1906 / 70 p. 24 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Dumcke, Franz, i. Fa. Julius Dumcke, Vors. d. Vereins

der Großdestill. Ostdeutschlands, Königsberg i. Pr.; Eisenm ann, Generalkonsul, Berlin;

Ertheiler, A., i. Fa. Vollrath C Cie., Likörfabrik,

Nürnberg;

Eulenburg, i. Fa. Max Eulenburg, Kaufmann, Hamburg;

Fastrich, Heinr., Kaufmann, Duisburg; Fett jr., Heinrich, Spritfabrikant, Mainz; Dr. Francke, Es, Professor, Berlin;

Flimm, Jos., Teilhaber der Firma C. H. Flimm,

4 Cöln⸗Ehrenfeld; orian, Carl, Direktor der Dampfkornbrennerei und Preßhefefabriken, A.⸗G. (zugleich als Vertreter des Verbandes deutscher Preßhefefabrikanten), Wandsbek; Friedländer, Max, Vorsitzender des Vereins der . und Branntweininteressenten Oberschlesiens, ppeln; . Gamp, Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungsrat, M. d. R. in; Geest, Hugo, Präsident des Zentralverbandes deutscher Kaufleute 6 , Leipzig; ö . von Graß, Rittergutsbesitzer, Klanin bei = u n, g sitz ei Groß⸗Starsin Guttmann, Albrecht, Rentner, Charlottenburg; i , ; . der Firmen E. Hauth in un C Keller in La i . ngenmargen, Essigfabrik, Helfft, Edmund, i. Fa. N. Helfft C Co. ,, Berlin; . ö. ö r. Paul Hermann, Inh. der Firma Dr. J. X aher, Fabrik, Berlin, . ertzer, Otto, i. Fa. Hertzer K Teichmüller, Vorsitzender der Vereinigung Nordhäuser Kornbranntweinftbrikanten, Nordhausen; Herwig, i. Fa. C. W. Herwig, Spritfabrik, Hamburg; Hesse, Carl, M. d. A. und des Hannov ch h. ziallandtags, Verden a. Aller; 4 . Hirschfeld, Leopold, Likörfabrikant, Thorn; mee, nn m,, . k Vorsitzender des r Wahrung der Interessen der stri . Berlin; ; ö oppenhaus, Wilhelm, Brennereibesitzer, Haan; Hünlich, Kari Albert, i. Fa. 6. T. Hünlich, Spritfabri wine nr lg., F Hünlich, Spritfabrik, Juras ke, Joseph, Vorsitzender des Vereins der Destilla— teure . Dresden und Umgegend, Dresden; . ann, Moritz, i. Fa. J. Kann Söhne, in⸗ und w Gießen; ö Kantorowicz, Josef, i. Fa. Hartwig Kantorowicz, Vor— . . Posener k der . Kantorowicz, Wilhelm, Direktor der Ostd it⸗ . m. b. H., Berlin; . a ul, Prokurist der Firma C. A. F. Sprit⸗ fabrit lin F F. Kahlbaum, Sprit⸗ Kisker, Alexander, Spritfabrikant, Lippstadt i Westf.ʒ Koepke, Generalsekretär des Verbandes deutsch Spiritus: und Spirituoseninteressenten, Derlin, ; . Krapp, Richard, Geschäftsführer des Vereins d M und Umgegend, Leipzig⸗-Gohlis; ö re i. F ikö i Rache uzberg, Ernst, i. Fa. Ludger Jonen, Likörfabrik, Kühne, Wilhelm, ü Fa. Carl Kühne, Essigfabrik, Berlin; deh ment, T., i. Fa. Fritz Lehment, Spritfabrik, Kiel; Lehment, Ernst, Kaufmann, Rostock; ; k Dr., Professor, Freiburg i. Ba. Lippmann, i. F. Lippmann K Biernbaum, Mischstelle, Ludwigshafen a. Rhein; ö Loescher, Guts besitzer, Neuhof b. Pritzwalk; Lohse, Gustav, Kommerzienrat, Vorsitzender des Ver⸗ bande deutscher Parfümeriefabrikanten, Berlin; d . r 6 in feiner Parfümerien), Berlin; Lorenz, eschäftsführer der Einkaufs deutscher Konsumvereine, Hamburg; ,, . . Sacrau b. Gogolin i. Schl.; ann, Louis, Vorsitzender des Verb scher Lackfabrikanten, Berlin; . . Mertz, Julius, Vorsitzender des Verbande . Essigfabrikanten. Heilbronn; . Dr. Metzger, Sigmund, i. Fa. Metzger C Böhm 2 ö . , . i , , gur d, olkenbuhr, eichstagsab ö ; pe Cel h hstagsabgeordneter, Schöneberg Müller, N., Brennereibesitzer und Vorstand des Verei . 2 reins der Kornbrennereibesitzer und der Preßhefefabrikanten Der n lands, Stahlenhaus zu Hochdahl, Bez. Düsseldorf; von Oppenfeld, Ritterguts Reim i . 26 gutsbesitzer, Reinfeld, Kreis Patschke, Rudolf, i. Fa. Groß estillateur, Danzig; Philipp, Alwin, i. Fa. Julius S l giters bil Ken Fa. Julius Schlomann Nachfl., ö Gans Edler Herr zu Putlitz, *,, , ,,. i. Prignitz; Riel, Richard, Mitglied der Hande a. g Handelskammer Berlin, Dr. Salzmann, Vorsitzender des Deuts 2 . enn sitzender des Deutschen Apotheker⸗ Saeuberlich, A., Amtsrat, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Spiritus⸗Verwertungsgenossen i Prout r er 2 gsgenossenschaft in der Provinz Sachsen, Saeuberlich, Inhaber der Fi s Schmi 1 h r Firma Kretzschmar & Schmidt, Schacht, Heinrich, Vertreter des Vereins der Desti von Hamburg und Umgegend, Hamburg; w Schaefer, Richard, Preßhefebrennereibesitzer, Hamburg; . Hermann, Vorsitzender des Destillateurvereins,

