dargestellt sind, im Wege der Enteignung zu erwerben oder, foweit dies ausreicht, mit einer dauernden Beschränkung zu
belasten. Neues Palais, den 21. Mai 1906. Wilhelm R. ugleich für den Minister . öffentlichen Arbeiten: Studt. von Podbiels ki. von Bethmann-Hollweg.
Delbrück. An die Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten, für Landwirtschaft, der öffentlichen Arbelten, des Innern und für Handel und Gewerbe.
—
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Dem Maler Wilhelm Lucas von Cranach in Berlin
ist der Titel Professor verliehen worden. . Am Lehrerinnenseminar in Koblenz ist die bisherige
kommissarische Lehrerin Au gu ste Rintelen als ordentliche Lehrerin endgültig angestellt worden.
Krieg sm inisterium.
Regierungsbaumeister Wagner in Posen und
Bruchfal sind unter Ueberweisung als ie n he rmee⸗
Die Werner in n 5, zu den Intendanturen des VI. bezw. XVI.
orps zu Militärbauinspektoren ernannt.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Es sind ernannt worden:
der Regierungsrat Westermann in Posen und der Regie knge fe; von den Brincken daselbst zu stellver⸗ trelenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts für Arbeiter versiche⸗ rung Regierungsbezirk Posen und des Schiedsgerichts für die Arbeiterversicherung im Eisenbahndirektionsbezirke Posen, ;
der Regierungsassessor Neuhauß in Berlin zum stell⸗ vertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte für Arheiterver⸗ sicherung Stadtkreis Berlin und Regierungsbezirk Potsdam und des Schiedsgerichts für die Arbeiterversicherung im Eisen⸗ bahndirektionsbezirk Berlin.
Bei der Geologischen Landesanstalt zu Berlin ist der außeretatsmäßige Geologe Dr. phil. Heinrich Lotz zum Be— zirksgeologen ernannt worden.
Der konzessionierte Markscheider Karl Fremdling zu Goslar ist zum Oberbergamtsmarkscheider bei dem Oberberg⸗ amt in Dortmund ernannt worden.
Justi zminister ium.
Der Rechtsanwalt Dr. Krekeler in Bottrop ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Hamm, mit An⸗ weisung seines Amtssitzes in Bottrop, ernannt worden.
Haus der Abgeordneten.
Der Zweite ,, des Stenographischen Bureaus Goepel is zum Ersten Vorsteher und .
der Stenograph Krause zum Zweiten Vorsteher des Stenographischen Bureaus des Hauses der Abgeordneten ernannt
worden.
Bekanntmachung.
Bei der am 12. d. M. in Gegenwart eines Königlichen Notars stattgehabten Aus losung der vormals Hannoverschen vier⸗ projentigen Staatsschuldverschreibungen . Tilgung fuͤr das Rechnungsjahr 1906 sind die folgenden Nummern gezogen worden:
Nr. 91, 123, 155, 194, 214, 441, 50d, 565, 611, 689 über je 1000 Tlr. Golo und
Nr. 933, 1200, 1322, 1356, 1364, 1424, 1508, 1697 über je 500 Tlr. Gold.
Diese werden den Besitzern hierdurch auf den 2. Januar 1907 zur baren Rückzahlung gekündigt.
Die ausgeloften Schuldverschreibungen lauten auf Gold, deren Rücksahlung wird in Reichswährung nach den Bestimmungen der Bekanntmachung des Herrn Reichekanzlers vom 6. Dezember 1873, betreffend die Außerkurssetzung der Landesgoldmünzen ꝛc. Reichs anzeiger Nr. 292), sowie nach den Ausführungsbestimmungen des Herrn Finanjministers vom 17. März 1874 (Reichganzeiger Nr. 68, Position 3) erfolgen.
Die Kapttaibeträge werden schon vom 16. Dezember d. J. ab gegen Quittung und Einlieferung der Schuldverschreibungen nebst den zugehörsgen Zinsscheinanweifungen an den Geschäftstagen bei der Regierung hauptkasse hierselbst, von 9 bis 12 Uhr Vor⸗ mittags, ausgezahlt. .
le Einfoͤfung der Schuldverschreibungen kann auch bei sm t⸗ lichen übrigen w n ,,, . bei der Staats⸗ fchuldentikgungskasse in Berlin sowie bei der Kreis kasse in Frankfurt a. M. geschehen. Zu dem Zwecke sind die Schuld⸗ verschrelbungen nebst den zugehörigen Zinsscheinanweisungen schon vom 1. Dezember d. J. ab bei einer dieser Kassen einzureichen. Nach erfolgter Feststell ung durch die hiesige Regierungshauptkasse wird die Auszahlung von den ersteren Kassen bewirkt werden.
Die Einsendung der Schuldverschreibungen nebst den zugehörigen Zinescheinanweisungen und Zinescheinen mit oder ohne Wertangabe muß portofrei geschehen.
Sollte die Abforberung des gekündigten Kapitals bis zum Fällig⸗ keitstermine nicht erfolgen, so tritt dasselbe von dem gedachten Zeit⸗ punkte ab jum Nachtelle der Gläubiger außer Verninsung.
Hannover, den 13. Juni 1906.
Der Regierungspräsident. In Vertretung: Humperdinck.
