gösetze ist, ersieht man aus der Zusammenstellung in diesem Buche bier, das in der Militärverwaltung benutzt wird: fast leine Seite ohne rote, schwarze oder blaue Korrekturen, eine Buntscheckigkeit ohnegleichen. Die Regierung bätte die Vorlage schon haben können, wenn sie den Reichztag nicht so plötzlich geschlossen hätte. Die Kriegsberwaltung ist allerdings wahrscheinlich nicht schuld daran. Die schlechte Behandlung des Reichstags mag dieser einmal vergelten, aber nur nicht an dieser Stelle. Was können die Veteranen, Militärpensionäre und Invaliden dafür? Man könnte an andern Stellen scharfe und gründliche Dpposition machen. Das Gesetz muß so rasch wie möglich an eine Kommission, die es auch beraten kann. Wir stimmen daher für den Antrag des Grafen Oriola.
Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiherr von Sten gel:
Der Herr Vorredner hat sich darüber beklagt, daß es bezüglich der Veteranenbeihilfe noch immer an irgend welchen einheitlichen Vor⸗ schriften und Bestimmungen für die Ausführung mangle. Wenn der Herr Vorredner diesen Vorwurf vor Jahr und Tag erhoben hätte, dann wäre er vollständig in seinem Recht; aber inzwischen haben sich die Dinge ja vollständig geändert. (Sehr richtig in der Mitte) Ich nehme an, daß der Herr Abgeordnete seinerseits die Vorgänge nicht verfolgt hat, und möchte nun daran erinnern — ich habe leider das Zentralblatt augenblicklich noch nicht zur Hand, ich will es aber kommen lassen —, daß der Bundesrat im April des abgelaufenen Jahres Ausführungs— bestimmungen erlassen hat, durch welche die Gewährung der Veteranen⸗ beibilfen an die betreffenden Kriegeteilnehmer einheitlich für das ganze Reich näher geregelt worden ist. Diese Bestimmungen sind, wie ich Ihnen schon angedeutet habe, im April des vorigen Jahres durch das Reichszentralblatt veröffentlicht worden, und es ist bisher von keiner Seite irgend welche Beanstandung jener Vorschriften erfolgt. Auch ist seit der Zeit von keiner Seite irgend eine Beschwerde über die Ausführung der betreffenden gesetzlichen Bestimmungen an uns gelangt, und ich kann noch darauf hinweisen, daß erst in den letzten Tagen hier im Reichstage — ich weiß nicht mehr, von welcher Seite es geschehen ist — ausdrücklich anerkannt - wurde, von welchem Wohlwollen jene Verordnung getragen ist, und daß sie auch den Anforderungen der Gerechtigkeit durchaus entspricht.
Abg. Memm sen (frs. Vgg): Mit der Veteranenfürsorge haben wir es hier nicht zu tun. Hie ne Freunde sind für die Ueber⸗ weisung der Vorlage an die Budgetkommission, wir haben gar nicht die Leute, um noch weitere Kommissionen zu besetzen. Außerdem haben wir solche Fragen immer in der Budgetkommission verhandelt, weil diese allein die finanziellen Wirkungen für die einzelnen Ressorts beurteilen kann. Außerdem kat gerade die Budget kommission, in der jetzt ziemlich dieselben Mitglieder sitzen, schon im voꝛigen Jahre gute Vorarbeiten für diese Vor⸗ lage gemacht. Wir mussen auch das Zivilpensionswesen neu regeln. Gegen die rückwirkende Kraft des Gesetzes für früher verabschiedete Offiziere baben wir sehr erhebliche Bedenken, da es uns in Zukunft sebr erschwert werden würde, in unsern Beamtengebältern Aenderungen eintreten zu lassen. Dazu kommt die neue Schwierigkeit, daß die Vor⸗ lage Rückwirkung bis zum 1. April 1905 erhalten soll. Das ging im vorigen Jahre, wo es sich um wenige Monate nach dem Etatejahr bandelte; wenn sie jetzt erst nach dem J. April fertig würde, wäre es eine neue Schwierigkeit, sie bis zum vorigen Etatsjahr zutückwirken ju lassen. Deshalb muß die Vorlage möglichst noch in diesem Etate jahr verabschiedet werden. Ein Begräbnis erster Klasse würde sie in der Budgetkommission nicht finden. Wir wollen sie durchaus nicht tot machen, gerade die Budgetkommission ist jetzt weniger belastet, weil sie für die Steuervorlagen beson dere Kommissionen eingesetzt hat. Der Abg. von Massow scheint an die Lorbeeren seines Kollegen don Eiffa im Abgeordnetenhause ankaüpfen zu wollen, wenn er sagte, die Dffiziere würden auch am 21. Januar ihre Pflicht und Schuldigkeit tun. Wenn eine Vorlage ungeeignet zu solcher Scharfmacherei ist, so ist es wobl diese. Auf allen Seiten des Hauses ist das ernste Bestreben, sie zu verabschieden, da brauchen Sie, Herr von Massow, nicht mit solchem Hetumtragen von sehr vagen Gerüchten zu kommen. Wir alle, die den Dingen ruhig gegenüberstehen, glauben nicht daran. Uns soll das aber nicht abhalten, die Hand zu bieten, um diese Vorlage noch in diesem Etats jahr zu Ende zu bringen.
