Käufers bei uns anzufragen, ob nach den mit uns getroffenen Vereinbarungen ein Verkauf an denselben zulässig ist. Den Empfang dieses Briefes wollen Sie uns um— gehend bestätigen. Zentrale für Spiritus Verwertung gez.: (Unterschriften).
Meine Derren, aus diesem Schreiben geht deutlich hervor, welchem Iweck ein derartiges Schreiben und diese Liste zu dienen haben. Es ist mit anderen Worten nichts als ein ein⸗ facher Boykott. Außer diesen beiden Beschwerden wollte ich nur den Aeußerungen des Herrn Stern gegenüber, die er heute morgen modifiziert hat, eine Bemerkung über folgendes machen: Unter Outsiders hat er nicht nur die Firmen, die in dieser Weise getroffen sind, sondern auch die Brennereien, die dem Ring nicht angeschlossen sind, verstanden. Von einer Unterbietung ihrer Ware kann hierbei nicht die Rede sein, da es Ihnen wohl ebenso bekannt sein muß, daß die ringfreien Brenner Aufpreise bekommen. Nun kann auch davon nicht die Rede sein, daß die ringfreien Brenner einen Wucher aus dem Aufgeld machen, also einen unzulässigen Vorteil für sich herausschlagen, sondern die Höhe dieses Aufgeldes vollzieht sich einfach nach Angebot und Nachfrage. Daß in den letzten Jahren die Nachfrage nach ringfreier Ware besonders stark ge⸗ wesen ist, darf nach den ganzen Auslassungen, die hier ge⸗ fallen sind, nicht weiter überraschen. Infolgedessen haben die Herren in den letzten Jahren erhebliches Aufgeld bekommen. Das wollte ich hier feststellen.
Vorsitzender der Vereinigung Nordhäuser Kornbranntwein⸗ fabrikanten Hertzer-Nordhausen. Meine Herren! Im Namen der Handelskammer zu Nordhausen sowohl, wie der Vereinigten Branntweinbrennereien zu Nordhausen habe ich auf die mancherlei Unzuträglichkeiten und die schweren Schädigungen hinzuweisen, welche die Preispolitik der Zentrale und die mit ihr in Zusammenhang stehenden Maßnahmen im Gefolge gehabt haben. Der Nordhäuser Branntwein ist ja bereits wiederholt in der Diskussion erwähnt worden. Wenn ich auch nicht so weit gehe wie Herr Schulz, der es für möglich hält, daß man 26 ½ igen Nordhäuser Kornbranntwein von Nordhausen abgibt, denn das Charakteristische seines Ge⸗ schmackes ginge dann ganz verloren, so muß ich ihm zugeben, daß eine Reduzierung der Prozente infolge der hohen Preise auch hier eingetreten ist. Wenn eine Brennerei 26 0,69 igen Kornbranntwein fabriziert, so liegt der Verdacht nahe, daß die Ware vielleicht mit Branntweinschärfe versetzt ist, deren Ver⸗ wendung die hohe Reichsregierung ganz besonders vorbeugen sollte. Sie sollte ein wachsames Auge auf diese Schärfen haben; denn nichts kann schädlicher sein als diese meist aus Paprikaabkochung usw. bestehende Schärfe, die den Konsumenten über die wirkliche Stärke des Branntweins hinwegtäuschen soll, die aber in Wirklichkeit dadurch, daß sie so austrocknend im Munde wirkt, einen unablässigen Drang nach Feuchtigkeit mit sich bringt.
Meine Herren, der Umfang der Nordhäuser Brann wein⸗Industrie ist immerhin nicht unbedeutend. Die dortigen circa 70 Branntweinbrennereien verarbeiten zur Herstellung ihres Branntweins sehr respektable Mengen von rektifiziertem Sprit. Diese Mengen betragen für das Jahr 1902/03 12 874 000 hl, für das Jahr 1903/04 12380 000 hl und für das Jahr 190405 10 609 000 hl. Sie sehen, wie auch da der Rückschlag erfolgt ist. Es ist aber immerhin nahezu doch noch ein Zwanzigstel des gesamten deutschen Trinkbrannt weinkonsums. Meine Herren, der Geschäftsbetrieb in diesen Nordhäuser Branntweinbrennereien hat insofern eine besondere Eigenart gegenüber der weitaus großen Mehrzahl der übrigen
nt und Destillationsbetriebe, als er
nicht wie diese letzteren mit ihren meist spezifischen Branntwein
d ukten auf engere Bezirke angewiesen
ist, sondern seinen Absatz in weiten Teilen des Reiches findet. *
8a NR 117 err , n,. . . Es liegt auf der Vand, meine Derren d ĩ 1
fange des Geschäfts die Vermittlung des Mbsatzes durch eine
3 8 ad va —— ** ann, orm, 2 Unzahl von Agenten, durch eine nahezu ebenso große Za von Reisenden bewirkt wird. Bei dieser Stelle
5 1 6stwry Ir Fot — Q 7 — 3r . auf einen bösen Mißstand, auf schwere Schädigungen, di 8 l 2 8
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Nordhäuser Branntweinindustrie durch daf Zentrale zugefügt worden sind. Meine Derren. vielfachen Veränderungen von einem : oft unvorhergesehen in den Spirituspre geg
über der Stetigkeit, die man bei der Zentrale im Jahre 1899 in Aussicht stellte, ist eine fortwährende Beunruhigung im
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— Geschäft eingetreten und die häufigen hohen Vreisstärze und Preiserhöhungen sind mehr Regel gewesen als Aus nahme Nun, meine Herren, wie soll es möglich sein, wenn ein derartiger großer Absatz im Reiche gesucht wird don allen möglichen. Vermittlungspersonen, daß, dem Tage folgend, die
Trinkdranntweinpreise mitgehen können. Jede Kalkula dängt in der Luft, wenn derartige plötzliche Preisverschiebung
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aber nicht allein infolge dieses Umstandes, sonde narnentlich auch infolge der weiteren Tatsache, daß sehr häufig die JZertrele Terminpnreise nicht herauszugeben pflegt.