Abgereist:
der Ministerialdirektor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Wehrmann, in dienstlichen Angelegenheiten und mit Urlaub.
einen ihm Allerhö 1 seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Gesandtschaft von
dem Legationsrat Freiherrn Langwerth von Simmern geführt.
Der Kaiserlich japanische Botschafter K Inouys ist nach gegeben, Berlin zurückgekehrt und hat 3 ch die Lieferung übernommen. —
am 3. Juli in einge 1 von dort nach Iquique (Nordchile in See,
etrosen und geht morgen von dort nach Tschifu in See.
NAichlamtliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 6. Juli.
Der Kaiserliche Gesandte in Tanger Dr. r hat 3 bewilligten Urlaub angetreten. ährend
eschäfte der Botschaft wieder
Laut Meldung des ‚W. T. B. ist S. M. S. „F alke“ isagug (Nordchile) eingetroffen und geht
M. S. „Tiger“ ist vorgestern in Niutschwang ein⸗
M. S. „Iltis“ ist gestern in Amoy eingetroffen.
Kiel, 6. Juli. Seine Majestät der König von
Königlichen 55 6 dem Prinzen . w . dem . des 1. Seebataillons, dem Polizeipräsidenten von Schröter und anderen Herren empfangen worden! Nach der Begrüßung und Vorstellung des Gefolges fuhren Seine Majestät der König und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich nach dem * Königlichen Schloß. Im aufe des Tages besichtigte eine Majestät in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen einrich das 1. See⸗ bataillon, à la snite dessen 3 erselbe steht, und die Anlagen der Kaiserlichen Werft. Abends nahm Seine Majestät der König an einem Festessen im Offizier⸗
kasino teil. Württemberg.
Die Kammer der Abgeordneten hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, nach dreitägiger Beratung über die Denkschrift der Regierung, betreffend die Personentarif⸗ reform, den Antrag des Abg. von Wöllwarth mit 42 gegen 36 Stimmen angenommen. In. diesem wird die Regie⸗ rung ersucht, eine weitere Wagenklasse mit einem Fahrpreis von? 2 Y fur das Kilometer in den Personenzügen und den beschleu nigten Zügen einzuführen. Baden.
In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer führte der Minister Schenkel in Beantwortung der Interpellation Obkircher, betreffend die Schiffahrtsabgaben, laut Be⸗
über diese Frage nur in einer Beniehung eingetreten. Seit jener Zeit sst zwischen den am Main beteiligten Siagten ein Vertrag ab⸗
geschloffen worden, durch den die von Preußen und Bayern beabfichtigte Kanzlisterung des Mains beschlossen worden ist. Dieser Staatsbertrag. an dem auch. Baden beteiligt
ist, ist ausdrücklich unter der Voraussetzung abgeschlossen worden, da seine Wirksamkeit erst dann beginne, wenn 8 . au bem Rhein erhoben würden. Baden ist zu diesem Vertrage heran⸗ zogen worden, weil der Main ju den gemeinsamen Flüssen gehört. ö. haben dem Vertrage unter dem Vorbehalt zugestimmt, daß dadurch unsere Stellung hinsichtlich der Einführung von Schiffahrts⸗ abgaben auf dem Rhein nicht verändert werde. Weitere Tat⸗ sachen sind in bezug auf die Schiffabrtsabgaben nicht bekannt. Ratürlich bat die preußische Regierung, nachdem sie die Absicht der Schiffahrtsabgaben fc t hat, in dem Kanalgesetz und dem Ver⸗ frage, betreffend die Mainkanalisierung, jetzt den Weg beschritten, um durch Verhandlungen mit den übrigen Staaten ihre Absicht durchzu⸗ fähren. Piese Verhandlungen sind, noch im ersten Stadium. Wir haben uns darauf beschränkt, Material zu sammeln. Ich kann nur er⸗ klären, daß vom badischen Standvunkte aus die Bedenken gegen diese Ab⸗ gaben überwiegen. Wir haben erklärt, wir wollen die Sache eingehend nach allen Selsen Hin prüfen, und wir wollen allen wirtschaftlich Beteiligten sich zu äußern. Es fragt sich aber, welche Akte der Gesetzgebung notwendig sind, um Lie Beteiligten zu zwingen, Schiffahrtsabgaben zu zahlen. Die Regierung ist der Ansicht, daß durch ein Reichsgesetz der Artikel 54 der Reiche verfassung nicht ge⸗ ändert werden kann. Für das badische Gebiet kann eine Schiffahrts= abgabe nicht eingeführt werden ohne einen Akt der Landesgesetzgebung und ohne Staat vertrag. Jedenfalls hat der Badische Landtag oder der Deutsche Reichstag mitziusprechen.
Nach längerer Debatte wurde von dem sozialdemokra⸗ tischen Abg. Frank folgende Resolution eingebracht:
Die Zweite Kammer bat von der Eeklärung des Ministers über die Zustimmung der Regierung zu dem Mainkanalisiecungs⸗· vertrag zwischen Preußen und Bavern mit großem Bedauern Kenntnis genommen. Die Kammer hatte erwartet, daß die Regie⸗ rung es vermeldet, obne jede Befragung der Landstände einem folcken Vertrage jzuzustimmen, der die Einführung von Schiff⸗ fahrtsabgaben auf dem Rhein auch nur bedingungsweise für die Zukunft vorsteht. Die Kammer ist der Auffassung, daß die Erhebung der Schiffahrtsabgaben fich weder mit den Bestimmungen der Reichs. verfassung noch mit denjenigen der Rbeinschiffahrtsakte verträgt, und e, , ror jeder wichtigen Entschließung in dieser Frage gehört zu werden. Die Abstimmung über diese Resolution wurde ausgesetzt.
