d leistungsfähig, die Pensionskassen müssen dagegen auf möglichst Heu! 6 errichtet werden, weil sie auf lange Zeit 3 zl AUnterstützungen zu sichern haben. Das scheint mir das Ziel des Gesetzes zu sein, große Penstonskassenverbände zu ermöglichen unter Aufsaugun der kleinen. Ber Entwurf schlaͤgt Rückversicherungzverbäͤnde vor na dem Muster der Reichs versicherung, aber es kann darunter nicht dasfelbe gemeint sein, was man in der Lebensversicherung unter Rückver siche rung versteht, es kann darunter vielmehr nur Zusammenlegung verstanden sein Es soll die Leistungsfähigkeit der Knappschaftskassen in jedem Falle sestgestellt werden. Man kann dech nicht daran denken, die Knaxpschaftskassen zu Lebentversicherungsanstalten zu machen. Rein versicherungstechnisch sind ziemlich alle Knappschaftskassen bankerott, aber es wird doch möglich sein, sie allmählich unter entsprechender Be⸗ messung der Beiträge als leistungsfähige Institute zu erhalten, zwar nicht mit Hilfe des Prämiensystems der Lebensversicherun gzanstalten, aber vielleicht durch ein modifiziertes Umlegungsverfahren. Ber Referpefonds hat eigentlich hier keinen Zweck, denn er geht über das hinaus, was im höchsten Falle geleistet werden muß. Für die Bemessung der Leistungs⸗ fähigkeit sind aber die Oberbergämter absolut nicht geeignet; das können nur besonders vorgebildete Behörden oder Beamke tun. Des- wegen sollte die dauernde Ueberwachung der Knappschaftskassen dem Ministerium selbst übertragen werden. Die Festsetzung der Höhe der Pen sion kann der einzelnen Kasse überlassen bleiben, aber die Verteilung auf die betreffenden Werke sollte durch eine Zentralabrechnungsstelle vorgenommen werden. Die Oberbergämter sollen die Taͤtigkeit der Knappschaftsvereine ständig überwachen und die Befolgung der
esetze oder der Satzungen unter Androhung von Sirafen étjwingen können, es ist aber gar nicht gesagt, wie hoch die Oꝛrdnungestrafen gegen. die Vorstandemitglieder sein dürfen, oder ob nicht vielleicht die Prügelstrafe sogar zulässig ist. Die geheime Wahl wollen wir dort, wo sie bereits besteht, keineswegs aus der Welt schaffen, aber wir halten es anderseits für üũberflũssig, an dieser Stelle dieses Allheilmittel für alle Schäden der Welt einzuführen. Dazu haben wir absolut keinen Grund. Wir meinen, daß diejenigen Kassen, die far ihre Verhältnisse die öffentliche Wahl für zweckmaßig halten, sie beibehalten können, und daß diejenigen, welche die gebeime Wahl haben wollen, das mit sich selbst ausmachen können. Beneficia non obtruduntur ist ein erprobter Grundsotz. Wer die geheime Wahl nicht will, dem soll man sie auch nicht aufdrängen. Die oberschlesischen Knappschafts— vereine sehnen sich durchaus nicht nach der geheimen Wahl. (Wider—⸗ spruch des Abg. Korfanty.) Nein, denn in Oberschlesien würde die geheime Wahl nur der polnischen Bewegung nützen, und diesen Zu— stand wollen wir durch unsere Mitwirkung nicht herbeiführen. Ich bitte, das Gesetz einer Kommission von 21 Mitgliedern zu überweisen.
Abg. Goldschmidt (fr. Volksp.):; Wir bedauern, daß diese Vorlage so spät kommt. Meine Partei hat schon seit langer Zeit auf die Notwendigkeit dieser Reform hingewiesen. Ich erkenne dankbar an, daß der neue Handelsminister sich schon so eingehend mit dieser wichtigen Materie vertraut gemacht hat. Es haben sich schon die Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen gegen die ge— heime und direkte Wahl ausgesprochen und vorgeschlagen, die Re⸗ gelung des Wahlmodus den Statuten zu überlassen. Wir wünschen aber, daß schon das Gesetz die geheime, direkte Wahl einführt. Die Arbeiter müssen in der Lage sein, durch ihre Wahl die— jenigen Männer, die sie für die richtigen halten, an die richtige Stelle zu setzen; dann werden sie sicher sein, daß ihre Wänsche auch genügend berücksichtigt werden. Bis jetzt haben von 72 Knapyschaft vereinen nur 12 die Wahl durch Stimmzettel ein⸗ geführt, drei weitere lassen durch Stimmzettel wählen, wenn gegen die Wahl durch Akklamation Widerspruch erhoben wird. Alle uͤbrigen 57 Knappschafts vereine haben es bei der öffentlichen Stimmabgabe belassen. Soll hierin eine Aenderung geschaffen werden, und nach meiner Auffassung ist es unbedingt nötig, so muß man die geheime Wahl obligatorisch einführen. Der Abg. Hilbck hat gefagt, Beschlüsse können gar nicht zustande kommen; der Abg. Hilbck möge hier an der Hand bestimmter Tatsachen hierfür doch einmal den Beweis er— bringen. Dieser Fall ist nur einmal vorgekommen, und da sollten die Knappschaftsältesten den Etat in Bausch und Bogen annehmen.
