1905 / 277 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

der Schwester Beatrix“ zu verleihen wußte, gewünscht hätte, den Anforderungen der Bühne anzupassen. In den zwei ersten Akten geht wenig vor, erst der dritte in der Kapelle bringt etwas wie Spannung und dramatische Steigerung hervor. Diesem Umstand mußte auch der Komponist Rechnung tragen, daher entbehrt auch k 6 Musik des dramatischen Schwunges, sie ist vielmehr lyrischer atur und fast lediglich auf die Erzeugung der Stimmung bedacht. Etwas bewegter ist sie nur bei der eröffnenden Volksszene des ersten und bei den Gaukelkünsten des letzten Akts, in den auch ein charakteristischer Volkstanz geschickt eingewoben ist. Der jweite Akt, in dem die verschiedenen Kuͤnstler ihre Kunst als die höchste preisen, bringt nur Zustandsschilderung und ist musikalisch dementsprechend in ruhig fließenden Linien gehalten. Der Orchestersatz ist vorwiegend homophon, sodaß das Werk im ganzen von einer gewissen Ein- förmigkeit nicht freizusprechen ist. ie Aufführung, bei der der ungeheuere, auf sie verwandte Fleiß nicht unterschätzt werden darf, traf, so gut sie im allgemeinen war, nicht in allen Teilen den rechten Ton. Der einleitende Chor war in Ge⸗ sang und Bewegung zu unruhig gehalten, auch das Orchester unter Herrn Cassirers Leitung drängte sich zuweilen ungebũhr. lich hervor. Der Titelpartie war außerdem der Tenorist Spielmann gesanglich nicht gewachsen, d. h, seine Art zu singen paßte für den Stil des Werkes durchaus nicht. Zarterer Wirkungen scheint sein Organ nicht fähig zu sein, und bei größerer Kraftentfal« tung stört ein unruhiges ien des Tons. arstellerisch bot er dagegen freilich zuweilen Hervorragendes. Bruders Küchenmeister durch den sonst hochgeschätzten Herrn Mantler, der sich umsonst bemühte, sie humoristisch zu gestalten, er— wies sich als Fehlgriff. Die anderen Darsteller der Mönche waren sämtlich mit schänen Stimmen begabt, vor allem Herr Egsnieff, der den . sang. Wundervoll waren die Dekorationen aller drei Akte; besonders schön und poetisch war das Marienwunder am Schluß veranschaulicht. Der Erfolg war, obwohl stellenweise starker Beifall erscholl, nicht so lebhaft, daß man an eine längere Lebengdauer dieser Massenetschen Oper glauben könnte.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, Carmen“ von Bizet mit Fräulein Destinn in der Titelrolle wieder⸗ holt; den Don Joss singt Herr Philipp, die Micasla Frau Herzog, den Gecamillo Herr Hoffmann. Im Ballett des VI. Aufzuges tanzt Fräulein Dell Gra.

Dietrich Eckarts romantische Komödie „Der Froschkönig“, die morgen im Königlichen Schauspielhause aufgeführt wird, wird an diesem Abend auch in Leipzig, Nürnberg und London zum ersten Male gegeben. Wegen eines kontraktlichen Urlaubs, den Dr. Pohl am , antritt, können die nächsten Wieder⸗ holungen bon Oskar Blumenthals Lustspiel ‚Der Schwur der Treue“ erst am Sonnabend, den 2. Dezember, und am Sonntag, den 3. De⸗ zember, stattfinden.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 24. November 1905.

Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrigen Sitz ung mit dem Antrag der Stadtvp. Dr. Arons und Genossen: Ben Magistrat um eine Vorlage zu ersuchen des Inhalts, daß denjenigen Personen, welche den Unterstützunaswohnsitz in Berlin besitzen, das Recht eingeräumt werde, für sich und ihre Familienangehörigen im Falle der Erkrankung unentgeltliche Aufnahme in ein Krankenhaus zu verlangen. Für den Antrag, der dem Vorschlage des vor— beratenden Ausschusses gemäß abgelehnt wurde, . die Stadtpv. Stadthagen, Dr. Preuß und Dr. Bernstein gegen ibn die Stadtvv. Dr. Bütow, Dr. Langerhans und Caäͤssel⸗ Ein zweiter, von den Stadtvv. Deutsch und Genossen gestellter Antrag, dahin gehend, die Gewährung von Notstands zul agen an städtische Unterbeamte und Arbeiter in Erwägung zu ehen, wurde einem Ausschuß zur wohlwollenden Berück— sichtigung überwiesen. Auch eine Vorlage des Magistrats, betreffend die Cinrichtung einer zentralen Meldestelle in Verbindung mit dem städtischen Fernsprechamt, wurde zuletzt nach langerer Debatte, in der der sozialdemokratische Stadtv. Dr. Weil die jeßzigen Zustände auf dem Gebiet des Rettungswesens kritisierte, einem Ausschuß über— wtesen. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Im überfüllten großen Saale des Architektenhauses fand gestern der erste Vortragsabend des deutschen Schriftstel lerinnen« bundes statt. Das Programm war nicht gerade geschickt zusammen. gestellt. Von vier Damen, die sich als Romanschriftstellerinnen einen Namen gemacht haben, wurden Bruchstücke aus größeren Werken oder Skizzen vorgelesen, die für das Können der Verfasserinnen keinen

Auch die Besetzung des

weniger eigneten als zum gelesen werden, oder die nicht wertvoll genug waren, als daß sie hätten dauernd fesseln und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen können. Zunächst trug Jeanne Robert ein Kapitel aus Helene Böhlasaus Ratsmädelgeschichten. vor. Der Abschnitt enthält eine feingezeichnete, gemütvolle Charakteristik, die den Leser jweifellos erfreuen wird; vorgelesen schien sie ins Breite zu fließen, obwohl der Vortrag einwandsfrei war. Gabriele Reuter brachte selbst eine Sküjje Mabels Erlebnis“ zu Gehör. das kleine, harmlos verlaufende Abenteuer eines oberflaͤchlichen Salon⸗ dämchens, das mit gutem Humor erzäblt ist. Dann las EClinor Hohenstein eine Skizze von Klara Viebig „Das Kind und das Venn“. Diese Skijze war von denen, die der Abend bot, wobl die kraftvollste. Im Grunde aber war die Charakteristik des kleinen Bauernjungen unwahr; statt eines kränklichen Bauernjungen hat die Verfasserin ein nerböses Stadtkind gezeichnet und es in bäuerische Umgebung versetzt. Im übrigen war in der Skizze manch Wertvolles an Beobachtung und Zeichnung. Am wenigsten Eindruck hinterließen zwei Skizzen von Hans von Kahlenberg, die von der Verfasserin selbst vorgetragen wurden; der Vortrag trug nicht dazu bei, ihren Eindruck zu erhöhen; sie waren aber auch sonst literarisch ziemlich wertlos.

Für das am 1. Dezember im 6 Königlichen Oyern— theater stattfindende St. Niklasfest' des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz stehen r, . Ueber⸗ raschungen in Aussicht. Das Tanzvosm „Was sich der Wald erjählt“ wird in wechselreichen, farbenprächtigen Bildern Szenen aus dem deutschen Walde im Charakter der verschiedenen Jahrhunderte bringen. Mehr als 309 Damen und Herren der Gesellschaft wirken darin mit. Die dekorative Ausstattung hat der Maschineriedirektor Brandt vom Königlichen Opernhause übernommen. In den Nebensälen und im Tunnel finden humoristische Darbietungen statt. Dem Charakter des Festes entsprechend, ist für die Besucher Balltoilette vorgeschrieben. Billette sind im Warenhause A. Wertheim (Leipriger Straße 132 1365), bei Paul Wesenberg (Friedrichstraße 94 a) sowie im Vereinzbureau (Dessauer Straße 14, von 8 1 und 4 7 Uhr) zu haben.

In dem am 2. Dezember er in der Phil harm onie stattfindenden Winterfest der Berliner Rettungsgesellschaft wird Sieg— fried Wagner ⸗Bayreuth persönlich jum ersten Male in Berlin die Ouvertüre seiner im Oktober in Hamburg aufgefübrten Oper Bruder Lustig“' dirigieren. Ferner werden, außer den schon früher bekannt gegebenen Künstlern, der Pariser Flötist Emilio Puyans und der Tenor Bernhard Ahlbeck-Berlin im Konzertteil mitwirken. Billette fig . in der Zentrale der Rettungsgesellschaft (Ziegelstraße 10/11) ju haben.

