1905 / 297 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Mannigfaltiges.

Berlin, den 18. Dezember 1905.

Ueber die Witterung im Monat November 1905 be— richtet das Königliche Meteorolo ische Institut auf Grund der an= gestellten Beobachtungen folgendes: Dem viel zu kühlen Oktober folgte ein milder Robember, der aber wie jener sehr trübe war. Im allgemeinen hielt sich die Temperatur in der Nähe der normalen; zu Anfang und am Ende des Monats übertraf sie meist den viel⸗ jährigen Durchschnitt; um die Mitte aber blieb sie etwas darunter. Nach dem Gesamtmittel war der Osten zu warm, der Westen (mit Ausnahme der füdlichen Rheinprobinz) ein wenig zu kühl; hier gab es vielfach sogar mehr Frosttage als im Osten. Die große Bewölkung zeige sich überall in der reichlichen Anzahl trüber Tage und in der zu geringen Sonnenscheindauer; lediglich die Nordseeküste bildete eine bemerkenswerte Ausnahme. Dementsprechend fielen die Niederschlãge ziemlich häufig; die Verteilung ihrer Gesamtmenge war dagegen recht ungleichmäßig. Zu naß batte es der ganze Nordosten, Brandenburg, Thüringen, Mittel. und Oberschlesien sowie das westlich— Rheinland, zu trocken das übrige Norddeutschland. Indessen erreichte weder der Mangel noch der Ueberschuß erhebliche Beträge; letzterer ist überdies meist einem einzigen starken Regenfalle zuzuschreihen; so fielen am 9. in Mittel deutschland vielfach mehr als 35 mm. Schnee wurde wieder⸗ hoft beobachtet; bei der milden Temperatur hielt er sich jedoch nicht; auch die Gebirge zeigten am Monatsschluß nur eine mäßige Schnee⸗ decke. Die tiese Depression, welche zu Ende Oktober über den britischen Inseln Jag und durch sfüdliche Winde wärmere Luft herbeigeführt Fatte, blieb auch noch zu Anfang November in gleicher Weiße maß⸗ gebend. Die Temperatur war infolgedessen etwas übernormal; um den 5. wurde meist das Monatsmarimum erreicht. Vom 3. ab wurde Deutschland wiederbolt von Depre ssionen durch⸗ zogen, die namentlich in Thüringen reichliche Regen⸗ und Schneefälle brachten sowie durch nordöstliche kalte Winde all mãhl iches Sinken der Temperalur verursachten. Besonders machte sich vom J ab eine Deprefsion bemerkbar, die von den britischen Inseln nach dem südlichen Zentraleuropa wanderte, sich dort mit einer zweiten von Norditalien kommenden vereinigte und dann nach Nord⸗ tußland abzog. Ihr folgte am 16 von Westen her ein Hochdruck. e,. daz am 15. über Mitteleuropa lag und vielfach Frostwetter rache; auf riese Tage fiel auch die kälteste Zeit des Monats. Nach dem Vorüberganz e kleiner Depressionen am Ende der zweiten Dekade, die eine geringe Eiwärmung bewirkter, breitete sich über Jentraleuropa von neuem hoher Luftdruck aus; durch sehr tiefe De⸗ pressionen, die von Nordwesten und Norden schnell heraneilten, wurde er aber bald nach Süden gedrängt. Die jetzt einsetzenden lebhaften Sädwestwinde verursachten rasche Erwärmung, sodaß die Temperatur am 27 bei stürmischem Wetter beträchtlich über dem Durchschnitte lag. Als dann aber am 28. das Tiefdruckgebiet über Skandinavien nach Finnland gezogen war, traten kalte nördliche Winde ein, wodurch am Monatsschluß starkes Sinken der Temperatur veranlaßt wurde. Das 25 jährige Stiftungsfest der Königlichen Land— wir ffchaftlichen Hoch schule wird in Verbindung mit der Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 25. und 26. Januar 1906 stattfinden, und zwar am 25. Januar, Vor⸗ mittags ü Uhr, durch einen Festakt mit Festrede im Lichthof des Museunms, Abendz 8 Uhr durch einen Fest komm ers im Neuen Königlichen Operntheater, am 26. Januar, Abends 6 Ubr, durch ein Festm ahl im Englischen Hause (Mohrenstraße 49). Anschließen wird sich am Vormittag des 26 Januar eine Besichtigung der wiffenschaftlichen Anstalten der Hochschule. Eine reich illustrierte Festschrift erscheint als eine Gabe der landwirtschaftlichen Verlags⸗ anstalt von Paul Parey für die Hochschule.