Abg. Werner (D. Reformp. ): Die Budgetkommission wird gar⸗ nicht in der Lage sein, bei ibrer vielen, anstren genden Arbeit, auch noch diese Vorlage zur Verabschiedung zu bringen. Wir wünschen desbalb, daß sie an eine besondere Kommission überwiesen wird. Wir müssen nur mit allen Mittteln dafür sorgen, daß diese Vorlage endlich Gesetzes kraft erhält. Im Volke ist Mißstimmung über Regierung und Reichstag vorbanden, weil die Sache sich so hinschleryrt. Wie viele Hoffnungen sind im vorigen Jahre zu Grabe getragen worden! In der Budgetkommission war übrigens noch nicht einmal die Dffizier⸗ vorlage durchgearbeitet worden. Ueber die Mannschaften batte man überhaupt noch kein Wort gesprochen. Und dieses Jahr soll dieselbe Arbeit in derselben Kommission von vorn beginnen! Auch das Reliktenwesen muß endlich geregelt werden, ebenso wie die tatsächlich noch immer verschieden beantwortete Bedürfnisfrage bei der Durch führung der Veteranenbeibilfe. Sollen wir dem Heer und der Marine dienen, dann muß das Gesetz bis zum 31. Mär; 1906 ver— abschiedet sein.
Abg. von Oertzen (Rp.): Ueber die Reform des Militär— pensionswesens sind alle Parteien einig; es handelt sich nur noch darum, die Reform möglichst rasch zum Gesetz zu machen. Uns genügt der Rahmen des Gesetzes nicht, um den berechtigten An— sprüchen der Beteiligten genügend entgegenzukommen. Wir wollen daher diesen Rabmen erweitert haben, insbesondere durch die Ver längerung der rückwirkenden Kraft. Für eine solche Maßnahme haben wir übrigens in unserer Gesetzzgebung bereits einen Präzedenzfall. Mit lediglich akademischen Sympaihien ist niemandem gedient. Verweifen Sie das Gesetz an die Budgetkommission, so laden Sie den Vor— wurf der Verschlexpung auf sich, den Sie der Regierung machen. Diese Kemmission ist mit Arbeiten schon jetzt viel zu überhäuft. Es werden sich mit Leichtigkeit 21 Herren finden, welche die Arbeit in einer besonderen Kommission übernehmen.
Damit schließt die erste Beratung.
Der Antrag des Abg. Grafen Oriola wird gegen die Parteien der Rechten und die Nationalliberalen abgelehnt; die Vorlage geht an die Budgeikommission.
Es folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfs wegen Ab⸗ änderung des Gesetzes, betreffend die Statistik des Waren- verkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande.
Abg. De. Beum er (ul.): Wir stehen einer Vermehrung der Statistik ablehnend gegenüber, nicht bloß wezen der dadurch erforderlich werdenden Vermehrung des Personals des Statistischen Amts, sondern auch wegen der sich daraus ergebenden Vermehrung der statistischen Anfragen, die den Produktioständen schließlich eine dat
überschreitende Arbeit aufzwingen. Die Vorlage bezweckt he Vermehrung der Statistik nicht, sie will vielmehr das
. ö adurch
1. .
1.
28 ᷓ
6 gehenden Waren gelangen. Eine weitere Ezgänjung und Vervoll— kommnung erfährt die Methode der Wertermittlung durch die Vor—⸗ lage. Eine allgemeine Verpflichtung zur Wertangabe bestebt nicht,
auch gehen die Meinungen der Interessenten in diesem Punkte weit
auseinander. Von 111 befragten Handelskammern hat . die Hälfte für, die Hälfte gegen dieses Prinzip ausgesprochen. Die . beläßt es daher im allgemeinen bei dem bisherigen Modus der Abschätzung und schreibt die Wertangabe nur für bestimmte Waren vor, die einer annähernden Abschätzung besondere Schwierigkeiten bereiten. Ich empfehle, die Vorlage in weiter Lesung ohne Kommission sofort im Plenum zu erledigen. Abg. Graf von Kanitz (Bkons. ). Dem letzteren Antrag kann ich mich nur anschließen. Die Vorlage fülli in dankenswerter Weise die Lücke aus, die in unserer Warenverkehrestatistik mit dem Auslande bezüglich der Zollausschlüfse bestand. Diese Lacke muß beseitigt werden, wenn wir die wirtschaftliche Bedeutung des gesamten Waren⸗ verkehrs Deutschlands mit dem Auslande erfassen wollen. Die neue Ermächtigung des Bundesrats, für gewisse Waren die Wertangabe dorzuschreiben, wird namentlich von Bedeutung sein für die Ermitt⸗ lung des Wertes der vielen und vielfach recht teuren Tabaksorten. Was die äußere Form des neuen Gesetzes betrifft, so möchte doch eine völlige Redaktion im Sinne der Einzelvorschläge, die die uns vorgelegte Nobelle enthält, vormunehen sein; ich behalte uns vor, eventuell einen formulierten Antrag in dieser Beziehung einzubringen. Abg Kae m pf (fr. Velksp.): Auch uns ist die Vorlage nach den beiden Richtungen, die die Vorredner bereits betont haben, erwäünscht. Der Kreis derjenigen Waren, bei welchen dem Bundesrat die Ermächti⸗ gung vorbehalten sein soll, die Wertangabe zu verlangen, scheint mir allerdings einer erheblichen Einschränkung zu bedürfen; es können alle Waren ausscheiden, für die ein Marktpreis existiert, deren Ab= schätzung also verhältnismäßig einfach ist. Großen Dank verdient die Bereitwilligkeit, mit der die verbündeten Regterungen die Wünsche des Handels und der Industrie bei der Vorbereitung dieser Vorlage berücksichtigt haben; eine Kommissionsberatung erschrint daher durch⸗ aus entbehrlich.
Unterstaatssekretãr Wermuth; Was die Form des Gesetzes an⸗ betrifft, so haben wir es für richtiger gehalten, die zabireichen beteiligten Beamten in die Lage zu setzen, sofort zu übersehen, welche Aenderungen an dem bisherigen Gesetz vorgenommen worden sind. Deshalb haben wir es vorgezogen. diese Form zu wählen, die auch in anderen Fällen dieser Art üblich ist. Ich möchte deshalb bitten, eine Umarbeitung des Entwurfs nicht eintreten zu lassen Das Gesetz soll mit dem Zolltarif am 1. Märj in Kraft treten. Es liegt auch im Interesse des Publikums, sich rechtzeitig zu informieren. Was dann die Wertdeklaration anbelangt, so möchle ich dem Abg. Kaempf er⸗ widern, daß ein Teil der Bedenken, die er geäußert hat, schon er— ledigt ist. Wir haben uns veranlaßt geseben, das Verzeichnis noch wesentlich einzuschränken, so daß jetzt nur noch 118 Nummern vor— handen sind. Natürlich werden auch die Bemängelungen des Abg. Kaempf noch geprüft werden. Es soll nur in der vorsichtigsten Weise und nach Anhörung aller Beteiligten vorgegangen werden.
