Simultanschule in keiner Weise nach dieser Richtung wirken. Wir werden uns in der Kommission darüber unterhalten müssen, ob man zwei große Provinzen von, den Wohltaten dieses Gesetzes einfach ausnimmt. Allerdings ist mir dies schließlich noch lieber, als wenn man die jetzt dort bestehenden Verhältnisse einfach gesetzlich festgelegt hätte. Die Ausnahme von Nassau von diesem Gesetze wird von meinen dortigen Parteifteunden sehr schwer empfunden. Von 780 Schulen in Nassau sind eigentlich 657 als konfessionelle Schulen zu betrachten, da sie von Kindern einer Konfession besucht werden und die Lehrer dieser Konfession angehören. Das theoretisch dort bestehende Verhältnis sieht also in der Praxis ganz anders aus. Nach der Einverleibung von Nassau hat der Bischof von Limburg den König um Zulassung konfessioneller Schulen in Nassau gebeten. Der Minister von Mühler hat sie zwar in Allerhöchstem Auftrage abgelehnt, hat aber in seiner Antwort ausgesprochen, daß die dort gesetzlich bestehende Simultan⸗ schule sich nach der Einverleibung in Preußen nicht werde halten können. Wenn man die historischen Gruͤnde beachten will, so spricht die Historie gerade zu Gunsten, der Konfessionsschule, solange die Volksschule in Preußen besteht. Ich möchte das ganz befonders für meine Heimat Schlesien betonen. Dort sind feinerzeit auch die Rechte der katholischen Kirche auf die Volks— schule in weitestem Maße anerkannt worden. Was die jüdischen Schulen betrifft, so werden meine Freunde mit peinlichster Gewissen— haftigkeit die geäußerten Wünsche prüfen. Für die Dissidenten hat Herr Funck nur Wünsche bezüglich des Religioneunterrichts aus— gesprochen, aber der Religionsunterricht wird in diesem Ge⸗ setze nicht geregelt. Es entspricht durchaus der Verfassung, daß dieser Eniwurf nur von evangelischen und katholischen Lehrern und Schülern ausgeht, da die Juden und Dissidenten in der Verfassung eine etwas andere Stellung einnehmen, aber wir wollen trotzdem diesen volle Religionsfrelheit gewährleisten. Wie steht nun dieser Gesetzentwurf zur Verfassung? Diese Frage ift bei allen Schulgesetzentwürfen von meinen Freunden ge⸗ prüft worden. Als 1893 der Gesetzentwurf des Grafen Zedlitz beraten wurde, warf gerade die Linke in diesem Hause Verfassungsbedenken auf. Die Verfassung sagt, daß ein besonderes Gesetz das gesamte Unterrichtswesen regelt. Wir haben daher stets die Auffassung ver⸗ treten, daß nur das gesamte Unterrichtswesen in einem Gesetz zu regeln sei. Die Verfaffung hat damit nicht lediglich sagen wollen, daß das Unterrichtswesen gesetzlich zu regeln sei; es sollte ein ein heitlich's Schulgesetz erlassen werden. Ich gebe aber namens meiner ,,, zu, daß ein solches organisches Gesetz in absehbarer ver keine ussicht hat, und wir deshalb resignieren müssen. Wir bescheiden uns dabei, daß nur die Schulunterhaltung in Angriff genommen wird. Aber das wird nicht möglich sein ohne eine Aenderung der rn, . Der Entwurf widerspricht um so mehr der Verfassung, als er auch territorial nicht für den ganzen Staat gilt, son⸗ dern Nassau und Posen und Westpreußen ausgenommen werden. Es ist gar nicht verständlich, weshalb man den verfassungswidrigen ustand in Nassau hat bestehen lassen, den verfassungsmäßigen ustand in Hannover aber ändern will. Auch der Propinz Hannover muß die christliche Volksschule erhalten bleiben. Bie Regierung hat nun immer die Auffassung gehabt, daß die betreffenden Artikel der Verfassung nicht aktuelles Recht seien, sondern es erst werden würden, wenn das Schulgesetz erlassen sei. Bis dahin gilt der Artikel 112 der Verfassung, wonach es bis zum Erlaß eines solchen Gesetzes bei den bisherigen Bestimmungen bewendet. Mindestens werden wir alfo nicht umhin konnen, die Artikel 112 und 26 der Verfassung abzuändern. Ich erhebe diese Bedenken nicht, um zu einer Ablehnung der Vorlage zu kommen, sondern wir wollen nur die verfassungẽ⸗ mäßigen Bedenken gewissenhaft prüfen. Wir hoffen aber, daß es später auch zu einer Aenderung des Lehrerbesoldungsgesetzes kommen wird. Bis dahin wird die Regierung im Etat für die mißlichen Verhältnisse in der Lehrerbesoldung Abhilfe schaffen müssen.
