1905 / 296 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Auf Ihren Bericht vom 2. November d. J. will Ich der Staatseisenbahnverwaltung für die von ihr herzustellende und zu betreibende elektrische Starkstromleitungsanlage von Altona nach Barmbek das Ente ignungsrecht zur Entziehung und zur dauernden Beschränkung des Grundeigentums, welches nach dem von Ihnen festzustellenden Plane im preußischen Staats⸗ gebiete erforderlich ist, nach Maßgabe der gesetzlichen Bestim⸗ ö hiermit verleihen. Der vorgelegte Plan folgt anbei zurück.

Neues Palais, den. 6. Dezember 1905.

Wilhelm k. von Budde.

An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Finanzministerium.

Das Katasteramt Husum im Schleswig ist zu besetzen.

Regierungsbezirk

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.

Dem Förster Liehr in Worbis, QOberförsterei Worbis, . Erfurt, ist der Titel Hegemeister verliehen worden.

Kriegsm inisterium.

Der Militärintendanturreferendar Orlowsky von der Intendantur des XV. Armeekorps ist unter Ueberweisung zu der Korpsintendantur des X. Armeekorps zum etatsmäßigen Militärintendanturassessor ernannt worden.

Just izminister ium.

Dem Oberlandesgerichtsrat, Geheimen Justizrat Eckertz in Cöln und dem Amtsrichter Bechly in Treuenbrietzen ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt.

erfetzt find: der Amtsgerichtsrat Richter in Schwerin a. W. nach Lauban, der Amtsrichter Balszus in Hohen⸗ salza nach Posen und der Amtsrichter Linz in Völklingen als Landrichter nach Saarbrücken.

Der Amtsgerichtsrat Schmid in Westerland scheidet infolge seiner Zulassung zur Rechtsanwaltschaft aus dem Justizdienst.

Dem Notar, Justizrat Altenberg in Barmen ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt erteilt.

Der Rechtsanwalt Kalker in Kempen a. Rh. ist zum Notar ernannt.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. von Swinarski aus Czarnikau bei dem Amtsgericht in Hohensalza, die Gerichtsassessoren Dr. Kirsch⸗ baum bei dem Oberlandesgericht in Frankfurt a. M. Dr. Starke bei dem Landgericht J in Berlin, Jabkowski bei dem Amtsgericht in Rixdorf und Mau bei dem Amtsgericht

in Sonderburg.

Die Landgerichtsräte Hodler in Hechingen und Wil⸗ helmy in Wiesbaden, die Amtsgerichtsräte Moxter in Wetzlar und Burchardt vom Amtsgericht IJ in Berlin, sowie der Rechtsanwalt und Notar Scholz in Niesky sind ge⸗

storben.

Per sonalver änderungen.

Naiserliche Schutztrunten.

Durch Verfügung des Reichskanzlers (Oberkommando der Schutztruppens. 4 Dezember. Colleck, Unteroff. der Ref., mit dem 11. Dezember 1905 in die Schutztruppe für Südwest⸗ afrika übernommen und unter gleichzeitiger Besörderung zum Feldw. mit Wahrnehmung einer Proviantamtsassistentenstelle beauftragt.

Aichtamktliches. Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Dezember.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute

Sitzung.

und eine

Der Königlich schwedische Gesandte Graf Taube hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Baron de Beck-Friis die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der Regierungsassessor von den Brincken, bisher bei der Königlichen Änsiedlungskommission in Posen, ist der Königlichen Regierung in Posen, der Regierungsassessor Rastell aus Königsberg der Königlichen Regierung in Trier zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der Re⸗ gierungsassessor Buderus von Carlshausen in Belzig hem Landrat des Kreises Sorau und der Regierungsassessor Freiherr von Steingecker in Sorau dem Landrat des hireises Hörde zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften

zugeteilt worden. Die Regierungsreferendare von Anker aus Magdeburg,

ohberg aus Sppeln und Graf von Hohenth a aus . haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Laut Meldung des ‚W. T. B. ist. S. M. Flußkanonen⸗ boot „Tsingtau“ vorgestern in Wutschou am estfluß ein⸗ getroffen und gestern von dort flußabwärts nach Sanschui

gegangen. . ; S. M. S. „Seeadler“ ist gestern von Daressalam nach

Kilwa Kiwindje in See gegangen.

Dentsche Kolonien.

Der Kommandant von S. M. S. „Thetis“ meldet, „W. T. B.“ zufolge, aus Daressalam in Deutsch⸗Ostafrika: S. M. S. „Bussard“ hat in Daressalam Reparatur.

ments werden dahin . daß besetzt: Oberleutnant von Heyde⸗ kampf Lindi, berleutnant zur See Wachtel —Kiswere, Hauptmann von Schlichting —Kilwa⸗Kiwindje. Der Haupt⸗

mann selbst kommt nach Daressalam zu meiner Verfügung. Im Hinterland von Lindi haben Kämpfe stattgefunden.

Ein Telegramm aus Windhuk in Deu tsch⸗Südwest⸗ afrika meldet folgende Verluste:

Leutnant der Reserve (Kriegsfreiwilligery Dreyer, früher im Infanterieregiment Nr. 43, wird seit dem 25. November bei Aukam vermißt und ist als sicher tot anzunehmen.

