1906 / 149 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jun 1906 18:00:01 GMT) scan diff

beitsamt vorzulegen ift, wenn die in Betracht kommenden Personen nicht an Tuberkulose erkrankt sind. Bel dieser Gelegenheit sind die betreffenden Beamten erneut auf die Wichtigkeit der Angelegenheit und auf die Notwendigkeit einer Beteiligung der nicht beamteten Aerzte und Tierärzte bei Sammlung des Materials aufmerksam zu machen.

Verkehrsanftalten.

In Kappsfarm, Seis Otjiwero, Groß. Witoley und Gobabis in Veutfch-Sübwestafrika find Telegraph en— anstalten für den internatlonalen Verkehr eröffnet worden. Gobabis liegt etwa 200 km östlich von Windhuk. : Telegraphennetz angeschlossenen Orte liegen an der Windhuk mit Gobabis verbindenden Telegraphenlinie. Die Worttaxe für Tele⸗ gramme nach Kappsfarm, Seeis, Otjiwgro, Groß ⸗Witoley und Gobahis ist dieselbe wie für Telegramme nach Windhuk und den übrigen An— stalten des Schutzgebiets. Das Internationale Bureau der Telegraphen⸗ verwaltungen in Bern hat Kenntnis erhalten.

Theater und Mufik.

Neues Königliches Operntheater.

Herr Henri Albers vom Thöatre Royal de la Monnaie in Brüssel, stellte sich gestern in der Titelrolle von Verdis Over Rigoletto“ zum ersten Male dem Berliner Publikum vor. Man lernte in ihm nicht nur einen guten Sänger sondern einen gediegenen Künstler kennen, dessen vornehme Art nichts von den Unmanieren gastierender Virtuosen an sich hat. Sein klangvoller Bariton ist dunkel gefärbt und in allen Tonlagen gut ausgeglichen, die Aussprache des Texles = Herr Albers sang französisch mustergültig. Als Darsteller hob der Gast das Charakteristische der Gestalt des Narren gebührend hervor, ohne sich ju unkünstlerischen Uebertreibungen verleiten zu lassen. Herrn Albers ging der Ruf eines vortrefflichen Wagner. sängers vorauf. Schade, daß es im Rahmen der Sommeroper nicht möglich ist, ihn von dieser Seite kennen zu lernen. Die Gesamt⸗ aufführung des ‚Rigeletto' nahm im übrigen unter der straffen Leitung des Kaxellmeisters Dr. Kunwald einen anregenden Verlauf. Die Gilda des Fräulein Friedfeldt berührte zwar lvmpathisch, war aber gegenüber der i . Maddalena des begabten Fräuleins Gaebde gesanglich wie darstellerisch zu matt und farblos. Durch schöne Stimme fiel Herr Hansen vom Theater des Westens als Herzog auf. In kleineren Aufgaben bewährten sich die Herren Rehkopf, Lordmann und andere.

„Knut der Herr“, Drama in fünf Akten, und Die Rantzow und die Pogwisch“', Schauspiel in fünf Akten von Detlev von Liliencron, wurden von Direktor Wagner für das Friedrich Wilhelm⸗ städtische Schillertheater erworben.

Mannigfaltiges. Berlin, den A. Juni 1906.

Fortschritte in Südkamerun. Im Gegensatz zu den neuerdings von der Südgrenze des Schutzgebiets gekommenen Gerüchten von Gewalttaten und Aufstandsgefahr sind die Berichte der Missionare amerikanischer Presbyterianer, in deren Händen die Missiongarbeit in jenen Gegenden liegt apf einen friedlichen und zuversichtlichen Ton gestimmt, Ein in der Mätznummer des in Pbiladelphia er- scheinenden Assembly Haroldꝰ von Missionar Frazer veröffentlichter, Ein Jahrzehnt im Innern von Kamerun“ überschriebener Bericht schildert zunächst die noch vor 10 Jahren angetroffenen elenden Ver⸗ kebrsverbältnisse und die Unsicherheit des Reisens, die die Anlegung der drei Inlandstationen Efulen, Elat und Lolodorf ungemein erschwerten, und fährt dann, wie das Deutsche Kolonialblatt' daraus mitteilt, fort: Jetzt können auf den breit und bequem angelegten Regierungẽstraßen die Karawanen überall passieren, ohne beläftigt zu werden, und der Europäer bedient sich des Fahrrades oder eines Reittieres. Daß ein solcher Wandel vor sich gegangen ist, verdankt man dem Zusammenwirken der Regierung. deren Organe scharf aufpassen und streng sind, und der Misston, die auf eine Umwandlung der Gesinnung bei den Ein⸗ eborenen hinarbeitet. Die einen rauben nicht mehr, weil sie gelernt

