QAualstat
gering
mittel gut Verlaufte
Geijablter Preig für 1 Doppeljentner
Menge
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niedrlgster höͤchster nledrlgster höchster niledrigster Dopyelentner
Außer dem
Spalte 5 derkauft Preis
Dor pe zent
Giuden
Vagen i. W. 4 d . wd Schwerin i. Mecklb. . Saar gemũndd
13,50 15,00 k 1480
Braugerste — Freibarg i. d 5, , w 1450 1 13,20 1 15,50
. J — d 14,00 13,60
1420
1460 15,00 13,90 14,20
. 12,90 J 16, 10 , . 1400 1 16,00 Gr den ö — 1 15,50 Nen. — I — I 17,30 ü 16,30 111 — I — k 15 00 ö , i —
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2 2 2 2 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 949
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelentner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittgrreis wird aut den un Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise bat die Bedeutung, daß der betreffende
ö 15,00 1450 15.20 14,40 14,60 12,00 ! d 19400 14,80 15 00 15,20 15,40 14,40 99 1540 14,50 4, 80 15.20 13. 40 80 1440 15,20 — 15.490 14,40 15 00 17, 090 r 1850 1440 16590 16,00 0 1700 165, 00 ; / 15.50 — 17360 17,50 .. 16,60 1674 15 50 — 15,90 16.00 1600 — ĩ 16,40 17.00 500
; 2 gerundeten Zablen berechnet. Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechz Sralten, daß entrechender Bericht edit.
Groß handelspreise von Getreide an deutschen und fremden Börsenplätzen für die Woche vom 5. bis 10. Februar 18909
nebst entsprechen den Angaben für die Vorwoche. Zusaramengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
1000 kg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)
Woche Da⸗ 5. 106. gegen Februar Vor⸗
. Berlin. woche
Roggen, guter, gesunder, mindesteng 712 g das 1 . 164,50 166,335 ö 5 J ꝛ 755 g das 1. 179,67 179, 17 Hafer, ö . 9 450 g das 1. 160,58 161,00
Mann heim.
Roggen, Pfälzer, russischer, bulgarischer, mittel. 174,50 175,00 . . rus ee amerik., rumän., mittel 1196,63 196,63 mr
afer, badischer, württ er, mittel... 172,50 172,50 erste, badische, Pfälzer, m 175,25 175,25 Wien.
Roggen, Pester Boden 125,17 125,19 We. ö. = 162, 64 163,51 afer, ungarischer 1 137,94 137,96 erste, slovakische . 166 Mais, ungarischer w,
115, I6 114, So 1422 147,22 131,98 131,49 123,04 1253,48 1I7, 8s 119,10
Ronggen. II bis z 109 8s 11180 Weizen, Mla, 75 big 76 127. 05, 127. 88
Roggen, I bis Eg de an , a g ö 75 * 76 6 1 16 2 J 131.897 31.87
PVaris.
en ; . ö. lieferbare Ware dez lan enden Monatg 18s 83 Ide ss Antwerpen.
128.33 12835
138 07 13824 is ig . 3 ; 15037 151 8 Weinen * 160 3. Laa ss
16s Leer 1893 1s di 1337 1s 1
12269 12765 14073 142.551 14777 147,85 165.36 163.45 105.86 10351 12.431 11110
145 39 198325 141 09 13835
13561 13359 13627 136 21 anette average] 14250 14148 E iverpool.
. 153. 33 153.25 roter Winter- 148.63 14855 Mann sh 149.68 15007 148.356 149 95 151.92 152.78 16273 1863358
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2. Sizang aun 13. Feßrnar 1906, Nachmittags 1 Uhr.
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Berk amn Wulff z Telerrarhischem Bureau.) Tagesordrenge Y meaite Beratung des Entwurfs eines Ge⸗
eßes, betreffend da e neren des Reichs haus haltsetats ür das Rechnungsjahr 13908, Spezialetat: Reichs amt des Innern. ; . r
Ueber den Beginn der Derhandlungen ist in der gestrigen Nummer des Blaties berichtet wachen.