greße Dermirtlungen wie die erwähnten für den Absatz einer derer gen TBrndaktim nötig sind, dann kann nicht der momentane
——— — — —
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wer dein dadnrch Daß die Terminpreise nicht von der
Jertralk gegeben meren, auch sanst sind wiederholt dadurch schwerr Schi gangen wernrfacht. daß zeitweise, und zwar auf Tage birne aach där Ska Neritzen zwrückgezogen waren. Es dlied aße den Trintkeangtmeinfariknaten nichts weiter übrig, wollten fe ed als felide Geschäftslente nicht einer un berechenbaren Syekelatisa in die Arrae werfen. alle Offerten
5 var r* — r* 2 2 —— warückmhieken ad ja maren, ä die Zentrale eine Loko⸗
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9 9. — 2 * — * . Notierung ieder . — *
die Zentrale. des Hauses niederlegen werde, von denen zwei so markant sind, daß ich sie im ganzen wiedergeben will. Urteil vom 22. Februar 1901, ist einem Händler eine Ent
* ö —— * Benutzung don
am, M 186364 7 1 2 82 N
Brennerei. Wegen des gleichen Anspruchs ist am 28. No 2 w * ⸗ * —=— 4353 sse 3 371 —
vember 1902 in einem Schiedsgericht ein Anspruch, der
* — 3 SS 73 Newer D X anderen schiedsrichterlichen Verfahren beschäftigt gewesen sind,
ins uge gefaßt werden, sondern der Verkauf bat
gefest srin; und in dem Maße, als diese Termine
. 2 .
Meine Herren, von der Leitung der Zentrale ist gestern, und ich meine in dankenswerter Weise, darauf hingewiesen, daß eine Reformierung der Paritätssätze in Austzsicht genommen wäre. Wir hoffen, namentlich unter Berücksichtigung des sehr roßen Konsums an Feinspiritus, daß auch für Nordhausen 3 der Paritätssatz etwas günstiger gestalten möge, als es augenblicklich der Fall ist.
Ich möchte nun weiterhin noch einen großen Mißstand streifen, der sich ergeben hat. Während früher am freien Markte die Wahl der Spritmarken jedem Käufer überlassen war, je nach der Geschmacksrichtung, so hat man bei der Zentrale darauf verzichten und sich mit der oft nicht ganz einwandfreien Ware der Zentrale abfinden müssen.
Ich komme nun schließlich zu der Frage, die Herr Köpke vorhin angeschnitten hat, auf den Rabatt, und da muß ich denn sagen, da müßte unter allen Umständen von der Zentrale eine schleunige Remedur geschaffen werden. Wir halten die Form der Rabattgewährung, auf die vorhin schon hingewiesen ist, und die ich mir erlauben werde, nochmals ganz kurz zu skizzieren, verwerflich. Der Rabatt wird gegeben, wenn man sich für ein volles Jahr bindet, für diese Zeit; aber die Aus⸗ zahlung des Rabatts findet nur zur Hälfte in dem betreffenden Jahre statt, die zweite Hälfte aber erst im Laufe des nächsten Jahres, sofern der Verkäufer sich verpflichtet, auch für das zweite Jahr sich zu binden. — Diese Form der Rabattgebung ist, Gott sei Dank, im Geschäftsleben nicht üblich, ja, ich stehe nicht an, hier den scharfen Ausdruck zu gebrauchen, daß sie im geschästlichen Verkehr als unwürdig bezeichnet werden muß. Was die Rabattsätze selbst anbetrifft, so sagt die Zentrale: Bei den höheren Entnahmen, und zwar über 180000 (, werden 120 6 vergütet, jedoch in keinem Falle über 1 66 da der Rabatt für das ganze Jahr zusammengerechnet wird, so weiß ich nicht, wann diese 1,20 S6 zur Auszahlung kommen. Es kommt mir vor, wie das bekannte Gericht bei Fritz Reuter: Man kriegt's nur nicht!
Meine Herren, ich resumiere mich dahin, daß wir es in Nordhausen beklagen, daß diese Mißstände, auf die wir nicht verfehlt haben, die Zentrale sehr wiederholentlich hinzu⸗ weisen, noch keine Remedur gefunden haben. Wir sind der Ansicht, daß den Rechten, die besonders die Gesetzgebung der Zentrale bezw. dem Spiritussyndikat eingeräumt hat, auch Pflichten entsprechen, und es möge auch meinerseits der Wunsch nochmals dringend der Zentrale ans Herz gelegt werden, sich auch dieser Pflichten uns gegenüber bewußt zu sein zur Kräftigung und Erhaltung der vielen wirtschaftlichen Betriebe, die von ihr abhängen.
