Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Mittwoch, eine Aufführung von Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ statt. Frau C. Wedekind rom Hoftheater in Dresden gastiert in der Rolle der Rosine; die Herren Naval, Nebe, Hoffmann, Mödlinger sind Vertreter der übrigen Hauptrollen. — Auf Höchsten Wunsch wird am Donnerztag, den 22. d. M. anstatt Figaros Hochzeit die Oper Caralleria rusticana- und das Ballett Coppelia“ gegeben. Am Sonntag, den 25. d. M. wird dann an Stelle der angekündigten Oper Der schwarje Domino“ von Auber, Figaros Hochzeit“ von W. A. Mozart aufgeführt. Die zu diesen Tagen (51. bezw. 53. Vorstellung) an der Theaterkasse gekauften Billette behalten ihre Gültigkeit, können aber bis zum 22. bezw. 25. d. M. an der Vor⸗
mittagskasse und am 22. bezw. 25. d. M. selbst auch an der Vor.
mittags und Abendkasse bis zum Beginn der Vorstellung gegen Er- stattung des Aufgeldes zurückgegeben werden.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Wie die Alten sungen“ in folgender Besetzung wiederholt: Fürst Leopold:
err Kraußneck; die Fürstin: Fräulein Abich; Erbprin Gustah: Herr Boettcher; Herre: Herr Heine; seine Töchter: ,. von Mayburg und Fräulein . Herres Vater: Herr Vollmer; Melde: Herr Hertzer; Hökerin: Frau Schramm.
Das Schillertheater hat ein neues Stück, Der Vogel im Käfig., Schauspiel in fünf Akten von Stefan Großmann, erworben. Die Uraufführung ist für Freitag, den 2. März, im Schillertheater 0. (Wallnertheater) angesetzt, an dem gleichen Tage findet auch die ersfe Aufführung des Stückes in Wien statt.
Morgen, Mittwoch, Abends 74 Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irr aß in der St. Marienkirche das nächste Orgelkonzert. itwirkende sind: die Damen Frau Hild. Zimmer (Alt), Frau und Fräulein Dittrich (Sopran und Alt) und Herr Alexander Altmann (Violine). Vorgetragen werden u. 4. mehrere Nuette, ferner Orgelkompositionen von Lisjt, Wolfrum und Reger. Der Eintritt ist frei.
Der III. Musikpädagogische Kongreß tagt unter dem Vorsitz des Professors Taver Scharwenka vom 9. bis 11. April d. J. zu Berlin. Die Sitzungen finden im Reichstagegebäude Vormittags 10 Uhr und Nachmittags 4 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steben: 1. Tag; Referate Tes Vorstands und der Kommi fstonen, allgemeine musikpädagogische Fragen, Reformvorschlge mit anschließenden Diskussionen ustr. 2. Tag: Zwel Vortiäge über das Thema: Die Musik in ihrer kulturellen Bedeutung‘ a. in der Vergangenheit, b. in der Gegenwart, mit anschließender Di kussion. 3. Tag: Die Reform auf dem Gebiete des Schulgesanges'. Referat der Kommisstonen, . und Begründung, ferner eine Reihe Vorträge auf spejiellem
ebiete mit Verführung von Lehrmitteln. Die Nachmittage sind zu Kommissionesißungen besflimmt, in denen die noch schwebenden Fragen bezüglich einer ein beitlichen Ausgestaltung der Seminare, der Aus. bildung durch Privatlehrer, der Prüfungen und Zeugnisse zur Beratung kommen. Anmeldungen zur Teilnahme am Kongreß werden schon jetzt entgegengenommen; sie sind an die Geschäftsstelle des Mufik— pädagoglscken Verbandes (Ang bacher Straße 37) zu richten. Die genaue Tagekerdnung und die Teilnehmerkarten werden Mitte Mär; versandt.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage)
Mannigfaltiges. Berlin, den 20. Februar 1906.
Die Königliche Akademie der Künste zu Berlin kält aus Anlaß der sübernen Hochzeit der Kaiserlichen und Königlichen sajestäten am 24. d. M. Abends 6 Uhr, im Konzertsaale der König⸗ lichen Hechschüle für Musik in Charlottenburg eine öffentliche Sitzung ab. Der feierliche Marsch mit Chor von Beethoven (Op. 1145 wird die Feier einleiten, dann bält der Gebeime Regierungsrat, Profesfor Johan nes Otzen, der Präsident der Akademie, die Festrede. Den Schluß bildef ein Festgesang von Professor Jultus Wolff, fär Sopran. und Tenorsolo, gemischten Chor und Orchester, komponiert von Pro⸗ fessor Engelbert Humperdinck.
