1906 / 49 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

oder an eine der genannten Provinzialkassen mittels besonderer Eingabe einzureichen. 2. Februar 1906. 3 a , n, der Staatsschulden. von Bitier.

j R Ministerpräsident Fürst der Vierten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs 3 ; . . Kaiserpaar, W. T. B.“

ö ö gers“ ist eine Genehmigun n,, 4 . ö dere (mne Anteiße der Stabt Feanlfuu;. ure und Königlichen Majestäten wollen mir ge⸗

veröffentlicht.

Die Hochzeitsfeiern am Kaiserlichen Sofe.

Die Festlichkeiten anläßlich der Silbernen Hochzeit * Majestälen des Kaisers und der Kaiserin un . Vermählung Seiner Königlichen Hoheit des . Eitel-Friedrich mit Ihrer Hoheit der . ö Sophie Charlotte von Oldenburg haben . er abend mit einer Galavorstellung im König ichen Opernhause begonnen, dessen Räume mit Gewinden 96 Relken und Rosen, vermischt mit silbernem Laubwerk, 36. 3 prächtigste geschmückt waren. Die Reihen des Par ö. füllten? höhere Reichs und Staatsbeamte, Offiziere, s. geordnete, Gelehrte, Künstler, e,, , 9 porationen und der Finanz. In den Loge 1 Rang saßen die Firn und Fürstinnen, die fe ,. mit ihren Gemahlinnen, die Herren und Damen 3e. ip 5 matischen Korps, die Minister, Generale Admirale 9 Ritter des Schwarzen Adlerordens. Die Sitze des zwei 2 Ranges nahmen die Herren und Damen der Hofgesellschaft, die des dritten die bürgerlichen Herren und de. ein. Wenige Minuten nach 8 Uhr kuͤndigte der 2 ; intendant von Hülsen mit dem Kammerherrnstabe das e scheinen Ihrer Majestäten des Kaisers und e. Kaiserin mit den Fürstlichen Gästen an. Geleitet von 2 Oberhof⸗ und Hausmarschall Grafen zu Eulenburg, . ie Allerhöchsten Herrschaften an die Brüstung der großen Hofloge und neigten Sich grüßend gegen die Versammlung, die sich von den Platzen erhoben hatte, während ein verhorgener Säͤngerchor mit. Orgelbegleitung eine Hymne an 3 Rechis von Seiner Majestät dem Kaiser nahmen an der Logenbrüstung Platz Ihre Königliche Hoheit die r ,, . von Hessen, Seine Kaiserliche und Königliche g, e., zer Kronprinz, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Friedrich Leopold und der Prinz Eitel-Friedrich, links neben Ihrer Majestät der Kaiserin Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich,

Ihre Hoheit die Herzogin zu Schleswig-Holstein und 83 e ich Hoheit der Prinz Heinrich. In der zweiten Reihe saßen Ihre Hoheiten die Erbprinzessin

eopold und die Prinzessin Antoinette Anna von Anhalt, Seine Here nr, der . Adolf ö Schaumburg⸗Lippe, Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von . Ihre Hoheiten der Prinz Friedrich Karl von vesn * der

erzog Ernst von Sachsen⸗Altenburg; hinter ihnen . eig Hoheit der Prinz Joachim von Preußen und Seine Durchlaucht der 2 Christian zu Schleswig⸗

olstein. In dem rechten Ausbau der großen Loge hatten ich schon vorher versammelt Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Leopold, August Wilhelm, Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht, Ihre Hoheiten der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg und der Prinz Ernst von Sachsen⸗Altenburg und Seine Durchlaucht der Prinz Karl von Hohenzollern, im linken Ausbau Ihre Hoheiten der Land graf Chlodwig von Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfeld und der Fürst von Hohenzollern, Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroß⸗ herzog von Mecklenburg⸗Strelitz und. die Prinzen Adalbert, Oskar und Friedrich Wilhelm von Preußen. Ihre Hoheiten der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, der Prinz Hermann von Sachsen⸗Weimar und der Prinz Albert zu Schleswig Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg. ; .

Nachdem die Klänge des Jubelgesanges verhallt waren, setzte unter Dr. Mucks feinsinniger Leitung die Musik zum zweiten Teil von Glucks „Orpheus und Eurydice“ ein. Der Vorhang zeigte am vorgestrigen Abend unter einem silbernen, von Genien gehaltenen Blaͤtterkranz die Kaiserkrone und das vereinigte hohenzollernsche und holsteinische Wappen, links: und rechts unten das Berliner und Prim⸗ kenauer Schloß. Die Allerhöchsten Herrschaften hielten nach der Vorstellung in dem in einen Palmen⸗ und Blumenhain umgewandelten Konzertsaal Cercle. .

Gestern wohnten Ihre Kaiserlichen und König⸗ lichen Majestäten dem Gottesdienst im Dom bei.

Nach dem Gottesdienst empfingen die Majestäten in der Schwarzen Adlerkammer des Königlichen Schlosses anläßlich Allerhöchstihrer Silbernen Hochzeit die Botschafter von Szögyeny⸗Marich, Graf Lanza, Bihourd, Tewfik-⸗Pascha, den japanischen Gesandten Inouys, den niederländischen Gesandten Baron Gevers, den englischen General Swaine, der ein Ge⸗ schenk des englischen Königspaars überreichte, den Admiral Büchsel, der die Ehrengabe des Zentralverbandes der Deutschen Veteranen und Kriegerverbände von Nordamerika übergab, und den russischen General major, Militärattaché Tatischef.

Hieran schloß sich im Kapitelsaal der Empfang der zur Silbernen Hochzeit eingetroffenen Glückwunschabordnungen aus dem Lande und der fremdherrlichen Militärabord⸗ nungen. . *

In dem rot und gold schimmernden Saale, dessen Wand⸗ gemälde auf die Stiftung des Schwarzen Adlerordens bezug⸗ nehmen, waren unter dem Thronbaldachin historische Thron⸗ sessel aus der Zeit Friedrichs J. aufgestellt. Pagen traten zur Seite, Ehrenposten der Schloßgardekompagnie hielten an den Türen Wacht. Sonnenschein fiel durch die Fenster vom Lust⸗ garten herein und mischte sich mit dem gedämpften elektrischen Licht kristallener Beleuchtungskörper. .