Der Hauptvorstand des Vaterländischen Frauen

auf interkonfessionellen Grundsätzen aufgebaute patriotische Orga⸗ nisation im Volke leben immer, wichtigere Aufgaben zu erfüllen bat. Einer Reihe von Krankenhäusern, Schwesternstationen, Kleinkinder⸗ schulen, Volksküchen usw. wurden Beihilfen bewilligt. Das streng pärttätisché Wirken der Zweigvrreine wurde besgnders betont aus Anlaß eines Spesalfalles, der infolge einer Zeitungsmitteilung eingehend unterfucht wurde, und in dem die befremdliche Stellung⸗ nahme des Vorftandes seitens des Hauptvorstandes einstimmige Mißbilligung erfuhr. Dabei wurde die erfreuliche Tatsache fest⸗ eftellt, daß in den Vereinen des Roten Kreuzes die Konfessionen zu riedlichem Zusammenarbeiten vereinigt sind und Verstöße gegen die Paritaͤt, wie in dem besprochenen Falle, zu den größten Selienheiten zehören. Die Sammlungen zur silbernen Hochzeit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten find organisiert und versprechen gutes Ergebnis. Der kriegs vorbereitenden Tätigkeit wicd von einzelnen Provinzial vereinen neuerdings besonders lebhaftes Interesse gewidmet. Zur Unterstützung der Vercinspropaganda beschloß der Hauptvorstand die Verhreitung eines populär abgefaßten Merkblatts über den Vaterländischen Frauen⸗ verein Als Vorfitzende des Pr vinzialvereins für Westpreußen wurde an 36 der Frau Minister Delbrück Frau Oberpräsident von Jagow gewählt.

Der Verband für erste Hilfe hatte gestern mittag, um 12 Uhr, die neuen Einrichtungen seines Krankentransp orts vor einer großen Anzahl geladener Gäste, unter denen sich u. Aæ. Frau Staatsminifter Gräfin von Posadowsky⸗Wehner und Frau Staats minister Studt befanden, vorgeführt. An Stelle des erkrankten Wirklichen Geheimen Rats, Professors Dr. von Bergmann begrũßte der Direktor Mar Schlesinger die Erschtenenen und machte die Mit teilunz, daß seit Eröffnung des Betriebes bereits 8842 Transporte ausgeführt worden seien. Es sei die Neuerung getüioffen, daß die Krankenwagen nach jedem Transport einer Des⸗ infektion in den eigenen Anstalten des Verbandes unterzogen werden. 3 einer großen Anzabl von Normalwagen, die sämtlich auf Gummi laufen und jedem Patienten, ob arm, ob reich, zur Verfügung stehen, wurden auch die neuen Salonwagen, in Landauer⸗ form, vorgeführt, ferner ein Krankenwagen, der besonders für Kinder in Begleitung Erwachsener eingerichtet ist und den Zweck verfolgt, die Beförderung kranker Kinder durch Droschken zu veim den, Großes Intereffe erregte der von den Automobilwerken von Gottfried Hagen in Kalk bei Coͤln gebaute elektrische Automobilkrankenwagen, der die denkbar ruhigste und sanfteste Beförderungsweise verbürgt. Die Einzel⸗ beiten der Einrichtungen wurden durch die Herren Professor Dr. G. Meyer, Dr. Frank und Dr. Joseph demonstriert.

Am Sonnabendvormittag traf auf dem Güterbahnhof Moabit der erste Transport der aus der Kriegsgefangen⸗ schaft von Rußland nach der Heimat zurückkehrenden Japaner (11 verwundete und kranke O fiziere und 163 eben solche Mannschaften rebst 52 Sanitären) ein. 64 Mann mit Lungen, und Rippenfellerkrankungen sowie mit schweren Verletzungen waren mittels behaglich hergerichteter Tragen auf, dem gut federnden sogenannten Linrweilerfchen Traneportsystem gebettet, welche das Zentralkomitee der Ddeutschen Vereine vom Roten Kreuz auf Anfordern des Militärattachés der japanischen Gesandtschaft gestellt hatte. Diese Trankporteinrichtungen nebst einer Anzahl von Tischen, Zimmerklosetts, Decken, Waäschestücken, Nachttischen und anderen zur Bequemlichkeit der Verwundeten und Kranken dienenden Krankenpflegeartikel waren von dem Zentraldepot des Roten Kreuzes in Neubabelsberg nach Wirballen gesandt und dort durch Mannschaften der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Königeberg eingebaut worden. Auf dem Bahnhofe Moabit waren außer den Mitgliedern der japanischen Gesandtschaft anwesend: aus dem Hofstaat Seiner Majestat des Kaisers der Kem— mandant des Hauptquartiers, General der Infanterie von Plessen

Blumen sträuße verteilt. Der Berliner Verein vom Roten Kreuz ließ durch Mannschaften der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Berlin und des Verbandes der Genossenschaft freiwilliger Krankenpflege im Kriege Papierbeutel mit Obst, Kuchen, Zigaretten und Ansichtspostkarten von Berlin ver⸗ abfolgen. Auf der ganzen Strecke von Wirballen bis hierber waren bereits Mitglieder der Vereine pom Roten Kreuz auf den größeren Stationen anwesend, um durch Verabfolgung von Erfr schungen den Durchreisenden eine Freude zu bereiten. Ein Wagen mit drei Tuberkulosen warde in Moabit abgehängt, um nach der Lungen heilstätte vom Roten Kreuz in Grabowses verbracht zu werden, wo die weitere Behandlung der Kranken erfolgen soll. Die beiden andern Transporte mit je 24 Offizieren und 750 Mann trafen um 9,45 und gegen 3 Uhr in Moabit ein und wurden in gleicher Weise mit Gaben bedacht wie der Verwundetentran portzug. Die Beköstigunz der Leute war auf der ganzen Reise durch Verträge be⸗ hördlicherseits angeordnet.

