Geschwister der Stifter, und zwar:
in erster Reihe des Bruders Karl Theodor Mandt,
in zweiter Reihe des Ehemanns von Schwester Therese, verehelichten Grano,
in dritter Reihe der Ehefrau Ackermann,
in vierter Rei Ackermann;
demnächst in Ermangelung von Bewerbern dieser Kategorie
II. die männlichen Nachkommen:
zuerst des Ehemanns von Mandt beiden Halbbrüder Friedrich Mandt und Franz Mandt, . .
zweitens des Freundes der Stifter, des Appellationsgerichts⸗ rats Wilhelm Graffunder,
drittens des Freundes der Stifter, des Regierungs- und Bau— rats Emil Flaminius;
und erft, wenn von diesen beiden Klassen von Stipendien— berechtigten keine Bewerber vorhanden sind, können vie Stipendien auch an Fremde, insofern dieselben die Eigenschaft preußischer Unter— tanen haben, verliehen werden. ;
Der Genuß und die Verabfolgung der Stipendien ist nicht von dem Befuch der Bonner Universitat, noch überhaupt von der Gegen⸗ wart auf einer der preußischen Universitäten und Lehranstalten ab⸗ hängig; jedoch befreit der Genuß im Auslande in, keinem Falle von der Beibringung der ö wirklich besuchten Unterrichtsanstalten.
Sommersemester 1890 in Wirksam—
Ehemanns Mandt vollbürtigen von Mandt Bruders Albert
Ehefrau von Mandt Bruders Gebhard
Bewerbungen, welchen amtliche Zeugnisse über das Verwandtschafts⸗ beziehungsweise den mit Vorzugsrecht
verhältnis mit den Stiftern,
bedachten Familien, die Schul- und Sittenzeugnisse der bisher be— suchten Unterrichtsanstalten, das Universitätsimmatrikulations⸗ und Sittenzeugnis sowie ein Dekanatszeugnis;
empfehlende Zeugnisse der Gewerbebehörden und die Unterrichts⸗
zeugniffe der Vorschulanstalten und Lehrmeister beigefügt sein müssen, 1
sind bis zum . ᷣ 16. De zember d. J. hierher einzureichen. Bonn, den 11. November 1905. Das Kuratorium der von Mandt-Ackerxmannschen Stifturg bei der Rheinischen Friedrich Wilhelms⸗Universität. Jacobi.
Angekommen:
Seine Exzellenz der Staatsminister, Stgatssekretär des Innern Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner, aus Nürnberg.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 15. November.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Rech⸗ nungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen, die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen, für das Seewesen und für Handel und Verkehr sowie die ver— einigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für das See⸗ wesen hielten heute Sitzungen.
Der Königlich großbritannische Botschafter Sir Frank C. Lascelles hat Berlin verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Botschaftsrat J. B. White haed die Geschäfte der Botschaft.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. Charlotte“ vorgestern in Neapel eingetroffen.
Der heimkehrende Transport der abgelösten Be⸗ satzungen der Schiffe der westafrikanischen Station ist mit, dem Reichspostdampfer „Eleonore Woermann“ vor⸗ gelen hn Accra eingetroffen und hat an demselben Tage die
eise über Cape Coast Eastle nach Sekondi fortgesetzt.
S. M. S. „Thetis“ ist vorgestern in Zanzibar ein⸗ getroffen und geht heute von dort nach Daressalam in See.
S. M. Flußkanonenboot „Vorwärts“ ist gestern von Tsingtau nach Schanghai in See gegangen.
vollbürtigen
zur Verleihung erforderlichen Zeugnisse der
von den Gewerhetreibenden:
Bahern.
geschoffenen Reiter denkmals Ihrer Majestäten Kronprinzen, Seiner Königlichen Hoheit Prinz-Regenten von Bayern, Ihrer lichen Hoheiten des Großherzogs Großherzogin, von, Baden und vieler Fürstlichkeiten in Nürnberg stattgefunden. Wie die Festrede, die mit , auf Rafe schloß. Nachdem
war, nahm der Bürgermeister von
und die übrigen
Fürstlichkeiten aus, die zum Denkmal
—ͤ schritten. Als Erster
Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent, Seine Majestät der Kaiser Kränze am des Denkmals nieder; Vertreter der Stadt berg, die Studentenschast und viele, andere
legte
der Burg zurück. Nachmittags fand ein Festmahl
das Seine Königliche Hoheit der
hauses gab. Majestät der Kaiser und der Prinz-Regent Trinksprüche. Majestäten und die übrigen Fürstlichkeiten Nürnberg.
Sachsen. Die Zweite Kammer begann beratung.
gestern die
zu einer Verminderung der Staatsschulden. Daß die finanziellen von keiner Seite bestritten. ftaaten fei ungemessen. Unaufhörlich drohe der. Rückgriff der Reichs- forderungen auf die Landesfinanzen. Ob die Reich finanzreform hierin Abhilfe bringen werde, lafse sich mit Wahrscheintichkeit nicht absehen. Stellung der fäͤchsischen Regierung zu ihr betreffe, so habe die sächsisch' Regierung an den zunächst zwischen Preußen und den süd, deutschen Regierungen eingeleiteten Verhandlungen sich beteiligt, weil auch sie die Vorteile nicht verkannte, die dem Lande aus einer folchen Gemeinschaft erstehen müßten; es habe sich aber schließlich berausgestellt, daß ihrer Durchführung in dem geplanten Um⸗ fange die erheblichsten Schwierigkeiten finanzieller, etatsrechtlicher und
selbst staatsrechtlicher Art entgegenstehen. Um einen Ausweg zu
finden, habe die bayerische Regierung einen Antrag eingebracht, der die gemeinsame Benutzung des Güterwagenparks ins Auge fasse, der aber mit der Frage der Güterumleitung und der Betriebs mittel⸗ gemeinschaft in keinem Zusammenhange stehe, auch nicht mit der ge⸗ planten Personentarifreform. Die sächsische Regierung habe sich zur Weiterberatungn ors Bererischen Antrags mit Freuden bereit erklärt, denn dieser neue Plan werde leichter durchführbar fein, als die früher in Aussicht genommene Gemeinschaft, und man dürfe hoffen, daß ein Ergebnis erzielt werde, das den Interessen des Verkehrs und denen der Staatsbahnverwaltungen in gleicher Weise entsprech'. Zum Schluß betont, der Finanzminister, daß sich die sächsischen Finanzverhältnisse zwar in einer erfreulichen Besse⸗ rung befinden, daß aber, um zu einer völligen Gesundung ju gelangen, immer noch die größte Vorsicht geboten set.