Abg. n von Zedlitz und Neukirch (fr. 6 Die vom Vorredner erwähnte Bestimmung der Verfassung ist nicht aktuelles Recht, und es ist nach der Verfassung auch zu⸗ läffig, daß einzelne Teile der Schulgesetzgebung für sich get get werden. Ist das aber richtig, so wird augenblicklich eine Ver⸗ faffungsänderung und eine Verabschiedung dieses Gesetzentwurfs in den Formen einer Verfassungsänderung nicht notwendig sein. Wir können es also unterlassen, diese Vorlage mit Ver faffungsänderungen zu belasten, denn wir wünschen, daß sie in dieser Session zur Verabschiedung gelangt. Die Bedenken sind nicht so schwerwiegender Natur, daß nicht eine Verständigung in einer allen Teilen gerecht werdenden Weise möglich wäre. Die Schule soll nicht nur die für das Leben notwendigen Kenntnisse verschaffen, fondern die Schüler auch erziehen zu braven Menschen und tüchtigen Patrioten. Das sozialdemokratische Parteiblatt hat iin Gegensatz zu der alten Parole, daß Religson Pripatsache sei, in der letzten Sonntagsnummer die Parole ausgegeben, daß Religion und Monarchie gleichzeitig zu vernichten seien. Die un—⸗ geordnete Lage betreffs der Schulunterhaltungepflicht verhindert die Beseitigung der Mangel, an denen unsere Volksschule beklagens⸗ werterweise noch immer leidet. Den Lehrermangel können wir nur durch die Aenderung der Lehrerbesoldung beseitigen; aber erst, wenn die Schulunterhaltung geregelt ist, werden wir an diese Reform gehen können. Es wird allgemein eine Erhöhung der Anfangsgehälter und der Alterszulagen eintreten müssen. Ich freue mich, daß entsprechend meinem früheren Antrage wenigstens in den nächsten Etat 3 Mill Mark zur Beseitigung besonderer Härten eingestellt werden sollen. Ob dies ausreichen wird, werden wir prüfen, aber jedenfalls ist ein Anfang mit der Verbesserung gemacht. Wer nun heute noch glaubt, daß sich die Schulunterhaltung regeln ließe ohne gleichzeitige Erledigung der konfessionellen Frage, der gehört zu den Leuten, die da lauben, daß die Sonne sich um die Erde dreht. Die große Mehr⸗ 6 des Volkes steht auf dem Boden der konfessionellen Schule. Die Stimmen, die von außen dagegen kommen, sind nicht maßgebend für die Regierung angesichts der großen Mehrheit dieses Hauses im vorigen Jahre für den Kompromißantrag. Wir können nicht un— verantwortliche Stimmen von außen über unsere eigenen, wobl—⸗ überlegten Beschlüsse stellen. Das wäre ja gerade sozialdemokratisch. Wenn der Entwurf Simultanschulen ‚aus besonderen Gründen“ zuläßt, so hat er mit Absicht davon abgesehen, die Gründe zu spezialisieren, denn es muß auch nach dieser Richtung hin freie Hand gelassen werden. Daß Posen und West— preußen von dem Gesetze ausgenommen werden müssen, bedauern auch meine Freunde lebhaft; wir hätten gewünscht, daß das Gesetz für die ganze Monarchie gelte, aber wir verkennen die Gründe für diese Ausnahme nicht. Die einzelnen Vorschläge, auch die der Nationalliberalen, werden wir eingehend prüfen, und ich hoffe, daß wir schließlich zu einer Verständigung gelangen werden. Der Unterschied zwischen der Konfessions, und der Simultanschule liegt lediglich in der Zusammensetzung der Schüler und der Lehrer nach der Konfession, der Lehrplan dagegen wird in keiner Weise da⸗ von berührt. Ich teile die Ansicht, daß in diesem Gesetze der Selbstverwaltungsbebörde kein genügender Raum gelassen ist, und bedauere, daß insbesondere nicht die letzte Instanz eine Selbst⸗ verwaltungsbehörde ist. Aber auch der Abg. Dr. Porsch wird sich Überzeugen, daß die Provinzialräte immer noch jweckmäßiger ent— scheiden können als eine ministerielle Instanz. Der in Lehrerkreisen erwogene Gedanke, daß der Staat die persönlichen, die Gemeinden die sachlichen Kosten zu tragen haben, ist zur Zeit nicht ausführbar. Bei der Verteilung der Lasten in den Schulverbänden muß vor allem die Leistungsfähigkelt zu Grunde gelegt werden, und bei der Verwaltung müssen wir die Vielgestaltigkeit des Veiwaltungekörpers möglichst zu vereinfachen suchen. Mit der Zusammensetzung der Schuldeputation können wir einberstanden sein, nicht ganz so richtig erscheint mir die Einrichtung der Schulvorstände. Bei der Lehrerernennung müssen die Organe, die die Kosten zu tragen haben, mitwirken, und vor allen Dingen entspricht es der Gerechtigkeit, daß in dieser Beziehung kein Unterschied jwischen Stadt und Land gemacht wird. Für dringend erwägenswert halte ich eg aber, daß das Vorschlagsrecht in um- gekehrtem Sinne wie in Schleswig⸗Holstein bestehen bleibt. Für
leichtert werden kann.
durchaus richtig halte ich es, daß die verdienten Lehrer auf dem Lande auch zu leitender Stellung in der Stadt gelangen können; das ent⸗ spricht durchaus den Wünschen der Lehrerschaft; wir müssen auch für tüchtige Lehrkräfte auf dem Lande eine Laufbahn eröffnen. Das wird ein Eck. und Grundstein für die Lehrerbesoldung sein, und die Städte müssen dabei im Interesse der guten Sache auf ihre Sonderwünsche ver⸗ zichten. In unserem Kompromißantrage haben wir im vorigen Jahre auch eine Beseitigung der Ungleichheiten in den Schullasten gefordert. Wir werden erwägen müssen, ob nicht die vielfach ganz uner⸗ schwingliche Baulast durch weitere extraordinäre Mittel des Staats neben den in Aussicht genommenen 7 Millionen im Ordingrium er—⸗ Sobald die Schul unterhaltungspflicht nach diesem Gesetz geregelt ist, muß auch eine Dezentralisation der ge— famten Schulverwaltung im Staate stattfinden, damit sie die Leistungsfähigkeit der einzelnen Schulverbände unter Mitwirkung der Beteiligten genau prüfen kann. Sorgen wir dafür, daß dieses Gesetz alsbald zur Verabschiedung gelangt, damit Preußen mit seinem Schul⸗ wesen wieder an der Spitze aller Staaten marschiert.
Gegen 4 / Uhr wird die Weiterberatung auf Dienstag, 11 Uhr, vertagt.
Literatur.
Die unbesiegbare Macht. Zwei Erzählungen von Marie von Ebner-Eschenbach. Berlin, Gebrüder Paetel. (5 1M) Än der geseierten Dichterin scheinen die Jahre spurlos vorüber zu gehen. Ben beiden Erjählungen merkt man es in nichts an 3. eine 76 jährige sie geschrieben. Die Komposition ist klar und straff, die Charakteristik . und von jener maßvollen Feinheit, die stets die Eigenart der Dichterin ausmachte. Die erste Erjählung, „Der Erstgeborenen, spielt in Ungarn. Sie erzählt von einer Bäuerin, die einst ein Grafenkind geboren, das sein Vater sterbend zu seinem Erben gemacht, während die Mutter wieder in ihre bäuerische Umgebung zurückkehrte, sich verpflichtend, dem Knaben stets fern zu bleiben. Der Trieb des Herzens aber bricht, sich Bahn; der Knabe, zum Jüngling herangewachsen, will die Mutter wenigstens einmal sehen, und dies Wiedersehen führt zu keiner Katastrophe, vielmehr zur Aussöhnung beider mit ihrem Geschick. Das etwas romanhaft⸗gewagte Thema ist mit großer pfychologischer Feinheit und Schlichtheit behandelt. Die zweite Er zählung „Ihr Beruf‘ spielt in Wien. Johanna, eine der fünf Töchter des Präsidenten Staudenheim, fühlt, den unwiderstehlichen Drang, ins Kloster zu gehen. Sie schlägt die Bewerbung eines ge⸗ liebten Mannes aus, um dieser tiefsten Berufung zu folgen, und der vereinsamte Vater gibt sie frei. In letzter Stunde aber hält das hilflose Kindlein des ehemals Geliebten, dag er ihr sterbend aus der Ferne jusendet und auf die Seele bindet, sie in der Welt fest; sie findet ihren Beruf darin, dem verlassenen Kinde eine Mutter zu werden.