Bremen.
Die Bürgerschaft hat in ihrer gestrigen Sitzung, wie „W. T. B.“ meldet, den zwischen Preußen und Bremen ver⸗ einbarten Lotterievertrag angenommen, nach dem die preußische Lotterie nach Eingehen der Braunschweiger Lotterie im bremischen Staatsgebiet zugelassen wird.
Deutsche Kolonien.
Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Depesche des Kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch⸗-Ostafrika hat die im Süden des Schutzgebietes operierende Kompagnie Schönberg am Kiturika und Luvegu Widerstand gefunden und am Dapats den Gegner überfallen. Nähere Meldungen fehlen noch. In Iraku haben sich die Detachements aus Kilimatinde, Mpapua und Moschi am 25. Juni vereinigt. Der Aufstand ist zur Zeit auf Jraku beschränkt; die Au ständischen stehen an der Karawanenstraße bei Dagave. as Detachement Hirsch aus Tabora soll am 28. Juni in Iraku eintreffen.
Gelegenheit geben,
— *
Berücksichtigung un der Lieferung von Cisenbahnmaterial und Salz verlangt. hat Serbien gewisse Forderungen auf gestellt. b. bei Annahme derselben jede Waffe aus der Hand geben würden, befürchte, daß ein vertragsloser Zustand eintreten wird. Im übrigen werden die beiderseitigen Regierungen bereits morgen Gelegenheit haben, über die jüngste serbische Note Beschluß zu fassen.“
Oesterreich⸗ Ungarn. In der österreichisch en Delegation gab der Minister
des Aeußern Graf von Goluchowski gestern in Beant⸗
wortung r Konflikt mit Serhien, nach dem Bericht des ‚W. T. B.“
folgende Erklärung ab:
einer Interpellation Sylvester, betreffend den
„Die gestern eingetroffene serbische Note ist durchaus unbe
friedigend. Serbien hat uns einerseits gar keine Ermäßigung bezüglich feiner Tarifpositionen in Aussicht gestellt, andererseits betreffs der bon uns erhobenen, durchaus berechtigten Forderungen auf Berück⸗ sichtigung bei Lieferungen keine befriedigenden Erklärungen ab—
Bei diefen Forderungen haben wir uns keineswegs auf von Skodageschützen versteift, sondern nur
anderen Armeelieferungen sowie bei Dagegen Zulaffung seiner Produkte
ie Vorschläge Serbiens für unannehmbar, da 1 un
Ich halte
Die Delegation verhandelte sodann über das Heeres⸗
extraordinarium.
Im Laufe der Beratung sprach der Graf Stürgkb die Ansicht
aus, daß aus dem Zustandekommen Ter Wahlreform der Gemein⸗ fa mileit vielleicht größere Gefahren drohen würden, als von der jenseitigen Reichshaälfte. Hause entsandte
Es sei fraglich, ob die aus dem neuen Delegation das gemeinsame Budget bewilligen
Sachsen ist gestern r itzt von Sh nn auf dem hiesigen Bahnhofe eingetroffen und „W. T. B.“ zufolge von Seiner werde. Die Delegierken Lech er und Loser traten der, An— Heinrich von sicht des Vorredners mit Entschiedenheit entgegen, indem daß nicht nur die Aristokraten und Großgrund⸗
sie hervorhoben, besitzer ein Herz für die Armee und für die bewaffnete Bevölkerung
habén. Wenn man dem Volke sein Recht gebe, werbe sich auch sein Interesse für den Staat steigern. Im weiteren Verlaufe der Debatte Dieg der Kriegsminister von Pitreich auf die Notwendigkeit hin, die Landwehr und den Honved mit Artillerie zu versehen. Die Frage stehe in keinem Zusammenhange mit den Vereinbarungen dez Neuner⸗ ausschusses, ihre Lösung liege den beiderseitigen Regierungen und den Parlamenten ob.
Die Delegation nahm hierauf das Heeresextraordinarium an und ging dann zur Beratung des Ofkupations⸗ kredits über, bei der die Delegierten Biankini und Klofak eine äußerst abfällige Kritik an der Verwaltung der okku⸗ pierten Provinzen übten. Die nächste Sitzung wurde auf heute anberaumt.
Großbritannien und Irland.
Der Staatssekretär des Aeußern Sir Edward Grey machte in der gestrigen Sitzung des Unterhauses bei der Beratung des Budgets des Auswärtigen Amts Mit⸗ teilungen über die Hinrichtung der vier wegen Ermordung eines englischen Offiziers zum Tode verurteilten Aegypter und
über die Lage in Aegypten.
