„Aus den Posener Stadtrechnungen, besonders des 16. Jahr⸗ hunderts“ ebenda.
„Der polnische Reichstag von 1603 in der . Ueberlieferung und in der Darstellung des Schillerschen „Demetrius“ in den Historischen Monatsblättern für die Provinz Posen. Band 6. .
Winter: „Schicksale des Osnabrücker Archivs in der Franzosenzeit und unter hannoverscher Herrschaft“ in den Mit⸗ teilungen des 8 Vereins zu Osnabrück. Band 29.
Wutke: „Regesten und Urkunden zur Geschichte des Geschlechts derer von Schweinichen“. Band 2. Breslau 1906.
Außerdem haben Archivbeamte ebenso wie in früheren Jahren kleinere Mitteilungen und Rezensionen in verschiedenen . Zeitschriften veröffentlicht, auch die Redaktion er er Zeitschriften geführt.
Nr. 7 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 14. Februar 1906 hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. — Desgl. gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Gesundheilsstand auf Trinidad und Tobago, 1904105. — Gesetzgebung usw. (Preußen.) Cholera. — Verpflegungs⸗ losten. — Hebammenlehrbuch. — Mätchengymnasium in Karlsruhe.
— Wein. — Aerztlicheg praltisches Jahr. — Loglsräume der Schiffs⸗ mannschaft. — Obsthandel. — (Bayern. Reg.⸗Bez. Schwaben und Neuburg.) Molkereien 2c. — . achsen⸗Meiningen.) Apotheken. — (Ungarn.) Nahrungsmittel. — (Frankreich Wein, Spirizuosen. — Tierseuchen in Itallen, 3. Viertelsabr 1905. — Desgl. in Frankreich. — Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Aegypten. ) — Ver⸗ handlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen usw. (Deutscheg Reich) II. Kongreß der Deutschen Röntgen⸗Gesellschaft. — (Sachsen.) Feuerbestattung. — Vermischtes. (Preußen.) Heb⸗ ammenausbildung ꝛc. 1904. — Genickstarre. — (Ungarn.) Irren⸗ anstalten, 1504. — (Italien. Mailand.) Bevölkerungs bewegung, 1904. (Schwein.) Desgl., 1896 — 1900. — Kinderschutz — (Aegypten) Infektionekrankheiten, 1801. — (Brasilien. Rio de Janeiro.) Sterb⸗ lichkeit ꝛc6 1993. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbe⸗ fälle in deutschen Orten mit 40 9000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Ent⸗ scheidungen, betr. den Verkehr mit Nahrungemltieln (Wein).
Technik.
In der Versammlung des Architektenvereins am 12. Februar sprach der Wasserbaudirektor, Geheime Baurat und Professor
Bubendey aus Hamburg über die Vertiefung und die Be—
. der Unterelbe. Der Vortragende erinnerte zunächst an eine im Jahre 1907 am Geburtsta er Majestät des Kaiserz und Königs gehal tene Rektoratsrede, der er allgemeine Vergleiche darüber angestellt batte, ob es vorteilhafter sei, die große Ser- schiffahrt weit ins Land hineinzuführen oder in möglichster Nähe der See den Güteraustausch jwische Seeschiff und Flußschiff oder Eisenbahn zu vermitteln. Heute solle nur die be in Be- tracht gezogen und gezeigt werden, daß die Frage hier in dem Sinne entschieden sei, daß Hamburg für absehbare 4 als Endpunkt der großen Seeschiffahrt betrachtet werden müsse, während Cuxhaven nur die Rolle eines vorgeschobenen Postens als , . und zur Bewältigung des Schnelldampferverkehrs verbleibe. Nach einer kurzen Darstellung der Entwicklung Hamburgs und Cux— havens wurde gezeigt, in welcher Weise der Tiefgang der Schiffe, die den Hamburger Hafen erreichen können, innerhalh 60 Jahren von 4 m auf 95 m gesteigert worden ist. Im Anschluß an eine gedrängte Darstellung der Anstalten zur Befeuerung der ÜUnter⸗ elbe wurde auf die Vortelle hingewiesen, welche die Richtfeueranlagen für die Erhaltung einer tiefen Fahrrinne in einem nicht völlig regu= lierten Strom bieten. Ihre Anwendung bringt es allerdings mit i daß gelegentlich ein Leuchtturm verschoben werden muß. Ein
eispiel einer 3 Verschiebung wurde am 5 des durch Vor⸗ führung von Lichtbildern erläuterten Vortrags beschrleben.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualitat
1906
gering
mittel gut Verlaufte
Am vorigen Außerdem wurden n nr, am Markttage
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M 41.