— Die Deutsche Verlagsanstalt hat sich durch die Herausgabe ihrer Klassiker der Kunst in Gesamtausga ben ein unbestreit⸗ bares hohes Verdienst um die künstlerische Erziehung und Bildung im Hause erworben. Diese Monographien, die zu billigem Preise es vielen ermöglichen, wirklich gute Reproduktionen von sämtlichen Werken großer Meister der bildenden Kunst zu erwerben, sind durchaus geeignet, die intimere Kenntnis mit den einzelnen Künstlerpersönlich⸗ keiten zu bermitteln, indem sie ein Vertiefen in ihr gesamtes Kunst⸗ schaffen ermöglichen. Dieser Vorzug hebt den Mangel, der im An schauen der Reproduktion gegenüber dem des Originals liegt, zum Teil auf; denn der Umstand, daß die Originale in der ganzen Welt zerstreut sind, macht es fast allen Kunstfreunden unmöglich, sie auch nur zum Teile schauend zu genießen. Zu den bisher borliegenden Bänden mit den Werken von Raphael, Rembrandt, Tizian, Rubens, Dürer und Velasquez ist jetzt als siebenter ein Michelangelos Werken gewidmeter Band (6 4A) getreten. Er führt sie in 166 fast durchweg ganzseitigen Abbildungen vor. Bei der Anordnung des Werkes war das Bestreben maßgebend, möglichst viele Detailaufnahmen zu bieten, die allein imstande sind, einigermaßen das Verständnis für die Riesenwerke dieses gewaltigen Geistes ju erschließen. Es finden sich in dem Band u. a. nicht weniger als 70 Abbildungen nach den Fresken der Sixtinischen Decke und 11 nach dem Wandbild. . Jüngstes Gericht?. Gbenso wie in den früheren Bänden ist auch diesem eine biographische und die künstlerische Per, sönlichkeit des Meisters würdigende Einleitung vorausgeschickt; sie ist von Fritz Knapp verfaßt, der sich duich seine Schriften über Piero di Cosimo und über Fra Bartolommeo in Fachkreisen einen guten Namen gemacht hat. . .
— Seit mehreren Jahren sind verschiedene Kunstinstitute mit Erfolg bemüht, durch Reproduktionen guter Gemälde für einen gediegenen Wandschmuck auch in bürgerlichen Familien zu sorgen und bie barbarische Geschmacklosigkeit, die z. B. aus den meisten Oel⸗ drucken spricht, zu verdrängen. In erster Linie hat sich die Firma Teubner in Leipiig in dieser Beziehung Verdienste erworben. Die von ihr hergestellten bunten Blätter — Künstler⸗ steinzeichnungen — haben sich erfreulicherweise in weiten Kreisen als gediegener Wandschmuck Einlaß zu verschaffen gewußt. Soeben ist von diesen Blättern (das Stück kostet é 69 eine neue Reihe erschienen, die sich der ersten, was die Trefflichkeit der Wiedergabe und die Güte der Auswahl anlangt, als gleichwertig an die Seite stellen läßt. Sie enthält fünf Blätter der Karlsruher Künstler Daur, Fikentscher und Mathäi. Von dem letzt ⸗
enannten ist ein stimmungsvolles, Marschenbild' wiedergegeben; Daur . ein Strandbild Am Meer“ beigesteuert; von Fikentscher rühren drei Bilder Am Waldesrand“ her, nach Motiven aus Mitteldeutsch= land entworfen. Ein echt deutsches Bildchen ist Schroedters Berg- schlößchen! und von feiner Wirkung Knapps „Unterm Apfelbaum“. In großem Format (lo0 R 70 em,. 6 „*) hat derselbe Verlag ein Gemälde von Wilhelm Voigst „Kirchgang“ als Künstlersteinzeichnung herstellen lassen: Bauern, jung und alt, strömen in ihrer bunten Nationaltracht aus der schlichten Dorfkirche. Lichter Sonnenschein spielt um die Grabsteine des Friedhofs, in der Ferne hebt sich bläulich ein Bergjug. Wenn in diesen Bildern meist das Landschaftliche oder Genrehafte herrscht, hat der Verlag in einer Reihe anderer Steinzeichnungsreproduktionen es unternommen, die Schönheit des nackten Menschenkörpers als Wandschmuck einzuführen. Es liegen drei Wiedergaben vor, nämlich von Sascha Schneiders „Wettlauf' (100 X 70, 6 S), von C. Pac; kas „Reigen (100 70, 6 ) und von Curt Burckhardts „Fischer am Meer. (5 X50, 5 6. Dat erste Bild ist reliefartig und einfarbig. Es zeigt drei nach einem Ziel hinstürmenden männlichen Gestalten, einen ing, einen Mann und einen Knaben. Das Bild dürfte sich als Schmuck für Turnhallen eignen. Paczkas Reigen zeigt . weibliche Gestalten im Reigen am Meeresstrand. Im Burck= ardtschen Gemälde tritt das Landschaftliche mehr in den Vordergrund; es zeigt das weite südliche Meer vor Sonnenaufgang; trotzige, wetter gebräunte Gestalten nahen sich dem Gestade, Fischer, die an ihre Arbeit geben.
— Weltreisebilder. Von Julius Meurer. Mit 116 1b⸗ bildungen im Text und auf Tafeln sowie einer Weltkarte. Verlag von B. G. Teubner in Lelpzig. Elegant geb, 8 4 — Meurers Weltreisebilder“ bringen allen denen, die eine Weltreise oder über- seeische Reisen, so besonders in den fernen Osten?ꝰ zu unternehmen beabsichtigen, schätzenswerte und praktische Anleitung für die geplanten Unternehmen. ber nicht nur sie werden aus den Meurerschen Weltreisebildern wertvolles Material schöpfen, sondern auch alle jene, die für fremde Länder und für die zahlreichen Völkerschaften der drei großen Kontinente und ihrer Insel⸗ reiche regeres Interesse bekunden. Der Verfasser hat seine Reise⸗ beobachtungen und »'erfahrungen in kleinen, lose aneinander gereihten Bildern niedergelegt. Er führt den Leser nach Nordafrika, Ceylon, Indien, China, Japan und Nordamerika. Ueberall sind neben den für Reisende wertvollen praktischen Hinweisen besondere Schilderungen über Land und Leute, über die Kultur, die hervorragendsten Bau⸗
denkmäler und Naturschbaheiten eingefügt. Das Buch ist geschmack⸗ voll ausgestattet und mit zahlreichen guten Abbildungen versehen.