würde auch bei uns kein Beschluß zustande kommen. Zu begrüßen ist es, daß zu den Verwaltungsorganen auch die ¶ Generalversammlung hinzutritt. Nun sollte man aber auch dazu übergehen, die Befugnisse der Generalversammlung mehr, als in, der Vorlage vorgesehen ist, zu erweitern, ins besondere müßte sie über den Etat mitbestimmen. Die Gründe, die die Regierung dagegen angibt, kann ich nicht gelien lassen. Die Aenderung, daß die Bergwerksbesitzer die gleichen? Bei= träge wie die Arbeiter zahlen sollen, ist hier nicht bemängelt worden. Der Abg. Hilbck hat aber darauf hingewiesen, daß hierdurch den Bergwerkfsbesitzern sehr große Lasten auferlegt würden. . seinen Bezirk allein benifffert er die Summe auf 2 Millionen. Meiner An— sicht nach werden den gesamten Bergwerkebesitzern Kosten von etwa 5 Millionen entstehen. Der gegenwärtige Gesetzentwurf überlãßt nech viel zu viel. Dinge den Statuten; insbefendere bleiben die großen Verschiedenheiten der Beiträge und Leistungen der Kassen bestehen, unter denen besonders jene Arbeiter zu leiden haben, die ihren Arbeitsort wechseln. Es wird Auf— gabe der Kommission sein, hier eihen Weg zu finden, der einen hessern Ausgleich herbeiführt, als die Vorlage. F 1722 hält die Be⸗ stimmung aufrecht, daß die Unterstützung nicht gezahlt wird, wenn die Arheitsunfähigkeit oder der Tod durch eigenes grobes Verschulden verursacht worden ist. Gegenüber dem alten Gesetz hat das neue hier eine sehr bedenkliche Verschlimmerung vorgerommen. Im alten Gesetz traf diese Bestimmung nur den Schuldigen selßst, jetzt aber werden auch seine Witwe und seine Kinder unverforgt zurück gelassen. Dies ist eine ungeheure Verschlimmerung, die ganz unberechtigt ist. Vor allem aber darf über die Schuldfrage nicht in letzter Instanz das Schiedsgericht entscheiden. Ich möchte bon vornherein den Geundsatz aufgesteilt sehen, daß zum Vor— sitzenden eines solchen Gerichts weder ein Arbeitgeber noch ein Aibeitnehmer berufen werde. Die Vorsitzenden müssen voll⸗ kommen unvoreingenommen sein, um objektiv urteilen zu können. Meine Freunde wünschen von ganzem Herjen, daß es der Kom⸗ mission gelingen möge — denn auch wir sind für eine Kommiffion von 21 Mitgliedern — 4 das Gesetz möglichst vollkommen zu gestalten, und daß sich auch von ihr das Wort bewahrheite: Was lange währt wird gut.
Darauf wird die Debatte geschlossen.
Abg. Korfanty (Pole) verwahrt sich dem Abg. Dr. Wagner gegenüber, daß er die wirischaftliche Einrichtung der Knappschaftskassen zu pelitischen Vorteilen für die großpolnische Bewegung benutzen wolle. Es liege seinen Freunden vollkommen fern, eine politische Hetze zu an,. 6 6 ö.. veranstalten.
g. Fran en (nl.) bestreitet die Richtigkeit der Behauptun des Abg. Brust, daß die technischen Grubenbeamten des i nn Bochumer Knappschafts vereins mehr bezögen, als ihnen nach dem Verhältnis ihrer Beiträge und der Arbeiterbeiträge zustehe. Wegen Schlusses der Debatte könne er dies nicht mehr richtig siellen. Ber Abg. Hilbc habe die Ausführungen über eine Penstons., und Reliklen— kasse, wie sie für die technischen Gruben beamten anzustreben sei, ihm überlassen, und er werde darüber in der zweiten Lefung sprechen.
Abg. Stadcmann (kons. erklärt, daß seine Freunde mit der Einsẽtzung einer Kommission von 21 Mitgliedern einverstanden seien.
3. Bru st (GZentt) zieht seinen Vorschlag zu Gunsten dieses
Abg. Dr. Wagner lfr. kons.) bemerkt, daß nur der Zwische des Abg. Korfanty seine Antwort veranlaßt habe; er erkenn; e ,. jener ö keine politische Absicht bei dieser Sache verfolge.
ie Vorlage wird darauf an eine Kommission von 21 ö üͤberwiesen. z .
Schluß 3 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr.
(Kleinere Etats, Etat der landwirtschaftlichen ——
Statistik und VBoltswirtschaft.
Die Geschäfts- und Rechnungtergebnisse der Berufs— genossenschaften usw. für das Jahr 1904.
Die vom Reichsversicherunggamt nach 111 des Gewerbeunfall⸗ versicherungègesetzes vom 30. Juni 1900 und den entsprechenden Be⸗ stimmungen der anderen Unfallversicherungsgesetze aufgestellte, dem Reichstage vorgelegte Nachwelsung der gesamten Rechnunggergeb⸗ nisse der Berufsgenossenschaften ufw. für 1504 bezieht sich auf die zwanzigste Rechnungeperiode seit dem Bestehen der reichsgesetzlichen Unfallversicherung. Die Nachweisung erstreckt sich auf 114 Berufg⸗ genoffenschaften 66 gewerbliche und 48 , auf V3 Ausführungsbehörden (199 staatliche und 304 Provinziaf⸗ und Kommunalaugführungsbehörden) und auf 14 Versicherungtzanstalten, von welchen 12 den Baugewerksberufsgenossenschaften, 1 der Tiefbau— bern; und 1 der Seeberufsgenossenschaft angegliedert sind.
on diesen Versicherungsträgern bestehen
a. auf Grund des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes:
64 Berufsgenossenschaften mit 602 039 Betrieben. 7 ö. 145 durchschnittlich Versicherten oder 6 674 390 Voll⸗ arbeitern,
b2 staatliche Ausführungsbehörden mit 458 735 durchschnittli Versicherten oder 473 543 Vollarbeitern; 3 ö.
ö. 5 * Grund des Unfallversicherungsgesetzes für Land⸗ und Forst⸗ irtschaft:
48 Beruftsgenossenschaften mit 4658 892 Betrieben und 11189071 durchschnittlich Versicherten,
52 staatliche Ausführungeb hörden mit 234 391 durchschnittlich Versicherten oder 69 978 Vollarbeitern;
c. auf Grund des Bau. Unfall versicherungsgefetzes:
1 Berussgenossenschaft mit 15 759 Betrieben und 231 550 durchschnittlich Versicherten oder 131 8386 Vollarbeitern,
73 staatliche Ausführungebebörden mit 46 587 durchschnittlich Versicherten oder 30 589 Vollarbeitern,
304 kommunale Ausführungsbehörden mit 87 450 durchschnittlich Versicherten oder 53 313 Vollarbeitern,
13 Versicherungkanstalten mit 77718 Vollarbeitern;
d. auf Grund des Seeunfallversicherungsgesetzes:
1 Berufsgenossenschaft mit 1651 Betrieben und 68 425 durch⸗ schnittlich Versicherten oder 62 220 Vollarbeiltern,
12 staatliche Ausführungsbehörden mit 671 durchschnittlich Ver⸗ sicherten oder 597 Vollarbeitern,
1 Versicherungsanstalt.
Im Dienste der 114 Berufsgenossenschaften und ihrer Sektionen (633) waren nach dem Stande am Schlusse des Jahres 15964 1143 Mitglieder der Genossenschaftsvorstände, 5895 Mitglieder der Sektionsvorstände, 27 133 Vertrauensmänner, 3571 Verwastunge— beamte und 265 technische Aufsichtsbeamte tätig.
