1905 / 282 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

beförderung vorgekommenen Verspätungen ist folgendes zu entnehmen: Anzahl der in Vergleichung gezogenen Bahn⸗ ö 14, ö Gesamtlänge Ende September 1905 45 313 km, davon zer lein . d Befoͤrdert wurden: . Schnellzüge. 241 832, Personenzüge 1575466, gemischte Zuge. S45 7I9.

Geleistet wurden:

auf 1 km

Betriebslänge im

fünfmonatlichen Durchschnitt

2778

im Tages⸗ durchschnitt

. im ganzen

S22 717 Zugkilometer. Von den fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung haben sich verspätet:

—ᷣ im ganzen

1265 875 755

gegen das Vorjahr

C6928

. 25 238 und zwar: . durch Abwarten verspäteter An⸗ ,,,, durch Vorkommnisse bei den ver⸗ späteten Zügen selbst Von den Verspätungen der letzteren Art entfallen auf: 1 Tausend Zügr̃?⸗⸗⸗ 1 Million Zugkilometer. Die Anzahl der versäumten Anschlüsse betrug J

4618 2310.

15 669

C— 07 4 15.0.

2040.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist der Entwurf zu einem Kreis— und Provinzialabgabengesetz veröffentlicht.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich hessische Geheime Staatsrat Krug von Nidda ist von hier abgereist.

Laut Meldung des „W. T. B. ist der heim kehrende Transport der von den Schiffen der westafrikani⸗ schen Station abgelösten Besatzungen mit dem Reichs⸗ postdampfer „Eleonore Woermann⸗ gestern in Southampton eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach

amburg fortgesetzt. . d S. vf * sektan ther⸗ ist vorgestern in Desterro (Süd⸗ brasilien) eingetroffen und geht am 4. Dezember von dort nach Rio Grande do Sul in See. .

S. M. S. „Hansa“ ist gestern in Tsingtau einge⸗

, M. S. „Vorwärts“ ist gestern von Nanking nach iuki am HYanatse) abgegangen.

. Ogi 89 e er fler. geht heute von Neapel nach

Korfu in See.

Das, wie bekannt, vom dem Direktor des Großherzog— lichen Museums in Schwerin, Professor Dr. Ernst Stein⸗ mann mit Reichsmitteln im Verlage von F. Bruckmann A G. in München herausgegebene Werk über die Sixtinische Kapelle in Rom ist durch das Erscheinen des zweiten Bandes zum Abschlusse gekommen. Der dem Meister der italienischen Renaissance, Michelangelo, gewidmete Schlußband besteht aus 105 Bogen Text mit über 350 Abbildungen in Autotypie, Duplerdruck und farbiger Lithographie, darunter 84 Re⸗ probuklionen nach Handzeichnungen Michelangelos zu den Sixtinafresken. Eine besondere Mappe enthält 70 große Tafeln in Gravüre, Farbenlichtdruck, Lichtdruck und Litho— graphie mit Reproduktionen aller Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle, einschließlich des Jüngsten Gerichts. Schlußband nebst Mappe sind durch den Buchhandel zum Preise von 150 6 zu beziehen.

Bremen.

Die Erneuerungswahlen zur Bürgerschaft sind W. T. B. zufolge gestern beendet worden. Bei den allgemeinen Wahlen verloren dle Sozialdemokraten einen Sitz, sodaß die Sozial⸗ demokraten noch 18 Sitze behalten.

Deutsche Kolonien.

Eine Depesche des „W. T. B.“ aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika vom 23. d. M, meldet:

Per Unteroffizier Joseph Nie busch, geboren am 13. 5. 79 zu Osndbrück, früher im Susarenregiment Nr, 7, ist gm 1. Nop'mber d. J. in Pella infolge der im Gefecht bei Hartebeestmund erlittenen schweren Verwundung und der Reiter Ferdinand Holstein, ge⸗ boren ju Schippenbell, früher im Infanterieregiment Nr. 25, am 25. November d. J. bei Sandfontein verwundet (Bauchschuß), ver- storben. ĩ

Frankreich.

In der Deputiertenkammer sprach sich, W. T. B.“ zu⸗ olge, in der fortgesetzten Beratung des Gesetzentwurfs über die ,, der Arbeiter Aynard sprogressistischer Republikaner) gegen die Vorlage aus, da sie die Industrie übermäßig belaften würde. Millerand (Sozialist) führte aus, das einzige Ziel des Gesetzentwurfꝗ sei, das Los der Arbeiter zu verbessern.

Ruszland.

Laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ sind der frühere Minister für Finnland Linder. und der Senator, Generalleutnant Trepow zu Mitgliedern des Reichsrats ernannt worden.

Beteiligung an einer Spendensammlung für die Familien der Spfer der politischen Bewegung verhaftet und in der Paulsfestung interniert. ö ; melden, weigerten sich die Mannschaften des Leibgarderegiments

raden vorzunehmen.