— Anläßlich der Marinevorlage bringt die „Flotten einen Artikel, in dem unsere , ‚Kreuzernot“ kurz beleuchtet wird. — Die ver- schiedenen Aufgaben der Masten und Schornsteine eines Kriegsschiffes werden in einer Plauderei dem Laien vor Augen geführt. — Ein Tag an Bord der „Victory“ beschreibt das Leben des großen Seehelden und zeigt, wie einfach und hygienisch Nelsons Gewohnheiten waren. -In dem Artikel. Seezeichen / werden dem Nichtseemann all die Vorkehrungen vor Augen geführt und erklärt, die dem Seemann die Navigierung in engen Gewässern erleichtern. — Interessant ist auch die Skizze n e , ng, in der die Entstehung der Worte Schiff, Schoner, Jacht ꝛc6. erklärt wird. — Die Aufzeichnungen des Ritters Arnold von Harff aus dem Jahre 1497, Neues aus unserer Kriegs⸗ marine und Vereinsnachrichten beschließen die reich illustrierte Nummer.
Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.
Unter der Sonne. Drei Erzählungen von H. Mie. 2,25 M, gebdn. 3 M Wismar, Hans Bartholdi.
Die unbestegbare Macht. Zwei Erjählungen von Marie von Ebner ⸗Eschen bach. 5 M Berlin W. 35. Gebrüder Paetel.
Aus den Bergen der Heimat. Dichtungen von Hans M. Grüninger. 1,50 4, gebdn. 2.20 M Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshandlung.
Max Kretzer. Eine Studie zur neueren Literatur. Von Jullus Erich Kloss. 2. Aufl. Mit einem Bilde Max Kretzers. Z M Leipzig. B. Elischer Nachfolger.
Ueber Land und Meer. Oktavausgabe. 22. Jahrg. Heft 2 bis 4. Preis für das Heft 1 6 Preis des Jahrgangs 13 Stuttgart, Deutsche Verlags ˖Anstalt. ł
Mentor. Rotizkalender für Schüler. 36. Jahrg. Für 1906. Kart. Altenburg, H. A. Pierer.
Onkel Ilja und andere Dorfgeschichten. Von S. T. Ssemenoff nebst einem Vorworte von Graf Les Tolstoj und einer Einleitung von Paul Birjukoff. Verdeutscht von Johann , utorisierte Ausg. 2 Bde. 6 M0, gebdn. 7,50 M0
eipzig, Seh Dietrich.
Aus Natur und Geistes welt.
Chemie 1425 A6
G. Teubner.
Das Aeußere. Illustrierte Monatsschrift für weibliche Schön heit und Körperpflege. 1965. 11. Heft. Jahrespreis 6 M, Einzel- heft Ho M Berlin 8sSW. Willy Kraus Verlag, Wilhelm Kraus.
Akademische Gegenseitigkeit. Antrittsvorlesung, gehalten von Profeffor Francis Greenwood Peabody. O, 60 M Gießen, Alfred Töpelmann (vorm. J. Recker).
Das Evangelium der Rasse. Briefe über das Rassen. problem von Prof. Dr. 2. Ku hlenbeck. 1 4 Prenzlau, A. Mieck Verlagshandlung. ; ;
Bie Lage des Liberalismus von W. Kulemann. O, 604 Dresden, O. V. Böhmert.
Präparationen ju den 1Institutiones Justiniani. Zur Einführung in die römische Rechtssprache für Studierende ũber⸗ setzt und erläutert von. Dr. jur. Hans Schindler. Buch J. 150 4, . 2 M Leipzig, C. L. Hirschfeld.
Juristische Repetitorien Bd. 18. Konkurs recht von Arthur Kulow. Gebdn. 1,60 S Leipzig, Roßbergsche Verlags buchh. Arthur Roßberg.
Juristische Handbibliothek. Bd. 178 173. Kapitalanlage in Hypotheken. Von Dr. Walter Koch. Gbdn. 1.80 6 — Reichsmilitärgesetz vom 2. Mai 1874. Handausgabe von Hans Walde. Gbdn. 2.30 4 Leipzig, Roßbergsche Verlagsbuch⸗ handlung. Arthur Roßberg.
Schiffahrtsabgaben auf den Deutschen Strömen. Von Dr. Fidejustus Walther. 1,20 M Leipzig, Roßbergsche Verlagsbuchhandlung. Arthur Roßberg.
Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch⸗ Ostafrika. II. Bd. 6. Heft. 3 S Heidelberg, Carl Winters Universitätsbuchhandlung. .
Flettenabreißkalender für 1996. VI. Jahrg. Mit vielen neuen Bildern reich geschmückt und im Text bedeutend erweitert und vertieft. 1650 S6 Hannover, J. C. König u. Ebhardt.
Lauterburgs illustrierter Abreißkalender für 1906. In drei Ausgaben (für Deutschland, die Schweiz und inter⸗ nationale Ausgabe). 12. Seb gend, Mit guten Illustrationen ausgestattet. 1650 M (Porto und Verpackung 0.30 M extra) für jede Ausgabe. Hannover, J. C. König u. Ebhardt.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zu sammengestellten Nachrichten für Handel und Indu trie“)
Deutsches Reich.
Entrichtung von gestundeten Zollgefällen für Ge“ treide, Hüälsenfrüchte, Raps und Rübsen sowie für die daraus bergestellten Müällerei⸗ und Mälzereierzeugnisse. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 24. November d. J. be⸗ schlossen, daß die für Getreide, Hälsenfrüchte, Raps und Rübsen sowie für dle daraus hergestellten Müllerei. und Mälzereierzeugnisse gestundeten Zölle spätestens am 1. März 1906 zu entrichten und daß die Zollgefälle für die Mengen ausländischer Waren der vorbezeichneten Art, welche von der letzten vor dem 1. Märj 1906 stattfindenden Abrechnung an bis jum Ablaufe des Monats Februar 1906 aus offenen Zollagern (reinen oder gemischten Privattransitlagern ohne amtlichen Mitverschluß für Getreide usw., Getreidemühlenlagern, Mäljerei⸗ lagern, Oelmühlenlagern und Teilungslagern der Kaiserlichen Marine— verpflegungsämter) in den freien Verkehr des Zollgebiets getreten sind, zum 1. Mär 1806 festzustellen und vom Lagerinhaber binnen 8 Tagen nach Mitteilung des Betrags einzuzahlen sind. (Zentralblatt für das Deutsche Reich.)
Roheisenproduktion Großbritanniens im Jahre 1904.
Gewöhnliches Spiegel⸗ Hämatiteisen und basisches eisen Roheisen usw. Tons 4202 829 154 982 109 476 49479 694 839 9900
Zusammen
6 280 142 1062361 1351147
1922331
England 903 406
Wales.. Schottland 646 408 Zusammen 1ISo4: 3472149 50M I44 214361 85953 620 1903: 3697 958 4931 848 305 259 8935663.
(Nach einer englischen Parlamentsdrucksache.)
Elektrotechnische Ausstellung in Kiew.