Württemberg. Ihre. Majestät die Königin Wilhelming und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande sind heute vormittag von Stuttgart nach dem Haag abgereist. Baden.
Seine Majestät der Kaiser und König ist, wie W. T. B.“ meldet, gestern Nachts 12 Uhr in Donaueschingen eingetroffen und em Bahnhof vom Fürsten zu Fürstenberg und den Spitzen der Behörden empfangen worden.
Oldenburg.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Eitel⸗ friedrich und Ihre Hoheit die Herzogin Sophie harlotte hielten gestern, wie W. T. B. meldet, ihren
Einzug in Oldenburg. Der Oberbürgermeister Tappenbeck richtete bei der Ankunft auf dem Bahnhofe eine Ansprache an das hohe Paar, das sich darauf mit Ihren Königlichen ö dem Großherzog und der Großherzogin zu Vagen nach dem Großherzoglichen Palais begab. ;
Dentsche Kolonien. „W. T. B.“ berichtet, daß der Unteroffizier Konrad Frehse,
anterieregiment Nr. 162, am 8. November in der Kranken⸗ sammelstelle zu Koes und der Reiter Otto Kirbes, geboren am 26. Juni ' 1879 zu Ahlsdorf, früher im Jägerbataillon Nr. 4, am II. Nobember im Lazarett zu Skahandja an Typhus gestorben sind.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der König von Spanien empfing gestern, laut Meldung des W. T. B.“ aus kö ö Kardinal Gruscha, den Minister des Aeußern Grafen Goluchowski und den Botschafter Bailen in Audienz. Zu Ehren des Königs fand Abends in der Hofoper Festvorstellung statt, der
Kaiserlichen Hauses, das Gefolge des Königs, der Ehrendienst und die Spitzen der Behörden beiwohnten. Nach der Oper speiste der König mit mehreren Erzherzogen und Erzherzoginnen und dem Minister des Aeußern beim spanischen Botschafter. In einer gestern abgehaltenen Sitzung des Klubs der Industriellen sprachen sich, W. T. B.“ zufolge, sämtliche Redner gegen die Verstagtlichung der Privatbahnen aus, der die Industrie kein Vertrauen entgegenbringe, solange nicht die Eisenbahnverwaltung eine geordnete Organisation besitze. Die Sektion Wien des Bundes 3. eine
Resolution gegen die Verstaatlichungsaktion an, in der erklärt
Die feierliche Enthüllung des von Professor Rümann Seiner Majestät weiland Kalser Wilhelms des Großen hat gestern in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin, Seiner Kaiferlichen und Königlichen Hoheit ö. e s König⸗ und der anderer das W. T. B.“ berichtet, hielt der Erste Bürger meister von Schuh Seine Majestät den ie Hülle des Denkmals gefallen Schuh nochmals das Wort und brachte ein Hoch auf die Kaiserlichen Majestäten hierauf sämtlich Seine als Zweiter Fuße Nürn⸗ le folgten.
Hierauf fuhren die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nach dem Hauptmarkt, wo ein Vorbejmarsch der zur Parade vereinigten Regimentel * stattfand, und kehrten alsdann nach statt, Prinz-Regent seinen Fürst⸗ lichen Gästen in dem neu hergerichteten Festsaale des Rat⸗ Im Verlaufe des Mahles wechselten Seine Seine Königliche Hoheit Um 5 Uhr verließen die
Etats⸗
Der Finanzminister Or. Rüger warnte, W. T. B. zufolge, in . ö . ? . seinem Finanzexpof vor allzugroßem Optimismus und berührte das gierung der aufrichtige Wunsch bestehe, zu einer finanzielle Verhältnis zum Reiche, das er als nicht jufrieden⸗ . stellend bezeichnete. Auch die starke Zunahme der Reichsschulden, die wegen der Matrlkularbeitragspflicht der Einzelstaaten auf diese rückwirkende Kraft hätten und also im letzten Grunde Landesschulden seien, mahne
Verhältnisse des Reichs nichts weniger als befriedigend selen, werde Die Matrikularbeitragspflicht der Einzel⸗
Was die Eisenbahnbetriebsmittelgemeinschaft und die
Aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wird dem
,, am 26. Februar 1879 zu Neu⸗Jabel, früher im In⸗
die Majestäten, fast alle in Wien weilenden Mitglieder des
wird, die Sektion vermöge in der Verstaatlichung im gegen— wärtigen Zeitpunkt keinen Vorteil zu erblicken und ersuche die Bundesleifung, gegen die Verstaatlichung der fünf Hauptbahnen Stellung zu nehmen. ;
Die ungarische Regierung hat nach obiger Quelle den Ausschuß der Pester Komitatsversamm lung, der den Widerstand gegen die Regierung organisiert hat, a uf⸗ gelöst und den Pester Vizezespan Fazekas, der sich ge— weigert hatte, den Weisungen des Obergespans Folge zu leisten seines Amts entsetzt. .
