beflifsene. N N.: Markscheidekunde und Geodaͤste IL mit Uebungen.
Markscheiderisches Zeichnen. wirtschaftliche Geschichte der Metalle, Srundzüge der Metallbüttenkunde für Bergfachstudierende Gienbütienleute. Spezielle Metallbüttenkunde. Allgemeine kunst. Dr. Peters: Glektrometallurgle II. N. N.: von Metallbũtienanlagen II. Dr. Krug: für GSeübtere. Herstellung feuerfester Produlte. Feuerungskunde Gisenprobierkanft II. Arbeiten im Laboratorium für ed erkun!t für Geübtere. Gebeimer Bergrat, Wedding; und Metall bütten leute. Metallographie und Eisenmaterlalprüfung Gedeimer Bergrat, Professor Dr. Wedding und Dr. Winter Arbeiten im Laboratorium für Kleingefüge und physikalische Chemie Regierungsrat Schlenker: Metallur 19 Technologie und Gießerei Geheimer Oberbergrat Reuß: 3h kn 6
Dberbergrat Eskens: Bergrecht II. Professor Dr. Jannasch Volkawirtschaftslehre II.
Bergingenieur Krahmann:
fällen. Berlin, den 13. Februar 1906.
Königliche Geologische Landesanstalt und Bergakademle. chmeißer.
erg⸗ Professor Dr. Puf ahl: Garantien . und Ferner wurde von dem Abg. von Savigny die Annahme fol, W. Probier⸗ g Entwerfen
Lötrohrprobierkunst
Eisen · Professor Dr. Grundzüge der Eisenhüttenkunde für Bergfachstudierende
Der Antrag des
Wirkli .
a . . Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Der Landtag hat in seiner gestrigen Sitzung . Nach⸗ en ein einfacherer Wahlmodus bei den Wahlen der Höchstbesteuerten
: . Stabsarzt Dr. Bischoff: Gesundheitö— gefahren im Bergbau und Hüttenwesen und die erste Hilfe bei Unglücks
doch soll die N a . sol die Mehrbelastun
. ntfallen.“ gender Resolution beantragt:
regierung zu ersu
en, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, ö
vom Kanal nich entsprechende Maßregeln tunlichst ausgeglichen werden.“
einstimmig angenommen.
tragsentwurf zum Landtagswahlgesetz, durch
eingeführt werden soll, W. T. B.“ zufolge, angenommen. Ein Antrag deg
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 17. Februar.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten . für Zoll⸗ und Steuerwesen, füͤr Handel und Verkehr und für Rechnungs— wesen Sitzungen.
Die amtliche Ausgabe der „Jahresberichte der Königlich preußischen g und Gewerbe⸗ räte und Bergbehörden für 1905“ wird demnächst im R. von Deckerschen Verlage, Berlin 8W. 19, Jerusa⸗ lemer Straße 56, erscheinen. Umfang und Preis des Werkes stehen noch nicht genau fest. Die bis spätestens zum 1. März d. J. unmittelbar bei der Direktion der Reichsdruckerei, Berlin 8sW. 68, Oranien⸗ straße 91, bestellten Exemplare des Werkes werden zu einem Vorzugspreise abgelassen werden. Nach dem 1. März d. J. bei der Reichsdruckerei eingehende Bestellungen werden von dieser dem genannten Verlage überwiesen werden. Für die Ausführung solcher Bestellungen, wie aller später ohne Ver⸗ mittelung eines Zwischenhändlers unmittelbar an den bezeich⸗— neten Verlag gerichteten Bestellungen wird ein etwas . Nettopreis berechnet werden. Wenn, wie zu erwarten ist, der Umfang des Werks 50 Druckbogen nicht überschreitet, wird der Vorzugspreis für ein bis zum 1. 6. M. bei der Reiche druckerei bestelltes broschiertes Exemplar 2,80 M und für ein gebundenes 3,50 S, der Nettopreis für ein unmittelbar bei . R. v. Deckerschen Verlage bestelltes broschiertes Exemplar 4,30 6 und für ein gebundeneüz 5 M6, der Ladenpreis für ein durch den Buchhandel bezogenes broschiertes 6,30 6 und für ein gebundenes 7 6 betragen.
Der zum Staatssekretär des Auswärtigen Amts ernannte bisherige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister in Hamburg, Wirkliche Geheime Rat von , . und Bögendorff hat die Leitung des Auswärtigen Amts über— nommen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Flußkbt. „Vaterland“ gestern von Hankau nach Tschenglin ab⸗ gegangen.
Der Dampfer „Borussia“ mit dem Ablösungs⸗ transport für Kiautschou ist am 8. Februar in Colombo eingetroffen und am 9. Februar nach Singapore weiter— gegangen.
Münster, 16. , . In der gestrigen Sitzung des
47, westfälischen Pro vinziallandtagges stand die Ueber⸗ nahme der Garantien für die Herstellung und den Ausbau der Wasserstraßen zur Beratung.
Der Peopinziallandtag nimmt, der Kheinisch Westfälischen Zeitung zufolge, auf Grund der Eiklärung der Minister der Finanzen und der öffentlichen Arbesten an, daß die Staatsregterung sich bereit erklärt, den Garantieverbänden das Recht vorzubehalten, an den Einnabmen und Ausgahen des Schleppbetriebes einschließlich Verzinsung und Tilgung der Einrichtungskosten im Verhältnis der Höhe ihrer Garantie- veipflichtungen für Verzinsung und Tilgung des Baukapitals beteiligt zu werden, daß dem Propinzialverbande in bejug auf die Fragen, die den Bau und Betrieb der Wasserstraßen sowie die Festsetzung der Talife betreffen, in dem von den Garantieverbänden zu bildenden Beirat eine Mitwirkung mit beratender Stimme eingerumt werde, und daß das gleiche gelten soll im Falle der Beteiligung des Propinzial verbandes an dem staatlichen Schleppbetrlebe in a. auf 3 Fragen, dle den Schleppbetrieb, insbesondere die Schleppgebähren, zetreffen.