Die Zahl der durchschnittlich versicherten Personen stellt sich bei den Berusẽgenossenschaften . auf 19038 191. Hierzu treten für die 503 Ausführungebehörden 837 834 Versicherte, sodaß im Jahre 1904 bei den Berufegenossenschaften und Ausführungsbehörden zusammen 19 8765 025 Personen gegen die Folgen von Betriebsunfällen versichert gewesen sind. In der letzterwähnten Zahl dürften an 14. Millionen Personen doppelt erscheinen, die gleichzeitig in gewerb⸗ 6 und in landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt und versichert aren. ö.
An Entschädigungsbeträgen sind von den Berufsgenossen⸗ schaften gezahlt worden s14 6654 425, 84 S6 (gegen 106013 330, 385 40 im Vorjahre), von den Ausführungsbehörden 16 212 935, 05 4 (gegen 3574716,58 1 im Vorjahre), bon den Versicherungsanstalten der Baugewerksberufsgenossenschaften, der Tiefbau. und der Seeberufs. genossenschaft 1764 359 57 S (gegen 1658 453,00 6 im Vorjahre), jusammen 126 641 740 16 M (gegen 117 246 300 04 ½ im Vorjahre). Davon wurden 30 746,09 6 den Verletzten und ihren Angehörigen für die Zeit nach dem Ablaufe der gesetzlichen Wartezeit bon den Berufegenossenschaften usw. freiwillig gewährt.
Von der Bestimmung, nach welcher Verletzte mit einer Erwerbt⸗ unfähigkeit von 1850̃é0 und weniger auf ihren Antrag durch Kapital⸗ jahlungen abgefunden werden können, haben die Genossenschaften usw. in 2945 Fällen Gebrauch gemacht. Der bierfür aufgewendete Betrag stellt sich auf 1941 243,96 M6. 767 Verletzte (gegen 555 im Vor- jahre) haben im Rechnunge jahre wegen Hilflosigkeit eine höhere Rente ö. 66 o/o ihres Jahrezarbeitsverdienstes (die gesetzliche Vollrente)
ogen.
Die Gesamtsumme der Entschädigungsbeträge (Renten usw.)
belief sich
im Jahre 1804 auf 126 641 740,46 ,
. 19063 . 117246 50004 ,
1902 107 443 326,27 1901, 98 555 868,57 19600 — 86 649 g46, 18 1899 IS 680 632 52 1898. 71108729, 04 1897 63 973 547,77 1896 57 154 397,53 1895 50125782, 22
1894 44 251 735,971 1893 38 163 770, 35 1892 32 340 177,99 1891 26 426 377,00 1890 20 315 319, 55 1889 14 464 303, 15 1888 9 681 447,07 1887 5 932 930,08 ö 1886 191536624 ..
h Rechnet man zu dem Betrage von 1236 641 740 48 46 die als Kosten der Fürsorge innerhalb der gesetzlichen Wartezeit gezahlten 667 225,87 „ hinzu, so entfallen auf jeden Tag im Jahre 1964 rund ds So0 αν, welche den Verletzten oder ihren Hinterbliebenen zugute an,,
ie Aniabl der neuen Unfälle, für welche im Jahre 1901 zum ersten Male Entschädigungen gezahlt 2 9 h auf 137673. Hiervon hatten 872 den Tod und 1604 eine mulmaßlich dauernde völlige Erwerbsunfähigkeit der Verletzten zur Folge. An 19100 Hinterbliebene Getöteter wurde im Rechnung jahre zum eisten Male eine Rente gezahlt. Darunter befinden sich lol Witwen nn n,, nh un 336 Verwandte der auf⸗—
eigenden Linie. e Anzahl sämtlicher zur Anm len . , z meldung gelangten
Für die Beurteilung der Unfallhäufigkeit sind die Zahlen der entschädigten Unfälle allein brauchbar. Die Zahl diefer . ist im Jahre 190 höher als in den Vorjahren. Im wefentlichen sind es wieder die Entschädigungen für leichtere Unfälle (mit dauernder teil- ir und vorübergehender Erwerbtzunfähigkeit), welche zugenommen
aben.
Die Summe der der Beitragsberechnun u Grunde gelegten Löhne, die sich, was besonders , wird, mit den wirklich verdienten Löhnen nicht deckt, stellt sich bei den gewerb⸗ lichen Berufe geno enschaften auf 6 538 0 011 S bei einer Zahl de. S4 9 120 durchschnittlich versicherten Personen oder 6 S68 493 Voll- arbeitern.
Für die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften sind, wie au früher, wegen des abweichenden , kn r n welche für die Beitragsberechaung zu Grunde gelegt werden, in die Nachweisung nicht aufgenommen worden. Die Zahl der in ben Be⸗ trieben der land und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften durch⸗ schnittlich versicherten Personen ist, wie sie für das Fahr 18565 unter Benutzung der Ergebniss⸗ der Berufg. und Gewerbe zählung vom ,. . ,. den 2 6. e n stehenden eigenen
katerials ermittelt wurde, in die Rechnungsergebnisse fü wieder eingestellt, sie beträgt 11 189 071. n ,,
Einen Vergleich der Unfallgefahren in den einzelnen Gewerbegruppen ermöglicht eine in der Nachweisung des Reichs⸗ versicherungsamts den Tabellen vorangestellte Uebersicht uͤber verletzte
, ö , , , n , , n,
diese
. onen und Unfallfolgen“ echnungs jahre zum ersten
elche die Unfälle umfaßt, ale eine Entschädigung far elfen n
Hiernach kommen auf
. ur
, Personen
Voll (3
—
1
000 beiter 00 000 Arbeitstage)
bei der Gewerbe⸗, Bau⸗ und See. Unfallversicherung — jedoch ohne die Versicherungsanstalten gewerks⸗Beruftgenossenschaften, der Tiefbau, und der See Berufs genossenschaft = in der Gruppe
Steinbrüche
Glas, Töpferei, Ziegelei ..