Am S8. Dezember sind bei Sandfontein gefallen: Gefreiter e, ,. Webej, geboren am 16. 1. 1883 zu Trebitz, früher im

öniglich saͤchsischen 2. Ulanenregiment Nr. 13 (Herzschußz; Reiter Wilhelm Föckel, geboren am 8. 8. 1382 zu Ernsthofen, früher im Infanterieregiment Rr 117 (Brustschuß); Reiter Konrad Hilger, ge⸗ boren am 25. 12. 1879 zu Leiselheim, früher im Infanterieregiment Nr. 117 (Kopfschuß); Reiter Richard, Wolf, geboren am 26. 2. 1882 zu Geising, früher im Infanterleregiment Nr. 32 (Brustschuß) ; Reiter 1 Brüssau, geboren am 17. 10. 1882 zu Firchau, früher im ürassierregiment Nr. 5 (Brustschuß). Verwundet wurde Reiter

Robert Schmidt, geboren am 19. 2. 1882 zu Halle 4. S, früher im Königlich sächsischen 1. Ulanenregiment Nr. 17 (Fleischschuß in rechten Unterarm).

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Freiherr Fejervary ist gestern vom Kaiser zweimal in Audienz empfangen worden. Laut Meldung des W. T. B. traf der Kaiser die , daß der am 19. d. M. zu⸗ sammentretende ungarische Reichstag vertagt werde.

Das öste rreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern die zweite Lesung des Budgetprovisoriums fort.

(Escheche) erklärte, an den traurigen parlamentarischen Verhältnissen seien die unbtlligen Vorrechte der Deuischen und die Schmerlingsche Wahlordnung schuld. Desterreich werde wieder aufblühen, wenn allen Ratlonalitäten Gerechtigkeit widerfahre. Holansky (Tscheche)

Freiherr von Gautsch wies den Vorwurf zurück, daß die Regierung daran schuld sei, 3 nicht das Budget, sondern ein Budgetprovisorium beraten werden müsse, indem er betonte, daß das Parlament in diesem Jahre dreimal zu längerer Tagung einberufen worden sei. Die Re—= enn sei bereit, für die Beamtenschaft, ;

üchtigkeit hohe Anerkennung verdiene, alles mit den Verhältnissen der Staatsfinanzen Vereinbare zu tun. freulicherweise nur vereinzelt aufgetretene Erscheinungen nicht dulden, daß nämlich Beamte außerhalb des Dienstes, gerade wenn es um Angelegenheiten ihres Verhältniffes zum Staate handelt, vergessen, welche Pflichten sie als Staatsbeamte zu erfüllen haben, namentlich

flehen. Der Ministerpräsident stellte mit freudiger Genugtuung fest, daß Worte gesprochen worden seien, die bewiesen, daß eine gewisse Frledensstimmung namentlich unter den in den Sudetenländern an⸗ sässigen großen Volksstämmen bestehe. freulicherweife eine Verständigung justande gekommen sei, die eine Verringerung der Reibungsflächen erhoffen ließe, so erweckten die Ausführungen der Tschechen Zgeek und Hol an sky gewisse Hoff nungen für die Zukunft. Der Ministerpräsident erklärte, er werde die Wahl⸗ reformporlage im Februar vor das Haus bringen. Die bisherigen Ein⸗ wendungen könnten die Regierung in dieser Absicht nicht er⸗ schüttern; die Regierung brauche die Wahlreform zur Neubelebung bes parlamentarischen Lebens und hoffe, daß, dieses Mittel zu dem gewünschten Jiele ihren werde. Der Ministerpräsident er⸗ klärte serner, daß nach Maßgabe des Fortschritts der Arbeit auch die letzter Zweifel über die Durchführung der Wahlreform geschwunden felen. Die Regierung erwarte das Urteil des Hauses darüber. Der Ministerpräsident bat schließlich um Annahme des Budgetprovisoriums.

Frankreich.

Der Senat nahm gestern, nach einer Meldung des „W. T. B.“ den Gesetzentwurf über das Zollprovisorium mit der Schweiz an.

Die Deputiertenkammer nahm in der gestrigen Vor—

treffend die Schiffahrtsprämien, wieder auf,

Dem Bericht des genannten Bureaus zufolge Deputierte Thierry eine Rede, ig . empfahl und erklärte, daß die italienische Handelsschiffahrt in fort- schreitender Entwicklung begriffen sei, seitdem die Regierung sie jum Gegenstande ihrer Fürsorge gemacht habe. Derselbe Vor⸗ gang vollziehe sich in Deutschland. Thierry verlas einen volkzwirtschaftlichen Artikel, in dem festgestellt wird, daß Deutschland seiner Handelsmarine Subvention gebe, und schloß mit der Ausführung, daß diese Prämien eine Ausgabe von jährlich 20 Millionen erfordern würden, andererseits aber Frankreich von einer täglichen Ausgabe von 1 Million für Frachten befreien würden, die man an das Ausland zahlen müsse. Die Fortsetzung der Beratung wurde hierauf vertagt.

In der Nachmittagssitzung der Deputiertenkammer wurde die am 8. Dezember abgebrochene Beratung der Inter⸗ pellation über die Arbeits börse fortgeführt.

Zunächst setzte Jaursés (Soz) seine Rede vom vergangenen Freitäg fort, in der er zuletzt über die Boischaft des Präsidentzen Roofevelt, betreffend die Konferenz im Haag, gesprochen hatte. Er gab seinem Erstaunen darüber Ausdruck, daß die für internationale Schiedssprüche eintretenden Politiker verspottet würden, und daß man den Prässdenten Roosebelt bei seinen Bemühungen zu entmutigen suche. Er, Redner, würde eg freudig begrüßen, wenn man eine Ein— schränkung der Rüstungen erlangen könnte, aber der Patriotismus des französischen Proletariats habe immer das doppelte Programm gehabt, bie Republik und das Vaterland vor Gefahren zu bewahren. Die Sozialisten hätten die Ideen des Professors . über das Vater⸗ land mißbilligt, aber er, Jaurès meine, daß man nicht das Recht habe, ihn aus der sozialistischen Partei auszuschließen und ihn zu hindern, feine AÄnsichten üher das Vaterland vorzubringen. Je revolutionärer die Arbeiter seien, um so mehr würden sie die Notwendigkeit he= greifen, die nationale Unabhängigkeit, die für die Freiheit unenlbehrlich sei, zu wahren. Man dürfe die Worte von Arbeitern, die das