er Provinzialausschuß richtet an den Provinziallandtag den Antrag, auf dieser Grundlage zu beschließen, daß die ,, Garantien übernommen werden. Dem Antrage nach entfallen auf die Reovxin Westfalen beim Rhein. Herne Kanal mit dem Lippeseitenkanal Datteln amm Hö og, beim Ems. Weser⸗Kancl 31 , bei der Lippe— lanalisierung von Wesel bis Datteln mit dem Lppefeitenkanal. von Hamm bis Lippstadt 73,2 0. Bel Feststellung der von den Verbänden zu leistenden Zahlungen wird der ganze Rhein. Weser-⸗Kanal unter Einbeziehung des Dortmund Emz Kanals von Herne bezw. Dortmund bis Papenburg als ein einheitliches n . behandelt. Auf die Proding Westfalen entfallen von den nach 5 2 des Gesetzes zu leistenden Beiträgen, solange die kanalisterte Lippe nicht in Betrieb genommen ist, 40, C0 und 47,5 o/o. Zur Aufbringung der zu zablenden Beträge wird die Provinz von der ihr zustehenden Befugnis der Mehrbelastung eigzelner, besonders interessterten Kreise Gebrauch machen. Die k 6. *. rage, 8 Kreise hiernach heranzuziehen sind und in welchem Umfange die Me i ke, , , d, ,. k
Am Schluß der regen Debatte beantragte der Abg Dröge, de
vorliegenden Antrag des Prodbinzialausschusses — 3 1
den ganzen Landtag. Schwarzburg⸗Rudolstadt.
n, um 32 060 tattgefunden.
Landwirte und einem Sozialdemokraten ist erforderlich.
Oesterreich⸗ Ungarn.
und Belgien unverändert angenommen.
Im Laufe der Debatte erklärte nach dem Bericht des. W. T. B.“ der Ackerbauminister Graf von Buquoy, es sei noch eine offene Frage, 9b die Regierung bezüglich des Vieh ver ehrg bei weiteren abzuschließenden Verträgen Konzessionen werde machen können. Sie beabsichtige nicht, mit einem anderen Staate ein solches Abkommen, den Viehperkehr be⸗ treffend, abzuschließen wie mit Italien. Die sich aus dem n , übereinkommen erg benden Begünstigungen für den Viehverkehr seien im Wege der Meistbegünstigung . dritte Staaten nicht übertragbar.
l — Nach einer Meldung des „Ungarischen Telegraphen⸗ Korrespondenzbureaus“ aus Zu dapest sind der Oberbürger—⸗ meister Markus und der Bürgermeister . von ihren Aemtern zurückgetreten. Die Demission steht der genannten Quelle zufolge mit der kritischen Lage in e en n m die daraus entstanden ist, daß die Regierung die Ablieferung freiwillig gezahlter Steuern forderte, die der Gemeinderat den beiden Bürgermeistern nicht gestatten wollte.
Frankreich.
Der Senat wählte in seiner gestrigen Sitzung e. mit 241 von 46 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten un
begann darauf die Beratung des französisch⸗russisch en Handelsvertrages. Nach dem Bericht des W. T. B. machte der Senator Prevet als Referent darauf aufmerksam, daß der Vertrag in St. Petergburg vor dem 29. Februar ratifiziert sein müßte, und sprach die Hoff nung aus, daß die Regierung neue Schritte tun würde, um neue Vorteile für den französischen Handel zu erlangen. Die Beratung wurde hierauf als dringlich erklärt. Der Senator Moni äußerte den Wunsch, daß die Beratung wegen ihrer Wichtigkeit auf morgen vertagt werde. Der Ministerpräsident Rouvier verlangte, daß der Vertrag sofort erledigt werde, wenn man nicht wolle, daß er hinfällig würde. Der Senatgr Męline sprach sein Bedauern darüher aus, daß auf gewisse russische Produkte der französische Minimaltarif Anwendung finden solle. Der Senator Vigier hob hervor, daß dies nur auf ein Jahr geschehe, und daß daraus kein Peäzedenzfall entstehen könne. Der Senator Mon is verlangte, daß die Regierung ausdrücklich er⸗ kläre, sie wolle Abhilfe schaffen gegen die angeführten Mängel des Vertrages. Der Handeltminister Trouillot betonte, daß der Vertrag eine Herabsetzung des Zolls auf französische Erzeugnisse um inggesamt 1 750 00 Franc mit sich bringe. Dem wiederholten Wunsche Monis nach Vertagung der Beratung auf beute trat der Ministerpräsident nochmals entgegen und gab das Versprechen, daß er die Frage der Verbesserung des neuen Zollregimes nicht aus dem Auge verlieren wolle.
Der Vertrag wurde hierauf angenommen und die Sitzung
geschlossen.
— In der Deputiertenkamm er wurde gestern die Be⸗ ratung der Vorlage, betreffend die der Handelsmarine zu gewährenden Prämien, fortgesetzt.
Einem Zusatzantrage, daß freinde Schiffe in französischen Häfen allen Sanitätsvorschriften zu unterwerfen sind, die auf französische Schiffe Anwendung finden, wurde zugestimmt und alsdann die ganze Vorlage angenommen.
Rußland.
Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ ist die Frage der Einführung des allgemeinen Elementarunterrichts vom Ministerrat und den höheren Behörden in bejahendem Sinne entschieden worden. Das Unterrichtsministerium arbeitet einen darauf bezüglichen Ent⸗ wurf aus, welcher der Reichsduma vorgelegt werden soll. Der Unterricht wird aber nicht obligatorisch, sondern lediglich dazu bestimmt sein, dem Verlangen der Bevölkerung nach Bildung zu genügen. Er wird in diesem Jahre zunächst in verschiedenen Distrikten der Provinz Moskau . werden.
— Die Rückzahlung der unter dem Einfluß der revolutio⸗ nären Bewegung den Sparkassen entnommenen Guthaben an die Kassen nimmt mehr und mehr zu. Während des Monats Januar betrug der Ueberschuß der Rückzahlungen über die Auszahlungen 38 768 900 gegen etwas weniger als 8 Millionen Rubel im Januar 1905.