In der Abteilung Berlin der Deutschen Kolonial Gesellschaft sindet am Montag, den 25. Februar, Abends 8 Uhr, im großen Saal der Kriegsgkademle ein Vortrag des Oberleutnants Weiß; . Von der deutsch englischen Grenierpedition zwischen Congostaat und Kilimandscharo mit Vorführung von Lichtbildern statt. Säste, auch Damen, haben Zutritt.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin geben bekannt, da ö des Natignalfeiertags am 27. Februar und mit Rücksicht auf die voraussichtlich stattfindenden umfangreichen , in der Reihe der Vorlesungen für junge Kaufleute die Vorträge der Herren Landgerichts rat Dr. Marcus und Geheimer Regierungsrat Bielefeld äber Handelsrecht beim. echte und Pflichten der kaufmännischen Angestellten aus der Kranken⸗, Unfall⸗ und Invalidenbersicherung“ an dem betreffenden Abend aus fallen.
Ein Schülerkonzert zum Besten des Gomnasial« Ru der vereins „Friedrich Wilhelm! sindet am Sonnabend, den 24. d. M. in der Aula des Königlichen Friedrich Wilbel ms GrymngsiLums (Kochstraße 13) statt. Karen zu 1 MÆ sind in der Schülerbibliothek sowie Abends an der Kasse zu haben. Das Pro- gramm verspricht Gesangs., Klavier. und Instrumentalvortrãge. n. a. drei Kornettquartette von Mendelssohn, Radecke und Hertel. Diese sowie mehrere andere Musilstũücke werden von der aus 28 Nann bestehenden Mustkkapelle des Symnasiums ausgeführt. Außerdem wirkt auch der Gesangechor der Anstalt mit.
Der Klub der Berliner Seiessian veranstaltet am Dienstag, den 27. d. M., Abends 9 Uhr, in den Sälen des neuen Seze sstor s⸗ bauses, am Kurfürstendamm 268/209, ein Fa sching a ball fest. Die Säle sind von Karl Walser und Ludwig Stutz im Stil der Jahre 1840 - 1860 dekoriert. Gäste, die es nicht vornleben, ihr Kostüm dieser 8 antupassen, werden gebeten, in moderner Balltoilette ju erscheinen. m Laufe des Abends werden improvisterte Vorführungen auß dem Kreise der Künstler stattfinden. — Der Eintritt kostet 20 **; Künstler. karten 19 6 Die Substriptionsliste liegt im Kunstsalon Paul Casstrer (Viktoriastraße 26) aus.
Ueber einen jweiten Taifun auf der Insel Saivpan (Marianen) berichtet der Kaiserliche Bezirks amtmann Fritz dem Deutschen Kolonialblatt zufolge. Am 3. November 1965 wurde Saipan don einem zweiten Taifun heimgesucht, der an Heftigkeit und zerstörender Wirkung den vom 27. August übertraf. Gegen 4 Uhr am Nachmittag des 7. Nobember wehte bei einem Barometerftande don 752 mm ein scharfer, von Regen begleiteter Nordwind, der sich in der Nacht nach Ost drehte und beftige Gewitter brachte. Von 8 Uhr des nächsten Morgen an ging bei stetig fallen. dem Barometerstand der Wind nach Norden jurück und wuchs zum Sturm an. Um 12 Uhr Mittags zeigte das Barometer 700 mm. Um 123 Uhr sprang der Sturm plötzlich nach Westen über und erreichte seine größte, furchtbare Heftigkeit Langsam wuchs der Luftdruck: 707 mm um 2 Ubr, 704 mm um 25 Uhr. Zwischen 3 und 5 Uhr schwächerer Südwest, Barometer 711 bis 719 mm, dann griff der Orkan mit erneuter Gewalt aus Süden an, behielt diese Richtung während der ganzen Nacht und des folgenden Tages, verlor aber allmählich seine Stärke. Der Regenfall vom 8. November, Vormittags 6 Ur, bis zum 9. November, Vormittags 6 Uhr, betrug 248.1 mm. Das Meer trat aus und überschwemmte mit den von den Anhöhen stärzenden Regenmassen die am Strand liegenden Ansiedlungen; doch sind auch dieses Mal keine Menschen verunglückt. Seit dem Jabre 1881 hat kein solcher Orkan die JIansel beimgesucht, wie Die beiden vom 27. August und 8 November 1805. ö — der letztere beftiger war und länger dauerte als der am 27. Auguft, stürzten doch weit weniger Häuser ein; die Eingeborenen waren gewarnt und auf⸗ gefordert worden, das Dachgebälk mit den Pfosten durch Draht zu verbinden. Ein am Strand liegendes Dienstgebäude, in dem sich die Schule, ein Teil des Lagers und die Wohnung des Lazarett. gebilfen befand, stürjte ein, die eben wiederhergeftellte Landungsbruücke wurde res Holibelags beraubt. Die Straßen sind aufgewüblt, die Brüden niedergerissen, die Baumanlagen zerstört. Der Wald ist niedergebrochen und die sonst graͤne
Theater. — 6 ! Mittwoch, Abend Känigliche Schauspiele. Mittwoch: Opern. Bazernksmzdie
haus. 50. Abonnements vorstellung. Der Barbier Ludwig Anzengeu von Sevilla. Komische Oper in 3 Aufzügen von Donnerstag. A Gioachimo Rosstni. Dichtung nach Beaumarchais, (. Teil.)
don Cesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. Mufikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. (Rosine; Frau Mitwoch,
aus Dresden, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielbaus. 52. Abonnementsvorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufiügen von Larl Niemann. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 74 Uhr. Donnerstag:
Donnerstag, A Freitag, Abend
Opernhaus. 51. Abonnements.
ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Anfang 71 Uhr. Text nach dem gleichnamigen Volksffück von G. Verga.
zügen von Ch. Nuitter und A. Saint Leon. Mufik von Leo Delibes. Anfang 75 Uhr.
Freitag (17. V Schũtz enliesel.
Schillertheater. O.
Freitag, Abends 8 Uhr: König sglaube. X. (Friedrich Wilhelm stã dtisches Theater)
Theater des Westens. (Station Zoologischer dorste lung Cavalleria rustieana. (Bauern- Garten. Kantstraße 12) Mittwoch: Die Hugenotten. e
Donnerstag: Schützenliesel. (Fritz Werner, al — Coppelia. Dhantastisches Ballett in 3 Auf. Gast. Anfang 77 Uhr
Insel grau big in die höchsten Gipfel; an vielen Stellen tri nackte weiße Korallenfasen zu Tage. Am traursgsten sieht 466 der Pflanzungen aus: die Wedel der Kokospalmen kängen geknickt n Stamme herab und einem dünnen Blätterschopf fällt die Aufgabe den Baum am Leben zu erhalten; ein Glück ist es daher, daß a fast alle unreifen Früchte und Fruchtansãtze abgefallen find, die fen dem kranken Baum den zur Blättererzeugung nötigen Saft doller de entzteben würden. Wobl die Halfte aller Kokosralmen ist ganz entblãtten und daber verloren. Tabak. Bananen, Süßkartoffeln und vor allen die ganze fast reife Maigernte find vernichtet. Das im Hafen liegen deutsche Segelschfff der Pagan Gesellschaft konnte nicht ausfahren und wurde mit voller Ladung auf den Strand jwischen die Bäume a. schleudert; es muß als verloren gelten. Daz 5 Km nördlicher, der Bahn des Sturmzentrums näher gelegene Dorf Tanapag ist dẽslg zeistört. Nur die Kirche und ein Haus blieben sseben
lafse den Ort an einer geschützteren, vom Strande entferne Stelle wieder aufbauen. n Schaden an amtlichen Inventar schätze ich auf 25 000 2 den an privatem arf 80 000 2 Den Verlust von mindestens S0b0 tragenden Kokoz. palmen berechne ich bei einer Jahresernte von I Zentner Kopra 3. auf 8000 X S X I0 - 400 00 Sebr vieie junge drei. bis fünfjährige Palmen wurden niedergedruäckt und sind ebenfalls ver. loten. Mit ihnen und den Ernteverfusten wird der Gesamtschaden mit 600 000 M nicht zu hoch veranschlagt sein. Die Auftãumuncz. arbeiten, die Herstellung der Straßen, die Wiederaufrichtung der Ge. bäude werden Menate in Anspruch nehmen.
Kruschwitz, 20. Februar. (W. T. B) Zn der biesigen Zuckerfabrik brach gestern abend nach 6 Uhr ein Brand aus der erst heute gegen mittag gelöscht werden konnte. Das Hauptgebäude * einige Nebengebäude sind vollständig ausgebrannt. Unglũck fal
ud nicht vorgekommen. Der Zuckerboden sst underfebrt. Nur kleine Mengen von . in einem Schuppen sind vernichtet.
Mockrehna. 20. Februar. Amtlich wird gemeldet: Gestern, den 18. Februar, 8 Ubr 30 Minuten Abends, fubr der von Eilenburg kommende Bedarfe güterrug Nr. S657 auf Bahnbof Mockrehna dem ausfahrenden Bedarfszuge Nr. 6422 in die Flanke. 66 entgleisten die Lokomotive und 18 Wagen des letzteren.
in Bremser wurde getötet, der Zugfübrer leicht verlegt Der PVersonenderkehr wird durch Umsfeigen aufrecht erkalten! Er Strecke wird voraussichtlich bis beute früh 6 Uhr wöeder frei sein.