Abg. Ku lers ki (Yell. Mm weiß nicht, von welcher Seite das bekannte Wort von der gefüllten Komwottschässel e. ist; jedenfalls beweist es einen Zearzans ar einen Mangel an Mit
efübl für das soziale Elend der Fertten Massen. Am schlimmsten n es in der Heimindustrie au: De Behbaungen der Heimarbeiter 1 tatsächlich weiter nichts als Filialen der Fabriken der Unter= nehmer. Unseie , des zebnftũnnigen Maximalarbeitstages für weibliche Arbeiter önnen wir ar viederholen. In Ten preußischen Eisenbahnwerkstätten ist die Sach- ja eigentlich in diesem Sinne entschieden. Woher sollen denn schließlich die gesunden Mütter und die gesunden Kinder kommen, wenn die Arbeitezeit länger dauert? Die Zusammenlegung der einzelnen Vorschriften der Versicherungs, zweige wird ja eine Riesenarbeit werden. Dabei müßten auch die einzelnen
Vorschriften der Versiche rungegesetze klarer gesaßt werden. Sabst ge⸗ bildete Leute nden fich in diesen . nicht zurecht. Die Alters grenrem der Allergersicherung müßte von dem 70. auf das 60. Lebens ahr be abel ep wer en. FGinannielle Bedenken durfen dabei kein Hirtergit bilfen. Die Bestimmungen über freimill ige Versicherung der Uaternehmer, ich denke dabei namentlich an die Landwirtschaft, len auf die Gbefran ausgedeßat Kerken. Die Löhne sind tatsüchlic gar aicht in dem Maße gestic gen, wit man et immer behaupzet, en, man die Entwertung Ker Gelee in Betracht e en e Yatural mir 4 . lan e licher 257 ehr wenig Außen, begn sie ind tats⸗ genötigt. die Münch, Gier usw. z 2 Wenn von logservafiger Sein.. Abl Rogalla von Hiehrcttein bebanptet hat, as wenn eincm Aebener . Kuh kreplert, er Besher ibm kast Get zu einer neuen He, ne. glaube ich ga lch Gemen enschen micht Ge ist , schse, wenn er feige dar lat, aber bie Mebrzatl tate , w,. Die Schwelge sillt uf Len Cwätern ögnen häng al fe ma,
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nur die Zahl der Erkrankungen vermindern, sondern auch no manchen sogenannten äußeren Vorteil bieten würde. Aber die 6 ahrungen geben dem nicht recht. Berlin hat boog kontrolllerie ö die zu kasernieren, ist doch eine Unmöglichkeit.
nn der en e ee, elne Garantie dafür übernimmt, daß die betreffenden Mädchen gesund sind, so übernimmt er damit eine Verantwortung, die er nicht tragen kann. Mit der Wiedereinführung der Bordelle würden wir guch etwag begünstigen, was wir seit langem entschieden n , nämlich den Mädchenhandel; denn ohne beständige Lieferung von frischem 6 könnten die Bordelle nicht be⸗ stehen. Man sollte lieber aufflärend wirken und in den Lehrplan der obligatorischen Fortbildungsschulen einen hygienischen Kursutz 6 nehmen. Der Weg zur ä ant über den Alkohol; da müßte zunächst eine zuverlässige Statistlk über die Todesursachen aufge— nommen werden, wie sie die Schweiz veranstaltet hat. Die Be— kämpfung des Alkohols, wie sie durch den Eisenbahnminister in Preußen in die Wege geleitet ist, kann ich persönlich nur als eine sehr zweckmäßige Maßnahme anerkennen. .