. Auf dem Güterbahnhof der Nikolaseisenbahn in St, Petersburg fiel beim Abladen eines Wagens eine von Wladiwostok gekommene Kiste zu Boden. Es erfolgte eine Explosion, durch die mehrere Personen verletzt wurden. Der Wagen geriet in Brand, doch wurde das Feuer hald gelöscht. Bei einer hierauf angestellten Untersuchung zeigte sich, daß der BVagen vollständig mit Sprengstoffen gefüllt war. Ferner wurde bei der Verhaftung von 6 Sozialrevolutionären in einem Hause am Newski⸗Prospekt eine beträchtliche Menge
geben:
Meh im Gesetze einen derartigen auf den Proviuzlalverband als solchen 30 0/0 der
Der ö wolle . die , e dur
; die Gestaltung der Kanäle zu erwartenden Verkehrsverschlebungen
durch den Bau . Anschluß⸗ und Verbindungsbahnen in den
berührten Teilen der Provinz sowie: durch zweck⸗
; rovinzialausschusses nebst dem Antrage Dröge und der Entschließung von Savigny wurden darauf
ö bgeordneten Dr. Apelius, die direkten Wahlen für die 23 aus den allgemeinen Wahlen hervorgehenden Abgeordneten einjuführen, wurde abgelehnt, ebenso ein sojialdemokratischer Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts für
Die Wahlen zum Landtag, der am 2. Dezember v. J. wegen Nichtbewilligung der Erhöhung der Kammeralrente des M6 aufgelöst worden war, haben gestern Es wurden, „W. T. B.“ zufolge, gewählt: 8 Vertreter der bürgerlichen Parteien und 7 Sozialdemokraten. Eine Stichwahl zwischen einem Vertreter des Bundes der
Der Zollausschuß des österreichischen Abgeord— netenhauses hat die Handelsverträge mit Italien
Serbien.
Die Stupschtina hat gestern, nach einer De T. B.“, ben Handels dertra it pesche de eiche endgültig angenommen. g mit dem Deu rfchen
Dänemark.
Die Leiche des Königs Christian ist ge mittag, begleitet von der Königlichen nu ö. 34 ', in Kopenhag en eingetroffenen Königlichen . ir ichen Herrschaften, in feierlichen Zuge unter m
eläute der Glocken aller Kirchen von der en, . dem Hauptbahnhof und von dort nach Rozgkilbe übergeführ worden. Nach dem Eintreffen daselbst ging der Traue j langsam nach der Domkirche, wo der 9 vor dem ö. aufgebahrt und eine kurze Gedächtnisfeier abgehalten wurh et
Afrika.
Bei Mar Chica hat sich ein französisch-⸗m nischer, n , ereignet, über 66 9 1 deitijg ,. eldung veröffentlicht: ; vorgestern morgen der franzö D Waren bei der Faktorek Mar C i n , von Melilla aus, hinter ihm d
sultanische Dampfer Turki⸗ zösische Kreuzer ‚Lalande'. Der „Turki' beschoß die die mit S ae e m n , antwortete. 3 . 6. , . 7 Turki⸗ en Zenith“, och schni Lalande dem sultanif Dampfer den Weg ab. Beide Schiffe ankerten 4 den Ghafarinen. Der Befehlshaber, des Turkl⸗ beschwerte sich b. dem Kommandanten des „Lalande⸗ über sein Verhalten und' du ungesetzliche Verfahren des „Zenith «. Der Kommandant antwortete daß er die Angelegenbeit mit dem Kapitän des Zenith“ regeln, abe leine weitere Beschießung der Faktorei dulden würde, solange fran sische Untertanen dort weilten, sonst würde er den ‚Turkf in d ö ktanisc ö die magrokkanischen Behörden telegraphierten an d Delegierten Mohammeb el Torres, damit er die Angeleg heit zur Kenntnis der Konferenz in Algeciras brächte. — Wie die,. Trihune“ aus Pietermaritzburg melde lündigt der Minister für die andes mrs gu! . daß ein besonderes berittenes Korps in allen Teilen Natals gebildet werden soll, dem alle Männer, die reiten und schießen können, beizutreten aufgefordert werden sollen.
. dann
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen d Reichstags und des zauses der , ind sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Der heutigen (43) Sitzung des Reichstagt wohnten der Staatsminister, Staaissekretär des Innern Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner und der ö des Reichsschatzumts Freiherr von Stengel bei.
Nachdem die Vorlage wegen Ausgabe von Reichsbank
definitiv unverändert genehmigt worden war, setzte das Haug die Beratung des Spezialetats des Reichsamts des Innern beim Ausgabekapitel „Reichsgesundheitsamt !“ fort.
Abg. Hus (sos) hat um Auakunst über das Auftreten der Genickstarre und über die dagegen behördlicherseits getroffenen Maß regeln und verwies darauf, daß in Oberschlesten, aber auch in EGffen die Erkrankungen an dieser kontagissen Krankheit wieder häufiger geworden seien. Die Meinung sei sehr verbreitet, daß schlechte Gr. nährung und enges Zusammenwohnen die Verbreitung dieser Krankheit förderten. Der Westen werde namentlich dadurch bedroht, daß zahl⸗ reiche ostelbische und ausländische Arbeiter unausgesetzt dorthin dirigiert würden und die Gefahr der Ansteckung vermehrten. Vielleicht empfehle sich, dag bakieriologische Institut auf den Reichgetat zu über⸗ nehmen, damit jederzeit die nötigen chemischen usw. Untersuchungen mit größter Raschheit bewirkt werden könnten. Ferner machte der Redner die Verwaltung auf die Zustände in den Thomasschlackenmüblen aufmerksam und verlangte Verbesserung der Schutz vorscheiften. Endlich erluchte er um Auskunft über den Stand der Bekämpfung der Wurmkrankheit, ob weitere Desinfektiongmittel erprobt worden seien. Hierauf stellte der Redner gegenüber dem Prinzen ju Carolath, dessen guten Glauben er nicht beiweifeln molle, i daß auf der „Silesig :. Zinkhütte in allen Werkstätten Frauen und Mädchen beschäftigt selen, die sich in der furchtbaren Hitze und dem glühenden Staube aufhalten müßten. Diese seien beschäftigt in den Rösthütten und beim Abfahren der glübenden Schlacken. Die bestebenden e, , in. würden in der unerhörtesten Weise übertreten; in fast allen Zinkhäütten müßten die Arbeiter mit ungereinigten Händen das Effen ein⸗ nehmen. Auf der Schlesischen Zinkhätte seien einige Arbeiter anderen Unternehmern überwiesen worden, aber auch . fielen unter die Verordnung, damit dürfe man sich also nicht herausreden. Die in. selen daher keineswegs so, wie sie der Prinz Carolath dargestellt habe. Darauf ging der Redner auf die neulichen Aus- führungen des Abg. Beumer über die Verhältniffe guf den Kruppscken Werken ein, und hielt diesem gegenüber seine Angaben über die Arbeitsdauer in den Waljwerken