Seine Majestät der Kaiser, in der Uniform des 1. Garderegiments, mit dem Feldmarschallstab, und Ihre Majestät die Kaiserin, die eine blaßblaue Seidenrobe mit gleichfarbigem Federhut trug, nahmen auf den Thronsesseln Platz. Beide Majestäten hatten das Band des Schwarzen Adlerordens umgelegt. Zur Rechten Seiner Majestät nahm Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit, der Kronprinz in der Uniform der Pasewalker Kürassiere und die übrigen Königlichen Prinzen in

di ofmeisterin Gräfin Brockdorff, der 1. . * Chef des Zivilkabinetts, ie Rat von Lucanus und der Chef des eneraladjutant Graf Hülsen⸗Haeseler sowie n der Umgebungen und Gefolge. das Königliche Staatsministerium n Bülow an der Spitze.

2. ssteriums herjliche und treue Glück-⸗ . wo vor einem Vierteljahrhundert ein reich gesegnetes Chebündnis geschlossen haben. Minister der ruhmhollen preußlschen Krone, sind wir stolj darauf, daß wir unsere Aemter aus Königlichem Vertrauen führen und daß uns mit unserem Herrn und König ein persönliches Band ver—

ü ; önli teil an k So nehmen wir auch per sõnlichen . An . waß dag Wohl und Wehe des Königlichen Hauses

berührt. Wenn (ine Dpnastie, die über ein großes Volk herrscht, wahrhaft volketümlich sein soll, so muß sie diejenigen Eigen. schaften besttzen, die typisch sind für die von ihr geleitete Nation Der Deutsche hat etz mit dem Familiensinn und dem Familienleben immer ernst genommen seit den ersten Anfängen unserer Geschichte. Mit dem p n und dem deutschen Voll, das an dem heutigen Jubeltage Eurer Majestäten in reiner Befriedigung aufbickt u dem Vorbild echt deutschen Familienlebens und Familienglücks auf dem Kaiserthron, vereinigen wir uns in dem Wunsche, es möge Euren Majestäten durch Gottes Gnade vergönnt sein, in abermals fünfund⸗ zwanzig Jahren dag Fest der Goldenen Hochteit glücklich zu begehen, zum Hell Preußeng, zum Heil unseres deutschen Vaterlandes. Hierauf erwiderte Seine Majestät der Kaiser und König mit folgenden Worten: ö . Ich sage Melnen herzlichsten Dank für die Worte, die Eure Durchlaucht soeben im Namen des Staatsministeriums an Uns ge richtet haben. Daz Staatsministerium hat im Laufe seiner Arbeiten wiederholt die Freude gehabt, Einwirkungen Ihrer ¶Najestãt der Kalserin und Königin nachgeben und sie ausführen zu können, und so hoffe Ich, daß die Herren auch in fernerer Zukunft ihre Arbeiten mit Mir gemelnsam aueführen und stets im Auge bebalten werden und nicht vergefsen, daß die erste Frau Deutschlands, die Königin von Preußen, wie alle dentschen Frauen, mäßigend und leitend auch auf Ihre Gedanken einwirken soll. So hoffe Ich, daß Gott auch in den nächsten Jahren Unsere Arbeit segnen möge. 2 brachte der bayerische Gesandte Graf von gers m e , . im Namen des Bundesrats die ehrfürchtigsten Glückwänsche zur bevorstehenden silbernen Hoch⸗ zeit dar. U ö Fürsten und die gesamte deutsche Nation feiern vese d 46 23 Dank gegen 9 Vorsehung. Dem Bundes. rat fei ez vergönnt gewesen, in besonderem Maße dem Wirken des erhabenen cherpaareg auf der höchsten und darum ver⸗ antwortungspollsten Stelle im Reich zu folgen. Er sei Seng. ewesen, mit welch h Sinn und welcher Kraft der aiser die Macht des Reiches nach außen wahre, und im Verein mit sejnen hohen Verbündeten unter gewissenhafter Achtung ihrer Rechte im Innern des Kaiserlichen Amts walte und überall fördernd wirke. Der Bundesrat wisse aber auch, daß dem Kaiser eine erhabene Gattin zur Seite stehe in Treue und Hingebung, dem edelsten Beru fe des Herrschers folgend, Schmerzen zu lindern, Tränen zu trocknen. Möge es Gott gefallen, so wie bisher, auch ferner seine Hand über der Majestäten Bund zu halten und Ihnen auf dem festen Boden häuslichen Glücks viele Jahre eines gleich reichen und gesegneten Zu— sammenlebens zu schenken. Seine Majestät der Kaiser und König erwiderte. Ich spreche dem Bundesrat von ganzem Herzen Meinen wärmsten Dank aus für die Wünsche, die Eure Exzellenz soeben ausgesprochen haben, und bitte Sie, Dolmetsch unseres Dankes zu sein bei Ihren Herren für das Interesse, was sie an dem Fest in Unserem Hause genommen haben. Es ist Mir eine Freude, vernommen zu haben, daß der Bundesrat in der Lage gewesen ist, sich zu überzeugen, mit welchem Fleiß und welcher Hingebung Arbeiten und Pflichten von Ihrer Majestät aufgefaßt werden. Sie können versichert sein, daß Wir Unsere Arbeit auch fernerhin mit unermüdlichem Pflichteifer tun werden und vor allem in inniger Vereinbarung mit Unseren hohen Verbündeten wirken werden.