Mann mit Artillerie Mien nta. sind, Petersburg, 7

lich beunruhigende gestern mit dem Kreuzer „Otschakow“

Signale vom Üfer aus aufgefordert wurde, sich zu ergeben. Die Antwort

über dem de,, e,

Peter

Wie die hauptstädtischen Blätter

Ssemenow und der Gardejäger, die Verhaftung ihrer Kame⸗

jetzt 21 000 sle in St. außerordent⸗

Ueber die Lage in Sewastopol, wo

B. berichtet, Gerüchte verbreitet, denen zufolge das Schwarzmeergeschwader, das gemeinsame Sache gemacht und atte, durch

wie , nachmittag die Andreasflagge durch die rote Flagge ersetzt

lautete ablehnend. Hierauf erhielten die Batterien der Nordseite Befehl, gegen das Geschwader das Feuer zu eröffnen, doch auch diese Batterien machten mit dem Geschwader gemeinsame Sache und begannen mit diesem zusammen die Stadt, haupt⸗ sächlich die Batterien der Südseite zu beschießen. Die Hälfte der Stadt ist zerstört worden, aber auch das Geschwader hat stark gelitten. Die Schiffe Otschakow“ und „D ni ester wurden in den Grund gebohrt und „Panteleimon“ wurde siark beschädigt. Einige Torpedoboote sind aufgelaufen. Das Regiment Hrest unternahm einen Sturmangriff gegen die Batterien, um sie zum Schweigen zu bringen. Als um 5 Uhr Nachmittags der kommandierende Leutnant tödlich verwundet worden war, ergaben sich die Meuterer.

Italien. n der gestrigen Sitzung der Deputiertenkam mer erklärte, wie 38 2 n un n ö. Unterstaatesekretãr des Auswärtigen usinato in Beantwortung einer Anfrage, die Regierung habe die a tte (igen, eines Grünbuches über die tripoli⸗ tanische Frage nicht versprochen und 56 auch nicht die Absicht, ein folches herauszugeben. Was ein Grünbuch in der Maro ko⸗ angelegenheit angehe, so behalte sich die Regierung vor, zu ge⸗ eigneter Zeit eine Entscheidung zu treffen, ob es angebracht sei, ein folches fertigzustellen. Zwel Grünbücher seien schon vorbereitet und würden dem Parlament bald vorgelegt werden. Das eine beziehe sich auf die Angelegenbeiten in Mazedonien, das andere auf diejenigen von Rord⸗ Somaliland. Der Unterstaatesekretär teilte ferner mit, die Regierung beabsichtige, auch ein Grünbuch über die kretische Frage zu veröffentlichen. In Beantwortung einer weiteren Anfrage erklärte Fusinato, die Mächte hätten in Erwägung gezogen, ob es angebracht sei die internationalen 2 auf Kreta durch griechifche Truppen zu ersetzen, aber ie seien zu dem einmüũtigen Schluffe gekommen, daß dieser Grsatz nicht zweckmäßig sei. ; Spanien.

In der Deputiertenkammer wurden gestern die Vor⸗ änge in Barcelong und die Aufhebung der ver⸗ ga sslen gam kprgen Garantien daselbst erörtert. Das

W. T. B.“ berichtet darüber, wie folgt: . In Beantwortung einer an ihn gestellten Anfrage erklärte der Jusstzminister, das Verhalten der Offtiere in Barcelona 6e. sbgleich es mit der Disziplin im Widerspruch stehe, entschuldbar wegen der Verunglimpfungen, denen Offiziere ausgesetzt waren. Mehrere Deputierte wandten sich gegen die in Katalonien zutage getretenen sepanatistischen Bestrebungen; sodann verhandelte die Kammer über Hie Frage der Aufhebung der verfassungsmäßigen Garantien in in, Der Ministerpraͤsident Montero Rios erklärte, die hebulig sei notwendig zur Bekämpfung einer militärischen MMigarchie und zur Wahrung der

Souveränität der Nation, worckif die Aufbebung der verfassungs⸗ mäßigen Garantien mit 123 gegen „5h Stimmen angenommen wurde.

Die K vativen enthielten sich der Abstimmung. * Senat nahm den Antrag auf Aufhebung der ver—

fassungs mäßigen Garantien an .

Aus Barcelona meldet das genannte Bureau, daß die Stadt ihr gewöhnliches Aussehen wieder angenommen habe. Das katalanische Blatt ‚Cucut“ hat sein Etscheinen eingestellt; die Zeitung „Veu de Catalunga“ erscheint, schweigt aber über die letzten Ereignisse; das Blatt „El diluvio“ ist beschlagnahmt worden. Gegen die an den letzten Ereignissen beteiligten Katalanen ist eine Untersuchung eingeleitet worden. Um von den Offizieren der Garnison geplante Kundgebungen zu verhindern, sind die Offiziere in den Kasernen konsigniert worden. Die Zeitungen melden, daß in allen Garnisonen große Erregung herrscht.

Belgien.

Die Kammer nahm gestern, nach dem Bericht des W. T. B.“, die Beratung der Vorlage über die Antwerpener Hafenbauten wieder auf. Der Kriegsminister begründete in längerer Rede aufs neue die Notwendigkeit, einen befestigten Gürtel herzustellen. Beernaert jog darauf einen von ihm gestellten Antrag auf Ver⸗ weifung der Vorlage an eine Kommission zurück, womit die an die Einbringung des Antrages geknüpften Befürchtungen, daß es zu einer Ministerkrisis kommen könne, nichtig wurden.

Türkei.

Laut Meldung des Wiener „K. K. Telegr.⸗Korrespondenz⸗ bureaus“ hat die Pforte am Sonntag an ihre diplomatischen Vertretungen eine Zirkulardepesche gesandt, in der sie die am Sonnabend gemachten Vorschläge des Ministers des Aeußern als das Aeußerste ihrer Zugeständnisse bezeichnet und sie an⸗ weist, dies den betreffenden Regierungen bekannt zu geben.

Die von der , Besa ö , , Zollamt beschlagnahmte Einnahme am Montag betrug nur . . Piaster. Wegen des Bairamfestes ist das Zoll⸗ amt auf vier Tage geschlossen.