und in den Feuerbetrieben durch— aus aufrecht; es gäbe dort 26 — 36 ständige Schichten und keine tegelmäßige Arbeitshausen, diese wären vielmebr dabon abhaͤngig, wie es der Betrieb zulasse. Der Abg. Beumer sei sebr schlecht unter⸗ richtet; sein Telegramm vom Gußstablwerk Witten, wonach dle Arbeiter dort täglich 2— 4 Stunden Pause hätten, sei, wie die Arbeiter dieses Werkes erklären, gelinde gefagt, grober Unfug. Der Kruppsche Preßbau sei ein Mordbau; es habe bei den Arbeitern stürmische Heiterkeit erregt, daß der Abg. Beumer gerade diesen Bau eine ideale Werkstatt genannt habe. Im Namen der gesamten Arbeiterschaft protestierte der Redner gegen die Beleidigungen die der Abg. Beumer den Arbeitern ins Gesicht gesagt habe, und gegen die Ausführungen des Abg. Stöcker; von Letzteren und seinesgleichen müsse er sich ganz entschieden verbitten, daß man seine Angabe über die Lage der Arbelter und die Zustände uf den Werken einfach als Schauer 83 er mr 9 , . e e,. des * er, seien teilweise die Zustande auf den Eisenwerlen noch vi schlimmer als selbst bei Krupp. 39
(Schluß des Blattes)
— In der heutigen (25) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Justizminister Dr. Beseler bei⸗ wohnte, wurde zunächst das Andenken des gestern gestorbenen Mitglieds, Schulrats, Kreis⸗ und Stadtschulinspektors 88, wick (fr. Volksp.), Vertreters des 3 Berliner sahlbezirks (rechtes Spreeufer, untere Stadt), in der üblichen Weise geehrt und darauf die . Beratung des Staats haushaltsetats für das
tatsjahr 1906 bei dem Etat der Justizverwaltung fortgesetzt, mit dem die Denkschrift über die Dienst⸗ und Ein— kommensverhältnisse des Kanzleipersonals bei den Justiz⸗ behörden zur Besprechung gelangte.
Pulver, Patronen und mehrere Bomben gefunden.
Berichterstatter der Kommission war der Abg. von Ha gen.
Dag Feuer von beiden
noten zu 50 und 20 MS in dritter Lesung ohne Debatte
u der Einnahme aus der ve n sun der Ge⸗ 96 die in Höhe von 000. 16, das sind 5 hoh mehr als im Vorjahre, angesetzt ist, eh Abg. Eckert reikons. ) seine Freude uͤber diese Mehreinnahme aus, weil aus ihr zu schließen sei, 4. die Löhnung der Gefangenen ine böbere geworden sei. Er mz te die Anzahl der Arbeite tage erfahren, aus denen sich diese Einnahmen ergeben, d. b. wie piel auf den Kopf der Gefangenen entfalle. Der Staat müsse nach Möglichkeit für den eigenen Bedarf seine Gefangenen arbeiten lassen. Der Bundesrat habe 1898 eine Verordnung erlassen, nach der die Interessen der Privat gewerbe möglichste Schonung erfahren sollen und insbesondere in Bedacht zu nebmen sei, daß die Vermietung der Rrbeits kraft der Gefangenen an Arbeitgeber tunlichst einzuschränken sei. Ich möchte, fäbrt der Redner fort anfragen, wie weit diese Verordnung heachtet und ob auch im Ressort des Ministeriums des Innern danach persahren wird. Ein tvpischer Fall ift in Neu Ruppin vorgekommen; dort werden in dem Gerichtsgefaͤngnis für eine der bekannten Bilder, bogenfirmen 63 Gefangene beschaftigt. Dag Merkwürdige ist, daß 1974 ein neuer Vertrag unter außerordentlich gůnstigen Bedingungen fur diese Fabrik abgeschlossen wurde, obgleich bier wiederholt geäußert worden si, daß durch die Gefängnisarheit der freien Arbeit keine Konkurrenz emachk werde. Eine Beschwerde vom 12. Oktober 1905 ist vom berstaatsanwalt zurückgewiesen worden. Auf die weitere Beschwerde an den am f. antwortete der Oberstaatsanwalt im Auftrage des Ministers, daß dieser nach Prüfung der Sachlage zu einem Ein⸗ schresten keine Veranlassung babe. Ich habe nun eine — 5 im Auftrage des Beschwerdefübrers Ehe e gh boffe aber, daß, hepor eg jur Beratung dieser Petition kommt, der Minister selbst Remedur schaffen wird. Im Gefängnis wird nur ein Tagelohn von 38 A gejablt. Wie 6. es ih, daß dies nicht als Unterbietung Arbeit angesehen wir . fee , n hör Der Regierungskommissar hat uns neu⸗ lich bei Beratung des Etatg des Ministerlums des Innern gesagt, daß nur ein geringer Prozentsatz der Gefangenen zur Außenarbeit herangezogen werden könne, weil die Gefangenen erst einen längeren Teil der Strafjeit im Gefängnis selhst bleiben müßten, daß aber, Damit dem Handwerk nicht zu große Konkurrenz gemacht. werde, die Leute für den Bedarf der Reichs und Staatabetrlebe beschäftigt würden. Im Jahre 1904 sind nun 181935 Gefangene für rivate, 2135 mit Rrbesten für die Anstalten selbst und 1522 für Reicha und Staatg⸗ behörden beschäftigt worden. Diese Zablen beweisen doch die grohe Konkurrenz für das Handwerk, und zwar sind alle Handwerke dabei vertreten Es ist desbalb kein Wunder, daß an der Spitze der Klagen immer die Konkurrenz der Ge ängnisarbeit steht. Man sollte die Gefangenen doch anderg nr , wenn nicht mit Lußenarbeiten, so doch in den Gefängnishösen mit Arbeiten, die feine Konkurrenz machen, wie Stelnetlopfen und dergleichen. Die Ansicht, daß die Gefangenen wesentlich für den Bedarf der Reichg⸗ und Staatsbebörden zu beschaͤftigen seien, werden wir doch wobl revidieren müffen; denn in der Strafanstalt in Breslau ist jetzt eine große Buchbinderei errichtet worden, die der Erste Staatsanwalt ben? Bebörden ganz besonders empfoblen bat; auch von den Zentralbehörden sind die einzelnen Staatsbehörden angewiesen Dorden, Buchbindereiarbeiten nicht mehr bei Privaten, sondern in der Strafanftalt in Brezlau berstellen zu lassen, Bisher hatte 23 Jahre lang ein Privatbuchhändler die Arbeit gemacht, und vor nicht langer Zeit sst ibin auch das Binden der Standesamtaregister über⸗ tragen worden. Er hat ju diesem Zweck. seine Werkstatt erweitern und maschinelle Einrichtungen anschaffen müssen um die großen Bücher binden zu können. Jetzt auf einmal teilt ibm der Dezernent der Re⸗ gierung mit, daß der Kontrakt mit ibm nicht erneuert werden sönne, well von höherer Stelle die Anweisung ergangen sei, im Ge⸗ fangnis arbeiten ju lassen. Der Mann bat nun viel Geld in seln Geschäft hineingesteckt. Ich möchte den Minister bitten, die Beschäͤfti⸗ gung der Gefangenen in seinem Reffort so zu regeln, daß das freie Handwerk nicht solchen Schaden erleidet. .