Graf Ballestrem überbrachte den ehrfurchts vollen auf⸗ richtigen Glückwunsch des Deutschen Reichstag s. Er

dankte im Namen des deutschen Volkes den Majestäten dafür, daß diese während 25 Jahren dem deutschen Volke ein so hehres Beispiel einer wahrhaft christlichen

das sei auch an

und glücklichen Ehe gegeben hätten; ei. . den Familien des den Volkes nicht spurlos vorüber⸗ gegangen. Er wünsche, daß sein und seiner Kollegen Nach⸗ folger nach 25 Jahren vor den Majestäten erscheinen könnten, um sie in goldenem Ehekranz zu begrüßen. Fürst zu Inn⸗ und Knyphausen sprach im Namen des Fer ven hau es „in historischer Treue und Ehrerbietung den Wunsch aus, daß den Majestäten die nächsten 25 Jahre so glücklich sein mögen wie die dorhergehenden. . Erzellenz von Kröcher brachte die Glückwünsche des Abgeordnetenhauses zur Silbernen Hochzeit Des Kaiser⸗ paares und zur Grünen Hochzeit, des zweiten Sohnes der Majestäten dar. „Möge Eure Majestäten, so wie jetzt die silberne, einst die goldene, die eiserne, ja diamantene Krone mücken.“ . 4 Der Kaiser dankte herzlich mit kurzen Worten, auch namens der Kaiserin. ö Dann erschienen die Generalfeldmarschälle und Generaglobersten für die Armee und der Großadmiral von Köster für die Marine. An ihrer Spitze schritt Seine Königliche Hoheit der Prinz Albrecht, Genera feld marschall ö Regent von Braunschweig, der die Majestäten er Ansprache ; . .

H err. . ,, daß die Generalfeldmarschälle und Generalobersten der Armee in ihrem Namen und zu gleich im Namen der Armee den Majestäten ihre unter- tänigsten Glückwünsche ju Füßen legen dürften zur Silbernen Hochzeit, und der Freude Ausdruck geben dür en daß nunmehr die jweite Schwiegertochter in der Majestäten Daus einziehe. Gott möge in den kommenden Dezennien seine Segnungen stets mehren; und in Erfüllung der Wünsche, die Alle treu im Herzen trügen, möge der Majestäten Wirken und Schaffen in der Armee auf allen ihren Gebieten, zum Heile des Heeres, sich

der Uniform des 1. Garderegiments Aufstellung, sodann der Oberstkämmerer Fürst Solms⸗Baruth, der Oberhofmarschall

weiter bewähren jum Segen des Landes und des ruhmreichen und

Seine Majestät erwiderte: .

Ich spreche Meinen berzlichen Dank aus für die schönen Worte, die Eure Königliche Hoheit an Uns gerichtet haben. Ich bin von Herzen beglückt und dankbar, daß des Reiches wehrhafte Söhne, dar. gestellt in den obersten Spitzen der Armee, Uns heute hier gratulieren können, und daß dieselben von Eurer Königlichen Hobeit geführt werden, die Uns noch die herrliche Zeit der Auferstehung des Reiches ver körpert. Eure Königliche Hoheit können versichert sein, daß Mein erster und letzter Gedanke Meine Streitkräfte zu Lande und zu Wasser sind, und daß Ihre Majestät stets bestrebt ist, für die Linderung von Not und Krankheit zu wirken und vorzusorgen. Gebe Gott, daß ein Kriegsfall nicht eintreten möge. Sollte es aber dennoch gescheben, so bin Ich fest überzeugt, daß die Armee sich ebenso bewähren werde,

wie vor 35 Jahren. . Für den deutschen Evangelischen Kirchen ausschuß erschienen der Wirkliche Geheime Rat D. Voigts, der Ober⸗ konsistorialrat Dr. von Kelber⸗München und der Oberhof— prediger D. Ackermann Dresden, nach ihnen die preu ßis chen Bischöfe Kardinal Dr. Kopp und . . . dent des Evangelischen Oberkirchenrats Voigts ö .. ganze . bebe heute fürbittend die Hände empor zu Gottes Thron und vereinige sich in dem Erfle ben des reichsten Segens Gottes auf die Majestäten und das ganze Königliche Daus ] Seine Majestät der Kaiser dankte und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Gottes . ferner auf der Ent⸗ wickelung der evangelischen Kirche ruhen möge. . Der Kardinal Kopp überbrachte die Segens- und Glückwünsche des Cpistopats zur Silbernen Hochteit und ju dem anderen hohen Feste, bei dem ein Kaisersohn einer Fürstentochter aus altebrwürdigem Tynastengeschlecht die Hand zum Lebenshunde reiche. . Möge das Reis. das in die Eide gesenkt wird, wacksen un sich entfalten zu einem mächtigen Baum, um die Hoffnung des Volkes, des Vater. landes und des Herrscherbauses zu erfüllen. ö Seine Majestät sagte in der Erwiderung: Er hoffe, daß es Ihm auch ferner gelingen möge, im Verein mit dem Epistopat für die katholische Bevölkerung zu sorgen. : Es folgten nun die Abordnungen der Provinzen usw., die von den Oberpräsidenten, resp. von den Ressort⸗ ministern vorgestellt wurden und ihre Adressen überreichten Es waren folgende Abordnungen: Ostpreußen: Pro⸗ vinzialverband Stiftung eines „Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Viktoria⸗Werkstättenhauses für blinde Männer“); Stadt Königsberg; Ostpreußische Generallandschaft. ; Westpreußen:; Provinzialverband Stiftung eines „Wilhelm II. Auguste Viktoria⸗Blindenheims“); Stadt Danzig (Stiftung von 10090 66, zur Bekämpfung der Lungen⸗ tuberkulsse); Landkreis Elbing (Stiftung von 1090090 M als Grundstock für die Errichtung eines „Kaiser Vilhelm und Kaiserin Auguste Viktoria Kranken⸗ und Siechenhauses“. Brandenburg: Provinzialverband (Stiftung von 100090 4M zur Errichtung eines Taubstummenheims „Wilhelm Auguste Viktoria⸗- Stift“ in Wrietzenz; Stadt Berlin (Stiftung von 500 900 S für das Altersversorgungsheim „Kaiser Wilhelm Augusta⸗Stiftung“; Stadt Potsdam Stiftung von 10000 M6 für die Alters ver sor gung. Anstalt „Kaiser Wilhelm⸗Stift“ ); Stadt Charlottenburg (Stiftung eines Grundstücks für eine Musteranstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeitt; Stadt Werder (Ueberreichung eines Obstkorbes); Handwerkskammer Berlin (Stiftung von 16 000 zur Unterstützung bedürftiger alter Handwerksmeister und deren Witwen); Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (Stiftung von 120 900 6 für eine „Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktorig⸗Stiftung“ für Waisen selbständiger Berliner Kaufleute und Gewerbetreibender); Berliner Feuerwehr,