Großdestillateur Schäffer⸗Gleiwitz. Meine Herren! Der Herr Direktor Stern hat vorgestern geäußert: „Die Zu⸗ friedenen schweigen, die Unzufriedenen machen Radau.“ Das stimmt nicht. Ich bin im Namen meiner vielen Freunde be⸗ auftragt, zu erklären, daß sie deswegen schweigen, weil sie fürchten, weitere Repressalien von der Zentrale zu erfahren. Herr Direktor Untucht hat gestern geäußert, das Schiedsgericht funktioniere ganz gut. Das glaube ich ihm, wenigstens für
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Ich habe hier drei Fälle, die ich auf den Tisch
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x zen ol In dem einen Falle
schädigung gewährt worden bestehend in einer Faßmiete für
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Falle blieb unerhört, obwohl der eine Schiedsrichter in den . Sachen trätio dam
beiden Sachen 1 war.
; — — ; 232 I 0] 25 * * ** merkt, daß die Schiedsrichter an demselben Tage auch noch in
Zur Höhe der Kosten sei noch de R . —
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ie Kosten auf mehrere Sachen verteilt worder fie für diese eine Sache noch höher geweß
eren Urteil vom 11. November 1904 h
obgesiegt. Die Kosten wurden auf 350 M fest
st erklärlich, daß bei den kolossalen Kosten, zu
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r RR,. at edenfalls
ü Reise und die Rechts anmaltskosten von 150 M hinzukommen
e meisten Abnehmer es vorgezogen haben, die vielen erenzen zu bezahlen, als sich auf einen so zweifelhaften ỹ Die Zahl der schiedsgerichtlichen Prozesse
wäre soanst weit größer gewesen.
! bin F My wl — 2 55 ma Wwe Ueder die Spannung von Verwertungspreis und Roh enn eM E-. 84 4 * 21 ö . * J spiritus⸗Verkenfg preis ist hent auch viel gesprochen worden. ĩ
4 Mehfriritus mat Ciro 2m s, e über Derwertungs⸗
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Anmnehme rden o Riürden entweder Sätze in Rraft
kermmen, die ein much billigeres Arbeiten ermäglichen
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; * — * = * 3 . . 4 n dei den auswärtigen Abnehmern noch die Unkosten der
dann nicht, wenn sie etwa eine neue Spritfabrik errichten. Ich bitte nochmals von vorstehendem diskreten Gebrauch machen zu wollen und ..“ Mir ist der Brief offiziell zugegangen. Ich mache also keinen indiskreten Gebrauch davon. Ich meine also, wenn die Zentrale heut eine Spannung von ungefähr 11 6 zwischen Verwertungs- und Rohspirituspreis braucht oder umgekehrt, wenn die Zentrale dann mit 2,50 S Rohspiritus verkaufen will, ist die heutige Spannung eben viel zu hoch. Vorsitzender des Destillateurvereins Hermann Schäffer⸗ Breslau: Meine Herren! Trotz der vielen Beschwerden, die gegen die Zentrale hervorgebracht sind, gibt es noch eine Menge. Ich will hier einige zur Sprache bringen. Vielleicht wird die Zentrale diese auch in Erwägung ziehen. Meine Herren, welche Mittel hat die Zentrale an⸗ gewandt, um die dritte Interessentengruppe, die Abnehmer, gefügig und für sich abhängig zu machen. Die von der Zentrale ausgearbeiteten Lieferungsverträge wurden nur von wenigen gutgläubigen Destillateuren wider⸗ spruchslos unterschrieben, während der größte Teil in richtiger Erkenntnis der Gefahr einer so einseitigen Bindung und in Hinblick auf den Verlust der geschäftlichen Selbständigkeit sich mit Händen und Füßen dagegen sträubte. Zunächst versuchte die Zentrale besonders bei größeren Abnehmern durch das Versprechen von besonderen Vorteilen den übrigen gegenüber diesen Widerstand zu überwinden. Wo auch dieses Lockmittel nicht zu den gewünschten Zielen führte, wurden Gewaltmittel angewandt und werde ich die Art derselben an Hand von Beispielen zu erläutern versuchen, die ich aus dem mir trotz der kurz bemessenen Vorbereitungszeit sehr reichlich zugegangenen Material ausgewählt habe. Ein zunächst vielfach angewandtes Mittel, die wider⸗ strebenden Abnehmer zur Bindung bis zum Jahre 1908 zu zwingen, war, diesen die Ware nur mit einem Aufschlag von einigen Mark über den sonst üblichen Preisen abzugeben. Da die Opferwilligkeit der meisten diese Strafe für zu geringe Willfährigkeit gegen die Zentrale gern bezahlte, so griff man zu einem drastischeren Mittel, man verabfolgte diesen Kunden überhaupt keine Ware mehr, ganz unbekümmert darum, ob der hiervon Betroffene zu Grunde ging oder nicht. Ich werde hier einige Briefe vorlesen. Ich habe keine Veranlassung, dies diskret zu behandeln. Dieser eine Fall betrifft einen Herrn Zimmermann. Der Brief lautet folgender⸗ maßen: „An die Breslauer Spritfabrik. Breslau. Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anfrage, ob Sie in der Lage sind, mir jetzt zwei Faß Sprit abgeben zu kännen. Ich würde mich ja eventuell verpflichten,
meinen gesamten Bedarf an Sprit usw. von Ihnen zu beziehen, außer Rohspiritus, den ich von einigen kleinen Brennern, mit denen ich durch Gegengeschafte verbunden bin, erhalte.“
Darauf hat die Spritfabrik unter dem 20. Januar 1905 geantwortet:
„Ihr Bedarf an Sprit ist nach Ihrer eigenen An gabe so gering, daß die Menge Rohspiritus, welche Sie anderweitig dereits verkauft haben, sicherlich ganz wesentlich größer ist. Es ist deshalb ganz aus
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— 2 31 247 1 3 J wan , , * d = 2 ö 30e — 2 * 2 als Ich will deweißen, mit welchen Mitteln die Zentrale den eld itandigten zu er nem, ,, ,,. m, N we , 1 2 de n 8 a * 68 — — — * r ond rr — — eren 1 12 anderen Vereinigungen, welche Spiritus auffanfen, degegnet. De eeschafter oder Daändler ich anzu chien. ö mn. . ̃ t. E 1 — 221 & amn, . — r* rn De Fr =* * —* 8. —*3 * n mr 8er i n Derr dom mn Ren Si RB⸗ In nnserem Distrikt wallten fich einige Bernfskellegen zu bisher zwischen Herrn Cehn und seinen Sriri ö . , , 9 ; ieren . orbildlichen auten Hhäfts sammentun, nnn spaäter — bis 1908 sind sie gebenden — ieferanten destandenen vardildlichen guten Seschéfes t ö z N * 9 ͤ 5 mmm Da 2 — 2 — ——— * we * — 8 2 * ah * w — 8 . J we 2 n m wr iir 1 — * ** ) — 1 r nyr m na. W ringfreien Spirttus zu kaufen. Ms die Zentrale das erfuhr, deze ngen ernten Merdure ere . . — — 2 6 — * 2 — * 2 — — 2 — entlandte e Fefnrt einen Dertreter nach Tberschle nen nnd die Brennereibesitzer aus dorysgeist fich veranlaßt ! ö 3 . * . e 2 1 2 w 8 e — — —— . ᷓ uĩ u 75 2 . — R ae. Fe er, der tre Krtrerrrn cc Gom war nn machte den beiden bedentendsten Firrarn dillige Offerten und aden, der Jer . . rr den me, mn 6 ee, . , gezwungen, seinen Bedarf an Spiritus und Sprit verhinderte nir Nannrch, in dirse Bereinignmng einzntreten. Die r. emen . ar an n, r . — — 1 * 1 — — —* — = ** — — — — 2 n * **. R Serren, denen an der Offerte viel gelegen war, haden felgen⸗ in Sreslcu erazudecken, fand ader bei allen . 1 — * i X . 4 — . 2 * —— — 2 8 2 * ö W Re 1 m R ** 26 . n en, Den 2a nen * nn 1 den Brief erhalten. Er ist o irnereffant, daß ich ihn var⸗ derschi⸗ fene Türen, troßdem gegen aa. Bonĩ ma 88 7 6 a ku imm —— lesen werde das Geringste einznmwenden war. Junächst wurde er = — . — m mn. — — einer Derr ita brit — — Ten gesandt nter dern n — h == rr 3 t Don eme wn nnn, r mer 2* 21 2 en 5ugn Re mene nne, dennen, n z n ‚⸗ 82 1 4 a 3 ö 26 J e. . Me r — * ö . r * = Rl . 3 8g d ö Fran, Vor ge keine Bare abgeben za können, His ihm —— — R en her! vrreng ** rr daß eite a ⸗ e r, — . 6 12 2 — 2 m k 241 —— — 2 648 32 ⸗ 6 — 26. — ** ö. ö l . — 4 * 1 . 2 8 mmm n 2 1 11 22 enn 3 Dan de 2 Bre ner — der Syrifthrikanmen behnfg Ernengrnag der Zeatrale re drin, r, , dern, o min * * mn M 9 T — * ml enn, nne, mr err Coh n aks Tien den Dertreanern er Brenner Hranefttinen gemacht r gr ?. ⸗ ö * ? * ö 8 6 wacht zu sweaechen n fein- warden nid. Mie es gefaten nad ar Grand deren k t. ö ——— 2. 2 22 = 79 . m * *. . 8 nke d w — — man ee much berichtigt nach 1908 Sarit rait ira Um nam za derhindern, daß den boykettierten Firmen ö
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*. verpflichten, so war die Zentrale um so rücksichtsloser, sobald dieses Ziel erreicht war.