Abg. Dr. Wagner (fr. kons.): Die Breslauer Buchbinderinnung bat sich über die Errichtung der Buchbinderei großen Stils in der Strafanstalt in Breslau mit Recht beschwert. Dlese Buchbinderei soll sogar bis nach e, ,, ibre Arbeiten abgeben. Der Minister sollte verfügen, daß solche Verträge nicht mehr erneuert werden. Wie ist dieses ganze Vorgehen mit dem von der 3 proklamierten Schutze des Handwerks in Verbindung ju bringen? J
muß ja anerkennen, ; Gefangenen so zu beschäftigen, daß eine Konkurreni mit der freien Arbeit ausgeschlossen ist. Jedenfalls muß darauf bingewirkt werden, daß in den ,, nicht qualiftiterte Arbeiten ausgeführt werden, sondern minderwertige Arbeiten, die dem r keine Konkurrenz machen. Zu diesen minder gualifinterten Arbeiten gehört auch das Aktenheften. Ich möchte dem Mlssen diese Anregung zur Erwägung anheimgeben. Die Grundsätze, die die Verwaltung in bezug auf die Verwendung von Gefangenen zu Kulturarbeiten aufgestellt hat, sind noch einer er⸗ beblichen Ausdehnung fähig. Es ist mir von sachverständigen Landwirten mitgeteilt worden, daß eg sehr wohl möglich ist, die sändlichen Gefangenen in der Landwirtschaft in noch viel größerem Maße zu beschäftigen als bisher. Vielleicht wird es notwendig sein, zu diesem Zwecke eine Aenderung in dem Strafvollzuge eintreten
zu lassen. Hierauf
Wort. An
Schluß des Blattes
nimmt der Justizminister Dr. Beseller das der weiteren Debatte beteiligen sich bis zum 3 dem 6 5 ö , d. ustizrat Plaschke, die g. Graf von Wartensleben⸗ , Eckert (freikons ), Dr. Dahlem Zentr.) und Dr. Rewoldt (freikons).
Bei der Ersatzwahl eines Mitglieds des Reichstags, die am 13. d. M. . 16. sächsischen . stattfand, er⸗ ielt, wie ‚W. T. B.“ aus Chemnitz meldet, nach amt⸗ igt. Feststellung Kommerzienrat ermsdorf (Kompromiß⸗ kandidak der Konfervatioen und der Nationalliberalen) 10 397, Landtagsabgeordneter Günther (fr. Vollsp) 9056, Redalteur Roske Soz) 31 629 Stimmen. Noske ist somit gewählt.
Nr. 8 des Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 16. d. M., hat folgenden Inhalt? I) Konsulgtwesen; Ernennungen. — Exequatur- erteslungen. I Bankwesen: Statuts der deutschen Notenban en Ende Januar 1906. 3) Versicherungswesen; Bekanntmachung, betreffend die Beauffichtigung privater Versicherungsunternehmungen durch Landesbehörden. = ,,, betreffend die Befreiung von Beamten der Hospitalverwaltung sowie der Sparkassz und des Leih⸗ hauses zu Meß von der Verpflichtung zur Invalidenversicherung. I Zoll und Steuerwesen: Inkrafttreten und . . eines neuen Statistischen Warenverzeichnisses nebst Anlage sowie eines neuen Ver⸗ zeichniffes der Maßsengüter. 6) Polizeiwesen: Augweisung von Aus-
ländern aus dem Reichsgebiet.
Erziehungs⸗ und Unterrichtswesen.
Zur Ausbildung weiblicher halber Kräfte“.
Ein Sorgenkind unseter Wohlfahrtepflege sind die sogenannten halben ! Die durch irgend einen keen ihrer Erwerbs⸗ eli ein Geschabigten, die wohl noch nicht erwerhgunfähig sind, aber hrem fruheren erlernten Beruf nicht mehr nachzugehen vermögen, bilden die eine Klaffe der halben Kräfte. Eine andere, wohl noch hedauerngwertere Gruüphe bilden die chronisch Leldenden, deren Arbeitskraft nicht mehr hinreicht, um sich erhalten zu können, und
daß es für die Regierung sehr schwierig ist die
haben binschwinden sehen, wie eg . en , .