Dauit schließt die erste Beratung. Die zweite Beratung wird demnächst im Plenum stattfinden.
Denselben Beschluß faßt das Haus auch bezüglich des Gesetzentwurfs, betreffend die Wertbestimmung der Einfuhr—⸗ scheine im Zollverkehr. In der ersten Beratung wird das Wort nicht genommen.
Hierauf tritt Vertagung ein. Präsident Graf von Ballestrem: Bevor ich Voischläge über die nächste Tagesordnung mache, möchte ich erwäbnen: Obwohl ich bis jetzt von seiten der Reichzregierung keine offizielle Mitteilung erbalten habe über das böchst bedauerliche Ableben des Herrn Staatesekretärs, Staatsministers Freiherrn von Richthofen, auch nicht über die Zeit der Leichenfeierlichkeit, die abgehalten werden soll, so ist mir doch beides aus den Zeitungen bekannt, und ich weiß, daß morgen nachmittag 3 Uhr diese Leichenfeierlichkeit stattfinden soll. Ich glaube nun, daß ebenso wie ich viele Mitglieder dieses Hauses das Bedürfnis haben werden, diesem ebenso ausgezeichneten wie liebenswürdigen Staatsmann die letzte Ehre zu erweisen. Derhalb wollte ich dem Hause vor schlagen, morgen keine Sitzung abzuhalten, sondern erst Montag, den 22. Januar, Nachmittags 1 Uhr.
Damit ist das Haus einverstanden.
Schluß gegen ho Uhr. Nächste Sitzung Montag, 1 Uhr. Zweite Lesung der vorhin in erster Lesung angenommenen beiden Gesetzentwürfe, erste n, , des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Ausgabe von Reichsbanknoten von 50 und 20 S und des Gesetzes über den Versicherungsvertrag sowie eines Ge— setzes, betreffend Aenderung der Vorschriften des Handelsgesetz— buches über die Seeversicherung.)
Nr. 3 des Zentralblatts für das Deutsche Reich“, berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 19. Januar 1596, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ermächtigungen zur Vornahme von Zioilstandsakten. — 2 Bankwesen: Status der deutschen Noten⸗ banken Ende Dezember 1965. — 3) Zoll! und Siteuerwesen: Ver⸗ edelunge verkehr mit Gerste zur Herstellung von Malz; Zulassung ge— mischter Holztransitlager auf den Elbinseln Neuhof und Wilhelms, burg; Bestellung von Stationskontrolleuren. — 4) Polizeiwesen: Aus⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 3 der „Versffentlichungen des Kaiserlichen GSesundbeitsamts? vom 17. Januar 1906 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Voltekrankheiten. — Zeitweilige Maß⸗ regeln gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich) Arzneitare. — Tierärzte. — Auswandererfchfffe. — (Preußen.) Aerztliche Vorprüfung. — Nahrungsmittelkontrolle. = Pilimerkblatt. — Haarwuchs mittel. — Cholera. — (Reg. Bez. Minden.) Geheimmittel — (Württemberg) Hebammenrenten— Hebammenprãmien. — (Mecklenburg · Schwerin.) Haarwuchsmittel. — Vamburg.) Malerarbeiten ꝛc.— (Desterreich) Krankenhäuser, Des infeltion. — Arjneien. — (Schwein.) Grenztie rãrztlicher Dienst. — (Großbritannien) Bier — (Australischer Bund. Viktoria) Vieheinfuhr. — Tierseuchen in der Schweiz, 3. Vierteljahr 1905. — Desgl. in Belgien. — Desgl. in Aegypten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Desterreich) — Vermischtes. (Deutsches Reich.) Aerzt⸗ liche nnd zahnärztliche Prüfungen, 1803 04 — (Bremen) Infektions. krankheiten, 1893 — 1905. — (Desterreich) Malaria. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 0200 und mehr Ein— wohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Er⸗ krankungen in Krankenhäufern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt und Landbenrken. — Wiäterung. — Beilage: Ge⸗ ee, ,,, betr., den Verkehr mit Nahrungsmitteln Bier, Wein).
Nr. 7 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus gegeben im Minssterium der öffentlichen Arbeiten, vom 20. Januar 1906, hat folgenden Inhalt: Amtliches; Runderlaß vom 29. Dejember 1995, betr. Wettkewerb für Entwürfe zu Bauern- und einfachen Bürgerhãusern. — Bekanntmachung. — Dienstnachrichten. — Nicht- amtliches: Der Neubau der Ernestinenschule in Lübeck. (Schluß) — Einsturz eines Wasserbehälters in Madrid. — Baumwissenschaftliche Versuche im Jahre 1904. (Schluß) — Vermischtes: Erteilung von Reiseprãmien an Regierungsbaufübrer in Preußen. — Technisches Oberprüfungsamt in Darmstadt. — Wettbewerb um Entwürfe zu einem Rudolf Virchow⸗Denkmal in Berlin. — Städtisches Abwasser und seine Reinigung.
Literatur.