Pommern: Provinzialverband (Stiftung von 100 000 zur Fürsorge für verkrüppelte Kinder); Stadt Stettin.

Posen: Provinzialverband (Stiftung von 100 009 für ein Siechenheim mit den Namen Ihrer Majestäten); Stadt Posen (Stiftung von 50 000 Ss für eine Milchversorgungs⸗ anstalt zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit).

Schlesien: Provinzialverband (Stiftung von 109 0090 6 zur Errichtung eines Blindenheims); Stadt Breslau (Stiftung von 360 000 S6 zur Errichtung eines Säuglingsheims); Kom⸗ munallandtag des Markgrafentums Oberlausitz (Stiftung von 30 009 . für das Kruͤppelheim Rothenburg O⸗L. ); Verein Schlesischer Malteser⸗Ritter (Krankenbettstiftung für das Ordens⸗ krankenhaus zu Kloster Trebnitz! .

Sachsen: Provinzialverband (Errichtung eines Wohn— und Werkstättengebäudes für männliche Blinde in Halle).

Schleswig-Holstein: Provinzialverband (Stiftung von 100 009 Æ für Hinterbliebene der vor erlangter Pensions⸗ fähigkeit verstorbenen Provinzialbeamten); Prälaten und Ritter⸗ schaft; Frauen und Jungfrauen Schleswig⸗-Holsteins (Ergebnis einer Sammlung bei 60 000 Frauen der Provinz zur Ver—⸗ fügung Ihrer Majestäten zum Besten der Provinz).

Hannover: Provinzialverband (Stiftung von 100 00046 zur Errichtung einer Pensionskasse für die Provinzialwegwärter); Stadt Hannover. 56 .

8 stfalen: Provinzialverband (Stiftung von 150 990 t gur Errichtung zweier Blindenheime mit dem Namen, Wilhelm Auguste Viktoria⸗ Stiftung“); Westfälischer Bauernyerein (Stiftung von ö O00 M zur Erhaltung der Bauernhöfe in

er Familie der Besitzer). .

j . sen⸗Nass ö. Bezirksverbände: a. Bezirksverband Cassel (Stiftung von 75 000 S6 zur Errichtung einer Kirche für das hessisch Brüderhaus in Hephata), b. Bezirksverband Herr de (Stiftung von 50 000 S6 zur Erri tung eines Siechenheims „Wilhelm Auguste Viktoria⸗Heim“); Stadt Cassel; Stadt Wiesbaden; Stadt Frankfurt a. M. Stiftung von 150 009 M für „Kaiser und Kaiserin Wilhelm⸗Stiftung zur Bekämpfung der Lungentuberkulose“); Komitee der Stiftung für Säuglingsfürsorge (Stiftung von 280 009 4 für eine „Wilhelm Auguste Viktoria⸗Stiftung für Säuglingsfürsorge“)

Rheinprvinz: Provinzialverband. Einstellung von jährlich 10 000 M in den Provinzialetat als „Wilhelm II. Auguste Viktoria⸗Stiftung für Krüppelfürsorge“); Stadt Cöln; Stadt Koblenz; Stadt Bonn; Ritterbürtiger Adel; Genossen— schaft Rheinisch-⸗Westfälischer Malteser⸗Devotionsritter. .

Es folgten Abordnungen der Landesuniver sitä ten: Berlin; Bonn; Breslau; Göttingen; Greifswald; Halle a. S; Kiel; Königsberg; Marburg; Münster; Lyceum Hosianum in Braunsberg. . .

Der Technischen Hochschulen. Berlin; Danzig; Hannover; Aachen; Akademie der Wissenschaften; Akademie der Künste. ;

Ferner waren durch Abordnungen vertreten die Deu nch Orientgesellschaft (Ueberreichung einer Medaille); der evangelisch⸗

siegreichen Reiches.

kirchliche Hilfsverein, der Jerusalemverein, der Kirchenbau

.

borgestern nach Erledigung kleinerer Vorlagen der Abg. Erbjäger⸗ meister von Jag ow⸗

Bericht der 119 56,93 M Dieser ergibt ssch einerseitz aus einem Ueberschusse von 203 256, 902 M bei den laufenden Einnahmen

einem Fehlbetrage von s3 oh, „M bei ben außerordentlichen Ein⸗ nahmen und

09 832. 57 M bei ber laufenden der Restverwaltung. Königswalde besprach hierauf den Verwaltungebericht des Vorstands er Land eg, Verfich erun ggan stalt Brandenburg für das Ge⸗ schäftejahr 1903. Die Einnahmen der Anstalt betrugen zusammen l Sg] 6h. 94 M, die Gesamtautzgaben 155 hs, 33 Mt, es bleibt somit ein Barbestand von 2 687 997,57 S, wozu der Betrag des fest⸗ angelegten Vermögeng mit I g5l 6 j, ha M hinzutritt. Bie gesamten Allien betragen 5 G14 949, 14 M Abg. Major g. D. von Rohr. Dannenwalde über den Verwaltungt⸗ bercht der a n, landwirtschaftlichen Be. ufs genossen schaft für das I