Amtliche

Gustav Springer Nachfl.,

Rittergutsbesitzer,

zweiten Anmerkung. prämie und Rohspiritusrevision“. vision“/.

Material der Regierun tstellen? (. ; bitte fehrh gierung feststellen? (Vorsitzender:

schlossen hat. Kontrolle.

K gin, P., i. Fa. J. Krebs Nachfl., Großdestillateur, Schmidt, Friedrich Adolf, Vorsitzender d isten⸗ vereinig. Frankfurt a. M.; ö k Schmidt, Amtsrat, Löhme bei Seefeld i. d. M.; . Schulz, Max, Landtagsabgeordneter, Vorsitzender des . deutscher Spiritus und Spirituosen⸗-Interessenten, 6 ö der Firma Ferdinand Mühlens, Schweickhardt, Heinrich, i. Fa. Gebr. Schwei ren,, M. d. R., n,, . eifert, Geschäftsführer der Einkaufs nn,, . ö; J Seiffert, Jakob, i. Fa. Jakob Stück Nachfl., = nn, . ö r. Simon sohn, i. Fa. Reinhard presserei, Berlin; lch ö 1 Sinner, Robert, Kommerzienrat, Generaldirektor d Gesellschaft für Brauerei, Spiritus und rr hefe so dr tat? ö 6 234 Grünwinkel i. Bad.; . ein, Gustay, Teilhaber der Firma G. & XT. Stein, Präsident des Vereins der Großdestillateure und e . 1 von Elsaß⸗Lothringen, Schiltigheim b. Straßburg Stern, 7 Ge äftsführer d ür Spiri = ere, g in schäftsführer der Zentrale für Spiritus⸗ Stern, Hermann, Teilhaber der Firma Hermann Löb⸗ ö Co., int Mannheim; ö z ster nenberg, Eugen, Mitinhaber der Firma St E n,, Cöln⸗Deutz; kJ Sues kind, W., Oekonomierat, Gutspächter u. Vorstands⸗ mitglied der Bayr. Landwirtschaftsbank, 3. ö Sultan, Adolf, Spritfabrik, W. Sultan, Berlin; ,, Thomaschewski, Robert, Kaufmann, Graudenz; Underberg-Albrecht, H., Likörfabrikant, Rheinberg

a. Niederrhein; Richard, Geschäftsführer der Zentrale für

Direktor

Firma

AUntucht, Spiritusverwertung, Berlin; Dr. Voelcker, Regierungsrat a. D., Düsseldorf; Vogelsberger, Geschäftsführer der südwestdeutschen rr ,,, . G. m. b. H., Aschaffenburg; r. Vosberg⸗Rekow, Geschäftsführer des Verei deutscher Melassespiritusfabrikanten, gtesth . Dr. Wagner, Adolph, Geh. Regi iversitäts⸗ moses e, f ph, Geh. Regierungsrat, Universitäts⸗ a,, Eduard, Brennereibesitzer und Likörfabrikant, Wendorff, Landesökonomierat, i⸗ ou . ie ühlburg b. Modli⸗ ] Witthöft, Stadtrat a. D., Inh. d. Fa. C. Witt— höft, Wein⸗ und Spirituosenhandlung, n och ö Wrede, Julius, Fabrikbesitzer, Peine i. Hannover; Zander, Julius, Vorsitzender des Vereins der nieder— , K Düsseldorf; Zwiklitz, Viktor, Direktor der Bres Spi i 9 or der ? reslauer Spritfabrik,

Ihr Ausbleiben haben entschuldigt:

Botzenhart, Oekonomierat, Heidhausen bei München; Deister, jun., Prokurist der Firma Friedrich D isie Likörfabrik, Gau⸗Algesheim; . ; . Dr. Engelhorn, Inhaber der Firma C. F. Boehringer & Söhne, chemische Fabrik, Mannheim⸗Waldhof;

Kreißle, Eugen, Spirituosenfabrikant, Augsburg;