Die letzte (4) Lieferung der Kunst unserer Zeit: (München. Verlag von F. Hanfstaenge ist, wie das 3. Heft. den Andenken Menzels gewidmet. Aug der großen Reihe der ausgezeichneten Nachbildungen Menzelscher Gemälde, die es enthält, seien die Vol. bilder Hofballsieneen, Wochentag zu Paris“, Abreise Fõngg Wilbelm L zur Aimee am 31. Juli 1879. und Ballsouper! herpon gehoben. Das Heft enthält außerdem die Fortsetzung des Auf atze von Franz Hermann Meißner über Menzel.
m Q mmm, Wetterbericht vom 20. Januar 1906, Vormittags s uhr
—
Witterung. verlauf der letzten 24 Stunden
Wind⸗ richtung, Wind⸗ stãcke
Name der Beobachtungt⸗ station
n. auf veau und Schwere in hoBreite
24 Stunden
Barometer O00 Meeresn
ziemlich heiter Nachts Niedersch. Vorm. Niederschl
Regenschauer
anhalt. Niederschl. Regenschauer anbalt. Nieder Regenschauer Regenschauer meist bewosss Nachts Niederscs ziemlich heller Vorm. Nieder meist bewoltt mwmeist bewõltt Regenschauer Nachts Nieder ck
( Wilhelmshay] meist bewollt (Kiel) meist bewölkt
(Wustrow i. NU Nachm. Nie derschl
(Kõnigsbg.. Pr]
Borkum Keitum Samburg .. Swinemũnde
Rügenwalder⸗ mũnde
Neu sa brwasser Memel
7694 NW 4 balb bed.
766,8 N 3 halb bed. 767,1 W Z heiter 763,5 NW 3 halb bed.
7612 NW A4 bedeckt Tod d Tr ü bedeckt 755,5 NW 5 bedeckt Aachen 771,5 N 3 wolkig Sannober 7684 WM Wa bedeckt Berlin.. 765.2 WM W 4 bedeckt Dresden T7670 WW T bedeckt Breslau 753, NW T2 bedeckt Bromberg 7620 W 3 bedeckt Meß. 771.1 NNO 35 woltig Frankfurt, M. 7705 NW 2 wolkig Karlsruhe, B. 7695 NW bedeckt Munchen 7687 W 2 bedeckt
766.5 WSW bedeckt 781,9 WSW bedeckt 7792 Windst. 779, NNO 3 heiter bedeckt
Stornoway Malin Head Valentia Scilly Aberdeen Shields Holvhead Isle d' Aix St. Matbieu
wolkenl.
(Cassel) Regenschauer Magdebur . . (Gr ũnbergsSchl] Regenschauer ¶Mülhaus., Els.] Nachts Niederschl. cEriedrichshat᷑. meist bewõlkt (Bamberg) Nachts Niederschl.
768.4
772,5 wolkig
771. balb bed.
bedeckt halb bed.
7744 N 5 wolkenl. 7717 N 4 bedeckt 775.9 NNW 2 halb bed. 7715 NNW 3 bhester 755,3 NW 4 5edeckt Christiansund 76735 NW 5 wolkig Skudes nes 764,5 Windst. wolkenl. Skagen — — — Vestervig — — Kopenhagen 76s WMW Schnee Karlstad 761, NW 4 wolkenl. Stockbolm 758,4 NNW 45edeckt Wieby 8 1 NMC 41 bedeck ASG 15. HSernösand 75718 N 2 wolkenl. — 7.8 0 Vavaranda T7518 N 2 wolkenl. — 13,9 0 Riga ids N NI bede G1 — Wilna 7517 W 2 bedeckk 1.2 VYnẽt ö BSR kalßte J Petersburg 7405 NNW I bedeckt — 55 Wien T7655 W bedeckt 26 Prag 66s W , bededt 13 Rom 75935 O8 4 bedeckt 738 Floren; 7606 NMS J bedeckt I. 8 Tagliarĩ 76d d NK JI bedekt S1 Cherbourg T7778 N 1 hester — Clermont 77TI MK 2 Schne X23* Biarrsʒ 7765 8 I beiter JG Ninja 66 5 d JT wolsig IT Frafau. 7645 N 1 wolkig 15 Lemberg 7640 NW. 1 balb bed. G3 vermanstadĩi G5 d S N halb bed.
Triest 762,5 NNO 4 bedeckt Brlndis T6 W J halb bed. Livorno 7s; RO N basß bed. Belgrad 762 41 Windst. bedeckt Helsingforz 748,5 MMK 5 bededt
Kuoplo Zũrich Genf Lugano Santis
7738 N
778,2 N
Griene Paris Vlissingen Helder Bodoe
2. 32 5 7 —
k
2 Schnee
L bedeckt — 0,2 2 halb bed 6,0 2 Schnee IJ. 5 2 Regen 3,3
Tas RG 7693 SW 753,5 NO 35535 W
Wick... 7657 RN
Warschan J7ö65d J W J bededt J
Portland Bill 778 1 N 2 wolkenl. 1,1 . Ein Maximum über 7799 mm liegt vor dem Kanal, eine
Depressien unter 715 mm über Innerrußland; ein neues Miniman
ist nordwestlich von Schottland erschienen. In Deutschland ist .
Wetter rubig und kälter, im Westen beiter, im Osten träbe; vielf .
sind Niederschläge gefallen. — Vielfach heiteres, kälteres, men
trockenes Wetter ist wahrscheinlich. Deutsche See warte.
Dritte Beilage
*
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 20. Januar
1906.
n 12.
Statistik und Volkswirtschaft.
e Leistungen der deutschen Reichspost⸗ und 6 tt raphenverwaltung im Jahre 1904, pere n, mit denen der Post⸗ und Telegraphen⸗ verwaltungen anderer Länder.
