, , . e . 8.
Einschluß der unter deutschem Schutze stehenden Schweizer, vorzunehmen und die Geburten, Heiraten ud Sr ef. von solchen zu beurkunden.
In Elsfleth wird am 15. d. M. mit einer See⸗ steuer mannsprüfung begonnen werden.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 1
des Reichsgesetzblatts enthält unter
Nr. 3185 den Handels⸗, Zoll⸗ und Schiffahrtsvertra zwischen dem Deutschen Reiche und Bulgarien, vom 1. August 1905, und unter .
Nr. 3186 die Bekanntmachung, betreffend Befestigungs⸗ anlagen und Festsetzung von Rayons für die untere Weser, vom 6. Januar 1906.
Berlin W., den 12. Januar 1906.
.
Nauck.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Gerichlsassessor Dr. Braun in Berlin zum Land⸗ richter in Bochum,
den Gerichtsassessor Dr. Bellerstein in Düsseldorf zum Landrichter in Elberfeld, .
den Gerichtsassessor Meyer in Mühlhausen i. Thür. zum Amtsrichter in Ellrich,
den Gerichtsassessor Dr. Volmer in Berlin zum Amts⸗ richter in Bensberg und .
den Gerichtsassessor Dr. Benfey in Hannover zum Amtsrichter in Gerresheim zu ernennen sowie
dem Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Wiester in Hirschberg den Charakter als Geheimer Justizrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Militärintendanturrat Rohde zum Militärintendanten zu ernennen,
den Oberkriegsgerichtsräten Merckel und Dr. jur. Glasewald den Stellenrang der dritten Klasse der höheren Provinzialbeamten,
dem Korpsstabsapotheker des VI. Armeekorps Müller den Charakter als Oberstabsapotheker mit dem persönlichen Range der Räte vierter Klasse,
den Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren Hoyer und Leib vom Kriegsministerium, den Militär⸗ intendantursekretären Brache, Vollmar, Steenbeck von den Intendanturen des JI. bezw. des III. und des VII. Armeekorps, Lohrisch, Wagner, Ulrich von den Intendanturen des III. Armeekorps bezw. der 8. Division und des IV. Armeekorps, Schiweck, Wollweber, Vogel von den Intendanturen des J. bezw. des III. Armeekorps und der Verkehrstruppen sowie dem Rendanten Neubauer vom Kadettenhause in Plön den Charakter als Rechnungsrat und
dem Militärintendanturregistrator Schwarz von der Intendantur des IV. Armeekorps den Charakter als Kanzleirat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Provinziallandtag der Provinz Brandenburg zum 18. Februar 1906 nach der Stadt Berlin,
der Provinziallandtag der Provinz Westpreußen zum 20. Februar 1906 nach der Stadt Danzig und
der r , der Provinz Hannover 2m, 21. Februar 1906 nach der Stadt Hannover berufen werde.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Dem Kantor und Chordirigenten Max Gulbins in n,. ist der Titel „Königlicher Musikdirektor“ verliehen worden.
Finanzministerium.
Der Rendant der Regierungshauptkasse in Pesen, Land⸗ rentmeister Willum ist vom 1. Februar d. J. ab in gleicher Amtseigenschaft an die Regierung in Bromberg versetzt worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
WVersetzt sind: die Wasserbauinspektoren, Bauräte Gar⸗ schina von Stralsund nach Norden und Prieß von Königs—⸗ berg i. Pr. nach Oranienburg, ferner die Wasserbauinspektoren Lorenz-Meyer von Norden nach Potsdam, Westphal von Emden nach Aurich, Heusm ann von Swinemünde nach Berlin, Schubert von Geestemünde nach Stralsund und Brauer von Breslau nach Cassel.
Der Regierungsbaumeister Schaper in Fürstenberg a. Oder ist zum Wasserbauinspektor ernannt worden.
Kriegsm inisterium.
Dem Militärintendanten Rohde ist die Stelle des Militärintendanten des XI. Armeekorps übertragen worden. Als etatsmäßige Militärintendanturassessoren sind an⸗ , worden: der Leutnant der Reserve Weigt, bisher eutnant im 2. Ostpreußischen Feldartillerieregiment Nr. 52, bei der Intendantur des II. Armeelorps und der bisherige Großherzoglich hessische Regierungsassessor Sehrt bei der Intendantur des XVIII. Armeekorps. ;
Beim Kriegsministerium sind ernannt worden: der Militärintendantursekretãär Claaßen von der Intendantur des XVII. Armeekorps zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator und
der Militärintendanturregistrator Reichardt von der Intendantur des XIV. Armeekorps zum Geheimen Registrator.
4 - Justizm inister ium. dechtg anwalt. Justizrat Hug⸗ Rosen feld in Berlin ist tar für den Bezirk des Kammergerichts, mit An⸗ 964 es Amtzssitzes in Berlin innerhalb der Stadt⸗ bezi Sö, 86, 88 bis 90, 94 bis N, ernannt worden.
Bekanntmachung.
B 8 46 des Kwommunalabgabengesetzes vom 14. Juli S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis it, daf der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal⸗ abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem , n. 1880 O6 bei der Nordhausen⸗Wernigeroder Eisenbahn bezüglich ihrer preußischen Strecke auf
. 145 556 M6 32 9 festgestellt worden ist. Magdeburg, den 10. Januar 1906. Der . . fmiffer raaf.