Im April 1906 wird in Kiew eine elektrotechnische Ausstellung statt finden. Sie soll zeitlich mit dem in Kiew anberaumten IV. all- rufsischen Kongreß der Elektrotechniker zusammenfallen. Das Pro⸗ gramm der Ausstellung ist nunmehr fertiggestellt. Sie wird aus i. II Abteilungen bestehen: J. Dampfkeffel mit Zubehör, II. Maschinen für Inbetriebsetzung elektrischer Generatoren, III. elektrische Maschinen, IV. Elektrochemie und , V. elektrische Beleuchtung, VI. Kraftübertragung, elektrischer Zugdlenst, Einrichtung von Fabriken
und elektrische Automobile, VII. Telegraphie, Telephonie, Eisenbahn⸗ technik, VIII. Meßapygrate, IX. GElektromedizin, X. Verschiedene Anwendungszwecke der Elektrizität, Xl elektrötechnische Bildung, Ausländische Aussteller werden mit gleichen Rechten zugelassen wie inländische. Das russisch? Finanzministerium gewährt aus— ländischen Ausstellern Zollfreiheit unter der Bedingung, daß die Ausstellungsgegenstände im Laufe von drei Monaten nach dem Schluß der Ausstellung zurückbefördert werden. In diesem Falle wird ihnen auf den xussischen Bahnen auch freie Rückfracht zu— gestanden. Die Ausstellung wird von der Kiewer Stadt- derwaltung eingerichtet, an die sich Interessenten zu wenden haben. Es läßt sich zur Zeit mit Sicherheit noch nicht übersehen, welchen Umfang die Ausstellung haben, wie ihre Einrichtung sein und welche Bedeutung ihr zukommen wird. Es ist noch so gut wie nichts ent⸗ schieden und beinahe alles noch im . Fest steht, daß der Staat sich mit Geldmitteln nicht beteiligen wird. Vielleicht wird er Preise aussetzen. Die Finanzierung des Unternehmens ruht auf sehr schwachen . Seitens der Stadtverwaltung sind 5000 Rubel zur Ver— ügung gestellt, welchen Grundstock man durch Beiträge der großen elektrischen Betriehe in Kiew und einiger reicher Mitglieder des Aus stellungskomitees bis auf 15 000 Rubel erhöhen zu können hofft. Der Platz, der augenblicklich für die Ausstellung ins Auge gefaßt ist, läßt große räumliche Ausdehnung nicht zu. Man ist, nach— dem sich mehrere andere Projekte zerschlagen haben, darauf verfallen, einige hehe Säle des Universitätsgebäudeß und den Garten davor in den Dienst des Unternehmens zu stellen. Wie wenig Zutrauen man selbst in den zunächst interessierten Kreisen zu der Angelegenheit hat, geht daraus hervor, daß die Professoren des Polytechnikums und der AUniversität, die man als Mitarbeiter an dem Werk zu gewinnen gehofft hatte, ihre Mitwirkung abgelehnt haben und verschiedene Vertreter der Großindustrie aus dem weiteren Komitee wieder ausgeschieden sind, als sich nach den ersten Verhandlungen herausstellte, mit welchen be= chränkten Mitteln man zu arbeiten gezwungen sein würde. n Fachkreisen nimmt man an, daß für den Absatz großer Maschinen die Ausstellung von geringem Nutzen sein wird. Als Käufer würden allenfalls Zuckerfabriken und landwirtschaftlichtechnische Betriebe des Südwestgebiets in Frage kommen, deren Leiter die Ausstellung besuchen wenden. Doch hegt man auch in diesem Punkte nur geringe Erwartungen von der Anknüpfung neuer Beziehungen, da die leistungsfähigen Firmen überall hinreichend bekannt sind und fast alle sehr tätige Agenten am Platz haben, die sich bemühen, ihren Klienten den Bezug so bequem wse möglich zu machen. Auch ist der Russe ö,, sehr konservativ und wenig geneigt, ohne zwingenden Grund neue Bahnen im Handel zu betreten. Mehr Aus— sicht bietet nach dem Urteil von Sachverständigen die Ausstellung kleinerer Apparate und Gebrauchsgegenstände. Und die Annahme scheint gerechtfertigt, daß es, von geringen Ausnahmen abgesehen, im großen und ganzen wohl auf eine Ausstellung dieser Art hinauslaufen wird. (Nach Berichten des Kaiserlichen Konsulats in Kiew.)
Bergwerktunternehmungen im nördlichen China.
Im April des Jahres 1904 hat das Handelsministerium in Peking in Abänderung und Ergänzung der vorläufigen Bergwerks- estimmungen vom Jahre 1902 neue Bestimmungen in 38 Artikeln erlassen und veröffentlicht, durch die die alten außer Kraft gesetzt worden sind. Doch auch diese Bestimmungen, deren . Neuerung in der Anordnung besteht, daß bei gemeinschaftlich von Chinesen und Fremden betriebenen Unternehmungen der größere Teil des Kapitals chinesisch, der fremde Anteil jedenfalls nicht größer als dieser sein darf, haben nur als vorläufige zu gelten und sollen später durch ein bereits in Bearbeitung befindliches Berggesetz ersetzt werden. Infolge der fortwährenden Abänderungen der Bestimmungen und der dadurch geschaffenen Unsicherheit kommt es zu keinem gedeihlichen Forischritte in der Ausbeutung der außerordentlich reichen Bodenschätze Nordchinaz. Denn bei dem Bestreben der chinesischen Regierung, die Fremden möglichst fern zu halten, findet sie leicht einen Grund, die Gesuche um Erteilung einer Konzession wegen Nichtbeobachtung der Bestimmungen abzulehnen. Da die Regierung auch in gleicher Weise den einheimischen Gesuchstellern gegenüber verfährt, ist für das Jahr 1904 von keinem neuen einiger⸗ 26 bedeutenden Unternehmen im Konsulatsbezirke von Tientsin zu berichten. Zu den älteren Unternehmungen gehört das Pekingsyndikat, welches im Jahre 1904 die für die Erschließung seiner Koblenfelder von Tschui hua chen in Angriff genommene Bahn von Tschui hua 2 nach Taokou am Weiflusse vollendet hat. Gute Fortschritte hat die deutsche Chin Ching-Minengesellschaft zu verzeichnen, sofern ein mächtiges Kohlenflöß von ausgezeichneter Güte angeschlagen worden ist. Ist der Absatz auch bisher nur ein örtlicher gewesen, so hofft doch die Gesellschaft bald in der Lage zu sein, ihre Förderung auf den Tientsiner Markt bringen zu können. Die von anderen deutschen Firmen im Jeholgebiete betriebenen Goldbergwerke befinden sich noch in den ersten Anfangsstadien, entwickeln sich jedoch stetig. In der Rechtslage der Chinese Engineering and Mining GCompanꝶ, Ltd., ist insofern eine Klärung eingetreten, als der Direktor der früheren chinesischen Gesellschaft, Chang Mi mao in dem in London anhängigen Rechtsstreite gegen die bei der Gründung der Gesellschaft beteiligte englische Firma die Verpflichtung zur Durchführung der bei der Uebergabe des Gesellschaftsvermögens an die Gründer der neuen Gesellschaft abgeschlossene Vereinbarung erstritten hat, deren wichtigste Festsetzung die Einrichtung einer selbständigen Verwaltung in Ching und den Einfluß des engl ben Direktors auf die Ge⸗ schäftsführung darstellt. Solange jedoch die weitere Frage des be⸗ anspruchten Schadenersatzes nicht entschieden ist, sucht die chinesische Regierung vorläufig die Entwicklung des Unternehmens durch Er schließung neuer Kohlenfelder möglichst hinzuhalten. Im Zusammen— hange hiermit steht auch, daß die Förderung im Jahre 1904 dem Bedarf nicht entsprochen hat. Es wurden insgesamt über Tientsin und Tschinwangtau nur 167 285 Tons im Werte von 1087 352 Taels gegen 236 808 Tons zu 1497 569 Taels im Vorjahre ausgeführt. In der. Mandschurei besaßen die ‚Russische Holz, und Bergwerks= Industrie⸗Gesellschaft' bei Fushun am Hunho sowie die Russisch— Chinesische Bank in der Nähe von Mukden Kohlengruben, die in⸗ zwischen von den Japanern in Besitz genommen worden find und bearbeitet werden. An Bergwerksgeräten sind über Tientsin im Jahre 1904 für 70 6z-; Taels oder rund 60 oo weniger, über Tschin wangtau dagegen für 83 793 Taels oder 70 υ mehr als im Jahre 1903 ein— . 36 (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in z n.