IV. Eisen und Stah
Metall, Feinmechanik, Musik⸗ instrumente
Gas, und Wasserwerke. .. e nnn, Papier, Buchdruck
X. Leder, Bekleidung
XI. XII.
18
II
III
V
643 VI VIII
IX.
XVI XVII
XIX XX
(gegen 32 295 075 nachgewiesen.
gewerblichen
1904 1903
1994 1903
Einlagen kommen. fonds 1 220 986,67 M zurückgelegt.
An sonstigem Vermögen einschließlich der noch ausstehenden Bei— träge usw. werden für die Berufsgenossenschaften 31 679 083,01 A, für die Versicherungsanstalten 9 428 490, 98 M nachgewiesen.
Ruhe.
bedroht wurden. Arbeiter versuchte Zusammenstoß.
Aus Paris wird dem , chneider
Nächste
734 Na Die nä
tei, Zucker, Molkerei, Brennerei, Stärkeindustrie, Brauerei und Mälzerei .. XIX. Bauwesen (Privatbetriebe) . XV. Private Bahnbetriebe ... Lagerei, Fuhrwesen Binnenschiffahrt XVIII. Seeschiffahrt (Privatbetriebe) Marine und Heeresverwaltung DOeffentliche (Staatliche,
Baubetriebe Provinzial⸗ Kommunal. Bau⸗
verwaltungen)
XXI. Staatseisenbahnen, Post und Telegraphen. . XXII. Staatsbetriebe für Sch Baggerei, Flößerei usw. Als Gesamtausgabe werden von den gewerblichen Berufsgenossen. schaften 116 579 25308 66 (gegen 107 96 825, 11 M im Vorjahre) und von den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften 34 735 8b 1.27 52 ½½ im Vorjahre), zusammen 151 31611435 A
Hiervon entfallen, wie schon bemerkt, 114 661 415,84 M auf Ent schädigungsbeträge, Als Kosten der Fürsorge innerhalb der gesetzlichen Wartezeit, für die Unfalluntersuchungen und Feststellung der Ent schãdi ungen für den Rechtsgang (Schiedsgerichte usw) und für die Unfallverhütung wurden zusammen 7 424 163, 25 M gezahlt. H, men . sind für das Jahr 1904 16943 505, 83 M eingelegt worden.
Als Verwaltungskosten einschließlich der sonstigen Ausgaben werden insgesamt 12 283 995,33 66 nachgewiesen. Die laufenden Verwaltungs kosten betragen bei den Berufe genossenschaften 8 188 387, 84 geg 7874 29648 M im Vorjahre), bei den landwitschaftlichen Beruft⸗= genossenschaften 2 987 159,55 M (gegen 2 870 691,57 M im Vorjahre). Davon entfallen auf
je 1000 M6
1 v Versicherten der verdienten
gaben eine Salve tötet und viele
460 750 1250
1 Betrieb
606 gewerblichen Beruf genossenschafte 1.26 13,22
12, 93 ei den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften 027 ö 0, 64
6.62
Zur Arbeiterbewegung.
In Hamburg haben, wie die Rh. Westf. Ztg. erfährt, die Werftarbeiter gestern sämtlich die Arbeit wieder aufgenommen. Die Wiedereinstellung der augesperrten Arbeiter vollzog fich in aller „Daz Leben und Treiben in der Stadt und im Hafen sowie die Tätigkeit der Werften bieten wieder das altgewohnte Bild.
Ein Teil der Arbeiter der Eisenfabrik Randorhegv im Komitat Krasso⸗ Szoereny ist, wie dem . W. T. B.) aut Buda—⸗ pest telegraphiert wird, aus ständig. Aufrechterhaltung der Ordnung anwesenden zehn Gendarmen an; ab, durch die neun Arbeiter ge⸗— t. un Die Gendarmerie war zum Schutze von Arbeits willigen ausgerückt, die von den Strelkenden Der Führer der Ausstaͤndigen wurde ber haftet. Die n ihn zu befreien, und es kam so zu dem erwähnten
W. T. B. gemeldet, daß die 3u⸗ ͤ ; Konfektionshäuser oubaixr und Armentieres heute einen Ausstand beginnen wollen.
Verkehrsanstalten.
R Po st verbindung Läderitzbucht für Briefsendun über Kapstadt, ab Southampton am 13. Februar, von da weiter mit nächster Gelegenheit. Letzte Beförde rungen am 2s Januar ab Cöln 6,4. Nachmittags, ab Sberhausen chmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11,24 Vormittags. chste Post aus Swakopmund, Abgang am 1. Januar, ist zu erwarten am 28. Januar.
9,82
lb, 16 14535
556 1135
6.36 8. 65 6,78 3, 00 4.57 3, 983 12368
5,07
12,39 11,70 6.69 1431 15,02 6.72 5, 35
7, 18 7, 85
123566.
M60
1
gemeldeten Unfall
tt
20, 85 22,11,
Sjahres an⸗ etrugen zu⸗
Die Streikenden griffen die zur
Lille,
nach Swakopmund und gen mit englischem Dampfer 27. Januar, in Kapstadt am
In dit
20,42 21,57.
Die Höhe der laufenden Verwaltungskosten ist bei den einzelnen Berufsgenossenschaften sehr verschieden; sie hängt ab von der Zahl der versicherungspflichtigen Personen, der Zahl, Art und Lage der Betriebe, der größeren oder geringeren Unfallgefahr usw. Zu Vergleschen über die Angemessenheit der Aufwendungen der Berufsgenossenschaften unter einander können die Rechnungzergebnisse der einzelnen Berufsgenossen schaften nicht ohne weiteres dienen.
