1905 / 293 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

den ordentlichen Professor an der Universität in Breslau, Geheimen Medizinalrat Dr. Garr zum Mitglied des

Medizinalkollegiums der Provinz Schlesien zu ernennen und infolge der von der Stadtverordneten versammlung zu

Delitzsch getroffenen Wahl den bisherigen Bürgermeister der

Stadt Hasselfelde (Braunschweigg Max Hagedorn als be— soldeten Beigeordneten (Zweiten Bürgermeister) der Stadt

Delitzsch für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst zu

enehmigen geruht, daß der Prov inziallandtag der ö Schlef ien zum 7. Januar 1966 nach der Stadt

reslau berufen werde.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Am Schullehrerseminar in Pros kau ist der bisherige kommiffarische Seminarlehrer Kunert als ordentlicher Seminar⸗

lehrer angestellt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Santa Leopoldina J im Staate Espirito Santo in Brasilien ist der Pastor Otto Bruns in Gladigau (Provinz Sachsen)

berufen worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 11 der Gesetz sammlung enthält unter 16 Nr. I0 661 die Verfügung des Justizministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Teil der Bezirke der Amtsgerichte Hadamar, Nassau, Wallmerod, Weilburg und Wiesbaden, vom 30. November 1905.

Berlin W., den 13. Dezember 1995.

Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Ministers des Königlichen Hauses von Wedel und des Chefs des Zivil⸗ kabinetts, Wirklichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus ent⸗ gegen.

Der Aueschuß des Bundesrats für Handel und Ver⸗ kehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen, die vereinigten Aus⸗ schüsse für 4. und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen, fuͤr Handel und Verkehr und für Essen— bahnen, Post und Telegraphen und die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und . und für Handel und Verkehr hielten

heute Sitzungen.

Der Kaiserliche Gesandte in Buenos Aires von Waldt⸗ hausen hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Gesandtschaft von dem etatsmäßigen Sekretär, Legationsrat

Grafen von Nacke geführt.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist die heim kehrende Besatzung S. M. S. „Möwe“ mit dem Reichspostdampfer „Prinzeß Alice“ vorgestern in Southampton eingetroffen und hat an demselben Tage die Reise nach Antwerpen fortgesetzt.

Der heimkehrende Transport der von den Schiffen des Kreuzergeschwaders abgelösten Offiziere und Mannschaften ist mit dem Reichspostdampfer „Prinz— regent Luitpold“ gestern in Penang (Halbinsel Malacca) ein⸗ . und hat an demselben Tage die Reise nach Colombo

Ceylon) fortgesetzt. S. M. S. „Bussard“ ist am 9. Dezember in Dares.

salam eingetroffen.

S. M. S. „Fürst Bismarck“ geht mit dem Chef des Kreuzergeschwaders, Kontreadmiral Breusing, morgen von Tsingtau nach Hongkong in See.

Bayern.

Seine Königliche 66 der Prinz⸗Regent empfing gestern den Besuch Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Luxemburg, zu dessen Ehren Nachmittags Galatafel stattfand, an der außer den Mitgliedern des Königlichen Hauses auch die obersten Hofwürdenträger und der Staatsminister Freiherr von Podewils teilnahmen.

Württemberg. Seine Majestät der König von Sachsen ist gestern nachmittag, nachdem er dem ihm von Seiner Majestät dem König Wilhelm II. verliehenen Regiment in Ludwigsburg einen Besuch abgestattet hatte, nach Dresden zurückgekehrt. Baden. Die Thronrede, die gestern bei der Eröffnung des Landtags von dem Staatsminister Freiherrn von Vusch ver— lesen wurde, betont u. a. nach einem Bericht des „W. T. B.“, daß der Rechnungsabschluß des ersten Jahres der ablaufenden

lastenden Druck völlig zu beseitigen. Eine

; . . . ünstigen Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: i werde nur dann eintreten, durch eine vorsichtige, n passende Ausgabenpolitik unterstützt werde, und wenn es ge⸗ linge, die Finanznot des Reiches e auszuüben drohe, durch eine durchgreifende Reform des Reichs finanzwesens zu beseitigen. deshalb mit besonderer Genugtuung die hierauf Bezug nehmenden di

erneuten Bestrebungen.

1906 1567 schließt mit einem geringen Ueberschuß ab. Dieses Ergebnis konnte aber nur erzielt werden durch die Auffechterhaltung der in der letzten Tagung beschlossenen Erböhung der Einnahme. und Kapital⸗ rentensteuer sowie durch Bereitstellung eines größeren Teils der Dota⸗ nonen der Eisenbahnschuldentilgunge kasse zur Deckung der vom Reich

gestundeten Matrikularbeiträge. Au - r; ) fteuerung harrt eine wichtige und bedeutungsoolle Aufgabe ihrer Lösung,

nämlich die Reform der Ertragssteuern im Sinne ihrer Um.

wandlung in eine Vermögenssteuer. wird dem Landtage zugehen. Wegen der von den deutschen Regterungen

mit Staatsbahnbesitz beabsichtigten Maßnahmen behufs Herbeiführung einer größeren Wirtschaftlichkeit in der Betriebsführung, w : Veihandlungen noch schweben, wird die Regierung sich gleichfalls mit

dem Lande ins Benehmen setzen.“

Graf von Goetzen berichtet, einer Meldung des „W. T. B.“ vom heutigen Tage zufolge, aus Daressalam:

ment des Hauptmanns Lindi angegriffen.