Sroß handelspreise von Getreide für den Monat Januar 1906 nebst entsprechen den Angaben für den Vormonat. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
1900 kg in Mark. (Prelse für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)
Königsberg.
en, guter, gesunder, 714 g das 1 w. guter, bunter, as bis 75 g das l fer, guter, gesunder, 447 g das 3 Brenn., Sa? bis S5 g das i
Breslau. Roggen, Mittel ware
⸗ russis cher amerikanischer Berlin.
Monat . Januar g 2 ö.
1906 monat
162, 19 152, 85 167,25 166, 15 1715 144.30 133, 45 136,50
151,10 149,80 162,60 161,60 145,20 141,00 138,00 138,90 137,506 137,50 13700 143,00
Berlin, Freitag, den 16. Februar
Bemerkungen
1 Imperial Quarter ist für die Weizenngtiz von engl. Weiß⸗ und Rotweijen — 504d, für Californier — 500, La Plata — 480 n engl. gerechnet; für die aus den Umsätzen an 195 Marktorten des Koͤnigreichs ermittelten Durchschnittspreise für ein heimisches Getreide (Gazstte averages) ist 1 Imperial Quarter Weijen — 180. Hafer — 312, Gerste — 400 Pfund englisch t 1 Bushel Weizen — 60, 1 Bushel Mals — 56 Pfund englisch; 1 Pfund englisch — 453,6 g; 1 Last Roggen — 21006, Weijen — 24909, Mais — 200 Kg. Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die
aus den einzelnen Tagesangaben Sanzeiger“ ermittelten monatlichen Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Neu Jork die Kurse auf Neu Jork, für Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse ele eh. . Preise in Buenos Aires unter Berücksichtigung der oldprãmte.
Deutscher Reichstag. 44 Sitzung vom 15. Februar 1906, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
1900.
Der Titel zur Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse und andere Unterstützungen wirtschaftlicher, tech⸗ nischer und ähnlicher allgemeiner Bestrebungen auf dem Gebiete der Landwirtschaft“ ist in diesem Jahre auf 115 000 M6, d. h. um 490 009 46, erhöht worden.
Abg. Rettich o. kons) dankt der Reich verwaltung für diese Er⸗ böhung der Preisstatistik, bittet aber, auch dem Verband zur Förde⸗ ag der Preisstatistik eine Bewilligung aus diesem Titel zu gewaͤhren.
Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:
Meine Herren! Bekanntlich ist in Rom ein internationales land⸗ wirtschaftliches Institut gegründet, und soweit ich bis jetzt die Sache übersehen kann, würde es praltisch sein, die Aufgaben, die Deutschland obliegen gegenüber diesem internationalen Institut, wenigstens zum Teil dem Deutschen Landwirtschaftsrat zu übertragen. In Verbindung mit dieser Aufgabe wird es auch vielleicht möglich sein, die Wünsche, die der Herr Vorredner geäußert hat, zu befriedigen, wobei ich an— nehme, daß die Voraussetzungen, an die eine derartige Bewilligung geknüpft ist, auch von dem Verbande erfüllt werden. Ich glaube, daß sich damit die Frage in geeigneter Weise regeln wird. In dem nächsten Etat muß ein ganz besonderer Etatsposten eingestellt werden,
w , , , , n , ,
Durchschnitts⸗ preis
Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1. Welten, . d ö 755 g das 1. Hafer, = ; 4650 g das 1.
Mann heim. Roggen, Pfälzer, russischer, bulgarischer, mittel .
169,29 170,53 18252 183,06 160,90 154,91
damit Deutschland in der Lage ist, die Pflichten erfüllen zu können, die es gegenüber dem internationalen Institut in Rom übernommen hat.
Bei den Ausgaben für die „Reichskommissariate“, und zwar bei dem Titel „Reichsschulkommission“ kommt
Abg. Eickhoff (fr. Volksp.) auf die mecklenburgischen Schul⸗ verhältnisse zurück. Die versprochene Revision habe stattgefunden,
Tagesordnung: Zweite Beratung des Entwurfs eines Ge⸗ setzes, betreffend die Ausgabe von Reich sbanknoten zu 50 und 20 16 und Fortsetzung der zweiten , eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichshaus⸗ haltsetats für das Rechnungsjahr 1906, Spezialetat: Reichsamt des Innern.