Einem Bericht des stellvertretenden Vizegouverneurs von Ponape über seine Besichtigung der vom Taifun beimgesuchten Gebiete der Karolinenin seln entnimmt das Deutsche Kolonialblatt die folgenden Mitteilungen: Am 16. Juli traf S. M. Schiff Seeadler in Ponape ein. Das Kriegsschiff, dessen Kommandant, Korvettenkapitän Puttfarcken, bereitwilligst jede mögliche Hilfe leistete, hat sich sowohl die Regierung, als auch die Jaluitgesellschaft zu großem Dank verpflichtet. Erwähnt sei hier vor allem, daß es ibm gelungen ist, den gestrandeten Mofor— schoner Diana“ abzuschleppen, was der Postdampfer Germania“ bergeblich versucht hatte. Die Diana“ wird nunmehr in einigen Wochen wieder seetüchtig und dann ein wertvoller Ersatz für den in⸗ zwischen verlorenen Schoner Neptun“ sein. Das ist von um so größerer Bedeutung, als das Goupernementefahrjeug Ponape“ nach Bongkong ins Dod geschickt werden muß. Am 21. v. M. verließ ich an Bord M. S. Seeadler Ponape zwecks Besichtigung der vom Taifun verwüsteten Ostinseln. Ngatik wurde auf dem Wege dahin angelaufen; es zeigte sich, daß diese Gruppe nicht beschädigt worden ist. Kuseie hat weit weniger als Ponape gelitten; die Eingeborenen haben reichlich Nahrung. Der Oberhäuptling war deshalb mit der beabsichtigten Ueberführung von Pingelap. Leuten durchaus einverstanden. In Kuseie hielt ich mich vom 25. des vorigen bis J. d. M. auf, während S. M. S. Seeadler nach Jaluit ging. Neben der Mission, die eine Verlegung ihrer Stasion nach den Marschall⸗ bzw. Gilbert Inseln plant, besuchte ich insbesondere die fleißig bearbelteten Pflanzungen Melanders. Die Insel Löllz hat während des Taifuns ein Erdbeben gehabt; auf zwei kurje Stöße folgte eine weitere leichte, 5 bis 19 Minuten anhaltende Er— schütterung. Am Hafenstrande der Insel ist als Folge davon das Korallenriff auf eine Länge von etwa 5. bis 60 Fuß und eine Breite von etwa 10 Fuß etwa 5 Fuß gesunken. In Pingelap ist über ein Drittel, in Mokil wohl die Hälfte der Kokospalmen zerstört. Während deg zweistündigen Aufenthalts auf erstgenannter Insel, an deren Bewohner ich eine Tonne Reis verabfolgte, haben sich 67 Leute zur Uebersiedelung nach Seipan und zur so— fortigen Mitfahrt bestimmen laffen; fie sind von S. M. S. Seeadler vorgestern nach Seipan weiterbefördert worden.

Weitere zeigten sich geneigt, bei meiner

Pingelap · Leute

die von einer n, . am meisten bedrohte Gruppe die Gefahr beseitigt zu seln. Den Mokil. Leuten ließ ich ebenfalls eine Unter. y, zuteil werden, bestehend aus einer 6 Menge Reit und Mehl. Drei Pingelap Leute, die beim Flschen am 7. v. M. ver- trieben worden waren, wurden hier vorgefunden; der Strom hatte sie Ker am e, ,. Morgen nach Mokil gebracht. In Ponape nd bislang Anzeichen fur eine Hungergnot noch nicht hervor— etreten. Die Nachfrage nach Reiz, mit dem nur die egierun ö. hinreichend versehen bat, und nach Hartbrot ist . ohne daß die natürlichen Hilfgquellen erschöpft wären, leb⸗ hafter als früher; es sind deshalb gelegentlich der Anwesenheit des Gouverneurs an Firmen und Missionen mehrere Tonnen Reis abgegeben, des ferneren ihnen weitere Vorräte in Aussicht gestellt worden, die von Herbertshöhe bei der Reise des Seestern ! nach Jap zum Postdampfer befördert werden sollen. Für die Regierun treffen mit dem Dampfer aus Hongkong 30 t Reis ein; zudem wir die ‚Ponape“ soweit Raum vorhanden bis zu 46 t Reis mit⸗ bringen. In gesundheitlicher Beziehung ist zu bemerken, daß Dysenterie vereinzelt auftritt.