Das Reichs postamt hat in diesen Tagen die Statistik der deutschen Reiche post · und Telegrap hen verwaltung für das Kalenderjahr 1904 peröffentlicht und ihr eine vergleichende Uebersicht über den Post⸗ und Telezraphenveikehr aller Länder Europas beigefügt; während jene von iner weiteren bedeutenden Zunahme des Vost⸗ und Telegrapbenver.· lebts im Deutschen Reiche Zeugnis gibt, gewährt diese ein intere ssantes Rild davon, wie sehr die Leistungen des Post⸗ und Telegraphendienstes Deutschlands diej nigen der anderen Länder überragen. Eg waren am Schluß des Berichte sahrs im deutschen Reichspost, und Telegraphen⸗ Thier (obne die Telonien) zz 536 Cm Jahre 1803 32 556), Polt, anstalten, die sich auf 31 606 Orte verteilten, 20 442 (18 062) Feichstelegraphenanstalten in 19356 Orten, neben denen noch 25 (4318) jur Annahme und Beförderung von Priwat⸗ telegrammen ermächtigte Eisenbahn⸗ und 180 (1823) Nebentelegraphen⸗ anstalten beftanden, zusammen mithin 24 947 (23 582) Telegraph en⸗ anstalten in 26 005 Orten und 18547 97911) Fernsprech⸗ anstalten in 18495 (17878) Octen vorhanden. Eine Post⸗ anstalt kam im Reichspostgebiet auf 136 46m und 1471 Einwohner, im gesamten Gebiet der Reichspost-, der haverischen und der württem⸗ kergischen Postverwaltung, also in ganz Deutschland auf 14 qkm und 1458 Einwohner, in Großbritannien und Irland (am 31. Marz 1905) auf 137 km und 1859 Einwohner, in der Schweiz auf 11,2 km und 89s Einwohner, dagegen in Belgien auf 23,4 4kRm und 5511 Ginwohner, in den Niederlanden auf 23,9 4kRm und 3831 Einwohner, in Italien (am 30. Juni 19804) auf 32.5 4km und 3721 Einw., in DOꝛsterreich (Ende 18035) auf 37 km und 3225 Einw., in Ungarn erst auf 68,üB qkm und 4080 Einw, in Dänemark auf 39,5 dkEm und 2142 Einw., in Frankreich auf 45,7 qkm und 3323 Einw., in Jiorwegen auf 115, qkm und 824 CGinw, in Schweden auf icg3 km und 1731 Einw, in Spanien (Ende 1803) auf 1135 em und 5lsl Eiaw, in Rußland einschließlich des asiatischen sénde 1905) auf 1814 km und 10 574 Einw., eine Telegraphenanstalt im Reichstelegraphengebiet auf 17,9 qEkm und 19825 Ginw.', in ganz Deutschland auf 18 qkm und 1880 Cinw, in der Schweiz auf 19,0 4km und 1538 Einw., dꝛgenen in Belgien auf 20,9 qkm und 5021 Einw., in Großbritannien und Irland auf 25.4 6m und 3490 Einw, in den Niederlanden auf 27.5 4kRm und 4642 Einw., in Frankreich auf zę5 qkm und 2508 Einw., in Italien auf 44.7 qkm und 5203 Einw, in Oesterreich auf 504 4kRm und 41397 Einw., in Ungarn erst auf S6 4Em und 5194 Einw. in Dänemark auf a7 4E6m und 35876 Einw, in Schweden auf 187, qkm und 2245 Einw., in Norwegen auf zi? dRm und 2248 Einw, in Spanien auf 305,! 46m und l0 7 Einw, in Rußland einschließ ich des asiatischen auf 3248 4Em und 19111 Einw., eine Fernsprechanstalt im Reichstelegraphen⸗ gebiet auf 22, qkm und 2457 Einwohner, in ganz Deutschland auf 33,5 qkm und 248 Einwohner; füt das Ausland fehlen entsprechende Angaben.
Das Personal der Reichspost und Telegraphenverwaltung bat im Jahre 1994 eine Vermehrung von 217716 auf 229 079, also um 11365 Personen oder 522 0 (im Vorjahre um 810 Personen oder 377200) erfahren. Die Zahl der Beamten stieg von 87 653 auf 91 297, darunter die der weiblichen von 9932 anf 10701, die Zabl der Unterbeam ten von 94 835 auf 98 560, die der außerhalb des Beamtenverhältnisses stehenden, dauernd order in regelmäßiger Wiederkehr beschäftigten Per⸗ sonen von 30 982 auf 34 589, unter den letzteren die Zahl der weiblichen Personen von 2875 auf 3421. Allein in den selb—⸗ ständigen (nicht mit Postanstalten vereinigten) Fernsprechämtern wurden 6810 (i903 6145) in Beamtenverhältnis stehende und S882 678) außerhalb desselben stehende weibliche Personen, in den selb⸗ ständigen Telegraphenämtern 474 (19053 585) und 142 (187) be- schäftizt. Außerdem wurden noch 884 (8390) Posthalter und 3349 Gzö0) Postilllone der nicht reichseigenen Pofthaltereien gejäblt. — Ginschließlich des Personals der baverischen und der württem-⸗ bergischen Post, und Teiegraphenverwaltung standen in ganz Deuischland im Post. und Telegraphendienst 261 985 Personen, während die entprechende Zahl in Großbritannien und Iitland 182454, in Frankreich 83 735, in Oesterreich 60 475, in Ungarn 26 öl, ä. Italien 51 700, in Rußland einschließlich des asiatischen ol 062 betrug.
Durch die deutsche Reichsvost wurden im Jabre 1994 ins⸗ gesamt 623437 Millionen Sendungen befördert, das sind 3309 Millionen oder 5.60 , mehr als im Jahre 1803, in dem die Zunahme 388 Millionen oder 7,03 0/0 betragen hatte. Dadon waren 19. 67 (1905: 1823,59) Millionen portopflichtige und oo, (ol, 4) Millionen portofreie, insgesamt 1931 9 (1884, 9) Millionen gewöhnliche und eingeschriebene Briefe ohne Wertangahe (mit Ein- schluß der Zustellungsarkunden), 1245.5 (1164.2) Millionen vorto⸗ pflichlige Postkarten, 3543 (904) Millionen vortopflichtige Drucksachen, 16.8 (938) Millionen portopflichtige Geschäfts⸗ vaviere, 72,1 (65,8) Millionen portopflichtige Warenproben und 146 (15,1) Millionen portofreie Postkarten, Drucksachen, Beschãftz papiere und Warenvreben, 165 (159,1) Millionen Destanweifungen, 5, (47) Millionen Postauftragsbriefe, 33,8 (255 6 Millonen Zeitung ęnum m ern und 223 (233) Mil⸗ linen außergewöhnliche Jeitungsbeilagen, 19852 (18035) Millionen Pakete ohne WertanJabe, 35 (GG,5) Millonen Pakete mit Bertangahe, sowie g. (3. 776) Mltonen Briefe (und Fästchen) mit
ertangabe. Der Gesamtbetrag der Wertangaben und des vermittelten Geldverkehrs belief sich auf rund 25,095 (1803 auf 27791) Milliarden Mark. — Mit den Posten wurden auch 1091735 (1 135 185) Perfonen befördert. .