Hamburg, 198 Februar. (B. T. B) Wegen Meuterei und wegen eines tätlichen Angriffs auf Vorgesetzte im Hafen don Tocevillg wurden vier Matrosen dez deu tschen Voll. schiffs Erato“ vom Kapitan dem deutschen Konfu ũberliefert der die Meuterer mit dem Dampfer Set os nach Hamburg a ließ, wo sie heute von der Polizei in Haft genommen wurden.
Wien 18. Februar. W. T. B.) Die Meteorologisce Reich san stalt meldet ein Fern beben, dessen Herd über 12 090 Rm entfernt liegt. Es begann heute früh um 3 er 22 Minnten und endigte 5 Uhr 30 Minuten.
Trinidad (Colorado), 19. Februar. (B. T. B) In der Victor Mine bei Maitland erfolgte eine Koh lensta ab. ervlosion, durch die 16 Grubenarbetter getötet sein sollen. Bisber sind 5 Leichen geborgen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
2 Gesang in 4 Aufzjũgen von gemahl.
bends 8 Uhr: Ueber un sere straft. wa genkontrolenr
dende 8 Uhr: Cyvrienne. s 8 Uhr: Der Veilchenfresser.
Dien gtag, den 27. kleinen Preisen:
orstellung im Freitags abonnement): (Fritz Werner, als Sast.)
(Wallnertheater) Satirischer Schwank in 3 Aten von Leon Tantof , und Jules Chancel. Deutsch von Wllbelm Tbal 38 8 Uhr: Der G'wiffens wurm. Dẽnnerstag und folgende Tage
Sonntag. Nachmittag 3 Uhr:
Zentraltheater. Mitwoch, Abends 8 Ur:
Dirkus Albert Schumann. Mittwoch Abende ina. Trätise 7 Ubr: Grande soirse squestre. Der Prinz Das Sensationẽ programm. U. a.: Ein Souper Der Schlaf. bei Maxim. Les z Pereroffs. Margareiha
Fehim Pascha. MNorsgsana Tronupe., The Ergotti & King Lonis Troupe. Tronpe Creard. Feraer. Die großartigen neuen Spezialitäten und Direktor Albert Schumanns
; Thullatheater (Dres dener Straße 7273) * Abends 1 SI . . neuefte Schul- und Freiheitsdressuren. Zum Erika Wedekind, Königlich sächsische Kammersängerin Finsternis. , Direftion: Kren und Schönfeld. Mittwoch, Abends Schluß;
Schauspiel in 5 Akten von Leo N. ; Tolstoj. Uebersetzt von Raphael Eöwenfeld. r, Bis früß um Fnnfe
8 ꝛ h Fenrina, das neue Frauenreich. Schwank mit Große Prachtausstattun gs vantomime der Gegenwart.
Gesang in 3 Alten ven Jean Kren und Arthur Fernbaffe, Fier noch nie gese hene Lichteffelte. Lirpschitz. Mustk von Paul Lincke.
Donrerstag und folgende Tage: Bis früh um g nne! .
Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Charles Tante. Februgr, Nachmittags 3 Uhr: Festvorftellung. Luise. Vaterländisches Schauspiel in 3 Auffugen.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Dora Hausbrand mit Hrn. Land⸗ irt BValther Glahn - Alt⸗Stüdnitßz (Berlin — Alt · Stũdnitz). — FrI. Minni Heidemann mit Hrn. Amterichter Wilhelm Fiesitz (Berlin— Soverẽwerda).
Kõnuig in
Schauspiel haus. 53. Abonnements vorste lung. Wil. elm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von riedrich von Schiller. Anfang 71 Uhr.
Neues Dperntheater. Sonntag: 7. Billettreservesatz. Faust von Wolfgang von Goethe. Der Tragödle erster Teil. Die zur Handlung gebörende Mußt von Anton Fürsten Radziwill und Peter Joseyh von Lindpaintner. Anfang 7 Uhr. — Der Billett- vorverkauf bierju findet von Donnerstag ab an der Tages kaffe des Königlichen Schauspiel hauses gegen * eines Aufgeldes von 50 3 für jeden
izplaßz statt.
Dentsches Theater. Mittwoch: Der Kauf. wann von Venedig. Anfang 76 Uhr.
Donnerstag: Kabale und Liebe.
Freitag Der Kaufmann von Benedig.
Sonnabend: Oedipus und die Sy hinz
Berliner Theater. Mittwoch Der Wiver⸗ sveustigen Zähmung.
Donnerttag: Die Jüdin von Toledo.
Freitag: Zar Feodor Joannowitsch.
Sonnabend Zar Feodor Joannowitsch.
Sonntag: Zar Feodor Joannowitsch.
Lessingtheater. Mittwoch, Abend 76 Ur: Die Wildente.