Ich persönlich wurde zur Unterschrift des Vertrages bis zum Jahre 1908 durch die Zuficherung bewogen, daß mir nach Eingehen der Verpflichtung des von mir seit Jahren betriebenen Geschäfts in denaturiertem Spiritus in der früheren Form erhalten bleiben sollte. Kaum bestand jedoch der Ver⸗ trag einige Monate, so wurde mir dieses Geschäft, das die Veranlassung zur Unterschrift gewesen war, durch Maßnahmen der Zentrale unmöglich gemacht.
In ihren Verträgen mit den Destillateuren verspricht dieselbe ausdrücklich, gleichmäßige Bedingungen einzuräumen. Wie oft sie darin gegen diesen Vertrag verstoßen hat, kann vielfach bewiesen werden. Die Zentrale hat durch Gewalt— maßregeln den Handel eingeengt. Die Firmen, die durch ihren Fleiß sich ihre Absatzgebiete vorher geschaffen, mußten diese zu gunsten von Vertriebsstellen der Jentrale aufgeben, ohne für den Ausfall nur im geringsten Entschädigung zu er⸗ halten. Es war also ein Zwang des freien Verkehrs und des Vorwärtsstrebens der einzelnen Kraft, die über ihre Be— teiligungsziffer hinaus nicht arbeiten durfte, also jedes Interesse am Handel, Vorwärtsstreben und Verbesserung usw. verlor.
Meine Herren, ich habe den Briefwechsel betreffs meiner eigenen Sache, den ich auf dem Tisch des Hauses nieder⸗ legen werde, hier. Ich will Ihnen nur einen Auszug davon mitteilen:
Bis zum Jahre 1902 war ich immer nur auf ein Jahr verpflichtet, meinen Gesamtbedarf an Spiritus von der Zentrale zu entnehmen. Außerdem hatte ich einen Margevertrag extra für denaturierten Spiritus. Ende des Jahres 1902 schrieb mir die Zentrale, daß sie nur dann den Margevertrag weiter aufrecht hält, wenn ich auch den allgemeinen Vertrag bis 1908 abschließe. Sie war von dem Standpunkt nicht abzu— bringen, und mußte ich, ob ich wollte oder nicht, um mir aber den bisherigen Gewinn an denaturiertem Spiritus nicht entgehen zu lassen, denselben bis zu diesem Zeitpunkt unter— schreiben. Die Kunden, von denen hauptsaäͤchlich zwei in Betracht kommen, bezogen von mir schon viele Jahre vor Gründung der Zentrale ihren Gesamtbedarf an Denat. und habe ich diesen auch den jeweiligen Rabatt gewährt, der mir von der Zentrale für meine Entnahme zustand. .
Laut Brief Nr. 4 stellt mir die Zentrale selbst anheim, an größere Abnehmer diesen Rabatt weiter zu geben. . Jahr später laut Brief Nr. 5 untersagte sie mir die weitere Rabatt⸗ gewährung an die Kunden, mit dem Hinweis, daß sie allen Margehändlern verboten hätte, dies zu tun, und keine Aus nahme machen könnte. Dieselbe stellt mir anheim, mich an kleinere Kunden zu wenden, da sie nicht nötig habe, das Geschäft mit größeren Kunden durch meine Vermittelung vor zunehmen. Da die geführte Korrespondenz, wie Brief Nr. 6, U S besagt, zu keinem Ziel führte, war ich gezwungen, das Geschäft darin aufzugeben, trotzdem dieselben Kunden dann von den betreffenden Spritfabriken, wie ja selbstverständlich ist, den Rabatt bekamen. ,
Wie ich nun Ende 1905 erfuhr, hat trotzdem eine hiesige Firma den Rabatt für Denat. an ihre Kunden wie früher gewährt, mit stillschweigender Genehmigung der Zentrale, das will ich ausdrücklich betonen; diese hat es aber vor— sichtigerweise schriftlich nicht gegeben, wohlweislich in der Voraussetzung, daß dies von irgend einem anderen Marge— händler in Erfahrung gebracht werden könnte. Hierfür kann ich mehrere einwandsfreie Zeugen stellen, da die Vermittelung durch einen Herrn der hiesigen Spritfabrik A.-G. geschehen ist.
Nun korrespondierte ich weiter mit der Zentrale. Sie bestreitet natürlich, was ich ja auch vorausgesehen habe, davon Kenntnis zu haben und wies meine Ansprüche kurzer Hand zurück, in einer Weise, die jeder Beschreibung spottet, wie die Briefe 9, 10, 11 besagen.
Ich bemerke, daß ich dieserhalb, da ich das Schieds— gericht nicht anerkennen will, die Absicht habe, weiter zu gehen.
Meine Herren, daß die Abnehmer über die vielen Ungerechtigkeiten nicht sehr hold für die Zentrale sind, ist ganz natürlich, denn weder durch die hohe Steuerbelastung, noch durch die Antialkoholbewegung, noch durch die polizei⸗ lichen Maßnahmen, wie in Oberschlesien, ist das Gewerbe auch nicht annähernd so geschädigt worden, wie durch die Zentrale. Ich will hoffen, daß nun darin auch Wandel geschaffen wird.
Großdestillateur Herrmann Stern-Mannheim: Meine Herren, es war meine Absicht, gerade über das, was die beiden oder mehrere der Herren Vorredner besprochen haben, auch einige Worte zu sagen, nämlich über die Boykottierung.