Von der Gesamtzabl der Briefsendungen (portapflichtigen und vortofreien, gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefen, Postkarten, Druchachen, Geschäftspapieren und Warenproben) entfielen auf, den BVeikehr innerhalb des Reichsvost gebiet 33558, Millionen oder 78 45 c,, unter denen sich 779,7 Millionen Orts (im Bestell⸗ heurt der Aufgabe postanstalt aufgeltefe te und, bestellte) und Nachbar ortsfendungen befanden, auf den Eingang aus an⸗ deren Ländern 311,5 Millionen oder 7.280, auf den Abgang nach anderen Ländern 356,4 Millienen oder 35690 und auf den . durch das Reicht poftgebiet 244 Millionen oder 370 0. Die Jihl der beförderten Brieffendungen vermehrte sich im Verkehr nnerhalb des Reichspostgebletsß um 5,4 o /o, im Eingang aus anderen Ränzern um 5. oso, im Abgang nach anderen Ländern um 3.4 0j0 und tim Durchgang durch das Fkäichzpostgebiet um 138000. .
„Eimschließlich der von der bavsrischen und der wärttembergischen Pet besörberien Sendungen, betrug dle Ge fa m ist ck ja bl der auf. eg genen, der vom Ausland eingegangenen und der im Dur hgang
derten Postsendungen 1964 im Deutschen Reich 6885, 9 J ; Großbritannien und. Irland (vom April 1805 big 31. Mär. Fo) nur 4581 Millionen, in aankreich za. 7, in' Deflerreich (1803) 160615, in Ungarn * sa, in Rußland einschlichlich des asiatischen (1803 11415,0,
len (vom 1. Juli 1853 bis 30. Juni 1964 1045.5, in Belgien
Tele
nionen, dagegen in
562. in der Sch weh 32 H. in den Mederlanden 2s ä, in Spanien
(1903) 4131, in Schweden 363,5, in Dänemark 239,5 in Norwegen 1397 Millionen. An Briefen einschließlich der Postnachnahme. briefsendungen beförderte die Post in Deutschland 2213.9 Millionen, in Großbritannien und Irland 2624,65), in Frankreich 11475, in Desterreich 800, l, in Ungarn 245, 1, in Rußland einschließlich des astatischen 457,8, in Italien 361,6, in Spanien 189365, in Belgien 182,4 in den Niederlanden 1566,46, in der Schweiz 16932. in Schweden 115,4, in Dänemark 101,7 Millionen, an Postkarten in Deutschland 13519 Mill ior en, dagegen in Sroß⸗ britannien und Irland nur 7345, in Oesterreich 413,8 und in Ungarn 1267, in Rußland 1444, in Italien 7,7, in der Schweiz 4,4, in Belgien 88, l, in Frankreich nur 83,3, in den Niederlanden S80,5 Millionen, an Drucksachen, Zeitungsnummern, Ge⸗ schäfts papieren und Warenproben in Deutschland 3000 Mil- lionen (mit Einschluß von 266,6 Millionen außergewöhnlichen Zeitun gesbeilagen), in Frar kreich 1668.1, in Großbritannien und Irland 10273. , in Italien 61044, in. Rußland 465,8 in Belgien 300,5, in Desterreich 2875 und in Ungarn 704, in den Niederlanden 263, “, in der hweiz 283, in Sxanien 20438, in Schweden 190.8, in Dänemark 114,8 Millionen, an Postanweisfungen in Deutschland 182.3 Millignen, in Groß—⸗ britannien und Irland 10457, in Frankreich 498, in Oesterrzich 35,4, in Ungarn 23,l, in Italien 17.9, in Rußland 176, in der Schweiz 92, in den Niederlanden 5.5, in Belgien 44 in Schweden 42 Millionen, an Postauftragsbriefen in Deutschland 58 Millionen, in Frankreich 183, in Belgien 12,4, in den Niederlanden 5.1, in der Schwelz 1,5, in Italien 1,1, in DOesterreich O7 und in Ungarn 0,zf Million, an Paketen ohne oder mit Wertangabe in Deutschland 222,3 Millionen, in Großbritannien und Irland 972, in Frankreich 634, in Desterreich 599 und in Ungarn 27,d, in der Schweiz 29,3, in Italien 133, in Rußland 12, in Belgien 7,9, in den Niederlanden 6.4, in Dänemark 5,6 Millionen, an Briefen (und Kästchen mit Wer tangabe in Deutschland 37 Millionen, in Frankreich 114, in Rußland 11A, in Oesterreich 441 und in Ungarn 137, in Italien 3,6, in Norwegen 3,4, in Schweden 2,2, in Dänemark 1,ů Million. ; .
