1906 / 33 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Kap. aug d. Meteorologie. Metesrologische Technik. Uebungen lm meteorol. Observatorium. Wieghardi: Räumliche Fachwerks.·— Außerdem: Kol sen: deutsch (für Ausländer Marwedel: Die erste Hilfeleistung bet plötzl. Unglücksfällen m. Uecbungen. Quadflieg: Hisaher im Bergbau u. Hüttenbetrieb. Handelshochschule. Bräuler: Grundzüge d. Eisenbahn— betriebes. Hagenbach: Experimentalphysik en. Kurs. N. N.: Mechan. Technologie J1' u. II. Fabrikanl. u. Arbeitsmaschinen. Kähler: wie oben bei Abt. f. allgem. Wissenschaften. N. N.: Baukonstruktion. Rau: Chem. Technologie II. Schm id: Kunst u. Kunsthandw. in ihrer Anwendung auf d. kaufmänn. Betrieb. .

Wieler; Warenkunde d. Tier. u. Pflanzenreichs. Stor n *

Gewerbehygiene. Kayser: Rechtsenzyklopädie nebst Grundzü d Zivil, Staats- u. Verwaltungsrechtt. Gewerberecht. Kolfen: Franjösisch II u. 17. . II. Russisch 11 u. IV. Deutsch (f. Ausländer). Koß:; Stenographie II. Lehmann: Witt⸗ schaftsgeschichte II. Wirtschaftegeographie II. Schatz: Kaufmänn. Betriebslehre. Uebungen z. kaufm. Betriebzlehre II u. IV. Ein- führung i. d. kaufm. Tätigkeit. Vogel: Spanisch II.— Ward: Englisch II u. IV. Wilden: Handelsrecht. Zwwilrechtepflege einschl. Konkursrecht. . Programme d. Techn. Hochschule werden nach Einsendung v. 60 3 i: Inlande, v. 80 . nach d. Auslande v. Sekretariat über- sandt, Programme d. Handelshochschule gegen 30 bezw. 40 3, beide Programme zusammen gegen 90 * bezw. 1,20 . Aachen, den 3. Februar 1926. Der Rektor. Borchers.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 7. Februar.

Seine Majestät der Kgiser und König hörten heute im hiesigen Königlichen 5. den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats Br. von Lucanus und darauf, W. T. B.“ zufolge, den des Präses der General⸗ ordenskommission, Generals der Kavallerie Prinzen zu Salm⸗ Horstmar. .

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen heute im hiesigen Königlichen Schlosse den neuernannten chilenischen Gesandten Augusto Matte in Audienz.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen und der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Großherzoglich mecklenburgische Oberzolldirektor Lorentz ist in Berlin an— gekommen.

Bayern.

Zu Ehren Seiner n n en, des Prinzen Carlos, Infanten von Spanien, fand gestern nachmittag bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten im Residenzschlosse zu München große Galatafel statt, bei der Ihre Königlichen Hoheiten der Prinzregent und der Infant Trinksprüche wechselten.

Die Kammer der Reichsräte genehmigte gestern den Militäretat und setzte dabei die von der Kammer der Ab⸗ eordneten abgelehnte Position für die Neuschaffung einer ö wieder ein.

m Laufe der Debatte über den Militäretat sprach, na em Bericht des W. T. B., der Referent Reichsrat 13. 9 ö wärmsten Worten über die Verdtenste der deutschen Truppen in Süs— westafrika. Der Reichsrat Freiberr von Wurtzburg schloß sich der ehrenden Anerkennung an und betonte, daß auch viele Bavern in der, Schutztruppe ständen Zwei QOsffiiiere aus Familien, die im Reichsrat vertreten seien, bätten in Südwestafrika den Helden tod ge. funden. Zu Ehren der südwestafrikanischen Truppen erdoben sich so⸗ dann die Mitglieder des Reichsrats von ibren Sitzen.

Baden.

Bei der Finanzdebatte in der Zweiten Kammer fübrte gestern der sozialdemokratische Abgéordnete und Zweite Vize— präsident Geck bezüglich der Präsidentschaftsfrage, wie „W. T. B.“ berichtet, aus:

Die Sozialdemokratie werde sich in taktvoller Weise mit den Bestimmungen der KGeschiftsordnung ab juftaden wissen, und auch er würde gar nichts Besonderes darin finden, wenn in Baden einmal Seine Königliche Hobeit der Großberzog sich mit einem Sotaldemokraten unterhalten würde. Er werde im Präste in seire Pflicht erfüllen und seine Arbeit tun.

Sam burg.

Die gestern abend in Hamburg abgehaltenen 16 sozial— demokratischen Protestoersamm lungen gegen die Steuervorlagen, die insgesamt von etwa 15 bis 16 tausend Personen besucht waren, sind W. T. B. zufolge ruhig verlaufen.

Desterreich⸗ Ungarn.

Wie die Neue Freie Presse meldet, haben die deu tsch⸗ bõhmischen Abgeordneten mit Ausnahme der Schönerianer gestern einen Beschluß gefaßt, der als Kernpunkt der Wahl— reform die Frage bejeichnet, ob das relative Verbältris Ter deutschen zu den slavischen Abgeordneten und zur Gesamtzahl der Parlamentsmitglieder zu Ungunsten der Deutschen der— schoben und das Resultat der Wahlreform eine slabische Majoritãt sein werde. Eine derart gestaltete Vorlage müßten die deutschen Reichsratsabgeordneten aus Böhmer als cinen geradezu feindseligen Akt der Regierung gegen das Deutsch⸗ tum erklären, der sie zur entschiedensten Gegenwehr zwingen würde. Dieser Beschluß, für den sich die deutschbõ Abgeordneten solidarisch erklärten, wurde dem Minifler⸗ prãͤsidenten zur Kenntnis gebracht.