Das ist ja nun so ziemlich ausführlich geschehen, so daß ich mich darauf beschränken kann, Ihnen den Schluß meiner Gedankenfolge vorzuführen.
Dieser Schluß ist folgender:
Die maßlose Verbitterung gegen die Zentrale besteht nicht wegen ihrer Preispolitit allein, sondern hauptsächlich durch die sonstige Ausnützungsweise ihrer Macht.
Ich muß bei meiner Person ein wenig verweilen, ohne daß ich mein Geschäft in den Vordergrund stellen möchte, sondern nur darum, weil man eine Sache authentisch am besten zu berichten weiß, die man selbst erlebt hat.
Ich bin selbst Outsider und auch von der Zentrale mehr— fach boykottiert worden, ohne daß dieses meinen Gedankengang geändert hätte.
Die Frage ist aber eine wichtige und prinzipielle
Ist es überhaupt zulässig, daß im Rahmen der gegenwärtigen Gesetzgebung der Boykott einen Ar tikel, den man von anderer Seite sehr schwer haben kann und den man vom Auslande nicht beziehen kann und zu seinem Gewerbe absolut nötig hat, überhaupt verweigert?
Wenn biese Frage nicht etwa durch den bestehenden Nahmen des Göeseßes, etwa durch die Paragraphen „über un— lauteren Wettbewerb“ ober (vielleicht ist bas nicht parlamen
bleiben mußte.
tarisch, ich bitte aber, es nicht persönlich aufzufassen) — durch die Bestimmungen über Verletzung der guten Sitten“ ent⸗ schieden werden kann, so ist die weitere Frage berechtigt, ob solcher Boykott Leuten gegenüber, welche ihren Kopf nicht auf den Block legen und ihre Selbstachtung bewahren wollen, welche das hächste Gut des Mannes ist — künftig ausge⸗ fũhrt werden darf
Ich gebe das hier den Herren, die zu entscheiden haben, also den Herren von der Regierung in erster Linie, zur Er⸗ wãgung.
Wenn im Rahmen der jetzigen Gesetzgebung das noch nicht möglich ist, so möchte ich einen bestimmten Antrag stellen, der dahin geht — (das Kartellgesetz, welches nach meiner Anschauung zweifellos solche Bestimmungen für solche Artikel enthalten wird, steht leider noch in weitem Felde)
Man müsse einen Gesetzesparagraphen ad hoe schaffen, der den Kartellen verbietet, solche Artikel, wie ich sie schon bezeichnete, den Käufern zu ver⸗
menermn * = — 1 —
Würde das geschehen — und ich glaube, das kann ge⸗ schehen, so wäre die Existenz der Zentrale wohl für die meisten von uns nicht mehr von der seitherigen eminenten Bedeutung; denn wenn wir auch sehr darunter leiden und
nur schwer höhere Preise erzielen, so ist doch die Akkomo dierungsfähigkeit des Kaufmanns derart, daß man im Laufe der Jahre sich schließlich — wie man sich an so vieles ge wöhnt, so auch daran gewöhnt, etwas höhere Preise zu be— zahlen.
Wir haben im Jahre 1887, als die hohe Steuer kam, auch geglaubt, wir würden unter der Herrschaft des neuen Steuergesetzes kaum noch existieren können; es ist aber doch im Laufe der Jahre ein Ausgleich gefunden worden und ich nehme an, man würde sich wohl auch im Laufe der Zeit an noch etwas höhere Preise gewöhnen, da das auf den Liter Brannt wein doch nicht so wesentlich und auf ein Gläschen Schnaps nur den Bruchteil eines Pfennigs beträgt.
Und, wenn man nicht scheinheilig sein will, muß man a auch zugestehen, daß wir alle, ohne Ausnahme, doch nicht solche Menschenfreunde sind, daß wir nicht auch auf Kosten unserer Mitmenschen höheren Nutzen erzielen möchten, wenn wir es könnten.
Die Hauptfrage liegt nun darin, daß die Zentrale eine zu große Macht besitzt, oder auch nur zu haben glaubt, wie ich vorhin sagte. — Ich glaube aber, daß es schon möglich
ist, auf Grund der jetzigen Gesetze nach mancher Richtung
hin einzugreifen, so daß dann die Zentrale als ein Uebel, das vorerst nicht zu vermeiden ist, fortexistieren könnte. Nur sollte uns die Selbstachtung nicht genommen werden und ich sagte vorhin schon: Es ist das höchste Gut, das eines Mannes würdig ist.
Es ist im Sinne der Regierung und des Gedankens freiheitlicher Entwickelung eines Volkes sicherlich zu begrüßen, wenn diese Selbstachlung gefördert wird. (Lebhafter Beifall.)