81 Tote, seits wurd Lindner (am rechten Handgelenk) und ein Hilfskrieger schwer,

Hauptmann Seyfried, 3 Askaris und 12 Hilfekrieger leicht ver⸗ wundet. Aus Iringa meldet Hauptmann Nigmann ein sieg⸗ reiches Gefecht einer Abteilung bi l

offtiier gegen Wasagara, das am 16. November bei Lula statt⸗ gefunden hat; den Utchungwe⸗ Bergen ist noch zu erwarten. lassene Missionsstation Pangire in zwischen zerstört.

der 14. Kompagnie Beendigung

in fanterie die ; ĩ übernimmt den Telegraphenschutz bei Mtingi, die Marineinfanterie

auf der Etappenstatlon westlich bon Kilwa wird durch Farbige ersetzt und übernimmt die Beschützung von Kilwa. Die Matrosen werden aus Mtingi und Kilwa an Bord genommen.

afrika meldet folgende Verl uste:

Leutnant Hans Wende, . am 31. 7. 1876 zu Nauen, früher im Feldartillerieregiment Nr.

muschel); Ünteroffiser Gustav Wel sch, geboren am 26 9. 1579 zu Gefell, früher im Feldartillerieregiment Nr. 18 lleicht, Kopf); Reiter Alfred Strehl, geboren am 29. 1. 1881 zu Reppen, früher' im Husarenregiment Nr. 2 Ischwer, Brustschuß, am 5. Deiember 1965 im Lazarett zu Amlruis an Blutverlust gestorben).

fallen: : 5. 10. 1881 zu Eichen, schuß); Sergeant Gustar Durch holz. Schwirgsden, früher im Train dataillon Nr. 7 (Kopf- und Brustschuß).

Peter Wieprzkowski, im Jägerbataillon Nr. 2 (schwer, Reifer Karl Fritz, geboren am 21. 7. 1879 zu Themar,

Infanterieregiment Nr. 32 (leicht, Schuß in linken Unterarm); Reiter Wilhelm Hauptmann, geboren am 9. 8. 1884 zu Naundorf, früher im Königlich sächsischen 6. Infanterieregiment Nr. 1095 (leicht, Schuß in rechten Unterarm). Vermißt wird der Unteroffizier Hans Overweg, geboren am 15. 8. ĩ Ulanenregiment Nr. 15.

1832 zu Berlin, früher im Ulanenregiment Nr. 11, am 2. De⸗ zember

schuß in geboren Infanterieregiment Nr. 155, am Tüderitzbucht an Herzlähmung nach meldet wird, der Reiter Kart Meineke, geboren am 13. zu Strasburg, früher im Infanterieregiment Nr. 64, am 3. Juli in

Dawignab an Typhus gestorben.

ortdauer der J haben die Verhandlungen bisher zu keiner Einigung gefübrt, allgemeinen irtschafts ver⸗ weil einerseits von seiten der Schweiß eine starke Erhöhung t, wenn jene Entwicklung e nr, 26 wein , ö Desterreich . .

; ; 3 adbsichtigt wird, andererseits orderungen wegen einer erab⸗ dem Stande der Einnahmen sich an= setzung der österreichisch⸗ ungarischen Eingangszölle, auf die spezifisch schweijerischen Produfte gestellt werden, die in dem, ge⸗ forderten Raße nicht gewährt werden lonnten. Derzeit schweben dipl matische Verhandlungen wegen Abschlusses eines Provbisoriums für Januar und Februar 1996. Die Verhandlungen mit Bul⸗ garien und Serbien sind bereits seit einigen Wochen im Zuge; e mit Belglen werden mit Schluß dieser Woche eröffnet werden.

Frankreich. Die Deputiertenkammer nahm gestern die Beratung der Vorlage, betreffend den n fuß der Westbahn,

wieder auf. Nach dem Berichte des W. T. B.“ stellte Gouzv (xad, Soz.)

im Laufe der Debatte namens verschiedener Gruppen der Linken den Antrag, den Praͤsidenten der Kammer durch öffentliche Wahl zu be⸗ stimmen, und ersuchte die Regierung, die Session nicht zu sch ießen, ehe über diesen Antrag beraten worden sei. Be noist (Kons.) protestierte gegen den Antrag, den er als verfassungswidrig be⸗ zeichnete. Trouillot (rad. Soz.) erklärte, daß die Regrserung diesem Antrag nicht entgegentreten könne. Nach einer Erwiderung von seiten Benoifts wurde der Antrag mit 286 gegen 278 Stimmen abgelehnt.

Die Arsenalarbeiter, die beschuldigt werden, dem neugegründeten antipatriotischen Arbeiterverein anzu⸗ gehören, haben dem mit der Untersuchung betrauten Staats⸗ anwalt erklärt, daß sie jede Gemeinschaft mit diesem Verein

ablehnen.

Entwicklung der

störenden Einwirkungen, welche die wachsende auf den Staatshaushalt des Landes

Die Regierung begrüße

Die Thronrede führt dann weiter aus: Das ordentliche Budget der allgemeinen Staatsverwaltung für

f dem Gebiet der direkten Be Ein entsprechender Gesetzentwurf

worüber die

Deutsche Kolonien.

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Rußland.