Frankreich.

die Auf⸗

nab ren Paris umd der Prorir; fer

gesetzt werden sollen

Nach den 3 ten deg genannten Bureaus haben gestern in e , n anläßlich der Invsentarauf⸗ nahme Frößere ? . en ,, ., So kam es in Cherbourg in der Gelübdelirche zu lebhaften Zwischen⸗ fällen, in deren Verlauf sieben Personen verhaftet wurden. In Montpellier waren die Eingänge der Kathedrale fest verschlossen , trotz wiederholter Aufforderung nicht geöffnet, Geniesoldaten brauchten eine Stunde, um sie einzuschlagen, da sie von innen fest verbarrikadiert waren. Der Staatsgüterinspektor nahm dann trotz des Ein⸗ Earuchs des Bischo s, unter heftigen Kundgebungen der Metgge, das Inventar auf. Um 5 Uhr Abends hielt die erregie Stimmung in der Umgegend der Kathedrale und der Bürgermeisterei noch immer an, sodaß die Feuerwehr gerufen wurde, um in den benachbarten Straßen, wo Steigung und Schutthaufen die Kavallerie am Eingreifen verhinderten, die Manifestanten zu zerstreuen. Zwölf Personen wurden verhaftet. In St. Claud (Depariement Jura) wurde eine ö veranstaltet. Eine Menge von etwa 2000 Personen warf unter dem Gesang der Carmagnole die Fensterscheiben des Bischofspalastes und der Kathedrale ein, erbrach eine Seitenpforte der letzteren und warf das Kircheninventar auf die Siraße. Als man die mit Petroleum begossenen Gerätschaften anzünden wollte und dies von herbei—⸗ Cen. Gendarmen verhindert wurde, wurde eine Statue der

ungfrau aus dem katholischen Kasino fortgeschleppt und in den Fluß geworfen.

; Ruß land.

Die von der Regierung an die durch die Agrar— unruhen geschädigten Gutsbesitzer zu zahlende Ent— schädigung beträgt, wie der „Ruß“ meldet, nach amtlicher Feststellung 34 Millionen; davon entfallen auf die Ostsee⸗ provinzen 11 Millionen Rubel.

In Wainoden sind, einer Depesche des „W. T. B.“ aus Libau zufolge, zwölf Personen vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden; das Urteil wurde an zehn Ver⸗ urteilten vollstreckt, den beiden anderen war es gelungen zu entkommen.

Spanien.

Der Wortlaut der vier durch das Redaktionskomitee der w et, gebilligten Artikel der Vorlage, be— treffend die Zoll⸗ und Steuerreform, der heute in der Konferenz vorgelegt werden soll, ist, nach einer Depesche des „W. T. B.“ folgender:

14) Die Konferenz erachtet sür notwendig, daß die Ausfuhrtölle für die nachstehend aufgefübrten Waren auf folgende Ziffern berab. gesetzt werden: Kichezerbsen auf 2 Pesetas an Stelle von 2.50; Mais auf 2 Pesetas anstatt 2.50; Gerste 75 Centimes anstatt 1 Peseta; Getreide 1,75 i. anstatt 2.59. Diese Sätze gelten fur den

Scheffel, das beißt 53 Eg. em een Entschridung'n des Sultans und be⸗ sonders nach der Entscheidung vom 28. September 19965 wird be- sti amt, daß zwischen allen Häfen des Kaiserreichs der im Küsten— handel vorkommende Transvort von Getreide und anderen Körnerfrüchten, Gemüsen Giern, Früchten, Gefläg⸗J und im allgemeinen bon aren und Tieren aller Een, ob diese maroklanischen Ursprungs sind oder nicht, mit Aus- nahme von Pferden, Maultieren und Gseln, gestattet wird. Dieser Küstenhandel 1 ch Boote aller Nationalitäten ausgeübt werden können, obne daß von den genannten Artikeln Ausfubrab eben J- ert. richten sind, aber unter Berücksichtigung der über diese Art des Handels bꝛstehenden Spenalabga den und Reglemenls. I) Zollniederlagsgebübren werden in allen marokkanischen Hãfen, in denen genügende Niederlagen besteben, erhoben, gemäß den bereit erlassenen oder durch die marokkanische Regierung im Eindernebmen mit dem diplomatischen Korps in Tanger ju erlassenden Reglements. 4) Opium und Haschisch bilden auch ferner ein Monopol der maroktanischen Regicrung, mit der Maßgabe, das für lediglich vbar- mazeutische Zwecke bestimmtes Orium von dem Magbhzen auf Antrag der betreffenden diplomatischen Vertretung dem einführenden Apotheker eder Arzt, gegen Erlegung eines Wertjoll 8 von 100 , aaszebändigt wird. Die Höͤchstmenge des einzufũbrerden Opinns wird ben dem Maghzen gemeinschaftlich mit dem dixlomatischen Korpz festgefetzt. Die Zabl von Rindvieb, die jede Macht aus Marokko auszafahren das Recht bat, beträ ft jetzt 6000 Stück und wird wabrscheinlich auf 10 0090 erhöbt werden, doch ist die Fassang dieses Artikels noc richt endgültig festgestellt. Für den Artikel, der sich auf die Spenlkasse beniebt, der die als Juschläge zu den Zolladgaben fa erbebenden Decimes zufließen, ist dinsichtlich der Organisation und der Verwaltung dieses Fonds noch einge weitere Beratung dor bebalten worden. In der gestrigen Sitzung setzte De putierten⸗ kammer die Erörterung der katalanischen Frage fort. Unter dem Beifall des gesamten Haaser erklärte der Mirinter⸗