Durch⸗ nach ͤbersch ag cher 4 Schã un verkauft
Doppelzentner Do vvel zentner 0 400 0.
Verkauft⸗ Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge wert
Tag niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster . A6 A6 60. M0
Februar Marktort
zentner
t (Preis unbekannt) 174,22 172,823 154 35 15, ᷓ
Landsberg a. W. . Ostrowo i. P. .. Breslau. k Hirschberg i. Schl. ,, ö , 11 Döheln . * * 1 * 1 Stockach 1 . 1 Neubrandenburg i. Medlb. riedland i. Mecklb. .. K , Chateau Salins
a , ,, , , . e , n
8 12 823
ö 81
Langenau i. Wrttbg. Stockach. .
— 8
Landsberg a. S... Kottbus . . Neustettin . Ostrowo i P.... Wenge witz 544 Gn, , . Striegan . Hirschberg i. Schl. r,, Göttingen Geldern.
1 632 Döbeln. Stockach. Rastatt. . Neubrandenburg.. Friedland i. Mecklb. .. Woldegc ... Chateau. Salins.
n , , ,
— O
Landsberg a. W. . . , . Wongrowitz w Breslau. Braugerste Striegan ; . Hirschberg i. Schl... . ö J Göttingen
Döbeln.
Taupbeim
Rastatt. x Neubrandenburg..
Friedland i. Mecklb. .
Woldeggt .. .
.
Chaàteau⸗Salins.
Lande berg a. w.. —⸗ — G 15,50 Nenstettiinnn⸗⸗ k = 13,80 Ostrowo i. P.. . 13,70 ö, , 13,ů90 mne, . 14,50 w 15,00 Ratibor 3 ö 5 = — Göttingen.. — k 1450 e . 1 14,350 J
Langenau i. Wrttbg. ..
Nastatt . Neubrandenburg... Friedland i. Meckib. ..
— 4
Weizen. — — — 17,00 1700 1660 1670 16,80 16, 90 17,00 15,90 16,00 16,40 1650 17,30 16, 20 1650 16.80 1720 17,49 — — 1799 17,90
— — 16,50 16,60 17,10 17,10 17.30 17,30 17,50 17.80 17,80 18,10 16,50 16,50 17,50 17,50 16.30 16,40 16,50 16,50
— — 1850 18,50 18990 18.9)
1690 16,90 17.30 1730
— * 1700 1700 — — 17,10 17, 10 17.87 17,87 18,13 1813 18,00 18,20 —
steruen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 19,00 19.00 1920 19,20 18,30 18. 40 18,50 18,60
Roggen. — 15, 80 16, So0 15,75 15,75 15,90 15,90 15,00 15,25 15,30 15,40 14,70 1489 14,90 15,00 13 89 13.90 14.00 14,10 14,90 15,10 15,20 15,80 15 20 15 40 15 60 16,80 15.49 15, 60 15,70 16,30 — — 15,00 15.20 16,350 1660 17,00 17,00 15.80 16, 10 1610 16,40 14,80 1480 15, 80 15,80 15,80 165,90 16, 00 16,00 — — 15,50 18,50 16.50 1650 17, 00 17,00 19,20 15,20 15,50 15,50 — — 15 30 15.30 15.090 15,80
15509 1680
6
2. — 16,00 12,80 13,20 ; 1400 13,80 13,90 — 15.00 15,50 16, 00 13.50 1400 14,50 15,50 15,70 ĩ 16.20 1460 15,00 ; 1650 ** . x 15. 00 15 00 15,00 16.659 16.00 ; 17,59 16,30 -. 22 17.40 27 1509 16,30
Ie. 16,40
— 16,00 17, 85 .
1600 3
. 16 60 1630 z. 16 86 i459 ; 14 35 13 30 1426 1449 15. 55 1 18. o id i ͤ 1546 28 15 35 1550 16 20 15 65 i 5ᷣ 15 56 15 3 14 0 65 jd 26 is 10 1 16 9 — 1735 . id õ9 16 90 15. 19 ; 15 59 15.59 16 co
1518 1476
1550 1526
1677 16,69 1725 15,50 15,26
Q. T. &. Re do ho ků é. R. & R&
Wehen, Pfälzer, russis . rumaͤn. mittel. r
afer, badischer, württ
München.
Roggen, bayerischer, gut mittel Wehen, . ö =
i. erste, Wien.