Wie bereits anderweitig gemeldet, sind von dem Taifun auch die Gruppen von Murilo, Nomuin und Olol verwüstet worden. Die Verluste an Menschenleben sind leider sehr betrãchtlich. Bel nächster Gelegenheit werden auch dorthin Nahrungsmittel gebracht werden. Ueber den auf diesen Inselgruppen vom Taifun an— gerichteten Schaden berichtet der Führer des Dampferz Carl und Ella“: Der Taifun sing in den , ,. am 21. April, Abends 6 Uhr, an zu wehen. Die Inseln Murilo, Ruo und Fauanu sind teilweise bernichtet. Fauanu habe ich besucht. Die Suͤd⸗ und Südostseite der Insel hat schwer gelitten. Die Stationshäuser der Gesellschaft sind umgeweht und das Land, worauf dieselben standen, ist weggewaschen. Der Händler Margan ist dreimal in seinem Boot nach Truk gefahren und hat von dort für die Leute Maar geholt. Trinkwasser ist nicht vorhanden. Nomuin ist total vernichtet. Die See ist über die Insel gegangen und hat alles weggerissen. 1 Frau und 1 Mädchen sind während des Taifuns umgekommen. Die Leichen wurden 12 Tage später auf der Insel gefunden. Ich traf noch 16 Männer und 22 Frauen und Kinder an. Diese waren ausgehungert. Ich [3 ihnen 1 tin Hart- brot. 19 Nomuinleute sind in Murilo, 9 in Fauanu, der Rest ist in Truk, Masitu, Sabu und Forna. Die noch übriggebliebenen beabsichtigen mit erster Gelegenheit nach Truk zu gehen. Messer, Aexte usw. sind verloren gegangen, die Leute können keine Kanus bauen. 3 Truk. und 2 Nomuinkanus, welche von Truk nach Nomuin segeln wollten, um die noch dort befindlichen Leute abzuholen, sind verschollen (wahrscheinlich in jedem Kanu 5 Mann). Der Missionar Snelling ist ebenfalls mit 17 Mann verschollen. Er hat Ende März oder Anfang April Piherar verlassen, um nach Truk zu segeln. Seitdem ist nichts von ihm gehört worden. Der Taifun hat die Insel Olol am schwersten getroffen. Er fing am 22. April Morgens 5 Uhr an ju wehen. Die Ser ing über die ganze Insel und zerstörte sämtliche Häuser. Vor dem Taifun waren ungefähr 13. bis 15000 tragende Kokospalmen, jetzt sind kaum 1000 auf der Insel. Die jungen Bäume sind umgeweht, haben sich aber teilweise wieder erholt. Die Brotfruchtbäume sind alle zerbrochen, die stehen gebliebenen Stämme schlagen wieder aus. Tarro ist verdorben, Menschen sind nicht umgekommen. 2 Mann sind leicht durch Dachplatsen berletzt. Alle Haustiere sind verloren. Mit dem Missionar Snelling find 3 Männer, 2 Frauen und 1 Kind von Olol verloren gegangen. Piherar ist zerstört, Onari, Ono und Mager baben nicht gelitten. Die Piherarleute sind nach Mager gegangen.

Monteleone, 23. November. (W. T. B.) Ihre Majestäten der König und die Königin von Italien besuch ten heute eine große Anzahl der durch das Erdbeben am meisten ge— schädigten Ortschaften des Arrondissements Monteleone und wurden überall von der Bevölkerung mit Begeisterung begrüßt.