Die Unruhen in Livland und Kurland, die ernste Gärung in Esthland, sowie die Absicht, die lokalen Fragen, die bisher die Ausbreitung der Wirren begünstigten, zu ent⸗ scheiden, veranlaßten die Regierung, wie die St. Petersburger Telegraphenagentur“ berichtet, zu dem Beschlusse, in den baltischen Provinzen ertreter der Bevölkerung zur Mit⸗ arbeit an Ort und Stelle heranzuziehen. Ein kaiser— licher Erlaß ordnet demgemäß die Einsetzung eines zeit⸗ weiligen baltischen Generalgouverneurs an, dem auch die in den Ostseeprovinzen befindlichen Truppen unter⸗ stellt sein sollen. Außer den Rechten des Kommandierenden des Militärbezirks hat der Generalgöuverneur, an den Orten, die sich im Kriegszustand befinden, die Macht⸗ befugnisse der. Militärobrigkeit und die besonderen Rechte und Obliegenheiten der Verwaltungsorgane des Zivil⸗ resforts hinsichtlich der Wahrung der staatlichen Ordnung und der öffentlichen Sicherheit. Unter dem Vorsitz des General⸗ ouverneurs wird aus je zwei gewählten Vertretern der itterschaften und der Stadtdumen und je zwei Ver⸗ fretern der Bauern eines jeden Gouvernements eine Konferenz gebildet, der die Ausarbeitung von Gesetz⸗ entwürfen, betreffend die lokalen Fragen, besonders die Einführung der Semstwos und Aufbesserung der Lage der Bauern, ferner die Besserung des Schulwesens usw., obliegt. Außerdem kann der General⸗ gouverneur Sachverständige heranziehen und der Konferenz überhaupt alle Fragen vorlegen, deren Entscheidung auf gesetz⸗ geberischem Wege er für nötig hält.

Ueber den Verlauf der Meuterei in Char bin meldet der „Daily Telegraph“ noch folgende Einzelheiten: Mit dem Einbruch der Morgendämmerung ergriffen die Meuterer die Flucht, und als es Tag wurde, lagen 400 2 tot und verwundet auf den Straßen. Das Chinesen⸗ viertel liegt in Trümmern. Diese Ereignisse trugen sich in der Nacht des 29. November zu. Wie Flücht—⸗ linge berichten, wiederholen sich seit jenem Abend sede Nacht derartige Szenen von Mord und Plünderung. Das Benehmen der Mannschaften gegenüber ihren Offizieren ist derartig drohend, daß die Offiziere kaum ihre Wohnungen zu verlassen wagen. Vor einigen Tagen feuerten meuternde Soldaten auf einen Munitionskransport, der dadurch teilweise

in die Luft flog.

Großjauberer Hongo hat mit 20.0 Rebellen das Lagerdetache Seyfried im nördlichen Teil des Bezirks Der Feind wurde geschlagen und verlor

Hongo. Diesseits wurden Inspektor

darunter den

unter einem farbigen Unter—

längerer Kleinkrieg im Gebirge am Ruaha. und in Die früher ver—

Nord⸗Songea ist in⸗ Hauptmann von Schönberg geht mit nach Samanga und übernimmt die der Unterwerfung der Matumbi. Die Marine

Kibatta an die Küste gezogen und

wird aus

Ein Telegramm aus Windhuk in Deutsch-Südwest—

Am J. Dejember sind bei Gubuoms verwundet worden: 66 (leicht, Schuß durch rechte Ohr⸗ Prellschuß an

Am 7. Dezember sind im Patrouillengefecht bei Gabis ge— Zahlmeisteraspirant Christian Seel bach, geboren am früher im Infanterieregiment Nr. 16 (Kopf- geboren am 16. 4. 1877 zu

Dejember sind bel Aub verwundet worden: Gefreiter geboren am 27. 4. 1883 zu Thorn, früher Schuß in rechten Oberschenkel); früher im

Am 8.

1877 zu Reschsmark, ftüher im

Ferner ist der Reiter Wilhelm Krause, geboren am 18. 10. Italien.

Der Papst hat an die polnischen Bischöfe ein Schreiben gerichtet, in dem er sie ermahnt, an der Be⸗ ruhigung Rußlands mitzuwirken.

Die Polen hätten, so führte der Papst nach dem „Osservatore Romano“ in feinem Schreiben aus, früher ein tiefes religiöses Ge— fühl bekundet und die Religion gegen die Feinde verteidigt; er habe das Zutrauen, daß ihre Nachkommen dem katholischen Glauben und dem Heiligen Stuhl treu sein werden, der immer ein Freund der Polen gewesen sei. In so scch wolle er sich inebesondere an die polnischen Untertanen des russischen Reichs wenden. Er sei von der gegen— wärtigen Lage sehr bewegt und bitte die Bischöfe, durch ihre Ver mittekung den Frieden und die Eintracht wieder herstellen zu helfen.

sütöstlich von Kuis leicht verwundet worden (Fleich, linken Oberschenkell, der Reiter Oswald Kluge, am 12. 5. 1882 zu Bohrauseifferk dorf. früher im 9. Dezember im Feldlazarett zu Ruhr und, wie naht o ih g 187

Oesterreich⸗ Ungarn.

Im österreichischen Abgeordnetenhause, wurde gestern die Beratung des Dringlichkeitsantrags der Tschechisch⸗ Radikalen, betreffend die Vorgänge in Pxag fortgesetzt.

Nach dem Bericht des . W. T. B. griff der Abgeordnete Klofaec die Prager Polizei beftig an, verlas einen Bericht, nach dem Leute von Wechmannschaften gröblich beschimpft und gemißhandelt worden seien, und beantragte Ladung des Ministers des Innern zu den Verhandlungen Der Vizepräsident Katser, der glaubte, daß Klofae mit dem Antrage die Rede geschlossen habe, erteilie dem Abgeordneten Breznowsky das Wort. (Lebhafte Protestrufe bei den Tschechisch⸗ Radikalen Klofac setzte trotz eines Ordnungsrufes unter dem Beüall seiner Parteigenossen seine Rede fort, während Breznowsky seine Rede begann, die nur den am nächsten stehenden Stenographen verständlich war. Unter anhaltender Unruhe beendeten beide Redner nach einiger Zeit ihre Ausführungen. Die Dringlichkeit des Antrages Klofae wurde sodann abgelehnt und hierauf auf dringlichem Wege in allen Lefungen das Gesetz, betreffend die Fortdauer der Wirk famkeit des gegenwärtigen Lokalbahngesetzes bis zum Erlaß eines neuen Gesetzes, das längstens bis Ende 1908 erlassen werden soll, erledigt.