Roggen, Pester Boden Weljen, Theiß⸗ fer, ungarischer erste, slovakische Mais, ungarischer Bu dapest. Nittel ware
Roggen, 71 big 72 Weizen, Ulla, 75 bis 76 kg dag hl
Riga. R 71 bis 72 Kg das hl e .
Paris.
Roggen 2 lieferbare Ware des laufenden Monat
Antwerpen.
roter Winter⸗ Californier
Walla Walla Kurrachee, rot
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Wehren . * (Hark Lane) J.. La Plata an der Küste (Baltich ....
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(Gazette averages)
Liverpool. russischer reöter Winter⸗ Manitoba La Plata Kurrachee Australier Hafer, englisch weißer Gerste, Futter ⸗ ne * Odessa Mais amerikan. bunt La Plata
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Welien, Lieferungsware Maigg
roter Winter⸗ Nr. 2
G
Mittelpreis aus 196 Marktorten
g gischer, mittel .... erste, badische, Pfäljer, mittel....
167,56 164,79 175,81 17670
163, 50 16 90 185,55 Is g 14,50 135 50 184 6h is, sp
181,00 181,50
1238,25 125,55 ißt 5] 153 53 IJ, is 13635 1b 4 16s, 43 1563 127 35
11486 115,58 145 57 Iah, 12735 124576 170 31 175131 1I5 30 11422
114.09 128,05
128,18 131,63
128,99 193,36
137,31 140,48 148,35 151,52 151544 157,37 154,36 146,73
132572 14677 1586, 6 155,2 1608 45 11125
142, 98 138,54 148, 57
133,87 133,17 139,90
152, 9h 148,26 151,34 149,41 151,30 162,13 133,58
10512 97 3 Il. do
134,22 130, 05 73, 9]
143,57 147,52 141, 15
Nach Erledigung des ersten , e. der Tagesordnung durch unveränderte Annahme der Vorlage qi das Haus, wie in der gestrigen Nummer des Blattes berichtet worden ist, die Beratung des Spezialetats des Reichsamts des Innern mit ö. . 7a der fortdauernden Ausgaben (Allgemeine Fonds)
it. ort.
Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Ich erkenne die große Bedeutung der Segelschiffahrt und insbesondere der Fischereibetriebe für die Entwicklung und Be. mannung unserer Marine selbstverständlich vollkommen an und stehe deshalb auch auf dem Standpunkt, daß die Seefischerei kräftigst unter⸗ stützt werden muß. Daß ich dazu bereit bin, ersehen Sie schon dar— aus, daß wir für die Schleppschiffahrt im Nord⸗Ostsee Kanal jährlich mehrere hunderttausend Mark zusetzen, bloß um diesen Kleinbetrieb lebensfähig zu halten.
In bezug auf die Unterstützung der Seefischerei möchte ich mir gestatten, Ihnen einige Zahlen mitzuteilen. Es sind an Prämien und AUnterstützungen für die große Herings⸗ fischerei im Jahre 1904 ausgegeben worden 395 000 S6, zu Unter—⸗ stützungen für Anschaffung seetüchtiger Fahrzeuge für die Nordsee 184 550 M6 und für die Ostsee 23 000 M6; zur Anschaffung besserer Fanggeräte, zur Vergrößerung der Räuchereien, zur schnelleren Beförderung des Fischfangs und des Absatzes, zur Unterstützung von Kassen zur Versicherung von Fischerfahrzeugen und Fischnetzen, zu wissenschaftlichen Untersuchungen und praktischen Versuchen sind weitere Summen verwendet. Wir haben im ganzen im letzten Jahre für diese Zwecke über 677 000 MS ausgegeben. Dann sind weiter für den deutschen Seefischereiverein für Fischereiausstellungen und zum Bau einer Schiffskammer auf dem „Poseidon“ noch— mals Gelder ausgegeben, sodaß im Jabre 1904 die Gesamtaus— gabe aus dem Fischereifonds über 743 000 M betragen hat. Es hat im Jahre 1905 in Bremen eine Konferenz stattgefunden mit Vertretern aller deutschen Heringesfischereigesellschaften, um über die Wünsche derselben, und namentlich über die Verstärkung ihrer Netzreservefonds zur Begleichung der schweren Netzverluste zu beraten, die sie im Jahre 1904 erlitten hatten. Meine Herren, ich hatte geglaubt, alle diese Wünsche erfüllt zu haben und sehr kulant gewesen zu sein; aber da der