Aichtamtliches. Den tsches Reich.
und ben . der Nummern XXXVa und XXI der Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung sowie Ein⸗ fügung neuer Nummern in diese Anlage, von den beteiligten ien ssen zugestimmt. Desgleichen der bereits erfolgten Ueberweisung der Vorlagen, betreffend Aenderung der Vor— schriften über den Handel mit Giften und betreffend den Ent—⸗
wurf eines Gesetzes wegen Feststellung des Landeshaushalts— etats von Elsaß-Lothringen für das Rechnungsjahr 1906, an die zuständigen Ausschüsse. Die Ausschußanträge über den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Abschnitts IV des Börsengesetzes und be⸗ treffend die Denkschrift über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihegesetze, fanden Annahme. Ebenso wurde dem Antrage der Ausschüsse zu den Ent—⸗ würfen des Warenverzeichnisses und anderer Ausführungs— bestimmungen zum Zolltarif zugestimmt. . wurde über mehrere Eingaben Beschluß gefaßt
An Stelle des zum Direktor im Reichsamt des Innern ernannten bisherigen Geheimen Oberregierungsrats Ju sst ist der vortragende Rat im sterium der öffentlichen Arbeiten, Geheime Gberregierungsrat Peters vom 1. Dezember 1905 ab zum Mitgliede des Gerichtshofs zur Entscheidung der Kompetenzkonflikte ernannt worden.
Der Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüler ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Bayern.
In der Kammer der Abgeordneten protestierten gestern die Redner aller Parteien gegen die im Verlaufe der Beratun des Militäretats getane . des Abgeordneten Roll⸗ wagen (Soz.), daß unser Vaterland da sei, wo es uns gut 5. egen den Vorwurf der Vaterlandslosigkeit erhob der
bgeordnele von Vollmar S6) in längerer Rede Wider⸗ spruch und bemerkte, W. T. B.“ zufolge, unter anderem:
Wer mir persönlich den Vorwurf machen wollte, ich sei vater ⸗ landsfeindlich, würde meine Antwort nicht vergessen. In dem Worte Wo es uns gut geht, ist das Vaterland“, ist eine richtige Spur. Das Vaterland soll es mit seinen Kindern gut meinen, es soll nicht ein Raben⸗ vaterland sein, indem es die Bürger bedrückt. Das Wort ist aber nicht erschöpfend und von der Sozialdemokratie nie als pro⸗ grammatisch angesehen worden. Die gemeinsame Kultur und vieles andere macht ung das Vaterland teuer. Der beste Beweis für unsere Vaterlandsliebe ist, daß wir alle Opfer bringen, um das Land nach allen Richtungen hin möglichst vollkommen zu gestalten. Was die Haltung der Sozialdemokratie zur Armee betrifft, so stehen wir noch auf unserem alten Standpunkt.“
Braunschweig.
Im Auftrage des Regenten Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen wurde gestern in Braunschweig der 28 ordentliche Landtag durch den Staatsminister Dr. von Otto eröffnet.
In der Gröffnungsrede führte dieser, nach einem Bericht des W T. B.“, aus, daß seit dem vorigen Landtage die unglückliche Ge⸗ taltung des Staatshaushalts sich wesentlich verschärft habe. Die Ausgaben seien gestiegen und die Einnahmen hätten sich verringert. Es werde deshalb eine Erhöhung der Staatseinkommen⸗ und Er⸗ gänzungesteuer, sowie eine Erhöhung der Stempelsteuer vorgeschlagen.
Deutsche Kolonien.
Aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wird, „W. T. B.“ zufolge, gemeldet:
Unteroffizier Arthur Een , am 18. Januar 1878 zu WBreschin, früher im Königlich i n 14. Infanterieregiment Nr. 179 ist am. 5. Januar bel einem Ängriff auf die Pferdewache bei Byfteck gefallen. Reiter Wilhelm Heine, geboren am 27. Dezember 1884 zu Borbeck, früher im Eisenbahnregiment Nr. 3, ist am 5. Januar im Feldlazarett zu Lüderitzbucht an Typhus gestor ben.
Oesterreich⸗ Ungarn. Der e . Ministerpräsident Freiherr von Fejer⸗ vary ist vorgestern und gestern vom Kaiser in Audienz
empfangen worden. Er erstattete, W. T. B.“ zufolge, dem Kaiser Bericht über die politische Lage und unterbreitete Vor⸗
schläge der Regierung.
sehr unpopulär und werden wohl keine Me
Großbritannien und Irland.
Das Exekutivkomitee der briti schen sozialistischen Partei erließ ein Manifest, in dem den Mitgliedern der arbeitenden Klasse, wie W. T. B.“ meldet, geraten wird, sich insgesamt der Stimmenabgabe bei der allgemeinen Wahl zu enthalten. .
Frankreich.