Auf einen Einwohner entfallen im Inland aufgegebene Briefe und Postkarten in Deutschland o7 6, in der Schweiz 63 9, in Dänemark 41365, in Desterreich 38 6, in Luxemburg 37,2, in Belgien 33,5, in den Niederlanden 33,4, in Frankreich 28, in Schweden 27,5, in Nor⸗ wegen 22,4, in Ungarn 16,6, in Italien 108, in Sxanien 105, in Portugal 86, in Rumänien 77, ; Sroß britannien liegen Zahlenangaben über die dort aufgegebenen Brief- sendungen nicht vor —, aufgegebene Drucksachen usw. in Deutschland 50 5, in der Schwelz 60,5, in Belgien 52.4, in Däne—⸗ mark 45, in Frankreich 397, in den Niederlanden Schweden 34 8,
Großbritannien und Irland 46, in Luxemburg 43, in Dänemark 4,1, in Frankreich 36, in Oefterreich 3,3, in Belgien 3,1, in den Nieder⸗ landen 2,9, in Ungarn 2,1, in Norwegen 2, aufgegebenen Post⸗ sendungen überhaupt in Deutschland 115,3, in der Schweiz 137,4, in Dänemark 90,7, in Belgien 89, in den Niederlanden 74,4, in Luxemburg 729, in Frankreich 71,3, in Schweden 63,9, in Nor- wegen 54 3, in Oesterreich 51,5, in Italien 296, in Ungarn 21,6, in Spanien 20,6. .
Die Gesamtlänge der Reichstelegraphen⸗ und Fern⸗ sprechlinien im Hic (leg ahne fn betrug am Schluß des Jahres 1903 2260858 (Ende 1803 215 806) Em, wovon 110522 (i0oꝛ 397) km, also nicht ganz die Hälfte, ausschließlich dem Fern⸗ sprechverkehr dienten, die Gesamtlänge der Reichstelegravhen= und Fernsprechleitungen im Reichstelegraphengebiet 2412696 (2021176) Km, wovon 1948 752 (1563 056) km, also über drei Viertel, Fernsprechleitungen waren, die nicht zugleich dem Telegraphenverkehr dienten, die Zahl der an die Ortsfernsprech⸗ netze im Reichstelegraphengebiet angeschlossenen Teilnehmer 315 556 (d. s. 36231 oder 12,9 0/0 mehr als am Schluß des Jahres 1903), die der angeschlossenen Fernsprech⸗ stellen 444951 (d. s. 58 225 oder 15,0600 mehr). Telegramme wurden im Berichts jahre insgesamt 44708 808 (d. s. 1 423 414 oder 3,23 0/0 mehr als im Vorjahre), und zwar innerhalb des Reichs. telegraphengebiets 28 611 673 (i. J. 1903 27 974 0985), aus anderen Ländern 7 486 852 (7233 019), nach anderen Ländern 6647676
(6247 320) und im Durchgang duich das Reichstelegraphengebiet
1962 607 (1 830 40). Dagegen betrug die Gesamtzahl der von Fernsprechstellen im Jahre 104 vermittelten Gesrräche F593 415 268, das sind 127 824 764 oder 15 37 90 mehr als im Vor—⸗ jahre, und zwar stieg die Zahl der Gespräche zwischen Sprechstellen innerhalb der einzlnen Ortsnetze von 714 255 750 auf SI2 624 656 und die der Gespräche nach außerhalb, jwischen Sprechstellen ver— schiedener Ortsnetze, von 117 332772 auf 146788 612. — An Telegramm - und Fernsprechgebũb ren wurden im Kalender⸗ jahre 1901 insgesamt g6,8 Millionen Mark entrichtet, das sind 1257 Millionen Mark oder 15.05 , mebr als im Voijahre (in dem die Zunahme 6.7 Millionen Mark oder 7.96 0 betragen hatte). Die Gebühreneinnahme aus dem Telegramm verkehr stieg von 33,2 auf 36,3, also um 3.1 Millionen Mark oder 9.21 9,0, diejenige aus dem Fernsprechverkehr dagegen von 50,) auf 60,5, mithin um 9,5 Millionen Mark oder 18, 84 0.
Diese Zahlen lassen erkennen, wie sehr der Fern sprech verkehr den Telegrammverkehr im Gebiete der deutschen Reichspost. und Telegraphenperwaltung überragt. Die Zahl der im Fernsprech⸗ verkehr permittelten Gespräche ist über 21 mal so groß und selbst die der Gespräche zwischen Sprechstellen verschiedener Octsnetze noch 3 mal so groß wie die Gesamtzahl der beförderten Telegramme. Dies erklärt denn auch, daß in jwei Staaten des Auslandes,
das nirgends einen auch nur annähernd so entwickelten Fernsprech⸗
verkehr aufweist, nämlich in Großbritannien mit Irland und in Frankreich, mehr Telegramme befördert worden sind und die auf 109 Einwohner entfallende Zahl im Inland aufgegebener Telegramme auch noch in Norwegen, den Niederlanden und der Schweiz ein wenig größer ist alz in Deutschland. Es beträgt nämlich die Sesamtzahl der im Berichts jahre beförderten ümm Inland aufgegebenen, vom Ausland einge⸗ gangenen, im Durchgang beförderten) Telegramme in Großbritannien und Irland 93,5 Millionen, in Frankreich 53,6, in Deutschland (Reichstelegraphengebtet, Bayern und Württemberg) 47,7 Millionen, dagegen in Rußland einschließlich des asiatischen nur 20 9 in Oester⸗ reich 16,5, und in Ungarn Y, l, in Italien 13,2, in Belgien 68 Millionen. Auf 100 Einwohner entfallen im Inland auf⸗ gegebene Telegramme in Großbritannien mit Irland 206,5, in Frankreich 120,2, in Norwegen 78, in den Niederlanden 75,6, in der Schweiz 7433, in Deutschland 69,5, in Belgien 66,2, in Griechenland 47,, in Dänemark 477, in Luxemburg 44,1, in Desterreich 39,4, in Schweden 36,5, in Rumänien 34,4, in Ungarn 34, in Italien 33,8, die wenigsten (abgesehen von Kreta) in Rußland: 18,3.