. Lachmann, Julius, Vorsitzender des Vereins der Spiritusinteressenten der Hamburger Börse, Hamburg; Lindgens C Söhne, Fabriken für chemische Blei⸗ ö Mülheim a. Rh.; , F. Müller, Generaldirektor der Vereinigten Cöln-Rott— weiler , Berlin; w Schinckel, Max, Mitinhaber der schen arc, h dorddeutschen Bank, von Tiedemann-Seeheim, Major a. D. Ritter⸗ gutsbesitzer, Berlin; 3 ö . . e, 3 Krauel C Wilkening, Ver⸗ ; es Vereins deutscher Melassespiri i i, sch ssespiritusfabrikanten,

Vorsitzender: Es ist uns hier Material vo ü . zend. . rgelegt für die kontradiliorischen Verhandlungen in der an ,. zusammengestellt von der Zentrale für Spiritus verwertung G. m. 6. H. zu Berlin. In dieser Zusammenstellung sind u ö und Unstimmigkeiten, zu deren Berichtigung derr Direktor Stern vor Eintritt in die Tages

ö e Tagesordnung das

Geschäftsführer der Zentrale für Spiritu

2 Ster n⸗Berlin: Meine Herren, 6 ban k plaren der Aufstellung, betr. den „Unterschied zwischen dem Erlös aus der gesamten Verwertung und dem an die Mit⸗ glieder des Verwertungs verbandes ausgezahlten Jahresdurch⸗ schnittserlöse“ die Ihnen zugegangen find, zwei Fehler zu berichtigen. Das eine ist, daß die Worte ‚„Mehrerlös aus Be⸗— ständen gegen Inventurwert“ auf die falsche Zeile gekommen sind, sie gehören zu den M 2,72, die im Jahre 1902/03 aufgeführt sind, also eine Zeile höher.

Der zweite Druckfehler befindet sich am Schlusse bei der Da steht: „Ausgaben für Rektifikations—⸗ Es muß heißen „Pro⸗

Darf ich noch einen offensichtlichen Druckfehler im Ja,

Auf Seite 7 des von der Regierung überreichten

Materials für die kontradiktorischen Verhandlungen, Zeile 4

von unten, steht: „statt der im Oktober 1901 abgebrannten

52,1 Mill. Liter! es muß heißen: 25, J. Es nur ein Druckfehler. k 9967 Vorsitzender: Wir treten in die Tagesordnung ein.

Punkt J des Fragebogens:

Bezeichnung, Sitz, Organisation des Kartells.

Geschäftsführer der Zentrale für Spiritus verwertung Bourzutschky⸗Berlin: Meine Herren, ich möchte dem für diese Frage vorliegenden Material, soweit es sich auf die Händler bezieht, soweit also die Händler innerhalb des Syn⸗ dikats Anstellung gefunden haben, einige erläuternde Worte hinzufügen. z

Es ist hier ganz richtig bemerkt, daß ein Teil Handels durch die Zentrale seine ß. verloren 9 und daß ein Teil des Zwischenhandels in dem Syndikat keinen Raum mehr fand. Es ist das der Teil, der sich in der Hauptsache mit dem Börsengeschäft befaßte. Das Kommissions⸗ geschft die Makler, alle die Händler, die nicht direkt mit . in . stehen, sind allerdings durch das

ndekommen des Syndikats überflüssi ĩ en i , h flüssig geworden und sind

Man könnte aber vielleicht annehmen nach dem Wortl der hier vorliegt, daß auch ein Teil der e , ü 6 Bildung der Zentrale ausgeschaltet wäre. Das ist nur ganz vereinzelt der Fall. Die Zentrale hat seinerzeit, als sie im Werden war, mit sämtlichen Händlern, mit welchen sie in Verbindung trat und sie hat alle Händler aufgefordert bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen. Es find, soweit meine Erinnerung reicht, nur zwei Händler gewesen, bei denen die Verhandlungen nicht zu einem Resultat geführt haben. Der eine der Händler hat sich später der Zentrale angeschlossen, der andere Händler stellte die Bedingung, daß man seine Lager— räume abmieten solle. Er wollte sich aber vollständige Aktions⸗ freiheit, auch gegen die Zentrale vorbehalten. Diese Be— dingungen sind selbstverständlich abgelehnt worden.