In der gestrigen Sitzung der Deputierten kammer be— glückwünschte der . o umer das Haus zu den im Laufe der 14 Session beendeten Arbeiten, stellte aber fest, daß noch viel vor dem Schluß der , n, Tagung zu tun übrig bleibe, und riet, nutzlose Debatten zu vermeiden. Nach dem Bericht des ‚W. T. B.“ führte der Präsident so⸗ dann aus:
Das Land hat schon schätzen können, wie Sie bei den jüngsten n die die Beziehungen Frankreichs zu einer anderen Nation berühren konnten, verstanden haben, trotz der V, , elnen Waffenstillstand zu schließen und alle einjelnen Gesichtspunkte bei Seite zu setzen, um sich mit Kaltblüti(keit und Entschlossenheit um Die Regierung ju scharen. Sie leihen ihr einmütig Ihre Hilfe, aus der sie ihr Ansehen schöpft und die es ibr ermöglichen wird, ehrenvoll aus den vorübergehenden Schwierigkeiten herauszu— kommen. Die Waäblerschaft wird diese schwierigen Stunden nicht vergessen, in denen Sie ein ermutigendes Beispiel gegeben haben. Sie wird sagen, daß unser Land stets seine lian! Pflicht ge⸗ wissenhaft erfüllt habe und daß 6, sicher seiner selbst, sicher feiner moralischen wie seiner materiellen Macht, entschlossen sei, den Frieden aufrecht zu erhalten, sowie seine Unabhängigkeit, seine Würde und seinen Stolz einer großen Nation zu wahren.
ierauf vertagte sich das Haus bis zum 18. Januar. er Senat wählte gestern Fallisres mit 173 von 249 abgegebenen Stimmen wieder zum Praäͤsidenten.
Rußland.
Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ werden vom 28. Januar ab Wahl versammlungen gestattet werden. Der regelmäßige Verkehr ist zur Zeit auf allen Bahnlinien wieder hergestellt mit Aus— nahme eines Abschnittes in Transsibirien, der Strecke zwischen Krasnoyarsk und Irkutsk. der Transkaukasischen Linien und eines Teiles der Wladikawkaslinie zwischen Derbent und Baladjary. Auf der Strecke Krasnoharsk— Irkutsk ist der Verkehr daher unregelmäßig, weil sich dieser Bahnabschnitt in den Händen der Ausständigen befindet. Zur Wiederherstellung der Ordnung sind energische Maßnahmen ergriffen worden. Der Verkehr auf der Bahnstrecke Derbent— Baladjary wird in kürzester Frist wieder aufgenommen sein. Der Telegraphen⸗ und Postverkehr ist im
anzen Lande wieder regelmäßig im Gange, mit usnahme der Strecken in EOstsibirien über Kras— noyarsk hinaus und in Transkaukasien. Gegenwärtig kann man die Behauptung aufstellen, daß die Streik⸗— bewegung der Revolutionäre in dem ganzen europäischen Teil des russischen Reiches als gescheitert und nieder— fen og gn angesehen werden kann. Ausgenommen davon ind die baltischen Provinzen, wo infolge der nationallettischen Bestrebungen die Revolution einen be—⸗ sonderen Charakter trägt. Diese Bewegung wird zweifel los ebenfalls bald niedergeworfen sein. Handels- und 6 Verbindungen werden wieder aufgenommen. Unglücklicherweise wird die wiederkehrende 3 durch alar⸗ mierende Gerüchte unterbrochen. Viele Leute spielen an der Börse auf Baisse und suchen zu diesem Zweck die Unruhe zu vermehren. Ihre Verbündeten sind die Revolutionäre und deren Propaganda. Wenn das Publikum sich nicht so leicht durch derartige Manöver beeinflussen ließe, so würde der Tine , erheblich besser sein. Nach einer Depesche des Generalgouperneurs Solo hub ist die revolutionäre Bewegung in Esthland durch das energische Vorgehen hen g l der Marinetruppen nieder⸗ edrückt. Aus Livland meldet der General Orloff, daß in alk, Fellin und Pernau vollständige Ruhe herrscht.
Niederlande.
Die Erste Kam mer hat, nach einer Meldung des W. T. B., den Vertrag mit Deutschland, betreffend das Nie derlassungsrecht von Deutschen und Niederländern in Holland und Deut schland, und betreffend die Ausweisung mittelloser Ausländer, angenommen.
Amerika.
Nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Washington hat der Kabinettssekretär für Ackerbau Wilson erklärt: wenn der Kongreß nicht schleunigst 135000 Dollars für, eine Vermehrung der Fleischbeschauer bewillige, so würden für über 50 Millionen Dollars deutsche Bestellungen auf Rind- und Schweinefleisch, welche die Amerikaner noch vor Inkraft— treten des neuen deutschen Zolltarifs auszuführen bemüht seien, wahrscheinl ich nicht erle digt werden 6
Parlamentarische Nachrichten.
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tags befindet 6 in der Ersten und . eilage.
— Die heutige (18) Sitzung des Reichstags, der der Staatssekretãr des Reichsschatzamts Freiherr von Stengel beiwohnte, wurde vom Präsidenten Grafen von Ballestrem um 1 Uhr 20 Minuten eröffnet.
Ein schleuniger Antrag Schrader wegen Finstellung eines Fee ,, gegen den Abg. von Gerlach für die Dauer der Session wurde ohne i fe angenommen.
Darauf erledigte das Haus in erster und zweiter Lesung, ebenfalls ohne Debatte, den am 17. Dezember 1904 im Haag unterzeichneten Niederlassungsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und den Niederlanden, und den Vertrag mit der Schweiz vom 16. August 196 über die N. deutscher Zollabfertigungs⸗ stellen auf den linksrheinischen Bahnhöfen in Basel. Die Verträge wurden in zweiter Lesung im einzelnen angenommen.
Darauf fuhr das mangelhaft besetzte Haus in der General diskussion der Vorlage, betreffend die Reichsfinanzreform in Perbinb ung? mit den neuen Steuergefetz— en twürfen, fort.