Abg. Horn⸗Sachsen (Soz.) tritt ebenfalls denjenigen entgegen, die der Sozialdemokratie Terrorißzmus und Intoleranz vorwerfen, ist aber bei seinem schwachen Organ nicht durchweg verstäaͤndlich. Er wendet sich speziell gegen den Abg. Hagemann, der wohl zu denjenigen Richtern gehöre, die Sozialdemokraten, wenn es zu einer Anklage komme, zu Zuchthaus verurteilen. (Der Präsident Graf von Baldlestrem ruft den Redner wegen dieser unzulässigen Charakteri⸗ en g zur Ordnung) Die ganze Taktik der herrschenden, der esitzenden Klassen bestehe ja aus Terrorismus, man . den Arbeitern jeden Tag, ja jede Stunde ihre politischen Rechte zu schmälern oder sie dieser ganz zu berauben. 6 nicht der Abg. Bruhn, der antisemitische Vertreter der Mittel tandspolitik, ganz ungeniert ein neues Ausnahmegesetz gegen die Arbeiter verlangt? Die antisemitische Partei sinke ja immer mehr in sich zusammen und werde nur noch von den Konservativen aller Fär⸗ bungen von Stöcker bis Arendt mehr oder weniger verschämt unter stützt, Der Redner kommt dann auf sein Spezialthema, die Lage der Arbeiter in der Glasindustrie, ju sprechen. In einer vom Reichstage am 25. März 19065 angenommenen, vom Zentrum eingebrachten Resolution sei der sanitäͤre Maximalarbeitẽtag und das Verbot der Sonntagtarbeit in den Glashütten gefordert worden. Es seien Er hebungen verfügt und auch Bundesratsverordnungen entworfen worden, die in der Richtung der Resolution liegen; wenn aber der Abg. Erzberger der Reichsinstanz schon dafür seinen be⸗ sonderen Dank ausgesprochen habe, so müsse doch zunächst ab⸗ ewartet werden, was geschehen werde, um den Beschwerden der 8e n abzjubelfen. Man höre doch nur von der Absicht, die Sonntagsarbeit zu verbieten, aber nichts von dem sanitären Maximal. arbeitstag. Die Arbeiter seien in den Glashütten denselben Schädi⸗ gungen der Gesundheit auszesetzt, wie die Metallarbeiter. Der Redner gibt eine Anzabl statistische Daten über die Dauer der Arbeitszeit in den Glasbütten. Wenn man hier den Mund voll nehme über die für jedermann gegebenen Rechtsgarantien, so vergesse man, daß diese nur * die Unternehmer, aber nicht für das Volk vorbanden selen; wieder seien zahlreiche, vichweutsche Slasarbeiter als lästige Ausländer aug= gewiesen worden. Als sie sich nach dem Grunde erkundigten, babe es gebeißen Ihr seid doch Mitglieder des Glasarbeiterver bandes? Dag sind ja Sciialdemokraten und dadon haben wir in Deutschland genug, die brauchen wir nicht vom Auflande, da machen wir kurjen Prozeß Das sei ein direkter Eingriff in das Toalitionsrecht der Arbeiter. Wolle man dies Reckt nicht gelten lassen, so möge man es den Arbeitern doch rubig sagen. Beschwerden über die Ausweisungen seien obne Erfelg geblieben. Das brrtale Verfahren der Polizei erinnere an die schlimrasten Zeiten des Sosialistengescßes
Aba Trim born JZentr): Der Abg. Sachse hat am Donnerstag gesagt. auf der Braunkoblengrube Fortuna bei Cöln sei ein Streik aus- gebrochen. Diese Grube scheine der Familie Trimborn ju gehören, die fich um das Bebl ihrer Arbeiter wenig bekãmmere. Ich habe
mit der Sram keblengrube meinerseits gar nichts zu tun. Ciner
meiner Bräder — ich babe sehr viele Brüder — ist mit
elaer Rwifen Arzabl ven Karen daran beteiligt Da man an mich nicht Hherantaasg, so sprickt man von der Familie Trimborn. Für Sa selches Verfahren fehlt mir der parlamentarische Ausdruck Der
Abg. Sachse ist mir nicht so viel wert, daß ich mich seinetwegen acm Ordrungeruf aussetzen möchte. Es werden gegen mich Flugblättet außerbalb des Danes verbreitet in einer Weise, e die ganze verlogene, bäßliche Methode meiner Gegner zeigt. Ge wird mir dergeworfen, daß mein Brader Auen geerbt bat. Wer kann dafär, daß er Aktien erbt? Diese Aktien sind folche Ttaer Jackersabrik, und min heißt es: in der Fabrik der Famille Teimbora ird aut zbentet. Ste sellten sich einer solchen häßlichen Met kode schämen, ich meine außerhalb des Sauses.