Amerika.

Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, ist der amerikanische Gesandte in Habana Squiers zurückgetreten. Den Grund hierfür bilden die Klagen, die von der cubanischen Regierung gegen ihn erhoben worden sind wegen seiner Haltung gegen⸗ zwischen England und Cuba und in er Pinieninseln durch die Vereinigten

Asien.

Die japanische Regierung hat, wie das Reutersche Bureau!“ 3 beschlossen, die japanischen Gesandischaften in London, , Berlin und St. Peters⸗ burg zu Botschaften zu erheben. . Pi i des Kriegsrechts in Tokio und der die Freiheit der Presse beschrän kenden Be⸗ stimm ungen ist vom Staatsrat genehmigt worden und wird in wenigen Tagen bekannt gegeben werden, Die in Peking stattfindenden Verhandlungen der japanischen und

2

die

der Frage der Annexion Staaten.

chinesischen Bevollmächtigten über die Mandschurei haben 9. den Hauptpunkten zu einer freundschaftlichen Ver⸗

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reich s⸗ tags befindet sich in der Ersten Beilage.

Die heutige (3) Sitzung des Reichstags, welcher der uc c ih des Innern Dr. . von 65 a dowsky⸗ Wehner und der Minister für Landwirtschaft 2c. von Podbielski beiwohnten, wurde um 1 Uhr 20 Minuten vom Präsidenten Grafen von Ballestrem eröffnet und zunächst das Ergebnis der Schriftführerwahl verkündigt. Ab⸗ gegeben wurden 283 Stimmzettel, darunter 2 ungültige. Ge⸗ waͤhlt sind die Abgg. Blell, Engelen, Dr. Hermes,

imburg, von Damm, Pauli-Oberbarnim, Rimp au und . von Thü nefeld.

Die Abteilungen haben sich konstituiert Shne Debatte wurden die schleunigen Anträge der Sozial⸗ demokraten und der deutschen Reformpartei auf Einstellung von Strafverfahren gegen die Abgg. Gerisch und Krösell für die Dauer der Session angenommen.

Es folgte die Verlesung der Interpellation der Abgg. Albrecht u. Gen. (Soz ):

Welche Maßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler zu er— greifen, um der Höhe der Fleischpreise, die seit geraumer Zeit eine Kalamität für weite Kreise der erwerbstätigen Bevölkerung geworden ist, entgegen zu wirken? Gedenkt der Herr Reichskanzler ins⸗ befondere eine Aufhebung der Fleisch oder Viehzölle und eine Aufhebung der Vorschriften herbeizuführen, die die Einfuhr lebenden Vlehes und zubereiteten Fleisches aus dem Ausland erschweren?

Auf die ag. des Präsidenten, ob und wann der Ver— treter der verbündeten Regierungen die Interpellation beant— worten wolle, erklärte j

der Staatssekretär des Innern Dr. Graf von Posadowsky: Der Herr Reichskanzler ist bereit, die Interpellation sofort zu beantworten.

ur Begründnng derselben erhielt zunächst das Wort . . (Soz.): Wenn 5 früherer Zeit elementare Ereignisse einen Notstand herbeiführten, so pflegte man e einem besonderen Strafgericht Gottes zuzuschreiben. Bei dem 4. Notstande handelt es sich nicht um eine force majcure, sondern wir haben eg zu tun mit einem künstlich hervorgerufenen Rotstand im agrarischen Interesse. Daß eine Fleischnot wirklich vorhanden ist und daß es sich nicht um einen von der So zial demokratie hervorgerufenen Fleischnotrummel handelt, wird kein ver⸗ ständiger Mensch bezweifeln. Die von dem deutschen Fleischerverbande in Szene gefetzke Rundfrage an die größten deutschen Schlachthäuser hat dies zur Evidenz erwiesen. Besonders tvpisch sind die 3 aus Berlin, Hamburg und Breslau. Was das ganze Reich betrifft, fo ist festgestellt worden, daß in diesem Jahre gegenüber dem Vorjahre 57 610 00 kg Mindergewicht, auf ben Kopf der Bevölkerung L105 kg, gefallen ist. Das steht in chroffem Widerspruch zu den Ergebnsssen der Denkschrift des preußi⸗ . landwirtschaftlichen Ministeriums, die uns soeben zugegangen st. Ich verweise auch auf die Eingabe des Berliner Magistrats an den landwirtschaftlichen Minister, worin darauf aufmerksam gemacht wird, daß die Preissteigerung des Schweinefleisches besonderg die minderbemlttelten Klassen hart trifft. Wenn Sie noch im Zweifel sein sollten, so rufe ich das ganze deutsche Volk zum Zeugen auf, die schlechtbezahlten Eisenbahn. und Postbeamten, den Mittelstand, die kleinen Handwerksmeister ꝛc. .

Bel Schluß des Blattes fährt der Redner fort zu sprechen.

Etatistik und Volkswirtschaft.

ie laufenden Unterbaltungskesten für die öffentlichen höheren Mädchenschulen der Großstädte Preußens im Etaätsjahre 1801 und die Art ihrer Deckung.

Das bier zum Abdruck gebrachte Zahlenmaterial entstammt der vom Königlich preußischen Statistischen Landesamt ausgeführten Er⸗ hebung über das gesamte niedere Schulwesen im preußischen Staate im Jabre 1901.