90
Ausschreibungen.
Die Vertiefung des St. Petersburger Seekanals kostet der Krone, wie der Ruß“ mitteilt, 4 200 60g Rubel, wober nur die Erdarbeiten und Maschinen gerechnet sind. Die Arbeiten für Vertiefung des Seekanals sind im Jahre 1903 begonnen worden und wurden bis zum August 1904 in eigener Regie fortgeführt, dann aber einer holländischen Gesellschaft übergeben, welche sich verpflichtet hat, die Vertiefung des Kanals bis zum Jahre 1508 zu Ende zu führen. Der Kanal soll bis auf 235 Fuß vertleft werden. St. Peters burger Zeitung)
Belgien. Die An lage einer elektrischen Beleuchtun im Hö5pital maritime Royer de Grimberghe in Middelkerke ö. am 5. Januar 1906, Vormittags 11 Uhr, durch die Administration des hospices et segcours in Brüssel, Boulevard du Jardin botanique (Hospital St-Jean), vergeben werden. Die Pläne und das Bedingungsheft sind im Generalsekretariat der genannten Ver— waltung (in Brüssel) und bel der Direktion der oben genannten Hospitalverwaltung (in Middelkerke) erhältlich. (Moniteur des Intéréts Matériels.)
Elektrische Beleuchtungsanlage in Sofia. Am 19. Ja- nuar 1906, 10 Uhr n, ,. wird bei dem a n e g. Sofia die Installlerung der elektrischen Beleuchtung in der fürstlichen
Kriegsschule vergehen werden. Angebote müssen in bulgarischer Sprache i . e, 6 . un igt, . Angebots.
eres an Ort un elle. esterreichischer Zentral Anzei ü das öffentliche Lieferungswesen.) J
Ankauf von Dampfern für Rumänien. In kurzem sollen einige neue Dampfer für den rumänischen Seeschiffahrtsdienst bestellt werden. (Bukarester Tagblatt.)
Lieferung von Petroleumtankwagen nach Brüssel. Die Submissionsverbandkung über diese Lieferung ist auf den 6 zember 1905 — 3 Uhr Nachmittags M festgesetzt. Das cahier des charges, spbécial hat die Nr. 147. (Moniteéur des Intéréts Mats riels.)
Bau einer eisernen Brücke in Campos (Provinz Rio de Janeiro). Die ere n nl e fc b hat nie Ge; neh migung erhalten, zwecks Herstellung einer Verbindung zwischen den Eisenbahnlinien Carangola= Campos und Macah ⸗—=-Campos in der Stadt Campos eine eiserne Brücke über den Fluß Parahyba zu bauen. (Le Nouveau Monde, Paris.)
Lieferung von Branntwein Dengturierungsmitteln nach Argentinien. Im „Boletin Oficial? vom 30. Oktober 19605 wird eine Verordnung des Präsidenten der Republik veröffentlicht, durch die das Finanzministertum ermächtigt wird, im Auslande 80 900 1. Branntweindenaturierungsmittel anzukaufen, darunter: 6.000 1 Methylen, 43090 1 Ajetonöl 6409 1 Pyridin, 1509 1 Glauzin. Näheres durch die Ministerien des Auswärtigen und der Finanzen in Buenos Aireg. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General konsulats in Buenos Aires.)
Bahnkonzessionen und projekte in Chile. 11 Mauro Lacalle in Valparaiso für den Bau einer Bahn zwischen den Salpeter— werken Pepita und Castilla.
2) Edugrdo Caballero und der Salpetergesellschaft Progreso? in Antofagasta für den Bau einer Linie von Kilometer 133 der Eisen⸗ bahn Antofagasta— Bolivien nach dem Salpeterwerk Ansonia.
Der Companhia gomercial 7 Ganadera Chile — Araßsentina in Valparaiso für den Bau einer 6 km langen Schwebebahn von Casa⸗Pangne nach der argentinischen Grenze.
4) Der Salpetergesellschaft Ea Valparaiso in Valparaiso für den Bau einer 7 Km langen Eisenbahnlinie von der Eisenbahn Agnas = Blancas Caleta - Coloso nach dem Salpeterwerk La Val- paraiso.
5) Der Salpetergesellschaft Leonor in Santiago für den Bau einer Bahn von Kilometer 133 der Elsenbahn ann, n, nach dem Salpeterwerk Loongr.