e wech Am beklage gwertesten sind d,, . 9 . . denen 5 an der
aufgedrückt ist, sei es, daß der Körper Eklung versagt, und denen von Jugend ren Aufzaben alle Lebensfreude ver
ule ein e r. für den . 6. übrigen, i fe heischend, statt Hilfe gewãbrend, den Kameraden 6 ,,, . Spottes als des Mitleids, gehe diese Schattenblumen im Garten der Rinderwelt, einer trüben Zakunft entgegen, gleichviel ob sie im Schoß des Woblstands oder unter dem Dach der Armut geboren worden ind. Für Blinde, Taub umme, Blod. innige und Fallfachtige gibt es Anstalten, auch für arg Verkrüppelte beginnt man jetzt aus öffentlichen Mitteln u Jorgen Für die außergewöhnlich Schwachbegabten, für die Vychopathbischen Kinder, an denen sich häufig irgend eine geheime oder offen zu Tage liegende Schuld des Vaters rächt, wie 3 B. dessen Trinkgewohnbeiten, ist noch wenig geschehen. Geroiz, die Nachbilseschulen fuchen eins Lücke unseres Schulwesens im Interesse gewisser Gruppen solcher, Kinder auszufüllen, und nicht Renige threr Schäler werden durch die Geduld ibrez Lehrers und be. sondere Ünterrichtgmetboden auch so geförderl, daß sie später den Fampf ums Dafein aufnebmen können, aber für eine nicht ganz ge⸗ ringe Zabl genägt auch selbst eine solche Schule nicht, da die Schule bie? häusliche Erziehung nicht ersetzen und diese Kinder nicht so lange unterrichten kann, bis sie mit einiger Aussicht auf Erfolg sich in einer Stellung nützlich zu machen vermögen, Denn bei diesen geistig, auch oft körperlich uad sittlich schwachen Naturen tritt die Er werbs⸗ fähigkeit natärlich erst weit später ein als bei normal entwickelten
Personen. . r ö An Anstalten, denen derartige Jugendliche zur weiteren Erzie ung und Ausbildung anvertraut werden könnten, fehlt es aber gegenwärtig sast noch gänzlich. Ein leuchtendes Beispiel geben ja die von Bodel / schwingbschen Anstalten in Bethel, die im Rahmen ibrer Liebes werke auch Plag für solche halbe Kräfte haben; aber anderwärts hat selbst im Anschkuß an ähnliche Anstalten gerade die Fürsorge für die halben Kräfte noch keinen Erztehungstvpus entwickelt. t . Im Laufe des vorigen Sommers bat nun die „Zentrale für Jugendfürsorge' in Dresden ch an die Lösung der Frage heran- gewagt. AUngespornt durch die allseitigen Erörterungen, die Pfarrer Mätzold diesem Problem in einer Reihe von Vorträgen hat angedeihen saffen, deren einer in den Fliegenden Blättern aus dem Rauhen Hausen abgedruckt worden ist, bat ein hesonderer Ausschuß der er · wäbnten Zentralstelle ein Heim gegründet, dag sich neben der weiteren Erziehung auch der beruflichen Ausbildung halber weiblicher Kräfte widmet. Die Begrenztheit der Mittel erlaubte freilich nur einen Anfang im leinen, aber in der Beschrän kung, zeigt.
der Meister. Im kleinen lassen sich am besten Versuche anstellen und in aller Stille Erfabrungen sammeln; kommt es doch hei solchen Unternehmungen gar nicht darauf an, gleich einer großen Anzahl zu helfen, sondern darauf, an einigen die Methoden auf ihre Zweckdienlich- keit zu erproben und die richtigen Persönlichkeiten zu gewinnen, die die Sache mit dem Kopf und dem Herzen zugleich betreiben. An und für sich sind die erneherischen Aufgaben wohl schwierig, aber nicht kompiliert. Der gebotene Wissens toff, die zu erlernenden Fertigkeiten müssen sogar höchst 6. sein. 6 Schwierigkeiten liegen zumeist auf dem Gebiete der Willensstärkung. ; .
t Mit fünf dem schulpflichtigen Alter entwachsenen Mädchen ist nach einem Bericht der Sozialkorrespondenz der Betrieb, der Anftalt aufgenommen worden. Eine Vorsteherin, eine geschulte Kindergärtnerin und eine Lehrerin teilen sich in die Arbeit. Während der Hausmutter die Oberleitung und die Unterweisung in allen hauswirtschaftlichen Arbeisen obliegen, unterrichtet die Kinder gärtnerin in allerlei Handfertigkeiten nach Fröbelscher Methode und pflegt die bereits erlangten Schulkenntnisse und den Gesang; die Lehrerin erteilt Elementarunterricht. Da die Zabl der Zöglinge eine ganz beschränkte ist, können sich die Lehrkräfte fedem der Maͤdchen genügend widmen, um ein jedes ganz unmittelbar unter persönlichen Einfluß zu stellen. Die ganze Ansialt trägt also einen durchaus familienbaften Charakter. Dienstboten werden nicht gehalten, da alle Hautzarbeit von den Pfleglingen, soweit sie es vermögen, reihen · weise übernommen wird. Auch in der Gartenpflege werden zie Mädchen, soweit es in dem kleinen Gättchen, in dem ein jedes Mädchen sein eigenes Beet bat, angängig ist, unterwiesen; dadurch wird ein Gemüts⸗ und Anschauungsmoment von großem Werte nutzbar gemacht, Die
ewerblichen Unterweisungen beschränken sich heute noch auf Decken
echten, Rüschen⸗ und Schleifennähen und sonstige ein fache Nadelarbeit. In Augsicht genommen sind noch einige andere Beschäftigungen, wie Strohhutnähen und Kartonnggengrbeiten. Infolge von Be stehungen zu Unternehmern werden die Arbeiten regelmäßigen Absatz finden, viel⸗ leicht auch auf Bestellung hergestellt werden können. Madchen, deren
ustand hoffen läßt, daß sie sich für häusliche Dienste eignen, werden zu
ienstboten auszubilden gesucht. Der Aufenthalt in der Anstalt ist in der Regel auf 2 Jabre berechnet. Stellt sich aber heraus, daß das Mädchen gänzlich unfähig zu jeglicher Ausbildung ist, dann wird es entlassen, dann ist es eben auch keine halbe“ Kraft mehr. Der Eintritt eines Pfleglings kann jederzeit erfolgen. Der Pflegesatz be⸗ trägt monatlich 25 M, also 85 3 auf den Tag für Wohnung, Be⸗ köstigung und Unterricht. Armenäniter, Angehörige, Vereine und private Wohltäter bringen die Pflegegelder auf. Der genannte Satz deckt indessen die Selbstkosten nicht. ö .