Aus der nachfolgenden Uebersicht erhellt, daß die laufenden Unter⸗ haltung kosten für die öffentlichen (d. h. nicht von Privat unternehmern unterhaltenen) höheren Mädchenschulen in den Städten Preußent, welche nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. De zember 19600 mehr als 80 600 Einwohner besaßen. insgesamt 3 921 999 6 betrugen J). Davon wurden gedeckt aus Staatsmitteln 125 341 oder 3, 18 v. H, durch Zuschüsse der unterhaltung pflichtigen Ge⸗ meinden 1 126 668 ½ oder 2857 v. H., durch Zuschüsse der sonftigen Unterhaltungspflichtigen 8, 8s7 oder 219 v. H.,, aus eigenem Vermögen der Anstalten 52 214 M oder 1,33 v. H., durch Schulgeld Yö533 655 M oder 64.45 v. H. und aus sonstigen Quellen 6541 4 oder O17 vom Hundert.

. Aufwendungen zur Unterhaltung von öffent lichen böheren Mädchenschulen erfreuten sich nur die Städte Berlin (Königliche Elisabethschule 35 419 46 und Königliche Augustaschule 41506 M), Posen (Königliche Luisenschule 47 581 1) und Erfurt a, hoöͤhere Mädchenschule 750 66). Während die Staagtt—

eihilfe in Eifurt nur l, lo b. H. der Gesamtaufwendungen aus mache betrugen die Staatsaufwendungen bei der Reichs hauptstadt schon gbd und bei Posen sogar 45,59 v. OH. Die letztgenannte Gemeinde leistet aus eigenen Mitteln für höhere Mädchenschulen überhaupt nichts und nimmt in dieser Beziehung zusammen mit Rixdorf, in welcher Stadt es bis heute keine öffentliche höhere Mädchenschule gibt, eine Sonder⸗

stellung ein. nämlich Posen und Breslau, wurde

Nur mit jwei Ausnahmen, i Fstädten, welche öffentliche höhere Mädchenschulen besaßen nn, ,,. diefe Anstalten durch dad

mindestens die Hälfte der Gesamtkosten für 5 g f fn gedeckt und mehr als 750/90 in den Gem gig Magdeburg (76,29), Altona (77 95), Crefeld (81,08), Halle a. Saale G3, 12), Schöneberg (83,62) und Hannover (86,21). 3 Einnahmen aus eigenem Vermögen besaßen von den samt⸗ lichen in Betracht kommenden 46 öffentlichen höheren Vlad enschti nur 10 Anstalten, und, abgesehen von der Stadt Posen, welche j Anstaltebermögen 23 b. H der Gefamtkosten deckte, trug diese Ein. nahmequelle nur in drei Städten in nennenswerter Weise zur ö. streitung der Ausgaben bei, nämlich in Aachen, Bret lau urd Franl⸗ furt a. Main mit bezw. 703, 3,84 und 3,69 Hundertteilen. . Noch geringer waren im allgemeinen die Anteile am Hundert . Gesamtaus gaben für die öffentlichen höheren Mädchenschulen, se. die Einnahmen ‚aus sonstigen Quellen (Sp. 12) giftoiesn Sie erreichten bei den fin Städten, die aus dieser Quelle Einnahme ogen, noch nicht 2. v. H. ; . fi bei den bereits aufgeführten zwei Königlichen Schuh in Berlin und der Königlichen Luisenschule in Posen u,. Stadtgemeinde nur noch in drei Fällen nicht zur Unterhaltn⸗ der betreffenden Anstalten verpflichtet und leistete daher auch 3 Zuschüffe für sie. So bekam die öffentliche höhere Mãdchens n. der Frankeschen Stiftungen in Halle a. S. von der. e, n, ie. Stiftungen einen Zuschuß von 3485 46, der einen Antei r Tät v. H. der Gesamtleissung für diesen Zweig des Sen when! Valle . S ausmachte; ebenso erhielten die beiden öffentlichen ö. Mädchenschulen der israelitischen bejw. der Synagogengemeinde

) In diesem Betrage sind die Kosten von Lehrerinnenseminal

Derselben Quelle zufolge wurden gestern in St. Peters⸗

burg in der elektrotechnischen Militäranstalt B30 Mann wegen

ständigung geführt.

mit enthalten, die bei 16 der hier in Frage kommenden 46 höheren Mädchenschulen bestehen.

Arbeiter ist projektiert. Werk Augsburg der vereinigten Maschinen— fabriken Augsburg. Nürnberg: 19

und Turnplätze, 4 Beamtenwohnungen. Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg: 191 Arbeiterwohnungen. Spinnerei am Stadt-

. a. 2 725 M, sodaß diese Gemeinden 17,84 v. die höheren Mädchenschulen in Frankfurt a. M. trugen.

M. von diesen einen Zuschuß von 69 657 bezw. der Gesamtkosten für

Für sämtliche übrigen böheren Mädchenschulen waren die Sta dt⸗ gem einden unterhaltungspflichtig; ihre Aufwendungen schwanken wischen 194 837 (Berlin) und 3952 S (Schöneberg) und der

nteil der von ihnen getragenen Kosten am Gesamtaufwande zwischen

49,36 v. H. (Görlitz) und 1379 v. H. (Hannover).

Ueber dem

Durchschnittsar teile der Großstädte in Höhe von 28 67 Hundertteilen standen 17 Städte; es erreichten ihn nicht Kiel (27,36), Frankfurt

a. M. (23, 75), Magdeburg (23,71), Altona (22, 05), Berlin (21,74), Halle a. S. (14,42) und

Crefeld (1892), Schöneberg (16,39), Hannover (13 79).