Abg. Werner eutsche Reformp.): Es wird den verbündeten Regierungen vielleicht doch nichis anderes übrig bleiben, als eine Reichgeinkommensteuer einzuführen. Die vorgeschlagenen Steuern sind
6 finden. Allein die
Erbschaftsfteuer berührt angenehm. Wenn die Wehrsteuer in die
orlage hinelngearbeitet werden könnte, würde dagegen nichts ein. ö sein, denn wir brauchen vor allem 836. Der Graf Ranitz wies gestern auf eine Reichsweinsteuer hin und fand damit den Beifall des Schatzselretärs, denn er be grüßt, ibn so. lebhaft, als er das Podium verließ Pie Weinsteuer dürfte aber nicht so 3 werden, daß unser Weinbau dadurch ruiniert würde. Ich e noch besonderg auf die Ausgestaltung der Börsensteuer hin, wofür 9 einerzeit auch der Graf Caprivi aus⸗ gesprochen bat; eine Verschärfung hat R inijwischen stattge funden, aber man könnte noch weiter gehen. Daß die Braufteuer in der Vor- lage enthalten ist. kann ich nur bedauern. Die kleinen Brauereien, denen das Leben schon sauer genug gemacht ist, werden danach immer mehr verschwinden, denn sie sind nicht in der Lage, sich der Kon— jsurrenz der Großbetriebe zu erwehren. Es giebt kaum eine Steuer, die unpopulärer wäre als die Brausteuer. Der Graf Caprivi bat seinerzeit bei Besprechung der Deckungsfrage für die damalige Pilitärvorlage erklart, daß man hei Steuer vorschlägen auf die öffent. siche Meinung Gewicht legen müsse. Der Minister von Rheinbaben behauptet jwar, daß die Brausteuer nicht notwendig das Bier verteuern möffe, daß vielmehr die Zwischeninstaazen, also die Brauer und Wirte, die Steuer tragen werden, aber er vergaß, uns das Rezept an zugeben, wie das gemacht werden soll. Es ist ganz gewiß, daß die Großbrauer sofort den Preis aufschlagen würden, und et ist selbst⸗ perständit b, daß auch die Gastwirte höhere Preise nehmen mäßten. Die Wirte können unmöglich weniger Verdienst nehmen, als sie jezt haben. Diese Steuer ist zudem eine indirekte Steuer, und mit den indirekten Steuern sollte man endlich abbrechen, denn sie be drücken die breiten Massen des Volles, während wir den Mittel stand und die kleinen Leute berücksichtigen müssen. Auch Quittungs⸗ steuer, Fahrkartensteuer ꝛc. bedrück'n gerade den Mittelstand. Man könnte die erste und zweite Klasse heranziehen, aber niemals die dritte Klasse. Ich möchte wissen, wann die Kommission mit ihrer Arbeit fertig sein und wann der Reichstag sich wieder damit beschäftigen vpird. Wie der Reichstag ohne die Bewilllgung von Anwesenheitsgeldern diese Vorlagen zu Ende beraten soll, ist mir unerfindlich. Venn neue Steuern eingeführt werden sollen, so darf es nur unter Scho— nung des Mittelstands und der Arbeiter . Von diesem Grund⸗ satz, den der frübere Reichskanzler Graf Caprivi vertreten hat, ist der jetzige Schatzsckretär abgewichen, indem er das indirekte Steuer fystem ausdehnen will. Bagegen müssen wir uns entschieden aus⸗ rechen. . . ca Osel (Zentr.): Gegen den Vorschlag der Einführung einer Weinstener hat sich feiner Zeit der Bevollmächtiete für Württemberg von RNittnacht ausgesprochen. Er äußerte dagegen derfaffungsmäßige Be= denken; und auch ich bin der Meinung, daß eine s olche Steuer für Bundes⸗ jwecke nicht eingeführt werden darf. Der Redner wandte sich kann gegen die Ausführungen des Abg, von Gerlach hinsichtlich der Interprelation des jetzigen Artikels 0 der Verfaffung, woraus dieser gefolgert hat, daß die Einführung, direkter Reichs. steuern möglich sei, besprach defsen Vorschlag auf Ein— führung einer Abgabe von den Ueberschüssen der bundesstaatlichen Eifenbahnen und warf dem Staatzsekretär von Stengel vor, er babe sich in seiner Polemik gegen die Ausführungen des Abg. Sveck über den 5 6. des Flottengesetzes widersprochen. Einmal habe der Schatz sekretãr gesagt, . F. 6 wäre kein Programm für alle Jukunft, dann aber habe er sich mit dem Nachweis abgequaält, daß die bier vorgeschlagenen neuen Steuern keine übermäßige Belastung der schwachen Schultern darstellten. Damit habe er also indirekt den Anforderungen des S6 gerecht zu werden versucht. Auf die Erbschafts⸗ steuer könne unter keinen Umständen verrichtet werden, und wenn vom Bundesratstische hier auf englische Verhältnisse hingewiesen worden fei, fo müäßse der Reichstag seinerseits den Bundesrat auf die englische Eibschaftssteuer als Muster binweisen. Er möchte bei diefer Gelegenheit den Interessenten in Wabrung ihrer berechtigten Interessen empfehlen, mit ihren Behauptungen
und Aufstellungen möglichst vorsichtig iu sein, damit die
Reichs tagsbertreter nicht geiwungen werden, erst eine Reihe von r r. unrichtiger Behauptungen vorzunehmen. Wag die Erhöhung der Tabaksteuer betreffe, so bedeute schon die sezige Steuer von 45 M eine Steuer in der Höhe des Tabakpresses. Wenn nun der Tabak noch um weitere 17 4 besteuert werde, so würden die Tabakbauern nicht in der Lage sein, eine derartige Belastung zu tragen, und eg würde ein Rückgang der An⸗ bauflächen eintreten. Die Erhöhung dieser Steuer um 17 * würde mindefleng ein Drittel des Tabakspreises ausmachen. Das wäre um so mißlicher, als die Tabakbauern von den Tabakhändlern abhängig seien und die Händler gejwungen sein würden, den weitaus größten Teil der neuen Belastung auf die Tabakbauern abjuwäljen. Man hat nun allerdings ein Gegengewicht gegen die Erhöhung der Tabaks steuer vorgeschlagen, indem man den * nicht bloß auf die fertigen Fabrikate, sondern auch auf den Rohtabak erhöhen will. Immerhin f die Fabrikation gejwungen, . des verarbeiteten Tabaks aus dem Audlande einzuführen, und eg ist kein Zweifel, daß diese Industrie dann erheblich geschädigt werden würde. Daju würde dann aber noch eine weitere 3 ung der von der Tabakindustrie be— schäftigten Hilfsgewerbe der Kistenmacher, Drucker usp. hinjutreten, Daß auch die Arbeiter geschädigt werden würden, läßt sich vollends nicht bestreiten. (Schluß des Blattes.)