seiner Ausführungen den Landegtirektor Freiherrn bon Manteuffel zu

verein für Berlin und das Elisabeth⸗Kinderhospital; der Verein Frauenhilfe“; das Landesökonomiekollegium; der Deutsche Landwirtschaftsrat; der Verband der , , der preußisch-hessischen Staatsbahnen und der Reichsbahnen; der Kyffhäuserbund; der Deutsche Kriegerbund; das entral⸗ komitee der Vereine vom Roten Kreüz; der Vaterläͤndische rauenverein; der Ständige Ausschuß der Deutschen . ilfs⸗ und Pflegevereine vom Roten , der Verband eutscher Krankenpflegeanstalten vom Roten reuz; eine Ab⸗ ordnung der Ehrenjungfrauen, die Ihre Majestät bei der Einzugsfeier 1881 begrüßten; der Verein „Seemanns⸗ Erholungsheim. (Ergebnis einer Sammlung von über 130 009 46 zur Errichtung eines Erholungsheims für Seeleute der Kriegs- und Handelsmarine ꝛc). Den Schluß machten die Fremdherrlichen Militär ab ordnungen. 1) Königlich Großbritannisches J. Dragoner regiment: Major Makins. 2) K. u. K. Oesterr⸗ Ungar. Inf. Regt. Wilhelm L, Deutscher Kaiser u. König v. Preußen: Oberst u. Regimentskomm. Kermpolich, Oberstleutn. Erber, Hauptmann Sztroöͤkay, Oberleutn. Mikoletzkh. 3) K. u— K. Oesterr. Ungar. Hus. Regt. Wilhelm JI, Deutscher Kaiser u. König v. Preußen Rr. 7: SOberst u. Regimenis— komm. Graf Zedtwitz, Rittmeister Edler v. Kirsch, Oberleutnant Fanta. 4) Kaiserlich Russisches 85. In⸗ fanterieregiment Wyborg: Regimentskomm. Gen. ⸗M Saiontschkowski, Oberstleutt. Wladimiroff, Hauptm. Domoschiroff, Leutnant Durnowo. 5) Kaiserlich Russisches St. Petersburger Leibgarderegiment König Friedrich Wil— helm III.: Regimentskommandeur, Generalmajor von Becker, Hauptmann Beljakowm. 6) Kaiserlich Russisches 39. Dragoner⸗ regiment Narwa: Regiments kommandeur, Oberst Baron Budberg. 7) Kaiserlich Russische Marine: Konteradmiral Wiren, Kapitän zur See Essen, Fregattenkapitän und Fluͤgel— adjutant Seiner Majestät des Zaren Tschagin. Die Kaiserlichen und Königlichen Majestäten reichten den Herren und Damen die 66 und nahmen die Adressen 1 z entgegen. Die Vertreter der russischen Regimenter hielten kurze Ansprachen; jedes Regiment über⸗ reichte Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin wundervolle Blumenstrãuße. . Erst nach 1 Uhr endete der Empfang. An diesen schloß sich eine Familienfrühstückstafel.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des stellvertretenden Chefs des Marinekabinetts, Kapitäns 3. S. von Krosigk.

In der am 24. Februar unter dem Vorsitz des Staats— ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posadowsky⸗Wehner abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde beschlossen, das Gesetz, betreffend die Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika, zur Allerhöchsten Vollsiehung vorzulegen. Zugestimmt wurde dem Entwurf einer Verschnittweinzollordnung, dem Entwurfe von Bestimmungen über die Anwendung der vertragsmäßigen Zollsätze für Gerbstoffauszüge, sowie dem Entwurfe von Aus⸗ führungsbestimmungen zu dem Gesetz über die Wertbestimmung der Einfuhrscheine im Zollverkehre.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Eisen⸗ bahnen, Post und Telegraphen und für das Landheer und die Festungen sowie die vereinigten Ausschüsse für Eisenbahnen, in und Telegraphen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

Der Königlich serbische Gesandte Dr. Militchevitch ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandi⸗ schaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“ am 25. Februar in Vigo eingetroffen und geht übermorgen von dort nach Vlissingen in See.

S. M. S. „Loreley“ ist am 22. Februar in Gemlik Marmarameer) eingetroffen und ist gestern von dort nach Konstantinopel zurückgekehrt.

S. M. Kbt. „Panther“ ist am 23. Februar in Villeta bei Asuncion (Paraguay) eingetroffen und geht am 1. März von dort nach Corrientes.

S. M. Torpedoboote „Ta ku“ und „S 90“ sind am B. Februar in Schanghai eingetroffen und gehen am 2. März von dort nach Ningpo in See.

Der Dampfer „Borussia“ mit dem Ir ng: transport für Kiautschou an Bord ist am 26. Februar in

Hongkong eingetroffen und hat am A. Februar die Reise fortgesetzt.

Im Brandenburgischen Propinziallandtag erstatteten

erleberg und der Abg. Landrat von Oppen⸗ reienwalde das Referat über den Verwaltungsbericht deg ropinzialausschussegßg. Dat Etatsjahr 1904 schließt dem Kreuzzeitung zufolge mit einem Ueberschusse von

mans hoop; Neuendorf Königsberg, früher im Pionierbataillon Rr. 9, am 18. Fe⸗ bruar und 22. 6. 10. Infanterieregiment, am 21. zu Ramansdrift; ju Hamburg, früher im Infanterieregiment Nr. 76, am æ21. Februar im Feldlazarett zu Aminuig; Relter Albert Knuth, 6. 7. 1882 ju Cachlin, früher im Grenadierregiment 21. Februar im Feldlazarett an der Llderltzbucht.