Die Gesamtaufwendungen für die öffentlichen höheren Mädchenschulen in den preußischen Großstädten schwankten, von

Rixdorf abgesehen zwischen 8g6 317 A in Berlin und 24 182 60

in Schöneberg. Nächst der Reichs hauptstadt zeigte Frankfurt a. M. mit 461 756 S6 den höchsten Ausgabebetrag, dann folgte Han⸗ nover mit 2659 842 6 Noch nicht 200 000 6, aber 100 0090 S betrugen die Aufwendungen in den Städten Magde⸗ burg, Elberfeld, Barmen, Halle a. S.. Breslau, Dortmund, Cöln, Stettin, Posen und Cassel, noch nicht 50 000 SS in Königsberg i. Pr. und Schöneberg. Die höchste Leistung auf den Kopf der Bevölkerung entfällt mit 1,60 M auf Frankfurt a. M. Mehr als 1L 4 betrug sie auch in Wiesbaden (1,15), Hannover (1, 1097 und Barmen (1,08), und annähernd erreichten diesen Kopfbetrag Elber⸗

über

feld (99) und Cassel ( 98). Ueber der Durchschnittsleistung der

Großstädte im Betrage von O62 ÆS auf 1 Einwohner standen außer den genannten noch 10 Städte. Die Reichshauptstadt gehörte nicht zu ihnen, vielmehr blieb ihr Kopfbetrag in Höhe von

Die laufenden Unterhaltungskosten für die öffentlichen höheren Mädchenschulen der Großstädte Preußens im Etatsjahre 1901 und die Art ihrer Deckung. =

O47 M um 24.19 Hundertteile hinter der Durchschnittsleistung der Großstädte zurück. Noch geringer waren die auf 1 Einwohner entfallenden Aufwendungen für die öffentlichen höheren Mädchen. schulen in Charlottenburg. Altona. Aachen, Breslau, Düsseldorf, Cöln. Schöneberg, Königsberg i. Pr. und Rirdorf. Nimmt man als Maßstab für die Leistungsfähigkeit einer Gemelnde den von ihr aufzubringenden Staatseinkommensteuerbetrag auf den Kopf der Be⸗ völkerung, so ergibt sich, daß die auf 1 Einwohner entfallenden Auf— wendungen für die öffentlichen höheren Mädchenschulen in Hundert- teilen des auf 1 Einwohner entfallenden Staatseinkommensteuerbetrags in den Städten Posen (13,55), Barmen (11,69), Kiel (11,69) und Görlitz (1053) mehr als 10 v. H. aus machten, außerdem in 13 Städten über 5 v. H., in Crefeld 4,92, in Essen 442 und in Berlin 3,41 v. H. Hinter dem Anteil der Reichs hauptstadt blieben noch zurück Aachen, Breslau, Königsberg i. Pr., Düsseldorf, Cöln, Charlotten⸗ burg, Schöneberg und Rixdorf.

Die aus Gemeindemitteln für die öffentlichen höheren Mädchenschulen aufgewendeten Summen machten in Berlin nur O, 10 ½ auf den Kopf der Bevölkerung aus, ebensoviel in Crefeld, weniger nur in Altona, Schöneberg, Posen und Rirdorf. Um⸗ gekehrt entfielen die höchsten Kopfbeträge auf Elberfeld (47), Göllitz (Ga, Barmen (6,45), Wiesbaden (O39) und Frankfurt 2. M. (43853. Bei Bemessung der Leistungsfaͤhigkeit nach der Steuerkraft steht Görlitz an erster Stelle; in Hundertteilen des auf 1 Einwohner entfallenden Staatseinkommensteuerbetrages belief sich der Kopfbetrag dieser Stadt auf 5, 15. Es folgten Elberfeld, Barmen, Dortmund und Danzig mit entsprechenden Beträgen von bezw. 470, 465, 3 87, 3,87. In Berlin, Charlottenburg, Schöneberg, Posen und Rirdorf waren die Anteile am geringsten mit bezw. 0,73, 6,71, 0, z0, O. 00 und O, 0 v. H.

Von den laufenden Unterhaltungskosten für die öffentlichen höheren Mädchenschulen im Etats jahr 1901 wurden gedeckt:

Die auf 1 Ein⸗ wohner entfallen

Die laufenden Unterhaltungs⸗

J Nurch Durch durch Zuschüsse ; . ; der unter⸗

Städte des Königreichs Staats haltungepflich⸗

Preußen ũber So ooo Ein · iuschũsse tigen Gemeinden wohner nach den Ergeb⸗ 4 . nissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1900

sonstigen Anter⸗ haltungs⸗

v. H. der Gesamt⸗ einnahmen

v. H. der Gesamt⸗ einnahmen

v. H. der Gesamt⸗

pflichtigen .

Zusch uff der

einnahmen

Anstalten .

den Soll ausgaben für die öffent lichen höheren Mädchen⸗ schulen in Hundert teilen des auf 1 Ein⸗ wohner entfallen⸗ den

; kosten betrugen aus eigenem

Vermögen

Durch 1 ae, sonstigen

aus H Quellen

im ganzen

einnahmen einnahmen

Staats ein⸗ kommen steuer⸗ betrages

v. H. der Gesamt⸗

v. H. der Gesamt⸗ einnahmen

v. Y. der Gesamt.

p.