Im übrigen aber haben die Händler in der Provinz, die sich bisher mit der wirklichen Ware beschäftigt haben, den Kontrakt mit der Zentrale gemacht. Bei Beginn der Zentrale waren etwa 198 Händler, mit denen Verträge abgeschlossen sind. Es ist mir kein Fall bekannt, daß die Verhandlungen außer mit den beiden Genannten gescheitert sind. Die Zentrale hat auch während ihres Bestehens nicht etwa Wert darauf gelegt, dieses Händlertum auszuschalten. Der Beweis für das Gegenteil wird dadurch erbracht, daß heute noch 202 Händler für die Zentrale tätig sind, und daß , . . ,. dieser Händler, welcher ungefähr sC gesamten Spiritusumsa i ück⸗ nei. js p satzes bedeutet, nicht zurück⸗ Wenn ich darauf noch eingehen darf, daß in dem Beri des Herrn Wilhelm Kantorowicz gesagt . ist, das han tum wäre in seiner wirtschaftlichen Stellung völlig degradiert worden, so ist das eine Behauptung, die hier aufgestellt worden ist, aber ein Beweis dafür ist nicht angetreten worden. Ich 2 ö ,, veranlaßt hat, diese Be⸗ ptung aufzustellen (Glocke des . . ö. s ( es Vorsitzenden); ich behaupte ö Vorsitzender: Möchten Sie nicht diesen Teil der Frage nachher besprechen? Das ist die Einwirkung auf den Handel. Es handelt sich jetzt nur darum, wie weit die Händler in der Organisation berücksichtigt sind. Geschäftsführer der Zentrale für Spiritus verwertung Bourzutschky⸗Berlin: Dann darf ich darauf später zurück— kommen.

Direktor der. Ostdeutschen Spritfabrik Wilhelm Kantorowicz⸗Berlin (zur Geschäftsordnungꝛ? Ich hätte dem Herrn Vorredner auf seine Ausführungen verschiedenes zu erwidern. Aber ich finde, daß der Herr Vorredner nicht zu Nr. J des Fragebogens gesprochen hat. Wenn der Herr Vorsitzende es gestattet, dann will ich sofort erwidern. Gestattet mir der Herr Vorsitzende das nicht, dann werde ich warten, bis der Punkt der Tagesordnung an die Reihe kommt, zu dem der Herr Vorredner gesprochen hat.

9 Vorsitzender: Ich habe eben schon gesagt, daß der Vorredner über den Rahmen der Frage J hinausgehen wollte, und habe gebeten, daß er das verschieben möchte, bis wir später zu den Einwirkungen auf den Handel kommen. Ich möchte auch Herrn Kantorowicz bitten, seine Erwiderung bis dahin zu verschieben. Sie werden dann selbstverständlich reichlich Gelegenheit haben, Ihre Antwort zu geben.

Direktor Wilhelm Kantorowicz-Berlin: Dann werde

ich solange warten.

Regierungsrat a. D. Dr. Völcker⸗Düsseldorf: Zur Organisation der Händler möchte ich mir eine Anfrage ge⸗ statten.

Nach dem vorliegenden Material gibt es offenbar zwei Kategorien von Händlern, die eine Kategorie, welche den Verkehr zwischen Spirituserzeugern und den Spritfabriken, und die andere Kategorie, welche den eigentlichen Detail- handel, den Absatz an die letzte Kundschaft, vermittelt. Ich

möchte nun fragen: in welcher Weise ist der Handel organisiert?

Bei anderen Kartellen, wie wir z. B. aus den kontra—

diktorischen Verhandlungen über den Stahlwerksverband und den Börsenverein der Buchhändler ersehen haben, sind be⸗ stimmte Händlerorganisationen geschaffen worden in der Weise, daß die Händler für bestimmte Bezirke zu einem Kartell oder zu Preisvereinbarungen zusammentreten und daß diesen Händlern von dem Kartell ein bestimmter Bezirk zugewiesen wird, in welchem sie nun die Preise und die Verkaufsbe⸗ dingungen einhalten müssen. Sie dürfen allerdings auch nach anderen Bezirken verkaufen, aber sie sind dann verpflichtet, die Verkaufsbedingungen und die Preise, die für diese anderen Bezirke gelten, ebenfalls einzuhalten.

Bei der Spirituszentrale ist das, soviel ich weiß, nicht

der Fall. Die Organisation ist in der Weise geregelt, daß

eder einzelne Händler einen besonderen Vertrag abge⸗

Dieser Umstand erfordert aber eine sehr strenge

Es fragt sich nun, aus welchem Grunde man nicht zu dieser Organisation geschritten ist, wie sie sich doch bei anderen Verbänden als recht zweckmäßig erwiesen hat und wodurch es möglich gewesen ist, eine große Mißstimmung in Händler⸗ kreifen zu verhindern. Man hat es ja bei den Verhandlungen, die mit dem Stahlwerksverbande stattgefunden haben, gesehen, daß sich die Händler, welche naturgemäß den Syndikaten un⸗ sympathisch gegenüberstehen, freundlich über den Verband aus⸗ gesprochen haben, und gerade das bessere Verhältnis, das zwischen den Händlern und dem Verbande der Eisenindustrie hestanden hat, ist meiner Ansicht nach lediglich eben auf diese Art der Organisation zurückzuführen.

Kaufmann Max Eulenburg⸗Hamburg: Ich möchte dem ersten Herrn Redner erwidern, daß der Hamburger Händler⸗ stand ganz und gar mit leeren Händen hervorgegangen ist. Das ganze Geschäft mit den landwirtschaftlichen Spiritus— produzenten ist seit Begründung der Zentrale vollständig ver⸗ nichtet worden und null geworden.