Präsident des Vereins der Großdestillateure und Brannt— weingroßhändler von Elsaß⸗Lothringen Gustav Stein-Schildig⸗ heim; An der Debatte über die Gründung der Zentrale, welche einen so breiten Raum in den gestern und vorgestern geführten Verhandlungen in Anspruch nahm, haben wir Ab⸗— nehmer uns nur spärlich beteiligt. Wir sind Kaufleute und huldigen dem Prinzip: leben und leben lassen. Es wurde deshalb von unserer Seite nicht versucht, den Brennern das Recht streitig zu machen, ihren Spiritus mit möglichst hohem Nutzen zu verwerten, noch den Spritfabriken, sich zusammen— zuschließen und sich eine angemessene Rektifikationsprämie zu sichern. Wenn nun daraus hervorgeht, daß eine grundsätz— liche Gegnerschaft gegen den Zusammenschluß der Brenner und Spritfabrikanten nicht besteht und dennoch eine so tiefe Erbitterung gegen die Zentrale unter den Abnehmern vor— handen ist, so hat die ihre Begründung darin, daß die Zen— trale von vornherein ihre Abnehmer nicht als Geschäftsfreunde, sondern als Gegner betrachtet und behandelt hat. Ihr erster Schritt war, daß sie ihren Kunden den Handel mit Sprit untersagte, das unter vielen Opfern in jahrelanger Arbeit großgebrachte Spritgeschäft ihren Kunden wegnahm, ohne ihnen irgendwelche Entschädigung dafür zu gewähren.
Dabei hatte die Zentrale sich nicht gescheut, von ihren Abnehmern zu verlangen, daß sie die Listen ihrer Kunden ihr einreichen sollten, damit sie ohne Mühe diese Expropriation vornehmen konnte.
Dieser erste Schritt war typisch für das weitere Ver⸗ halten der Zentrale und alles, was später folgte, bestätigte leider nur zu sehr, was wir von da ab befürchteten, der Beschränkung der Freiheit im Verkaufe, folgte eine noch viel unheilvollere Einschränkung unserer Rechte im Einkauf.
Meine Herren, der Einkauf ist für den Kaufmann der wichtigste Teil seiner geschäftlichen Tätigkeit, gut eingekauft, ist halb verkauft! Während wir den Verkauf meistens fremdem Personal anvertrauen, haben wir den Einkauf stets als ein Gebiet angesehen, das für die eigene Tätigkeit reserviert Vor Bestehen der Zentrale vollzog sich die Preisbildung des Sprit unter Berücksichtigung der Ernte— ergebnisse nach Angebot und Nachfrage. Die Würdigung und richtige Abschätzung dieser Faktoren gab dem Kaufmann Ge legenheit, die erworbenen Kenntnisse und seine Erfahrung beim Einkauf zu verwerten, und jede ihm günstig scheinende Kon junktur auszunutzen. Er konnte auf Grund seiner Einläufe
Lieserungsabschlüsse mit seinen Kunden vornehmen, mit einem
Wort, er war ein freier Mann, der seine Dispositionen nach eigenem Ermessen treffen konnte. Wie anders hat sich unsere Lage unter der Herrschaft des Ringes gestaltet. Im Verkauf sind wir beschränkt, im Einkauf unter Vormundschaft gestellt. Die Bedingungen, unter denen wir unseren Geschäftsbetrieb führen müssen, sind entwürdigend.
Meine Herren, wenn dieser Zustand untrennbar mit dem Bestand der Zentrale zusammenhinge, d. h., wenn diese nur dann bestehen kann, wenn Tausende von Existenzen durch sie
bedroht werden, dann müßte einer derartigen Vereinigung vom moralischen Gesichtspunkte jede Existenzberechtigung ab⸗ gesprochen werden, aber, meine Herren, ich glaube, daß es sich sehr gut machen ließe, die Unabhängigkeit und Bewegungs⸗ freiheit der Abnehmer mit den Interessen der Zentrale zu ver⸗ einigen. Es bedarf hierzu nur des guten Willens seitens der Leiter der Zentrale.
Nachdem im Laufe der Zeit die nach der Begründung der Zentrale noch srei gebliebenen Spritfabriken mit wenigen Ausnahmen dieser beigetreten sind, und nachdem inzwischen die freie Produktion eingeschränkt wurde, ist die Zentrale in ihrer Machtstellung so unangefochten, daß sie diese Zwangs⸗ mittel ihren Kunden gegenüber beseitigen könnte. Es ist keine Gefahr mehr, daß sie von einer außenstehenden Konkurrenz abgefangen werden könnten.
Eine große materielle Schädigung würde beseitigt werden, wenn die Zentrale beim Bezug von Sprit sich entgegen— kommender zeigen würde, sodaß der Abnehmer vor allem die— senige Qualität Sprit bekommen könnte, die ihm zur Her stellung seiner Fabrikate erforderlich ist. Was den Rabatt anbetrifft, so macht unter den Abnehmern der Zentrale die Bedingung böses Blut, daß die eine Hälfte zurückbehalten wird und nicht zur Auszahlung gelangt, wenn der Kunde sich nicht für ein weiteres Jahr verpflichtet. Es ist auch unnötig, eine solche Bestimmung bestehen zu lassen, denn wir sind ohne— dies gezwungen, unseren Bedarf bei der Zentrale zu decken. Ich selbst habe vor einigen Jahren auf die zweite Hälfte des Rabattes verzichtet, um das lästige Joch von mir abzuschütteln, aber bei der monopolistischen Stellung, die die Zentrale im deutschen Reiche einnimmt, war es mir nicht möglich, mich anderwärts decken zu können, und war ich genötigt, wider Willen mich der Zentrale gegenüber wieder zu verpflichten.