sunst und Wissenschaft.
Am 21. Dezember hielt die physikalisch⸗mathematische Klaffe der Aäademie der Wissenschaften unter dem Vorsitz ihres Sekretars Herrn Waldever eine Sitzung, in der Herr Landoft über den Fortgang seiner Untersuchungen, betreffend die fragliche Aenderung des Gesamtgewichts chemisch 3. umfeßen der Körper, las. Die fruher schon mehrfa beobachteten Gewichtsabnahmen bei gewissen Reaktionen wurden un, und . Auffindung . . 83 ; . in Augsicht gestellt. Herr van t Hoff ga git d . seinen Untersuchungen über die natürliche Salzbildung. Ty. Bas Auftreten von Tinkal und oktgedrischem Borax. Gemelnschaftlich mit Herrn Blasdale wurde festgestellt, daß das in Itallen beobachtete Auftreten von oktaedrisch em Borax an eine untere Temperaturgrenze von 35.50 gebunden ist — Herr Walde er legte eine Mitteilung des Dr. A. Sachs in Breslau vor über Der eren ein hexagonales , von Terlingua in Texas Das Mineral Fat die Formel gn Ohh Or und tritt den von dieser Sertlichkeit bereitg bekannten zwel Quecksilberorvchloriden, dem regu⸗· laren Eglestonit HKgs Gia G6. und dem monoklinen Terlinguait Eg CIO, als drittes neu hinzu.
In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Serretars . Vahlen abgehaltenen Sen der ph io oph isch ⸗hist or isch en
la fe las Herr Harnack über die Rerrgktationen Augustins. Die ten Kuguftins mit diesem Werke würden hier untersucht und gezeigl, daß die Retraktatignen auch als ein Seltenstück zu den enfin betrachtet werden kõnnen.
Di ü ünstlerschaft hat, wie W. T. B.“ meldet, , . ät retrospektive Kunstaus⸗ a,. in Verhindunn mit einer deut schnat ionalen Ku nst“
u
ausstellung in Bü ffeldorf zu veranstalten.
ie W. T. B. meldet, der Professor für er e 36 3 ö Geheime Regierungsrat Heinzerling gestorben. ;
Die russische Akademie der Wissenschaften
hat, wie Kail gig 3 t St. Petersburg gemeldet wird, die rofefforen Hering Leipnig, Freiherr von Derr, G nigen, chau dinn⸗Berlin und f/ her enim zu kor re spon dieren den itglie dern erwählt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saaten stand in Rumänien. iserlichen Generalkonsuls in Bu karest in den letzten Tagen reichliche
die den Wintersaaten genügenden Schutz
Nach einem Bericht des Ka vem 4. d. M. sind in Schneefälle niedergegangen, e gegen den eingetretenen Frost gewähren.
11. Januar. (W. T. B) Nach den der zugegangenen Berichten war der 28. Dezember sehr günstig in Wolga, des Dniepr und im süd⸗ en Gouvernements mit unbe— en war der Stand befriedigend.
Rumänien
St. Petersburg, 11. Handels und Industriezeitung Stand des Winter weizens am den Zentralgouvernements der R baltischen Gebiet, gut in den br deutenden Ausnahmen; in letzteren Fä
Gesundheitswesen, e, und Absperrungs⸗
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
Veröͤffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, ft 2 vom 10. Januar 1906.)