hielt der

eine allgemeine Erbitterung über ihre Lage. das Vaterland verteidigen; aber sie werde sich nicht dumm machen lassen von denen, die den Vaterlandsgedanken ausbeuteten. Der Redner schilderte dann die neue machtvolle Organisatson der, Arbeiterklasse, deren Bekundung der Generalstreik sei. Die sozialistische Bewegung fei tiefgehend und notwendig; man werde sie dadurch nicht aufhalten, daß man die Arbeitsbörsen unter dem Vorwand schließe, anti⸗ militaristische Aeußerungen unterdrücken zu wohlen, Vie Hach des internationalen Sozialismus, so gering sie auch sein möge, sei die einzige, die man dem reißenden Strome des Krieges entgegenstellen könne. Das Unglück von 1370 sel herbeigeführt durch den damals herischenden knechtischen Sinn und durch die Mißachtung der Mahnungen Jules Favres und Jules Simons, die die Gefahr er⸗

Nach Jaurès

Emanzipation Deutschlands entgegentrat. roö3 Er sagte, die Erklärungen

Deschanel (Republikaner) das Wort.

S. M S. . Sec ad ler“ wird am 16. Dezember ein kleines Detachement der Schutztruppe noch Kilwa⸗Kiwindje bringen und dort als Stationär für den Süden bleiben. Die etatsmäßigen Besatzungen der Kriegeschiffe sind um die Mitte des Monats an Bord. Die übrigen Detache⸗

Jaurès' seien, was den

unzureichend. Er erinnerte antimilitaristische

an die

machen, sei eine Antwort von nöten. Jaurss' Rezepte seien alle Mittelchen, mit denen man Gimpel fange. Der Redner fuhr fort die Unbersitätsprofessoren solle man Vaterlandsliebe lehren, ehe sie, ihre Schüler unterrichten dürften. Man müsse diese Anhäufung scheußlicher Sorhismen auß dem Wege räumen und die Prg—= fessoren, die in jener Art weiter lehren, bestrafen. Alle . sollten sich heute, wie sie es vor 35 Jahren auf

ambettas Ruf getan, erheben und sich um die Trikolore scharen, um dieser Pꝛ(Jpaganda, die Frankreich entehre und es vernichten würde, ein Ende zu machen. le Kammer beschloß mit 383 gegen 62 Stimmen, daß Degchanels Rede in allen Gemeinden des Landes angeschlagen werden soll. Bertegux widersprach Deschanel und verglich die kürzlich von ihm gehaltene Rede mit der gestrigen, die ohne die erstere den Charakter der Heuchelei oder des Schwindels an sich trage. Paul Constans beantragte das Anschlagen der Rede von Berteaux. Der Antrag wurde mit 284 gegen 202 Stimmen abgelehnt und die Sitzung auf heute vertagt.

Der japanische Gesandte Dr. Motono teilte, W. T. B.“ zufolge, dem Ministerpräsidenten Rouvier mit, daß die koreanische Gesandtschaft aufgehoben worden sei, da Japan als Protektor Koreas, die Vertretung aller koreanischen Interessen in Frankreich übernehme.

für Herstellung des nationalen Friedens ein. Der Ministerprasident

Gerechtigkeit, müßten alle Bürger die Obrigkeit und den Kaiser unterstützen.

deren Pflichteifer und Sie werde aber gewisse, er⸗

sich

denjenigen gegenüber, zu welchen sie in disziplinarem Verhältnis

Wenn schon in Mähren er⸗

mittagssitzung die Beratung über den Gesetzentwurf, be⸗

in der er den Gesetzentwurf

Vaterland ableugneten, nicht buchstäͤblich nehmen; aus ihnen spreche nur Die Aibeiterklasse werde

fannt hätten, die man lief, indem man der friedlichen n ergriff

Gegenstand der Interpellation selbst ö.

8 e⸗ wegung und fragte Jaurst, oh er gleich Bebel die Propagandg gegen bie militärlsche Pflicht verwerfe. Um allen Unllarheiten ein Ende zu

Der Ministerpräsident Rouvier erklärte dem Gesandten Motono, daß er den französischen Geschäftsträger in Söul demnächst abberufen werde. Rußland. Der Kaiser empfing vorgestern, wie die „St. Peters⸗

bandes russischer Leute, des Verbandes der Großgrundbesitzer,

burger . meldet, Abordnungen des Ver⸗

der Monarchisten, des Kirchenbannerträgervereins und des Vereins freiwilligen Schutzes sowie einige sämtlich

. Nach dem Bericht des W. T. B.. wies der Berichterstatter ö von Skene auf den Niedergang des Parlamentarismus hin, Zagek

Bauern, die überreichten. Der Kaiser hielt an Abordnungen eine Ansprache, in der er erklärte, bezweifle nicht, ergebene Söhne Rußlands vor sich zu sehen, die den von ihm vorgezeichneten Weg gehen werden. Das Manifest vom 30. Oktober sei volle Auf⸗

richtigkeit, der Ausdruck seines unabänderlichen, un⸗

Adressen

trat beugfamen Willens und ein keiner Abänderung

unterliegender Akt. Zur schnelleren Verwirklichung der Reformen sei die Einbürgerung von Ruhe und Ordnung durch Strenge und Festigkeit erforderlich. Dabei

Der Staatsrat hat, nach einer Meldung des, W. T. B.“, beschlossen, das Mari nebudget für 1905 um 38 Mil⸗ lionen Rubel zu vermindern. Diese Ersparnisse sollen besonders an den Neubauten erzielt werden.