Allerdings sind unsere Verhältnisse in Hamburg andere gewesen, als diejenigen der preußischen oder norddeutschen Händler, die vielleicht in ein Vertragsverhältnis mit der Zen⸗ trale treten konnten, denn sie haben sich dem mehr als be⸗ schränkten Verdienste, den Provisionen, die die Zentrale ihnen gewährt, fügen können, weil ihre Beziehungen zu den Brennerei⸗ besitzern mannigfacher waren, als unsere in Hamburg. Unsere Beziehungen in Hamburg zu den landwirtschaftlichen Brennerei⸗ besitzern beschränkten sich ausschließlich auf den Artikel Spiritus. Sobald dieser Artikel Spiritus aufhörte, existierten weiter keine Beziehungen. Es war absolut unmöglich, für eine Pro— vision von 20, 30, ich will sogar sagen 40 8 ich weiß offen gestanden nicht, wie viel Maximal⸗ und wie viel Minimal⸗ beträge die Zentrale gewährt hat, aber mehr als /. wird es wohl nicht gewesen sein in Berücksichtigung aller Hand⸗ lungsunkosten, aller der Risikos, die damit verbunden waren, ein Geschäft zu machen.

Es hatte seit dem Anschluß Hamburgs an den Zollverein das Bestreben in Hamburg sich immer weiter ausgebreitet, direkte Fühlung mit den landwirtschaftlichen Brennereibesitzern zu bekommen, weil die Hälfte unseres ganzen Absatzes sich von senem Zeitpunkte ab innerhalb der Zollgrenzen bewegte. Ich felbst habe manches dazu getan und auch sehr viele direkte Beziehungen zu den Brennereibesitzern in den für uns günstig gelegenen Produktionsgebieten wie in Pommern, Westpreußen, Ostpreußen, Mecklenburg, Lauenburg, Holstein erreicht. Mit dem Moment der Begründung der Zentrale hörte das ganz auf. Es ist mir auch damals nicht gelungen, irgendwie in

ein Vertragsverhältnis mit der Zentrale zu kommen. Sie hat mich eigentlich sogar im Laufe des ersten und zweiten Jahres, wenn ich mich bemühte, mit Opfern das Geschäft noch fortzusetzen, mehr zurückgewiesen als mich dazu er⸗ muntert.

Wie groß das Geschäft in Hamburg mit den Brennerei⸗ besitzern der Provinzen an der Ostsee gewesen ist, dafür habe ich einen klassischen Zeugen hier, das ist Herr von Graß, der mir das bestätigen wird, wie stetig mein Geschäft mit den westpreußischen Brennereibesitzern war und wie es sich immer mehr ausbreitete. Es bekam einen großen Stoß zu der Zeit, als unter der Leitung des Herrn von Graß der erste in Deutschland begründete Spiritusverband, ich glaube der Ver⸗ band westpreußischer Brennereibesitzer, begründet wurde. Da begann man bereits Hamburg ganz stiefmuͤtterlich zu behandeln und suchte mit immer größeren Opfern den Absatz von Danzig direkt nach dem Rhein zu leiten; aber immerhin bestand das Geschäft und ich selbst habe sogar ich will nicht sagen, daß es genau richtig ist ungefähr mit 30 Brennereibesitzern in dieser Provinz und mit einer großen Zahl von Händlern Verbindung gehabt.

Das ist alles von dem Tage an, wo die Zentrale ins Leben trat, vernichtet worden. Ich möchte mich also, was Hamburg betrifft, gegen die Behauptung wenden, daß der Händlerstand irgendwie berücksichtigt worden wäre. Das Ge⸗ schäft mit den landwirtschaftlichen Brennern ist seitdem fast Null geworden; für die gegenwärtige Brennkampagne habe ich auf direktem Wege nur das Produkt von zwei Brennereien in Händen, nämlich dasjenige der Fürstlich von Bismarck⸗ schen Brennerei in Friedrichsruh und dasjenige einer Brennerei in Mecklenburg. Die erstere hat gleich nach Begründung des Syndikates bis zum Jahre 1908 mit mir abgeschlossen, weil der inzwischen verstorbene Fürst dem Syndikat fern bleiben wollte.

Likörfabrikant Underberg-Albrecht, Rheinberg: Meine Herren, Herr Direktor Bourzutschky hat vorher ausgeführt, daß vor Bildung des Kartells 198 Händler bestanden, daß diese mit Ausnahme von zweien dem Kartell sich ange— schlossen hätten und daß gegenwärtig 202 Händler beständen. Die Tatsache kann ich nicht bestreiten, und will ich auch nicht bestreiten. Ich möchte mir aber erlauben, an Herrn Bourzutschky

die Frage zu richten, welche Provisionen heute den Händlern bezahlt werden und welche Provisionen die Händler vor Bildung des Kartells bezogen.