bitten, in der Konferenz der Landegdirektoren die Frage der Recht⸗ sprechung der e ,,, Berufggenossenschaften zur Sprache

zu bringen und dahin zu wirken, daß bei allen Verhandlungen des Schiedsgerichts und des Reichsversicherungsamts die Genossenschaft rundsätzlich vertreten ist. Die Versammlung nahm sowohl diefen Antrag wie den Antrag des Abg. v. d. Beck, den Etat der Landes. persicherungsanstalt Biandenburg im näͤchsten Jahre einer eigenen Kommission zu überweisen, mit großer Mehrhest an. Ferner faßte die Versammlung folgenden Beschiuß: Der Provinziallandtag nimmt von den in den Verwaltungk⸗ berichten gegebenen übersichtlichen und ausführlichen Darstellungen der Verhältnisse der Probinz mit Befriedigung Kenntnis und spricht eine dankbare Anerkennung für die segensreiche Wirksamkeit der erwaltung aus. Außerhalb der Tagegordnung wurde der Antrag der Etatskommission behandelt, dem Komitee jur Begründung einer Musteranstalt für die Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit auf sein Gesuch einen ein⸗ maligen Beitrag von 10 060 M aus bereiten Mitteln zu bewilligen. Der Vorsitzende der Ctatskommisston Kammerherr Dr. von Saldern beantragte sofortige Beschlußfassung, damit Ihrer Majestat der Kaiserin noch zur Silberhochzelt das Geschenk dargebracht werden könne. Der Antrag wurde ohne Debatte einstimmig angenommen. Der. Abg. Major a. D. von Rohr- Dannenwalde berichtete zum Schluß über den Etat der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufgenossenschaft für 1906 und beantragte, den Gtat mit einer Ausgabe von 136 276 festzustellen. Die Versammlung stimmte dem Antrage zu und vertagte sich dann auf heute.

Hannover, 24. Februar. Der 39. Hannoversche Pro— vinziallandtag setzte in seiner gestrigen Sitzun die Beratung des Antrags des Proͤvinzialausschusses, betreffend die Ueber⸗ nahme der Garantie für den Rhein-Weser-Kanal, fort, der, wie ,,. in der vorigen Sitzung mit dem Zusatz⸗ antrage des Abg. Dr. Hahn, als Kompenfation eine Er— höhung der Beihilfen für den Landstraßenbau um 220 0090 MM zu beschließen, einer Kommission zur Vorberatung Üüberwiesen worden war. Nach dem Bericht des Hannoverschen Couriers“ wurde zunächst der Antrag der Kommission auf Erhöhung der Ctatsposition Wege⸗ bau. beraten und nach längerer Debatte mit überwiegender Mehrheit angenommen. In der darauffolgenden Diskussion des Garanfieantragg betonte der Stadtdirektor Tramm, daß durch den Bau des Rhein⸗ Weser Kanals, der, wie er hoffe, auch den Landwirten eine Fülle von Vorteilen und Segen bringen werde, ein Kulturwerk von solcher Be⸗ deutung geschaffen werde, wie es der Staat Preußen kaum je in An—⸗ griff genommen habe, und bemerkte mst Bezug auf Aeußerungen des Abg. Dr. ahn, daß das Kohlensyndikat seinen Ein fun auf den Kanalbetrieb geltend machen und die Interessen der Konsumenten schädigen werde, daß auch er anfänglich diese Beforgniffe geteilt habe. Als er dies aber in Berlin zur Sprache gebracht habe, sei ihm von dem Staatskommissar die Versicherung gegeben worden, daß ein der⸗ artiger Einfluß des Kohlenfyndikats sich nicht werde geltend machen können. Der Unterstaatssekretär Holle jerstreute ebenfallg die Be⸗ fürchtungen wegen des Einflusses des Kohlensyndikats, indem er erklärte, der Staat werde gegebenen Falls mlt starker Hand eingreifen und im Kohlensyndikat seinen Einfluß geltend machen, den er ich durch den Ankauf von Zechen und andern Mitteln gesichert habe und weiter sichern werde. Nachdem der Abg. Ascherbehl noch eine Resolution eingebracht hatte, in der die Erwartung gusgefprochen wird, daß die Verkehrs, und Meliorationsinteressen der Kanalanlieger eine genügende Berücksichtigung finden werden, wurde die Garantieborlage einstimmig angenommen und darauf mit großer Mehrheit der Antrag des Provinzialausschusses die Staatzregierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfs wegen Ausführung der Stschkanäle nach Hildes⸗ heim und Peine zu ersuchen. Nach Erledigung einiger kleinerer Vorlagen und der Beratung des Etats wurde die Sitzung geschlossen.

Württemberg.

Seine Majestät der König Wilhelm feierte gestern seinen 58. Geburtstag, der im ganzen Lande in der üblichen Weise festlich begangen wurde.

Baden.

Zu Beginn der vorgestrigen Sitzung der zweiten Kammer machte der Staatsminister von Dusch Mitteilung von der Geburt eines Sohnes Seiner Großherzog⸗ lichen Hoheit des . Max. Der Präsident Dr. Wilckens ersuchte dann die Kammer um die Ermächti⸗ gung, rg Großherzoglichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Max in Ehrerbietung die Glück- und Segenswünsche der Zweiten Kammer übermitteln zu dürfen. Dieser Vorschlag wurde mit allseitigem Beifall aufgenommen. Der Präfibent führte dann, W. T. B.“ zufolge, aus:

Ich möchte weiter darauf hinweisen, daß am 27. Februar, also ehe wir wieder zu einer Sitzung zusammentreten, Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin das Fest der silbernen Hochzeit feiern. Ich darf wohl Ihrer Zustimmung gewiß sein, wenn ich den Vorschlag mache, daß die Zweite badische Kammer ihrer herzlichen Anteilnahme an der für unser Kaiserhaus so bedeutsamen Feier in der Weise Aus⸗ druck gibt, daß sie durch ihren Praͤsidenten Seine Königliche Hoheit den Großherzog ehrerbietigst bitten läßt, bei diesem hocherfreulichen Anlaß der Uebermittler der innigsten Glückwünsche der badischen Volksvertretung bei Ihren Majestäͤten sein zu wollen.

Deutsche Kolonien.

Aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika „W. T. B.“ zufolge berichtet:

An Typhus sind gestorben: Zahlmeister Wilhelm Weißen bach, geboren am 36. 12. 1859 zu Burgfponheim, früher im Infanterieregiment Nr. 117, am 21. Februar im Lazarett zu Keet⸗ Unteroffizier Max Groth, geboren am 5. 65. iss2 zu

wird

Gefreiter Johann . eboren am 1883 zu Urphershofen, früher im Königlich bayerischen Februar in der Krankensammelftelle Reiter Heinrich Grimm, geboren am 24. 5. 1883

eboren am r. 89, am

und Ausgaben und

Ausgaben, dn, . autz einem Ueberschusse von erwaltung und von g923, 36 M bei

Der Abg. Rittergutsbesitzer von Waldow.

Nach kurzer Debatte referlerte der

ahr 1905 und beantragte am Schluß

Reichstags und des sich in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.

heutigen (32) Unterrichtz und Medbizinalangelegenhelten Dr. Studt bei' wohnte, die zweite 66 es Staatshaushaltsetats für das Etats jahr 1966

der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen⸗ heiten fort.

Die Schlußberichte über die e, . Sitzungen des Hauses der Abgeordneten befinden

Das in, der Abgeordneten setzte in der itzung, welcher der Minister der geistlichen,

im Etat des Ministeriums

wird ohne Debatte bewilligt.

kirchlichen Leben zurückziehen.

Zum Kapitel der evangelischen Konsistorien bemerkt Abg. Eickhoff (fr. Volksp.): Es ist ein unerfreuliches Zeichen, daß wir wieder einen Fall von mangelnder Toleranz und raligfsser Unduldsamkelt besprechen . wie im vorigen Jahre den 6 des 1 Fischer von St. Markus in Berlin. Inzwischen kat der vangelische Oberkirchen rat den Erlaß des brandenburgischen Konsistoriumt egen diesen hochverdienten Prediger gründlich desapouiert. Jetzt aber 64 lebhafte Mißstimmung und Erregung die Nichtbestätigung des jum Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Remscheid gewählten Licentiaten Römer aus Godesberg erweckt. Der Minister hat im vorigen Jahre eine Stellungnahme zum ö Fischer abgelehnt, weil die Sache noch nicht entfchieden war. Ich kann das verstehen, und auch in diesem neuen Falle handelt es sich noch um eine 1s non judicata. Aber der Meinung, daß solche Sachen nicht zur Kompetenz des Landtags gehörten, fondern nnete An— elegenheiten der Kirche seien, muß ich widersprechen; denn das nd. Fragen von allgemeinem staagtlichen Interesse, ganz ab⸗ gesehen von unserem Budgetrecht. Die Kreise, die wir vertreten, würden es gar nicht verstehen, wenn wir schweigend daran vorbeigingen. Am 26. September v. J. wählte die evangelische Kirchengemeinde in Remscheid Römer mit 86 gegen 9 Stimmen zum Pfarrer nach gewissenhaftester Prüfung, und in weiten Kreisen der Bürgerschaft wurde sie zu dieser Wahl beglückwünscht. Aber 6 Tage später reichte ein Pfarrer ven der Minderheit auf Grund der rheinisch⸗westfaͤlischen Kirchenordnung einen Protest gegen die Wahl ein, weil Römer nach seiner Gastpredigt mit seiner Anschauung über die Person Christi nicht auf dem Boden der heiligen Schrift und des evangelischen Be— kenntnisses stehe und die Gastpredigt überhaupt den Anforderungen der rheinischen Kirchenordnung nicht entspreche. Der Protest sprach auch von einer hochgradigen Erregung, die christliche Kreise über diefe Gastpredigt ergriffen habe. Dieser Protest einer verschwindenden Minderhest veranlaßte natürlich einen Gegenprotest der Mehrheit des Presbyteriumß. Nach dem vom Presbyterium gegebenen Text der Gastpredigt über Johannes 6, Vers 67, mußte sich Römer über die Gottessohnschaft äußern, und er tat“ cz inf Ehrlich⸗ keit und Wahrheitzliebe, wie man sie jedem Diener der Kirche wünschen mag. Er hatte ein theologisches wissenschaftliches Bekenntnis abgelegt, das man in der Regel nicht auf den Kanzeln hört; aber er war durch den gegebenen Tert ausdrück ich probosiert worden. Der Gegenprotest konstatierte, daß von einer Er⸗ regung über die Gastpredigt keine Rede sein könne, daß im Gegenteil eine solche durch die Nichtbestätigung herbeigeführt werden würde. Das Konsistorium hat wider alles Erwarten der Forderung der Minderheit mit folgendem Bescheid vom 18. Dezember entsprochen: In der gemeinschaftlichen Sitzung des Konfistoriums mit em Provinzialspynodalvorstand am 12. d. M. ist über die Wahl des Pfarramtskandidaten Lic. Römer in Godesberg zum Pfarrer der Gemeinde Remscheid eingehend verhandelt worden. Nach , . Prüfung der Angelegenheit hat das Kollegium ein- stimmig beschlossen, daß der gegen diese Wahl unter dem? Oktober d. J. von einem Pfarrer, drei Presbytern und einem Diakonen er⸗ hobene Einspruch als begründet anzuerkennen ist. Damit ist, vor⸗ behaltlich eines etwaigen Rekurseg, die am 26. September in Rem⸗ scheid betätigte Pfarrerwahl aufgehoben und eine Neuwahl vorzu⸗ nehmen. Wenn auch in der Beratung die wissenschaftliche Tüchtigkeit und der sittliche Ernst des Lie. Römer ihre volle Würdi ung fanden, so blieb doch auf keiner Seite ein Zweifel darüber bestehen, daß seine theologischen Anschauungen, insbesondere hinsichtlich der Person Christi, wie sie in der gedruckten Gastpredigt vorlsegen, so sehr von der heiligen Schrift und dem evangelischen Bekenntnis abweichen, daß auch bei der weitherzigsten Beurteilung eine andere als die getroffene Entscheidung allseitig ausgeschlossen erschien. Zur etwaigen Rekurtzeinlegung hiergegen (ef. 5 36, 1 der General- synodalordnung) gewähren wir den Beteiligten eine Frsst von vier Wochen, vom Tage der Zustellung diefer Entscheidung ab gerechnet. Auf Vorschlag des Presbyteriums wurde mit Allen gegen eine Stimme beschlossen, den Rekurt einzulegen, und außerdem wurde dem Lic. Römer eine Vertrauenskundgebung zugestellt, in der erklärt wird, daß die Gemeinde an seiner Wahl festhalte. Am L2. Januar erging sodann die Beschwerdeschrift an den Eyangelischen Oberkirchenrat (die der Redner im Wortlaut verliest) in der bemerkt wird. daß die GHemeinde Remscheid den“ Entscheid des Konsistoriums als Mißachtung empfinden müsse, zumal dieser Entscheid keineswegs mit Gründen ausgestattet sei, und daß deshalb der Entscheid für die Gemeinde Remscheid nicht als maß= gebend angesehen werden könne. Die Beschwerde ersucht den Evange⸗ lischen Oberkirchenrat, das Konsistorium zu beranlaffen, den Entscheid wenigstens mit Gründen zu versehen, damit sie geprüft und wider⸗ legt werden könnten, denn Lic. Römer habe aus drücklich und feierlich erklärt, daß er in der heiligen Schrift immer die Ur⸗ kunde des Glaubens und den Urguell des kirchlichen Lebens sehe. Der Oberkirchenrat hat eine Entscheidung bisher noch nicht gefällt. Die Nichtbestätigung hat in der Tat in' den weitesten Kreisen die größte Erregung hervorgerufen. Sobald sie in Remscheld und darüber hinaus bekannt wurde, hat in der Kirchengemeinde selbst und in weiteren evangelischen Kreisen Rheinlands und Westfalens eine Bewegung eingesetzt, deren Folgen noch nicht abzusehen find. Zunächst wurde in Remscheid selbst in einer sehr zahlreich besuchten Versammlung dem Presbyterium eine glänzende Vertrauens kundge bung ausgesprochen, dann wurde in Cöln in einer imposanten Versammlung dieselbe Anschauung zum Ausdruck gebracht. Wie sehr in der Tat die evangelischen Kreife von dieser Bewegung ergriffen sind, beweist die Begründung der rheinisch⸗ westfälischen Vereinigung der Freunde der evangelischen Freiheit und nicht minder eine von mehr als 50 zum Teil hochangesehenen eran⸗ gelischen Geistlichen Rheinlands und Westfalens veröffentlichte Erklä⸗ rung. Der Vizepräsident des Oberkirchenrats von der Goltz hat sich dafür ausgesprochen, daß keine kirchliche Richtung vergewaltigt werden dürfe. Mit diesem Grundsatz hat sich das Koblenjer Konsistorium in grellen Widerspruch gesetzt. Soll es wirklich dahin kommen, daß die ebange⸗ lischen Geistlichen nur in wissenschastlichen Werken, nicht aber auf der Kanzel ihrer durch die Wissenschaft gewonnenen Ueberzeugung Ausdruck geben dürfen? Dies würde geradezu zu einer Heuchelei führen, die mit dem Wesen des Christentums in Widerspruch steht. Römer ist auf Grund des 5.74 der rheinisch / westfälischen Kirchenordnung nicht bestätigt worden. Nach diesem Paragraphen sollen die Predigten einfach und deutlich und der heillgen Schrift und dem evangelischen Glaubenzzbekenntnis gemãß sein. Dleser Paragraph ist aber vom Konsistorium in rein forma⸗ listischem Sinne ausgelegt worden. Dies beklagen die weitesten edan-= gelischen Kreise und auch die 50 Geistlichen, die sich mit rühmenswertem Freimut ihres nicht bestätigten Amtsgenossen angenommen haben. Nun sagt man, Römer habe in seiner Predigt ein theologisches Be—⸗ kenntnis abgelegt. Dazu war er durch den ihm gestellten Text geradezu verpflichtet, und die Art, wie er das Bekenntnis abgelegt hat, ist ein schönes Zeugnis seines Freimutg und feiner Wahrheitellebe; aber er hat nicht unterlassen, dem theologischen Bekenntnis ein erbauliches Wort hinzuzufügen, wie es die rheinisch westfälische Kirchenordnun borschrelbt, und an diesem erbaulichen Tell feiner Probepredigt ug