Der Zollgussschuß hielt gestern eine Sitzung ab, in welcher der Gesetzentwurf angenommen wurde, durch den die Regierung ermächtigt wird, die Handelsbeziehungen zu Italien' im Verordnungswege provisorisch für die Monate Januar und Februar 19606 zu regeln. Im Laufe der Debatte

führte der Leiter des Handelsministeriums Graf von Auers⸗ perg nach obiger Quelle folgendes aus:

Was vie handelspolitische Lage im allgemeinen betrifft, kann an

der Aktivierung eines neuen Zollregimes mit dem 1. Mär 1906 nicht , gejweifelt werden. Die Handelsvertragsverhandlungen mit russischen Reiche zur Besserung der

Rußland werden Ende Dezember wieder aufgenommen und mit aller machen. Er, der Papst, werde immer Beschleunigung weiter geführt werden. Es laßt sich zwar nicht in erreicht werde. Abrede stellen, daß sich bei diesen Verhandlungen manche

schwerwiez ende Differenzen ergeben werden; aber das bisherige Er— gebnis der. mündlichen kommissarischen Besprechungen mit den Kaiserlich russischen Delegierten hat daß. Cinvernehmen

und Radikalen begangenen Ausschreitungen und Gewalttaten. Das Eyangellum verurteile selbst solche Judenhetzen. Er fordere alle Katho— liken Polens auf, sich zu vereinigen, um die Schäden wieder gut in machen, und erinnere die Bischöfe an ihre Pflichten. Die Katholiken sollten ihren Glauben nicht nur durch Worte, sondern auch durch. Taten beweisen und sollten sich nicht von denjenigen beeinflussen lassen, die Feinde der göttlichen Gesetze seien. Sie müßten sich bei

zeigen. Der Papst erinnert an ein Schreiben Leos XIII, an den polnischen Episkopat, in dem dazu ermahnt wird, den Behörden treu und gehorsam zu bleiben. Die Katholiken, so fährt der Papst Pius fott, follten Vereinigungen bilden, die sich zum Ziel setzen, die Religion und das Vaterland zu verteidigen, indem sie Ausständen ent- schieden entgegentreten und andererseits die Lage der Arbeiter und Proletarier zu verbessern best rebt sind. Sie sollten den vom Warschauer Erzbischof in seiner Ansprache an die Arbeitet gegebenen Ratschlägen folgen. Das Schreiben empfiehlt dann, katholische Schulen unter den vom Gesetz vorgeschriebenen Be dingungen zu errichten. Tie Bischöfe sollten auf die Geistlich⸗ keit? einwirken, daß sie den rechten Weg wisse und bereit sei, alles um Christi willen zu erdulden. Schließ lich rühmt der Papst die Weisheit und Milde des Kaisert Rrkolaus, von deffen Freundschaft er Beweise erhalten habe, und der durch den Ukaöz vom 30. April seinen Untertanch Versammlungsfreiheit gegeben hahe, die durch den Ukas vom 30 Ol⸗ tober bestätigt worden sei. Die Bischöfe und die Geistlichkeit solllen ihre Tätigkeit zum Heil der Seelen verdoppeln und die Katholiken Polens follten von den neuen bürgerlichen Rechten in Treue zun

Verhältnisse in Polen Gebranch bestrebt sein, daß dieses Ziel

Spanien. In der Deputiertenkammer stand gestern das Budget

des Auswärtigen zur Beratung. Im Verlaufe der Bebatte verteidigte der Minister Herzog von

Budgetperiode zwar eine Besserung der Finanzlage er⸗ kennen lasse, diese aber nicht durchgreifend genug sei, um den seit einigen Jahren auf dem Staatshaushalt

soweit gefördert, daß die Schlußverhandlung'en, die für Januar 1906 in Aussicht stehen, das gewünschte Einverständnis herstellen dürften.

. Almododar, nach dem Bericht des W. T. B., in Beantwortung Was den Handelsvertrag mit der Schweiz betrifft, so mehrerer an ihn gerichteten Anfragen die

Kredbste für die Missien

schwierigen Zeiten

Er bedauere die von den Parteien, bauptsächlich von den Sozialisten -

den gegenwärtigen Unruhen als Männer des Friedens und der Ordnunß .

der Franziskaner in Marokko und führte aus, Spanie sitze in Marokko mehr Rechte als irgend eine ö, an es sei darum konsequent, diese Rechte zu behaupten, aber es sei auch notwendig, mit Takt und Einigkeit zu handeln um Stellung zu nehmen gegenüber den drei Fragen, die sich für Spanien darbieten, nämlich in internationaler, kommerzieller und territorialer Hinsicht. Der frühere Ministerpräsident Maura erklärte: über allen diesen Fragen stehe eine, die eine Verpflichtung für Spanien . rg . 3 , Recht zu behaupten, das Spanien ese Gebiete habe, soda imm i il Spani . 5 si er als ein Teil Spaniens an—

Türkei.

Nach einer Meldung des „Wiener Telegr-⸗Korrespondenz— bureaus“ nimmt die gestrige Note e , , . der Zirkularnote der Botschafter enthaltenen Forderungen an, darunter auch die des Finanzreglements diese mit wenigen redaktionellen und nicht ßrinzipiellen Aenderungen, und sagt, daß die Pforte sofort nach Einstellung der von den Mächten getroffenen Maßregeln dem General— inspektor entsprechende Befehle geben werde. Die hierauf be⸗ züglichen Besprechungen der Boischafter dauern fort.