14

8

16

Königsberg . 189 483 Danzig. 140 563 Berlin.. 1 883 848 Charlottenburg 189 305 Rixdorf. 90 422 Schöneberg 95 998 Stettin. 210702 6 . 117033

reslau 422709 Görlitz. 80 931 Magdeburg. 229 667 Halle a. Saale 156 609 Erfurt. 85 302 Altona. 161 501 . 107 977 n, . d 235 649

ortmund. 142733 Cassel.

l 106 034 Wiesbaden. . 86 111 e, M. 285989 Barmen .

141944 Crefeld.

feid. . js z3z Duisburg. 92 7530 Düsseldorf. 213 711 Elberfeld 156 966

ssen. 118 862 36 670 43 46 Cöln 372 529 42 940 37,78

Lachen 135 216 18 3585 ai, Zu samm en 6 366 346 125 241

21 852 34 907 194 837 32 382

3952 23 335

68 371 35 970 44218 20 450 21 580 14140 23 S880 2735 37 018 13579 ol S 6 0 26, 39 499 38,04 33 470 33,82 195 534 3575 61 060 39, 84 10292 18.92 19140 31.85 30 935 44,71 73 810 4746

49.32 38,74 21, 74 37,31

16 3a 10, 9ꝰ

49,34 49, 36 23,71 1442 3156 22, 05

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OO deo O Dio 3 0

1 1 1

1

Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle des Jahres 1904 im Deutschen Reich.

Die neuesten Zusammenstellungen des Kaiserlichen Statistischen Amts über Eheschließungen und über die natürliche, in der Zahl der und Sterbefälle zum Ausdruck gelangende Bewegung der Reichsbevölkerung ergeben

dagegen im

Jahre 1903 463 150

2 046206

1234 033 812173

170 534 63 128

Geburten

für das Jahr 1904 477 822 20389378 1226 686 862 692

175721 63 500

Eheschließungen .. Geburten einschließlich ; Sterbefälle Totgeburten Geburten uüberschuß ... Unter den Geborenen waren

h Geborene /

Arbeiterwohnungen in der Großindustrie

heinen in Augsburg sehr beliebt zu sein, denn ihre Zahl ist n den letzten 16 Jahren (vergl. Großmann, Entwicklung der Augs⸗ hurger Industrie, Augsburg 1854, und Bericht des Kgl. Fabriken⸗ und Gewerbein spertors von Schwaben und Neuburg für 1904, Beilage VII, München 1905) erheblich geftiegen. Es seien dier die Ermittlungen des egenwärtigen Standes der Arbeiterwohnungen bei einigen größeren irmen mitgeteilt: Haindlsche Papierfabriken: 6 Arbeiterhäuser mit 24 Wohnungen, 4 Stiftunge käufer für 24 Familien invalider Arbeiter der Fabrik; bei der Filiale Schongau: 3 Häuser für 37 Familien und 1j Wohnungen, in 4 Gebäuden verteilt, für Werkführer und Meister. L. G. Union, vereinigte ref und Wichsefabriken: 33 Ärbeiter⸗ wohnungen. Mechanische Weberei Siebenbrunn, A. u. E. Wassermann: z0 drei, und vierrumige Arbeiterwohnungen in 5 Häusern; die Er⸗ chtung von Einfamiltenbäusern mit Gärtchen zum Verkauf an die

9. mit 127 Arbeiterwohnungen, Waschküchengebände mit 12 Wafchküchen, Bleichplätze, Kinderspiel⸗

bach: 166 Arbeiterwohnungen mit je einem Stück Gemuͤfeland. Augs⸗ burger Kammgarnspinnerei; 175 Arbeiterwohnungen mit Gärtchen und in Mädchen heim. Nähfadenfabrik vorm. Schürer: 25 Arbeiler— wohnungen. Baumwoll Feinspinnerei Augsburg: 22 Arbeiter

* t= 83 do E S3

44 310 g6 16 hb 7 6 fa 24 182 116754 1604 155 135 551 73 S0 185 505 141 751 8 zr 4 146 g4 hoh

22 458 54470 623 750 54 412

20 220 64 248 32497 64 810 36 684 142290 117846 44870 50 000 68 720

SS E D Do

ö

D O E 2

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C D XO Do G C QM bo

de . 29 2 8

de e T 8 28

—— —— O O 264 e D =

——

*

3,19 1126 608 28,57 85 857 2,19 52 214 9) Bei der Sophienschule betrugen die Einnahmen aus Schulgeld 57 000, die Verwaltungskosten nur 48 424 4A

Bevölkerung, Geburten, Eheschließungen und Sterblich⸗

report of the Central Sanitary Bursau of the Home Department of the Im

die 2. des Jahres 1901 Japan angeblich 45 227 464 Bewohner hatte, wa während des Berichte jahres entspricht. dichtigkeit des Landes kam

Provinz Hessen⸗Naffau gleich, 1825 Bewohner, d. i. 118,4 auf 1 4Em').

wohnungen, ferner Einzelhäuser zum Erwerb durch Arbeiter (Preise 6h00 = 12 200 M) gegen 199,60 Anzahlung. ö. Haunstetten: 66 Arbelterwohnungen mit Gärten, ferner durch Fabrik darleben ermöglichte Eigenherstellung von 150 Häusern. und Buntweberei Pfersee: 25 Arbeiterwohnungen.