land. Im Narynschen Teile der Kirgisensteppe und bezirke G5 Y en gn ist in der Zeit vom 19. bis 25. Desember je ein weiterer Pestfall festgestellt worden; von den früher Erkrankten sind in der Berichts Britisch ⸗Ostindien. gelaufenen Woche sind in der neue Erkrankungen (und 1054 gelangt, davon 11 9 fengebiet von
im 2. See
zeit 2 gestorben. d der am 16. Dezember ab— räsidentschaft Bom bar 1349 odesfälle) an der Pest zur Anzeige Bom bay, 6 (6) im Stadt. arachi und 5 (6) im Hafen von Broach. n Moulmein (Burma) sind vom 18. November bis 2. De—
zember 6 Pesttodesfälle gemeldet worden. ;
Japan. In Kobe sind vom 8 bis 19. Nozember 13 neue Pest⸗ erkrankungen festgestellt worden, von denen 11 His zum 22. November einen tödlichen Ausgang genommen en auf 9 verschiedene Stadtbezirke, sodaß sich die Seuche trotz der eifrigen Gegenmaßregeln der Gesundheitsbehörde über die dt brestet zu baben schien; auch in unmittelbarer Nähe der früheren Fremdenniederlassung, die von der Epidemie anfangs verschont geblieben war, wurden einige Fälle beobachtet. ;
In Ofaka find seit Ausbruch der Seuche bis zum 19. November 31 Pesterkrankungen mit 22 Todesfällen beobachtet worden. In Bahia sind nach Pesttodesfalle bis zum 15. Dezember 4 meldet worden, von denen 2 tötlich verlaufen sind. Die sist anscheinend in der Nähe des ursprünglichen Krankheitsherdes er= folgt; in dem Lagerhause, in welchem der erste Pestfall festgestellt ch nach erfolgter Desinfektion wieder zahlreiche Ob dle Ginschleppung der Seuche aus Pernambuco oder Ceara oder etwa aus Argentinien staitgefunden hat, war bis Mitte Dezember nicht sicher ermittelt.
Pest und Cholera.
Britisch-Ostindien. In Kalkutta starben in den? Wochen vom 76. November bis 9. Dezember 20, 24 Personen an der Pest und 102, 86 an der Cholera.
Cholera.
Rußland. Vom 22. bis 30. Dejember sind zufolge amtlicher Bekanntmachung der Pestkommission im GS ou v. L Erkrankungen und 2 Todesfälle an der Cholera festgestellt, davon 4 (1) im Kreife Lo mza und 1 (1) im Kreise Ostrow. Im Gouv, Siedletz wurden vom 23. November bis 26. Dezember in der Stadt Wen grow 22 Cholerafalle beobachtet, von denen 10 mit dem Tode endeten. Außerdem wurde in Sfokolow ein choleraverdächtiger Krankheitsfall beobachtet, dessen bakteriologische Untersuchung am 2. Januar noch nicht abgeschlossen war. 4
Im Gouv. Plozk sollen vom 4 bis 17. Dezember in der Stadt Prasnys; angeblich 50 Personen ᷣ Mlawa 1 Person an der Cholera erkrankt und von diesen 20 ge—⸗
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige in Rio de Janeiro vom 253. Ok- tober bis 5. November 16 Eckrankungen lund 1 Todesfall), in Belize (Britisch⸗Honduras) vom 21. Juli bis 30. November 1 0), 6. bis 13. Dejember 12 (2), in der Provinz bis 13. Dezember 4
in der Stadt
hatten. Die Fälle verteilten sich
ganze Stadt ver⸗
dem bereits erwähnten
Brasil ien. , weitere Erkrankungen ge⸗
worden ist, sollen auch tote Ratten gefunden sein.
Lom za noch 5 neue
storben sein.
Havana vom
Matanzas (Cuba) vom 8. Fhamelicon (Honduras) bis jum 10. Oktober weitere 9 (26), im ganzen seit dem 18. Juni 143 (49), in der Umagebun Cortez vom 27. bis 28. November 3 I), in der vom 16. bis 20. Nobember und in Colon vom 16 Auf der Gulf ⸗Quarantänestation pi sind auf Schiffen in der Zeit vom 22. Juli bis 15. Oktober im ganzen 41 Erkrankungen und 1 Todes
fall an Gelbfieber beobachtet worden.
des Staats Missis
Deutsches Reich. In der Woche vom 31. Dezember bis 6. Januar sßᷣ je 1 Podenfall in Stesfenswalde (Kr. Osterode),
in Grodziezno (Kr. L mt De, Mecklenburg Schwerin) zur Anzei Woche vom 24. bis 36. Dezember ist in Ostaszewo
(Kr. Löbau, Reg. Bez. Marienwerder) noch 1 Pockenerk rankung fest⸗
esterreich. In Galijien sind vom 17. bis 24. Dezember 5 neue Erkrankungen an Pocken, davon 1 in der Stadt Krakau, fest⸗
Fle ckfieber.
Oesterreich. In Galizien find vom 17. bis 24. Dezember 18 Personen an Fleckfieber erkrankt. Verschiedene Krankheiten.