) Daß in Deutschland die Post weniger Briefe als in Groß- britannien zu befördern hatte, erklärt sich aus dem bedeutenden Mehr⸗ verbrauch von Postkarten in Deutschland und aus dem hochentwickelten Fernsprechverkehr im Reichs post. und ‚Telegraphengebiet.
in Rußland 45 — aus Groß⸗
verzeichnet, in . r 381, in in Luxemburg 314, in Norwegen 29,9, in Italien 17,8, in Spanien 10, in Oefterreich 9,5, aufgegebene Pakete,
send: sw. tschland 7.2, in der Schweiz 13, in 1 ,. e nen,, *. 6 ̃ Gehöfte, in denen die Seuche na
nicht für erloschen erklärt werden konnte.
Mittels der Rohrpost in Berlin, deren Bezirk die Bestellbezirke der Poftämter in Berlin, Charlottenburg, Frie⸗ denau, Halensee, Piötzenses. Rixdorf, Schöneberg, Westend inner⸗ halb des Charlottenburger Gemeindebezirks und Wilmersdorf umfaßt, wurden im Jahre 1904 6714 000 (1903: 6 253 100) Telegramme und 2 203 000 (2095 100) Briefe und Karten, im ganzen 8 917 000 Gegen⸗ stãnde befördert, das sind 568 800 oder 681 oM mehr als im Jahre 1903. Die Länge des Röhrennetzes betrug Ende 1304 über 224 (Ende 1903 1855) km, die Zahl der Rohrpostämter 69 (68).
Die Gesamteinnahme der Reichspost. und Telegrarhen⸗ verwaltung beträgt für das Etatsjahr 18064 487,8 Millionen Mark, die Gesamtausgabe (ohne die einmaligen Ausgaben) 421,2 Mil- lionen, als Neberschuß ergeben sich mithin 66,5 Millionen Mark und nach Abzug der einmaligen Ausgaben (rund 13 Mill. Mark) 53,6 Millionen Mark. Ein so hoher Ueberschuß ist noch von keinem der Vorjahre erreicht worden, wie die folgende Uebersicht zeigt.
Zur Gesamt . . n
ausg. binzu⸗ 1 2tHande in 3ug9g
er, ,. der einmal.
einmalige Ausgaben
Ausgaben .
Millionen Mark
421,7
401,3
382 4
374,0
369,2 J
321,8 103
240, 8 29, 8,6
139,6 26,6
Gesamt⸗ aus- gabe
Gesamt⸗ ein⸗ nahme
Neber⸗˖
3jaßr ö 2 Etat jahr schuß
13 0 11,8 121 194
1904 1903 1802 1901 1900 1899 1894 95 1884/85
487,8 465, 437,0 413,6 394,5 373,6 269.8 166,2
O . m bο b G,
e be , = d -, , O. S = 8 d de D.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Nach wei ung
von Tierseuchen im Deutschen Reich am 15. Januar 1906.
(Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)
Nachstebend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts. 2c. Benicte) n denen Rotz, Maul⸗ und Klauenseuche, Lungenseuche oder Schweineseuche (einschl. Schweine rest) am 15. Januar herrschten. Die ahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind — letztere in lammern — bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vor⸗ handener Seuchen ãlle oder auch nur wegen Seuchenverdachts gesperrten ch den geltenden Vorschriften noch
er den Stand
Rotz (Wurm).
Reg. Bez. Marienwerder: Strasburg i. Westpr. Stadtkreis Berlin 1 (9). Reg.-Bez. 1 Niederbarnim 1 (I), Charlottenburg Stadt 1 (2,
eltow 2 (5), Jäterbog. Luckenwalde 1 (J). Reg.-Bez. Posen: Posen Stadt 1 (1), Posen Sst 1 (1). Reg.-Bez. Brom berg: Hohensalja 2 (2). Reg. Bez. Oppeln: Resenberg i. O. S. 1 (1), Tost-Gleiwitz 1 (1), Beuthen 1 (2). Reg.. Bez. Magdeburg: Salzwedel 1 (I). Reg.-Bez. Merseburg: Halle a. S. Stadt 1 (Y. Reg.-Bez. Arnsberg; Bochum 1 (1. Bayern. Reg. Bez. Ober- franken: Ebermannstadt 1 (1). Württemberg. Jagstkreis: Aalen 1 (1). Baden. Landeskommissariatsbezirk Mannheim: Mannheim 1 (I). Sachsen⸗Weimar. Weimar 1 ).
Zusammen: 23 Gemeinden und 35 Geböfte.
Vreußen. 2 (2), Schlochau 1 ().
Lungenseuche.
Sachsen. Kreisbauxtmannschaft Leivzig: Grimma 1 Ü).
Maul und Klauenseuche und Schweineseuche (eiuschl. Schweinepeft).
Preußische Provinzen, ferner Bundes⸗ staaten, welche in Regierungt⸗ bezirke geteilt sind.
Maul⸗ Regierung ⸗ ꝛc. Bezirke und nfchl. sowie 6 Schweine · Bundes staaten, vest welche nicht in Regierung bezirke geteilt sind.
Gemeinden PGehöͤfte
Kreise ꝛc. 9 Gemeinden Gehöft; Kreise ꝛc.
3.
1. 3.
14 43 71 . 411 15 7 25 33 14 106 122 1 56 63 Stettin.. K 25 . 48 63 Stralsund .
1 . : s Posen
Königsberg. Gumbinnen. Allenstein Danzig ; Marienwerder. Berlin . Frankfurt
Ostpreußen
Westyreußen
Brandenburg
1
O G Q Q QR - e = X Laufende Nr.
n
. ; iegnitz. Oppeln.
116 Bromberg
Schlesien
Merseburg. Erfurt Schleswig Hannover ildesheim. üneburg 24 Stade 25 Osnabrück 3 Aurich 27 Münster . Minden. . af er 3 30 Cassel .. deffen. Nꝛaisau 31 Wiesbaden.
Sachsen r Schl. Holstein
Sannover
Westfalen
32 Koblenz.. 33 in — 1 35 Trier. = 36 Aachen
Rheinland
. 1