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im Durchschnitt von 18951904 456 749 2037119 1220831 816287

179795 64 529

auf 1000 der Bevölkerung 1904 1903 1895. 1904 8.05 791 8,21 35.18 3454 36. 50 20 55 21 07 21.33 14,53 13, S7 14,67

841 883 8,89 304 3, 09 5.77.

wohnungen mit Gärten. Augsburger Buntweberei vorm. Riedinger: 16 Arbeiterwohnungen. Neue Augsburger Kattunfabrik: 9 Arbester⸗ wohnungen. Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen: 65 Arbeiter—

Spinnerei und Weberei

Spinnerei

keit in Japan 1901. Dem japanischen Sanitätsberichte für das Jahr 1901 (Annual

. Jupanese Government, Tokyo 18905) entnehmen Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, daß am

einem Bevölkerungszuwachs von 517 391 oder

—ᷣ . 11,44 00 jt. Die mittlere Bevölkerungs- etwa derjenigen in der preußischen

denn auf ein Quadrat Ri kamen

Am dichtesten bewohnt

war der Verwaltungsbenirk von Tokio, demnächst der von Osaka; im ersteren kamen nicht weniger als 19 257 Bewohner auf jedes Quadrat- Ri, d. s. 1248 auf je 14km (etwa 45 mal so viel wie durchschnittlich im Königreich Sachsen). Die Gesamtzahl der Lebendgeborenen des Berichtejahres wird auf 1187 477 (— 32,9 oo der Bewohner), die der Totg eboren en auf 155 147 (— g, 44 auf je 100 Geburten) beziffert. Die Zahl der Eheschließungen im Berichtsjahre war 378 262 ( 8,4 auf je 1000 Bewohner) und entsprach somit derjenigen im Königreich Preußen vom Jahre 1502. Gestorben sind im Be— richtsjahre 932 304 Personen, d. s. 1 8566 mehr als im Vorjahre; auf je 1009 Einwohner sind danach 20,6 Sterbefälle eingetragen, und der natürliche Bevölkerungszuwachs im Jahre war 12,3 6soo. Von den. Gestorbenen standen 221 527 im 1. Lebentjahre, was einer Säuglingssterblich keit von nur 149 auf je 1060 Lebend geborene entspricht. Ein hohes Lebensalter von mehr als 70 Jahren hatten 15,86 0½, ein Alter von mindestens 80 Jahren 5.7 0jo der Gestorbenen erreicht, und 5947 (0,60) sind sogar erst im Alter von 90 oder mehr Jahren gestorben. (Im Deutschen Reich hatten von allen während des Jahres 1902 Gestorbenen 16,7 0 das Alter von 70 Jahren, 5, 40,0 das Alter von 80 Jahren und O36 0so ein Alter von 80 Jahren erreicht oder überschritten.)

Was die Todesursauchen betrifft, so erlagen im Berichte jahre 54 758 Personen den Infektionskrankheiten, darunter 10 889 der Ruhr, o411 dem Typhus, 4686 der Diphtherie, 67 der Cholera, 3 der Pest, 4 den Pocken; 9936 starben aus unbekannter Ursache. Es erlagen ferner 205 551 Personen Krankheiten der Atmungsorgane, darunter 81 637 der Lungenschwindsucht. 197 409 den Krankheiten der Ver— dauungsorgane, 51 485 den Krankheiten der Kreislaufsorgane, 1322 einer Vergiftung, 22 403 starben eines gewaltsamen Todes durch äußere Einwirkung usw.

Die Zahl der festgestellten Erkrankungen an Pocken betrug 92, an Cholera 191, an Fleckfieber 2, an Pest 3, an Diphterie 14 882, an Ruhr 49 635, an Typhus 24112. Der Schutzpocken⸗ impfung wurden im Berichtsjahre 2639 942 Personen unterworfen, davon 1337 057 einer Erstimpfung; ein Erfolg wurde bei den Erst impfungen in 8659, sonst in 32730, der Falle erzielt. Außerdem fanden 68 868 gelegentliche Impfungen, darunter 29. 46 oo mit Erfolg statt. Bon Diphtherieserum wurden 48 114 Imm -⸗Einheiten im Jahre hergestellt und 49 116 verkauft.

An Aerzten gab es im Berichtsjahre 33 508, sodaß auf je 100 009 Personen 73 Aerzte entfielen oder 1 Arzt auf 1350 Bewohner kam; Pharmazeuten gab es 2515, daneben 24 224 Drogisten, die Zahl der Apotheken betrug 25685. Unter den 28 485 Hebammen befanden sich 9464 geprüfte. An 530 Stellen fand eine Untersuchung der Prostituierten auf Spphilis statt; durchschnittlich wurden im ganzen Lande an jedem Tage 49 855 Prostituterte untersucht, von denen 2.75 0/0 mit Spphilis behaftet befunden worden sind.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Maler und Anstreicher Berlins und der Um— gegend hatten den bestehenden Tarifvertrag, der am 1. April nächsten Jahres abläuft, im August d. J. gekündigt und im Sep- tember den Arbeitgebern einen neuen Lohntarif (vgl. Nr. 225 d. Bl.) unterbreitet, zu dem die Berliner Malerinnurg am 23. d. M. Stellung genommen hat. Der Gesellenausschuß, dessen Ver— treter bei der Innungsversammlung zugegen war, berichtete, der „Voss. Ztg.“ zufolge, am Dienstag darüber in einer Versammlung der Maler und Anstreicher, die von mehr als 3000 Personen besucht war. Das Innungsangebot gipfelt in der Erklärung, über die Forde⸗ rung der Verkürzung der Arbeitszeit von 9 auf 8§5 Stunden sowie über die Lohnforderung Mindeststundenlöhne von 70 bejw. 65 5 (gegenwärtig 55 bezw. 50 3) sei eigentlich gar nicht zu reden und diese sei darum abzulehnen; es solle den Malern jedoch ein Normal⸗ lohn von 60 die Stunde gewährt werden; bei den Anstreichern müsse es mit dem bestehenden Satze von 50 3 sein Bewenden haben. Auch das Einigungsamt des Gewerbegerichts lehne die Innung zur Schlichtung von Streitigkeiten ab. Nach mehrständigen, lebhaften Erörterungen wurde darauf eine Erklärung angenommen, in der gegen J, der Berliner Malerinnung entschieden Einspruch erhoben wird.