Dag Ministersum des Innern und der Magistrat haben die Er⸗ sprießlichkeit des Werkes durch mehrfache Unterstützungen, ersteres in ber Höhr von S0ö „M, letzterer in Höhe von 150 6, anerkannt. Der Freigeblgkeit ist auf diefem Gebtete ein neues, lohnendes Feld geöffnet. Wie viele schwach veranlagte Kinder es gibt, die in solchen Heimen der Frwerbafählgkelt zugeführt oder deren schwache Kräfte dort noch zu nütz⸗ licher Betätigung entfaltet werden könnten, läßt eine Umfrage ahnen, die der oben erwähnte Äugschuß zu Ostern v. J. in den Vallsschulen der Start Dresden veranftalteie: unter den Kindern, welche oie Schule verließen, wurden von den Direktoren 159 namhaft gemacht.
Literatur.
Von der neubearbelteten fünften Auflage von Brockhaus! Kleinem Konversationslexikon, auf dessen Vorzüge an dieser Stelle bereltß hingewiesen wurde, liegen vier westere Lieferungen (15 = 16) vor. Sie enthalten wieder ein reiches, gutgesichtetes und wenn auch knapp, fo doch verständlich behandeltes Material. In einem einzigen Bogen sind z. B. nicht weniger alg 100 Stichwöc er ver einigt, die alle dem Gebiete der Elektrizität angehören Master gedrängter klarer Darstellung sind u. a. die Artikel . Deutsche Literatur und „Beutschland!. Daß das sozialpolitische und nationalökonomische Gebiet nicht vernachläffigt wird, ersieht man aus den Beilagen Gewerkoerelne', ‚Autwanderung“, Bergbau“, Bepßzlkerung“,
naändigen Berichte über den praktischen Wetterdienft von Professor . ein . den welteren Inbalt des Heftes. Eine Beilage Mildet eine in Farben ausgeführte Karte über die Niederschlagsmengen in Zentraleuropa nebst den Luftdruck. und Temperaturlinien sowie einẽ Darstellung in Kurven, betreffend die Temperatur der oberen Luft schichten. Der 6 der Zeitschrijt ist 6 für den Jahrgang ven 13 Heften; ein Probeheft wird auf Wunsch frei übersandt.
Bauwesen.
Wie an dieser Stelle bereits kur; erwähnt wurde, hat der Reglerungspräsident in Trier seinerzeit einen Wettbewerb aus- geschrieben, um eine Reibe gu ter Vorbil der für klein städtische und bäuerliche Wohnbäuser und Wirtschaftsgebäu de zu erlangen, die geeignet wären, Städten und Dörfern, unter zweck⸗ mäßiger Ausnutzung des Raumes, ein architeltonisch reizvolleres Ge⸗ präge ju geben. Da ein unkünstlerischer, nüchterner Baustil sich auf kem Lande und in den Kleinstädten immer mehr breit macht, in die letzteren sogar die , ile Mietskaserne einzudringen beginnt, wär das Vorgehen des Regierungspräsidenten mit Freude zu begrüßen. Hoffentlich wird es umsomehr Nachahmung finden, als es von gutem Erfolg begleitet gewesen ist. Die Beteiligung an dem Wettbewerb war überaus rege. Es waren Entwürfe für ein freistehendes Bauernhaus mit angebautem Stall für Gebirgsgegenden, je ein einfaches Bürgerhaus für eine Familie, freistehend und eingebaut, und ein Wohnhaus für Orte in Flußtälern gefordert. Das freiste hende Bauernhaus sollte ctwa 4 Wohn und Schlafräume, Küche, Kammern, Keller und Bodentäume enthalten, ferner eine Tenne, einen Stall für 8 Sück Rindvieh, 2 Schweinebuchten und einen Federviehstall. Für das Wohnhaus für Orte in Flußtälern war auf gute alte Vorbilder
bingewiesen (Regierungsgverfügung vom 9. Jan. I902 1. B. 13 749.
Von den Gebäuden waren Ansihten, Durchschnitte und Grund ·
risse ju liefern und die Eatwürfe so zu gestalten, daß ibre Ausführung ju den nachstehenden Ein jelpreisen ür einen Kublkmeter umbauten Raumes in verwirklichen ist: Bauernhaus: Wohnhaus 10 — 14 4; Stall 10 6 Bůrger⸗ daus. jwischen 12 und 16 6 Wohnhaus in Orten in Flußtälern; jwischen 15 und 18 Auch sollten die Zeichnungen den Anforderungen der im Bezirk geltenden Baupolizeiverordnung entsprechen.
Von den Preisrichtern wurden 20 Entwürfe in engere Wahl ge⸗ stellt. Diese 20 Entwürfe sind jetzt auf 60 Foliotafeln, in einer Mappe vrreinigt, zum Preise von 236 im Verlage von See mann und Eo. in Leipiig erschlenen. Baumeister, Baugewerks meister, Bautechniker und Gutébesitzer dürften in dieser Sammelmappe reiches Material finden, das sowohl vielseitige Anregung für Neubauten der gedachten Art bietet, als auch direkt zur Ausführung verwendbar ist. Die Entwürfe sehen von jedem unnützen Prunk ab und bieten Vor⸗ bilder für eine zuglelch praktische und billige, aber auch zugleich ge⸗ fällige Bauweise; sie sind in Ansichten, Perspektiven, Grundrissen und Schnitten dargestellt, und zwar in einem so großen Maßstabe, daß sie auch ein Detailstudium ermöglichen. Die HDerstellungekosten ind in den Entwürfen zum Teil angezeben. Hoffentlich findet die Hürm in den Kreisen der Techniker und Bauherren weite Ver— breitung. Ibre Benutzung würde dazu beitragen, den deutschen Klein⸗ städten und Dörfern einen anmutigen Charakter zu erhalten und in ihnen immer mehr auszuprägen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Genickstarre in Preußen.
Nach den ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ sind in den Kreisen des Reg. Bez. Opyeln während der beiden Wochen vom 25. Deiember 1505 bis 6. Januar 1906 nacheinander insgesamt 13 und 12 Erkrankungen (sowie 6 und 11 Tode falle an der Genickstarre festgestellt, und zwar in den Kreisen Oppeln (Stadt und Land) 2 (1), 1 (G), Lublinitz — 2 (4), Gleiwitz (Stadt und Land) 1, 1 (), Tarnowitz 2 (i), —,. Beuthen (Stadt) 1, — Königsbütte —, 2, Zabrze —, 2, Kattowitz (Stadt und Land) 3 9, 3 (4, Pleß 4. — Rybnik — 1 I). Die Kreise Kreuzburg. Rosen⸗ berg“ Groß -Strehlitz. Beuthen (Land! Ratibor (Stadt und Land) Kofel, Leobschütz, Meustadt, i. O. Sch, Falkenberg, Neisse und Grottkau waren in dieser Zeit frei. .