Ham burg, 15. Dezember, (W. T. B.) Heute nachmittag um 3 Uhr ist der erste Eisenbahnzug mit den kranken Japanern am Kranhöft angekommen. Von der Hamburger Kolonne des Roten Kreuzes war der Vorsitzende, Hauptmann d. R. Sauer mit ho Mann der Kolonne mit Tragbahren usw. erschienen, um die Kranken sofort von dem Eisenbahnzuge direkt an Bord des Dampfers Vancouver zu bringen. Die japanischen Aerzte, die während der Reise die Kranken verpflegten, hatten sich vorher an Bord begeben. Der zweite Dampfer Cambroman' ist noch nicht angekommen und wird erst morgen nachmittag erwartet. Alle Japaner, die heute hier ankommen, werden an Bord des Dampfers ‚Vancouve: * untergebracht. Die Expedition beider Schiffe soll erst am Montag erfolgen.

nuten, war stärker.

Paris, 18. Dezember. (W. T. B.) Ein großes Unglück er⸗ eigneie sich in den Stablwerken von Hom ecourt (Dep. Meurthe et⸗Moselle) 24 Arbeiter waren mit dem Reinigen der Röhren beschästigt, als sich eine Menge Kohlenoxyvdgas aus bis her noch nicht festgestellter Ursache in den Röhren entwickelte. Die Arbeiter riefen um Hilfe, zwei Werkführer drangen ein, er lagen jetoß, wie 12 Arbeiter, den Einwirkungen des Gases. Die Verunglückten sind zumeist Italiener.

Nach Schluß der Redattion eingegangene De peschen.

St. Petersburg, 18. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Nowoje Wremja“ zuverlässig erfährt, beträgt die Zahl der aufständischen Letten in Livland 60 000. Es sei be— schlossen worden, alle Truppenteile des St. Petersburger Militär⸗ bezirks, ausgenommen die Garde, dorthin zu senden. Im Gou—⸗ vernement Kowno sei die Lage derartig, daß der Gouverneur den Minister des Innern um seine Abberufung ersuchte, weil die Anwesenheit des Gouverneurs und der Zivilbeamten gegen— wärtig dort überflüssig und nur eine Militärverwaltung not⸗ wendig sei. Der Minister habe geantwortet, daß der Gou— verneür auf seinem Posten bleiben solle.

St. Petersburg, 17. Dezember. (W. T. B.) Zwischen hier und Riga ist die Eisenbahn verbindung wieder

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

2292.

Amtliches.

Deu tsches Reich.

Nachweisung

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1905 bis zum

Schlusse des Monats November 19035.

2. 3.

Einnahme im Monat November 1905

Hierzu Einnahme in den

Oberpostdirektions bezirke Vormonaten

2

5.

6.

Zusammen

**.

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres (Spalte 4)

* *

4 mehr

weniger

Im Rechnungsjahr 1905

*

1. 3 160 1. Im Reichspostgebiet. ) Königsberg... K . 14637 h Gumbinnen ; 15336 3) Danzig. 165 947 Berlin. 189 889 bots dam. 5 842 * Franffurt a. O 39985 Stettin 11072 Köslin. 3288 Posen. 11157 Bromberg . 5747 Breslau 25 065 Liegnitz. 13 435 Oppeln.

1069381 53 325 1068 458

13371069 48461 710 444 92 624 25 435 91519 55 556

187 202 98 556 103 769 141 728 S5 791 131 871 121 463 118147 b0 4383 924128 232 238 104 450 283 808 211162 67 285 92 959 643 755 33 891 166 602 284 342 199 667 280 337 77260

O O C 0 Oο

22470 12 566 17315 16410 15 055 5182 11633 31916 12359 39 300 376653 33357 15 226 90 818 4920 22399 39 952 6 29 353 38 351 9326

r r Se de

12869 Magdebur Halle a. S. 16) Erfurt. 17) Kiel. . Hannover 13 Münster 20 Minden ; 21) Dortmund. . 2 Casse .. 23) Frankfurt a. M. 24 Cohn ; x 265) Aachen. 26) Koblenz 27) Düsseldorf. 6 Vrie 29 Dresden. 30) Leipzig.. 31 86 w 32) Karlsruhe ; 33) Konstanz

16

124018 61 182 124405 1526998 3093 80 429 1035 697

28 724

163 5756 5 ʒoz 217 367 111 851 115 633 164 195

98 358 149 1833

1378574

133 202 69 621 1065 761 264 154

117340

323 1099

2535 257

75 6223

108 176

731 57 356 il 155 602 3343 251

229 020 3

318689 S6 587

121 279 60 227 114 346 1191127 50 531 73 990 97058 27080 95 418 60 467 * 183 997 95 995 108 453 154 649 88 582 134 052 137 680 124 069 59 349 101 634 235 225 106 381 291 357 228 041 67 858 93790 660 334 37 430 187 967 299 661 216 251 283 599 87 495

Ins blelt im Ministerium des Innern unter dem Vorsitz der

St ollweg teilnahmen, und in

Gesuch? der Provinzial. und

Beschlußfassung kamen. Es

die Bestrebungen der Frauenvereine des

in erfreulicher Entwickelung befinden

Frauenverein als die über die

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern. haus. 274. Abonnementsvorstellung. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 3 Aufzügen von Giocachimo Rossini. Dichtung nach Beaumarchais, von Gesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Oroescher. Slavische Brautwerbung. Tauzbild von Emil Graeh. Mußsik komponiert und arrangiert von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Musikalische Titung: Herr Kapell meister Professor F. Hell mes berger. Anfang 75 Uhr.