dir

präsident Moret, wie W. T. B. meldet, der Tammer werde über

die Verfügung, darch die die verfess angsmäßigen Grrantien in Katalorien aufgehoben warden, Bericht ersattet werden, Ses-tzentwu f, betreffend Abarteilung von Vergeben gegen das

land und die Armee, von der Tammer angenommen seꝛ

eam k K odald der

Dãnemark. Die Beisetzung des verewigten Tönigs

Anordnung des Königs Frederik am Sonntag, den I8. d. M. statt.

Der Schiedsgerichts vertrag zwischen Dãnemark

und Holland ist gestern, W. T. B.

lla zufolge, vom Reichs⸗ tag endgültig angenommen worden.

21 . 2 ö

Ministerprãsident Christensen außerhalb der Tagesordnung einen Gesetzentwurf ein. betreffend die Zivilliste für den König Frederik WII, die Apanage für den Kron⸗ prinzen Christian und das Nadelgeld und die Witwen⸗ rente füär die Kronprinzessin Alexgandrine.

Nach dem Bericht des B. T S warde vorgeschlagen, die Apanage den Kronprinzen auf 120 05 stroren jäbrlicͤhh and daz Nadelageld far die Kronprinjefsin auf 11200 Kroner jihrlich feürnleen; im Falle des Todes de? Kronprinzen erkält die Weit ve außer einer staadcsgemarß es WDobnang eine jäbrlich Witwenrente don 60 90090 Treuen ne Zivillitte des Tänigs sol under ändert auf eire Milica Freren festaefert Leiten. Anf die Zieislite Jo das Sci Gerijtias 1E übertragen werden soR ie das Schloß Chacleiterland.

fũr

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Reichstage und des Hauses der Ab geordneten befmnden fich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen G37) stand zur ersten Beratung der Fralticn am 2. Dezember v. J durch welchen dem Artiel 3 der Reichs

.

pingen des

Sitzung des Reichstags von der sozialdemokratischen cingebrachle Gesetzent wurf * Verfassung des Dentschen folgender Zusatz gegeben werden soll:

2 Vater

findet auf

In der gestrigen Sitzung des Folkethings brachte der

direkten und gehe

Grund det allgemeinen gleichen, Das Recht, zu wählen und e,

gewählte Vertretung bestehen.

Unterschied des Geschlechts in dem Bundesstaate, in de ö 3. on n n. ie, , , i. jedem ndesge und zur Feststellung des Staats erforderlich. ; ha alttai

a * verlangt, daß im Deutschen?

den einzel selben Sinne wi⸗ . ü hrt sie. tage nicht kem. ölk, der spaͤter swrach der fen, stritt aber nich die dringende ung in Meclenbung egen 88 Stimmen zur Ver handlung

zur Beratung. Der Abg. Pachnicke seinen A

8 28 2

zesetzgebung des Reiches bat ie

die Verwaltungsgrund satze gegriffen. Das Bergrecht ist den Ginzel ttaaten borbebhal ten geblieben; die Folge daven ift, daß rium wie das Zentrum ausdrücklich mn gestanden bat. das vreaßiscke Serggesetz ickal unbefriedigend au. gefallen ist und den berechtigten Anforderungen der Bergarbeiter richt gerügt. Ebenso ift die Wobnungefcage ein Teil der einzelstaatlichen Kempetenz geblieben; cin Zer trumemann wie der Abg. Dr. Jäger, ber die Unleidlichkeit diefes Zustandes eingeseben kat urd erkennt, daß don dem Dreillassn parlament die Abhilfe erwarten in, ist des Vereins

12 als

.

Fr r. X2nᷓ

Tura, T

besteuer

Das Haus der Abgeordneten beschloß in der heutigen (19) Sitzung, wel der Minister des Innern Dr. von Sethmann⸗Holl weg beiwohnte, zunãchst einem A trag der Geschäjtsordnungslommission gemäß ohne Debane, zu erklären, daß der Abg. Bosse (kons ), Landrat in Minden, durch die vorlaufige ragung der Stelle eines Direkiers der Töniglichen Museen in Berlin Sitz und Stimme im Haufe der Abgeordneten nicht verloren hat. *

Gleichfalls auf Antrag der Geschãfts ordnungskommi sion beschloß das Haus, die Ermächtigung zur strafrechtlichen Ver sfolgung des verantwortlichen Schriftleiters Mar von Lojeweali in Erfurt wegen Beleidigung des Abgeordnetenhauses durch den in der Tribüne enthalienen Artikel Das preußische Schern⸗ parlament / nicht zu erteilen. .