Die Firma Camino Lacoste u. Co. hat für die ihr genehmigte südliche Trangandenbahn Collilelfu Argentinien bereits eine Aktien- gesellschaft mit einem Kapital von 2560 C00 Pfd. Sterl. in Valparaiso gegründet und beabsichtigt den Verkehr auf den von der Eisenbahn berührten Seen mit Dampfern zu bewerkstelligen. Das Henislersche Projekt einer Bahn vom Reloncavpi⸗Golf (bei Puerto Montt) durch das Puelo. Tal nach dem Limay Fluß wird in gut unterrichteten Kreisen nicht ernsthaft genommen, zumal da die technischen Schwierig- keiten im Puelo Tal nach dem Ergebnis der im vorigen Sommer ausgeführten Untersuchungen viel größer sind, als sie in dem Projekt dargestellt wurden, und eine Verbindung mit dem Nahnel Huapi—⸗ See zweckmäßigerweise über den Bariloche⸗ Paß südlich vom Tro— nador Berge herzustellen wäre. Von der Ausführung der der Vieh⸗ zuchtsgesellschaft des Rio Aysen konzessionierten Eisenbahn, die den Rio Aysen entlang bis zu einer Verlängerung der Limaybahn führen soll, ist ebensowenig etwas zu hören. Die Verwirklichung dieser Bahn, die gänzlich unbewohnte Gegenden berühren und zur Voraußsetzung haben würde, daß die Limaybahn von Nahnel Huapi noch über drei Breitegrade nach Süden geführt wird, dürfte in weiter Ferne stehen. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Valparaiso.)
Konkurse im Auslande. Rumänien.
Anmeldung S *. Schluß der
Verifizierung am
Handelsgericht Name des Falliten
Forderungen bis
Ilfov
Elias Schw ; (Bukarest) ; *
Kleiderhandlung, Calea Victoriec 57.
29. November /
7. / 20. Dez. I2. Dez. 1905.
1905
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kok an der Ruhr und in , . ö
An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 20106, ̃ ae . 2 . ö. ges nicht rechtzeitig n er esien sind gestellt am 9 d. M. 10 258, am 10. 8d. M. 3 nicht rechtzeitig gestellt am 9. d. M. 93, am 10. d. M. keine agen.
Das Novemberheft des im Reichsamt des Innern heraus gegebenen Deutschen Handelsarchivs. (Zeitschrift für Handel und Gewerbe, halbjäbrlich 9 . Verlag der Königlichen Hofbuch— , von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin 8W) enthält in seinem Gesetzgebungsteil neben einer Reihe von Aenderungen auf dem Gebiete der Zoll- und Handelsgesetzgebung des In und Auslandes das Zoll— gesetz und den Zolltarif von Ecuador sowie Mitteilungen über die Regelung der Handelsbeziehungen Belgiens zu Bolivien, Bulgarien, Montenegro, Frankreichs zu Bulgarien, Oesterreich⸗Ungarns zu Italien u. 4. m. Im statistischen Teil ist das Ergebnis des russischen AÄußen⸗ handels im Jahre 1903 ausführlich mitgeteilt. Handelsberichte der
Kaiserlichen Konsuln liegen aus Amsterdam, Schanghai und Rufisque
(Franz. Senegal) vor. Diese Berichte sind auch in Sonderausgaben erschienen.
— In der am 11. d. M. abgehaltenen ordentlichen General⸗ e , der Zuckerraffinerie Halle waren 6259 Stimmen mit einem Kapitalbetrage von 3149 500 S vertreten. Es wurde die Entlastung für das Geschäftsjahr 1904s1905 erteilt und die vor geschlagen . i 6 eech n,
— Laut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Canadischen Paetfie⸗Eisenbahn in * ersten e. 8 Mongts Dezember 1269 000 Dollars (281 009 Dollars mehr als i. V).
München, 11. Dezember. (W. T. B.) Die Bayerische Notenbank setzte den Wechseldiskont auf 60 / o, den Lombardzinsfuß 2 . nher.
resden, 11. Dezember. T. B.) Die Sächsische an, erhöhte den Bankdiekont auf 60 3 den 4 al 0. Christiania, 11. Dezember. (W. T. B. Bank erhöht von morgen ab den Diskont für 3 den Lombardzinsfuß von 55 auf 60.
Die norwegische echsel von 5 auf z 0so,
olizeipräsidium ermittelten Markt en sich in der Börsenbeilage. n Marktpreise in
Die ö vom Berliner roduktenmarkt sowie
die vom Königlichen Berlin 3
Kursberichte von den auswärtigen Fondsmaärkten.
Hamburg, 11. Dezember. (W. T. B.) (Schluß) Gold in Barren: das hee gn. 2790 Br., 2784 Go. ; dag Kilogramm 57 90 Br. S7 4 Gd. . ren
Wien, 12. Dezember, Vorm. 10 Uhr 50 Min. 3 Einh. 400 Rente M.⸗N. p. Arr. 99 50, 5 *. R
in Kr. W. per ult. 99,75, Ungar. 40 Goldrente 11345, Un Losg Ftenie in tr. T. g5 26. Tiressche Lofer , , g, fe. Buschtierader Gifenb. Attien xit. B Jord westbab narf ent., per ult. =—— DOesterr. Staatsbahn ver ult. 656 60, Südbahn gesellschaft 116 25, Wiener Bankverein 558 50. Kredtranftalt, Desterr. 36 k Ung. . 787.09, Laänderbant 436 00 ohlenbergwert = — Montan gesellschaft, Ay. a,. r , ,,. ö in ö ondon, 11. Dezember. T. B.) (S ; 0 sung, br, . . c (Schluß) 24 0ͤ Eng. arts, 11. Dezember. (W. T. B.) ( ; o Rent * g e. 4310. K
Lissabon, 11. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 5.
New York, 11. Dezember. (W. T. B.) an; Infolge lebhafter Käufe großer Spekulanten stiegen. Spezialwerte erheblich während die übrigen Papiere ziemlich vernachlässigt wurden. Die in Readingaktien interessierte Gruppe beteiligte sich in größerem Um⸗ fange am Geschäft auf die Meldung, daß ein Arbesterausstand im Kohlengebiet nicht wahrscheinlich sei. Weitere günstige An— tegungen boten die Vorausbezahlung von erst zum Januar fälligen 4200 900 Dollars Zinsen auf. Regierungsbonds seitens des Schatzamtes, ferner der Umstand, daß Kuhn, Loeb u. Company dem Markt vier Millionen Dollars zu 14 60 zur Verfügung stellten und daß von Europa bedeutende Barmittel ausgeliehen wurden Die Betriebsleiter der westlichen Eisenbahnen sprachen sich gůnstig über die Geschäftslage aus. Die Kommifsionshäufer zeigten regere Tätigkeit Die Baissiers deckten ihre Engagements in ÜUnkon Paecifie⸗ aktien. In den Aktien der Amalgamated Copper Company wurden Realisterungen vorgenommen trotz der Steigerung des Kupferpreises. Für eng Londons wurden ver Saldo 20 006 Stück Aktien verkauft. Schluß unregelmäßig. Aktienumsatz 1750 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschn. Zinsrate 6— 15, do. Zinsrate für letztes Darlehen des Tages 15. Wechsel auf London (60 Tage 4 32.55, Fable i n d Silber, Commercial Bars 643. Tendenz für
Fest.