Sch raspielhaus 200. Abonnementsvorstellung. Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Fern Blumenthal. Regie: Herr Regissenr Keßler. Anfang 73 Uhr.

Minwoch:

vorstellung.

der

Zweigvereine zur

Opernhaus. 275. Abonnements⸗ Neueinstudiert: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 74 Uhr.

Schauspielh uus. 201. Abonnementsvorstellung Venus Amathusia. Drama in z Aufzügen von Max Dreyer. Die zur Handlung gehörige Musik von Ferdinand Hummel. Anfang 77 Uhr.

Re ies Operntheater. Montag: 54 Vorstellung. Das große Licht. Schauspiel in 4 Auf;ügen von Felix Philippi. Die lur Handlung gehörende Musit von Ferdinand Hummel. Anfang 77 Uhr. Dienstag: 55. Vorstellung. Othello, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Willian Shakespeare. Uebersetzt von Wolf Graf Baudissin Schlegel⸗Tiecf. Anfang 77 Uhr. Ber Billettoocherkauf bier findet hon Donnerstag ab aus er Tagezkasse des Königlichen Schauspiel bauses gegen Zahlung eines Aufzeldes von 50 3 für jeden Sitz vletz statt. .

Dentsches Theater. Dienstag: Der Kauf— mann non Venedig.

Mittooch: Der Kaufmann von Venedig.

Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn.

Freitag: Der Kauf mnann von Venedig

Sonnabend: Der Kaufaann von Venedig.

Berliner Theater. Dienstag: Maria Stuart.

LCessingthenter. Dienstag, Abends 8 Uhr:

8 Uhr: Stein unter Steinen.

Do 77 Uor: Die Feau vom Meere.

Schilleriheater. O. (Wallnert hea ter) Diens la), Abend 8 Uhr: Wanjuschins Kinder.

zeigte sich dabei von Roten Kreuzes sich andauernd und daß der Vaterländische gesamte Monarchie verbreitete,

deutschen Vereine vom Roten Kreuz,

und und der Generalarzt Beratung und Jacob als Vorsitzender des neuem, daß d Im Auftrage

*

S. utsche

Ring.

. (Friedrich Wil belm städtisches Theater.) Dienstag, Abends s Uhr Gyges und sein Ring. Fine Tragödie in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Ein Wintermärchen.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Waujuschins Kinder.

Thenter des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag (12. Vorstellung im Dienstagsabonnem ent): Der Zigeunerbaron.

Mittwoch, Nachmittaßss 3 Ubr: Bei kleinen Preisen: Schlaraffenlaud. Abends 77 Uhr:

Wiener Blut.

Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preifen: Torquato Taffo. Abends 71 Uhr: Undine.

Freitag (12 Vorstellung im Freitag abonnement) Zum ersten Male: Die Schütz enliesel. (Fritz Werner, als Gast)

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Vei 6

*:

Preisen: Schlaraffenland. Abends 74 Die Schützenliesel.

Sonntag, Nachmittags 2 Ubr: Bei kleinen Preisen: Kindervorstellung Schlaraffenland.

Komische Oper. Dienstag: Hoffmanns Er- zäblungen. Anfang 8 Uhr.

Mittwoch: Hoffmanns Erzählungen.

Donnerstag: Die Boheme.

Freitag: Die Boheme.

Sonnabend: Zum 25. Male: Hoffmanns Er⸗ zählungen.

Neues Theater. Dienslag: Ein Sommer nachtstraum. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch, Donnerttag und Freitag: Ein Som mernachte traum.

Sonnabend: Zum ersten Male: Liebesleute. (Amants) .

Custspielhaus. (Friedrichstraße 236) Diene— tag: Der Familientag.

Mittwoch, Nachmittags 39 Uhr: Tas böse Prinzeßchen. Abends 8 Uhr: Der Familien tag.

Donnerstag: Der Familientag.

Freitag: Nemefis.

Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Das köse Prinzeßchen. Abends 8 Uhr: Der Familien⸗ tag.

mit einer Anzahl von Offijseren, vom Dienst Ihrer Majestät der Kaiserin der Vizeoberzeremonienmeister, Kammerherr ) Knefebeck, der letztere zugleich als Vorsitzender des Zentralkomitees der

Dr. Körting, der Geheime Kommerzienrat Emil Berliner Vereins vom Roten Kreuz und andere in der Vereinsorganisation vom Seiner Majestät des Kaisers und Königs Durden an die Sffistere und Mannschaften Pakete mit Schokolade,

B vorn dem hergestellt.

ferner der Generalarzt Dr. Werner

Roten Kreuz tätige Herren.