In der gestrigen Generalversammlung des Buda— pester Munizipalausschusses gebracht, im Gegensatze zu dem früheren Beschlusse die frei⸗
sich meldenden Stellungspflichtigen Zertifikate Da für den Antrag offenbar eine Mehrheit vor— handen war, so obstruierte die Minderheit durch das Ein— bringen von Anträgen bezüglich der Tagesordnung und durch Interpellationen. Schließlich wurde die General versammlung auf heute vertagt. z Wie das, W. T. B. “aus Lemberg meldet, versuchten gestern mehrere hundert Hörer des Polytechnikums und der Universitãt
den freiwillig auszufolgen.
Konsulat zu veranstalten. Polizeibeamte traten ihnen jedoch in den zu dem Konsulat führenden Straßen entgegen und zer— streuten die Demonstranten, die von dort nach dem deutscher Konsulat zogen, wo jedoch ebenfalls die Zugangsstraßen ab— gesperrt waren. Die Demonstranten bewarfen die Polizei mit Steinen und gaben mehrere Revolverschüsse ab, sodaß die Polizei von der Waffe Gebrauch machen mußte, um die Menge zu zerstreuen. Mehrere Studenten und Polizeibeamte wurden dabei verwundet. Grofzbritannien und Irland.
Dem „Reuterschen Bureau“ wird, wie das „W. X. B meldet, von zuständiger Seite mitgeteilt, seiten der englischen, wie der russischen Re— gelangen. Es haͤtten Er— örterungen freundschaftlichster Art stattigefunden, um Hindernisse, die sich später, wenn die Zeit reif dafür fein werde, den zu pflegenden Verhandlungen entgegenstellen könnten, zu beseitigen, doch seien endgültige politische Schritte, solange die verwirrte gemessen. Man glaube, daß der erste Schritt zu einer Entente fn der Revifion des Handelsvertrages, für die bereits Vor— schläg: gemacht worden seien, gefunden werden könne.
Frankreich.
Im gestrigen Ministerr at wurde, wie W. T. B.“ be richtet, das Programm für den Besuch des 6 von Portugal, der am 22. d. M. in Paris eintrifft, festgesetzt.
Der Senat nahm dem genannten Telsgraphenbureau zufolge gestern auf Antrag des Ministerpräsidenten Rouviegr den Geseß entwurf an, durch den Ergänzungzskredite eröffnet werden,
politischen Entente zu
in den staatlichen Tabak- und Streich holzfabriken auf neun Stunden herabzusetzen. Im Laufe der. Beratung wies der Ministerpräsident auf den Ausstand der Arsenalarbeiter hin und sagte: ‚Die Regierung gestattet es den Arbeitern und den Angestellten der nationalen Verteidigung nicht, in den Aut⸗ ssand zu treten. Ibre Forderungen können nicht bewilligt werden, za fie die öffentliche Sicherheit gefährden. Wir werden unsere Maß⸗ tegeln dagegen zu treffen wissen? Darauf wurde der Gesetzent— wurf, betreffend die Trennung von Staat und Kirche, weiterberaten. .
In der Deputiertenkammer wurde gestern das Budget des Justizministeriums beraten. Der Ministerial direlten Paillot fungieite als Regierungskommissar. Der Nationalist Marquis de spruch, weil er ihn Nantez bei Gelegenheit haften und fesseln lassen, nität. Der Justizminister
(Rednery seinerzeit als Staatsanwalt in trotz der
Immu⸗ Chaumi
Bedauern
parlamentarischen sprach sein
Handlung ferngestanden und nur seine Pflicht getan habe, Nach
Umständen die parlamentarischen Vorrechte zu achten.
Der Ministerpräsident Rouvier erwiderte, er habe
De Dion erklärte, daß er dies nicht gesagt habe.
nicht weichen zu sollen;
meiden, der damit geschlossen ist.
berufen, um mit ihnen über stand der Arsenalarbeiter beraten. Der Seepräfet von Toulon ließ im Auf⸗ trage des Marineministers eine Kundgebung anschlagen, daß er morgen früh die Namen derjenigen feststellen werde, die die Arbeit eingestellt haben, und daß er sie, entsprechend dem Erlasse des Ministers, aus den Listen streichen werde. Die Meldung, daß der Ausstand in Brest, Lorient und Cherbourg kein allgemeiner ist, hat auf die Aus— ständigen in Toulon und Rochefort zwar entmutigend gewirkt,
die durch den Aus— geschaffene Lage zu
hervorhoben, daß die Regierung ihre i n n nenn, wahr
tausend Arbeiter zu entlassen.
verschiedene Forderungen zu Gunsten der
1
Forderungen einverstanden, wies aber die übrigen zurück. Die Ab. ordnur hält die Erklärung des Ministers für nicht befriedigend und will im Namen der sozialistischen Gruppen eine Interpellation ein /
ordnung
bringen.
ö Der ö aum wollvereinigung beriet in seiner gestrigen Sitzung
„W. T. B.“ zufolge die Fragen, wie die k zu
beseitigen sei, die den Preis des Rohmaterials
steigere, und wie der Baumwollanbau in den Kolonien der europäischen Mächte zu heben sei— Der Ausschuß entschied sich dafür, über die Beratungen in den geschlossenen Sitzungen keinerlei Mitteilung in machen, sondern nur die gefaßten Beschlüsse zur öffentlichen
wurde der Antrag ein.
willig gezahlten Steuern an die Staatskasse abzuliefern und
sowie Handwerker eine Kundgebung vor dem russischen
daß sowohl auf
Lage in Rußland fortdauere, nicht an⸗
die es ermöglichen, die tägliche Arbeitszeit der Arbeiter
Dion erhob gegen die Anwesenheit Paillots Ein ⸗ einer öffentlichen Kundgebung habe ver.