Er bat, wie . W. T. B.“ berichtet, das Haus, zu glauben, daß die Todesurteile nicht in einer Weise zustande gekommen seien, die die verantwortlichen Stellen dem Vorwurf der Gefühllosigkeit oder der Gedankenlosigkeit aussetzen würde. Aus Gründen der reinen Billigkeit bitte er das Haus, nicht in eine Erörterung dieser Angelegenheit einzutreten, bebor nicht ein vollständiger Bericht eingelaufen sei Das sei aber nicht der triftigste Grund, das ganze letzte Jahr hindurch habe in Aegypten eine fangtische Stimmung geherrscht, die in stetem Wachsen begriffen wäre. Diese Stimmung sei nicht auf Aegypten beschränkt gewesen, sondern habe sich die nördlichen Gebiete Afrikas entlang fortgepflanit. Aus diesem Grunde . es geschehen, daß vor kurzer Zeit die . Aenvyptens habe verstärkt werden müssen. Der Angriff auf die britischen Offizlere würde sich noch vor kurzen nicht ereignet haben und wäre auch jetzt nicht erfolgt, wenn nicht diese fanatische Stimmung bestände, die in diesem Jahre in Aegypten um sich gegriffen habe. Seit diesem An⸗ griff und sogar vor dem Prozesse gegen die jetzt verurteilten Einge⸗ borenen sesen ein oder zwei bezeichnende Angriffe, wie er glaube, auf britische Untertanen, auf. jeden Fall auf Guropäer durch Eingeborene ausgefüihrt worden „Wir sinde, fubr der Minister fort, möglicher⸗ weise am Vorabend weiterer Maßnahmen, die sich zum Schutz der Europäer in Aegypten notwendig erweisen, und wenn das Haus die
Entscheidung des Gerichtshofes, der aus den höchsten englischen und 'ägyptischen Richtein bestand, angreift, so muß dles die Wirkung, haben, Die Autorität der ägyplischen Regierung
zu schwäͤchen. Wie die Dinge jetzt liegen, sage ich wohlüberlegt und im vollen Gefühl der Verankwortlichkeit: Wenn das Haus in diesem Augenblick irgend etwas tut, um die Autorität der Regierung in Aegypten zu schwächen oder zu jerstören, so werden Sie sich einer sehr ernsten . gegenübersehen, denn wenn das Gefühl des Fanatismus in Aegypten über die feststehende Autorität der ägrptischen Regierung die Oberband gewinnt, werden Sie sich der Notwendigkeit zu extremen Maßnabmen gegenübersehen. Sir Erward Grey schloß: „Das Werk Lord Eromerg bat in weiten Kreisen Anerkennung ge funden. Ich weiß sehr wohl, daß das Haus nicht zulassen wird, daß bas Werk durch rohe, fanatische Leidenschaft vernichtet werde. Aber
tischen Regierung schwaͤchen könnte, so könnte sie sich jeden Augenblick gejwungen sehen, andete Maßnahmen zu ergreifen, das heißt unkonsti⸗= kutionelle Maßnahmen, die wir im Falle der Not ergreifen müssen und die niemand mehr bedauern würde, als die britische Regierunz und dieses Haus, obgleich sie dazu gezwungen sein können, sie zu er⸗ greifen. Die Rede des Staatssekretärs wurde unter großer Be wegung des Hauses und unter tiefem Schweigen angehört. Kier 3 Arbeiterpartei) erklärte nach dem Redner, infolge der Aufforderung des Staatssekretärs verzichte er auf eine Besprechung der Angelegenheit. Dillon Gre) sprach sich aufs schärfste verurteilend über die Hinrichtungen aus. Der Staatssekretãr Sir E. Grey erwiderte; er übernehme die volle Verantwortlichkeit für das, was geschehen sei; er weise die Be⸗ hauptung zurück, daß die fanatische Slimmung in Aegypten n Beweis für die Unwicksamkeit der englischen Herrschaft a. Sie können tun, was Sie mögen,“ fuhr der Staats sekretẽr fort, zwanzig Jahre lang oder jwelhundert Jahre lang,. aller materielle Nutzen, den Ihre gute Verwaltung bringt läßt doch das sßtrauen zwischen dem Osten un den Westen beflehen. Es ist darum bei folchen Fragen, sei es in Aegvrten oder Indien, die die Zivilisation des Ostens berühren, äußerst sorgslan zu Werke ju gehen, ehe durch eine parlamentarische Erörterung eä in Bewegung gesetzt werden, die immer nahe unter der Oberfliche . und die, wenn sie einmal zum Durchbruch gelangen, zu Folgen hren, die alle beklagen würden.“ J Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte der Staats selectꝛ hinsichtlich des Bündniffeg mit Japan, daß sich dieses in aue⸗ ordentlich guter Verfassung befinde. Japan verwende jene Tatktan und jenen? Gemeingeist, welche die so bemerkengwerten Erget. niffe der letzten Jahre bewirkt haben, jetzt auf ⸗ Ränste dez Friedens, auf die Leitung Koreas, die eine gef Aufgat⸗ darstelle, und auf die Entwickelung . eigenen Hilfsquellen. * wir, fuhr der Staatzfekretär fort, „verfolgen in Asien lein Abenteurerpolitit; es ist im Gegenteil eine Polit t der ken sel e ce , und dag Ergebnis der Lage ist dieg, daß die Allianz, wie si ben besteht, jedem der Verbündeten das Gefühl. gegenseitiger Sicherke bt, ohne für irgend jemand sonst eine Quelle der Beunruhigung ein. Ich habe die Zuversicht, daß das Bündnis lange so bleiben *,