Of

im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin an die Offiziere

3 w

Residenztheater. Direktion: Richard Alexander) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Lustspiek in 3 Akten von Leon Tanrof und Jules Chancel. Deutsch von Wilhelm Thal.

Mittwoch und folgende Tage: Der Brinzgemahl.

Montag, den 25. Dezember, Nachmittags 3 Uhr: Der Schlafwagenkontrolleur.

Dienstag, den 26. Dezember, Nachmittags 3 Uhr: Denise. ;

Thaliatheater. (Dreedener Straße T2: Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Ab s Uhr: Bis früh um Fünfe! Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschitz. Musit von Paul Lincke.

Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle.

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Hänsel und Gretel.

Montag (1. Feiertag), Nachmittags 3 Uhr: Der Hochtourift.

Dienstag (2. Feiertag), Nachmittags 35 Uhr: Charleys Tante.

Mittwoch (3. Feiertag), Nachmittags 3 Uhr: Von Stufe zu Stufe.

An allen Abenden 8 Uhr: Bis früh um Fünfe!

BFentraltheater. Dlenetag, Abends 8 Uhr (im Abonnement): Der Zigeunerbaron. DOxrerette in 3 Akten von Johann Strauß. (Barinkay: Oskar Braun.)

Mittwoch und Donnerstag: Musette.

Freitag: Tie Geisha. (Mimosa: Mia Werber.)

Sonnabend: Musette.

Mittwoch, Nachmittags 5 Uhr, Donnerstag, Frei⸗ tag und Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Große Weihnacht voꝛstellung. Schu ee weißchen und Rosen⸗ rot.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. (Mimosa: Winni Grabitz.)

1. Feiertag, Nachmittags 3 Uhr: Tie Fleder— maus.

2. Feiertag, Nachmittags 3 Uhr: Der Zigeuner⸗ baron.

3. Feiertag, Nachmittags 3 Uhr: Der Bettel student.

Trianontheater. (Georgenstraße, nabe Bahnhof Friedrichstraße) Dienstag, Abends 8 Uhr. Die herbe Frucht. Lustsriel in 3 Akten von Roberto Bracco. Deutsch von Otto Eisenschitz.

Mittwoch und folgende Tage: Die herbe Frucht.

An beiden Weihnachtsfeiertagen, Nachmittags 3 Ühr: Das Ende der Liebe. Abends 8 Uhr: Die herbe Frucht.

regelmäßiger Verkehr stattfinden wird. schiffe hlerher und nach Riga entsandt. befinden sich zum Schutze der fremden Staatsangehörigen keinerlei Kriegsfahrzeuge in russischen Häfen.

Man erwartet, daß von morgen ab wieder

Schweden hat Kriege— Von anderen Ländern

Konzerte. Singakademie. Dienstag. Abends 8 Uhr:

Konzert von Helene Ferchland (Violine) und Helene Fürft (Violine).

Zirkus Albert Schumann. Dienstag, Abende präßtise 75 Uhr: Extragalanorstellung. II. a.: Die größte und sensakionellste Attraktion der Gegen. wart. Zum vorletzten Male und Mittwoch: Letztes Auftreten: Autobolide. La wvelie Mie. de Thiers. Ferner: Der schwarze Stern Miß Texas Sattie. Die phänomenalen sechs Queirolos. Miß Alice. Mlle. Eugenie. Arcadig. Die großartigen neuen Spezialitäten, Direktor Albert Schumanns neuefte Monstredressuren und die Sportpantomime: Der Tag ves Eng— lischen Derby.

/ / / Derr , . ——

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete Hering mit Hrn. Leutnant Ernst von Wedel (Stettin) Frl. Frieda Kunit mit Hrn. Pastor Ferdinand Rasmus (Berlin— Kottbus Sandom). Frl. Marianne Meisner mit Hrn. Leutnant Wilcke (Tschöplewitz Brieg

Verehelic f: Hr. Landgerichte rat Fritz Mimbach mit Frl. Erna Uber (Berlin Kreu burg OS).

Geboren: Ein Sohn: Hin Pastor Kröpelin (Kroitsichh). Eine Tochter: Hin. Landrat bon Heppe (Fraustadt).

Gestorben: He. Generalmajor 3. D. Emil Bar benès (Dresten). Hr. Majer a. D. Friß Grunau (Hannover). Hr. Oberstleutnant z. Moritz LZiebe (Caffe). Hr. Geheimer Justizat Dr. Franz Patti (Leipzig! Hr Geheimer Re. gierungs rat, Professor Friedrich von Spiege München. * Ft. Johanna don Hillner, geb. Brückner (Görlitz⸗. Albertine Dorothea Karoli Ritter und Edle von Grueber, geb. von Dewi gen. von Krebs (Dialmö). Fl. Auguste bon Prittwitz (Liegnitz.