über die Anlegung der Fesseln aus und versicherte, daß Paillot deser
einigen Eiörterungen bracht, der Radikale Gerviller Rõache eine Antrag ein, in dem die Regierung aufgefordert wird, unter allen en Chaumie nahm diese Tagetordnung an, und die Kammer stimmte ihr ein. stimmig zu. De Dion forderte einen Tadelsbeschluß gegen Paillot., e öztt, ö Dion hätte gedroht, er würde sich tätlich an Paillot ö . 6 ; ; . Der Mint stei⸗ prä sident fügte hinzu, die Regierung hatte geglaubt, der Drohuns — aber wenn er gewußt hätte, daß de Dio nur einen parlamentarischen Zwischenfall habe hervorrufen wollen, . so würde die Regierung es vorgezogen haben, den Zwischenfall ju ver.
Ber Mar ineminister Thomson hat, laut, W. T. B. die Bür germeister der Kriegshafenstädte nach Paris
doch wurde, wie gemeldet, in letzteren Orten die Fortsetzung⸗; bes) Ausstandes beschlosfen, weil die soflalistischen Aigitakor,r;.
machen könne und sich wohl nicht entschließen werde, zehn⸗
Nach einer Meldung des W. T. B. unterbreitete ein . Abordnung der vereinigten sozialistischen Srugnen der Deputiertenkamm er gestern den Mgrineminister Thom sor ̃ . ausständigen Arsenalarbeiter. Der Mnister erklärte sich mit . diese·
Ausschuß der Internationalen
Kenntnis zu bringen. Am Nachmittag wurde der Ausschuß von der Nationalen Gesellschaft der französischen Baumwoll⸗ inferessenten empfangen. Möline hieß ihn in einer An⸗ sprache willlommen und betonte die Notwendigkeit eines inter⸗ nationalen Zusammenschlusses, um die Produktion zu regeln
und dadurch den Einwirkungen der Spekulation ein Ziel zu setzen. Rußland.
Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ ist der Fürst Urussow zum. Gehilfen des Ministers des Innern ernannt. worden.
Die St. Petersburger Blätter veröffentlichen, wie, W. T. B.“ berichtet, einen gestern gefaßten Beschluß des Rates der Arbeiterdeputierten St. Petersburgs, nach dem zum Zeichen der Solidarität mit den Kronstadter Meuterern und dem revolutionären Polenproletariat heute mittag 12 Uhr ein allgemeiner politischer Ausstand begonnen werden foll mit der revolutionären Losung: „Fort mit dem Kriegsgericht, der Todesstrafe und dem Kriegszustande in Polen und im ganzen Reiche!“
Aus dem Innern des Reiches sind derselben Quelle zu⸗
in St. Petersburg folgende Meldungen eingegangen: In Charkow hat der Universitätsrat beschlossen, die Vorlesungen nicht wieder aufzunehmen, bis der Kriegs⸗ zustand aufgehoben ist. In Nischni-Nowgorod herrscht vollkommene Ruhe. In Kutais hat der General⸗ gouverneur einer Abordnung der Duma mitgeteilt, baß der Kaiserliche Statthalter befohlen habe, die nach Gerien entfandten Truppen nicht weiter zu befördern. In Wladikawkas haben die Unruhen bei dem Regiment Aycheronsky aufgehört, die Garnison ist um ein Regiment Rosaten verstärkt worden. In Tschita, Krasnojarsk und Morchansk, wo man antisemitische Unruhen erwartete, herischt Ruhe. Im Gouvernement Tschernigow haben Vauernunruhen stattgefunden. Die Einwohner mehrerer Dörfer pluͤnderten eine Farm und steckten sie in Brand. Dann griffen sie zwei andere Dörfer an, wurden aber zurückgetrieben. Rach den betreffenden Ortschaften ist Militär entsandt worden. Auch aus dem Gouvernement Samara werden ähnliche Vor⸗ kommnisse gemeldet. In Eriwan kam es zu ernsten Ruhe⸗ störungen. Ungefähr 700 Armenier griffen ein ta⸗ tarifches Dorf an, töteten 400 Einwohner, steckten die Häuser in Brand und trieben das Vieh fort. Auch dorthin ist Militär entsandt worden.
In Wa diwostok ist nach einer Depesche der „Nowoje Wremja“ eine Meuterei von Matrosen und Artille⸗ risten ausgebrochen. Die Stadt wurde geplündert und in Brand gesteckt. Am ersten Tage der Unruhen wurden gegen dreihundert Meuterer getötet.
Türkei. K. Telegr.⸗Korrespondenzbureau“ aus ist gestern dort im Peraviertel den Chef der Geheim—
folge
Wie dem „K. Konstantinopel gemeldet wird, ein Bombenattentat gegen . polizei Fehim⸗-⸗Pascha verübt worden. Die Bombe explodierte, ohne jemand zu verletzen. Die Polizei verhaftete drei Armenier in dem Hause, aus dem die Bombe angeblich geschleudert worden war. Der Beweggrund zu dem Anschlag ist unbekannt.
Norwegen.
Wie W. T. B.“ meldet, waren bis gestern abend 73 / Uhr die Ergebnifse der Volksabstimmung über die Staatsform aus 462 Distrikten bekannt, Es stimmten S4 sSs§9 für die Königswahl und 68262 dagegen. Die Regierung wird morgen im Storthing einen Gesetzentwurf, betreffend die Vornahme der Königswahl, einbringen.
In der gestrigen Sitzung des Staatgrats wurde der Be— schlus *eaßt, dem Storthing vorzuschlagen, folgende Summen zu be⸗ willigen: Für das Konfulatsbudget 435 0900 Kr. für das Budget des Minssteriums des Aeußern 110 060 Kr., für diplomatische Angelegen⸗ eiten 387 060 Kr. Die Gesandten in Kopenhagen und Stockholm sollen ein Jahresgehalt von 30 00 Kre, die Gesandten in Berlin, London, Paris, St. Petersburg und Washington 40 000 Kr. erhalten. Fur die diplomatische Vertretung in Madrid wird nur ein Kanzlei⸗ beamter angesetzt, der der Gefandtschaft in Paris unterstellt wird.