in Stärke und an Vertrauen ju fenen Bedingungen gewinnen wirt
wenn wir in der Debatte etwas sagen, das die Autorität der ãgvr ·
Auf das englisch⸗ ranzösi Ei e,. gehend, fuhrte Sir . n c 2 invernehmen über—
Die frühere Regierung hat mit Frankreich ein Uebereink getroffen, welches seit langem zwischen geg d und r, nn, stehende Schwierigkeiten beseitigte und unter gewissen Bedingungen diplomatische Unterstützung versprach. Mit der Beseitigung diefer Schwierigkeiten keimte eine Freundschaft zwischen den beiden Ländern auf und ist fortgesetzt gewachsen. Wenn immer 6 Gelegenheit dazu bot, ist die in dem Ueberein⸗ ommen ausgesprochene diplomatische Unterstützung von seiten eines jeden der beiden Länder spontan eingetreten, ohne Einschränkung und ohne Vorbehalt. Unsere Verpflicktungen gegeneinander find dem n und dem Geiste nach auf beiden Seiten erfüllt worden. Ich habe nur zweierlei über unser gutes Einvernehmen mit Frankreich zu sagen. Erstens: Dieses gute Einvernehmen ist nicht gegen irgend ein anderes Land gerichtet; jweitens: Es muß allgemein anerkannt werden, daß dieses gute Einvernehmen nicht beeinträchtigt werden kann durch irgend welche anderweitigen Entfaltungen 3 . aus. wärtigen Politik. Je klarer diese zwei Dinge im Geiste zum Aus—⸗ druck kommen, desto klarer wird es in Erscheinung treten, daß weder . ,, ij Eindernehmen zwischen er ein Hindernis ist fü ziehungen zu anderen Mächten.“ 6 , nn,
Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen machte Staatssekretär ausführliche eu e r . 9 8 . ,, . England und Rußland und über en bevorstehenden Besuch der englischen Flotte in Rußland. Hierzu erklärte der Staatssekretär:
Je weniger Raum die Erörterung einnimmt, die in d über aa ch Angelegenheiten stattfindet, desto besser ist ,, , wir diese ngelegenbeiten erörtern müssen, so wollen wir uns in ruhiger Welse darüber klar werden, wie sich die Lage verhält. Der russische Kaiser, die ru sischen Minister und das Parlament sind nicht verantwortlich für die Judenmetzelelen. Es ist hehaurtet worden, daß die russische Regierung an den Bielostoker Judenmorden beteiligt gewesen sei, aber ich habe eine glaubwürdige , . erhalten, nach der die Zentral regierung weder gewußt noch stillschweigend die blutigen Vorkommnisse in. Bjelostok geduldet hat. Was die angeregten amilichen Vor= stellungen anbetrifft, so bin ich der Ansicht, daß es drei Parteien in Rußland gibt, nämlich die Reaktionäre, die Reformpartei und die Revolutionäre, und daß jede Einmischung eines Außenstaats nicht die Reformpartei stärken wird, sondern eine der beiden anderen Parteien. Bezüglich der Kreujfahrt der englischen Flott; in der Ostsee wies sodann der Staatssekretär darauf hin, daß die Flotte auf ihrer vorjährigen Fahrt in der Oftfee keine russischen Häfen angelaufen habe, und bemerkte, es würde sicherlich a g nn, unpassend sein, wenn sie auch in diesem Jahre bei Gelegenheit ibrer Kreuifahrt in der Ostsee rufstsche Häfen nicht besuchen würde. „Ich weiß nicht, schloß Sir Edward Grey seine Ausführungen, „weswegen dieses Mißerständnis mit Bezug auf die Flottenbesuche entsteht. Etwas ähnliches ereignete sich im ver— gangenen Jahre. Der Flottenbesuch in der Ostsee war zu Beginn des Jahres geplant, und einige deutsche Häfen sollten angelaufen werden. hh der Entstehung des Plans und seiner Ausführung ereigneten ch gewisse Vgrfälle, und es wurde die Nachricht verbreitet, daß der Besuch planmäßig als drohende Erklärung beabsichtigt wäre zu den Ereignissen, die vorgekommen waren, lange nachdem die Anordnungen getroffen worden waren. Nichts derartiges lag in ter Absicht der Regierung. Der Besuch fand statt und tat nichts als Gutes. Da nun bestimmte Dinge vorgefallen sind, seitdem die diesjährige Kreuzfahrt geplant worden ist, ist vorgeschlagen worden, die Kreuzfahrt aufzugeben. Dr Flottenbesuch steht in keinerlei Beziehungen zu den inneren Angelegenheiten Rußlands; er soll nur eine Chrenerwelsung für den russischen Kaiser sein und geschieht in freundlicher Absicht gegenüber der hestehenden russischen Regierung, und ich kann mir kelnen Flotten besuch in russischen Häfen vorftellen, der nicht zugleich als Besuch des russischen Volkes veranstaltet ist. Ich verspreche mir von der Zukunft eine Zunahme der guten Beztehungen zu der russischen Regierung und dem russischen Volke. Rußland macht jetzt eine für Volk wie Regserung kritische und schwere Zeit durch. Alles, was sich ereignet hai, läßt Anzeichen von der Lebenskraft, der Energie und dem Charakter des 6 Volkes hindurchblicken, das sich den Weg zu einer großen ö , , 3. 38 . kann am besten Pi; en durch Unterlassung einer Einmischung; Schweigen der beste Beweis von Sympaihie.“ I nr nt nnn lt
Frankreich.