Geschäftsführer Bourzutschky⸗Berlin: Ja, meine Herren, wenn ich auf die letzten Worte antworte, welche Provisionen die Händler heute beziehen und welche sie vorher bezogen haben, so ist das außerordentlich verschieden. Ich gebe zu, daß für eine Provision, wie sie die Zentrale in der Höhe von 30 bis 40 8 gibt, nicht alles das zu leisten ist, was früher die Händler in Hamburg beispielsweise geleistet haben. Diese Ansprüche werden aber auch von der Zentrale nicht mehr an die Händler gestellt. Es wird von dem Händler verlangt, daß er die Fässer stellt, um den Spiritus abzuliefern, daß er die Vorschüsse, sofern solche früher gegeben sind, in dem bisherigen Umfange weiter gibt. Es wird von ihm ver— langt, daß er die Abrechnung für die Brennerei an die Zentrale macht und sie dahin weiter gibt, wohin die Zentrale die Ware disponiert. Früher hatte der Händler den Einkauf zu be— wirken, er hatte die Fässer zu stellen, er hatte die Bassinwagen

zu tragen. Zentrale aus, und dementsprechend war naturgemäß auch die Entschädigung in den Fällen, wo der Händler weniger Ver— pflichtungen Übernimmt, tatsächlich eine geringere als früher der Nutzen war, den der Händler bei dem Handel mit Spiritus gehabt hat.

von Deutschland, wo der Handel früher die Jahresproduktion

5 frachtungen per See vorzunehmen und für dies alles die Kosten

Ein großer Teil dieses Risikos schied bei der

Anders liegen die Verhältnisse in einem großen Teile

der Brennereien abgeschlossen hat, zu einem beliebigen Unter⸗ geld unter Berliner Notiz und in vielen Fällen diesen ge⸗ machten Abschluß, so wie er war, einfach übertrug auf eine Spiitfabrik. Diese Spritfabrik stellte dann die Fässer, sie stellte die Bassinwagen, die Preise übernahm sie genau so, wie sie von dem Händler vorgeschlagen waren, kurz und gut, der Händler hat sich zum Teil auch von dem Risiko, welches in dem Abschluß lag, befreit. In solchen Fällen war die Entschädigung, die der Händler früher hatte, d. h. also die Differenz des Preises, zu dem er einkaufte und weiter ver⸗ kaufte, natürlicherweise geringer. Ich weiß zahlreiche Fälle, in denen die Zentrale mit ihrer Entschädigung von 30 bis 40 8 mehr bezahlt, als der Händler bei gleichen Leistungen früher vereinnahmt hat. Ich habe schon betont, daß in Aus— nahmefällen, wo früher Mehrleistungen vorlagen, die Ent⸗ schädigung der Zentrale natürlich heute nicht so hoch ist, wie der Nutzen, den der Händler früher gehabt hat.

Ich möchte eine Bemerkung des Herrn Underberg-⸗AUlbrecht richtig stellen, da ich glaube, daß er meine Worte nicht so aufgefaßt hat, wie ich sie gedeutet wünschen möchte. Ich habe gesagt, daß die Zentrale mit allen Händlern, welche sich gemeldet haben, Abschlüsse gemacht hat, bis auf zwei. Bei zweien ist das nicht gelungen. Im übrigen will ich nicht behaupten, daß die Zentrale seinerzeit mit allen Händlern in Unterhandlung getreten ist. Es gab eine Anzahl von Händlern, die sich überhaupt nicht meldeten, resp. die von vornherein erklärten, daß sie nicht die Absicht hätten, mit der Zentrale zu kontrahieren. Selbstverständlich sind diese Ausnahmen nicht berücksichtigt. Diese Händler konnte ja die Zentrale nicht beschäftigen, denn, wenn prinzipieller Widerstand vorhanden ist, so nützt es auch nichts, etwa durch die Entlohnung zu versuchen, diese Herren zu gewinnen.

Ich möchte behaupten, daß die Entlohnung eine derartige gewesen ist, daß wegen zu geringer Provisionszahlung nicht ein Händler fern geblieben ist.

Vorsitzender: Meine Herren, ich möchté glauben, daß die Ausführungen der sachverständigen Herren, die zu der Frage J gesprochen haben, über den Rahmen der Frage 1 eigentlich hinausgegangen sind, und muß nochmals an die folgenden Herren Redner die Bitte richten, sich möglichst an das Thema zu halten. Alle diese Dinge werden wir nachher, wenn wir die Einwirkungen auf den Handel besprechen, noch einmal ganz eingehend erörtern müssen. Ich bitte also, das zurückzuhalten, bis wir an diese Frage kommen.

Rittergutsbesitzer von Graß⸗-Klanin: Meine Herren, ich habe nur eine ganz kurze Bemerkung zu machen. Herr Eulenburg hat an mein Zeugnis appelliert. Ich bedauere aber beim besten Willen Herrn Eulenburg nur das Zeugnis geben zu können, daß ich persönlich mehrere Jahre mit ihm in Geschäftsverbindung gestanden habe, daß er meinen Spiritus abgenommen hat und daß das Geschäft ein gegen⸗ seitig angenehmes gewesen ist. Von irgend welcher weiteren Kenntnisnahme meinerseits bedauere ich aber hier kein Zeugnis ablegen zu können. .