Darauf wurde die Beratung des Etats des Mi niste⸗ riums des Innern bei dem Fapitel „Polizeiverwaltung ia den Erovinzen fortgesetzt ;

Abg. Baensch⸗ Schmidt lein (reilons. . kessen Ausfübrungen wegen der green in Hause nicht verständlich fun

In jedem Bundetstaat und in Elsaß, Lothringen h enn gh f

zu werden, haben alle über 20 Jahre alten Reichs angehörigen ohn 1 1

Cent Wunsch iu *r i nach Analogie des Titels s , io auch der Titel Polijelreferendar eingefũhrt werde. Aeg ODeser (Hop. d Fr. 24 bebauytet eine Unzulän glich ˖ keit der öffentlichen Sicherheit in Frankfurt a. M. infolge Mangels an Poltzeibeamten Es sei mar schon eing Erhöbung der Jall der Beamten eingetreten, aber der etatemäßige Bestand sei noch Diät erreicht worden, es fehlten, daran immer noch 20 (. Gz sei allerdingsZs eine xvrivate Wach · und. Schlie gesellschaft argantsiert werden, die sich ausgezeichnet bemähhre; aber schũeßz· ii babe doch der Staat für die Sticker beite nftände mu. argen. Die Follzeibeamten seien mit Bureaugeschäften so sehr beschäftigt. fes fir den eigentlichen Sicherheits dienst nur ein geringer Bruchteil e, Beamten übrig bleibe. Schon vor 2 Jabren seien diese Miß stände bier im Hause beklagt, aber noch nicht beseitigt worden. Ferner iäßten die Kriminalbeamten besffer gefellt werden. Es sei sebr wichtig, daß diese Beamten in die Kaschemmen girgen, um dort irre Beobachtungen ju machen. (Vijepräsident Dr. Krause bittet, ri YPrwatunterbaltung einzuschränken, damit der Redner verstãndlich erte) Dem Kriminalschutzmann mͤsse die Mönlickkeit gegeben werten, solche Ausgaben, die er in Interesse des Dienstes mache, wieder ju ertzeben. Man erweise diesen Beamten doch den clechtesten Dienst, wenn man sie, die meist Familie bätten, diese zuzgaben aus ihrer Tasche deden lasse. Des Einkommen der Schutz = narnschaft mässe entsprechend erbbbt werden. (Die Unrube im Harse wird trotz der Mahnung des Präsidenten wieder so groß, de der Redner kaurt verftaändlich wird) Er verlangt schließ ˖ ic die Gleichstellung der Pol ieikommiffare in den Provinien nit denen in Berlin, weil nicht bebauptet werden könne, daß an einen olizeileutnant in Rirdorf größere Anforderungen geftellt würden als 1 Cöln oder Frankfurt. (Schluß des Blattes.)

Kunst und Wissenschaft.

Zur Feier des 350jäbrigen Bestebens der Universität Fena ergebt folgender Aufruf an alle, die in Jena studiert haben: EGne Feier seltener Art ftebt der Universitãt Jera bevor. Im August 1808 vollenden sich 350 Jabre ihres Bestebens. Gleichzeitig soll das rene Heim cingeweibt werden, daz die Erhalterstaaten für ibre Hoch ˖ schale errichten lassen. Wobl jedem, der auf eine in Jena verbrachte Studienzeit gern zurückölickt, wird es ein Herjensbedürfnis sein, bei dieser fenlichen Gelegenheit der alten Alma mater seine Anbänglichk-it und Dankbarkeit zu beweisen. Um ein gemeinsames Handeln nach dieser Richtung heibeijuführen, ist, auf Anregung eines alten treuen Jenensers von der Waterkant, eine Anzahl von Männern, die Jenenser Studenten gewesen sind, zufammengetreten. Sle haben sich geeinigt ju dem Beschluß für ein Ehrengeschenk zu sorgen, das bei der Jubel seier nameng der früheren Studierenden Jenas der Universnät dar gebracht werden soll. Gedacht ist die Gabe als ein Schmuck für die neue Aula. Man will, womöglich von bewährter Meisterhand, einige Bilder etwa vier schaffen lassen, die, ibrem Gegenstand nach, en für Jenas Hochschule im Laufe der Jahrhunderte beionders be- deutsam gewordene Ereigniffe und Oertlichleiten anknüpfen. An alle, die in Jena studiert haber, ergeht die berjliche Bitte, ju den Kosten dieses Ebrengeschenks beizufteuern. Je reger und opferwilliger die Beteilizung sich gestalten wird, um so mehr wird die Gabe ju. gleich zu eines würdigen Denkmal für die treue Anbänglichkeit werden, die die alten Kommilitonen nach dem berühmten Vorbild von Fritz Reuters ollem Herrn Paster ihrem Jena bewahren. Beiträge oder Zeichnungen von solchen (für mehrere einjelne Jahre) werden recht kald erbeten an die Adresse: ‚Universitãtsamtzaktuar Herjer⸗Jena, Jenergasse 9.

Der Mũachener Bildbauer, Pꝛofessor Wilbelm von Rümann ist, wie W T. B. meldet, in Ajaccio auf Forsika, wo er zur Bie der herftellung seiner Gesundheit weilte, gestorben. Er war am II Norember 1850 zu Hannover geboren und ein Schüler von Wag mãller, dessen unvollendet hinterlassene Liebig · Statue für Mũnchen (1883) er fertigfstellte Rũmann war ferner der Schöpfer des baverischen Landes. denlmals auf dem Schlachtfelde don Wörth (1889), des Rũckert⸗ Denkmals in Schweinfurt. des Luitpold Brunnens mit der Reiterstutue des Prini- Regenten in Landan i. Pf, der Reiterstandbilder Kaiser Wilhelms 1 ät Stuttgart (1895) und Chemnitz (1899), der marmornen Hermen. bästen Biemarcks und Moltkes für das Reichstage gebäude (1802), der Reiterstatue des Prinz ⸗Regenten Luitvold in Narnberg u. a. Die biesige Nationalgalerie besitzt die von ihm modellierte Figur eines

** fizenden Me

Land⸗ und Forstwirtschaft.

WXL. Plenarversammlung des Dent schen Landwirtschaftsra te.