Herr Vorredner in dieser Beziehung anderer Ansicht zu sein scheint, will ich gern noch einmal eine Nachprüfung der Verhältnisse eintreten lassen. Was speziell die Ostsee betrifft, wo ja die. Segelsischerei besonders schwer zu kämpfen hat, so haben wir auch Mittel angewandt, um die Fischkutter allmählich mit Hilfsmaschinen zu versehen, weil sich gezeigt hat, daß die reinen Segelschiffe doch nicht mehr konkurrenzfähig sind mit den Dampfern. Mit solchen Hilfsmaschinen sind die Fischer in der Lage, bei schwierigem Wetter auch ohne An— wendung des Segels ihre Fischzüge ju machen und ihre Ware viel schneller abzuliefern. Ich hoffe, daß diese Maßregel dazu beitragen wird, auch die Fischerei in der Ostsee lebensfähig zu erhalten. Schließlich gestatte ich mir, dem Herrn Vorredner zu bemerken, daß für Fischereidampfer keine Beihilfen gewährt werden, sondern daß die Beihilfen ausnahmslos nur den Segelfischern zugute kommen; aber entsprechend den Wünschen des Herrn Vorredners erkläre ich mich bereit, nochmals eingehend zu prüfen, wie dringenden und berechtigten Wünschen der Segelfischer zu begegnen ist. Abg. Kulerski (Pole) tritt ebenfalls für eine Förderung der Ostseefischerei ein. Abg. von Riepenhausen (d. kons.): Die wohlwollende Er⸗ klärung vom Bundessratstische enthebt mich eigentlich weiterer Aut— führungen. Die Not der Ostseefischer wird allseitig anerkannt. Die Bevölkerungsjahl an der Küste geht ständig zurück, der Wert der Häuser ist um 50 090 und mehr zurückgegangen. Die arbeitsfähige Bevölkerung zwischen 20 und 40 Jahren geht nach amburg, England usw, um sich ihr Brot zu veidienen. ch möchte dem Staatssekretär besonderg den Ausbau von kleinen Fischereihäfen an der vorpommerschen Küste empfehlen.
Abg. Graf Bern storff (Welse): Dle vorgetragenen Uebel⸗ stände finden sich an der Nordsee noch viel intensiver als an der
dem Reichstage sei keine Mitteilung darüber geworden. Es sei bloß aus den Zeitungen bekannt geworden, daß auf die Erinnerungen der Reichsschulkommission eine teilweise Remedur erfolgt sei, u. a. sollen die Besoldungsverhältnisse verbessert worden sein. Bei der schlechten Besoldung der Oberlehrer in Mecklenburg sei es tatsächlich in letzter Zeit schon fast unmöglich geworden, tüchtige Schulmänner zu gewinnen. Am Gymnastum zu Waren seien die Tertien noch heute nicht getrennt; so verkrüppele man 9 klassige Vollanstalten zu S8⸗ oder 7 klassigen. Auch die Pensions⸗ und Reliktenverhältnisse lassen noch immer alles zu wünschen übrig. Eine dauernde Abhilfe werde 3 29 mit der Lösung der Verfassungsfrage in Mecklenburg zu er— reichen sein.
Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:
Meine Herren! Es hat eine sehr eingehende Revision der mecklen⸗ burgischen Anstalten stattgefunden, welche die Berechtigung besitzen, Zeugnisse für den einjährig⸗freiwilligen Dienst auszustellen, und es ist mir eine angenehme Pflicht, von dieser Stelle aus der mecklenburgischen Regierung zu danken für das Entgegenkommen, das sie gegenüber den Wünschen des Reichskanzlers bezüglich der schultechnischen Revisionen gezeigt hat. Diese Revisionen haben aber in keinem Falle einen Er⸗ folg gezeitigt, der den Herrn Reichskanzler berechtigt hätte, einer der beteiligten Anstalten die Berechtigung zur Erteilung des Einjährig / Frei⸗ willigen⸗Zeugnisses zu entziehen. Allerdings hat die Kommission auf Grund ihrer Beratungen eine Reihe von Verbesserungsanträgen gestellt. Wegen der Erfüllung dieser Anträge stehen wir noch mit der mecklen-⸗ burgischen Regierung in Verhandlung, und ich hoffe, daß diese Ver— handlungen zu einer durchaus befriedigenden Lösung führen werden.