Direktor Wilhelm Kantorowicz⸗-Berlin: Meine Herren, ich habe mich nochmals zum Wort gemeldet, weil ich eben sehe, daß die Verhandlungen hartnäckig bei dem Thema der Händler bleiben, sodaß ich fürchte, daß, wenn ich hernach komme, das Interesse an der Sache verloren gegangen ist. Ich erlaube mir also, wenn der Vorsitzende nicht förmlichen Einspruch dagegen erhebt, auf die Ausführungen des Herrn Bourzutschky zu erwidern ——

Vorsitzender (einfallen): Meine Herren, ich möchte Ihnen ganz gewiß nicht hinderlich sein. Aber ich glaube wirklich, nachdem ich eben die Bitte ausgesprochen habe, damit zu warten, bis wir an den Punkt kommen, ist es kaum möglich, daß ich jetzt gestatten kann, daß noch jemand auf die Sache eingeht. Sie werden reichlich Gelegenheit haben, Herr Kantorowicz, diese Dinge zu behandeln bei der Frage, die später gestellt ist, und bei der wir die Angelegenheit ganz eingehend erörtern müssen. Können Sie es nicht so einrichten, daß Sie es nachher sagen?

Kaufmann Eulenburg-Hamburg: Ich möchte meine Verwunderung darüber aussprechen, daß der Herr Vorredner, ich glaube Herr Bourzutschky, sagt; der Handel wäre berück⸗ sichtigt worden; demgegenüber möchte ich konstatieren, daß ich daz Gefühl habe und daß auch das Gefühl in Hamburg fast allgemein verbreitet ist, daß ein direkt händlerfeindliches Element bei Begründung der Zentrale vorherrschte, und dieser Grundsatz ist auch in zahlreichen Versammlungen der Brennerei⸗ besitzer direkt ausgesprochen worden mit den Worten, daß es sich darum handle, den Handel als solchen auszuschalten. Ich wundere mich eigentlich, daß Herr Bourzutschky vorhin sagte, der Handel waͤre berücksichtigt worden, weil eben dieser Grundsatz allgemein ausgesprochen wurde, und ich möchte deswegen konstatieren, daß wir in Hamburg der Ansicht sind: der Handel ist nicht berücksichtigt worden und sollte auch gar nicht berücksichtigt werden. .

Geschäftsführer der Zentrale für Spiritusverwertung Untucht-Berlin: Meine Herren, es ist noch die Frage des Herrn Regierungsrats Dr. Völker zu beantworten, weshalb die Händler nicht eine Organisation gebildet haben und weshalb die Zentrale auf eine folche Organisierung nicht hingewirkt hat.

Ich glaube, es muß zunächst aufgeklärt werden, welche Kategorie von Händlern hier in Betracht kommt. Wir haben zu unterscheiden zwischen den Händlern, welche die Vermittelung des Rohspiritus zwischen Brennerei und Spritfabrik bewirken,

Alkohol, denaturierten Branntwein einkaufen, um sie weiter zu veräußern, teils in verarbeitetem Zustande, teils beim Detailverkauf in unverarbeitetem Zustande. Diese letzteren, die Zwischenhändler, scheiden bei der Frage J vollkommen aus. Wir haben es hier nur mit dem reinen Kommissions⸗ und Provisionsgeschäft der Händler zwischen Produzenten und in der Hauptsache Rektifikateuren zu tun. Hier handelt es sich, wie Sie gehört haben, nur um ca. 200 Personen. Die Zentrale hatte bei der Gründung keine Veranlassung, dafür zu sorgen, daß diese 200 Händler zu einer Organisation zusammentraten. Sie konnte mit ihnen einfach kontrahieren, indem sie mit jedem derselben einzeln einen Kontrakt machte. Auch lagen die Verhältnisse in der Regel verschieden. Der eine der Herren wollte dieses und der andere jenes berück⸗ sichtigt haben. Wenn die Frage noch weiter eingehend behandelt werden soll, dann wäre es vielleicht am zweck⸗ mäßigsten, wenn einer der Herren, die dieses Händlertum vertreten, zu der Frage das Wort nimmt, ob für ihn eine Veranlassung vorlag, gegenüber der Zentrale in eine Organisation einzutreten. Vorsitzender: Das Wort wird zu Frage L nicht

weiter verlangt. Wünscht der Herr Referent das Wort?

(Wird verneint. Dann können wir die Frage J verlassen

und zu Frage II übergehen.

Zahl der Mitglieder und der Betriebe. Art

und Menge der syndizierten Erzeugnisse.

Außenstehende Betriebe nach Zahl und

Menge der Erzeugnisse.

Darüber liegen, soviel ich weiß, auch gedruckte Mit— teilungen vor.

Das Wort ist bis jetzt nicht verlangt worden. Geschäftsführer Bourzutschky⸗Berlin: Es ist ja schon hervorgehoben, daß das Material ziemlich detailliert vorliegt. Ich kann es also, wenn ich mich an den Wortlaut des Frage⸗ bogens halten will, nur insoweit vervollständigen, als ich die Anzahl der Brennereien, welche sich dem Kartell angeschlossen haben, hier bekannt gebe.