Verantwortlicher Redakteur:

Dr. Tyrol in Charlottenburg Verlag der Expedition (Scholj) in Berlin Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt Anftall Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 3

Neun Beilagen

(einschließlich Börsen · Beilage). (20250

21 060 3005 7916 2335 27 811 165 6097 25 274 5 828

34 Darmstadt

35) Schwerin i. M. 36) Oldenburg. . 37 Braunschweig. 38) Bremen

9) Damburg . 9 Straßburg i. E. I) Metz

149 8566 26 474 64 584 78 869

174372

996 429

174430 38779

158 126 27 951 68 716 S1 748

213 970

992 988

181 659 39 850

176 527

25 178

73 do5

85 264 26063 ĩ84 1165035 155 704

14 668

1069 107 lol 40 28 5860

Summe 1 IH. Bayern w HI. Württemberg...

7516 8.3 so lo7ꝛ 205 333

7 640 396 721 917 218 594

S o86 oso 768 511 281918

Neberhauyt Berlin, im Dezember 1905.

119 09)

8 389 413

9586 511! 8 80 go? lootoz

Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts.

Biester.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesẽtzes, betreffend die Lbänder ung des siebenten Titels im Allgemeinen Berggesetze vom 24. Juni 1865, nebst Begründung und einer Zusammenstellung des Gesetz⸗ entwurfs mit den jetzt geltenden Bestimmungen zugegangen.

Der Gesetzentwurf lautet, wie folgt:

Artikel JI.

Der siebente Titel im Allgemeinen Berggesetze für die preuhischen Staaten vom 24. Juni 18455 (Gesetzsamml. S. Jos flg) erhält fol⸗ gende Fassung: .

. J 8 165. . 8

Für die Arbeiter, welche auf den dem gegenwärtigen Gesetze unter⸗ worfenen Bergwerken, Aufbereitungganstalten, Salinen und den zu⸗ gehörigen Betriebs anstalten beschäftigt sind, sollen, soweit das Gesetzʒ nicht besondere Ausnahmen vorsieht, Knappschaftspereine bestehen, weiche den Zweck baben, ihren Mitgliedern und deren Angebörigen nach näberer Bestimmung des Gesetzes und der Satzungen 169) Unterstützungen zu gewähren. .

Inwieweit auch die Werksbeamten und, die Verwaltungs beamten der Knaprschafte vereine zum Beitritt verpflichtet und berechtigt sind, bestimmt sich nach den 5 17I. und 172.

Sind mit den in Äbs. 1 bejeichneten Werken zugleich Gewerbs⸗ anlagen verbunden, weiche nicht unter der Auflicht der. Berghebörde steben, so können bie bes' diesen Gewerbsanlagen beschästigten Arbeiter und Beamten auf den gemeinschaftlichen Antrag der Werksbesitzer und der kunfligen beitrittspflichtigen Mitglieder durch den Knappschafts⸗ vorstand in den Knappschaftsperein aufgenommen werden.

8 165. ö

Die bestehenden Knappschaftspereine und knarpschaftlichen Kranken kassen bleiben in Wirksamkeit. Der gegenwärtige Titel findet jedoch auch auf sie Anwendung. .

Die Besitzer fowie die Beamten und Arbelter der Hüttenwerke und der dem gegen wärtigen Gefetz nicht unterworsenen Aubereitungs. anstalten, welche bereits einem Knappschaftsvereine angehören, scheiden auf ihren gemeinschaftlichen Antrag aus dem re, n,

Unter der gleichen Voraussetzung scheiden di— Besitzer sowie die

eamten und Arbeiter der in 5 165 Abs. 3 bezeichneten, nicht unter der Äussicht der Bergbehörde stehenden Gewerhsanlagen aus dem Vereine aus, sofern ihre Verbindung mit knappschafte pflichtigen Werken gelöst wird.

Das Ausscheiden eines nach Abs. 2 oder 3 austritts berechtigten Zereins werks tritt erst in Wirksamkeẽit, wenn eine vermögens rechtliche

useinanderfetzung zwischen, dem aucscheidenden Werke und dem Knappschafts verein stattgefunden hat.

§ 167.

Die Bestimmung der Bezirke, für welche neue Knappschaftsvereine gegründet, Knappschaftsvereine, welchen die diesem Gesetze unterworfenen, außer⸗ halb des Bezirks eines bestehenden Knappschaftsvereins belegenen Berg⸗

werke, Aufbereitungsanstalten und Salinen bei der Eröffnung des ĩ kassen.

Betriebes zugeteilt werden sollen, hängt zunächst von dem Beschlusse

der Beteiligten ab. Kann hierüber eins Einigung nicht erzielt werden,

fo entscheidet nach Anhörung der Werksbesitzer und eines von den

känftigen beitrittepflichtigen Mitgliedern zu wählenden Ausschusses

auf de6: Vorschlag des Sberbergamts der Minister für Handel und Gewerbe.

Wo ein stäaͤndiger Arbelterausschuß besteht, ist dieser zu bören.„ Bor zu befreien,

Krankheiten oder Alter

Die Wabl eines Aueschuses nach Abs. 1 findet alsdann nur durch die

beitrittspflichtigen Beamten statt.

9

Jeder Knappschaftsverein hat nach näherer Bestimmung des Ge⸗ setzes und der Satzung zu gewähren.

1) die Krankenversicherung seiner Mitglieder nach 55 1716 bis 1716 (Krankenkassenleistungen); .