Abg. Rerten ffr. Volk): Es ist schon neulich auf die inter⸗ nationale Bogelschußzbemeguag Fingewiesen worden. Leider hat sich gerade der ichtigfte Staat. Italien, der Konvention nicht an⸗ esckleffen. Seitdem bat sich auch das italienische Parlament für eig wirksaraeg Bogelschnutzgesez ausgesprochen. Man sollte auf die itallenis che NRegiernmng einen Druck ausũben. Die italtenische Wegierang könnte es nicht verantworten, in dieser Beziehung hinter Vakalttracrter Sundern zuricasteben. Nun vom Vogelschutz zum Kinder- cas, Obere Beseirigaang der Heimmbeit auch kein wirkfamer KRtadersckas. Die Seimamnkfte ung bat gezeigt, wie viel Ftinderschweiß nad Riadertrãgen au dem Kia der pielseug fleben, dag in die Hände QMücklicherer Kinder gelangt. Kinder von 6 bis 8 Jahren sitzen Stande für Strade aan der Arbeit Wenn man daran denkt, denmm begerst aan es, aß mein Kollege Agabd dag sächsische Erz⸗ gebage cin Sckwerngebirge genannt bat. Die Kinder werden gerade ju Darch diese Oeteaarbeit jam Stumpffinn erjogen. Um schnöden
tram wegen gibt wan Grwigkeitzrerte preis! Alle diese Arbeit wer mögt, cbaleik seit 1904 ein , . auf
?. stett. Nach diesem Gesetz därsen Rinder von de i 8 Ur Morgeng nicht beschäftigt werden, d warf eim Mittagtwanse von jwei Stunden gegeben werden; dee Artega neigt, daß die Kinder wöchentlich 60 Stunden arkeiten. Dat kann doch ar auf Kosten der Sonntaggruhe und der Schalhgect n lich sein. Solange der Unterschied jwischen eigenen mae fran den Ferner aa, dem Gesegz nicht entfernt wirt, fann es wicht beser werzea. Die Anefährungsbestimmungen des Bundes. Tae erhalten Artaahwen, die manches Bedenlliche aufweisen. ge Reg drrch die Dreffe die Mitteilmng von ner weiteren Bafa bern des Firderschetzas;. Grfreulicherweife haben Rese Mitteiltmgen icht beftätigt. Ez Lürfen weder eigene n remmde stärder mn Matorwerkftätten arbeiten, und dag sst jeden⸗ fallt cn Fartfcritt, der beffentlich aufrecht erhalten bieiben wird Sefen stekt ia tieser Beziehung in erfter Reihe hoffentlich te, Pre en, nacht, Dagegen beklage — 2 Arbeit atem. De ff e
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vxbritem mã̃ eil ente, aß eg mit ber Konfrok, urg an, bel, det,, , e, wen aug ie, e, lane micht werben Pie
rn n, , der 7 — * ' ere von 527 . 6 e. ar das e, ,, darf der Neichttag n ahmen.
. von Gerlach (ft, Raa) Die Abag. Rogalla von Biebersiein und von baben es veranlaßt, daß ich leider zum jwelten Male das Mort muß,. Der Abg den Oldenburg er- zahlte, da auf seinem alle Frau gestorben sei, die 500 Taler in ihrem Unterrod t b U mich. e ö. eine Fabrikarbeiterfrau wüßte, luträfe, ihr einen Gru zu , Ich halte die Fabrikarbeiterinnen für zu deraünftig, als daß ich glaube, sie wurden ihre Ersparnisse, statt ste anzulegen, in den Unterrock einnähen; außerdem ist diese Tatsache für mich kein er. schütternder Bemweig von der Höhe der Löhne in der Landwirtschaft. Der Abg. von Oldenburg bat sich auch gegen die Sckaffung gräerer Armen. derkänze auf Cem Lande ausge spregzen. Tata, m dec di. Zustände namentlich in den armen Gemeinden Riäglich der Armen= versorgung vielfach fast schauerlich. Der Abg. Rogalla von Bieber stein 1. sich sebr geärgert ju baben Über das Telegramm an den Reichskanzler aus Ostpreußen. In dem Taegramm bieß eg bekanntlich: Ostpreußen in Preußen voran. Es gab eine Zeit, wo man das sagen konnte; die Zeit Jarg - Litauens; jetzt aber ist Ostpreußen lediglich voran in der Befürwortung der höchsten Zölle auf Lebensmittel. Der Abg. don Bieberstein kann sich aus dem Stenogramm