aben, den besseren Weg zu lieben, andere tun es nicht mehr aus Furcht vor Strafe. ef e ge ist jetzt an vielen Stellen, wo früher jeder⸗ mann stahl, was ihm in die Hände fiel, der Straßenraub unbekannt; auch kleinere Diebstähle kommen nur selten vor. Mutige Frauen können jetzt von einer Station zur anderen drei Tage lang allein reisen. Diese Ruhe und Sicherheit der Karawanenreisen ersparen der Mission viele Mühe sie verschaffen ihr eine Postbeförderung alle zwei während man früher zwei Menate warten mußte. Die groben Auswüchse heid⸗ nischer Barbarei sind jwar noch nicht . , aber man sieht sie deutlich zurückgehen. Vor zehn Jahren waren Kriege mit den Nachbarstämmen und das Wiederauflodern alter Fehden an der Tagesordnung. Einen Nachbar zu beschuldigen, war in der Regel nicht die letzte Zuflucht, sondern die erste. Der Starke lebte auf Koften des Schwachen. Jeder trug Gewehr, Speer und Messer bei sich; niemand wagte, sein Dorf zu verlassen und an die Küste oder weiter ins Innere zu gehen. Ein Stamm war gegen den anderen, Streit und Kampf hörten nicht auf. Heute ist es ganz anders. Messer, Speer und Gewehr, wenn sie nicht buchftäblich in Pflugschar oder Sichel ver—= wandelt sind, rosten in den Hütten oder werden doch nur noch zur Jagd gebraucht. Alte n. leben, äußerlich wenigstens, als Freunde. Sie kaufen und verkaufen, sie beiraten untereinander, während sie doch früher wie Jude und Samariter zueinander standen. Es soll nicht behauptet werden, daß diese Verwandlung vollen Bestand hätte, wenn der Druck der Regierung aufhörte und die Beamten sich nicht mehr um die Beschwerden kümmerten und auf ibte Abstellung bedacht wären. Die Stämme sind ohne Zweifel nicht fähig, sich selbst zu regieren; sie würden wahrscheinlich wieder ju den Waffen zurückkehren. Aber Dutzende, ja Hunderte sind jetzt gegen dieses Verfahren und ziehen es bor, mit Abrabam zu vrechen: Lieber, laß nicht Zank sein zwischen mir und dir!“ Ein brüderlicher Sinn ist in viele Herzen eingezogen und übt einen be⸗ deutenden Einfluß auf das Zusammenleben der Leute aus.

Das Gewerbe der Zauberdoktoren und Quacksalber geht sichtlich zurück. Ihr schädliches Treiben ist noch nicht abgetan, aber

Sorge; Wochen,

und

Die übrigen, neu an das

es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann das der Fall sein wird. Hunderte benutzen den 9 (Medizinmann) nicht mehr. Sie verabscheuen jene Behandlung, bei der ein Mensch

werden mußte, wenn er es nicht vorher schon war.

dessen sagte eine eingeborene kranke Frau vor einigen Tagen zu. mir: „Ich möchte, daß du für mich betest, Gott ist der Höchste, er vermag mehr als Medizin. Die Leute sind sehr für die auf den Neffen fre lr en geübte ärztliche Behandlung eingenommen; sie kommen von weit her und füllen das Krankenhaus. Die Bereitung und Anwendung der alten Zaubermittel wird nicht nur als nutzlos erkannt, sondern geradezu als Sünde angesehen. Die Künste des Zauberboklorz, an abergläubisch verehrt und gefürchtet, werden all⸗ mählich jum Gespött. ö