Für das Jahr 1904/05 liegen genaue Mitteilungen seitens des Statistischen Amts nicht vor. Ich muß also auf das Jahr 1903/04 zurückgreifen. In diesem Jahre waren ins⸗ gesamt im Deutschen Reiche im Betriebe 66 031 Brennereien, von diesen sind der Zentrale angeschlossen 3903 Brennereien. Es sind also außenstehend 62 128.

Wenn ich auf die Kategorien der Brennereien eingehe, so möchte ich zunächst die hauptsaäͤchlichsten, die wichtigsten Betriebe, die Kartoffelbrennereien, und zwar gewerbliche und landwirt— schaftlichö, vorweg nehmen. Von dieser Kategorie waren im Jahre 1903 / o insgesamt 6081 im Betriebe. Der Zentrale lieferten davon 3825 Brennereien.

Getreidebrennereien, auch wieder landwirtschaftliche und gewerbliche zusammengegriffen, waren 9722 insgesamt im Betriebe; der Zentrale waren 53 angeschlossen.

Melassebrennereien existierten 29. Die Zentrale erhält von 24 derselben das Produkt geliefert.

Aus anderen Stoffen stellten 39 Brennereien Spiritus her; die Zentrale empfing von einer das Produkt,

Die größte Gruppe, die 50 160 Materialbrennereien, lieferten samt und sonders an Außenstehende. Die Zentrale hatte hiervon keinen Bezug.

Die Quanten, welche in Frage kommen, sind in den vorliegenden Druckschriften angegeben. Ein genaueres Material könnte ich auch darüber nicht geben, weil die Gruppierung eine sehr, sehr schwierige ist. Inwieweit die Zentrale von den einzelnen Gruppen den Spiritus empfängt, ergibt sich ungefähr aus den genannten Zahlen.

Ich komme nun auf die Anzahl der Spritfabriken. Es ist schon in dem schriftlichen Material hervorgehoben worden, daß die Zentrale mit 100 Gesellschaftern in Verbindung steht, welche 167 Fabriken besitzen. Auch wieder im Jahre 1903/04, in dem letzten, dessen genaue Statistik vorliegt, waren ins— gesamt im Reiche 137 Reinigungsanstalten im Betriebe. Die Außenstehenden sind also an der Spiritusreinigung mit 30 Betrieben beteiligt. Größere Betriebe sind in Berlin, in Dresden, in Tornesch, in Peine und in München. Die übrigen Fabriken verteilen sich auf das ganze Reich und ent⸗ halten Betriebe im Umfange von je circa 1/! Million Liter Sprit.

Referent Regierungsrat Albert: Ich möchte zu Nr. II einige Fragen an die Herren Vertreter des Kartells richten, und zwar bezüglich der syndizierten Erzeugnisse. Soviel ich weiß, ist von der Syndizierung ausgenommen:; der häusliche Bedarf, der örtliche Kleinverkehr und der Selbstverbrauch der Spritfabriken.

Ich möchte um nähere Angaben bitten, was unter häus⸗ lichem Bedarf usw. verstanden wird und welchen Umfang der Verbrauch innerhalb dieses Rahmens angenommen hat.

Geschäftsführer Bourzutschky⸗Berlin: Meine Herren, wie sonst, hat das Syndikat auch hier versucht, die alten Ge⸗ wohnheiten zu berücksichtigen, es hat mit den Gepflogenheiten der Brennereien gerechnet, den benachbarten Krügern Spiritus zu liefern, den denaturierten Spiritus, soweit er in der Wirt⸗ schaft benötigt wird, von der eigenen Produktion zurückzuhalten, sowie den eigenen Schnittern Branntwein zu liefern. Das Syndikat hat in den Verträgen die Verpflichtung übernommen, den einzelnen Brennereien, welche gezwungen sind, das gesamte Produkt dem Syndikat zu liefern, solche Mengen freizugeben.

Ueber den Umfang dieses Absates dürften vielleicht falsche Vorstellungen vorliegen. Ss beziffert sich die auf diese Weise von den Brennereien zurũckdehaltene Menge insgesamt auf 3i . Millionen Liter pro Jahr. In diesen 3! /n Millionen sind auch die Quanten enthalten, welche die betreffenden Brennereien früher an benachbarte Betriebe abgegeben haben. Natürlich dreht es sich nur um kleine Abnehmer, um Wirte, um Krüger auf dem Lande, und es spielt dies Geschäft in einzelnen Landesteilen eine Rolle, in anderen kommt es gar nicht in Betracht. In Ostpreußen, auch in Teilen von Schlesien werden größere Mengen zurückbehalten. Einzelne Brennereien

zu stellen, er hatte, wie beispielsweise in Hamburg, die Ver⸗

und denjenigen, welche die Waren Rohspiritus, Sprit,

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3

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