Dänemark. Der Kronprinz von Schweden ist, laut „W. T. B.“ gestern in Kopenhagen eingetroffen und vom König und der Königlichen Familie empfangen worden.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Durchschnittspreise der wichtig sten Lebens⸗ und Futtermittel
betrugen im Monat Ok to ber 1905 in Preußen nach der Stat. Korr. für i056 kg: Weijen 165 (im September d. J. 162, im Oktober 1901 1695 16, Roggen 151 (144 bezw. 136) , Gerste 147 (144 bezw, 1465 6, Hafer 145 (139 bezw. 140) K, gelbe Erbsen zum Kochen 2532 235 eim. 20) , weiße Speisebohnen 524. ö? bejw. 318) 4, Linsen 450 (417 bezw. 392) , Eßkartoffeln 45, 1 (47 bezw. 63, 8) M6, Jlichtstreh' 7 (wie im September d. F. und. Oltober v. I), Heu 57,2 (55,6 bezw. 77,8) 4, Rindfleisch im Großhandel 1258 (1248 bejw. Ii) M; im Kleinhandel für i Kg; Rindfleisch von der Keule L6I (1,59 bezw. 1,43) M, vom Bauche 138 (1,37 bezw. la) 46, Schweinefleisch 1ů52 (72 bezw. 1,35) 6, Kalbfleisch 1,65 (1,66 bezw. 1,45) 66, Hammelfleisch 1,56 (l,„6 bezw. 1,40) M, inländischen geräacherten Speck 1,86 (E85 beiw. 1,50) , Eßbutter 2,19 (2,49 bezw. 25) 4, inlaͤndisches Schweineschmalz 182 (78 beim, l, 57) 4, Weijenmehl zur Speisebereitung 31. (50 bezw, 31) 3, Roggenmehl 25 (iz bezw. 25) Y; für J Schock Gier 4660 C416 beim. 431)
Vorstehende Marktpreise für in ländisches Getreide ent- sprechen dem Durchschnitt aus den Preisen aller drei Sorten (gut, mittel, gering) bezw. aus den Preisen für gute und geringe, Ware oder aus dem Preise der allein gehandelten Mittelsorte in den 23 be— deutendsten preußischen Marktorten für sämtliche Markttage des Monats. Außerdem kamen im Bktober igöd an an sländischem Getreide zu den nachbezeichneten Durchschnittspreisen in den Handel: Weizen, Roggen und Hafer in Aachen, je gute und mittlere Ware, ju 19. bejw. 178 und 150 6, Weizen, Gerste und Hafer in Danzig, je alle drei Sorten (unverjollt), zu 123 beiw. 120 und 116 , in Gleiwig, ebenfalls je alle drei Sorten, zu 165 bejiw. 138 und 1405 , Roggen in Danzig, gute Ware (unverzollt), zu 116 6, in Gleiwitz, gute und mittlere Sorte, zu 152 S, Gerste in , geringe Ware, zu 152 4, in Aachen, gute Sorte, zu 190 4
Die Preise der vier Getreidearten zeigen gegen den Vormonat nennenswerte Aufbesserungen. Die bedeutendsten Preiserhöhungen betragen beim Weizen: in Kiel 8. in Paderborn 8, in DOsnabrůck und Trier 5, in Danzig, Köslin, Frankfurt a. O., Stettin, Cassel und Aachen 4, in Stralsund, Berlin, Magdeburg, Halle 4. S., Hannober, Hanau und Neuß 3 4, beim Roggen: in Magdeburg und Aachen 12, in Halle a. S. und Hannober 11, in Gassel 10,
in Danzig, Köslin, Posen, Gleiwitz, Breslau, kg/ Ste rnin, Neuß und Trier ö) in Brom⸗ Berlin, Hanau und Koblenz 5, in Pader— 3 M, bei der Gerste: in Posen 13, in Stettin und Paderborn 10, in Danzig 9, in Frankfurt a. O. 6, in Magdeburg 5, in Stralsund, Osnabrück und Gaffel 4 S, beim Hafer: in Frankfurt a. O. 12. in Posen und Gleiwitz 11, in Osna— brück und Paderborn 10, in Brezlau und Neuß 9, in Aachen 3, in Berlin und Kiel 7, in Stralsund, Magdeburg und Halle a. S. 6, in Königsberg 1. Pr., Danzig und Stetti 8 * — Die Klein handels. preife der verschiedenen Fleischsorten haben sich im Durchschnitt der 233 Märkte nur beim Rindfleisch noch weiter erhöht, während sie beim Schweine⸗, Kalb⸗ und DHammelfle sch unverändert gehliehen sind. Die Preife für inländisches Schweine sch mal; sind in Königsberg i. Pr., Bromberg, Magdeburg und Trier um 20, in Kiel um 15 und in Hannover um 16 4 gestiegen.
in Osnabrück 9, Görlitz und Stralsund 8& berg 6, in Frankfurt a. OJ born 4, in Königsberg i. Pr,
Zur Arbeiterbewegang.