Auch die Sitte der Vielweiberei kommt in Abnahme. Früher! wurden die Frauen und Mädchen allgemein gekauft und verkauft; sie standen in einem menschenunwürdigen Sklavenverbältnis zum Manne. Von einem Familienleben war keine Rede, ihre soziale Lage ein unbeschreibliches Elend. Die Grundlagen dieser verkehrten Einrichtung werden jetzt, erschüttert. Es wird Tag auch, auf diesem dunklen Gebiet. Die Vielweiberei wird von Obrigleits wegen erschwert. In Anterricht und Predigt wird den Leuten der Segen der. Monogamie, vorgehalten, und. das häusliche Leben der Missionare wirkt wle ein Anschauungsunterricht. Wenn ein Mann kommt und Christ werden will, so wird ihm von Anfang an zu verstehen gegeben, daß ihm das nur als Mann einer einzigen Frau gelingt. In der christlichen Gemeinde wird kein Bigamist ge⸗ duldet. Wem es zu schwer wird, auf die mit der Vielwelberei ver— bundene größere Bequemlichkeit zu verzichten, tritt eben nicht ein. Andere aber bringen das Opfer, das mit dem Christwerden verbunden ist. Erst letzten Sonntag kam ein Mann, der jwel Frauen hatte er war etwa 30 Jahre alt und sagte: „Mich derlangt nach den göttlichen Dingen. Ex hat eins von den beiden Weibern aufgegeben, auch sonst manches überwunden und folgt demütig und freudig seinem neuen 583 Wir haben schon viele junge Männer, die sich seit Jahren zu Kirche und Schule halten und in 3 . Punkte den Wandel ihrer Vaͤter verließen; sie haben christliche Ehen geschlossen, und ihre Kinder wachsen in Liebe, Treue und Reinheit auf. Sie er— freuen sich der Vorzüge eines monogamischen Elternhauses. Man er⸗ kennt hier deutlich, wie das Christentum das Volksleben von altem Unrat reinigt.

Auch die auf Erziehung der eingeborenen Jugend hinzielenden Bemühungen der Mission haben Fortschritte gemacht. In Glat, wo vor 10 Jahren die benachbarten Dörfer nur 30 Jungen zur Schule schickten, die auch noch Bezahlung für ihr Kommen verlanglen, stellen sich jetzt täglich über 400 ein, und diese bezahlen bereitwillig etwas; manche von ihnen kommen mehrere Stunden weit. Hatten wir erst nur 20 Kostschüler, so jetzt 150; und wir könnten viel mebr haben, wenn wir nicht im Platz u. dgl. beschränkt wären. Die günstige Situation erklärt sich dadurch, daß die Angehörigen verschiedener Stämme ohne Gefahr miteinander verkehren; auch empfiehlt sich die Schule von selbst durch die Fortschritte, welche ihre Zöglinge machen, namentlich auch im deutschen Sprachunterricht. Es gilt schon als Schande für einen Knaben, nicht lesen und schreiben zu können.

Auf jeder der Stationen im Innern besteht auch eine Mädchen⸗ kost schule. Diese Jastitute baben die Aufgabe, die künftigen Frauen und Mütter heranzuziehen. Da sie hier verhältnismäßig leicht vor den schädlichen Cinflüssen ihrer früheren Umgebung bewahrt werden, so darf man sich hinsichtlich der Zukunft des bisher so tief stehenden weiblichen Geschlechts gewiß guten Hoffnungen hingeben. ( Das Bedürfnis nach Handwerkerschulen ist je länger je stärker hervorgetreten. Wir haben uns bemübt, es zu befriedigen. Zu jeder Station gehören wenigstens 200 Acker Land. Um nun die Schüler in den Stand zu setzen, sich später ibren Lebensunterhalt ehrlich ju verdienen, werden sie hier zu einem Gewerbe angehalten, zu Gärtnerei, Zimmerei usw. Wenn sie dann in ihr Dorf zurũck· kehren, können sie Häuser bauen, Tische und Stüble beistellen, ihre yen, g und was sonst zu einem kulturell gehobenen Leben nötig ist.

Die Missionare haben sich lange danach gesehnt, ein geborene Hilfskräfte bei ihrer Tätigkeit zu bekommen. Sie haben es erreicht, wenn es auch langer Zeit und vieler Geduld bedurfte. Nun haben sie welche, die ihnen nüßlich, ja unentbehrlich geworden sind. Vom Garten bis zum Lehrpult findet man jetzt junge Leute, welche die ihnen anvertraute Stellung gut ausfüllen. Sie besorgen den Ein⸗ kauf und die Verteilung der Eßdorräte, sie unterrichten in den Klassen, sie halten die Sonntagsschule. Knaben und junge Burschen, die selbst noch nicht lange die Schulbank verlassen haben, können mit solchen Aufgaben betraut werden oder sich um einen Regierungsvosten bewerben; andernfalls nehmen sie unter ihresgleichen in den Dörfern eine geachtete Stellung ein.

So ist die Predigt des Evangeliums weit in die afrikanische Welt hineingetragen worden und hat hundertfältige Frucht gebracht. Wo vor 10 Jahren noch eine heidnische Wildnis war, gibt es jetzt drei wohl eingerichtete Kirchengemeinden. Ist die Zahl der voll. berechtigten Mitglieder auch noch klein (36 bis 1066), so werden die Versammlungen doch regelmäßig von 400 bis 600 Leuten besucht, dazu Sonntagsschulen, Katechetenklassen usw. Eine Er⸗ weckungsbewegung geht durch die Gemeinden, die auch recht opfer. willig sind. In EGfulen hat das Volk die Mittel für eine neue Kirche aufgebracht, in Elat desgleichen; an diesem Orte betrug die letzte Kollekte über 45 Æ So werden wir bald drei Kirchen haben, die den augenfälligen Beweis für den geistlichen und sittlichen Fortschritt der eingeborenen Bevölkerung liefern können.

Es ist auch bereits eine kleine Literatur in der Sprache der Ein⸗ eborenen geschaffen. um den nächstliegenden Bedürfnissen abzubelfen.

ls die ersten Missionare hierher kamen, war noch nicht einmal ein Alphabet der Bulusprache aufgestellt. Seit den Tagen des Dr. Good ift die letztere aber zur Schriftsprache erhoben. Jetzt haben wir Wörterbuch, Grammatik, Fibel, Lesebuch; ferner ein Gefang= buch mit über 100 Liedern. Das Neue Testament ist größtenteils übersetzt, die Evangelien und die Apostelgeschichte liegen bereits gedruckt vor. Die literaturlose Zeit des Bululandes ist also vorüber, und die Nachfrage nach Büchern hält mit der Lieferung gleichen Schritt.

So erfüllt uns der Rückblick auf das letzte 1 mit Dank⸗ barkeit und Zuversicht. Das nächste Jahrzehnt wird, wie wir hoffen, mehr von der schönen Ernte bringen, deren Erstlinge früchte wir jetzt

sehen dürfen.

Stettin, 26. Juni. heute früh der II. Verbandsta n, , ,. Verbandes für Binnens d Bl.) durch den Ersten Vorsitzenden, Geheimen Justizrat Dr. Krause, den Zweiten Vizepräsidenten des preußlschen Ab— eordnetenhauses, mit der Begrüßung der zahlreich erschienenen

eilnehmer und der Regierungsvertreter aus Deutschland, Oesterreich und Ungarn sowie der Vertreter vieler Stadt- . Handelskammern und Korporationen eröffnet. Vom

(W. T. B.) rt (vgl. Nr. 148

rotektor des Kongresses, Seiner Königlichen Hoheit dem

rinzen Adalbert von Preußen, wurde ein Be— grüßungstelegramm, verlesen, ebenso von dem ebenfalls verhinderten Staatsminister. Minister der öffentlichen Arbeiten Breitenbach. An Ihre Majestäten den Kaiser Wilhelm und den Kaiser Franz Foseph sowie an Seine Königliche Hoheit den Prinzen Adalbert, wurden Huldigungttelegramme gesandt.

m Namen der Reichsregierung und im besonderen des Staats. ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen von Posadowsky⸗ Wehner wurde der Kongreß von dem Gebeimen Oberregierungsrat Dr. Lewald begrüßt, namens des preußischen Ministeriums für öffen6tliche Arbeiten durch den AUniterstaatssekretär Holte nameng des Ministers für Handel und Gewerbe durch den Ministerialdirektor von der Hagen, für die Probin; Pommern durch den Oberpräsidenten Freiherrn von Maltzahn, für die Stadt durch den Oberbürgermeister Haken, seitens der österreichischen Regierung durch den Hofrat von Mrasick, seitens der ungarischen Regierung durch den Ministerialrat Belag von Gonda⸗Budapeft. . Erstattung des Berichts über die Tätigkeit des Verbandes seit der letzten Tagung durch den Generalsekretãr und nach einem Vortrag über die Erweiterung der Verbandsaufgaben durch Einrichtung einer betriebstechnischen Organisation innerhalb des Verbandes nabm der Kongreß Berichte über den Stand der schwebenden Kanalprojekte ent- gegen. Es folgten Vorträge. ;

Linden (Ruhr), 26. Juni. (W. T. B.) Auf der Zeche Baakermulde“ gerieten heute abend Bergleute ünter. bereinbrechende Kohlen. Zwei Bergleute wurden schwer verletzt in das Krankenhaus eingeliefert.

Eg ernförde, 27. Juni. (W. T. B.) Die Ergebnisse der gestrigen Wettfahrt von Kiel nach Eckernförde (Wind W, Geschwindig- keit 8,43 m) waren folgende: Schonerkreuzer der A-Klasse: „Hamburg“ ersten, Meteor zweiten Preis. Schonerkreuzer der J. Klasse: Susanne'. Rennjachten der A-Klasse: Orion. Kreuzer⸗ jachten der B- Klasse: Navahoen. Kreuzerjachten der J. Klasse: Arm- gard . Kreuzerjachten der ILa-Klasse: Paulae ersten, Ingeborg“ zweiten Preis. Freuzerjachten der II b. Klasse: Alice“ ersten, . Iris= zweiten Preis. Kreuzerjachten der III. Klasse: Tab. Peng“ ersten (Pro- test), Valuta“ zweiten Prels. Rennjachten der IVa. Klasse: Swan“ ersten, „Alexandra zweiten Preis. Rennjachten der Mob. Klasse: „Freiheit. ersten, . Grüngun zweiten Preis. Kreuzerjachten der LVa-Klasse; Mercur ersten, Rhe zweiten Preis. Kreuzerjachten der IV b-Klasse: Tatjana“ ersten, Ette“ zweiten Preis.

Zum Han dikap Eckernförde Kiel starteten heute mit dem ersten Start um 8 Uhr 5 Minuten, Meteor mit Seiner Majestät dem Kaiser an Bord, ferner Hamburg“, Iduna“, Clara“ und . Susanne“. Der Dampfer Hamburg“ und das Depeschenboot Sleipner“ traten gleichfalls die Fahrt nach Kiel an.

London, 26. Juni. (W. T. B.) Der Lordm ayor gab heute zu Ehren der Vertreter der deutschen Presse ein Frübst ũck. dag einen glänzenden Verlauf nahm. Es waren eiwa 155 Gaͤste an— wesend, unter ibnen der deutsche Botschafter Graf Wolff Metternich. der Botschaftgrat Freiberr von Stumm, der Graf zu Stolberg⸗ Wernigerode, Sir Edward Malet, der Chefsekretär für Irland Bryce, der Unterstaatssekretär Fitzmaurice, die Lords Avebury und Kennaerd und mehrere Parlaments mitglieder, Redakteure englischer Jeitungen und die ersten städtischen Beamten. Der Lordmayor brachte ein Hoch auf den König Eduard aus und entbot den Gaͤsten ein herzliches Willkommen. Dr. Fitger gab das Antwortielegramm auf das gestern aus Schloß Windsor an den König gerichtete Danktelegramm bekannt. Unter lebhaftem Beifall brachte der Lordmayor dann einen Trinkspruch auf den Kaiser Wübelm aus. Der Chefsekretär für Irland Bryce ließ die deutschen Gäste hochleben. Weitere Reden hielten Dr. Barth und der Botschafter Graf Wolff Metternich. Abends folgten die Vertreter der deutschen Presse einer Einladung Mr. Pearsons, des Besitzers des Stan— 3 und des Daily Expreß“ zu einem Festmahl im Ranelagh—⸗

ub.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 27. Juni. (W. T. B) Nach einem Telegramm aus Morschansk ist in der Stadt und dem dortigen Kreise die sibirische Pest aufgetreten.

Konstantinopel, 256. Juni. (Meldung des „Wiener K. K. Telegr.⸗KWorr⸗Bureaus“) An der montenegrinischen Grenze nahe bei Gusinje und Plava finden fortgesetzt kleine Scharmützel zwischen Türken und Monte— negrinern statt. Zur Verstärkung sind dieser Tage drei Bataillone nach Berane und ein Detachement von 150 Mann nach Plava abgegangen. Infolge dieser Vor⸗ gänge herrscht unter den Albanesen der Nachbargebiete, be— sonders in Djacova, in Ipek und in der Landschaft . nördlich von Prizrend, Beunruhigung. Man trifft auf albane— sischer Seite Vorbereitungen, um etwaigen weiteren monte⸗ negrinischen Angriffen entgegenzutreten.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

/ ·rc··/··pE¶EE·C¶¶¶¶ 2

Theater.