Der Arbeiterdeputiertenrat, das Hauptkomitee des Bauernkongresses, das Zentral- und Organisations⸗ komitee der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und das Zentralkomitee der Partei der Sozialrevolutionäre Haben, derselben Quelle zufolge, ein Manifest ver— öffentlicht, in dem nach einer Kritik der Regierung und der wirtschaftlichen Lage erklärt wird, keine Ablösungszahlungen und andere Staatssteuern zu entrichten, bei Kaufabschlüssen und Lohnzahlungen nur Gold, bei Zahlungen unter 5 Rubel nur klingende Münze als Gegen⸗ wert anzunehmen, aus den Sparkassen und der Reichsbank die Einlagen zurückzuziehen und diese in Gold zu verlangen, und schließlich Zahlungen für solche Anleihen, die zu einer Zeit abgeschlossen wurden, als sich die Regierung in offenen Kampf gegen das Volk befand, nicht zuzulassen.

Das Bureau des Moskauer Semstwokongresses hat die Antwort des Ministerpräsidenten Grafen Witte auf eine ihm überreichte Denkschrift erhalten, die im Ministerrate beraten worden ist. Der Ministerrat kam dabei zu dem Beschluß, daß seine Aufgabe in erster Reihe die Erfüllung des im Manifest vom 30. Oktober ausgedrückten Kaiserlichen Willens sei. Daher könnten die, in Bittgesuchen und Nesolutionen ausgedrückten Wünsche, wenn sie über die Grenzen des Manifestes hin⸗ ausgehen, keine Berücksichtigung finden. Ebensowenig könnten vor dem Zusammentritt der Reichsduma solche Maßnahmen verwirklicht werden, die von prinzipieller Bedeutung seien und das An ehen der Reichsduma beeinträchtigen könnten. Aller⸗ dings schließe das nicht die Festsetzung zeitweiliger Bestimmungen zur Sicherung der am 30. Oktober gewährten Freiheiten aus. Die andauernden Wirren, der Aufstand und das offene revolu⸗ tionäre Vorgehen gegen die Staatsgewalt und gegen die Integrität des Reichs gestatten der Regierung nicht, von der Anwendung von Ausnahmemaßnahmen in einzelnen Gegenden abzusehen. Was die Frage der Unterstützung der Regierung durch die eine oder andere Partei betreffe, so sei die Re⸗ gierung in diesem Augenblick nur darum besorgt, daß die ge⸗ sellschaftlichen Gruppen sich Rechenschaft geben, zu welchen Folgen ihre Abneigung, die Staatsgewalt zu unterstützen, führen könne. Wie das „W. T. B.“ aus Bobrink (Goöuv. Minsk) meldet, ist die am 3 d. M. unter den Mannschaften des Disziplinarbataillons begonnene Gärung am 7. Dezember in eine offene Meuterei ausgeartet. Von vier Kompagnien hat nur eine an der Meuterei nicht teilgenommen. Durch Zu⸗ reden der Vorgesetzten ist es schließlich gelungen, die Meuterer veranlassen, daß sie die Waffen

streckten. Die in den letzten Tagen verbreiteten Meldungen,

baß die Stadt Irkutsk in Flammen aufgegangen sei, daß in

Charbin Kämpfe stattgefunden haben zwischen treuen und meuternden Truppen, daß in Wladiwostock abermals eine Meuterei unter dem Militär ausgebrochen sei, daß Charkow und Jelissawetgrad in Flammen ständen, bezeichnet die „St. Kere eb r ge Telegraphenagentur“ als erfunden.

Italien.

Die Deputiertenkammer setzte gestern die Beratung des handelspolitischen modus viv endi mit Spanien

fort.

Nach dem Bericht des W. T. B. befürwortete der Minister des Äeußern Tit ton! die Vorlage und legte dar, daß die Regierung keine ihrer Pflichten versäumt und die großen Interessen des Landes im Auge behalten habe. ö

Türkei.

Nach einer Meldung des „Wiener Telegr.⸗Korresondenz⸗ Bureaus“ erhielt der österreichische Botschafter Freiherr von Ealice gestern nacht eine Note der Pforte zugestellt, in der diese das Finanzreglement ohne besondere Modi⸗ fikatio nen annimmt, aber auf ihr früheres Verlangen, be⸗ ireffend die Zollerhöhungen um 3 Proz. zurückkommt. Hierüber fand heute eine Besprechung der Botschafter statt. Griechenland.

Die Rede, die der rumänische Minister des Auswärtigen Lahovary jüngst über die Beziehungen zu 9 .

land im Senat gehalten hat, hat in Athen, wie ‚W. T

berichtet, einen peinlichen Eindruck hervorgerufen wegen scharfen Tones des Redners und der ö , h ; orkommnisse in Mazedonien und der Vorgange, die bi der Abreise des griechischen andt . Es wird unrichtig bezeichnet, daß die Vertreter der Mächte bei der 56 gierung in Athen Vorstellungen zu Gunsten der Rumänen in Mazedonien gemacht hätten. Man erklärt die angeführten Vor—⸗ kommnisse, die durch Griechen veranlaßt sein sollen, für Er— keit zu⸗ g lassen und fortfahren, 3 K zuzuwenden, die darauf lbenso würde man auch weiterhin zu d Reform⸗ und Beruhigungswerk der . , n, , man trotz der rumaͤnischen Repressalien eine ruhige Haltung

der Minister an dem Zusammenhang der

Gesandten in Bukarest geführt haben, festhält.

findungen, besonders die Gewalttãätigkeiten, die der Geistli geschrieben werden. Man würde sich nicht einschüchtern

Anspruch hätten;

bewahre.