kein ehrlicher Protestant der sogenannten positiven Richtung Anstoß nehmen können.

Parlamentarische Nachrichten. Tüchtigkeit und dem sittlichen Ernst des Herrn Römer volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. zeigt, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen ist, und man wird an das Wort erinnert: können eine solche Entscheldung nur auf das lebhafteste bedauern. Wenn die Kirchen lichen und wn Ueberzeugung Römer gewählt hat, so hat sie es kraft ihres Selbstverwaltunggrechts überwiegenden Mehrheit der Mitglieder der evangelischen Kirche, weil sie das Lebentprinzip der ebangelischen Kirche, die Glaubenz, und Gewisseng. freiheit, nun und nimmer aufgeben will.

Das Konsistorlum hat denn auch der wissenschaftlichen Vie Art, wie es die Nichtbestätigung begründet, Qui s'éxcuse, s'accuse. Wir unsererseits emeinde Remscheid einen Mann von der wissenschaft⸗

getan in Uebereinstimmung mit der

Wenn Herr Römer tat—

sächlich vom Remschelder Pfarramt ausgeschlossen würde, so würden ch dort immer weitere Kreise der evangellschen Bevölkerung vom Gerade ein Mann von dem Freimut

Das Kapitel des Evangelischen Oberkirchenrats

und der Wahrhaftigkeit Persönlichkeit in

des Herrn

Römer würde die Remscheld sein,

die Hunderte

einzige und Tausende

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