Infolge gewisser von türkischer Seite ergriffenen Maß— regeln gegen die Einfuhr aus Bulgarien und infolge der bul— garischen Repressalien befinden sich, dem genannten Tele— graphenbureau zufolge, die Türkei und Bulgarien bei— nahe in einem Zollkriege. Von bulgarischer Seite wird e n n, 9. . n , zur Prüfung des

und erforderlichen Falls eine entspre isi der Handelskonvention von 1960 verlangt. J

Griechenland.

Zu der Ministerkrisis meldet die „Agence Havas“, di Regierung sei der Ansicht, daß die pa tha en, . ersten Abstinmung über die Wahl des Kammerpräsidenten, die das Kräfteverhältnis der Parteien dartat, erledigt gewesen sei. Die zweite Abstimmung hatte sonach keine politische Bedeutung ihr Zweck bestände nur darin, der Kammer einen Präsidenten zi geben. Demnach würde Ralli, durch eine relative Mehrheit . J en, ,. sich gegenwärtig

ränken, die Abstimmung der K t i die sie würdigen werde. JJ

Amerika.

Das Staatsdepartement der Vereinigten Staaten Amerika hat laut Meldung des . *r ö erer die . . daß die diplomatischen

ungen zwischen Columbi z . hen en und Venezuela

ach einer Meldung des Reuterschen Bureaus“ ü der frühere ain er fg an gh z lter in . . in Washington in der Eigenschaft eines besonderen Ge— sandten des Kaisers von Korea weilt, er habe eine Depesche aus Korea erhalten des Inhalts, daß der Kaiser den kürzlich mit den Japanern abgeschlossenen Ver— trag als nicht vorhanden betrachte, da er ihm abgezwungen worden sei. Der Kaiser wolle den Vertrag in seiner gegenwärtigen Form auf keinen Fall unterzeichnen und erkläre, daß sich Unruhen wiederholen werden, wie solche am 17. November, dem Tage des Abschlusses der Verhand⸗ in gn, 4, eng r en zwischen den japanischen und

evollmächtigten unterzeichn bruch gelangt seien. s ö

Asien.

Die chinesische Regierung beabsichtigt, dem „Dai Telegraph“ zufolge, in der k . h . Heeresabteilung in einer Stärke von 100 000 Mann zu unterhalten. Japanische Offiziere sollen für diese ange⸗ worben werden, weswegen jetzt in Peking Verhandlungen ge— führt werden.

Afrika.

Die Regierung des Sudan hat, wie das „Reuter

Bureau“ aus Kairo meldet, eine Bekanntmachung 6 wonach kein Fahrzeug die Barre auf dem weißen Nil ohne besondere Erlaubnis passieren darf, mit dem ausgesprochenen Zweck., das vom Congofreistaat gepachtete Gebiet von jedem Verkehr mit dem Norden ab— zuschließen. Veranlaßt ist diese Maßnahme durch die kürzlich durch Truppen des Congofreistaates erfolgte Besetzung eines Teiles des Gebiets zwischen der Congo— Nil-Wasserscheide und dem 5. Grad Norkbreite, über dessen ehh fte zwischen beiden Regierungen Meinungsverschieden⸗ eiten bestehen. Da es nicht gelungen ist, auf diplomatischem Wege die Zurückziehung der congoölesischen Besatzung zu er⸗ reichen, hat die sudanesische Regierung beschlossen, den Nil für den Verkehr mit dem Congostaat gänzlich zu sperren.

Australien.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ Melbourne ist dem . eine Kefir ü bil! vorgelegt worden, die eine Bestimmung enthält, nach welcher der Minister, falls der Zollrevisor Über einen Fall von unlauterem Wettbewerb berichtet, ermächtigt wird eine Kommission von drei Mitgliedern einzuseßen, die den Fall zu untersuchen und darüber zu berichten hat. Ist die Kommission der Ansicht, daß tatsächlich unlauterer Wettbewerb vorliegt, so darf der Generalgouverneur die Einfuhr der be— , fen gel fs e an er bedingungsweise verbieten.

olche Verbotsfälle n,. fälle muß dein Parlament Bericht

Parlamentarische Nachrichten.

geicdi n . . . gestrigen teichstags und des Hauses der Abgeordnet i sich in der Ersten, Zwelten und Fritten geg .

Sitzungen des

Der heutigen (11) Sitzung des Reichs ta: die Staatsminister, ga ee rn, 4 s, , , Foladowsty⸗ Wehner, Staatssekretär des Reichsmarine⸗ amts, Admiral von Tirpitz, Kriegsminister, Generalleutnant don Einem, Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. l reiherr von Richthofen, die Staatssekretäre des , 6 .. des Reichsschatzamts Freiherr engel sowie der Staatsmini är i Elsaß Lothringen von Koeller bei. ö Der Präsident Graf Ballestrem eröffnete die Sitzung

Vor Eintritt in die Tagesordnung ergriff der Staats— ö des Reichsschatzamts Freiherr . ser g? . ö längeren Erklärung, über die morgen berichtet

Auf der Tagesordnung der heutigen (6. Sitzun Hauses der Abgeordneten, welcher ö r ö ö . . beiwohnte, stand zunächst

esprechung der Interpellation ĩ . 6. 8 p der Abgg. Hilbck (nl)

Welche Maßnahmen gedenkt die Königl ĩ zu ergreifen, um den großen w . ,, . . . Jahre in einem nie ge— ͤ mfange a reten ie wi ftli i ö ,, und die wirtschaftliche Entwicklung