St. Petersburg, Warschau je 2, Konftantinopel (vom 13 Todesfälle; Paris 19, St. Petersburg 12, Varizellen: Budapest 44
Marienwerder) und in
. 6. kenhãuser) 2 Erkrankungen; arschau (Krankenhäu ; Rew York 196, Wien 142 Erkrankungen; Fleckfieber * Warschau anfenhäuserj 4 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Peters⸗ Genickstar e: Reg.“ Bei. Dü osen je 3, Rew Jock I7 Todeszsälle; Reg. Bei. Du je 2, New York 29 Erkrankungen; Rotlauf: Wien 36 Erkrankungen; Influenza: Berlin New JYJork 2, St. Petersbur en 59, Stockholm 16 Erkrankung An kylostom iasis: Reg. Bez. ehr als ein Zehntel aller Gestorbenen deutschen wer,, 21. Erkrankungen wurden gem . e,, 23 16. St. Petersburg 63, ockholm, Warschau J. an Masern und Röteln nschweig, Freiburg i. Br., zur Anzeige in Breslau apest 194, Kopenhagen ö, t. Petersburg 68, Wien 1 (i856 85: 42375 Lichtenberg, erlin 33, Ham
urg 57 Erkrankungen;
Amsterdam 2, London 8, z Nürnberg 13, Kopen rebs: Berlin 41 Todes⸗ berg 21 Erkrankungen. — tarb an Scharlach
4 Todes fã
Our g ft
20, Budapest Paris 5l, (Krankenhaͤuser) je 238, Wien 55; degg 1886555: 1.15 6/so : in Beuthen, Brau amborn, Pforzheim, — Erkrankungen kamen 31, Nurnberg New Jork 673, an Biphtherie und Krupp rfurt, Halberstadt, Königshütte, 3 ana 48, Ko gen 26. ris 74, St. Petereb n in Mülheim a Meldung in Nürnberg 57, Hamburg 59, 23, Wien 89; ferner wurden
80; desgl. in Borbeck, ülhausen i. E. burg 35, Buda⸗ nkenhäuser) 108, 79, Wien 1265; Remscheid
Paris zös, Elbing, E — een
Keuchhu ste nkungen kamen zur
Budapest 22, Kopenhagen rkrankungen
Im Monat November 1805 (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle — außer den in den fortlaufenden wöchentlichen Müuteilungen verjeichneten Fällen von Cholera, Pest und Gelbfieber — emeldet worden: Pocken: Barcelona i) 7, Malaga) 19, Buenos sres 57, Rio de Janeiro 198; Fleckfie ber: Madris ) 12, Kairo 36; Genick st arre: Laurahütte, wientochlowitz je 1, Zabrze 2. Land⸗ kreis Beuthen z; Influenza: Berlin 17, Leipzig 2, Braun= schweig 3, Athen, Barcelona n) je 2, Bordeaux, vre je 3, Lille 3, Madrid ) 7, Matseille 11, Nancy 7, Rotterdam 2, Toulon 3, Buenos Aires 4, Havana) 6, New. Orleans 2. Fio de Janeiro 45; Autzsatz: Buenos Aires 2 Manila 9, Rio de Janeiro 3; Beriberi: Rio de Janeiro 1; Ankylostomiasis: Rio de Janeiro 7. —
Im Übrigen war in den nachstehenden Orten die Sterblich: keit an einzelnen Krankheiten im Vergleich zur Gesamtsterblichkeit
eine besonders große, nämlich höher als ein Zehntel; an
Scharlach (1886/95 erlagen diesiem O91 von je 196 in sãmtlichen deutschen Berichts orten Gestorbenen): in Buer, Laurahütte, Weißenfels; an Mafern und Röteln (1886/95, 1,15 og in allen deutschen Orten): in Felle, Dudweiler, Linden, Odenkirchen, Rbeydt, Roßberg, Weitmar, Zabrze, Ingolstadt, Pafsau, Gießen; an Diphtherie und Krupp (i866 95: 4270/0 in allen deutschen Orten): in Schneidemühl, Rade⸗
berg; an Keuchhusten: in Köpenick. M. Gladbach Lend, Kolberg,
Sorst. Mehr als ein Fünfrel aller Gestorbenen ift ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Tuberkulole (1885 95 starben an Lungenschwindsucht 12, 38 69 in allen deutschen Orten): in Aschzrs— leben, Reinickendorf, Brieg, Forst, Herten, Höhscheid, Horst, Neisse Neumünster, Ohligs, Velbert, Amberg, Aschaffenburg, Frankenthal, Kempten, Schweinfurt, Gmünd, Ludwigeburg, Ulm, Jeng, Helm⸗ stedt, Saargemünd, Basel, Bern, Genf, Zürich, Havana); den Krankheiten der Atmungsorgane (1586/95 starben an akuten Erkrankungen der Atmungsorgane 119800 in allen deutschen Orten): in 50 Orten, darunter sogar mehr als em Drittel in Greifs— wald, Iserlohn, Schönebeck a. Elbe, Wald, Weitmar, Wermels⸗ kirchen, Radeberg, Hagenau; ferner in Marseille, Nancy, Toulon, Buenos Aires; dem Magen, und Darmkatarrh, Brech⸗ durchfall (1086 95 starben an akuten Darmkrankheiten 11,72 70 in allen deutschen Orten): in Burg, Dudweiler, Itzehoe, Kolberg. Köslin, Landshut, Schönefeld, Gera, Greiz, Madrid i), Malaga), Murcia), Alexandrien, Kairo, Manila. . : .
Von 3235 deutschen Orten hatten 2 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35, auf je 1007 Ein, wohner und aufs Jahr berechnet): Boxhagen. Rummelsburg 457 iS5l 18900: 27,3. Zabrze 43,4. Im Vormonat betrug das Sterbiich⸗ keitsmarximum 49,3 0. — Die Säuglingssterblichkeit war in 3 Orten eine beträchtliche, d. h. höher als ein Drittel aller Lebendgeborenen, 5 fer e e 9 ooo (Gesamtsterblichkeit 17, ), Gera 458 (17,7), Passau 563 (25,4). . .