Am Montag beschãftigte sich eine große Veisammlung der Berliner Droschkenbesitzer mit der Kündigung des Tarifs durch die Kutscher und mit den dabei aufgestellten neuen Forderungen (vgl. Nr. 237 d. Bl.). In einer kürzlich abgehaltenen Sitzung der Schlichtungskommission hatten die Vertreter der Kelscher erklärt, daß sie den im vorigen Jahre abgeschlossenen Tarif, der am 309. d. M. abläuft, nur unter der Bedingung erneuern, z Kutschern die Arbeit des Wagenwaschens abgenommen und der Tagelohn von 2 , den sie jetzt hei einer Einnahme von 12 4 erhalten, schon bei 10 6. Taheseinnahme gewährt wird. Als Antwort auf diefe Forderung faßte die Fuhrherrenversammlung, wie die ‚Voss. Ztg.“ berichtet, folgenden Beschluß: „Die Schlichtunge— kommission der Arbeitgeber : kommission der Arbeltnehmer in Verhandlungen zu tre Ermächtigung, den alten Vertrag dom 7. Juli zember d. J. an auf 24 Jahre zu erneuern mis d t Feuerherfich rung für die Kutscherutensilien. Sollten die Kutscher hi
bgesehen und
wird beauftragt, mit der Schlichtungs— ten mit der
* 19 * 1
nicht eingehen, fo soll in Zukunft von einer Lohnzahlung ab an Stelle defssen den Kusschern 40 v. H der Tageseinnahme gezahlt werden. Für den Fall, daß die Kutscher ihre Forderungen parttelle Streiks auf einzelnen Fuhrhöfen durchsttzen wollen, pflichten sich sämtliche Fuhrherren, dies durch die Aussperrung allt Kutfcher zu beantworten.“ Dieser Beschluß wurde einstimmig gefaßt; die in der Versammlung anwesenden noch nicht im Anbeltgeber⸗ verband organisierten Fuhrherren schlossen sich sofort durch Unterschrift diesem Verband an. Es wird nun sofort eine neue Sitzung der Schlichtungskommission einberufen werden, in der den Kutschein der geftern? gefaßte Beschluß mitgeteilt wird Bestehen die Kutscher auf Ihren Forderungen und schaffen die Fuhrhrrren dann, wie an, gekündigt, den Tagelohn ab, fo dürste es zweifellos, wie vor zwei Jahren aus demselben Grunde, ju, einen allgemeinen Ausstand Ho men. Es gibt in Berlin etwa 209 Fuhrherren, die ungefähr S009 Kutscher beschäftigen. Die Organisalion der Kutscher umfaßt etwa 1009 Mitglieder, die der uhrherren 300; die Nichtorganisierten haben sich schon durch Zirkulare der Bewegung angeschlossen.
Die Schlefische Zeitung“ meldet, daß gestern vormittag die Bergarbeiter der Wildenstein segengrube; (vgl. Nr. 268 8. Bl) der Direktion die neuen Bedingungen überreicht kaben, unter denen sie die Arbeit wieder aufnehmen würden. Sie fordern u. a zehnstündige Arbeitszeit, Erhöhung der Löhne um hoo, eine fünf⸗ prozentige Teuerungszulage, Abschaffung der Sonntagsarbeiten oder Erböhung der Löhne für diese usw. Die Direktion gab bierauf die Erklärung ab, nicht eher wieder in Unterhandlungen eintreten zu wollen, bis die Aufnahme der Arbeit erfolgt sei. Sie lehne bis dahin die Forderungen ab. — Auf der kon solidierten „Giesche⸗
rube“ Hat fich der Ausstand ausgedehnt, sodaß die Eisen⸗
kahrberladungen eingestellt sind. Auf der Kleophasgrube“ sind pon der Bekegschaft nur 1200 Mann angefahren. — Mehrfach sst es auch zu Ausschreitungen gekommen. In den vom Ausstand betroffenen Ortschaften sind alle Schankwirtschaften geschlossen worden. In Janow kam es Montagabend zu Tätlichkeiten zwischen Aus— ständigen und Gendarmen. Ein Gendarm, der einen seiner Angreifer erschoffen und mehrere andere schwer gerwundet hatte, wurde schwer verletzt. Auf der Myskowitz grube sind heute, wie W. T. B.“ nach der ‚Schles. Ztg.“ meldet, von 800 Mann der Belegschaft nur 130 eingefahren; dagegen ist die Zahl der Ausständigen auf der Wilden stelnsegengrube“ etwas zurückgegangen. Von 2686 Mann der Belegschaft auf. den vier Schächten Grundmann“, Richt; Fofen?, ‚„Kaiser Wilbelm“ und Kronprinzenschacht“ fehlen nur 492 Mann. . .
Zum Ausstand der franjösischen Arsenalarbeiter (vgl. Nr. 269 d. Bl 5 meldet W. T. B.“, daß in Toulon gestern vor- mittag nur etwa hundert Arbeiter zur Arbeit erschienen waren. 7000 dortige Arsenalarbeiter haben den Beschluß gefaßt, im Ausstande zu verharren. Die AÄrfenalarbeiter in Brest und Lorient haben ebenfalls die Fortsetzung des Ausstandes beschlossen. In Brest, wo von 5606 Arbeitern nur 635 ausständig sind, ist es zu Ruhestörungen gekommen, wobei mit der Polize! Schüsse gewechselt wurden. Sonst sind Unordnungen nicht vorgekommen. Die Zahl der Ausftändigen beträgt 1150 auf 4500 Arbeiter in Lorient und 620 in Cherbourg.
Kunst und Wissenschaft.
J. A. Der Salon Cassirer lud am Sonntag ju der Vor⸗ besichtigung einer Ausstellung don Werken Max Liebermanns ein, Selgemälden, Pastellen und Zeichnungen. Die Arbeiten, die sich zum größten Teil in Privatbesitz befinden, sind alle in den letzten fünf Fahren entstanden und in der Mehrjahl von den Sezessionsausstellungen her schon bekannt. Was die Ausstellung wichtig und interessant macht, sst neben den neuen Arbeiten des Künstlers, die sie enthält, die Zu⸗ sammenstellung einer so großen Zahl von Bildern aus seiner letzten Schaffensperiode. Liebermann hat im Laufe seines Lebens elne Fülle von Wandlungen durchgemacht, wie jeder be⸗ deutend? Känstler, der bej, dem einmal Erreichten, nicht stehen bleibt, fondern sich in fortwährender Weiter und Vorwärtsentwicklung befindet. Man kann seine Werke sehr deutlich nach den verschiedenen Zeitpunkten, in denen sie entslanden sind, unterscheiden, nicht nach Wert oder Unwert, sondern nach den besonderen Zielen, die dem Küänstler in den wechfelnden Epochen seines Lebens vorschwebten. Bei aller Ungleichartigkest stehen solche Arbeiten oft durchaus ebenbürtig nebeneinander und, indem man das Neue, das der Künstler sich in den letzten angeeignet hat, bewundert, bedauert man wohl zugleich, daß er das Alte, das in seiner Art trefflich war, wie ein Kleid abgestreift hat.