Denutsches Theater. Donnerstag: Erdgeist.

Anfang 74 Uhr. 6 Ein Sommernachtstraum. onnabend? Der Kaufmann von Venedig.

(Schluß der Spielzeit.)

Winkel.

ae,, Erzãhlungen. Lessingthegter. Gastspiel des Neuen Operetten zahlungen. theaters aus Hamburg. Donnerstag und folgende Tage: Die lustige Witwe. Anfang 8 Uhr.

Schillertheater. O. ((Wallnertheate r) Morwitz Oper. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Trompeter von Säckingen. Oper in 3 Atten von Viktor Neßler.

Freitag, Abends 8 Uhr: Die Afrikanerin.

Sonnabend, Abends 8 Ubr: Zar und Zimmer⸗ maun.

X. (Friedrich Wil helm städti sches Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Heiratslufstig. Schwan? in 3 Akten ven Mauriee Champagne.

Sonnabend:

Sandwerker. Laterne.

reitag, Abenda 8 Uhr: Heiratslustig. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Im Garten täglich: Großes Militãrkonzert.

Nomische Oper.

Freitag und folgende Tage: Hoffmanns Er⸗

Neunes Theater. Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt. Freitag: Orpheus in der Unterwelt. . Orpheus in der Unterwelt. (Schluß der Spielzeit]

Custspielhaus. (Briedrichstraße 236) Donners- tag, Abends 8 Uhr: Tas Fest der Handwerker. Vorher: Die Verlobung bei der

Freitag und folgende Tage: Vorher: Tie Verlobung bei ver

Auris a im ‚Thaliatheater.

8 Ubr: Bis früh um Fün Freitag und folgende Tage:

Donnerktag: Hoffmanns

(Dresdener Straße Direktion: Kren und Schönfeld. Donnerstag, Abendtz

. früh um Fünfe!

Bentraltheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Nanon. Operette in 3 Akten (Mit Mia Werber) Freitag und folgende Tage: Nanon.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major Hellmuth Frhrn. von Maltzahn (Hannover) Hin. Marco Erafen Ballestrem (Puschine).

Gestorben: Hr. Amtsgerichtsrat Dr. Wilhelm Laschinski (3iegenhals). Verw. Fr. Geheime Regierungsrat. Professor Luise Kirchhoff, geb. Broemmel (Charlottenburg). Verw. Fr. Olga von Prittwitz und Gaffton, geb. von Zitzemiß (Jacobedorf, Kr. Jauer). Fr. Bertha von

7273.)

Anfang 716 Ubr. Verlobt: Frl. Hella von

Verehelicht: und Wilkau mit (Breslau = Tonradswal dau).

Das Fest der

Claus (Charlottenburg).

Familiennachrichten.

Ramin mit Leutnant Rudolf von Prittwitz (Vots dam). Frl. Margaretha Hrn. Landrichter Johannes Rabmer (Berlin).

Hr. Leutnant Theodor von Lieres Frl. Charlotte von Kulmij

1 von Chappuis mit Frl. Gertrud Spiegel⸗ Laterne. erg (Hannover) Hr. Major R. Michaelis mit Frl. Else Hinze (Neisse Dresden). Hr. Marinestabgtarzt Dr. Buschmann mit Frl. Lotte

urg i. B.). Fr. Felicitas von Schultzen dorf, geb. von Gansauge (Bad Sachsa i. Hari). . Henriette Freiin von Lützow (Landech).

Orn. nd Gaffron echsler mit

Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Eppedition (J. V.: Koye) in Berlin—

Drug Ker Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt = Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschlleßlich Börsen⸗Be age).

Leutnant

Hr.

Im Landeshause wurde h des ,,,, iffa

. geb. Freiin Roeder von Diers burg (Frei⸗

1) Ein und Ausfuhr nach Erntejahren, beginnend mit 1. August

Warengattung

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Ber lin, Mittwoch, den 27. Juni

M 149. ————

Amtliches.

Deutsches Reich.