2) Unterstützungen an dle arbeitsunfähig gewordenen Mitglieder sowie an die Angehörigen verstorbener Mitglieder nach 8 1722 bis 1722 (Pensionskassenleistungen).

Iür diese beiden den Knappschaftsvereinen obliegenden Aufgaben ist die Rechnungsführung nach Kranken kasse und Pensonskasse getrennt porjunehmen. Ausnahmen biervon sind nur bei geringem Geschäfts— umfange statthaft und unterliegen der besonderen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde. ö

S 1682.

Innerhalb der einzelnen Knappschaftspereine können nach dem gemeinschaftlichen Beschlusse der beteiligten Werksbesitzer und Knapp schaftsältesten, sofern der Knappschafisporstand und die versammlung zustimmen, besondere Krankenkassen für die zugehörigen Werke, und zwar für jedes einzelne Werk oder gruppenweise für mehrere Werke, errichtet werden. Die Errichtung besonderer Kranken kaffen kann auch auf einen Teil der Vereinswerke beschränkt werden.

Die Errichtung einer befonderen Krankenkasse ist nur dann zu2 lässig, wenn durch die Zahl der im Kassenberirk regelmäßig beschäftigten Arbeiter oder durch soönflige Umstäͤnde die dauernde Leistungsfäͤhigkeit der Krankenkasse ausreichend sichergestellt erscheint.

Die Geschäftsführung der besonderen

Knappschaftsvereins sind eintretendenfalls die näheren Bestimmungen

hierüber zu treffen. ; f § 169

Selb / Für jeden neu gegründeten Knappschaftsberein haben die Werks.

besitzer unter Mitwirkung eines von den künftigen beitrittspflichtigen

die

sowie die Bestimmung derjenigen bereits bestehenden

General⸗ * 31 ; vereins oder der Krankenkasse und deren Angebörigen oder Hinter⸗

ö ond Krankenkassen unterliegt der Beaussichtigung durch den Knappschaftsvorstand. In der Satzung des

1905.

Mitgliedern zu wählenden Ausschusses eine mit dem Gesetze in Ueber⸗ einstimwung stebende Satzung aufzustellen. Dieselbe unterliegt der Bestätigung des Oberbergamts, welche nur versagt werden darf wenn die Satzung den gesetzlichen Vorschriften zuwiderläuft oder Bestim= mungen enthält, welche mit dem gesetzlichen Zwecke des Knappschafts⸗ vereing nicht im Zusammenhange stehen.

Mit dem Antrag auf Erteilung der Bestätigung sind die Unter⸗ lagen einzureichen, aus denen sich die dauernde Erfüllbarkeit der Leistungen der Pensionskasse ergeben soll (6 136 Abs. 2). Vor der Entscheidung über die Bestätigung hat das Oberbergamt eine sach⸗ verständige Prüfung der Unterlagen herbeizuführen.

Wo ein ftändiger Arbeiterausschuß besteht, wählt dieser die Ver⸗ treter der Arbeiter zu dem in Abs. J bezeichneten Ausschuß.

Wird die Satzung nach vorgängiger Aufforderung nicht innerhalb drei Monaten vorgelegt, so hat das Oberbergamt dieselbe rechtsver⸗ bindlich aufzustellen.

Für die Errichtung besonderer Krankenkassen finden die Be stimmungen in Abs. 1, 3 und 4 entsprechende Anwendung. Erfolgt die Errichtung in einem schon bestebenden Knappschaftsdereine, so . die Mitglieder durch die gewählten Knappschaftsältesten ver⸗ reten.

Die Knappschafts vereine und besonderen Krankenkassen erlangen durch die Bestätigung ihrer Satzung die Rechtsfähigkeit.

. § 179.

Zu allen Abänderungen von Satzungen der Knappschaftsvereine und besonderen Krankenkassen ist erforderlich, daß die Aenderungen von der Generalversammlung nach den näheren Bestimmungen der Satzung beschloffen werden und sodann die Bestätigung des Oberbergamts nach Maßgabe des § 169 erlangen.

J . 170 a.

Die Satzungen der Knappschaftspereine und besonderen kassen müssen Bestimmung treffen:

1) über Namen, Sitz und Bezirk des Vereins;

Y über die Klassen der dem Beitrittszwange unterliegenden und über die zum Beitritt berechtigten Personen;

3) über die jur An⸗ und Abmeldung derselben bestimmten Stellen

ranken⸗

und über den Zeitpunlt der An⸗ und Abmeldung;

4) über die Bemessung, den Ort und die Zeit der Einzahlung etwa vorzuschreibender Eintrittsgelder sowie der Beiträge; .