Gestern vormittag trat der Deutsche Landwirtschaftsrat in Berlin n seiner 34. Plengrversammlung jusammen Nach Eröffnung der trsten Sitzung durch dessen Dräsidenten Grafen von Schwerin. Löwißz mit einem Hoch auf Seine Maj:stät den Kalser, die Bundes sürsten und Freien Städte, in dag die Anwesenden begeistert einstimmten, erftattete der Generalsektetär, Prosefior Dr. Dade Bericht uber die Aas führung der in der 35. Plenarversammlung 19795 gifaßten Beschlüsse und über die Beschlüsse des Ständigen Ausschusses und des Vorstandes seit der letzten Plenarversammlung. Darach ist die Tänig'eit des Land wirtschafterats durch Uebeinabme der Preis ber icht a ste lle der vreußischen Land æiitschafte kammern und ihre Er⸗ Deiterung über ganz Deutschland sebr auegedehnt worden. Diese Stelle bejweckt, die eim zelnen Landwirte, Genossenschaften Prooiantãmfer und serstig⸗ Irterefsenten über die Miarttiiage für Tenreide und Vieh schnell und sicher aufnutlären. Die Notierungen und Berichte werden regelmäßig in den volitischen, landwirtschaftlichen Ind anderen Blättern abzedruckt Von allgemelnem Interesse ist sernet der im vorigen Jahre gegündete Ausschuß für Handels gebräuche, eine ie Vereinigung großer landwirtschaftlichet Vereine m Zwecke der Festsetzung gemein chan sicher Lit ferungsbedin gungen für Dandelsdũnger, Handel sfuitermittel, Saaten usw. merkenewert ist weiter der Versuch, einen Minimallarif für Untersuchur gen bei den land wir tschaflicken¶ Verfuchs flationen ein snfũbren. Das Reichsamt

JInrern kat dem Zandwirtschaftgrat 10 00) M ur Durchführung don Verfsuchen der Fütterung von Schweinen einer besonters vichtigen Aufgabe, die mit der Fleischoersorgung der Bevölkerung in engtm Zusammenhang steht jur Verfügung gestellt.

Es folgte dann ein Referat des Freiherrn von Cetto. Reichert

ausen aber gesetzliche Maßnahmen gegen den Grund:

ä macher. Nach längerer Diekussion wurde folgender Beschluß saßt:

Eine Atänderurg der bestehenden Neichtgesetze scheint jur Zeit lar Selãnp fung des Grundstudzwucherg nicht angezeigt. Dagegen eisckeint es Tringend geboten, durch die Landesgesetzgebung den auf die sem Gebiete berrschen den Miß ständen entge ge surreren.

f Im übrizen kommen für die Bela mpfung des Grandstüdswuchers Agende G-sichtzrunkt. und Maßnahmen in Betracht

. Der Grundstäckewucher ist im Hinblick af die durch denselben tft: bende Schädigung des Vermögeng rer ländlicken Bevolterurg rie ie Häafig vortenmmnen e, gemelnschärliche MNöcbiliflzurg und e i ne. des lee n , ng Gruadbesitzes mit allen mög⸗

Maßnebmen der Geseßgebung und Verwaltung ju bekämpfen und hintan zuhalten. 6 II. Bei Beurteilung der Frage, in wie weit Guteertrümmerungen z als Giundstẽ chargkleristeren, ist ju beachten, a. welche hrsechen und Anläsfse für die Gutg ne, , vorgelegen haben; daß unter ssen Verkältniffen Gutgfertrümmerungen nicht zu amgehen sind und dem Beh ärsnig einer jeitgemaßen Grundbesih⸗

ung entsprechen können.

III. Die Gesicht gunkte find maßgebend für die Art und Deise der Belämpfung des Grundstackz wuchert, wobei immerhin eine zu weit gehende Gebundenheit des und Beeintrãch tigung des landwirtschaftlichen Srundkredits zu verhaten wäre.

LI. Die im Bätgerlichen Gej und der Reichs gewerbeordnung ↄrschrif des wucherischen Gäterhandels erscheinen bei richtiger jweckentsyrechend und genũgend.

T. Der Landes gesetztebung muß es überlafsen bleiben, die in der Reichs gesetzgebung enthaltenen bezuglichen Vorschriften den Landes ver baltnifsen entsprechend aug zugeflalten.

VL. Dabei kann in Betiacht kommen:

A in direkter Hiasicht: 1 Beschränkung der Biederverãnße⸗ ung ter durch starf cder Tausch erworbenen Grundstücke (württem- bergisches Aus jübrungsgeseß jum B. G-B), 2) Einführung einer allgemeinen beberdlichen Genehmigung für Gatnjertrümmerungen unter Berücsichtigung der dieselben begleitenden Umütände, 3) polüei⸗ liche Beaufsichtigung der Geschäfts gebaruag der Gãter kändler, 4 Vor⸗ schriften, betreffend Wiederaufforftung abgetriebener Waldungen,

B. in indirekter Rinsicht: 5) Einrichtungen bebafs planmãziger Schuldentlastung und Schulderleichterung des ländlichen Stund besizes, 6) Einfübrung eines auf dem Prinzip des Anerker rechts beruhenden Intestaterbrechts; 7) innere gFolonisation auf dem Wege der Rentenguts bildung; Errichtung Bffentlicher Behörden bebufs Regelung des Säter handels (Generaltommissionen, Sand gũterãmter), s) öffen liche Anstalten fũr Verkoppelungssyftem bezw. Flurbereinigung, 3) gesegliche Vorschriften über ein unteilbares Parjellenminimum, 10) Anregung und Begünstigung der Darlehnskassenvereine zur Inter dention bei drohenden Fällen der Gutszertrũümmerung, sowobl durch direkte Zuwendung öffentlicher Mitt -l, als indirekt durch Ermäßigung der Besißverãnderungzgebũbren.