Meine Herren, bei der eigenartigen Lage des Artikels Spiritus, dessen freie Produktion im Inlande durch das be⸗ stehende Gesetz beschränkt ist, und dem vom Auslande durch einen Prohibitivzoll jedwede Konkurrenz ausgeschlossen ist, hat ein Kartell die Wirkung eines Monopols. Nun, meine Herren, wenn dieses Privatmonopol unter gleichen Bedingungen weiter arbeiten sollte, dann ist ein Staatsmonopol nach der Art, wie es in der Schweiz besteht, vorzuziehen.
Meine Herren, ich habe ein Geschäft, eine Filiale in Basel. Ich arbeite dort unter dem Spiritusmonopol der Schweizer Regierung. Ich bin in der Lage, beurteilen zu können, auf welche Art, ob ich unter dem Privatmonopol oder unter dem staatlichen Monopol der Eidgenossenschaft besser be⸗ stehe. Meine Herren, ich stehe nicht an, hier zu erklären, daß ich mich ganz ungeniert bewegen kann unter dem Monopol in der Schweiz (hört, hört), während ich hier unter der Hemmung der freien persönlichen Tätigkeit im Geschäft leide. Meine Herren, das ist, was ich Ihnen von allgemeinen Gesichts⸗ punkten hier zu sagen habe.
Ich habe nun eine große Anzahl Beschwerden seitens der Mitglieder meines Vereins mitgebracht. Ich verzichte darauf, sie vorzubringen, weil der größte Teil derselben sich mit den hier schon zum Teil vorgebrachten Beschwerden deckt. Gestatten Sie mir aber, einen Punkt zur Erwähnung zu bringen. Es ist uns dadurch eine ganz außerordentliche Schädigung unserer Interessen entstanden, daß wir Kornsprit und niederprozentigen Kartoffelbranntwein auch von der Zentrale beziehen müssen. Im ersten Jahre war es uns frei⸗ gestellt, ihn anderswo zu beziehen, von Kleinbrennereien, wo wir die Qualität haben konnten, wie wir sie gebrauchten. In Lothringen ist der Absatz von diesem Kornbranntwein und von
Kartoffelbranntwein sehr bedeutend. Man zahlt dort, je nach der Qualität des Kornbranntweins, von 60 3 bis 1 6 Man zahlt für niederprozentigen Kartoffelbranntwein von 60 bis 80 F. In diesem Preisunterschiede erkennen Sie, welch
großer Unterschied in den Qualitäten besteht. Als wir nun gezwungen wurden, auch diese Artikel von der Zentrale zu beziehen, hat sich herausgestellt, daß wir unseren Kunden nicht mehr das liefern konnten, was wir ihnen früher geliefert hatten. Die Wirkung davon ist nun die, daß wir unsere Kundschaft in Kartoffelbranntwein fast und zwar zu Gunsten einiger r
Pfalz, die sich der Zentrale nicht ang zaben. Wie ich bereits bemerkt habe, waren wir genötigt, Kornbranntwein ebenfalls von der Zentrale zu beziehen. Wir haben früher diesen Artikel zum Teil von den der Zentrale angeschlossenen Mitgliedern bezogen, aber auch von Kleinbrennereien und haben diese beiden Qualitäten gewöhnlich nach Bedürfnis und Geschmacksrichtung unserer Kunden gemischt. Da wir von kleinen Brennereien nicht mehr beziehen konnten und
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schließlich von der Zentrale beziehen mußten, so hat das Wirkung gehabt, daß wir auch einen großen Teil dieser Kundschaft verloren haben. Und darunter leide nicht nur ich sondern ein großer Teil meiner Vereinsfreunde
Ich möchte noch hinzufügen, trotzdem man uns verpflichtet hat, Korn⸗ und Kartoffelbranntwein von der Zentrale zu be ziehen, hat man es nicht für nötig gehalten, uns den Raban für diese Artikel zu bewilligen. Das Merkwürdige daran ist aber, daß, wenn wir Kornspiritus von anderen weit entfernter liegenden Fabriken bezieben, wir den Rabatt bekommen. Das ist eine Ungleichmäßigkeit in der Rabattbewilligung, die min vollständig unerklärlich ist. Ich kann mir das nur so erklären daß vielleicht die Firma Sinner, auf die wir für unsere Be züge angewiesen sind, in der Fabrikation von Kornbranntwein sich als so alleinherrschend betrachtet, daß sie sagt: die Herren Abnehmer müssen von mir beziehen, denn es ist weit und breit keine Kornbrennerei vorhanden, und daß sie infolge dessen ihre Preisbedingungen macht, wie sie will und uns von der Rabattbewilligung ausschließt. Wie ich vorhin schen er wähnt habe, habe ich neulich von einer Fabrik per Wassen bezogen, und darauf habe ich den Rabatt bewilligt dekommen. Ich schließe mich der Meinung derjenigen Nerren an, die bis her den Gedanken ausgesprochen haben, daß die deutige Ver handlung den Effekt zeitigen möge, daß ein desseres Ein vernehmen der Jentrale mit ihren Kunden eintreten möge
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