Die Gesamtausgaben der 503 Ausführungsbehörden haben sich auf 19 489 414,17 44, die der 14 Versicherungsanstalten der Bau—⸗ gewerksberufsgenossenschaften, der Tiefbauberufsgenossenschaft und der Seeberufsgenossenschaft auf 2327 35751 ½ο belaufen.
Die Bestände der bis zum Schlusse des Rechnu gesammelten Reservefonds der Berufsgenossenschaften sammen 197 071 473,91 ½6 zu denen noch 4530 856, 86 MS rückständige Dle Versicherungsanstalten haben als Reserve⸗
M* 20.
Verkehrsanstalten. Von jetzt ab können alljährlich in der Zeit vom 15. Oktober
bis . März Postpakete ohne Wertangabe nach Bolivien,
Chile und Peru zur Beförderung über Argentinien und die Anden aufgeliefert werden. Die Pakete erreichen auf diesem Wege hren Bestimmungsort durchschnittlich 3 Wochen früher als auf dem bisher allein benutzbaren Wege durch die Magellan— straße. In der übrigen Zeit des Jahres kann wegen Un— gangbarkeit des Andenweges die Annahme von Paketen zur Beförderung auf diesem Wege nicht stattfinden. Die Taxen für die Beförderung der Pakete über die Anden sind bei Sendungen nach Bolivien und Chile dieselben, für Pakete bis 1 kg Gewicht sogar noch niedriger als auf dem bisher billigsten Wege. Für Pakete nach
eru tritt auf dem Andenwege eine geringe Erhöhung der Taxen ein. e, Auskunft erteilen die Postanstalten.
Handel und Gewerbe.
(Ius den im Reichsamt des Innern zusammengestellten
Nachrichten für Handel und Industrie“ .)
Berkausstermine für den Antwerpener Elfenbeinmarkt im Jahre 1906.
Nach einem Bericht der Antwerpener Firma H. G. Willaert sind die bierteljährlichen Verkaufstermine des Jahres 1306 für den Antwerpener Elsenbeinmarkt auf den 6. Februar, 1. Mai, 31. Juli und 30. Oktober festgesetzt worden. (Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsulats in Antwerpen vom 30. Dezember v. I)
Aus schreibungen.
Spanien. Für Hafenbauten in San Esteban de Pravia (Provinz Oviedo), wie Bau einer Mole an der Mündung des Flusses Nalsn, Verbesserung des Flußbettes und des Binnenhafens, sind durch Königliches Dekret 8 404 571,69 Pesetas bewilligt worden. (Gaceta de Madrid.)
Niederlande. Der Bau eines Gaswerks in Lisse (Provinz Südholland) ist von der dortigen Gemeindeverwaltung beschlossen worden. Nähere Auskunft erteilt Het Gemeentebestuur von Lisse. (Commercial Intelligence.)
Hafen und Eisenbahnbauten in Montenegro. Der britische Ministerresident in Cetinje berichtet, daß ein italienisches Syndikat, welches hauptsächlich von Signor Volpis, dem Direktor der Tabakregie in Montenegro, gefördert wird, von der montenegrinischen Regierung die Konzession erhalten hat, einen Wellenbrecher und einen Kak in Antivari sowie eine Eisenbahn von dort nach Vir⸗Bazaar, am Scutarisee, zu bauen Die Konzessionsbedingungen seien noch nicht bekannt gemacht. Das Syndikat solle über ein Kapltal von 4 Millionen Fr. verfügen. Die Kosten für die Hafenbauten seien auf 1 Million Fr. veranschlagt.
Zur Ausnutzung von Wasserkraft in Mexiko ist dort unter der Firma La Compaßia Explotadora de las Hidro- Flectricas del Rio Angulo eine neue Elektrizitätsgesellschaft ge—
gründet worden. Sie hat ihren Sitz in Trapuato und wird von GC.
Brunel geleitet. Die Gesellschaft hat die Konzession erhalten, die Wasserfälle des Flusses Angulo, in Michoacan, zur Erzeugung elektrischer Kraft zu benutzen, und beabsichtigt, eine Anzahl von Städten im Staate Guanajuato mit Elektrizität zu versorgen. (Commercial Intelligence.)
Beleuchtungsanlage in Rosario (Argentinien). Nach einer vom „Board of Trade Journal“ wiedergegebenen Mitteilung der „Review of the River Plate“ nimmt die Stadtverwaltung von Rosario Angebote für die zur Beleuchtung der Stadt erforderlichen Anlagen bis zum 16. April 1906 entgegen.
Lieferung eines Müllverbrennungsapparats nach Pretoria (Transvaal) und Aufstellung des selben. Angebote werden bis zum 15. März 1906 von der Stadtverwaltung in Pretoria entgegengenommen. Der Apparat muß täglich 60 t verarbeiten können. Näheres durch Mosenthal, Sons & Co., 72, Basinghall Street, London, E. C. (The Board of Trade Journal.)
Der Arbeitsmarkt in Deutschland im Jahre 1905.
Das Wirtschafte jahr 1905 hat sich in Deutschland nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen „Reichsarbeitsblatt sehr günflig gestaltet, es übertraf seinen Vorgänger in jeder Hinsicht. Der Anteil Deutschlands am Welthandel entwickelte sich weiter, Autfuhr und Einfuhr stellten sich höher als im, Jahre 1904. Die Roheisenproduktion stieg auf etwa l0, 99 Millionen Tons gegen l00oß im Vorjahr, desgleichen steigerte sich die Steinkohlen⸗ produktion trotz des Ausfalls im Beginn des Jahres durch den Streik im Ruhrkohlenbezirk. Die Einnahmen aus den Eisen— bahnen haben sich im Jahre 1905 gehoben; Ende Dezember 1905 ergab sich nach der Statistik des Reichseisenbahnamts für die Bahnen mit dem Rechnungsjahr April Mär bei einer Gesamteinnahme von 1373 Millionen Mark ein Mehr in Höhe von 80, 0s Millionen Mark Jegen das Vorjahr, und für die Bahnen mit dem ,,, ab Januar bei einer Gesamteinnahme von 236 Millionen Mark ein Mehr von 9,29 Millionen Mark. Desgleichen gingen die Einnahmen aus der Wechselstempelsteuer in die Höhe. —
Trotz dieser anscheinend glänzenden Entwicklung fehlten indessen auch diesem Bild nicht die Schatten. Die gute Konzjunltur in der Industrie war begleitet von einer Reihe großer und heftiger Arbeitskämpfe, in welchen die Organisationen der Arbeiter eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erzielen suchten. Das Jahr begann mit dem Ausstand im Ruhrrevier, es solgten der rheinisch- westfälische Bierboykott, der, Streik in der bayerischen Metallinduftrie und in der Berliner Elektrizitäte- industrie, die Lohnbewegungen in der thüringischen Textilindustrie. Die Organifatlon der Arbeitgeber, die im verflossenen Jahre eine weitere Stärkung erfuhr, beantwortete die Arbeitseinstellungen mit der Einstellung der Betriebe in großem Umfang, und so hat das Jahr 1905 die zahlreichsten und die größten Aussperrungen gesehen, die isher in Deutschland vorgekommen sind.
Die Bestrebungen der Arbelter nach Erhöhung der Löhne wurden, abgesehen von der günstigen Konjunktur, in erster Linie begründet durch die stark steigenden Lebensmittelpreise,. Insbefondere machte sich die Verteuerung des Preises der wichtigsten Fleischsorten empfindlich fühlbar. ; =
Wie bereits erwähnt, schlossen sich die Arbeitgeber gegenüber den Organifationen der Ärbeller noch enger zusammen. Man schäͤtzt, aß in den jusammengeschloffenen Betrieben urd Verbänden zur Fein 14 bis 2 Fflie⸗ Arbeiter beschäftigt werden.
ußerdem versuchlen die Arbeitgeberorganisationen Einrichtungen zu schaffen, welche die einzelnen Mitglieder der Organisation gegen die Wirkungen der Streits und des Boykotts eher stehen und durch die wirtschaftliche Stärkung, welche die Organi⸗ ation dem einzelnen Betriebe gewährt, den schwächeren Mitgliedern das solidarische Vorgehen erleichtern sollten. Es ist die Ausbildung
Dritte Beilage =. zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, den 23. Januar
1906.
des Boykottschutziß und der Streikver aer nk. die im a
veiflosfenen Jahr weitere Anregung und Entwicklung erfahren haben. Die günstige Konjunktur in der deutschen Fern fel war im ver⸗
flossenen Fahre übrigens zum Teil auch auf verstärkte Tätigkeit für
den Export vor Eintritt der neuen Zollverhältnisse am 1. März
5d. J. zurückzuführen, und es wird daher die Befürchtung geltend
gemacht, daß die Lage des Arbeitsmarkts, die sich im Jahre 1905 sehr günstig gestaltete, nach Eintritt der neuen Zollverhältnisse einen Rück. schlag erfahren wird. .
Die günstige Entwicklung des Arbeitsmarkts kam an den ver— schiedenen e iche Maßstäben zum Ausdruck, welche das Kaiserliche Statistische Amt zur periodischen Beobachtung des Arbeitsmarkts an= wendet. Die Kurve der Mitgliederzahlen der Krankenkassen zeigt, abgesehen von einem lunbedeutenden Rückgang im Monat Juni, sowohl für Männer wie für Frauen seit dem J. Februar des Jahres eine fortgesetzte Steigerung. Auch der Rückgang, der sonst im Monat November mit dem Aufhören der Bautätigkeit im Freien regelmäßig einzusetzen pflegt, machte sich diesmal nur sehr abgeschwächt geltend, weil die sehr milde Witterung gestattete. ohne jede Unterbrechung die sehr lebhafte Bautätigkeit bis zum Jahres— schluß fortzuführen. ⸗ ö
Die Aufnahmen über die Arbeitslosigkeit in deutschen ,,, ergaben dementsprechend ein sehr günstiges Bild.
ie Arbeitelosigkeit berechnete sich am Schlusse der einzelnen Quartale von 1905 in Prozenten der Mitglieder und im Vergleich mit dem Vor—⸗ jahr, wie folgt: Es waren arbeitslos am 31. März 1905 1,6 (am 31. März 1964 2) oo, am 30. Juni 1,5 (1904 2,1) obo, am 30. Sep⸗ tember 14 (1904 über 1,8) 9, am 31. Dezember 1995 1,68 Gu der⸗ selben Zeit I904 2,4) σ der Mitglieder. Am 30. September erreichte die Arbeitslosenziffer in den beiden letzten Jahren, auf welche die Beobachtung sich nur erstreckt, den niedrigsten beobachteten Stand.
Die Verxmittelungsergebnisse der Arbeitsnachweise stellten sich im Berichtsjahr günstig; w. ing dabei die Zahl der Arbeitsgesuche, welche an die Arbeitsnachweise herantraten, in der zweiten Hälste des Jahres zum Teil stark zurück.
Durch den ,, Krieg wurde die Entwicklung des Arbeitsmarkts im Berichtsjahr im allgemeinen wenig berührt; erst mit den nach Abschluß des Krieges einsetzenden inneren Wirren trat eine wesentliche Verschlechterung der Ausfuhrmöglichkeit nach Rußland ein, die auch nicht ohne Rückwirkung auf den deutschen Arbeitsmarkt in den an dem Export nach Rußland beteiligten Industrien blieb.
Was die einzelnen Gewerbe anbetrifft, so hatte die Land wirtschaft im verflossenen Jahr im allgemeinen ein günstiges Jahr zu verzeichnen. Im Kohlenbergbau erhielt die erste Hälfte des Jahres ihr Gepräge durch den großen Aufstand im Ruhrbezirk, dem sich vor⸗ übergehend 200 000 Arbeiter angeschlossen hatten. Trotz des Förde⸗ rungsausfalls von 4 Millionen Tons durch den Streik im Ruhrbezirk ist im Vergleich mit dem Vorjahr, wie schon bemerkt, die Förderung im Jahre 1905 noch gestiegen, und zwar nicht nur an Steinkohlen, sondern ebenso an Braunkohlen, Briketts und an Koks. In der zweiten Hälfte des Jahres wurde die Förderung durch starken Wagen mangel behindert. — ;
Die Steigerung der Koksproduktion weist besonders hin auf den günstigen Gang der Roheisenfabrikation und überhaupt der Eisen- und Metallindustrie, sowie der Maschinenindustrie, in denen die Gunst der Marktlage sich ganz besonders geltend machte. Auf die Eisenindustrie wirkten in förderndem Sinne die An⸗ forderungen an Waffen und Kriegsmaterial, an Schiffsbaumaterial und an Eisenbahnmaterial, welche teils aus Anlaß des russisch⸗ japanischen Krieges, teils durch Ausbau des Eisenbahnnetzes im Ausland und in den deutschen Kolonien an die Eisen. industrie herantraten. Zum Teil wird die günstige Lage der In dustrie auch in Verbindung mit der Tätigkeit des im Jahre 1904 ge⸗ gründeten Stahlwerksverbandes gebracht, der durch Hebung des Exports, durch Regelung der Produktion und der Preise die Speku⸗ lation einschränkte und daduich in der Richtung einer Konsolidation der Verhältnisse wirkte. Die Arbeitslosenziffer in den Arbeiter⸗ verbänden der Metallindustrie war dementsprechend noch geringer als im Vorjahr, sie i am 30. September 1905 herunter auf 1,00 bei dem Deutschen Metallarbeiterverband, auf O5 o/o bei dem Gewerk verein deutscher Maschinenbauer und Metallarbeiter.
Was für die Metall und Maschinenindustrie angeführt wurde, gilt in gleicher Weise für die Elektrizitätsindu strie. Abgesehen von der Aussperrung in der Berliner Elektrizilätgindustrie, die trotz ihres großen Umfangs doch nur von lokaler Bedeutung blieb, hatte sich die Industrie während des ganzen Jahres einer sehr günstigen Konjunktur zu erfreuen. Die normale Arbeitszeit reichte vielfach nicht aus, um den Anforderungen, welche an die Industrie gestellt wurden, gerecht zu werden.
Die Textilindustrie wurde auch im Jahre 1965 durch fort⸗ gesetzte Schwankungen ihrer Rohstoffe beumuhigt, ohne daß jedoch diese eine Rückwirkung auf die Beschäftigung der Arbeiter gehabt hätten. In Sachsen unb Thüringen gaben der zweiten Hälfte des Jahres Lohnbewegungen der Arbeiterschaft das Gepräge, zu welchen die stark gestiegenen Preise der Lebensmittel der verhältnismäßig gering gelohnten Arbeiterschaft dieser Bezirke Veranlassung gaben.
Die chemische Industrie entwickelte sich unter günstizgen Bedingungen im verflossenen Jahre weiter, ohne durch Erschütterungen irgend welcher Art in ihrer Entwicklung gestört zu sein.
Besonders günstig lagen, wie schon gestreift, die Verbältnisse auf dem Arbeitsmarkt für das Baugewerbe, und diese Tatsache machte sich auch in den mit dem Baugewerbe in näherer oder engerer Fühlung stehenden Gewerben im Sinne veistärkter Beschäftigung geltend.
Alles in allem, war das Wirtschaftsjahr 1905 ein Jahr guter Beschäftigung und steigender Preise. Inwieweit die Lohn— steigerungen, welche die Arbelter mit Rücksicht auf die günstige Kon— junktur und die steigenden Kosten der Lebenshaltung von der Industrie erlangen konnten, einen Ausgleich für die gestiegenen Preise der Lebensmittel bilden, inwieweit also eine Pebung des Reallohnes im Jahre 1905 eingetreten ist, läßt sich indes nicht ohne weiteres übersehen. So günstig das Jahr im allgemeinen geschlossen hat, so lassen sich glelch günstige Erwartungen für das Wirtschaftsjahr 1906 nicht ohne weiteres aussprechen, da die Neu- regelung der Zollverhältnisse am 1. März 1906 nicht gestattet, sich zur Zeit berests ein Bild von der Gestaltung der Verhältnisse des Arbeitsmarkts nach Inkrafttreten der neuen Handelsverträge zu machen.
Der Arbeitsmarkt im Monat Dezember 1905.
Der Monat Dezember hatte, wie das „Reichsarbeitsblatt! be richtet, entsprechend der vorgerückten Jahreszeit, auch im verflossenen Jahre einen starken Rückgang der Arbeitsgelegenheit aufzuweisen, wenigstens in seiner zweiten Hälfte. Der Rückgang hängt alljährlich damit zusammen, daß einmal im Baugewerbe die Bauten im Dezember meistens beendigt und neue nicht in Angriff genommen werden, zum anderen Teil damit, daß nach Abwicklung des Weihnachtsgeschãfts ein starker Rückgang in der Beschäftigung in einer Reihe von Intustrien einzutreten pflegt. Auf diesen Rückgang der Beschäftigungsgelegenheit blieb, es ohne erheblichen Einfluß, daß die milde Witterung die Arbeiten im Freien bis zum Jahres- schluß gestattete. Auf der anderen Seite wurde eine Reihe von Industrien durch Vorausfuhr vor Eintritt der neuen Handelsverträge
lebhaft in Anspruch genommen. Im Kohlenbergbau gestaltete sich der Abruf im Dezember sehr günstig und wurde nur beeinträchtigt durch den noch immer nicht gehobenen Wagenmangel. Ebenso hielt sich in der Eisen⸗ und Maschineninduftrie die Konjunktur auf der sehr be—⸗ friedigenden Höhe der letzten Monate; desgleichen befriedigten die Arbeitsverhältnisse in der elektrischen, in der chemischen und in der Textilindustrie. Einen Rückgang der Beschäftigung brachte die zweite Hälfte des Monats, abgesehen von dem Baugewerbe, im Buchdruck⸗ gewerbe (Parlamentsferien), in der Konfektion, Wäschefabrikation, Hutinduftrie, Spielwarenindustrie und im Handelsgewerbe infolge der Abwicklung des Weihnachtsgeschäfts. ; !
Die Aufnahme über die Arbeitslosigkeit in deutschen Fachverbänden ergab am 31. Dezember 1905 eine Arbeitslosenziffer von 1,8 00 der . Es ist dies der günstigste Dezemberstand in den letzten
ahren.