Nach einer Pause referierte der Oberlandesgerichta rat Schneider⸗˖ Stettin über den Entwurf eines Gesetzes über den Ver sicherun gsvertrag. An der sich bieran knüpfenden Diskussion beteiligte sich auch als Vertreter des Reichsjustijamts der Geheime Regierungsrat Dr. Struckmann. Es wurde nachstehender Antrag des Referenten angenommen:

Der Deutsche Landwirlschaftsrat beschließt, dem Reichstage für ie bevorste bende Beratung des Versicherungsgesetzentwurfs die Be ücksichtigung der früberen Beschlüsse des Landwirtschaftsrats in seiner Haurptversammlung 1804 zu empfeblen, und zwar insbesondere die Nummern 5. 10, 11, 14, 20 (betr. die Schiedsgerichtsurteile), 21 (zu S 125 der Reickstags vorlage), wäbrend die Nummern 7, 20 sju 5 164 des Reicksjustizamts), 21 (soweit sie einen Zusatz jum jetzigen 125 betraf), 25, 25 und 28 als durch die jetzige Vorlage befriedigend er⸗ ledigt ju erachten sind.

Der Deutsche Landwirtschaftsrat billigt jugleich die Absicht der

Reich tags vorlage, die öffentlich · rechtlichen Versicherungsanstalten unter ,,,, r. ibrer woblberechtigten Sonderstellung in das Gesetz ein zubej eben. Der Deutsche Landwirtschaftgrat nimmt ferner von der Be— sprechung der jetzigen GSesetzez vorlage in den Mitteilungen der Feuer- ersicherungsanstalten Deutschlands! Nr. 28 aus Dezember 1905 Lenntnis und empieblt insbesondere die ju 6, 15, 20 66, 9g, 123, 3893 Absatz 3 des Entwurfs erhebenen Bedenken zur Berücksichtigung der weiteren Beratung des Gesetzes.“

1

bei

Den letzten Gegenstand der Beratungen in der ersten Sitzung

bildete der Entwurf eines Erbschaftssteuergesetzes, über den

der Kammerherr Freiberr von Pfetten⸗Kamepau referierte. Nach

längerer Digkussion wurde der Antrag des Referenten angenommen: Der Deutsche Landwirtschaftsrat beschließt: Es ist der Gesetzes⸗

orlage der verbündeten Regierungen über eine Reichserbschaftssteuer

die Zustimmung ju versagen und der Reichstag um die Ablehnung

derselben zu ersuchen.“

znr Anwendung als

Der Deutsche Verein für ländliche Wohlfabrts- und Heimatpflege bält am 12 und 13. Februar d. J., Nachmittags 5 Uhr, im Festsaal des Künftlerhauses, Berlin W., Bellevuestraße 3, seine zehnte Hauptversamm lung ab. Auf der Tagesordnung steben u. a folgende Vorträge:

Am 12. d. M.: Das moderne Samariter⸗ und Rettungswesen für das Land. Berichterstatter: Generaloberarjt Dr. Düm s. Vor⸗ sitzender des Deatschen Samariterbundes, Leipzig. Landflucht und Gaftbauzreform. Berichterstatter: Pfarrer Reetz · Siedkow. Die märkische Dorfkirche. Berichterstatter: Landbauinspektor Büttner, Provinzialkonservator der Provinz Brandenburg, Steglitz. ;

Am 13. Februar: Ländliche Volksfeste. Berichterstatter: Pfarrer Nuzinger Gutach in Baden. Fürsorge für die erwachsene Land⸗ jugend. Berichterstatter: Pfarrer César-Wiesenthal i. d. Rhön. Die Vorführung von Lichtbildern. Berichterstatter: Dozent Franz Fürst en berg⸗Berlin. ö

Zu den Vorträgen werden auch Gäste zugelassen.

Die Fleischversorgung von Wien.

In Nr. 49 ihrer Mitteilungen“ veröffentlicht die Deutsche Land⸗ wirischaftsgesellichaft in der vor kurjem neubegründeten Rubrik, Land wirtschaftliche Erfahrungen des Auslandes“ einen Aufsatz über die Wiener Sroßschlächterei. Aktiengesellschast, der bei dem aktuellen Chbarekter der Fleisckversorungsfrage von besonderem Interesse ist und daher in seinem wesentlichen Inkalte hier wiedergegeben werden mag.

Tie Schlachtviehversorgung der Stadt Wien geschieht haupt⸗ säcklich von Ungarn aus; die österreichischen Länder vermochten aus derschi denen Gründen bisher nicht zu einer stärkeren Beschickung des Diener Marktes zu gelangen. Es hatten sich nun unter der Herr schaft der ungarischen Großhändler und Vlehkommissionäre seit langem recht mißliche Verhältnisse in der Fleischversorgung Wiens berausgedildet, und als diese durch die im Jahre 1903 eingetretene Teischteuerung eine besondere Zuspitzung erhielten, beschloß der Viener Gemeinderat am 24. Juni 1904 auf Grund eineg vom Magistrat. erstatteten Berichts, eine, städtische Großschlächterei und eine städtische Uebernabmestelle für Vieh und Fleisch zu gründen. Bei den Arbeiten zur Durchführung dieser Beschlüsse stellten sich aber verschier⸗ne Schwierigkeiten und Bedenken ein, und als nun in diesem Zeitvunkt eine , n,, der Stadt Wien die Gründung ener Aktiengroßschlächterei vorschlug, ging diese auf den Plan ein. Damit wurde aus der geplanten städtischen Großschlächterei eine Aftienaroßschlächterei mit privatem Charakter; die Errichtung einer stärriichn' Ücbernahmestelle für Vich und Fleisch blieb jeboch be— schlossene Sache.