Donneretag, Abends 77 Uhr: NRosmersholm.
Freitag, Abende 8 br: Und Pippa tanzt.
Sonnabend. Nachmittags 3 Uhr. Bei kleinen PVreisen: Kabale und Liebe. — Abends 73 Uhr: Schützenliesel. (Fritz Werner, als Gast.)
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei balben Preisen: Undine. Abende 77 Uhr: Schützen lie fel. (Fritz Werner, als Gast.
Komische Oper. Mittwoch Der Corregidor. Donnerstag: Don Basquale.
Freitag: Soffmanns Erzählungen. Sonnabend Don Pasquale.
Nenes Theater. Mittwoch: Ein Sommer nachtsõtraum. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag Die Neuvermãhlten. Hierauf: Salome.
ö Die Morgenrõte.
Sonnabend Ein Sommern achtatr an m.
Sonntag: Erdgeist.
Custspielhans. (Zriedrichstraße 236) Mittwoch, Abends 3 Uhr: Der Weg zur Hölle.
Donnerstag: Der Weg zur Hölle.
13 Der Weg zur Hölle.
onnaben d. Nachmitiags 3 Ubr: Kleine dra-
matische Matinee des Eichelbergschen Kon⸗ 6 — Abends 8 Ubr: Der Weg zur
ölle.
nNesidemtheater. Direltlon Richard Alexander) Mittwoch, Abends 5 Ahr Der Prinzgemahl.
Bei halben Preisen: Das füße Mädel. Dyperette in 3 Akten. (Mit Mia Werber)
Donnerktag: Der Mikado. (Mit Mia Werber und Dekar Braun.)
Freitag: Der Zigennerbaron. (Mit Dekar Braun.)
Sonnabend, Nachmittaga 4 Uhr: Bei balben Yreisen: Prinzeßchen Goldtraut. — bende 8 Ubr: Der Mikado. Mit Mia Werber und Dekar Braun.)
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Die Geisha. Mimesa: Dini Grakig] — Abends . Uhr: Bruder Straubinger. Mit Mia Werber und Karl Schul)
Trianontheater. ( Georgenstrate, rabe Babnbof
Friedrichstraße ) Mittwoch, Abends s Uhr: Loulou. Donrerstag bis Sonnabend: Loulou.
Konzerte.
Singakademie. Mütwoch, Abende 3 Ubr⸗
Vortragsabend von Erust von Dohnanyi und Robert Hausmann.
Saal Bechllein. Mittwoch, Abende 75 Uhr: Konzert von Karl M. Gantvoort (Gesans).
Beethoven Saal. Mittwoch, Abende 8 Uhr Klavierabend von Ofsiy Gabprilowitsch.
Verehelicht: Hr. Kreis arzt Dr. Anton Boretins mit Frl. Hildegard Nentwich (Rybnik D. S). Seboren: Ein Sohn: Hrn. Landrat 3. D.
Max von Uthmann (Eisenach. — Hrn. Dber⸗ leutnant Wilbelm von Natzmer (Berlin). — Hrn. Clemens Frhrn. von Schorlemer (Schlichtborst⸗ Hamburg) — Hrn. Major a. V. Curt von Born.
stedt (Ggedorf bei Luckau).
Gestarben: Hr. Bürgermeister und Hauptmann a. D. Fritz Srbr. von Schlotheim (Bad Sachsa) — Fr. Oberstleutnant Hedwig von der Osten, geb. Dreher (Stettin) — Verw. Fr. Provmn zal — — Mat hilde Heiland, geb. Schmid (Werni⸗ gerode).
Verantwortlicher Rebakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Ber lin.
Druck der Norddeutschen Buchdruderelb und Verlags- Anstalt, Berlin 8 W., Wil helmstraße Nr. 32.
Zehn Beilagen leinschließlich Borsen· Bellage),
sowie die Inhaltsangabe Nr. G des offen ⸗
lichen Anzeigers (einschließlich der unter
Nr. * veröffentlichten —
betreffend Comwmanditgesellschaften auf Attien
uud Attiengesellschaften, für die Woche vom I2. bis 17. Februar 1908.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Mn 44.
19098.
Berlin, Dienstag, den 20. Fehruar — —— —— — ——
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualitãt
gering
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppeljentner
Menge
niedrigfter
höchster niedrigster 4. 1. *. 6 X
niedrigster ¶ höchster
höchster Dopvelzentner
Verkaufs⸗
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach ũberschlãglicher wert schnitt. d Schätzung verkauft
jentner preis em Doppelzentner ö. (Preis unbekannt) 5
Am vorigen Markttage
Durch
gi .
Bree lan Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl.
Neuß . K Aalen i. Wrttbg. .
Babenhausen.