5) über Art und Umfang der einzelnen Unterstützungen;

sé) über die Bildung und Zusammenberufung des Vorstands, die Art seiner Beschlußfassung und die Entschädigung, welche den Vor⸗ standsmitgliedern und Knappschaftsältesten für die ihnen infolge ihrer Teilnahme an den Generalversammlungen sowie an den Sitzungen des Vorstands und der Autschüsse erwachsenen Reise⸗ und Zehrungskosten sowie den Knappschaftsältesten und den von diesen gewählten Vor⸗ standsmitgliedern außerdem noch für den aus gleichem Anlaß ent⸗ gangenen Arbeits verdienst zu gewähren ist; ;

7) über die Zusammensetzung und Berufung der General⸗ versammlung, über die Art ihrer Beschlußfassung und den Umfang ihrer Befugnisse, soweit nicht 181 a maßgebend ist;

8) über die Verwaltung des Vereins, soweit nicht die 181 und 182 a maßgebend sind;

9) über die Aufstellung und Prüfung der Jahresrechnung; ;

10) über die Art rechts verbindlicher Veröffentlichungen in An⸗ gelegenheiten des Vereins;

11) über die Abänderung der Satzung.

Jedes Mitglied des Knappschaftsvereins und der besonderen

Krankenkasse erhält ein Exemplar der Satzung und etwaiger Ab⸗

änderungen.

171.

Die Arbeiter, welche im Betriebe der in dem Bente eines bereits bestehenden oder neu gegründeten Knappschaftsvereins belegenen Berg= werke, Aufbereitungsanstalten, Salinen und zugehörigen Betriebs⸗ anstalten sowie der zu dem Knappschafte verein gehörigen Hüttenwerke und sonstigen Gewerbsanlagen beschäftigt werden, sind, sofern nicht die Beschäftigung durch die Natur ihres Gegenstandes oder im voraus

durch den Arbeitsvertrag auf einen Zeitraum von weniger als einer

Woche beschränkt ist, Mitglieder der Krankenkasse des Knappschafts.« vereins oder der errichteten besonderen Krankenkasse. Einer Beitritts« erklärung bedarf es nicht.

Mitglieder der Krankenkassen sind auch die Werksbeamten sowie ie Verwaltungsbeamten der Knappschafts vereine und besonderen Krankenkassen, wenn ibr Arbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt sechs—⸗

iweidrittel Mark für den Arbeitstag oder, sofern Lohn oder Gehalt nach größeren Zeitabschnitten bemessen ist, zweitausend Mark für das Jahr gerechnet, nicht übersteigt.

Als Gehalt oder Lohn gelten auch Tan⸗ siemen und Naturalbezüge; für sie wird der vom Revierbeamten fest⸗ zusetzende Durchschnittswert in Ansatz gebracht,

Zum Beitritt berechtigt sind auch die übrigen Werksbeamten und Verwaltunge beamten der Knappschafté vereine und besonderen Kranken⸗

In Staatsbetrieben mit Pensionsberechtigung angestellte Beamte unterliegen den Vorschriften in Abs. 2 und 3 nicht. Sie sind indessen zum Beitritt berechtigt, wenn die vorgesetzte Dienstbehörde zustimmt.

§ 171 a.

Von dem Beitrittszwange sind auf ihren Antrag solche Personen welche infolge von Verletzungen, Gebrechen, chronischen nur teilweise der nur jeitweise erwerbsfähig sind, wenn der unterstützungepflichtige Armenverband der Befreiung zustimmt. ;

Wird der Antrag vom Vorstand abgelehnt, so entscheidet auf die

Beschwerde des Antragstellers die Aufsichtsbehörde endgültig.

§ 171.

Die Leistungen, welche die Knappschaftevereine und besonderen Krankenkassen ihren Mitgliedern und deren Angebörigen in Krankbeits⸗ und Sterbefällen zu gewähren haben, müssen die im Krankenversiche⸗ rungsgesetz für die Betriebs. (Fabrik-) Krankenkassen vorgeschrlebenen Mindestleistungen erreichen. ;

Eine Erhöhung und Erweiterung dieser Leistungen ist nach näherer Bestimmung der Satzungen in demselben Umfang zulässig, wie er im Krankenveisicherungegesetz far die Betriebs (Fabrik-) Kranken⸗ kassen vorgesehen ist. Außerdem sind zu ässig satzungs mäßige Be⸗ stimmungen, nach welchen den Knappschaftsinvaliden und deren Angehörigen gegen Entrichtung von Beiträgen freie Kur und Arznei in Krankheitsfällen sowie den Mitgliedern des Knappschafts⸗

bliebenen in Fällen der Notlage nach dem Ermessen des Vorstands außerordentliche Unterstützungen gewährt werden können. Steht nach der Satzung eines Knappschaftsvereins den Knappschaftsindaliden und ihren Angehörigen freie Kur und Arinei in Krankheitsfällen zu, ohne daß die Invaliden hierfür Beiträge zu entrichten haben, so sind diese Leistungen für Rechnung der Penstonskasse zu gewähren.

Abänderungen der Satzung, durch welche die bisherigen Kranken⸗ kassenleistungen herabgesetzt werden, finden auf solche Mitglieder, welchen bereits jur Jeit der Abänderung ein Unterstützungsanspruch wegen eingetretener Krankheit zusteht, für die Dauer dieser Krankheit keine Anwendung. Abänderungen der Satzung, durch welche die bis⸗ herigen Krankenkassenleistungen erweitert werden, finden auf die vor= bezeichneten Unterstützungsfaͤlle dann Anwendung, wenn dies in der Satzung ausdrücklich bestimmt ist.