Den Satzungen der Großschlächterei ist folgendes zu entnehmen: Die Aktiengesellschaft Erste Wiener i , n,, , wird mit dem Sine in Wien gegründet. Zweck ist der Großbetrieb der Fleischversorgung im allgemelnen und für Wien und e, ü. im esonderen. Zur e,. dieseg Zweckes ist die . scha berechtigt, Großschlächtereien in Wsen und an anderen Platzen des Inlandes zu eirichten, lebendeg Vieh anzukaufen und lebend oder geschlachtet im ten Handel mit den eigene oder fremde Rechnung ju betreiben. Daß der Gesellschaft beträgt 5 Mill. Kronen, die sich folgendermaßen ver⸗ teilen: Grjherzog Josepyh 3 Mill,, Gemeinde Wien 1 Mill, Aktten⸗ esellschaft für chemssche Industiie ho0 09099 und K. K. priv. österr. änderbank 500 009 Kr. Per (Gemeinde Wien 6 ohne Rücksicht auf ihren i ingbesonder« folgende Rechte ju: Sie kann na Ablauf von 15 Jahren bie Betrlebgeinstellung der (Hroßschlächtere verlangen, hat bann aber eine Enitschäbiqung für die bem Heim⸗ fall unterliegenden Haulichkelten zu jahlen; nach 25 Jahren sst sie 3 die Ketrtebtzesnstellung und r . der Naullch⸗

7 oder im klelnen ju verkaufen, * ener seugnissen der Ecctung für apltal

leiten ohne sede Gatschäpsgung fu fordern. erner hat sle dag Neecht, J der Vorstandsmitglieber der (-Hesellschaft zu ernennen, und genießt eine Vorjugsbetelligung unbeschabet der shr alt litllenar justehenden Ansprüche von 26 oo des Ueberschusseg vom Rein⸗

.

x . räame usm. gegen Entrichtung bestimmter „in dem Reichsstraigesetbach Vorschriften zur Bekãmpfung

Rinder ju schlachten.

gewinn, der sich ber eine 5prozentige Dividende hinaug ergibt. Da⸗ gegen ist die Gemeinde Wien verpflichtet, der Gesellschaft in den Schlachthäasern der Gemeinde die de, Schlacht. und Kühl⸗ ebühren zu überlassen. Des weiteren verpflichtet sie sich, wenigstens 75 0½9 des Fleischbedarfs der Wiener Gemeindeanstalten bei der Großschlächterei zu deen. Die Aktiengesellschaft ift verpflichtet, im erften Jahre ihres Be⸗ stebeng mindestens 10 0, im zweiten 15 000, im dritten 25 O00, im dierten 35 009 und vom fünften Jahre an alljährlich 50 000 Stück Gegenwärtig schlachtet die Großschlächterei in der Weche etwa 3600 Stück. Die Deckung des Viehbedarfs soll unter Aussckaltung des Zwischenbandels möglichst direkt bei Mästern, ländlichen Viehderwertungs enofsenschaften usw. erfolgen, um so nach Möglichkeit die in sndisch⸗ Viebzucht zu fördern. Die Gesellschaft ist verpflichtet, nach Aufforderung der Gemeinde Wien in den einjelnen Bezirken Stände für den Kleinverkauf von Fleisch ju errichten, und bat in diesen das Fleisch zum Selbstkosten⸗ preise mit einem Regiezuschlag von höchstens 5o/ o ju verkaufen; auf alle Fälle aber muß der Verkaufspreis in diesen Ständen niedriger sein als in den Ständen und Bänken der Fleischer in dem jeweils vorangegangenen Monat. Die Gemeinde Wien hat bereits Anfang August eine Aufforderung an die Großschlächterei er⸗ gehen lassen, in 3 gar Stände für den Kleinverkauf von Fleisch ju errichten, und diese Maßnahme hat sich bestens bewährt, wie aus einem Anfang September erstatteten Magistratsbericht er⸗ bellt. Danach ist in den 3 Verkaufeständen das Rindfleisch durch=

schnittlich lo = 20 h, Kalb. und Schweinefleisch 20 h, Lungen und

Rostbraten sogar 80 h das Kilogramm billiger verkauft worden als in den Bänken der Fleischer. Vielfach erblickt man für die Zukunft in der Grrichtung von jablreichen Fleischverkaufsständen seiteng der Großschlächterei ein wirksames Mittel zur Verhütung willkürlicher Fleischyreissteigerungen.

Die städtische Uebernahmestelle für Vieh und Fleisch hat ihren 264 auf dem Zentralviebmarkt St. Marx in Wien; sie trat am L. Juni 1905 in Wirksamkeit. Sie strebt den direkten Verkehr mit den Viebprodurenten in der Weise an, daß diese im Wege der zu gründenden Viebberwertungsgenossenschaften mit dem Uebernahmeamt in Geschäfts verbindung treten. Auf diese Weise soll die Ware mit möglichst geringen Zwischenspesen auf den Markt gebracht werden; für den Verkauf ist an die NUebernahmestelle keine GSebübr zu entrichten, und nur diejenigen Kosten werden dem Vieh⸗ verkäufer berechnet, die dem Unternehmen tatsächlich erwachsen. Die Uebernabmestelle steht vorläufig mit Nieder! und Oberösterreich, Kärnten und Steiermark in Verbindung. Die Aktiengroßschlächterei tritt nach Maßgabe des Bedarfs als selbständige Käuferin des Viehs bei der Uebernahmestelle auf, was insbesondere bei flauer Markt⸗ tendenz für diese von Bedeutung ist.