Die gen ch fer f ten, war während des Berichtsmonats geringer als 150 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) n 159 Orten. Unter 9,0 οσο betrug sie in: Pankow 8,7 (1887 95: 25,4), Erlangen 87 (1386 95: 30,4). Schöneberg 8,4 (188597: I5, 4), Wanne 80 (189871802. 25,3), Wermelskirchen 76, Katernberg 7.2, Radeberg 7,0, Wilhelmshaven 6,5 (1880 989: 13,5), 33 6, (ihbolsö2 :. 1539353. Aschersieben 60 (133659. 5. , Wald 44 (1896 1900: 1572), Meiningen 3,z — Die Säuglingssterblich⸗ keit betrug in 80 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 110, unter einem Fünftel in 86 Orten. . . ; ;
Im ganzen scheint sich der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat gebessert zu haben. Ein höbere Sterblichkeit als 35,0 oοο hatten zwei Ortschaften gegen? im Oktober, eine geringere als 15,0 o hatten 159 gegen 132. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1006 Lebendgeborene starben in 3 Orten gegen 8, weniger als 200,0 in 276 gegen 255 im Vormonat.
Verkehrsanfstalten.
London, 11. Januar. (W. T. B) Der Ausschuß der Inter⸗ nationalen Vereinigung von Segelschiffsbefitzern tagte beute in Liverpool. Sämülliche englischen, deutschen und franzö= sischen Mitglieder waren anwesend; an den bereits festgesetzten Mindestfracht ätzen wurde keine Aenderung vorgenommen. Die nächste Versammlung wird am 8. Juni in Glas gow stattfinden.
Theater und Mufik.
Königliches Opernhaus.
Der K. K. Kammersänger Erik Schmedes aus Wien setzte am Sonntag sein Gastspiel als Canio in Leoncavollos - Bajazii⸗ fort und beendete es gestern als Tristan. Schon bei seiner Wiedergabe des Rienzi war bemerkt worden, daß die Stimme des Sängers sich mehr für lyrische als heroische Aufgaben eignet, und der weitere Verlauf des Gastspiels hat dieses Urteil nur bestätigt; in keiner der gewählten Aufgaben hat er den Anforderungen voll genügen können. * gewann judem den Eindruck, daß sein Organ von Haufe aus kein echter Tenor, sondern ein zum Tenor emporgeschraubter Bariton fei; ein sonderbares Mißverhältnis zeigt sich da zwischen den vollen Tönen des tieferen Brustregisters und der hohen Lage, die sich daneben merkwürdig dünn ausnimmt. Auch in der Auffassung und Darstellung trat nirgends ein persönliches Moment hervor, das auf eine starke künstlerische Individualität schließen ließe. Das Publikum blieb, wie am ersten Abend, ziemlich kühl, und mehr als ein Achtungs⸗ erfolz war dem Gast nicht beschieden.
Berliner Theater.
Die gestrige Aufführung von Anzengrubers Meineid⸗ bauer‘ konnte nur durch Ferdinand Bonns Darstellung des Matthias Ferner Interesse erregen. Herr Bonn spielte mit feiner Charakterisflerung; einzelne Szenen, wie die Beichte des Bauern vor seinem Sohn und die nächtliche Waldszene, waren, dank der Dar⸗ stellungskunst Bonnz, von ausgezeichneter Wirkung. Frau Marie Bonn spielte die Vroni dialektisch einwandsfrei, sie wurde bei ihrem Spiel aber nicht warm. Völlig unzureichend war Herr Kurth als in, Die Nebenrollen waren augreichend besetzt. Herr Bonn war aber in diesem Ensemble so sehr der . Schauspieler mit künstlerischem Können, daß ein guter Teil der Wirkung verloren ging, zumal das Stück augenscheinlich nicht mit genügender Sorgfalt vorbereitet war. Die Aufnahme seitens des zahlreichen Publikums war sehr freundlich.
Konzerte.
Der Pianist Donald Francis Tovey gab am Montag in der Sin gakademie den ersten seiner beiden angekündigten Kammer- musikabende mit Kompositionen von Brahms. Er zeigte sich nicht nur als ausgezeichneter Begleiter der Lieder, die Meta Diestel mit ihrer weichen angenehmen Stimme ausdruckevoll vortrug, sondern er brachte sich auch als feinfühliger 3 und glänzender Solist zur Geltung. In der Wiedergabe bon Brahms' Variationen und Fug üũber ein Thema von Händel entwickelte er neben einer brillanten. Technik und einem schönen, vollen Ton auch ein tiefgehendes musikalisches Empfinden. Da an dem Klavier ⸗Trlo in C- Moll und dem Quintett in F-Moll außer dem Konzertgeber die Herren Professoren Jog chim, Halir, Wirth, Hausmann mitwirkten. kamen beide Werke so vollendet zu Gehör, wie sie nur gedacht werden konnten. — Rosa Slitz ka gab gleichneitig ihren einzigen Liederabend in dieser Saison im , Die weiche, volle Altstimme der Sängerin bat ihren Glanz und ihre Kraft unvermindert bewahrt, und die
reunde eines ungewöhnlich großen und schönen. Organg fanden ihre e n. vollauf befriedigt. Für den Siedergesang zeigten sich die Fülle der Stimme und die Energie des Ausdrucks wider beinahe zu wuchtig, wenn auch Einzel beiten bon binreißender Wirkung waren. Die Hirn mit ihren bochgespannten Ansprüchen an Kraft bes Tons und an äußeren Mitteln dramatischer Gestaltungt⸗
gemeldet an Typhus in Rien Jork 177, Paris zi, St. Petersburg 6.
) August 1906.
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