2A Serbien. n Stelle des zurückgetretenen Mini . ist, dem „Wiener t 3 inisters Zujowitsch der bisherige Kriegsminister Oberst Antonitsch mit der

Leitung des Ministeriums des Aeußern betraut worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs— tags befindet sich in der Ersten und 3 Bend e .

Nr. 52 des „Zentralblatts für das Deutsche ich herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 15. ,, solgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme don Zivilstandsa ten; Exequaturerteilung. 2) Bankwefen: Status der deutschen Notenbanken Ende November 1905. 3) Zoll- ind Steuerwesen: Zollbehandlung der von der Weltausstellung in Mailand im Jahre 1906 zurückgelangenden Ausstellungsgüter. h. Handelg ! und Gewerbewesen: Bekanntmachung, betreffend Ab— e,, e heft gi die Prüfung der Tierärzte. Vom

; e 5. olizeiwesen: Ausweis Auslã . zeiwesen: Ausweisung von Ausländern

Kunst und Wissenschaft.

V.. A.. Die Dezemberausstellung im Schulteschen Kunst— alon ist diesmal hesonders reichhaltig und bietet . sast verwirrende Fülle von Erscheinungen. Ueberwiegend sind wieder . und Landschaft, daneben aber wird durch Martin Branden“ urg und Hans Unger auch eine phantastische und märchenhafte Kunst vertreten. Brandenburgs Art, zu schaffen, ist bekannt, er dersucht, das mit Worten Unsagbare in Farben und Linien iu zudt ü en Den geheimen, dunklen Regungen der Menfschen⸗ feels geht er nach, sucht das Grauen und die Lebensfurcht die den Einsamen beschleichen, überzeugend darzustellen. In früheren Bildern ist es ihm mitunter gelungen, diesen verborgenen Gewalten die im Menschen leben, zwingenden Ausdruck zu geben. Auch dies mat fanden sich solche Arbeiten von dämonischer Kraft unter den Zeschnungen. In den Blatt Zwingende Macht“ etwa, wo die Frau trotz inneren Widerstrebens von unpiderstehlicher Gewalt in das gespenstische Waldesdunkel hinein getrieben wird. In seinen Gemälden stören eine gelle, unwahre Farbengebung und ein bis in das Theatralische ge⸗ steigerter Ausdruck. Brandenburg entfernt sich gar zu fehr von der uhigen Wahrheit der Natur, damit verlieren seine Bilder an Interesse füt uns, und seinen Phantasiegebilden wird die Lebensmöglichkeit ent— logen. Hans Unger hat sich in seinen Arbeiten entschleden von linger anregen und beeinflussen lassen, vor allem von den Radierungen dige Künstlers. Er erkennt nicht, wie wenig das, was sich für eine . er. ,,. 66 ft ein Gemälde bietet. Am Jücklichsten er Künstler in seinen Phantasielan i, in de sich eine starke, dekorative Begabung . , me In dem gleichen Saale mit diesen Künstlern ist der Karlsruher Naler Hang von Volkmann mit einer Anzahl feiner Landschaften dertreten. Ihn zeichnet eine ruhige und treue Sachlichkeit aus. Mit . Liebe vertieft er sich in die Natur und gibt sie in ihrem ltagelleid denn in ihrer stillen Einfachheit erscheint sie ihm am chönsten. Nirgends sucht er seltsame, fremdartige Beleuchtungen uuf nirgends stilisiert er, mit völliger, reiner Hingabe spiegelt er treu das Bild wieder, das er sieht. Darum ttagen seine Acbeiten einen ernsten schlichten Charakter; aber auch die eintönigste Fläche weiß er 'zu beleben, gan mit tiefer Stimmung zu durchdringen. Bie „Eifellandschaft“, Das teifende Korn, „Wetterwolken? und Frühling am Bach“ gehören n den schönsten unter den Arbeiten. Besonders letzteres ist von einer He herr gen Lieblichkeit, die an altdeutsche Kunst erinnert. Neben olkmann ist noch der Engländer O Lynch of Town mit kleinen

kandschaften vertreten, die in der Weichheit und Tiefe der Töne an

, . ine größere Anzahl von Bildnissen hat der Münchener Maler n Levier gesandt. In Ueberlebensgröße n. bijarr in e. Zeichnung, übertrieben im Ausdruck, wirken diefe Porträts, daß a sie sich gut als Zeichnungen im Simplicissimus denken könnte. in liegt ihre Hauptschwäche. Das Uebertriebene in diesen gi 33 streilt an die Karikatur, wird zur gefellschaftlichen Satire, e dieser Technik und in diesem Format doch fremdartig . Der Vorzug der Arbeiten liegt in der meisterhaften . fubehandlung, die Töne sind mit größten Weichheit nebeneinander , mit raffiniert einfachen Mitteln sind frappante Wirkungen iet. Durchaus schlicht und vornehm wirkt übrigens das Bild des h . Mondini, das die beste Seite von Leviers Kunst zeigt. Auch . beiden kleinen Landschaftsstudien verrät sich ein feiner Ge—⸗ ritz Burger hat ein Kindemporträt ausgestellt, o frisch und lebendig erscheint wie andere seiner ee, Julie Wolfthorn ist mit drei Pastellporträts ver— . qus denen ein gesunder Realismus spricht. Vlelleicht it ß ein wenig trivial in der Auffa*ung, aber die kräftige Charak⸗ i istesihr sehr wohltuend. S rock Michge! gibt kleine an u im Kabinettformat, liebenwurdig in der Auffa ung, sehr ö ie anmutig in der Ausführung. Es wäre schön, wenn diefe j 3 Porträtmalerei, die auch den' minder Bemlttelten zugänglich hd ö 96 8il . ö ,, . a nn ft Vielleicht *. e ; uge allmählich wieder verwöhnter, soda ĩ gilde die künstlerische Beseelung verlangt. .