Die hier ausgestellten Bilder gehören innerlich wohl zum größten Teil zufammen, zeigen ein stetes Fortschreiten nach dem Weichen, Malerischen hin, ohne daß Kraft und Frische darunter leiden. Im Gegentesl scheint der Pinselstrich immer saftiger und voller zu werden und erzähll Von einer virkuofen Beherrschung der Zeichnung und aller technischen Mittel. Nur von den Porträts gilt das Gesagte nicht. In ihnen ist die Farbengebung merkwürdig trocken, fast ein wenig Dürr. Das Hauptgewicht ist hier auf die Zeichnung, auf das charakteristische Herausbringen der lebens vollen Persönlichkeit gelegt. Das Pamenborkrät und die Studie zum Bildnis des Geheimrats Bode sntereffieren am meisten. Unter den anderen Arbeiten liegen die Pferdebilder am weitesten zurück, gehören einer Kemlich über. wundenen Periode an. Der Genuß dieser Bilper ist nicht gan; un getrüßt, da die auffallenden Fehler in der Zeichnung das Auge zu hr stören. Den Künftler hat hier vor allem die Fühle malerischer Reize gelockt, die Kraft, mit der jede Farbe vor dem Meer erscheint, der Reichtum an Tönen in Wellen und Himmel, die Weichheit und Frische Ser Luft. Sein Auge sieht all, diese feinsten Nuancen und er weiß sie wunderbar eindrin lich wiederzugeben. Seine jüngsten Bilder, in denen das rinzip malerischer Weichheit auf die Höhe geführt scheint, stammen aus Amsterdam und Noordwyk. Brest, voll fetzt er seine tiefen, weichen Töne hin, dem Auge in der
Nähe oft ein Gewirr von dicken Pinselstrichen, leuchtend und klar in der Entfernung. Zarter sind die Bilder aus Noordwyk, wundervoll jueinander gestimmt die Farben der roten Dächer zu dem Gelb des Strandes oder das grüngestrichene Bretterhaus zu der graugelben, unbeweglichen See. Eine Anzahl von Pastell⸗ und Kohlenzeichnungen, in denen leviglich malerische Wirkungen angestrebt sind, vervoll⸗ ständigen die Ausstellung. Konrad von Kardorff und Kurt Tuch aug Leipfiig hahen in den vorderen Sälen kleinere Sammlungen ausgestellt. Beide haben eine etwas derbe, aber kraftvolle Technik, ein frisches Auge, das selb⸗ ständig sieht, und in den Landschaften ein starkes, gesundes Enpfinden. Diese guten Eigenschaften lassen das mancherlei Uaausgeglichene, det shren Ärbeiten noch anhaftet, besser ertragen. Georg Kol he hat eine recht individuell behandelte Frauenbüste gesandt, von Rodin ist der erfte Originaleniwurf zum Vietor Hugo⸗Denkmal ausgestellt, in dem der Meister eine ganz lyrische Empfindungswelt plastisch zu ge⸗ stalten sucht. Im Easperschen Kunstsalon ist die erste der beiden Winter ausstellungen eröffnet. Der Gesamtcharakter dieser Ausstellungen ift bekannt, es genügt, die einzelnen Arbeiten näher zu betrachten. Im Anschluß an die Liebermann. Ausstellung sci zunächst sein hier aus 3 öltereß Werk „Feldarbeiter! genannt. Es liegt vielleicht oder fünfzehn Jahre zurück, hat die zarten, silbergrauen . dem Känstler in jener Zeit eigen waren, und einen schönen, dunstigwelchen Schmel; affaelli ist mit mehreren seiner geist—⸗ reichen, in der Farbe trockenen Pastellblätter vertreten. Von Honors Daumier ist die eine Fassung seines Bildes . Wäschrrin zu sehen, trotz des kleinen Formats gigantisch in der machtvol! r ihigen Bewegung. Von Daubigny interessiert ein kleines Frühlings bild aus feiner frühen Zeit, von Fautin-Latour ein prachtvoll lebendiges Porträt. Forot ist mit zwei kleinen, feinen Bildern verteeten, Pissarro mit einer Arbeit aus seiner letzten Zeit, b. Facqcue, der jetzt einen für ihn zu spät kommenten Ruhm gewinnt, mit einer Aller mit Schafen, k Baumschlag auffällt. Unter den anderen Ar erwähnen, das Stilleben von Hugues de Bear mont mit den' schönen, tiefen Tönen und der Klarheit der Raum⸗ verhältnifff, Monticelli mit seinem reichfarbigen Blumenstück gegen den dunklen Hintergrund, und die Engländerin B. How mit ihrem trefflichen Bild von Mutter und Kind.
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Verkehrsanftalten.
Die Königliche Eisenbahndirektion in Breslau teilt mit; Wegen Ueberfüllung des österreichischen Transtezollmagazins in Tetschen sind Sendungen für die Stationen der 5sterreichischen Sũd⸗ bahn nicht zu übernebmen, rollende Sendungen sind anzuhalten. Die Kalser Ferdinands Nordbahn verweigert infolge der Einsch änkung der Güterannahme durch die Südbahn die Uebernahme von Eil⸗ und Frachtgut, mit Ausnahme lebender Tiere und leicht verderbender Güter für die Südbahn und darüber hinaus. Rollendes Gut ist anzubalten und zur Verfügung zu stellen. Die Annahme von Holjsendungen für die Wiener⸗Staats Essenbahn ⸗Gesellschaft ist gleichfalls einzustellen. Die Böhmische Nordbahn verweigert in Bodenbach die Annahme von Frachtgütern mit der Aufschrift Prag, RBöhmische Nordbahn; ferner der zur Umkartierung nach Prag, Kaiser⸗ lich Königliche Staatsbahn abgefertigten Güter und aller Sendungen, die nach den Teitungevorschriften über Bakor Prag, Kaiserlich Königliche Staatsbahn, und weiter zu befördern sind.