Die Interpellation ist bereits in der Sitzun z vom 6. d. von dem Abg. Hilbck begründet und von 53. . ö. ö. Arbeiten von Budde beantwortet worden Abg. Macco (nl. : Wir hätten vielleicht auf ein gesp

verzichten können, wenn nicht die Enlight. hee . weiteres Eingehen auf die Sache notwendig machten. Der Anlaß zu dieser Interpellation ist nicht neu. Nach der Statistik hat fich schon in früheren Zeitabschnitten, so pon 1855 bis ig00, im Ruhrberint ein steigender Wagenmangel gezeigt. Die Schwankungen dauerten dann auch in den folgenden Jahren fort, wie dies der Abg. Hilbck schon geschildert hat. Auch zur Zeit ist die Unregelmäßigkeit der Wagen⸗ gestellung in den westlichen Provinzen nicht auf. ehoben, fondern in weiterem Fortschreiten begriffen. Es ist Tatsache, daß ein ganzer Teil unserer Eisenindustrle ihren Betrieb einstellen muß, well es an der Zufuhr von Kohlen fehlt. Was dies bedeutet, können Sie sich woll denken. Es ist ja richtig was der Müinister neufich gesagt hat, daß im September hinsichtlich der Wagengestellung immenfe Anforderungen infolge der Verkehrssteigerung an die Staatseisenbahn— verwaltung gestellt worden sind. Aber nachher ist diese Gestellung auch durchaus ungenügend gewesen. Die Gestellung war sehr un' regelmäßig, und einzelne Gebiete wurden ganz verschieden behandelt Die, Staatsbahn verwaltung hätte doch auf diese Steigerung vor— bereitet sein müssen. Sie hat sich aber so wenig vorbereitet wie in früheren Jahren. Der Redner gibt unter wachsender Unruhe des Hauses an der Hand eines reichhaliigen Materials ein Bild von dem heiden den Bedarf der westlichen Industrie an Eisenbahnwagen, tritt den Ausführungen des Ministerds vom 6. d. M. entgegen, nach denen die Industrie ihrerseitz an dem Wagenmangel schuld sei, und bemerkt: Der Minister hat den weiteren Ausbau der Rangierbahnhöfe in Äussicht ge⸗ stellt, und ich kann ihm dafür nur dankbar sein. Es müssen allerdings in Lieser Hinsicht weitere Einrichtungen getroffen werden, die tief greifende Veränderungen der jetzigen Verhältnisse zur Folge haben werden. Wir können aber den Ausbau unserer Rangierbahnköfe und der Gleisanlagen nicht ins Ungemessene weiter treiben, denn sonst kommen diese Anlagen in eine Form hinein, daß ein vor⸗ teilhafter Betrieb gar nicht mehr möglich ist. Es ist vielmehr not— wendig, die Bahnhöfe durch eine andere Einteilung des Betriebs zu entlasten, und es müssen die Vollbahnen selbst weiter ausgebaut werden, weil sonst die Bahnhöfe weder für den Personen« noch für den Güterverkehr ausreichen. Mit dem bisherigen System muß ge⸗ brochen werden, wenn der Betrieb weiter bewältigt werden? soll. Durch den Einsturz des Altenbekener Tunnels ist eine der wichtigsten Strecken vom Westen nach dem Osten völlig lahmgelegt worden, und

andere Strecken sind infolgedessen so überlastet, daß man fich darüber

wundern muß, daß noch kein größeres Unglück geschehen ist. ĩ Eisenbahnen überlastet sind, kann. man sie ö kein , fn nennen. Es ist unsere Pflicht, bei jeder Gelegenheit darauf hinzu— weisen, daß das System der preußischen Staatsbahnen nicht mehr unseren wirtschaftlichen Anforderungen entspricht. Ich bin überzeugt daß der Minister den besten Willen hat; aber ein großes Hindernis ist ihm die Verbindung unseres Eisenbahnwesens mit? den Staats. finanzen. Der Eisenbahnminister muß größere Bewegungsfreihelt er— halten, um nicht immer fragen zu müssen, ob etwas finanziell möglich ist. Hoffentlich kommt einmal die Zeit, in der die wirtschaftlichen Bed r niss⸗ in erster Reihe maßgebend t. ;