m mitgeteilt, di

und

ebendes in kz 56

aus

ch nur in der Phantasie des

ie ein Gebilde, welches auch

einem Lebe wesen gleicht, nicht einmal ein Bakterium, chließlich Kristalle oder, wenn nicht ein fester, sondern Stoff gelöst worden war, kugelrunde, mikroskopisch Hen, die, eine Emulsion bildend, in der Flüsstakein

Telegr.Korrespondenzbureau“ zufolge,

lischen Institut in Karlsruhe zu dem Ergebni üũl gebnis geführt, es Stoffe (J. B. Schmierseife⸗ gibt, die in , weichen, ja geradezu flüssigen Kristallen auftreten können, die unter Umständen wie gewöhnliche Kristalle in Form von Würfeln Prismen usw. sich ausbilden, unter anderen ÜUmffänden dagegen 6. B e n ge ene. . die , ,. und damit die nung zunimmt) in Form von kugelr e., ö ) gelrunden Tropfen wie euerdings wurden nun solche Tropfen beobachtet, dere =

halten so sehr an das kleinfter Lehewesen erinnert, ch der e. am Mikrostop glaubt, einen Wassertropfen erfüllt mit lebenden In⸗ r, zu sehen, deren Treiben ein derart tolles ist, daß er mit dem ,. kaum zu folgen vermag. Die Tropfen, die etwa die Konsistenz von

livenöl haben, sind nicht absolut kugelrund. Sie zeigen vielmehr an einer Stelle eine Art trichterförmiger Einsenkung, von'deren Mitte . gerader Strich bis zum Zentrum führt. Mit etwas Phantasie 3 man sich darunter Mundöffnung mit daran sich anschkleßendem

armkanal vorstellen. Indes erfolgt, um das Gleichnis aufrecht⸗ zuerhalten, beim Wachstum des Tropfens die Substanzaufnahme an allen Stellen der Oberfläche; das scheinbare Ernährungsorgan funktioniert biel mehr als Fortpflanzungsorgan, wie der Biologe sagen würde. Ylotzlich steht man dort einen zweiten Tropfen hervortreten, eine Art Knospe, derart, daß der Darm“ sich verlängert bis zum Zentrum dieser Kaospe, welche bald gleiche Größe wie die Kugel annimmt und dann abfällt, eine Art Zellteilung wie bei Infu— sorien. Dieser Fall ist indes relatiww selten. Gewöhnlich nimmt die Knospe die Form eines Wurms an, welcher ganz wie ein gewöhnlicher Wurm sich krümmt und windet und meist mit blitz artiger Geschwindig⸗ keit zu. einer ungeheuer langen, außerordentlich dünnen Schlange aus⸗ wächst, welche die wurmartigen Bewegungen fortsetzt, Faßt man diese Schlange fest ins Auge und verfucht fich ihre Gestalt einzuprägen, so ist sie plötzlich mit einem wahrnehmbaren Ruck verschwunden, man kann nicht sagen wohin. Zuweilen kann man aber doch den Vorgang in seinen einzelnen Phasen genau verfolgen. Es kann z. B. sein, daß die Schlange zunaͤchst ebenso wie die Kugelknospe von der Kugel sich los. trennt, sodann selbst wieder in mehrere Abteilungen zerfällt, die sich alsdann zu Kugeln kontrahieren; es kann sich auch umgekehrt die Schlange in die Kugel hineinziehen, mit ihr zu einem einheitlichen Tropfen verschmelʒen. Derartige Kopulation von Tropfen, d. h. Zu— sammenfließen zu einem einzigen Tropfen mit nur einem scheinbaren Darm, kann auch bei belieblgen getrennten Tropfen eintreten. Sehr häufig ist der Fall, daß zunächst eine Kugelknospe entsteht und bei der Trennung derselben eine die beiden Kugeln verbindende Schlange sich bilbet. Nur letztere wächst, und zwar mit außerordent. licher Schnelligkeit, indem sie an der ganzen Oberfläche Substanz auf— nimmt, aber dennoch nicht dicker wird, sondern sich nur ing die Länge streckt, eine Art des Wachstums, wie siie nicht bei Kristallen, fondern nur bei Organismen beobachtet wird. Schlangen können auch ganz bon selbst entstehen, auch bilden sich häufig nur kurze bakterienähnliche Stäbchen, die vorwärts und rückwärts kriechen können, ja es zeigen sich Gebilde ganz wie Samenfäden gestaltet mit sehr Saännem, fich berjüngendem Schwanz, der in schlängelnder Bewegung bleibt, während das ganze Gebilde langsam fortkriecht. Drei Stäbchen können sich zu einem symmetrischen dreistrahligen Stern vereinigen. Eine Schlange kann sich plötzlich in eine Perlenschnur gleich großer Tropfen um- wandeln Gin einzelner Tropfen kann sich von selbst in die Länge enn und in . , n,, 3. solches kann eine An schwellung in der Mitte erhalten (oder deren mehrere ,, usw. J Der Umstand, daß alle diese Prozesse sich in rascher Fo scheinbar konstanter Temperatur volljiehen (in Wirklichkeit dnl g i bedingt durch die äußerst geringen Temperaturschwankungen infolge der unvermeidlichen Luftströmungen) erweckt den Eindruck, als ob es sich um Lebewesen handle. Tatsächlich handelt es sich um bisher noch nicht erforschte physikalische Kraftwirkungen, deren , 23 zum , . der in Organismen stattfinden⸗ ; rgänge beitragen mag. Eine nähere Beschrei si = nächst in den Annalen der Physik . . m Hen

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Getreidemarkt in Genua und Savona.