Die über die Allgemeine Hochbaugesellschaft in Düsseldorf von den vereinigten Arbeitnebmerorganisationen der Baubranche verhängt gewesene Sperre (vgl. Nr. 277 d. Bl.) wurde, wie die Rh.-Westf. Ztg. mitteilt, am Dienstag nach einer 14 tägigen Dauer auf Grund gütlicher Verständigung aufgehoben. Es waren von etwa 1209 Arbeitern, die bei der Allgemeinen Hochbau. gesellschaft beschäftigt sind, rund 700 im Ausstand. Hauptsächlich wurden die in Düsseldorf und in Reisholz (Papierfabrik) in Arbeit befindlichen Bauten betroffen, während die auswärtigen Bauten der Firma von der Sperre verschont blieben.

In Kiel haben, wie W. T. B.“ meldet, heute morgen die Angestellten der Straßenbahngesellschaft den Dienst ein— gestellt, nachdem, wie die ‚Nord⸗ und Ostseezeitung“ mitteilt, Ver⸗ handlungen mit der Direktion bis heute früh erfolglos geblieben waren.

Aus Greij wird dem W. T. B.“ telegraphiert, daß nach einer Mitteilung des Verbandes sächsisch⸗tbüringischer Webereien die Wiederaufnahme der Arbeit in sämtlichen Verbandabetrieben sich gestern morgen in aller Ruhe vollzogen hat (vgl. Nr. 280 d Bl.).

Literatur.

Entscheidungen des Reichsmilitärgerichts, heraus gegeben von den Senatspräsidenten und dem Obermilitäranwalt unter Mitwirkung der juristischen Mitglieder der Senate und der Mitgkieder der Militäranwaltschaft. Berlin. Verlag von Franz Vahlen. Mit der Einführung der Reichsmilitärstrafgerichts ordnung begann eine neue Zeit für die gesamte Militärrechtswissenschaft. Bereits hat die Theorie eifrig den ihr neu gebotenen Gesetzesstoff systematisch zu gestalten gesucht. Sie wird hierbei nicht stehen bleiben, sondern auch die anderen Gebiete des Militärrechts, vor allem das materielle Strafrecht, in den Kreis ihrer Betrachtungen ziehen, Gebiete von höchstem Interesse wegen der Eigenart der die rechtlichen Normen bedingenden Lebengperhältnisse, bis heute aber noch verhältnismäßig wenig bearbeitet. Vielfache Anregung hierzu gibt der Wissenschast die Praxis der Militärgerichte, nachdem die Heimlichkeit des Verfahrens, die bis zum Inkrafttreten der Reichsmilitärstraf gerichtsordnung im größten Teil von Deutschland noch galt, beseitigt worden ist. Inebesondere hat die höchste Instanz schon eine lange Reihe von Ergebnissen ihrer militärrechtlichen Praxis veröffentlicht, sieben inhaltsreiche, in kurzen Zwischenräumen erschienene Bände von Entscheidungen des Reichsmilitärgerichts zum Militärstrafgesetzbuch, zur Militärstrafgerichtsordnung und zu den Einführungsgesetzen, zum Reichsmilitärgesetz vom 2. Mai 1874 und zu einer Anzahl bon Ver⸗ ordnungen (Preis je 4 6) nebst einem Ergänzungsband (für die Abonnenten der „‚Entscheidungen. kostenfreih, der die vom Reichs⸗ militärgericht in den drei ersten Bänden aufgestellten Rechis—⸗ grundsätze in systematischer Anordnung, in der Form eines Kom mentars zum Militärstrafgesetzbuch, zur Militärstrafgerichts⸗ ordnung, zum Reichsmilitärgesetz von 1874 und zu anderen reichs— gesetzlichen und preußischen landesgesetzlichen Bestimmungen fo⸗ wie zu Verordnungen und Ausführungsvorschriften enthält. Diese Publikationen sind eine durchaus bedeutsame Spruchsammlung, die nicht nur der Militärwissenschaft, sondern der Rechtswissenschaft überhaupt ebenso unentbehrlich werden wird, wie die Sammlung der Entscheidungen des Reiche gerichts in Strafsachen, neben der sie eben—⸗ bürtig ihren Platz eingenommen hat.

Die eingehendsten Kommentare zur Militärstrafgerichts⸗ ordnung für das Deutsche Reich sind noch immer der von A. von Koppmann, früherem Präsidenten des baäyerischen Senats beim Reichsmilitärgericht (C. H Becksche Verlagzbuchhandlung, München), und der von dem inzwischen verstorbenen Reichsgerichtsrat a. D. Dr. jur. M. Stenglein verfaßte (Berlin, Verlag von Otto Liebmann; geh. 9 ). Der erstere Kommentar ist noch um

) Ein Ri 3927 m, mithin 1 Quadrat- Ri 16,42 qkm.

fangreicher als der letztere, die bis zu seinem Erscheinen