meiner Rede überzeugen, daß ich die Naturallöhne sehr wohl mit berücksichtigt habe. Der betreffende Schäfer hatte einen Jahreslobn von 163 , dazu einiges an Tantieme für verkaufte Schafe, dann ein Devutat; im ganzen berechne ich sein Einkommen auf böchstens 600 6, und Davon muß er n Bu en an die Scharwerker jablen. Was die sonstige Fürsorge betrifft, die der Abg. von Rogalla so rühmte, so. mag das hie und da so gehandbabt werden, wie er uns mitteilte, aber der Vertrag mit dem Schäfer läßt davon nichts erkennen, ist sogar außerordentlich rigeros. Im Trank. beitsfalle hat er zwar freien Arzt, muß aber die Medizin bezahlen; seinen Umzug muß er auf seine Kosten bewirken; in den ganzen 3 Jahren, auf die der Vertrag lautet, bat er keinen einzigen Tag frei. Er ann sofort enilafsen werden, wenn er sich Versehlungen zu schulden kommen läßt, die sich mit einer so verantwortungsreichen Stellung nicht vertragen. Irgend eine äquibalente Bessimmung über die Verpflichtung des Besitzers, guten Roggen ju liefern usw, fehlt in dem Vertrag. Die Löhne in Ostpreußen sollen kolossal gestiegen sein. Daß mag stellenweise zutreffen; jedenfalls gibt es in meinem Heimat kreise in Niederschlesien Löhne, die noch niedriger sind, so erhält ein Arbeiter dort täglich 55 3. Aber auch ein Lobn von 360. ist noch ein jammervoller und man kann nicht sagen, daß die Arbeiter bei solcher Lohnhöhe keine Veranlassung hätten, von ihrem Posten weg zugehen. Bekanntlich darf ein erwachsener Arbeiter nicht einmal das Recht in Anspruch nehmen, seinen Posten zu verlassen, wenn ihm Prügel, wenn ihm Peitschenhiebe angedroht werden. Die mittelalter. siche Gesindeordnung, diese grauenvolle Einrichtung, muß aufgehoben werden. Sie haben gut lachen, Herr Rogalla, Sie stehen nicht unter der Gesindeordnung. Der Vertreter der polnischen Fraktion hat sich erfreulicherweise für die Verleihung des Kaolitionsrechts an die Landarbeiter ausgesprochen; hoffentlich wird es der Abg. Gieeberts, ein starker Vorkämpfer des Koalitionsrechts der Arbeiter, auch nächstens für diese reklamieren.
Abg. von Massow (schwer verständlich!: Der Abg. von Gerlach hat neulich gesagt, ich hätte ihn persönlich verdächtigt und verletzt. Es ist mir gar nscht erklärlich, wie er solchen Vorwurf mir machen konnte. Wer mich kennt, kann nicht glauben, daß ich einen Kollegen verdächtige. Die Art und Weise, wie der Abg. von Gerlach kämpft, ist derbitternd und verletzend. Er fagte früher, in meinem Kreise würden Hungerlöhne gezahlt, und dieser Kreis werde von dem echt konser— vativen Agrarler von Massow vertreten. Die Verbindung der Agrarier mit Hungerlöhnen ist kennzeichnend für den Abg. von Gerlach. Der Ausdruck Agrarier wirkt auf gewisse Leute wie das rote Tuch auf den Stier. Die Worte des 3. von Gerlach waren eine Pro⸗ vokation. Das sagte ein junger Mann, der noch nicht geboren war, als ich schon den Feldzug mitgemacht hatte, und der damals noch mit dem . aus den Hosen herumllef. Im übrigen nehme ich keinen
on zurück von dem, was ich I habe. Der Abg. von Gerlach berief sich auf seine landwirtschaftlichen Kenntnisse, daß er die Zeit seiner Jugend auf dem Lande verbracht habe. Er bat auch einen Kontrakt vorgelesen, aber einiges ausgelassen und entstellt. Wenn er auf die geringen Lähne hingewiesen hat, so hat er nicht hinzugefügt, daß es sich dabei um die Lhne für Kinder handelt. Was nun den Kontrakt mit dem Schäfer anbetrifft, so steht darin, daß er einen Scharwerker zu stellen hat, nur wenn er keinen Scharwerker bringt, muß seine Frau mitarbeiten. Der