Fortschritte gemacht. Tagen des bewegung

Vorräte

Weichweizen . Hartweizen Mais

unverzollt

17 75— 18,50 Fr. 18,50 22, 00

14168 165,25

Dafer 123 565 1314 -= 14,55

Roggen. 5 000 15,25 15,50 , z

In Savona stellte sich der Preis für den Doppelze iz verzollt auf Lire 25,50 26,50. d . . Eingeführ wurden nach Savona 635 dz Weizen. befanden sich dort Ende Oktober d. J. keine Vorräte.

Am 30. Nobember d. J. stellten sich die Getreidevorräte und di Preise für den Doppelzentner in Genua feigen nn, ,, e und die

Vorrãte unverzollt Preise

inländi Weichweizen 18000 17,25 17,5 Fr. . ic Sartweizen. 9 590 1800-2075 , Mais 12 350 1400 - 14375. Hafer 7500 1400 14,50 Roggen. 2000 15,50 185,75 , In Savona war der Weizenpreis 25,50 27, 00 Li , . i, . ö Fingeführt wurden nach Savona 994 dz Weizen. Auf befanden sich dort Ende November d. J. 110 da Kelren. .

24 500 10500 5300

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1830 9.75 19,75

Das 12. (Dezember⸗) Heft des Tropenpflanzers“ r des Kolonialwirtschaftlichen Komitees in Berlin, enthält ö Stelle den Herbstbericht des Komitees gus der Feder des Vorsttzenden Karl Supf über die deutschen kolonialen Baumwollunternehmungen der den gegenwärtigen Stand dieser für Deutschland wicht igen Schöpfung des Kolonialwintschaftlichen Komitees schildert. Nicht weniger als zwei Artikel beschäftigen sich mit der augenblicklich im Vordergrund des kolonialwirtschaftlichen. Interesses stehenden Kautschukfrage; in dem einen liefert Th. Koschny einen Bei— trag zur Castilloakultur, während John Booth in dem

veröffentlicht Dr. R. Hennings einen Beitrag. Dr. E ĩ

über die Bananen als Volksnahrung in Di ru und Er 4 Möglichkeiten det Anbaueß der Wassernuß in den Koionien. Nicht minder reichhaltig. sind die ständigen Rubriken „Koloniale Gesest⸗ schaften Gericht über koloniale Erwerbsgesellschaften), Aug deutschen Kolonien (Untersuchung von Guttapercha aus Neu-Guinea, Ueber⸗ führung von Hevea brasfliensts nach Samoa durch die Samoa ⸗Kaut⸗ schuk. Compagnie), Aus fremden Produltionsgebieten ', Vermischteg⸗ Auszüge und Mitteilungen“, ‚Neue Literatur“ und Marktbericht ·

Verkehrsanstalten.

Nach einer Mitteilung der Königlichen Eisenbahndirektlon i Bromberg „hat die Annahme . a . ladungen für Sos nowice Warschau⸗Wiener Bahn, Ort und Uebergang, bis auf weiteres zu unterbleiben, da die Kairschau⸗ Wiener Bahn nur Wagen in beschränktem Umfange übernimmt und die Stationen Kattowitz und Schoppinitz bereits überfüllt sind. Rollende Frachten sind weiter zu befördern.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen n eine Aufführung von R. Wagners Oper „Der . el les statt. Die Damen Destinn, bon Scheele. Müller, die Herren Bach⸗ mann, Mön linger, Kraus, Jörn sind Träger der Hauptrollen. Am Montag wird „Figaros Hochzeit! in nachstehender Besetzung wiederholt: Gräfin: Frau Plaichinger; Graf: Herr Hoffmann; Susanne: Frau Herzog; Figaro: Herr KRitte⸗ lpfi Cherubin: , n. Rothauser; Basilio: Herr Lieban; Martelline: Frau LTieban-Globig; Bartolo: Herr Nebe; Bärbchen en, r m lis, e, gha, Curzio: Herr Philipp. vo eht „Tannhäuser“ N. i fiene, e, 9 häuser! von R. Wagner, neu ein=

m Königlichen Schauspielhause wird r Dreyers Drama „Venus Amathusia“ . . wird Richard der Dritte mit Herrn Pohl als Richard aufgeführt.

Im Deutschen Theater wird am Montag und Donnerstag Das Käthchen von Heilbronnn“ gespielt; an saͤmtlichen anderen Lbenden nächster Woche sowie an den Weihnachtsfelertagen wird Shakespeares Kaufmann von Venedig“ wiederholt. Agnes Sorma spielt die Porzia und Rudolf Schildkraut den Shylock. ;

Das Lessingtheater hat für nächste Woche folgenden Spiel plan aufgestellt: Morgen abend, Mittwoch und Sonnabend: „Stein unter Steinen; Montag: Elga“; Dienstag: Zwischenf iel / Donnerstag: Die Frau vom Meeren. Am Freitag geht Max Buck? hardz neue Komödie; „Rat Schrimpf‘, zum ersten Male in Szene und wird am 1. Weihnachtsfeiertag Abends wiederholt. Am Sonntag (Veil igabend) bleibt das Theater geschlossen. Als Nachmittags⸗ vorstellung ist für morgen ‚Rosenmonkag“ angesetzt.