Charleroi, 23. November. (W. T B) In der Grube Gauffre“ bei Chatelineau wurden heute nachmittag drei Bergleute durch einen Gesteinsturz getötet.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

St. Petersburg, 24. November. (Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“) General Grigoriew, der bisher dem Kommandierenden des Militärbezirks Odessa attachiert war, ist zum Stadthauptmann von Odefsa

ernannt worden.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 24. November

Dentsches Reich. Auswärtiger Handel des deutschen Zollgebiets mit Getreide und Mehl.

Bearbeitet im Kaiserlichen Statistischen Amt. 1) Ein und Ausfuhr nach Erntejahren, beginnend mit 1. August.

1905.

2

Gesamteinfuhr

Davon sofort verzollt oder zollfrei

Gesamtausfuhr

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

1. August

1. August

1. August

1. August

1909

1300

1803 1905 104

1903 1904

1903

1

bis 15. November

bis 15. November

bis 15. November

bis 15. November

1905 1904

186035 1905 1904

1803

rechten Maßstab boten, die sich teils ihrer Länge wegen zum Vorlefen

nächsten Anwesenheit nach Kuseie mitjugehen. Damit scheint mir für

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern. haus. 252. Abonnementsvorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bijet. Tert von * Meilhac und Ludovic Halsvy, nach einer lovelle des Prosper Merimse. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Muck. Regie: Herr Reaisseur Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schauspiel haus 176. Abonnementsvorstellung. Zum ersten Male: Der Froschkönig. Romankfische Komödie in 3 Aufsügen von Dietrich Eckart. Regie: Herr Oberregisseur Grube. Anfang 77 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 253. Abonnemente borstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 3 Akten von Christoph Willibald Ritter von Gluck. Text nach dem Französischen des Moline. Anfang 77 Ühr.

Schauspielhaus. 177. Abonnementsvorftellung. Maria Magdalene. Bürgerliches Trauerspiel in 3 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Anfang 77 Ubr.

Neues Operntheater. 0. Vorstellung. Fauft bon Wolfgang von Goethe. Der Tragödie erster Teil. Die zur Handlung gehörende usik von Anton Fürsten Radziwill und Peter FJoseph von Lindpaintner. Anfang 7 Uhr. SPBer Billett⸗ borverkauf hierzu findet an der Tageskasse des König— lichen Schauspielhauses gegen Zahlung eines Auf⸗ geldes von 50 für jeden Sitz latz statt.

Denutsches Thegter. Sonnabend: Der gauf⸗ mann von Venedig.

Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags: Kabale und Liebe. Abends: Zum ersten Male: Anne Marie. Vorher: Der Geigenmacher von Cremona.

Sonntag: Hamlet.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Zum ersten Male: Zwischenspiel. Komödie i 3 e, , e, , . ;

onntag, Aben r: Zwischenspiel.

Montag, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Schillertheater. O. (Wallnertheater. ) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hofgunst. Lustspiel in 4 Aufzügen von Thilo von e

Sonntag, Abends 8 Uhr: Nora.

N. (Friedrich Wilbelmstädtisches Theater ) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfenftreich. Drama in 4 Aufjügen von Franz Adam Beperlein.

Sonntag, Abends Uhr: Gyges und sein Ring.

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 25 Uhr: Bei kleinen Preisen: Kriemhilds Rache. „Abends 75 Uhr: Gastspiel von Yvonne de Tréville. Der Barbier von Sevilla.

Sonntag, Abends 77 Ubr: Die Zauberflöte.

Montag: Der Bettelstudent.

Dienstag (9. Vorstellung im Dienstagsabonne—⸗ ment): Zweites Gastspiel von Yvonne de Tichille. Lucia von Lammermoor.

Mittwoch: Der Waffenschmied.

Komische -Oper. Sonnabend: Der Gaukler unserer lieben Frau.

Nenes Theater. Sonnabend: Ein Sommer—

nachtstraum. Anfang 71 Uhr. Sonntag und folgende Tage: Ein Sommer⸗ nachts traum.

Lustspielhans. (Friedrichstrahe 236) Sonn- abend: Die heilige Sache. *

Residenztheater. Direktion: Richard Alexander) Sonnabend. Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Luft⸗ spiel in 3 Akten von Leon Tanrof und 6 Chancel. Deutsch von Wilhelm Thal.

Sonntag, Abends 8 Uhr: Denise.