Wie das „W. T. B.“ meldet, hält die Regier ĩ . 3. abgesetzten , enunterbeamten aufrecht und ; ern ni. zu gewähren. men. ,
Rußland.
In der Duma verursachte gestern die Mitteilun der Dumaabgeordnete Ssedelnikoff vorgestern n e. Erklärung, er sei Abgeordneter, von mehreren Polizei beamten geschlag en worden sei, große Erregung. Der Abg. Aladjin erklärte namens der Arbeitsgruppe, daß, falls sich ein — 3 Vorgang noch ein einziges Mal ereigne, die Sozialisten die Minister nicht zu Worte kommen lassen würden. Falls irgend ein Abgeordneter von der Polizei geschlagen oder getötAet würde, werde die Arbeitsgruppe für die Sicherheit der w. , , es r en i, vor der Duma zu erscheinen men. Aladjin schlo i T. B. 1 9. , iin schloß nach dem Bericht des, W. T. B. Wir werden es dahin bringen, daß die Personen der Vertret des russischen Volkes geheiligter sind, als di ff rr et die . nie von der . ,. r, g , . ö s der Minister des Innern eine Untersuchung un ⸗ strafung der, Schuldigen zusagte, .. ö. . missionieren! Der Präsident bat die Linke, ruhig zu bleiben und nicht das Beispiel der Vertreter des alten Regimes nach—⸗ hegen, die ihre Macht mißbrauchten. Die Duma beschloß 8 eine dringende Interpellation über die zur Bestrafung er He e von der . ergriffenen Maßnahmen. Ab Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung verlas der ö g. Arakanzew den Bericht der Dumaabgeordneten über en in BVielostoł stattgehabten Pogrom. eellg er Redner richtete Anschuldigungen gegen die Regierung und 5 f e, er erwarte nichts von der gerichtlichen Untersuchung. Das ,, begünstige niemals Pogroms, es erlaube allen ve. . im Frieden mit den r r zu leben. Nur die Re⸗ . 16 sei schuldig; diese habe bereits die Armee verdorben, 66 euerste Gut, das die Russen besäßen. Aber die Armee e, a, n. wenn sie das ganze Unheil sehe, das sie gezwungen ö 6 sekt, anzurichten. Wehe denen,“ rief der Redner, „die sie er r. 9. sie ö einer Masse wilder Tiere machen!“ as Haus beschloß, die Beratung des Berichts über den Pogrom in Bielostok auf heute zu vertagen, 3. ging dann zur Beratung von Interpellationen über. — Das Fabrikantenkomitee in Riga hat nach einer
Mitteilung der „St. Petersbur . ng St. ger Telegraphenagentur“ an eine Mitglieder ein Rundschrelben 66 i . es den
die Schließung einzelner Fabriken nicht die gewünschte Wirku
habe, seien 7 ö der ganzen . . 3 9 Streikenden gehörten, zu entlassen; bleibe auch das wirkungslos, so werde eine Versammlung der Fabrikanten zur Beratung einer allgemeinen Aussperrung einberufen werden.
ö Spanien. Das Ministerium hat gestern seine Entla in⸗ ereicht. Der König hat, nag einer Depesche des Eng. 8,
en General Lo ĩ ; . beauftragt pez Dominguez mit der Kabinettsbildung
Türkei.
Infolge der Gerüchte, daß die Ansprüche der teilweise erfüllt werden sollten, hat die rr. lar er dung des, Wiener Telegraphen⸗Korrespondenzbureaus“, von den Schutzmächten auf Anfrage die Zusicherung erhalten, daß der status duo aufrecht erhalten werden solle. Die Pforte
ist trotzdem nicht gan ; . : r wahrung. cht ganz beruhigt und plant eine weitere Ver—
Serbien.
Gestern hat die Anwendung des autonomen Tari
in den Handelsbeziehungen zwischen Serbien und 1 reich⸗Ungarn begonnen; die Regierung hat, „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, sofort mit den anderen Staaten Verhand⸗ lungen über den Abschluß von Handelsverträgen einzuleiten.
Amerika.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ Vashingioen ist das Staatsdepartement h dem . 44 Staaten Salvador und Guatemala, die beinahe mit— einander in einen Krieg geraten wären, in Kenntnis gesetzt worden, daß diese die vorliegenden Streitpunkte durch Schiedsspruch der Vereinigken Staaten beigelegt zu sehen wünschen. Da sowohl die Vereinigten Staaten wie Mexiko ihrer Mißbilligung über irgend eine Kombination von zentralamerikanischen Staaten Ausdruck gaben, die gebildet werde mit der Absicht, den Präsidenten von Guatemala Cabrera zu stürzen, 3 Salvador einen besonderen Bevollmaͤchtigten nach Washington, um zu verhindern, daß aus der gegenwärtigen Lage Salvadors internationale Ver— wicklungen entständen, und Guatemala wird nun das gleiche tun.
— Durch Verordnung hat, wie „W. T. B.“ meldet, di brasilignische Regierung ähnlich wie im Jahre 5j ö. Vereinigten Staaten von Amerika bis zum Ablauf dieses Jahres eine Zollermäßigung von 260 Prozent eingeräumt auf die Einfuhr von Uhren, Tinte und Farbe . , n. . Milch, Weizenmehl, Gummi—
. „Wagen, Windm . ieren, Schrei ᷣ re es n g ühlen wteren Echrelbmmaschinen
Parlauentarische Nachrichten.