k Schillertheater O. (Wallnertheater) geht morgen nach⸗ mittag Nora“, Abends „Die Braut von Messina“ in Szene. Am Montag wird Nora“, Dienstag das Schauspiel , Wanjuschins Kinder“ Mittwoch und Freitag Der Vellchenfresser wiederholt. Am Donnerg⸗ tag wird Gyges und sein Ring', Sonnabend „Zapfenstreich“ auf⸗= geführt. Im Schillertheater N. (Friedrich Wilhelmst. Theater) werden morgen nachmittag „Crainguebillei, „Die Bäuerin“ und Abschied vom Regiment“, Abends wird „Flachsmann als Erzieber! gegeben. Am Montag und Freltag ' geht „Heimg'funden . Dienstag „Gyges und sein Ring“, Mittwoch Ein Wintermaͤrchen. Donnerstag das Schauspiel Wanjuschins inder in Szene. Am Sonnabend findet die erste Aufführung von Max Dreyers Drama Hans“ statt. Am nächsten Sonntag (Heilig⸗ abend) bleiben beide Theater geschlossen. —Im Bürgerfäale des . Rathauses wird morgen ein „Beethoven. Abend“ ver—

Im Theater des Westens wird am Freitag 22. De⸗ zember, zum ersten Male die neue Opkrette e , feen . . im Abonnement gegeben und am Sonnabend, den 23. folvie an den Weihnachtzfeiertggen Abends wiederholt. Morgen geht Der Opernball“ in Szene. Am Montag tritt Florencio Tonstantine noch⸗ mals als Raoul in den Hugenotten: auf. Am Bienbtag wird iin Abonnement „Der Zigeunerbaron' gegeben, am Mittwoch Wiener Blut und Donnerstag „Undine“. Am Mittwoch, Sonnabend und ir len fen asnrht ö Schlaraffenland in Szene.

ls nächste Schülervorstellung wird am onners t rg ef . g Donnerstagnachmittag

Im Neuen Theater findet am nächsten Sonnabend die Erst⸗

aufführung des Donnayschen Stückes ‚Liebesleute! (Amants) statt; die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Helene Fehdmer und Lucie Höflich, der Herren Cduard von Winterstein, Albert Steinrück und Hans Waßmann. Die erste Wiederholung des Stückes findet am ersten Weihnachts feiertage statt. An den übrigen Abenden der kommenden Woche wird Shakespeares Sommernachstraum“ gespielt. Im, Lust spielhause wird morgen, sowie am Dienstag Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend Gustav Kadelburgs „Familientag“ wiederholt; am Montag und Freitag geht ‚Nemesis⸗ in Szene. Als Nachmittagsvorstellungen sind angesetzt: für morgen In Behandlung“, für Mittwoch und Sonnabend „Das böse Prin eßchen. von Gabriele Reuter. Am Montag, den 25. d. M. (1. Weihnachtsfeiertag) findet die Erstaufführung von Gustab Kadel⸗ burgs dreigktigem Schwank . Der Weg zur Hölle statt. Im Residenztheater bleibt der satirische Schwank Der Prinzgemahl“, der am Montag zum 530. Male wiederholt wird, Un= unterbrochen auf dem Spielplan. Morgen nachmittag geht zu er⸗ . Preisen Der Schlafwagenkontrolleur in Szene. z

Im Zentraltheater geht morgen nachmittag in erster Be— setzung Der Bettelstudent' mit Oskar Braun als Symon in Szene Jeden Abend wird die Operette . Musette“ aufgeführt. z Im Thaliatheater geht morgen nachmittag Charleys Tante“ allabendlich ‚Bis früh um Fünfer in Szene. Am Mittwochnachmittag ., „Frau Holle“, am Sonnabendnachmittag „Hänsel und Gretel? egeben.

Im Kleinen Theater wird morgen nachmittag ‚Die Lar

des Verliebten (mit Frl. Else Preiß vem e , 5 Cle) und. „Der zerbrochene Krug“ (mit Herrn Fritz Odemar vom , , . 4 e e, ,, Adam) aufgeführt. Abends und

en Tagen der folgenden Woche wird Fran linds Y von Keith“ . . ö VJ . Das Festkonzert zur Förderung der Jugendkonzerte findet am Dienstag, den 9. Januar 1906, Abends 8 Uhr, im Theatersaal der Königlichen Hochschule für Musik statt. Ihre Mitwirkung haben zugesagt: die Kammersängerin Luife Geller⸗ Wolter, Frau Magda von Dulong, die Herren Professor Karl Halir Alexander Heinemann, Anton Hekking, Sally Liebling. Den Vorsitz über das Komitee hat auch in diesem Jahr Frau Staatsminister Studt übernommen. Einlaßkarten zu 109, 5 und 3 4 sind bei Bote 3 ir. Wertheim und beim Portier des Kultusministeriums

aben.

Das Königliche Hoftheater in Dresden hat die vierakt Oper Acté“ des spanischen Violinvirtuosen Joan ,,, Uraufführung angenommen.

Die Konzertdirektion Hermann Wol kündigt die nächste Woche folgende Konzerte an: . tg r stein: Liederabend von Charles W Clark; Singakademie: Lieder⸗— abend von Raimund von Zur⸗Mählen Montag: Saal Bechstein: Klaviersonatenabend von Marie Barinowa⸗Malmgren; Beethoven Saal: II. Klavierabend von Ignaz Friedman; Singakademie: Lieder⸗ abend von Anna Kumitzky; Philharmonie: JI. (letztes) Konzert von Eug dne YHsaye mit dem Philharmonischen Orchester. Dienstag: Singakademie: Konzert von Helene Ferchland und Helene Fürft

anderen die Landolphiakultur in. Deutsch-Ostafrska erörtert. Ein weiterer, illustrierter Artikel hat die Manilahanfkultur

Schon früher haben die Untersuchungen im Phyfika—

auf den Philippinen zum Gegenstand. Ueber das „chinesische Holzöl“!

(Violine) Mittwoch: Saal Bechstein: Konz

le ine 2 ö al Bechstein: Konzert von Juga Torshof (Ges.) und André Torchlanag (Klavier); r . Konzert von J. W. L. van Oordt (Violine). Donnerstag: