Theater und Mufik.
Berliner Theater.
Maria Pospischil begann am Sonnabend ihr Gastspiel als Elestra und Iphigenie. Die Künstlerin gehört zu den Dar stellerinnen, deren wahre Heimat im Reich der hohen klassischen Kunst zu suchen ist, in der . die ganze Fülle ihrer Begabung auszuströmen bermag. In Clara Jlegler fsand wohl die letzte große Tragödin des monun enlalen Deklamationstils auf der deutschen Bübne. Einen Nach. wuchs hat dieser Stil bis jetzt nicht erlebt. Vielleicht dann, wenn wieder einmal große phänomenale Tonmittel zur Wiederbelebung drängen. Vorerst aber liegt ung Gegenwartgmenschen die Art und Weise einer Pospischil näher, weiUl in ihr der künstlerisch durch. gebildete Vortrag so gan dem innern Erleben weicht, daß es bem Hörer jumute ist, als vernähme er heute, zum ersten Male die Geschichte vom unseligen Atridenhause, die ihm plötzlich menschlich so deutlich vor Augen tritt, wie er das bis her nur bei einem modernen Drama für möglich gehalten hätte. Der Typus verfeinert sich zur Individualität. Und unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, gefellt Maria Pospischil sich den Künstlern bei. die ung auch elnen Sophokles ganj neu genießen lassen, weil sich für sie mit der Wiedergabe eines Werks wie Elektra⸗ kelne ein für alle Mal fest gelegte Manier, keine unerschütterliche Tradition verbinden, sondern weil es 6. eigenes starkes känstlerisches Empfinden ist, das diesen Gestalten ihr Bübnenleben een, Für den, der die Elektra“ der Mara Pospischil gesehen, ist die Rede, daß man im antiken Drama nur mit großen Umilßlinien, mit andeutenden Gebärden arbeiten könne, daß die individuelle Beseelung ausgeschlossen sei c, einfach bin fãllig ge⸗ worden. Maria Potpischil gibt nicht ein Gemälde der Leidenschaft in großen Zügen; jeder Nerv vibriert mit. Alle seeli⸗ schen Kräfte sind in steter Anspannung. und dadurch wird bei der Verkörperung — hier ist wirklich nur das Wort „Verkörperung“ am Platz — eine Folge von Nuancen erzielt, welche die grandiose Monotonie des Stoffes kaum zu gestatten scheint. Eine kurze Wechselrede zwischen Orest und den Frauen der Elektra ab⸗ gerechnet, verläßt Agamemnons Tochter während der Dauer der Tragödie nicht die Bühne. In dem Aufruhr wechselnder Affekte gibt es für sie keine Ruhepausen. Nur auf einen Gedanken ist alles Wünschen und Trachten gerichtet: auf Rache und Vergeltung. Aber welche Stufenleiter von Schmerz“, Zorn⸗ und Jubelausbrüchen steht der Künfflerin zu Gebot, von den leidbollen Klagen vor den Frauen, dem schneidenden Hohn, mit dem sie der Mutter begegnet, den inbrünstigen Bitten an die jugendliche Schwester, sich gleich ibr dem Rãcheramt * weihen, bis zu dem Ausbruch fanatischer Befriedigung am Schluß!
uch physisch ftellte diese Durchführungsart an die Künstlerin die größte Aufgabe, die sie um so bewundernswürdiger löste, als ihr eine nicht unerhebliche Erkältung Hemmnisse bereitete. Nicht gering einzu chätzen bleibt auch die große 62. ichteit des Spiels, die niemals die Ge etze plassischer Schönheit außer Beachtung läßt, vielmehr in der Weise, wle hier ein Altar, dort eine Säule oder Palaststufe dazu dienen muß. statuarische Eindrücke zu vermitteln, das liebevolle Studium amiker Bildwerke bezeugt. . 36
Aus der Gewitteratmosphäre der Elektra führt; noch am nämlichen Abend die Känstlerin in den heiligen Tempel- bezirk der Goetheschen e, Es sind fast dieselben Menschen, das gleiche Geschlecht, und doch welch andere Welt! Dieser Gegensatz mußte sich besoaders stark berausbeben, weil die Darstellerin der Titelrolle den größtmöglichen Nachdruck auf das weibliche Gemütsleben legte, dieses, ohne doch der Hoheit der Priesterin etwas schuldig zu bleiben. — Sie gab die Ipbigenie nicht als einen fertigen, sondern als einen werdenden Menschen. In diefem Sinne war schon der erste große Monolog gehalten. Aus ihm klang weniger ein Stück Weltanschauung“ berausg, als eine Reihe von Betrachtungen, Erinnerungen, die wohl in innerem Zusammen - bange stehen, aber dech das Ergebnis des Augenblicks zu sein scheinen. Welle ruft Welle, Stimmung schließt sich an Stimmung. Die zarte Innigkeit ist der Grundton von Maria Pospischils Iphigenier'. Den Schlußmonolog des 1. Aktes Du bast Wolken, grädige Retterin. “ kann man wohl nech in den Glanz größerer priesterlicher Weihe getaucht ver⸗ nebmtn, aber kaum stärker keseelt von dem Ausdruck der reinen, tiefen Schwesterliebe, den die Pospischil dieser Stelle mitteilt. Aus dem Ensemble wären, was den ersten Abend anlangt, lobend zu erwähnen in der Elektra“ Julie Serba als Chrysothemis und Josepba Flora als Klytämnestra. In der „Iphigenie. waren es hauptsächlich der Drest Emanuel Stockhausens und der Thoas Richards v. Bischoff, die sich um ein vollwertiges Gesamtbild bemühten. Vielleicht könnte Herr Stockhausen zuweilen das allju beschleunigte Sprechtempo seines Orest zügeln. Wenn er auch sicher ist, daß ein von den Furien Verfolgter nicht in schön abgemessener Rede seine Gefühle vortragen wird, so sollte der Realiemus doch nie auf Kosten des gedanklichen Inbaltt einsetzen. Bei Goethe vollends ist das am wenigsten angebrackt. In dem nabejn ausverkauften Theater war auch die reifere Jugend stark vertreten. Die r 8 Uhr erwies sich für die Lange der Dramen als zu spät.
Am zweiten Abend ihres Gastspiels erschien Maria Pospischil als Donna Diana in Moret os gleichnamiger Komödie. Mit aller Feinheit im Einzel- wie im Zusammenspiel wurde dies geistvolle alte Lustspiel auf die Bühne gestellt. Die Titelbeldin, eine spanische Abart des widerspenstigen englischen Käthchens, wurde mit leichter Anmut und liebens wũrdiger Laune verkörpert, wobei stets die erforderliche Grande na und stolje Würde der Prinjessin durchschimmerte Wird doch in diesem böfiscken Intrigenstück nicht mit Petrucchiss schlagfertiger Derbbeit gekämpft, sondern mit den Waffen der zierlichen Rede und des fein
eschliffenen Witzes. Die klassische Linie der Bewegung und ein eichtes Pathes der Rede wurden von der Künstlerin dabel immer ger . auch wenn die Leidenschaftlichkeit des Gefühls die stolze
urückbaltung durckbrechen ließ. Dann lag ein jarter Glanz naiver Mädchenhaftsgkeit über der Verwirrung und dem Schrecken, mit dem die jungfräuliche Donna Diana die unverstandenen Regungen ibres verliebten Herzens anstaunte. Auch die keftigen. realistisch ge—= faͤrbten Ausbrüche verletzter Eitelleit und verliebter Launenhaftigkeit wußte die vornebme Begabung der Darstellerin in den mierlichen Rahmen der sranischen Vers kow õdie einzufũgen. Die übrigen Rollen waren durch⸗ . angemessen besetzt. Die Partie des Per n, der als Vertrauter der
rinzessin alle Figuren des Stücks am Fädchen hat, spielte Herr
Gotthardt mit frischer Laun?. Herr Sturv führte die Rolle des siegreichen Don Cefar etwas trocken durch; ihm stand der Weiherhaß nicht so natürlich zu Gesichte, wie der Donna Diana die Nãnner⸗ feindschaft. An Befall fehlte es der geschmackoollen Aufführung während de ganzen Abends nicht; besonders die Hauptdarstellerin und Leiterin des Ünternebmens, Frau Poepischil, wurde durch lebhafte Anerkennung ausgezeichnet. ⸗ Schillertheater.
Die Morwitz Oper begann am Sonnabend ihre rn, mit Meyerbeers . Afrikanerin?. Die Aufführung dieser großen Dper bedeutete ein Wagestück, da ungewöhnlich hohe Ansyrüche an die gesanglichen und inftrumentalen Leistungen wie an die äußere Aus⸗ stattung gestellt werden müßsen, um ein srzendwie zufriedenstellen des Gefam ergebnis herauszuarbeiten. Daß dies Ziel im Rahmen einer ere ng, Dpernauffũhrung erreicht werden konnte, bedeutete keinen geringen Erfolg. Vor allen Dingen waren jwel hervorragende Rollen gut besetzt. Frau Margarete König sang die Titelheldin mit schöner Stimme, mit der an ihr gewohnten musikalischen Sicherheit und dramatischen Ausdrucksfülle. Stärker noch wirkte Herr Albert Fischer als Nelusco durch die außer⸗ ordentliche Kraft und Be veglichkeit seines schönen Baritons; diese strotzende, gesunde Fülle seines Organs erhob den Sänger ho in der Gunst des Publikums; und unter diesem glänzenden Eindruck rerblaßten die Maͤngel seines Spiels, in dem die wil de Gebärde reichlich genug verwendet wurde, ohne aber die notwendige Geschmeidig⸗ keit der Geste zu wahren. Hinter diesen beiden Leistungen traten alle übrigen mehr oder weniger zurück. Der Vagco deg Herrn Recht be⸗ wegte sich Ef eli wie darstellerlsch in oberflächlichen, äußeren Formen; Fräulein Heinze sang die Ines kühl und gleichmäßig mit kleiner ausdruckloser Stimme. Das Orchester leitete Herr Grim m mit anerkennenswerter Gewandtheit; und den Ansprüchen, welche die Dper an prunkvolle dekorative Ausstattung erhebt, wurde in hin⸗ reichendem Maße Genüge getan.
Mannigfaltiges. Berlin, den 18. Juni 1906.
Der Deutsche Verein für den Schutz des gewerblichen Gigentums bält am 21. d. M, Abends §I Uhr, im Saale der Nichtigkeiteabteilung des Kaiserlichen Patentamtes, Berlin SW., Gitschlnerstraße 97, eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Justijrats Dr. Arnold Seligsohn, Berlin, über: Die Vorschläge der Internationalen Vereinigung fur gewerblichen Rechtsschuß über dle Revision des Art. 6 der Pariser Konvention. (Schutz der Ausländermarken, so wie sie im Ursprungslande vor⸗ schrifsmäßig hinterlegt worden sind Der Zutritt ist frei.
Ueber die Witterung im Monat Mai 1906 berichtet das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beob⸗ achtungen folgendes: Ungewöbnlich bohe Temperatur im Osten und die allgemein große Zahl der Gewitter sind Las Hauptmerkmal der Witterung im vergangenen Mai. Allerdings beschränkte sich die außer⸗ ordentlich warme Periode auf die Tage vom 6. bis 19.; doch beein⸗ flußte sie die Monatsmittel so, daß diese im Often meist um min destens 2c, im Nordosten sogar bis in 8 zu hoch waren. Im Westen dagegen, wo eine solche Periode nicht auftrat, betrug der Ueber. schuß vielfach nur 18 und ging an der belgischen Grenze bis auf O5 herab. Schadenbringender Malfrost wurde diesmal nicht gemeldet. Die Niederschläge fielen im größten Teile des Landes sowohl nach Menge wie nach Häufigkeit reichlich. Im westdeutschen Berglande, Schlesien und Hinteipommern wurde mehr als die doppelte Normal- summe gemessen, wogegen das Pregel. und Unterelbegebiet sowie die Berlin. Torgauer Gegend etwas ju trocken waren. Die ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge wurde durch die zahlreichen Gewitter bedingt, die vielfach Blitzschaden anrichteten und Menschen töteten. — Die Bewölkung war im Osten geringer als im Westen und dementsprechend die Sonnenscheindauer dort größer als jm Westen, wo sie kaum den vieljährigen Durchschnitt erreichte. Wenn auch ju Beginn des Monats noch trübes, , ,. Wetter berrschte, fo klarte es doch bald auf, da vom 3. ab bober Luftdruck über Mitteleuropa lag und im Verein mit niedrigem im Westen vorwiegend warme südliche Luftströmung veranlaßte. Auch als sich der Kern hohen Drucks nach Osten verschoben hatie, verursachten Südostwinde stetige Erwärmung, sodaß die anfangs etwas unternormale Temperatur einen Ueberschuß von bo bis 190 6 in Berlin war für den 7. noch nie ein so hobes Tagesmittel festgestellt werden. Flache Dexressionen die vom 9g. ab über Deutschland hbinwegzogen, brachten Gewitterregen, doch nur im Nordwesten vorũbergebend starke Abläühlung Vom 11. bis 14 wurde eine Antizvklone im Norden maßgebend, die in 2 mit Zyklonen ũber Sũdeuropa östliche Winde und noch weiter hohe Temperatur brachte. Während dann bis zum 18. über Mittel. und Westeuropa eine nord⸗ füdlich sich erftreckende Furche niedrigen Drucks lag und Regen sowie beftige Gewitter veranlaßte, ging die Temperatur im Westen bei küblen Westwinden rasch berab, während sie sich im Osten auf der bisherigen übernormalen Höbe hielt. Erst als jene Druckfurche vom 19. ab ostwärts wanderte und auf ihrer Rüchseite Nordwinde ein ⸗ setzten, trat auch im Osten sebr rasche Abküblung ein, sodaß die Temperatur am 21. allentbalben unter der normalen lag. Vom 23. ab breitete sich von Südwesten her wieder hober Druck über Miltel⸗ europa aus, wodurch Aufklaren und erneute Erwärmung eifolgte, die unter geringen Schwankungen bis zum Monateschluß anhielt.
Szittkebmen bei Rom inten, 16. Juni. (W T. B) In Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Vinrich von Preußen, des Fürsten zu Dobna, des Obervräsidenten von Moltke, des Konvents des Johanniterordens und der Sxpitzen der Kreis. und Ortsbehörden fand heute mittag die feierliche Weihe des hier er⸗ richteten neuen Jobanniter⸗Krankenhauses statt.
Kat towitz, 18. Juri B. T. B) Durch einen sechs.
stn digen wolkenbruchartigen Regen wurde gestern hier be⸗
deutender Schaden argerichtet. In den Straßen stand das Wasser teilweise 1 Meter boch. Die niedrig gelegenen Wohnungen wurden vollständig berschwemmt. Der Verkehr zwischen der Altftadt war unterbrochen und wurde später durch Wagen aufrecht er⸗
halten. Die Feuerwebr wurde ungusgesetzt ur Hilfeleistung beran. gejogen. In der Nikolaistraße sürjte ein Neubau von in el Gren. werken Höhe infolge von Unterspülung jusammen. In der Vorstadt Boguschütz stleg das Wasser so hoch daß die Peter⸗Paulg. Kirche von den Befuchern nicht verlassen werden konnte. Vie Mauern des Gesängnisses wurden unterspült und stüriten tei. weise ein. Auf der Gisenbahnstrecke Katte wißt — Idawe iche entstand ein Dammrut sch, wodurch ein Zug entgleiste, ohne daß jedoch Personen dabei verletzt wurden. Die Reisenden mußten ihren Weg ju Fuß fortsetzen. In den Abendstunden war die Strecke wieder frei. Ber oberschlesische Kleinbahnverkehr ist teilweise unter. brochen. — Auch in Beuthen O.-S. hat das Unwetter an ver. schiedenen Stellen Schaden angerichtet. Während der Nacht stieg das Waffer so hoch, daß es in die Häuser eindrang. Tie Bemohner mußten, nur noidürfüig bekleidet, flüchten.
Altona, 17. Juni. (W. T. B.) Heute mittag fand der Appell der Gardisten von Nordwestdeutschland auf dem Kasernenhofe des 31. Infanterieregiments statt., Ueber 3000 Gardisten hatten in einem offenen Viereck, regimenterweise geordnet, Aufstellung . Die Fahnen der Vereine standen auf dem rechten
lügel. Hinter den Gardisten wohnten Tausende ihrer Ange. oörigen der patriotischen Feier bei. Am Eingange der Kaserne batten sich der Generalleutnant Graf von der ger. und die anderen
rren vom Ausschusse des Appills versammelt, ferner der ommandierende General von Bock und Polach, der Stadtkomman⸗ dant, Generalleutnant von Versen, der Oberbürgermeister Dr. Tetten. born und Andere. Um 12 Uhr erschien Seine Majestät der Kaiser und König in der Uniform des 1. Garderegiments im Automobil mit den Herren des Gefolges, stieg nach der Begrüßung der versammelten Herren ju Pferde und ritt die Fronten der Gardisten ab, ihnen Guten Morgen“ bietend, ein Gruß, der bei den Gardisten brausenden Widerhall fand. Von drei. Kapellen wurde der Präsentiermarsch gespielt. Der Kaiser hielt hierauf von der Mitte des Vierecks aus eine Ansprache. Der General⸗ leutnant Graf von der Goltz erneuerte hierauf das Gelübde un. verbrũchlicher Treue und brachte ein dreifaches Hurra auf. Seine Majestät den Kaiser aus, in das die Gardisten begeistert einstimmten. Die Kapellen spielten die Nationalhymne. Hierauf marschierten die Gardisten in Parademarsch an Seiner Majestät vorbei. Seine Majestät ließ Sich später eine Reihe der alten Kameraden vorstellen und begab Sich danach im Automobil zur „Hamburg. zurück, wo Frühstuͤckstasel stattfand. Die Gardisten ordneten sich dann zum ge durch die Stadt nach der Elbchaussee, wo ein gemeinsames Festmahl stattfand. Seine Majestãt der Kaiser fuhr um 21 Uhr zur Borner Rennbahn. d
Neustadt a. d. Haardt, 17. Juni. (W. T. B.) Zur Feier des achtzigsten Geburtstages des Meteorologen und Polarforschers Dr. Seorg von Neumayer wurde gestem abend ein Fackeljug veranstaltet. Heute vormittag fand ein Festalt statt, zu dem Gelehrte aus der ganzen Welt erschienen waren. Viele Korporationen baben Glückwunschtelegramme geschickt. Dem Jubilar wurde durch den Regierungepräsidenten eine Neumaver⸗Spende zur Unterstützung junger Gelehrter überreicht.
Aachen, 16. Juni (W. T. B.) Heute mittag fand die feierliche Grundsteinlegung des an der hiesigen Technischen Hochschule errichteten Institus für das gesamte Hüttenwesen statt. Der Rektor der Technischen Hochschule, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Borchers begrüßte die erschienenen Gäste und sprach den Spendern der sich auf eine halbe Million Mark belaufenden Baugrundsumme sowie den Förderern des Neubaues den Dank der Technischen Hoch- schule und gleichzeitig auch den der Unterrichts verwaltung aus. Generaldirektor Springorum überbrachte als Vorsitzender des Vereins deutscher Eisenbüttenleute die Gluckwünsche dieses Vereins.
Melitopol (Gouv. Taurien), 18. Juni. (W. T. B) Gin furchlbarer, mit Hagelschlag verbundener Orkan bat im Kreise gegen 100 000 Deßjatinen Saaten und Weinberge vernichtet. Es fielen Hagelstücke bis zu zwei Pfund schwer, durch die viel Vieh er⸗ schlagen wurde.
Hud iksvall (Schweden), 17. Juni. (W. T. B.) Die Vor⸗ stadt Avik ist heute nachminiag vollständig abgebrangt. Der Eisen⸗ babnverkebr, die Telexbon⸗ und Telegraphenverbindungen sind unter⸗ brochen, 1600 Personen obdachlos.
Jobannisburg (Oflpr), 18. Juni. (W. T. B.) Zwischen Trijonken und Kessel enigleiste beute vormitiag der von Jo— Fannisburg nach Arvs abgehende Personenzug und stürzte die Böschung bin unter. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden verbruͤbt und tödlich verletzt in das Krankenhaus von Jobannieburg gebracht, wo der Heizer injwischen gestorben itt. Außerdem erlitten jwel mitreisende Resewisten leichte Verletzungen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Helgoland, 18. Juni. (W. T. B.) Die „Hamburg“ mit Seiner Majestät dem Kaiser an Bord ist mit den Begleitschiffen gegen 12 Uhr Nachts vor Helgoland angekommen und durch Salut begrũßt worden. ö
Helgoland, 18. Juni. (W. T. B) Seine Majestät der Kaiser hat gegen 11 Uhr Vormittags an Bord des Sleipner“ die hiesige Reede verlassen.
St. Petersburg, 18. Juni. Meldung der St. Petere⸗ burger Telegraphenagentur !) Amtlicher Mitteilung zufolge ist in Bjelostok völlige Ruhe eingetreten; der Gouverneur * strenge Weisungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung erlassen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
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Theater.
Cleopatra. Anfang 74 Uhr.
X. (Fr iedr ich Wil helm stãdti sches Theater.; Dienstag, Abend 3 Ubr: Heiratslustig. Schwank Unterwelt. Dentsches Theater. Dienstag: Caesar und in 3 Alten ven. Maurice Cbampagne
Mittwoch, Abends 8 Ubr: Heiratslustig. Donnerstag, Abends 8 Ubr: Heiratslustig.
Mittwoch, Nachmittags 25 Uhr: Bei ganz kleinen rn Harte ill, rene i mnerengsert. Dien .
reisen: Minna von Barnhelm. — Abends Ubr: Ein Sommernachtstraum. Donnertztag: Der Ksaufnann von Venedig.
Thaliatheater. (Dreztdener Straße 7273) Sisenmann Berlin!. — DJ. Drefessor Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Abends
Mittwoch und folgende Tage: Orpheus in der Verebelicht: Hr. Wolfgang von Klöt. Hevdenfeldt
mit Laura Freiin von Pletienberg (Düufseldor; ).
Hr. Emil von Oppenfeld mit Frl. Feta gn
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, Reißner mit Frl. Fina Reichenberger Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hellmuth von Prollius
Mittwoch und folgende Tage: Sochparterre links. Stubbeadorf Stubben dorf). — Fine Tochter:
Komische 16 ; a , enttag: Hoffmanns entralthrater. Dienetag. Abende 8 Ubr⸗
hn ¶ Berlin). . c. Oberstleutnant a. D. Sebastian der Mulde (Braunschwelg). — Hr. Pfarrer
Cessingtheater. Hasthpiel des Neuen Operetier - iwer und felgende Tage: Doffaawus Er Rzngh, Te ette, in 3 Atten. (Nit Mia Werber. ner De garr ien e, än Nauen s.
theater aus Hamburg (Direktor Max Monti). zãhlungen. Dien tag, Abends 8 Uor: Die lustige Witwe.
und Zimmermann. Komische Oper in 3 Aftten Handwerker. von Albert Lortzing. Laterne.
Mittwech, Abends 8 Uhr: RNigoletto. (Herjog und Narr.)
Connerstag, Abends 8 Ubr: Ter Trompeter Neunes Theater. Dien tag: Orpheus in der Unterwelt. Anfang 71 Uhr.
von Sãckingen.
Custspielhaus. (Friedrichstraße 236) Dienstag, Schillertheater. O. (Wall nertbeater) 2 re n,. bei der Laterne. Morwitz Cper. Dienstag, Abends 8 Uhr: Zar Mittwoch 6 . Tage: Das Fest der z orher: Die lobung bei der Verlobt: Frl. Thea Heckert mit Dber⸗ g , di, , Dru der Nerddeutschen Buchdruckerei und Verlacn⸗ oni Engelbrecht mit Hrn. Breslau) F 6 ,. (e nrg reslau). — Frl. Lotte ube ! = leutnant Kurt Struben . ö
Mittwoch: Bei helben Preisen: Nanon. Donnerstag: Neueinstudiert: Der lustige Krieg. .
Fr. Dberst Valeska Maschke, geb. von Witom eki (Bree lau).
Das Fest der Handwerker.
werder). — ö Leutnant Ern
Familiennachrichten.
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Erwedition (J. V.: Kove) in Berlin. Anstalt Berlin Sm., Wilbelmstraße Nr. 32 Neun Beilagen
leinschließlich Szrsen⸗ Bellage). (398 /)
M 141.
Erste Be i lage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Montag, den 18. Juni
7
Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
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Brandenburg a. 8. 3
19,70 19,00
18,40 18, 00 198, 00
14,00 14,30
1830 1186
18 00 1466 13 86
14.650 1489 1420 14.60 14,80 14,80 15. 30
15, 20 18, 00 16,00 13 80
16, 00 16.00 1700 16,060 16,20 18,50 195,70 172650 1703 15.30 17,64
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Dinkel, Fesen).
20,20 18,10 21,00 1960 18,60 19, 25
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15,40 15,50 14,70 15,50 15,50 15,50 16.69 14,40 108,20 16,50 1690 17150 16609 1730 164090 1690 17,75 1719 16,30
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