Der Bestand an versicherungspflichtigen Mitgliedern der an das . Statistische Amt monatlich bericktenden Krankenkassen ging — die Bestandziffer des 1. Februar — 100 gesetzt — vom 1. De⸗ zember auf den 1. Januar 1906 bei den männlichen Mitgliedern von 113 auf 108 zurück (im Vorjahre von 112 auf 108), bei den weib⸗ lichen Mitgliedern von 108 auf 166 (im Vorjahre von 108 auf 105).
In den Vermittelungsergebnissen der Arbeitsnachweise trat im Dezember der übliche Rückgang ein, der sich besonders in Norddeutsch⸗ land und in Bayern geltend machte.
Die Verkehrseinnahmen aus dem Güterverkehr der deutschen Eisenbahnen waren im Dezember 1905 um 8 198086 ½ höher als im Dezember 1904. Ez bedeutet dies gegen das Vorjahr eine Mehr⸗ einnahme um 131 6 oder 5,75 oC C auf den Kilometer.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 21 657, nicht recht⸗ zeitig gestellt 120 Kokswagen. ;
Die Bureaus und Kassen der Reichsbank werden, nach einer den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin seitens des Reichs⸗ bankdirektoriums zugegangenen Mitteilung, am 27. Januar 1906, dem Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Nachmittags geschlossen sein.
Die Lieferung von Packleinwand, Putzlappen, Putz leder und Piassavabesen wird, wie der Hindelskammer bekannt gegeben ist, von der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin am 8. Februar d. J. vergeben. Angebotsbogen und Liefe- rungsbedingungen können von der genannten Verwaltung gegen Ein- sendung von 50 3 bar bezogen oder im Verkehrsbureau der Handels⸗ kammer, Dorotheenstraße 7‚8. eingesehen werden.
— Wie die „Kölnische Zeitung“ und die Kölnische Volkszeitung“ aus Düsseldorf melden, hat die letzte außerordentliche Haupt- versammlung der Düsseldorfer Bank. das Angebot der Rheinisch⸗Westfälischen Diskontogesellschaft auf Ueber⸗ nahme der Düsseldorfer Bank mit der in letzter Zeit getroffenen Abänderung angenommen, nach der die Rheinisch⸗Westfälische Diskonto⸗ gesellschaft außer dem bereits bekannten Angebot 30 M bar auf jede alte Tausendmarkaktie und für jede mit 25 0. eingezahlte junge Aktie 50 S bar vergütet.
— Die Bayerischen Staatsbahnen vereinnahmten im Dezember 1905 bei einer Betriebslänge von 6387 km (6505 km i. V.) 13 980 000 S (4 1266 876 M6), bis ultimo Dezember 177 620 000 M6 ( 8712029 M).
Die Preisnotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage.
Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.
Ham burg, 22. Januar. (W. T. B) Schluß.. Gold in Barren: das Kilogramm 2790 B., 2784 G., Silber in Barren: das Kilogramm 90 00 B., 89 50 G.
Wien, 23. Januar, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 40/0 Rente M. N. p. Arr. 100,9, Oesterr. 40,½ Rente in Kr. W. per ult. 100,20, Ungar. 4 0½ Goldrente 11445, Ungar. 40j9 Rente in Kr. W. 96 20, Türkische Lose per M. d. M. 150,50, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —ů, —, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. — —, Oesterr. Staatsbahn per ult. 666, 090, Südbabn gesellschaft 130,25, Wiener Bankverein 56 00, Kreditanstalt, Desterr. per ult. 674.25, Kreditbank, Ung. allg. 794,09, Länderbank 44250, Brürxer Kohlenbergwerk — —, Montangesellschaft, Oefterr. Alp. 527,75, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,59.
London, 22. Januar. (W. T. B.) (Schluß) 24 0 /o Englische ae r. Ylatzdiskont 37 /, Silber 30/6. — Bankeingang 5000
d. Sterl.
Paris, 22. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 0so Franz. Rente 98, 87, Suezkanalaktien 4295.
Madrid, 22. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 22,95.
Lissabon, 22. Januar. (W. T. B.) Goldagio 44.
New York, 22. Januar. (Schluß) (W. T. B.) Die Tendenz der heutigen Börse war nicht einheitlich. Während sich anfangs unter dem Drucke von Realisierungen eine schwächere Haltung bemerkbar machte, trat später auf erneute Kurttreibereien der in Readingaktien engagierten Spelulantengruppe eine Er— holung ein. Am Nachmittag verursachten weitere Positions« lösungen von neuem einen Stimmungswechsel. Das Ge⸗ schäft des Privatpublikums war heute kleiner als an den Vortagen, da infolge von Stürmen die telegraphische Ver⸗ bindung mit dem Westen des Landes unterbrochen war. Die Makler der Hlllgruppe kauften Harrimanwerte. Aus den Berichten der Betriebsdirektoren der westlichen Eisenbahnen geht hervor, daß der Wagenmangel nachgelassen hat. Für Rechnung Londons wurden im Ergebnis 20 000 Stück Aktien verkauft. Schluß unregelmäßig. Aktienumsatz 1 690 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschn.. Ilnsrate 4, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 4, , n. . e. S* 13 . 6er. . 4,87, Sp, Silber,
ommercial Bars 653. Tendenz für Geld: etig.
Rio de Janeiro, 22. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf
London 171.
Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.
Essener Börse vom 22. Januar. (Amtlicher Kurgbericht.) gonüll Koks 9 Briketts. (Preignotierungen der Syndikate im Dberbergamtsbenirk Dortmund für die Tonne ab Werk.) J. Gags⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 11,50 —– 13,590 , b. Gag= aaf enn le 9,75 — 19,75 M6 C. Flammförderkohle 9, 23 bis h. 75 Mt, d. Stũckkohle 12,25 — 15,50 6, e. Halbgesiebte 11,50 bis 12,0 6, f. Nußkohle gew. Korn L und II 12.50 - 13,26 . do. do. II 11,50 - 12, 25 S, do. do. IV 10,25 - 11.00 M6, g. Nuß-
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