Illertissen.. Aalen i. Wrttbg. . Geislingen.
1 Breslau..
Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Schl. n k Aalen i. Wrttbg. . Giengen a. Brenz
. ;
reslau Strehlen i. Schl. Grünberg i. . Löwenberg i. Schl. 1 Aalen i. Wrttbg. . Giengen a. Brenz Riedlingen.
—
ö
=
14
. Braugerstẽ
9 9 9 R 4 9
3 . . Schl. eblen 28 Grüũnberg i. Ii Löwenberg i I.
k
— *
1er i. Wrtibg. . ; w Giengen a. Brenz . Rledllngen i. Vritbgg... .
Bemerkungen.
Weizen.
13 163 16 50 17 30 15.75 6.75 1700 1700 16 86 16 30 1746 17 45 16. 50 1750 1756
19.36 — 2
gternen (enthũlster Spelz. Dinkel, Fesen).
. 18 80 18.90 1900
20, 10 2040 19,40 1960
D C 55651
xSSB6SSS
28888
—
15,50 1409 1445
18, 10 14420 17240 17460 17, 00
1680 1475 14.10 4 .
1455 . 45 15 00 70
f 18 17,20 3 J
1720 ö 21
16 50 1600 1700 18 56 18,60 19,92 15 57 1441 15, 00 1520 15,576
1550 16,0
13,88 1150 1420 1420 75] 1774
17.64 1754 16,86 17, 00
— — — Sd dr e do po de
* S 2
1800 1537 1474 1450 16.2.
1458 14568 12.2. 15 38 15. 5s 17. 1741 1 is. is ib, 36 i. 3 17.4 16 565 12.3.
erundeten Zahlen berechnet.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppel jentner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den una .
Gin liegender Strich ( in den Spalten für Preise bat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß en
Dentscher Reichstag. . Sitzung vom 19. Februar 1906, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Tagesordnung: Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines gie betreffend die Feststellung des R eichs⸗ haushaltsetats 6 das Rechnungsjahr 1906, Spezial— etats: Reichsamt des Innern, Rechnungshof des Deutschen Reiches und Reichsjustizverwaltung.
Die Beratung wird mit Kapitel 132 Titel 1 der fort⸗ dauernden Ausgaben „Reichsversicherungsamt“ fortgesetzt.
Nach den Abgg. von Richthofen und von Gerlach, deren n 1 in der gestrigen Nummer d. Bl. wieder⸗
egeben worden sind, ergreift das Wort der . . Abg. Kör st 9 659! Der Staatssekretär hat mir bestritten, daz das Reichegericht die Regreßnahme an den Arbeitgeber, der Kleben für die Arbeiter unterlassen hat, für ausgeschlossen erklärt bat. Es existieren aber zwei Reichsgerichtserkenntnisse, in denen es jum Ausdruck kommt, daß 823 BGB. keine Anwendung findet. Tatsächlich sind ferner in einem Falle an einem Tage 56 Sachen vor dem Berliner Schledsgericht verhandelt worden; für die Viertel stunde befanden sich 4 Sachen auf dem Terminszettel. Auch in Betreff der ärztlichen Gutachten steht fest, daß das des Vertrauensarztes der Berufsgenossenschaften den Aus- schlag gibt. Wie soll denn auch der ärztliche Berater des Schieds. Rrichts in 2 bis 3 Minuten über den betreffenden Fall, wo er das de des genossenschaftlichen Vertrauengarztes erst in dem Termin erfährt, ein selbständiges, objektives Urteil abgeben fahnen Der beabsichtigte Schutz für den Verletzten, wie ihn das Gesetz wollte, ist in sein Gegenteil verkehrt worden. Daher müssen auch die Rekurse zunehmen, und die unheimlicke Zunahme findet gerade hier⸗ durch ihre beste Erklärung. Die f gn die kleinen Renten abzu⸗ chaffen, wird jetzt Lon allen Seiten bestritten; es ist aber doch Tat. ache, daß in den Reden des Zentrums und der Konservativen im Abgeordnetenhause diese Forderung erhoben worden ist; auße dem hat nicht bloß der Abg. Schmieding, sondern auch der Abg. Wallenborn vom entrum, dleser in der Budgetkommission, dasselbe Verlangen gestellt. Abg. Erzberger warf urs in diesem Zusammenhange vor, daß wir gegen die ö, gestimmt hätten. Er hätte doch so loyal sein follen, den Grund hinzuzufügen, daß sie uns nicht weit . gingen. Bie kleinen Renten abzuschaffen, wäre eine schreien de ngerechtigkelt. Es gibt sehr schöne Vorrichtungen zur Verhütung bon Handverletzungen in den Tischlereien, eine solche Vorrichtung ist in dem Charlottenburger Museum autgestellt; aber die Arbe ige ber führen sie nicht ein. Der Abg. Wallau hat hier erklärt, daß die Berufe genoffenschaften, wenn die ersten 13 Wochen nach dern Unfall ab. ee find, wenigstens einen Vorschuß zablen, bis das Verfahren zendet und die Rentenf. ststellung erfolgt ist, Das tun aber keineswegs Alle Berufgenosseschaften, obwohl sie nach dem Gesetz verxflichtet sind, nach Ablauf der 13. Woche einzutreten. In einem Falle hat der Verletzte 9 Monate lang keinen Pfennig Geld bekommen. Um die Feststellung zu verschlexpen, wird z. B. geltend gemacht, der Betreffende huldige dem Altoholgenuß, oder die Erkrankung sei eine Zolge von Nikotinvergiftung ufw. Das ist so die Methode, rach der