Auswärtiger Handel Deutschlands mit Getreide und Mehl. )

Gesamteinfuhr

oder zollfrei

Davon sofort verzollt

2) Mehlausfuhr aus dem fre

ien Verkehr und gegen Zollnachl

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

Gesamtausfuhr und o Il adi e

Gattung, Aug beuteklasse

19006.

*) ——————

1. 1 1905 8 20. Juni 1906

4 Auch 1905 is 20. Juni 1906

1. ic st 1905 is 20. Juni 1906

1. August 1905 bis 20. Juni 1906

1. gt 1905 is 1. 20. Juni 1906 2.

dz

100 kg

Roggenmehl G nen

6b 616 629 23 786 239 17482 409 10 514 658 10 623 997

17415 273 210

5 093 345 19 900 910 15 904156

7986 410

8 844 698

16110 249 672

3) Einfuhr in 14h freien Verkehr nach Verzollung

1284618 1391801 112 566

1484 04 J. . z. 84 a3 1. 5. 8

2 697 50h 218 490 1937 063 381 426 h17 783 oᷣI1 01

694 617 421 502 607

5. Rog

6 76 v.

artweijenmehl ) .

4) Niederlageverkehr

dz 100 kg

275 109 31785 111336 65 815

324132 10778 66 947 67 097

9121 1168

Warengattung

Gesamte verzollte Menge!)

Davon verzollt

in den

Eingan erkehr

freien

beim unmittelbaren

bei der Einfuhr von Niederlagen,

Freibezirken usw. ) Warengattung

1. Au . 1905 8 20. Juni 19065)

1. Au . 1905 8 20. Juni 1906

1. = f 1905 is 20. Juni 1906

Einfuhr auf Niederlagen und Freibezirke usw. c)

Verzollt von Niederlagen und Freibezirken usw. )

Ausfuhr von

Niederlagen

und

Freibezirken usw. )

1. 6 1905 is 20. Juni 1906

1. Auqust 1905 . 20.

Juni 1906

1. August 1905 bis 20. Juni 1906

dz 100 kg

,, Roggenmehl Weljenmehl

) Ver Sh Ausbeute für jede everzollungen aus

6 327 862 23 278 091 17083 tzh0

9 75 81 10 108 596

292

210 2388

zahlen können nur am Monatss cht enthält nur gegen Einfuhrs le zo ich besonderg

brechnungen in

) Varunter nach dem neuen Zolltarif verzollt:

Roggen ju ) 4M.

Wellen 5,55 .

. 2 1 g

) Die als Freilager im Zollgebiet dienenden Häfen zu Brake, Altona, Steltin Neiffahrwasser sowie die gollausschlußgebie

Berlin, den 26. Juni 1906.

J . ausgeführte, also geringere Mehlmengen al die unter 1 letzte Spalte aufgeführten.

5 093 345 19 900 g19 15 904 156

2986 410

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gegeben werden.

eh esetzt.

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1219108 3371608 2043 627 1588 030 1263 888

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hlenlagern mit enthalten. Maljgerste zu 4 4M...

6173 42 Andere Gerste zu 16A0 M 4124344 ! Hafer zu 2,50 SS.... 89 X ö . We

7, 00

Kaiserliches Statistisches Amt.

te Emden, Bremen, Bremerh

42

100 kg

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1219108 3371 608 2043 627 1588039 1263 5

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199 423 1305704 105 924 1052 600 380 732 362 4264

aven, Geestemünde und Cuxhaven.

Groß handelsyreise von Getreide an deutschen und fremden Börsenplãtzen

für die Woche vom 18. bis 223. Juni 1906 nebst entsprechen den Angaben für die Vorwoche.

1000 kg in Mark.

(Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwag anderes bemerkt.)

Welzen,

Berlin. Roggen, guter, gesunder, mindestenz 712 g das 1 , n, , 9 ö e n! 460 g das

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2 russischer, bulgarischer, mittel. muss würt

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Budapest. . Nittelware

er, 9 .

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157,67 181.83 168, 29

173,75 195,29 176, 25 178,75 1265, 00

119,99 154,03 165,95 117,44

109, 99 137, 10 162.78 119, 14 110, Seᷣo

Da⸗ egen or⸗ woche

159,61 183, 75 168, 00

173,75 194, 04 176, 25 181,25 124,00

121,81 166,73 166, 19 117,55

109, 54 137, 90 160, 48 119,25 109,58

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