Ernteaussichten Argentiniens für 1905506 und Maß— nahmen zum Transport derselben.

Die statistische Abteilung des landwirtschaftlichen Ministeriums bat zur Ermittelung des mutmaßlichen Ergebnisses der bevorstehenden Ernte Berechnungen angestellt, die den von den Verwaltungen der Eisen⸗ bahnen und Häfen zur Einbringung zu treffenden Maßnahmen zu Grunde gelegt werden sollen. Demnach wird erwartet eine Ernte in:

Weizen Leinsamen Mais Tonnen 2168 230 171114 3548 388 1389250 324220 2006440 1112774 76 809 515920 . 282 888 87 766 332 640 von dem 45 000

Central 3 900 58 9b8.

Nach einer von dem argentinischen Landwirtschaftsministerium bearbeiteten, die . und die voraussichtlichen Ernteergebnisse veranfchaulichenden Karte ist das ganze Erntegebiet in Afluenzzonen (zonas de afluencia) geteilt, und es sind den einzelnen Eisenbahnen und Häfen des Landes nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkecit für die Beförderung der Ernte bestimmte Gebiete zugewiesen. Die in dem Erntegebiet auf der Karte vermerkten Zahlen geben die Tonnen Ge— treide an, welche nach der Berechnung des Ministertums jeder Afluenz-⸗ zone zufallen. Nach der auf der Karte gegebenen Anweisung würde sich die Heimschaffung der Ernte auf die Häfen, wie folgt, verteilen:

Wetzen u. Lein Mais Tonnen auf die Hasengebiete von Entre Rios 370 000 332 000 Santa Fon. 113200090 514000 ,,, 1989000 2782 000 . ö Buenos Aires . 931 000 2318009 Bahia Blanca 1233 000 542 000 Eisenbahnen folgendermaßen: Weizen u. Lein Mais Tonnen 1296 500 1292000 668 800 S98 000 97 200 45 000 h03 700 698 000 S0s 100 1007000 989 900 1515000 76 900 22 000 23 400 19109 . Santafebahn 513 400 205 000 . S5 800 S4 O00. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Buenos Aires.)

von der Provinz Buenos Aires Santa F6 .. . ,

Entre Rios. . Territorium Pampa

und auf die einzelnen

auf die Südbahn. ...

J , Bahia Blanca⸗ und Nordwestbahn . d

uenos Aires und Rosartiobahn

Argentinische Zentralbahn. Cordoba und Rosariobahn Zenttalnorddahn ....

Verkehrsanstalten.

Ueber Versuche der franzssischen Postverwaltung mit der Verwendung von Automobilen berichtet der Obeipost⸗ praktikant Ledàt im „Archiv für Post und Telegraphie“.

Danach haben diese Versuche sich auf verschledene Geblete des ostbeförderungsweseng erstreckt, nämlich auf die Beförderung ge— chlossener Br 467 ten in Paris, auf die Postenbesörderung über and und auf die Beförderung von Landbriefträgern in ihre Be—

stellbeylrke. ; w in der französischen Hauptstad

litte Oktober 1904 15 , , n mit elektrischem Betrieb und einer mittleren der Stunde zur Beförderung

Geschwindigkeit von 18 Rm in : un von Briefposten zwischen den Stadtpostanstalten in Vienst gestellt worden. 12 dleser Fahrseuge stehen im täglichen Be triebe, 3 werden in sederzeit fa bibel ten Zustand auf dem Posthofe des Hotel dos Fostos, des Hauptpostamta, in Neserve ge . Vie Wagen haben eine Spusweitg von 1,4 mj ihr Gewicht beträgt leer 1300 kg, ihre Tragfähigkelt 6d kiz., Sie ind in Parts erbaut und samt Zubehör Gigentum der 3ocict dos Messakeries des Pato de k'rande, der die Wahrnehmung des gesamlen Post— fuhrweseng in Parig enn ist. Vie Unternebmerln stellt auch die Wagenführer und sorgt für die Unterhaltung, Reiniqunn und Erleuchtung der Wagen, die Unterhaltung und Grneuerung der Aktu⸗ mulatoren sowle für die elektrische Aria. Für sämtliche Leistungen erhält sie elne Entschdigung von 6h Gentimen für das Kilometer, unter y elneg Mindeslsaheg von täglich 10 kin für leden im Be— trlebe besindlichen Wagen.

Die Autoinoblle find an Stelle zwelrdderlger Kat lole in Vetrieb senommen. Im Nerhältnss stellt sich die mechanische Jugkeaft um 5 Gentimen für dag Kilometer teurer als dle tlerlsche; dech ist in Metracht ju ziehen, daß lu, diesen 185. Centlimen die An- bali und Unterhaltunqekosten des Selbstsabrers nebst der

Umoörtssatlon deg çugelesten Wäpttals mltenthalten sind. Samt Gtol dea osten unter-

liche Krast va find im Hose des hu, e lila kitonln beslnden sich in clnem aul vier kleinen hl dern lausenden Kasten unter dem Fübrersit und besteden aug