Abg. von Gerlach irrt sehr oft. Er sprach von schriftlichen Kontrakten. Ich konstatiere im Einverständnis mit meinen sämtlichen Bekannten, daß kein Mensch bei uns mit den Leuten einen schriftlichen Kontrakt macht, sondern der Mann kommt ju einem, man sagt ihm, ich gebe dir das und das, und der Mann ist engagiert. In diesem Falle hatte sich Herr von Stutterheim an einen Agenten Fe— wandt, und so ist der schriftliche Kontrakt zustande gekommen. Ber Abg. von Gerlach hat das Einkommen des Schäfers auf 600 M be— rechnet, andere haben es bis auf 1700 M berechnet. Davon 420 0 allein für Getreide. Herr von Gerlach irrt, wenn er denkt. Es sst ein Unterschied zwischen denken und schwatzen. Ich will mich mit ibm nicht weiter auseinandersetzen. Er ist bloß einer von einer Partei. Die ‚Kögliner Zeitung sagte von ihm, er ist politisch nicht ernst zu nehmen, denn er hat seine volitische Gesinnung öfter gewechselt, wie das Chamäleon seine Farben. Er hat aufgebeßzt und aufgewiegelt ... (Präsident Graf von Ballestrem: Sie dürfen von einem Ab⸗ geordneten nicht sagen ..) Es stebt in der Zeitung... (Praͤsident Graf von Balãlest rem. Dann därfen Sie es erst recht nicht sagen, dag verstößt ee. die Ordnung des Reichstages) Ich will diesen Fall nicht welter verfolgen. Es ist ja bekannt, wie der Abg. von Gerlach von einer Partei sur anderen gegangen ist und dann feine früheren Genossen bekãmpft bat. Die Leipziger Volkszeitung“ nennt ihn einen politischen Leichenfledderert. (Präsident Graf von Ballestr em: Ich bitte Sie, damit aufzuhören, das gebt nicht, sonst muß ich Sie zur Ordnung rafen Der Abg. von Gerlach bat einmal seine Rede geschlossen: Die im Irrtum beharren, das sind die Narren. Damit 9 er keinen Widerspruch gefunden.
Abg. Schöpflin (Soi) weist auf die Gefährlichkeit der Arbeit in der Braunkehlenindafttie, besoaders in den Brikettfabriken bin, die noch gefährlicher sei, als die in der Steinkoblenindustrie, wie bie flatistischen Zahlen der 3rlichen Unfälle in diesen Industrien innerhalb des Königreichs Sachsen bewiesen. Diese Zablen sesen von Jahr zu Jahr gestsegen. Der Staatssekretär sollte diesem Gebiete einmal seine Aufmerksamleit wenden. Die pwgienischen Zustände seien überaus traurige und die FGewerbeaufsicht fungiere in einer Art, daß man lagen muß: „Nicht ge bauen und nicht gestochen . Der Redner wendet . dann gegen tie von dem Abg. Hagemann vorgelesene Levorelloliste von Bestraiungen sonialbdemekratischer Angestellter. Daß in einer so großen Partei du solche Jerfeblungen vorkommen, sei doch nur natürlich. Die Sciialkemokratie foönnte mit noch viel längeren Leyorellelisten der Sißbaben aufwarten, die den staatz⸗ erhaltenden Parteien angehbsrtn, namentlich mit sehr vielen geachteten . Dem Abg. Hazemann hate er so etwa eigentlich nicht zugetraut. ;
Abg. Förster (Sci) lewmt auf die Vorgänge bim Terlil= arbeiterstreik in Gera far ick, wir sie der Abg. Lehmann darg stesst hat. Diese Darstellung sei erer ganz einseitige und unrschtige ge⸗ wesen, und der Akg. gebrann kabe auferdem sogar seine chentuefsen Auf- tragar ber, die Fabritanten, je äbertrampfen verfsanden; er habe sich vormie gend in allgeme inte rruaßarten t, aber nicht das mindeste bewiesen. Er babe Klos versut, ja en, daß die Beschwerden der Mibeiterschaft angerrchtsrrtit waren, jindem er auf die Lohnhücher ber Fabrüanten Besag nahm, die er ingeseken babe Das besage doch gar nickt. Aus den offltilen Ginkommensseuer⸗ listen von Grrij fel ju korstztieten, daß talsächlich Ginkommen bis