Die Königliche Eisenbahndirektion in Kattowitz teilt unter dem gestrigen Datum mit: noch stockt jeder Eisenbahnverkehr mit Rußland.
Nach einer amtlichen Meldung aus Bromberg ist der Güterverkehr über Grajewo mit folgenden Bahnen eröffnet: Südweslbahnen, einschließlich der Stationen Kiew und Ddessa, Peters⸗ burg — Warschauer, Libau — Romnyer, Moskau = Kasaner, Mor kau — Jaroslaw — Archangelsker, Morykau— Windau —Rybmsker, Nischni⸗ Rowgoroder, Muromer, Sysran — Wjasmoer, Riga — Oreler, aus⸗ genommen Dwinsk— Riga und Riga= Murawjewo, südlichen Zufuhr⸗ bahnen über Kalinowka und Strecke Berditschew Schitomir, Wladi⸗ kawkaer, Nikolaer und Smara — Slatouster. Der Güterverkebr über Wirbalten ist mit nachstebenden Bahnen röff net; mit der Petersburg Warschauer, Libau= Romnver, Riga — Oreler ausschließlich der Strecken Bwin sk — Riga und Murawjewo Riga, mit der Windau — HRybineker, Nikolger, Moskau == Brester mit saͤmtlichen Stationen, mit der Poljeßjescher, Moskau = Kiew — Weronescher einschließlich der Streck Kiew — Poltawa, mit der Charkow — Nikolajewer, Spysran — Wiasmaer, Moskau — Kureker, Nischni⸗Nowgoroder, Muromer, Moskau⸗ Jaroslaw — Archangelsker, Moskau = Windau — Rybinsker Strecke.
Von gestern ab ist auch der Illowo und Illowo— Mlawa Ort folche Güter nach Mlawa Ort sind anzunehmen, die in der Adresse die Firmen der Spediteure Alter, Makowtki oder Hinze, Mlawa mit der Bestimmungsstation Mlawa tragen. Transitgüter über Mlawa fowie Güter für Kommerzielle Agentur sind nicht an⸗ zunehmen.
Güterverkehr Mlawg — wieder aufgenommen. Nur
Die deutsche Flagge im Schiffsverkehr von Kobe.
Zu den bedeutenderen ostasiatischen Häfen, die insbesondere auch für dle deutsche Schiffahrt von Wichtigkeit sind, gehört Kobe. Der Platz ist Anlaufhafen sowah] der ostastatischen Frachtdampferlinie wie zweier ostasiatischer Küstenlinien der Hamburg / Amerika · Linie, und auch die Reichspostdampferlinie des Norddeutschen Lloyds geht über Kobe. Der Anteil der deuischen Flagge am Schiff sverkehr Kobes ist info ge⸗ dessen nicht unbedeutend. Nach einer Statistik, die das amerikanische Schiffahrteblatt, Shipping illustrated dem Bericht des in Kobe weilen den ntrikanischen Handelsbevollmächtigten entnimmt, waren von den 1560 Schiffen mit 3 355 000 Reg⸗Tons, die im vergangenen Jahre im eingehenden Seeschiffs verkehr Kobes angeschrieben wurden, 202 Schsffe mit einer Tonnage von 527 309 Reg. Tons oder etwa I6 o/ des gesamten einkommenden Verkehrs deutscher Nationalität. Der Anteil der deutschen Rlagge wurde nur von dem Englands über⸗ troffen, das mit 603 Schiffen von 1 669 000 Reg. Tons, also nahezu 50 6 die Führung hat. Die Vereinigten Staaten pon Amerika waren mit 7 Schiffen von 391 000 Reg. Tons, die Japaner mit 375 Schiffen von 353 000 Reg. Tons beteiligt.
Heft 5 (Jahrgang 19665) des Archivs für Eisenbghn⸗ wesen“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Julius Springer Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Die finanzielle Behandlung der Wasserstraßen (von Schumacher) Russische Fisenbahnpolitst 1831 - 1503 won Matthesiut, Fortsetzung: J. Abschnitt, 1851 —= 15886, fünftes Kapitel: Reformpläne und Reformversuche hinsichtlich der Verfassung und Verwaltung der Eisen bahnen Einfluß der Tätigkeit der Baranowschen Untersuchungẽ kommission 1881 — 1886, fechstes Kapitel: Die Unterfuchungskommission des Grafen Baranow käbet ihre Arbesten, das allgemeine rüssfiche Gisen bahngeseß, der Eifenbahnrat, siebentes Kapitel: Endergebnisse des ersten Abschnittes, die ruffischen Eisenbahnen im Jahre 1856); die Entwicklung der Ballanbahnen vom Jahre 1592 big zum Jahre 1904 unter Berücksichtigung der rumänischen Staatsbahnen (von Meinhard); die Fisenbahnen Veutschlands, Englands und Frankreichs in den Jahren 1900 bis 1302; die Eisenbahnen der Schweiz im Jahre 1903; die Gotthardbahn im Jahre 1904; die Eisenbahnen im Königreich der Niederlande im Jahre 1903; die belgischen Eisenbahnen in den Jahren 1955 7 und 1963; die Eisenbahnen in Frankreich im Jahre 1902; Un⸗ fälle auf den französischen Eisenbahken in den Jahren 1901 und 1902, die Cifenbahnen in Norwegen im Jahre 190351904; die Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Amerika in den Jahren 19011902 und
190771503. — Kleine Mitteilungen: Die Wirkungen der