Der heutigen (80 Sitzung des Hauses der Abge
j o ö
neten wohnten der Minister der geistlichen ꝛc. k
Dr. Studt und der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben
bei. Von Seiner Majestät dem Kaiser und König und von
Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen
sind fol 3. n. eingegangen:
‚— abe Mich über die vo ĩ .
erer, wen gehegten gi. . . 9 5 rzlich gefreu suche S
besten Dank nn gn . Kir ,
„Für Lie freundlichen Glückwünsche anläßlich der G Meines Sohnes spreche Ich dem Hause d er Feburt aufrichtigen Dank aus. vag 1 . ö .
Eine Reihe von Petitionen wird zur Erörter ĩ Plenum für nicht geeignet erklärt. in
Der Berichterstatter der Geschäftsordnun issi statter skommission Abg. Metger referiert über das Schreiben des en me vom H. Juni 1906, betreffend die Erinächtigung zur straf— rechtlichen Verfolgung des Schriftleiters Louis Stange in Erfurt und der etwa sonst verantwortlichen Personen wegen Beleidigung des Abgeordnetenhauses in dem in Rr. 119 der „Tribüne“ enthaltenen Aufsatz „Die Pfaffen⸗ insel“. Die Kommission beantragt, die Ermächtigung zur , . , zu erteilen. . g. Kre ng (fr. Volksp.): Meine Freunde ha n n, . , , 2 , . er, die nachgesuchte Gene ichen Her e mn en nz iel ö , n gen g. von Erffa: Ich kann nur meine Freude darüb = sprechen, daß die Kommission mit großer w , ren, hat. die Genehmigung zu erteilen. Mit solchen allgemeinen Redensarten wie denen, daß das Abgeordnetenbaus zu hoch und zu vornehm sei, ist uns nicht geßolfen. (Präsident von Kröcher: nehme an, daß der Redner mit den all— gemeinen Redengarten ! den Abg. Keeitling nicht gemeint hat) Gewiß muß das Abgeordnetenhauß auch eine Kritik sich gefallen assen, aber diese darf nicht auf brutale Beschimpfungen hinauslaufen. (Redner führt die Aeußerung eines sozialdemokratischen Blattes über Hide er gf i , . alles Maß überschreitenden eitens der e, . sozialdemokratischen Presse muß ein Exempel g. Brütt (freikons.): Meine politischen Freunde ü Bedenken gehabt und geäußert dagegen, da n en i ft verfolgung bei Beleidigungen dieses hohen Hauseg ausgeschloffen . Es muß auf das öffentliche Rechtsbewußisein verwirrend wirlen, wenn das Abgeordnetenhaus Strafbestimmungen, die im Straf⸗ r uc vorgesehen sind grundsätzlich nicht zur Anwendung bringt. Ab= chreckend werden diese Strafen allerdings nie wirten, wo es sich um die Sozial demokratie handelt, weil die Sozialdemokratle einen großen Kriegsfonds hat für Geldstrafen und für ihre Sitzredakteure bei Freiheitsstrafen. Die Geldstrafen, die die Gerichte bei Beleidigungen und Verleumdungen verhaͤngen, werden ja vielfach als zu niedrig be— messen angeseben. Auch darin wird vlelleicht die Sache sich ändern 6 er tz 14 die r ng ehen daß das Abgeordneten „Beleidigungen und Verleumdun beach fen g e e r., zu bet gen. , Abg. Broem el (fr. Vgg.): Die Praxis der Par . leidigungen nicht zu verfolgen, ist auch wegen , Parlamente geübt worden. Auch auf der Tribüng der Parlamente werden Beleidigungen unter dem Schutze der Immunität aus— esprochen, und ich erblicke in der Praxis, Beleidigungen gegen ein arlament nicht zu verfolgen, ein gewisses Korrelat gegen die , , Auch aus Zweckmäßigkeits Jründen e . ntrag der Kommission für verkehrt und werden gegen g. von Dziembowski meint, daß die Beleidiger en n . werden könnten, als durch Nichtachtung, ö ewäbrten Praxis des Hauses festzuhalten und den Kommissiongantrag
itgliedern vorschreibt, keine Kollektivforderungen d — 3 zu bewilligen, ohne die . be. Komitees eingeholt zu haben. Falls die Arbeiter die
Ruhe störten, seien die Fabriken zu schließen, und wenn
abzulehnen.
Solche Beleidigungen träfen gar nicht die Ehre der
ute . Fervers (Zentr) spricht sich für den Kommissions⸗ g. Dr. Friedberg (nl): Ich glaube, die Ausfü
Abg. von Dziembows ki werden einen sehr schlechten ,, . haben. Wenn man in dieser Weise und mit solchen Ausdrücken wie in dem betreffenden Artikel, und mit solchen Verleumdungen die hi . des Hauses angreift, so greift man auch die Ehre der einzelnen Mitglieder an, und der Schutz unserer Ehre steht uns hoch genug um nicht alles über uns ergehen zu lassen. Ich glaube, daß . Art und Weise, das Haus zu beschimpfen, ein Akt der Feigheit st gegenüber der Tatsache, daß wir bisher Beleldigungen nicht ver— folgt haben. Wenn man sieht, daß das Haus in dieser Praxis nicht lere en ei, ge nf hae n wirken, n der Art . eschimpfung der Parlamente in u c eingerissen ist. Wir werden für den Antrag gin , r , .