Ig ganz Preußen sind im Dezember 91 Erkrankungen und 49 Todes älle) gemeldet worden. Daran war die Provin; Sch lesien mit 69 (38) Fallen beteiligt, von denen 61 (4) auf den Reg. Rey. Oppeln, 8 ( auf den Reg.-Bez. Breslau entfielen. Im übrigen Staatsgebiete kamen 22 (11) Fälle vor, und zwar in Ostpreußen 1 (1 im Reg. Bez. Gum binnen, in Brandenburg (iF, davon in Berlin 2 und im Reg-⸗Bez, Potsdam 2 (1 in Pofen 15 (8) im Reg. Bez. Posen, in Sachsen 1060) im Reg.⸗ Bez. Magdeburg, in der Rheinprovinz 1 im Reg.⸗ Bez. Du sseldorf. .
In der Provinz Schlesien sind seit dem Beginn der Eyxidemie im November 1964 bis Ende 1905 3205 Erkrankungen nnd 1810 Todesfälle an der Genickstarre festgestellt; von je 100 Erkrankten starben 65.
Oesterreich. Die K. K. Seebehörde in Triest bat die unterm 10. September v. J für Herkünfte von Zanzibar angeordneten Quarantsne- mäßregekn wieder aufgehoben. (Vergl. R. Anz. vom 23. Sep⸗ tember v. J., Nr. 225.)
Theater und Musik.
Schillertheater N. (Friedrich Wilbelmstädtisches Theater.)
Das Wagnis, dem Publikum des Schillertheaters Tolstois Macht der Finstern is vorzuführen, ist in überraschender Weise geglückt, das bewies die gestrige Erstauffübrung des Werkes auf. der Bühne in der Chausseestraße. Ob man daraus schließen soll, daß es dem Schillertheater im Laufe der Jahre gelungen ist, seinem Publlum systematisch das literarische Verständnis anzuerziehen, oder ob die Güte der Vorstellungen allmählich eine kunstverständige Zuschauerschaft an⸗ gelockt bat, bleibt dabei eine offene Frage. Beide Strömungen baben vielleicht zusammengewirkt, um den jetzigen Stamm der Besucher zu bilden. Diese 8 zeigten sich gestern in ihrem Verhalten gegenüber den krassen Einzelheiten des Tolstischen Dramas sedenfalls reif, die Tiefe seines ethtschen Gebalts zu be · greifen, den Ernst der dichterischen Persönlichkeit, die daraus spricht, voll zu erfassen. Die von Dr. Kaufmann sorgfältig in Szene gesetzte Gefamtaufflihrung und. die fast durchweg vortteffliche Cin eldarstellung trugen dazu ihr gut Teil bei. Die beste Leitung war die Matrjons der Frau Gundra, eine scharf umrissene, mit sicheren Strichen ger ich ·
Finanzen“, „Frauenf egge, usw., in denen die einschlägigen Ver⸗ hältnisse durch gengue Zahlen unterstützt geschildert werden. Das Wefster“, Monateschrift für Witterungekunde (Verlag von Otto Salle in Berlin W. Maaßenstraße 19), beginnt ihren 23. Jahrgang. Die Zeitschrift, die seit ihrem Bestehen unter der Leitung des Piofessors Dr. Aßmann, des Direktors des . lichen Aeronautischen Bbservatoriumg, steht, hat sich die Aufgabe geflellt, durch allgemein vꝛrständlich geschriebene Auffãtze so⸗ wie längere und kürzere Notizen das große Publikum Ju unterrichten, für das so ungemein interessante Gebiet der Wetterkunde weitere Anregung zu bieten und zu, eigenen Beobachtungen anzuleiten. Das vorliegende Januarheft bringt einen
schlages für den Brocken von Professor Kassuer, sobann einen Auffatz über die tägliche Periode bes Regeng, von H'egyfoky. Direhtians—
Dr. Wegener über einen in größeren Höhen. ge hn regelmäßige Manatsübersicht über den Witierunggherkauf, Bemerkungen über den bedeutenden Temperatur⸗
in Chemnitz,
tückgang hon Jull Oktober 15ob, meteorologische Notizen und de
Artikel über normale Monatsmittel der Temperatur und des Nieder⸗
einde reibt über stündliche Tenperaturschwankungen aiststent ein demanng sch Fall vertikalen Lastang ausche⸗
nete Charakierfigur. Die von niederen Leidenschaften beberr chte Ansßja spielte Frau Ullerich mit çlaubbaftem Temperament. Den eltlen, inoralisch verkommenen Nikita gab Herr Wiene sehr anerkennen s- wert, den alten, würdigen Akim Derr Rolan mit wohltuender Schlicht eit. Auf gleicher Höhe bewegten sich die Damen Brock (Akulina), Gräbner (Anjutka) und Herr Kirschner (Mitiitsch). Das Schauspviel, das in der vortrefflichen Uebersetzung des gründlichen Tolstoikenners Dr. R. Loewenfeld aufgeführt wurde, übte offenbar eine tiefgehende Wirkung aus.
Opernbause wird morgen, Son nlag,
Im Königlichen . J Fräulein Destinn singt die
Mignon“ von J. Thomas wiederbolt. X tagt, Tstelrolle, die Philine Fräulein Dietrich, den Wilhelm Meister Herr Philipp, den Lolharjo Derr Hoffmann, den Lasrles Derr Nebe, den
nr, Herr Alma. — Am Montag gebt. Tristan und Isolde“ hon Richard Wagner in Seng (Anfang 7 Ubr]. Die Besctzung lautet: Tristan: Herr Grüning; Iselde: Frau Naichi ger; Kurwenal; Herr Bachmann; König Marke: Herr Griswold; Branqane: Frau Preunse. Matzenauer vom Königlichen Hoftheater in München als Gast.