ju 300 4 dort zu finden sind; und diese Leute mit dem Einkommen bis zu 400 M hatten noch dazu eine Kommunalsteuer von 1 bis 4 , die mit dem Einkommen von 400 bit 600 S P eine solche von J bis 7 zu entrichten! Gerade die Textilarbeiter würden am schlechtesten entlohnt und hätten dabei die längste Arbeits= kit. Sie bätten 10 9 Lohnerhöhung und einen zehnstündigen Arbeitstag verlangt. Wie müsse die Humanität derer beschaffen sein, die diese Forderung unbeschelden nennen? Unter sich hätten die Industriellen über die Unmöglichkeit, den Arbeitern noch weiter entgegenzukommen, ganz andere Anschauungen geäußert; einer derselben habe eine Lohnerhöhung für das Früh— abr direkt als notwendig erklärt, da der standard of Iifs der AUrbeiterschaft das fordere. Sie hätten aber nicht unterhandeln wollen. Die Löhne hätten sie allein bestimmen wollen, so habe ez auch in ihrer Venkschrift geheißen. Die Textilindustriellen hätten ihren Her= band und dieser sollte selbstverständlich das Recht haben, den Tars aufzustellen, aber von der irn mn des Arheiterverbandes hate man nichts wissen wollen. Auch hier sel wieder viel von Terrorismns der Arbeiter, von den sozialdemokratischen Hetzern zu hören enesen. Tatsächlich babe der Landrat über die friedliche Yalfung ber Artner, schaft ausdrücklich seine Anerkennung ausgesprochen. Da ses die Tenn. geändert worden; die Fabrikanten öffneten ihre Fabriken, um die Arten. willigen wieder aufzunehmen, aber nur sehr wenige hätten sich n em Sie mußten die Fabrik wieder schließen und entschlossen ck *. 1. Arbeitswilligen zu unterstützen, und zwar mit Beträgen, bie mictsftent so hoch waren wie die, welche die Textilarbeiter selbst ai m, Lohn gefordert hatten! Die Industtiellen 1 einen Tertotipanich schen darin, wenn die Arbeiter für ihren Verband Propaganks machen Die Unzufriedenheit der Arbeiter besestige man när, irren mar nn ihre Forderungen eingehe; wenn die sottalpelsisch⸗ w ehe, ne Regierung wirksam sein solle, müsse schon eint techt rätte Dotz dadon verabreicht werden. . Damit schließt die allgemeine Hesprechung.
Persönlich bemerkt
Abg. von Gerlach. Der Abg. von Mrfom ind eine Satz gesprochen, der eine unbestreitbare Wahrbett em hit, nämlich, daß er mir an Jahren überlegen ist. Sein Ker Ham sogar wie die eines welt über seine Jahre alten Manntt. Hriüsspem Graf von Ballestrem: Daz ist leine versönlich⸗ Ke; merkung.) Der Abg. von Massow hat erklärt, ik hart. hn früher mal angegriffen, ohne irgend wit öFropriert 3m, sein, und ich hätte mich zu Unrecht barüber beschmert. 2. er mich verdächtigt hätte. Seine vorjäbrig? Rehr in bezug auf den Wohnsitz läßt aber gar keinen Zweifel darüber, daß er min vorwerfen wollte, ich hätte mir den Ort und dit ganze Geschicht= aus den Fingern gesogen. Wenn er das nicht agen wollte, dann be— sitzt er nicht die Fähigkeit, seine Gedanken mit seinen Woyrten in Einklang zu bringen. Heute bat er wieder versucht, mich zu ver dächtigen, indem er sagte, ich hätte den Vertrag vorgelesen, aher wissentlich nur das, was mir in din Kram paßt. Ber Abg. von Massow hat aber selbst einen ganz anderen Kontrakt hier norgelesen. Als er mit seinem eigenen Geist zu Ende war, waß ziemlid, rascqh der Fall gewesen ist (Präsident Graf von Balldle stre m Das ss keine persoͤnliche Bemerkung), ging er dazu über, eint Zettung aus ber