die Berufzgenossenschatten verfahren, um dem Arheiter vorzuenthalten, wag ihm nach dem Gefetze zusteht, wenn man nicht zu dem bequemeren
Mittel greift, den Arbeitern zu unterstellen, daß sie die Krankheit oder Arbeits unfähigkeit simulieren. ⸗ *
Abg. gare st (deutsche Reformp.): Der Schutz der land- wirtschaftlichen Arbelter genügt noch lange nicht; eine entsprechende Umarbeitung und Ausgestaltung besonders des Unfall versicherungẽ · gesetzes ist durchaus erforderlich. Ter Redner führt einen Fall an, wo ein ele beim Schärfen einer Sense sich eine Verletzung am Fuße zuzog, die nachher zur Blutvergiftung führte, so daß ein operatider Eingriff notwendig wurde, der ibn arbeitsunfähig machte. Die Krankenkasse trat 13 Wochen lang für ibn ein, die landwirtschaftliche Berufs genossenschaft hat dann aber Schwierigkeiten gemacht und ihre Haftung . weil der Unfall nicht direkt im Betriebe geschehen war, letzterer vielmehr erst von 6 Uhr Morgens ab gerechnet werden dürfe. Nun stehen doch die Landleute und landwirtschaf lichen Arbeiter sehr viel früher als um 6 Uhr, wenn der Städter sich erst auf die andere Seite legt, mitten in der Arbeit. Der betreffende Arbeiter, der seine Senfe ju Hause var dem Eintritt in die Arbeit geschärft hat, steht nun obne jede Stütze und Unterstützung da. Hier ist unbedingt eine Lücke im Gesetz borbanden. Etne. Vereinfachung der drei Versicherungszweige ist notwendig, die Kleberei und Leckerei muß entschieden aufhören, und es ist auch notwendig, daß diese Ver⸗ einfachung schneller ins Werk gesetzt wird, als man bis jetzt zu be—⸗
igen schein . 6 3 * a *. b agen (So)): Das Reichsgericht hat schon wieder⸗ bolt entschieden, daß F S3 des Bürgerlichen Gesetbuchs keine Anwendung findet; es hat sich damit in den schneidendsten iderspruch zu seiner son⸗· stigen Rechtsprechung im Punkte des Schadenersatzes gesetzt. Es darf doch nicht vom Jufall abhängig gemacht werden, ob der verletzte Arbeiter überhaupt ejne Rente bekommt, es darf doch nicht sein, daß ein Arbeiter, der auf eine Rente Anspruch bat, sie nicht bekommt, wenn der Arbeitgeber ein Bummler ist. Dies schlägt dem Rechts bemußtsein ins Gesicht. Der frühere Präsident Bödiker batte sich auch dafür ausgesprochen, daß, wenn daJ Markenspstem einmal eingesührt werde, auch die Arbeitgeber zum Schadenersag verpflichtet seien. Den meisten Schaden haben gerade diejenigen Arbeiter, die keiner Organisation angehören, dle vom Zentrum des Verkebrs weiter entfernt sind, die ländlichen Arbeiler, die wahre Hungerlöhne erhalten und denen durch ausländische Arbeiter Konkurrenz gh macht wird. Es ist schen darauf bingewiesen worden, daß die Arbeiter von Aerzten der Schiedsgerichte in emporender Weise behandelt werden. Ist denn der Mensch nicht mehr Mensch, wenn er einen Unfall erlitten hat, daß er sich in öffentlicher Sitzung entkleiden muß und vom sogenannten Vertrauensatjt coram publico untersucht wird? Das Schiedsgericht in Berlin bat nicht einmal so viel Raum, daß alle Parteien und Zeugen darin Platz baben. Ich itte den Staats sekretär, sich den Raum einmal anzusehen. 