Die Ausgaben für die Reichskommissariate werden ge⸗ nehmigt, ebenfo ohne Debatte die Ausgaben für das Bundes⸗ amt für das . für das Schiffsvermessungsamt, für die entscheidenden Disziplinarbehörden, Oberseeamt und Seeämter. Zum Kapitel „Statistisches Amt“ liegt vor die von der Budgetkommission beantragte Resolution:
„Den Reichskanzler zu ersuchen, in eine Prüfung darüber ein⸗ zutreten, ob und in welchem Umfange sich die ana, Arbeiten vermindern bezw. zweckmäßiger gestalten lassen.“
Ferner die Resolution Hitze: „Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, in einem Nachtrags—⸗ etat für das internationale Institut für Sozial Bibliographie einen Betrag in angemessener Höhe einzustellen.“
Außerdem beantragt die Budgetkommission: „Den Reichskanzler zu ersuchen, einen Betrag von 100 000 M zur Erforschung der Spphilis in den Etat einzustellen.“ Die Resolutionen werden ohne Debatte angenommen.
Bei den Positionen von 14 009 „ für 6 wissenschaftliche ilfsarbeiter und von 826 700 S für Bureaubeamte des tatistischen Amts geht der
Abq. Dr. Lindemann (Soz.) auf die Ergebnisse der Arbeits⸗ losenstatistik näher ein, die von der Arbeiterstatistischen Abteilung auf⸗ genommen worden ist. Dieses Material sei unzuverlässig und un vollständig, in Wuklichkeit sei die Zahl der Arbeitelosen an dem betreffenden Aufnabmetage eine größere gewesen. Denn die un organisierte Arbeiterschaft, die freilich auch sehr schwierig zu kon⸗ trollieren sei, habe man unberücksichtigt gelassen; aber auch von den Organisierten habe man keine genauen Zahlen ermitteln können. Das „Reichsarbeitsblatt“ scheine allerdings anderer Meinung zu sein. Mit diesen Zahlen kann Mißbrauch getrieben werden; man bat sie benutzt, um damit Vergleiche mit den englischen und französischen zu unseren Gunsten zu ziehen. Daß diese Zahlen so unzuverlässig sind, ist um so bedauerlicher, als diese Statistik doch zur Grundlage einer Reichs- Arbeits losenversicherung genommen werden soll. Die bürger⸗ lichen Kreise haben ohnehin eine große Abneigung, an eine solche Arbeitslosenversicherung heranzutreten. Die Regierung wird sich nun wahischeinlich auf lene niedrigen, aber unrichtigen Ziffern des . Reichs= arbeitsblattes beziehen. Die Zählung sollte 6 kurzen Zwischenräumen veröffentlicht werden.
Abg. Werner (3. Rsp): Ich möchte auch heute die Wünsche der statistischen Hilfsarbeiter dem Staatssekretär zur Berücksichtigung empfehlen. Mit dem bloßen Wohlwollen der Regierung ist den Beamten nicht gedient. Das Haus hat sich mehrfach für die Berück— sicht gung dieser Petition eiklärt. Die Beamten müssen an dem Wohlwollen der Verwaltung zweifeln, nachdem ihnen sogar die Weih. Man möge endlich ein⸗
Weien Nord, Frühjahrs. Nr. 1 xieferungs ware ͤ n Nail . 83,84
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nachtszgratisikationen entzogen worden sind. mal di bestehenden Härten ausgleichen. Bei den Ausgaben für die Normaleichungskommission, und zwar für die technischen Hilfsarbeiter und Bureaubeamten, tritt der
Abg. Patzig (nl) abermals für die Aufbesserung dieser Beamten ein. Dle technischen Hilfsarbeiter erhalten nur ein Durchschnittsgehalt von 3600 M, während die analogen Beamten im Aussichtsamt für
k ö ; ö JJ 15, 1600 h 17.33 15,86 ö Chateau · Salins . 1600 —
e 11 k Me 35 x volle Doppeljentner und der Verkauftzwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. e . Jiri 23 lie. 8 3 i kai 3 daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Gericht fehlt.
Qstsee. Wochenlang fangen die Fischer dort nichts; die Zahl der Boote geht beständig zurück und die Fischer gehen entweder nach Eng— land oder wenden sich anderen Erwerbszweigen zu. Auch der Marine⸗ ersatz wird durch diese Vorgänge sehr beeinträchtigt. Der Staats— selretär sollte seine Augen 6 bloß auf die Ostsee, sondern auch auf dig Nordsee richten.
Der Titel wird bewilligt.