sche zu ziehen und sie so lange vorzulesen, als es ihm ngestatte wurhe. Durch diese Verlesung mußte er den Eindruck hervorrufen, als wenn er sich den Inhalt eines schmutzigen Pamphletf, das von einem ehe maligen Ahlwardt⸗Jünger herrührt., zu eigen macht. Er hat wenigstene mit keinem Wort versucht, diesen Schmutz, den er wyrlas von sich abzuschütteln. Er ging dann dazu Über, Franz Mehrim als Kronzeugen zu benutzen. Ich muß bei virser Gelegenhett etwa klarstellen. Die Tatsache meines Lusschlussez auf vem Veren deutscher Studenten ist allerdings richtig. Der Abg. won Massow bat aber nicht die Gründe angegeben hätte er es getan, dann würde er nicht den mindesten Gindruck ge macht haben. Zu diesen Gründen gehört unter anderm, daz ich es gewagt babe, für studentischt Ghrengerichte einzutreten um zu einer Verminderung der Duelle in der Stubentenschaf beizutragen. Der Abg. v. Massom hat dann eine kleine Unleib? be einem Zitat gemacht, das ich früher angeführt habe. Ich schlten demgemäß meine Bemerkung, indem ich ven Wahlsnruch der Fami. Mass ow zitiere. Er lautet: Masson—— Prästöent Gra vy Balve st rem: Das ist keine persönliche Bemerkung; wenn Ste be: Familie Massow angebörten, dann könnten Sie es tun) Dann hoff ich es bei einer späteren Gelegenbeit nachholen zu können. Ich kann nur erklären: die Kampfesweise, die der Abg. von Massom hier einge schlagen hat, ist allerdings durchaus würdig des Vamphletg, dag er . hat. iti b. Lehmann (nul) stellt eine Bemerkung des Abg. Förster richtig.
Das Gehalt des Staatssekretärs wird bewilligt und die Resolution der Sozialdemokraten auf Anstellung eingehender Erhebungen über die Arbeitsverhältnisse der Arbeiter in der Großeisenindustrie mit den Stimmen der Sozialdemokraten und des Zentrums angenommen.
Darauf wird Vertagung beschlossen.
Schluß gegen 6 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr 8 Fortsetzung der ersten 2 des von den Sozialdemokraten eingebrachten Gesetzentwurfs wegen Schaffung einer Volksvertretung in jedem Bundesstaat; Antrag wegen erleichterter Gewährung der Veteranenbeihilfen.)
Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten.
21. Sitzung vom 13. Februar 1906, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Ueber den Beginn der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Das Haus setzt die zweite Lesung des Staatshaus haltsetats für das Etatsjahr 19506 bei dem Stat der Berg⸗ Hütten- und Salinenverwaltung fort.
Zu den Einnahmen aus den Bergwerken 173 943 250 S, das sind 13641 520 ½ mehr als im Vor jahre — bemerkt
Abg. Dr. von Woyna lfreikons.) : Die Mittellungen bei den Ein nahmen und Ausgaben der Salzwerke im Etat haben Nnsaß zur Be sorgnis gegeben. Es wird ausgeführt, daß sowohl die Einnahmen wie die Ausgaben niedriger anzusetzen seien wegen der eigentümlichen Ver. bältnisse im Kalispndikat. Gine große Erregung bat di fen fich. Meinung erfaßt wegen des scksals des Nalifond hots Nun bat sich auch der Deutsche Landwirtschaftsrat damit deichãffint und zwei wichtige Beschlüsse gefaßt, die jedenfall we dewemm Prüfung der in Frage kommenden Verhältnisse bedingen. Der n. Beschluß tritt dafür ein, daß der Staat seinen Matei de. Förderung der Kalisalje in eigener Verwaltung fe weil nde, daß er jederelt die Preisbildung dieses wichtigen Nations 83 in , . Weise beeinflußt. Infosge der Menden. vieler Werle war der Einfluß des Fiskus fehr deri = o der Inzwischen haben ja die Verhandlungen Peir ke See Kaliwerkeg Hereynta“ guten Fortgang genommen der ** 91 damit die Stellung des Fiskus noch keinezwengs gen rend e ; man wird jweifrllos erwägen müssen, ob man nicht ed = noch weiter vorgehen * Ver Deutsche Landwirts nächst davon aug, o staatlichun Dent ö er hat die 8
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