Rio de Janeiro, 11. Dezember. W. ae. J (W. T. B.) Wechsel auf
Kursberichte von den auswärtigen Waren märkten.
Essener Börse vom 11. Dezember. (Amtlicher Kursberi Kohlen, Koks und Briketts. e, r,. der Syndi th im Oberbergamtsbeiirk Dortmund für die Tonne ab Werk) J. Gaßt— und Flammkoh le; a. Gasförderkohle 11,50 — 13,50 , b. Gas- flammförderkohle 9,75 — 109,5 α, e. Flammförderkohle 9.25 big 25 Ap, . Stückkohle 12,25 — 15,50 MS, e. Halbgesiebte 11,50 biz 12,50 , f. Nußkohle gew. Korn 1 und II 1250-1525 , do. do. III 1150 — 12,25 , do. do. IV 10, 3 - 11.060 M, g. Nuß⸗ 6 O- 20130 mm 700 - 8,50 dις, do. 0 — 50 szh mm 3,360 is 55. 66, h. Gruskohle 4509—– 550 A. II. Fettto bi- 2. Förderkoble 30 = h. 3 , b. Bestmellertz Kohle lo 5d 1E. 0 M, 8. Stückkohle 12 26 -= i3 00 MÆ6,. , d. Nußkohle gew Rorn 17 1I23 bis 325 , do. Lo. N 1330 = 13, 0 M, do. do. Fi 11.530 12,356 , do. do. IV 1025 —- 1100 MÆ 6. Kokskohle 9,50 — 10,00 4 k mn, g. 9. . S 25 — 9,50 M, b. do
r „50 - 10, 6, C. do. aufgebesserte, je nach dem Stück Il, O0 - 12,50 , d. Stückkohle 12, 00 - 14,006 . . Nußkohle . Forn. J und 11 ic 560 = 16. 55 M, do. do. ffr is, oo. I6 M M, do' de. III für Kesselfeuerung 11,50 = 12, 50 6, do. do. IV 975 - 11.05 606, f. Anthrazit Nuß Korn 1 17350 —=8.50 46, do. do. IJ 1856 iz 2300 S, g. Fördergrus 7, 00 — , 00 ς, h. Grug kohle unter 10 mm 4,00. 600 ; LIV. Koks: a. Hochofenkoks 1400 — 16,90 b. Gießereikoks 16,59 — 17, 50 S6, c. Brechkoks L und I 16,50 bis 18,90 6; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 160,50 bis 13,90 M6 — Nachfrage weiter lebhaft. — Die nächste Börsen⸗ versammlung findet am Montag, den 18. Dezember 1905, Nach= mittags von 3 bis 5 Uhr, im „Berliner Hof, Hotel Hartmann, statt.
Magdeburg, 12 Dezember. (B. T G.) Zu dke— Kornzucker 85 Grad o. S. 7, 00— 7, 973. N ; . e , . J. Nachproduktte 75 G riftalljuder mit Sack ———. Gem. Raffinade m. S. 17.87. Bemabtene Melig mit Sack 7373. 3 hen. Robzucker J. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: Dejember 16,65 SGd., 1675 Br. — — bej,. Januar 16,80 Id, 1685 Br. —— ber. Januar ⸗Mär 16,95 Gd, 17,00 Br. — — be. Nal
ü25 Gr, 1735 Sr. — — bez, August iss Sb, 1770 Br, loro 82,0,
— — bej. — Behauptet. (W. T. B.) Rubel
Göln, 11. Dezember. Nai 87 . remen, 11. Dejember. (W. T. B.) (Bzrsenschl icht. , Schmal. Höher. Loko. Tube * 53 85) opreleimer 335. Sped. Fest. Kaffee. Sehr ruhig. — Dffinelle Notierungen der Saumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Upland
loko vtech 614 2 3 amburg, 11. Dezember. IW. T. S. , . ö ö. ö ; , amburg, 12. Dejember. (W. T. B.) Ka V = bericht) Good. average Santos Dezember 36 ft a ert d. Mai 377 d., September 35 Gd. Stetig. — Zu cer⸗ markt. (Anfangshericht. . Rübenrohjucker J. Produkt Bassé S8 oo Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg Deijember 16, 66 Januar 16.75, März 17,00, Mai 17,25, August 17,65, Sktober 17 76 Behauptet. ñ 3. , . est, 11. Dezember. (W. T. B.) Faps August 26, 50 Gd. 2b, . Lon don, 11. Dejember. (B. T. GS) g6 060 Javazuc a 9 sh. 3 d. Verk. Rüben rohzucker lob, in, 5 9 ãufer. London, 11. Dejember. (W. T. B. luß. ile 79, ö. 3 , n, . Fest. * , verpool, 11. Dezember. (W. T. B.) Baumwolle. U r 7000 Ballen, davon für Spekulation und Export 6 3! ; ile. Ruhig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Ruhig. Dejember 6.09, Dejember⸗ Januar 6, 9, Januar“ 1 6.13 Le ner, Tin . . r K 6 April. Mai d 265, Mel⸗ * Un n * unt ⸗ . 1 . 1 1 8 . 1 . uli August 6,31, August asgow, 11. Dezember. (W. T. B. ; , r gare. stettg 8a , , radford, 11. Dezember. . T. B.) Wolle zögernd. Paris, 11. Dejember. (W. T. B. (Schluß.) e , enn, . * , . . Verl er Zucer ruhig, Nr. 3 r g Dezember ö 241, =. min n, 26. 66 ; ; eich, ,, m sterd am,. 11. Dezember. (W. T. B.) = ,, — il, ö ntwerpen, Dezember. (B. T. B. t Raffiniertes Tyve weiß loko 199 bej. Br., do. . ü 7 do. Januar 198 Br. do. Januar⸗März 20 Br. Ruhig. — ar n, e ng ö e, g r ew Jork, 11. Dezember. T. B.) (Schluß.) Baumwolle⸗ . in New Jork 1210, do. für Lieferung Se . ieferung April 11,75, Baumwollepreis in New Orleang 1116, , . Standard white in New Jork 7, 60, do. do. in Philadelphia 55, do. Refined (in Gafeg3 10 36, do. Ctedlt Baiances at Sil 8 1,58, Schmalj Western steam 8. 00, do. Rohe u. Brotherg 8, 30, Ge⸗ treidefracht nach Liverpool 3, Kaffee fair Rio Nr. 7 7 1s, do. Rio Nr. 7 Januar 6,15, do. do. März 6,30, Zuder 3, 35,0 —– 35, 8ĩß, Kupfer 18 00 — 18,50. — Die Visible Suppl trugen in der vergangenen Woche an Weizen 34711000 J
bericht. rad o. S. Brotraffinade J1 o. F. 1800.
ushels,
an Mais 7703 000 Bushels.