Abg. Graf von Kanitz Kons.); Der Interpellant hat vor acht Tagen ausgeführt, daß das Staatsbahnsystem zwar finanziell, aber nicht wirtschaftlich den an die Verstaatlichung geknüpften Erwartungen entsprochen habe. Ich bin entgegengesetzter Ansicht. Gerade in, wirtschaftlicher Beziehung hat unfer Staats bahnsystem sich als überaus segengreich erwiefen. Um dieses System be— neidet uns das ganze Ausland. Sehen Sie doch nur die zahl— reichen Augnahmetarife und Frachtermäßigangen an, die lediglich der Industrig und gerade der. Montanindustrie zum Nutzen gereichten! Damit widerlegen sich wohl schon die Anschauungen des Abg. Hilhck. Vor allem aber hat das Staatsbahnfystem im besten Sinne des Wortes protektionistisch gewirkt; es hat die einheimische Arbeit außerordentlich gefördert. Auch dem Be— dürfnis der Wagengestellung hat die Staatsbahnverwaltung nach bessen Kräften entsprochen; andererseits ist aber der Bedarf sprungweise ge⸗ stiegen. Alle die erhobenen Klagen würden sich leicht abstellen lassen wenn die Montanindustrie in reicherem Maße von den Waffer⸗ straßen, namentlich don dem Dortmund, Ems Kanal, Gebrauch machen wollte. Dieser Kanal ist doch in erster Linie für die Fohlenindustrie gebaut worden, um ihr den Transport zu er— leichtern; aber diese Industrie macht von dem Kanaßf, der uns hundert Millionen gekostet hat, so gut wie gar keinen Ge⸗ brauch. Hat man doch sogar angenommen, daß auch die englische Kohle aus Nordwestdeutschland durch den Kanak verdrängt werben würde. Nichts davon ist eingetreten; ja trotz der außerordentlich niedrigen Frachtsätze läßt die Industrie den Kanal unbenutzt. Das bedauere ich ganz außerordentlich; wenn der riesige Bedarf des Nordens von der westfälischen Kohle bestritten werden müßte würde eben mehr Gebrauch von dem Kanal gemacht werden! Ganz vor kurzem hatten wir uns im Landeseifenbahnrat mit einer Vorlage zu beschäftigen, die eine weitere Herabsetzung der Eisenbahnfracht für Kohlen nach einigen Ostseehäfen be anspruchte. Es wurde in der Begründung darauf hingewiesen daß, die englische. Kohle in dis sen Häfen immer * noch billiger sei, als die westfälische. Aus den Berichten unferes Generalkonsuls in London, die ich mir verschaffte, war zu entnehmen, daß es sich um stark ermäßigte Preise handelte welche die englischen Produjenten für die zum Export be— stimmte Kohle festsetzten. Warum verfährt die westfälische Kohlenindustrie nicht ebenso? Eine gemwisse Serabminderung findet ja statt, aber sie geht nicht weit genug. Uebrigens wollte ein Vertreter dieser westfälischen Kohlenindustrie im Landeseifenbahnrat nichts Bestimmtes darüber aussagen. Das ist Geheimnis. Das Kohlensyndikat mag die Preise, bedeutend herabfetzen, dann wird es anders mit dem Absatz werden. Wenn die Prẽise immer weiter heraufgesetzt werden, kann man sich doch nicht darüber wundern daß die Konkurrenz mit England immer mehr erschwert wird. Warum haben eigentlich überhaupt die neuesten Prelzerhöhungen durch das Kohlensyndikat stattgefunden? Sie sind nicht bloß überflüssig, sondern geradezu bedenklich. Die Kohlentndustrte steht doch überaus günstig, da. Jede neue derartige Preis. erhöhung reijt lediglich die Begehrlichkeit der Arbeiter die dann höhere Löhne fordern, und die Beunruhigung diefes 6 Wirtschaftsgebiets wird. geradeju in Permanenz erklärt das Kohlensyndikat arbeitet selbst darauf hin, daß die Wasferwege nicht benutzt werden und die Kohle auf die wenigen Eisenbahnwege gedrängt wird. Die Geschäftspraxig des Mülheimer Kohlenverkaufs. kontors läßt darüber keinen Zweifel, daß die Kohle känstlich auf die Cisenbahn gedrängt und dadurch der Wagenmangel erff herbei— geführt wird. (Der Redner zitiert eine hierauf bezügkiche Mitteilung der Handelskammer von Offenbach, aus der hervorgeht. daß die von dem Kohlenkontor gestellten Verkaufsbedingungen dle Benutzung des

um 1 Uhr 20 Minuten.

Wasserwegs ausschlofsen) Da ist es denn kein Wunder, wenn zeit

weise Wagenmang l eingetreten ist. Die Wasserw ĩ

ö . ege, d 4. ,. gebaut worden sind, sollen die ,, 1 1. arum ist der Dortmund⸗Ems und der Main⸗Kanal gebaut

(Schluß des Blattes)

Bei der Ersatzwahl eines Mitgliedes des die am 8. d. M. im 9 schleswig— ini , , ,,

Reichstags, 2 zld : . stattgefunden hat, erhielt, wi „W. T. B.“ berichtet, nach amtlicher ie fan? ö. . 16996 abgegebenen gültigen Stimmen Rechtsanwalt und Votar, Justizrat Bockelmann freikons.) S874, Dr. med. k ge dee . . igarrenmg hen Paul Wein⸗

5 ra Stimmen. sti = mann ist somit gewählt. JJ

Bei der gestern im 1. Wahlbezirk Berlins vorgenom Ersatzwahl eines Mitgliedes des Hauses J . geordneten an Stelle des verstorbenen Abg. Dr. Hirsch wurden, hiesigen Blättern zufolge, für Dr. Hugo Gerschel ffreis. Vollsp 638. für Professor Dr. Eduard Engel (lib. ) 101 und für Professor Dr. von Wenckstern (kons.) 5 Stimmen abgegeben. Es ist somit Dr. Gerschel gewählt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens- und Futtermittel