56 Fälle sind an gem Tage behandelt worden. Die Bebandlung der rbeiter ist geradezu menschenunwütdig. Dieselben Vorsitzenden der Berufsgenessenschaften, die bis zu 10660 . Gebalt haben, haben sich darüber beklagt, daß zu große Arzikoften entftüänden bei freier Arztwahl, und so wurden die Vertrauengärzte zugejogen. Ich Tabe nich gehört, daß irgend ein Arzt gegen diese mensckenun würdige Art der Behandlung der Urbeiter protestieit babe. Es fällt ihnen gar nicht ein, für Freie Arztwahl zu plädieren. Die Abgg. Erzberger und von Richthofen suchten vergeblich eine Tatsache abzuleugnen. Aus dem stenograpbischen Protokoll des Dreillaffenparlaments geht bervor, daß Nationalliberale, Konservative, Freikenservative und Zentrum für eine Beseitigung der Kinderrente und der Rente bis zu 20 und 25 00 sich ausge= sprochen haben (der Redner zitiert Aeußerungen der Abgg. Schroeder⸗
Kassel (el), Schmedding (Zentr.), von Klitzing (kons.) Hirsch ˖ Essen (nl. ) 3 des freikonservativen Redners). Bei dem letzten Unfallver⸗ sicherungsgesetz hatte das Zentrum mit der Regierung vorgeschlagen, den Rekurs fuͤr die Rente unter 25 0 ο zu beseitigen. Das lam un gefähr auf dasselbe hinaus. Uns kommt es nicht nur darauf an, Ver= schlechterungen des Gesetzes zu verhüten, sondern etwas Besseres an seine Stelle zu setzen, die volle Scho denersatzpflicht einzuführen. Die zesamte Sozsalgesetzgebung ist zweifellos nichts weiter als eine ver=
sserte Armenpflegè, die wir ja akzeptieren, aber die lange nicht erreicht, was wir verlangen müssen. Die solialdemokratische Partei hat schon Jahrzebnte vor Eischeinen des ersten Unfallgesetzes den Gedanken angeregt, daß jeder Unternehmer vollen Schadenersatz zablen müsse für jeden unfall des Arbeiters. Wir stimmten gegen das Unfallgesetz, veil es zu wenig bot, das Zentrum gegen das n alien gefet weil es zu viel. bot. Das Beste, was die soziale Geseßgehung geleisiet hat, wurde geleistet infolge des Drängens der Sozialdemokratie. Im Dreiklassen⸗ parlament kommt das Zentrum mit seinen wirklichen Absichten heraus. Für wirklich positive Forderungen im Reichstag ist es nicht zu haben, es fällt unseren Vorschlägen in die Arme.
Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretãr des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Die Frage der kleinen Renten liegt doch etwas anders, wie es hier dargestellt worden ist, es ist das eine Tatfrage im einzelnen Falle. Zunächst möchte ich vorausschicken, daß niemand eine Rente oder eine Entschädigung bekommen darf, der nicht wirklich einen Schaden erlitten hat. Ob eine Rente zu gewähren ist, in welcher Höbe, in welchem Prozjentsatz des Arbeitsverdienstes und unter welchen Verbältnissen eine Rente abzulehnen ist, weil ein Schaden trotz einer erfolgten Beschädigung nicht nachzuweisen ist das sind Tatfragen. Es können Fälle vorkommen, wo, obgleich eine Be schädigung stattgefunden bat, doch ein Schaden nicht nachgewiesen werden kann. Es ist z. B. ein ganz verschiedener Fall, ob ein Fein- mechaniker verletzt wird. Wenn der Mann ein Stück seines Fingers verliert, so wird diese kleine, scheinbar unbedeutende Verletzung ein empfindlicher Schaden für ihn sein, weil er dann feine Arbeit wahrscheinlich nicht mehr verrichten kann und wahrscheinlich auch nach seiner ganzen Köwerkraft nicht geeignet sein wird, andere gröbere Arbeiten zu verrichten. Dagegen kann ein Schaden, der bei einem Mechaniker schwer ins Gewicht sällt und Veranlaffung geben kann, ihm eine Rente zuzubilligen, wenn er nicht die leichartige, seinen Körperkräften entsprechende Beschäftigung finden lann, bei einem gewöhnlichen Arbeiter ohne jeden dauernden Nachteil sein; ein gewöhnlicher Arbeiter kann unter Umständen, wenn er auch ein Stüdchen seines Fingers verliert, noch alle Ar⸗ beiten verrichten, die er vorber verrichtet hat. Des balb ist es nicht richtig, die Rentenabstufungen und die Frage, ob über- haupt eine Rente zu gewähren ist, nach Prozentsätzen bestimmen zu wollen, sondern die Frage kann nur nach dem einzelnen Falle, nach der Art der Beschädigung und nach der Erwerbe fãhigleit des Be⸗ schädigten entschieden werden. In einer Abstufung der Renten liegen
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