Montag und folgende Tage: Der Prinzgemahl.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72773) Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend, Nach=

mittags 4 Uhr: Kindervorstellung. Häusel und Gretel. Abends 8 Uhr: Bis früh um Fünfe Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschitz. Musik von Paul Tincke.

Sonntag, Abends 77 Uhr: Trilby. Vorher: Palmarum.

Zentraltheater. Sonnabend, Nachmlttags

35 Uhr: Minna von Barnhelm. Dargestellt dom Löwe⸗Ensemble. (Schülerinnen zahlen auf allen ,. 60 9.) Abends 8 Uhr: Musette. perette in 3 Akten von Ferrier. In freier deutscher Bearbeitung von Benno Jakobsohn. Gesangsterte von Hans Brennert. Mustt von Henri Herblav. Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Großes Konzert unier Mitwirkung des Kammer- sängers Weiner Alberti. Abends 77 Uhr: Die Glocken von Corueville. (Mit Mia Werber)

Trianonthenter. (Georgenstraße, nahe Bahnhof 1 5 Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der letzte

roubadour. Lustsylel in 3 Akten von Fred Sréfac und Pierre Veber. Deutsch von Alfred Balm.

Sonntag, Abends 8 Uhr: Das Ende der Liebe.

Konzerte.

Singahademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Tonzert von Hertha Dehmlom und Bruno Dinze⸗ Reinhold mit dem Philharmonischen Orchester unter gefälliger Leitung von Professor Georg Schumann.

Philharmonie, Oberlichtsaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Desider Szants.

Beethonen. Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: HII. Liederabend von Ludwig Wüllner.

Känigliche Hochschule für Mustk, Theater

saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert v Sedwig Zimmer (Gesang). 6 .

Ersten Beilage.)

MHanritzin de LThiers. Ferner: Neu! Los aeirolos, Personen, spanische Truppe. Neu: Vier indische Fakire. Neu: Miß Texas Hattie. Die beliebte jugendliche Schulreiterin Fräulein Dora Schu⸗ mann. Sämtliche Spezialitäten und Direktor Albert Schumanns neueste Schul⸗ und Frei⸗ heite dreffuren. Außerdem: Die Sportpantomime: Der Tag des Englischen Derby.

= · ·· / , , ee n e , e , m.

Familiennachrichten.

Vęrlobt; Frl Ehrentraut von Klitzing mit Hrn. Leutnant Asmus von Weiher (Berlin). Verw.

Fr,. Landrat Thea von. Weiher, geb. Wessphal, mit Hin. Rittmelster Gustav Srafen von Schwerin (Stolp i. Po'KM-— Frankfurt a. M..

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Professor Dr. Ernst bon Halle (Grunewald). Hrn. Rittmeister Ewald von Hennig (GSraudenz). Hrn. Regierungs- assessor Dr. Wolfgang Steyhany (Breslau).

Gestorben: Hr. Geheimer Kommerzienrat Ernst Wolfgang Hubner (Halle a. S.). Hr. Dr. jur. Volkmar ven Wurmb (Wiesbaden). Hr. Re⸗ gierungsprãsident g. D. Dr. jur. Karl von Arnim i . . 2 8363 ere n, Hrn. Regierungsrat von es Sohn ngs⸗

Dittlof (Allenstein).

Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Schol;) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verl Anstalt Berlin SM., i renn? Mar

Acht Beilagen seinschließlich Boͤrsen · Bellage).

dz 100 kg

Mais Veizenmehl Roggenmehl

2) Mehlausfuhr.

8 918709 2596 452 4229 889 6 702 285 2 689 872

54 196 6 015

860635

h 918 856

1989 645

3 252 468 52672124

ͤ 2104330

95 345 52 075 6125 6 009

5 9002 205 944753 1103128 41169477 2213136 57 388 5018

1229 41 13755295 hob Js7 1895 55 155 537 236 635 154 415

1941 797 1034213 1135 65) 65635 si 1185 633 455135 5s J 1415533 2 635 37 133 el

2355 bio

S4 O36 56858 363 429

h19774 1325270 431999 131765 471

202 408 354 180

482 010 578 558 121 6597 S0 385 208 246 672 265 502

1

1165 643 779 809 4360 3852 219 3385 83 447 105 856 320 577

2) Einfuhr in den freien Verkehr nach Berzollung.