betrugen im Monat November 1905 in Preußen nach d S Xtrugen No! er Stat. Korr.“ für looo g: Weizen 170 (im Oktober d. 8. 165, 9 D , 169) t, Roggen 160 (151 bezw. 137) 66, Gerste 153 (147 bezw. . Dajer 153 (145 bezw. 141) , gelbe Erbsen zum Kochen 239 232 bezw. 240) , weiße Speisebohnen 335 (324 bejw. 328) M dinlen 46) (450 bejw 393) M, Eßkartoffeln 47.2 (45,4 bezw. 63, 4) H, Richtstroh 47,2 (im Oktober d. J. und November 1904 447 A), geu 58,5 6772 bezw. 79.9) „M, Rindfleisch im Großhandel 1266 (1358 bezw. 1124) 4; im Kleinhandel für JN Kg: Rindfleisch von der Keule L6I (, 6 bezw. J. 42) M, vom Bauche 138 (1,38 bezw. 1.21) M0 Schweinefleisch l, ä (is belw. I. z4) c, Kalbfl'isch I, 6 (iss Kerr! l, 44) M, Hammelfleisch 156 (1B356 bezw. 13398) 4, inlãndischen gerãucherten Speck L.89 (E86 bezw. 1.52) ½, Eßbutter , 49 (3, 49 bezw 250) 4, inläͤndisches Schweineschmalz 1,83 (1,82 bezw. 1.58 H. Beinnmebl zur Speisebereitung 31 (31 bejw. 30) 3, Roggenmehl 27 (3 bezw. 25) Ki für 1. Schock Fier ss fa 56 bejw. 4515 WVorstehende Marktpreise für inländisches Getreide ent- sprechen dem Durchschnitt aus den Preisen aller drei Sorten (gut mittel, gering) bezw. aus den Preisen für gute und geringe Ware oder aus dem Preise der allein gehandelten Mittelforte in den 23 be— deutendsten preußischen Marktorten für saͤmtliche Markttage des Monats. Außerdem kamen im November 1805 an aus liändifchem Getreide zu den nachbezeichneten Durchschnittspreisen in den Handel: die vier Getreidearten in Gleiwitz, je alle drei Sorten, zu 169 bejw. 155 143 und 146 4, Weizen, Roggen und Hafer in Aachen, je gute und mittlere Ware, zu 195 bezw. S5 und 165 16, Weljen in Danzig gute und mittlere Ware (unverzollt), ju 143 6, Roggen in Sanz ig. gute Ware (unverzollt), zu 129 „S, Gerste und Hafer in Danzig, je alle drei Sorten (unverzollt), zu 125 und 111 , Gerste in San n o ver geringe Ware, zu 142 1, in Aachen, gute Sorte, zu 150 M . Hreise der bier Getreidearten sind im November d. J. Überall in der Aufwärtsbewegung verblieben. Die bedeutendsten Preis⸗ exhöhungen gegen den Vormonat betragen beim Weizen? in Bromberg, Kiel, Osnabrück, Neuß und' Trier 8, in Danzig Nagdebutg, Hannover und Paderborn 7, in Stettin, Stralfunb, Berlin, Halle g. S., Cassel, Hanau und Kobfenz 56, in Köalin Gleiwitz und Aachen 5 S6; beim Roggen: in Paderborn 15, in. Cassel 14, in Osnabrück 13, in Hannober und Trier 12, in Königsberg i. Pr., Köslin, Stralsund und Hanau 11, in Berlin und Koblenz 106, in Stettin und Neuß 98, in Bromberg, Magde burg, Kiel und Aachen 8, in Frankfurt 4. D. 7, in Danzig und Posen 6 M; bei der Gerste: in Königsberg 1. Pr. und Stralfund 13 in Breslau, Berlin, Osnabrück und Koblenz 3, in Görlitz 8, in Frankfurt a. O. und Stettin 7 ; beim Hafer; in Magdeburg 17 in Köslin 14, in Stettin 13, in Hannover und Neuß 11, in Dan ig Breslau und Stralsund 9, in Bromberg, Kiel und Hanau 8, ki Frankfurt a. O, Berlin und Aachen 7 4 Die Schweine. fleischpreise sind in Köslin, Gleiwitz und Cassel um 10, in Berlin und Halle a. S. um s in Hannover üm 6 und in Stettin um 5 3 . eh ben in Kiel um 10, in Posen und Frankfurt a. D. um z gesunken.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Töpferträger Berlins und der Umge Tarifvertrag im September bereits gekündigt wurde n, 5 zember d. J. abläuft, hatten, wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, den Arbeitgebern neue Forderungen unterbreitet, die jedoch abgelehnt worden sind. Eine Versammlung der Arbeitnehmer, die am Montag · abend tagte, beschloß, an den aufgestellten Forderungen, die im Durchschnitt einer Lohnerhöhung von etwa 5 v. H. gleichkommen unbedingt festzubalten und im Falle bis zum Ablauf des Tarifs keine Vereinbarung zustande kommt, am 2. Januar 1906 den allgemeinen Ausstand zu verkünden. Gin Tarifdertrag im Fliefenkeger— gewerbe ist, nach demselben Blatte, gestern auf dem Berliner Ge— werbegericht festgelegt worden. Er fetzt in seinen Hauptpunkten folgendes fest: Der Stundenlohn wird vom . Februar 1966 bis 1. Oktober 1906 von 55 auf 5775 3 und von da. bis zum 1. Oktober 1907 auf 560 3 erhöht. Für un— geübte Hilfsarbeiter, die in dem Fache bisher noch nicht gearbeitet haben, gilt eine Karenzzeit von drei Monaten derart, daß während der ersten sieben Wochen ein Stundenlohn von 525 3 (hbigber 56 9) und für die Restzeit von sechs Wochen ein solcher von 55 A gejahlt wird. Die Arbeltsieit ist eine neunstündige. Ueberftunden 257. H. Zuschlag. Nacht und Sonntagsarbeit den doppelten Stundenlohn.

In Sol ingen beschlossen, der Rh. Westf. Ztg. zufolge, die vereinigten Gießereibesitzer die Aussperrung der Former in den Scheren und Gabelgießereien, soweit es sich um Mit- lieder des Metallarbeiter verbandes handelt (9gl. Nr. 289 d. Bl). der Beschluß wurde gefaßt, weil der Metallarbeiterverband die Kündigung in einzelnen Gießereibetrieben nicht zurũck⸗ genommen hat. . Der Ausstand des Taschenmesferreider—⸗ vereins bei der Firma Gottlieb Hammesfahr wurde gestern, weil aussichtslos, aufgehoben. Es handelte sich um einen Sympbathie— streik zu Gunsten des Messerschleifervereins. Letzterer will den Streik bei Hammesfahr nicht aufgeben. (Vgl. Rr. 277 d. Bl.)

Verkehrsanftalten.

Laut Telegramm aus Cöln hat die dritte englis . über Ostende vom 12. d. M. in Cöln den . . 6 n. nach Berlin über Hannover nicht erreicht. Grund:

Nach amtlicher Bekanntmachung der Königlichen Eisenbahn⸗ 1 in Brom berg sind für den rte eng. a, and über Grajewo zur Zeit noch folgende Strecken gesverrt im

Bereich: der Kursk— Eharkow Ssewastopoler Bahn die