561709 762 915 226 330 195 198 287 77594 213 924

Verkehr

Aus dem freien P

Gegen Zoll nachlaß

ͤ

Gattu 6 1. August

1. August

Ausbeuteklasse

1905 180 1803 1905 180 1903

bis 15. November bis 15. November

1805 1804 1903 1805 190 180

Gesamte verjollte Menge *)

]

Davon verzollt

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

bei der Einfuhr von im Ver Niederlagen, Freibezirken usw.] (M

edelungsverkehr ühlenlager)

1. August

1. August 1

August

1905

1. August P 18699 1805

1505 1904 16035

1905 1904 1905 1905

1904 1903

bis 15. November

bis 15. November

Fig 15. Nodember

1905

180 3 105 190

bis 15. November 1903

1905 1804 1805 1805

1904 1903

dz

dz 100 Eg

Wei enmehl: 1. Klasse e , 2. Klasse (über 360-70 3 3. Klasse * 70 -= 75 oso

111889 6335 36758 37763 S323 1054

174773 8305 35367 22074 dõ07 418

4. Klafse . - 70 )... d. Klasse (1-75 o)... Hartweizenmehl )...

Roggenmehl: 1. Klafse (1 - 60 0)... 2. Klasse . 60 -= 65 0so) X. ie. 1 = 65 0,60) ... 48735 Roggenschrotmehl ) . 53674 ) Besonders festgesetzt.

149790 192621

13250

13117

. r

Warengattung

33437 3715 1967 28567 13

122108 15515 75535 152355 65086 55 15

100 kg

3081 10 600

14 4366 47 231 448655

8635 2 167 38235 2 657 1 355. 23 657 56 163

ais Weijenmehl .. Roggenmehl ..

8 007 312 2356 338 3 664 127 6213 098 2442 668 36779 119

5 921713 1272732 1191820 47776296 2567 072

43 3835

6 gls 866 5 ooꝛ 208 a ga 707 1 959 545 944 755 1 435 652 ol S3 3 23533 4655 1165 135 1 135 535 13 1563 3 sis 133 4165 37. 3 5536 357

411250 277

36 245

277 119

t) Roh verjollte Mengen sind hier mit ihrem Reingewicht nachgewiesen.

4) Niederlageverkehr.

2 104 330 2213 136 2 525 549 66 337 ö. 64

gis M4 1264 803 3788 ö, gos gs 533 Io 32 183 8s Torg so 174 336 9.5 352 359 137 246

ä. 1232

1, 084 658 zb hh lb 360 dib dr zs zs

dg

3331 4166 14 5389

255 670

3 8 945 1557

Einfuhr auf Niederlagen und Freibejtrke usw.“)

Verzollt von Niederlagen und Freibezirlen usw.Y)

Ausfuhr von Niederlagen und Freib

ezirken usw.“)

1. August

1. August

1. August

1905

1903

1904

1905 1904 1903

1905 1904

1803

bis 15. November

bis 15. November

bis 15. November

19805

1903

1904

1904 1903

1993526 512 916 974 494 964 337 o585 542

2 9

1987 526 486 012 327 088 929 054 bo 48

11229 427

1569 005 309078 336 200 534 937 646 879

7184 15

dz 100 kg

916174 327 965 S8 692 600 174 352 399 2705

10984658 366 693 410 580 540 974 338 338

534

5) Veredelungsverkehr (Mühlenlager usw.).

Unmittelbare Einfuhr

Einfuhr von Niederlagen, Freibe irken usw. )

Von Müblenlagern verrosst

1. August

1. August

1. August .

Warengattung

1906 1804

1805 1900

108 1804

1803

bis 15. November

bis 15. November

bis 15. November

1905 1904

1904

1 03

1903

dz 100 kg

98010 94335 5569 5541 1008

3331 14

. Joss ö 153? 1562

16546 3798 3845 * 1079

1166 5389 253 670

15 470 S0 O90

) Die als Freilager im Zollgebiet dienenden Häfen ju Brake, Altona, Stettin, Neufahrwasser sowie die Zollausschlußgebiete Emden und Bremen.