Der Kommissionsantrag wird gegen die Stimm 2 ö . , ,, . . olgt die Beratung des vom Herrenhause in veränderte Gestalt zurückgelangten Gesetzentwurfs, 2. die r haltung der öffentlichen Volksschulen. . h. , . 6 führt der von Dziembowski (Pole) aus, daß sei verfassungsrechtlichen Bedenken, 3 bedr im , getragen worden sind, nach wie vor hege. Die lex Schiffer sei noch nicht Gesetz, und erst, wenn sie es wäre, könne an die Beratung von i , ohne Rücksicht auf die verfassungsmäßlg vorgeschriebene er äibssimm ung und dreiwöchentliche Frist herangetreten werden. ; uch die Ausführungen des Kultusministers im Herrenhause änderten aran nichts. Jedenfalls müsse diese Frage sehr genau und gründlich
. und zwar von der Kommission, was er hiermit be⸗
Hierauf ergreift der Minister der geistlichen 2c. Angelegen—⸗ heiten Dr. Studt das Wort, desse 2c. Angelegen⸗ laut mitgeteslt werden wird. ö. 3. ,,
(Schluß des Blattes.)
Statiftik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Einigungsverhandlungen zwischen den Norddeutschen S werken in Oberschöneweide und den ie, ü, ee. Fi hh nehmern (val. Nr. 156 d. Bl) haben, der Voss. Itg.“ zufolge daju geführt, daß eine Formerkommission gebildet werden soll, die . dem Arheiterausschuß zusammen die Forderungen der Direktion 6 Maßregelungen sollen nicht stattfinden. Eine vorgestern abgehaltene Versammlung hat sich mit diesem Vorschlage einverssanden erklärt und man zweifelt nicht daran, daß die Direktion die Vorschläge annimmt. — Die Berliner Brauereiarbeiter beschloffen, nach demselben Blatt, in eine Lohnbewegung einzutreten, als deren Grund lage sie folgende Forderungen aufstellten: 1) Mindesllohn von 36 bisher 35 Mark für gelernte und ungelernte Arbeiter, 2) neun⸗ stündige Arbeitszeit am Tage, achtstündige bei Nacht, 3) Stundenlohn für Ueberstunden 80 3, für Sonntagearbeit 90 , 4) vlerzehntägige Fündigngefrist 5) Sommerurlaub bis zu einer Woche, 6) . . 1. Mat und 7 Abschluß eines Tarifvertrages mit zweijähriger Vauer; Eine Versammlung von Inhabern der Glasereien Be rhins und der Umgegend ., wie die „Voss. Ztg.“ berichtet 9 Mittwoch stztt. Um den Kampf gegen die organtisierten Ge⸗ hilfen ((9gl. Nr. 153 d. Bl.) — es sind in 600 Betrieben etwa 250 organisierte Gehilfen ausgesperrt — erfolgreich durchführen zu können, ist an alle Innungsvorstände Deutschlands ein Rundschreiben ergangen, in dem um Unterstützung im Kampf gebeten wird. Ebenso sind an alle Baubehörden, Bauämter usw. Eingaben ge— richtet worden, in denen bei Verzögerung der Arbeiten um Nachsicht gebeten wird. Ferner lst eine Kommissson er— nannt worden, der die Vollmacht erteilt ist, die wirt— schaftlich Schwachen im Kampfe zu unterstützen. Cine weitere Kom— mission von 15 Arbeitgebern sowie 15 Ersatzleuten ist gewählt worden die alle Betriebe zu kontrollieren hat. ie Forderungen der Ge⸗ hilfen. vom 1. August d. J. ab bis 1. August 1907 dle 8 stündige Arbeits zei und von Liesem Zeitpunkt an die 8 stündige, sowie die Löhne: 13 3 in, 7 66. * n,, , ., vom 1. August ! 3 ur m 1. Augu 8 ie Stunde, werde als tene m f bezeichnet. ü ö n Aus Forst in der Lausitz wird der ‚Frkf. Zig. telegraphie 36 nn,, , . in der Tersffrh sfr. an g, 7 6. ö 7 in allen Betrieben wieder aufgenommen. (Vergl.
egen nicht bewilligter Lohnerhöhung auf 0, 60 M für die Stur haben, wie der „Hann. Cour. meldet, die Böttcher . ,. gestern morgen in allen Betrieben die Arbeit niedergelegt. ⸗ Auf den Strebelwerten, vormals Rudolf Okto Meyer in Mannheim ind, wie die ‚Köln. Ztg.“ erfährt, 600 Schlosser wegen Lohnstreltigkeiten in den Ausstand getreten. In der Fabrik der Firma Ourlache in Naney sind laut Telegramm der „Frkf. Zig. die Arbeiter ausständig, da ihnen die verlangte 20 proz. Lohnerhöhung nicht bewilligt wurde. In Zürich beschloß, wie dasselbe Blatt berichtet, eine von vier= tgusend Personen besuchte Maurerpersammlung, nachdem die Verhandlungen mit den Meistern gescheitert waren, den Ausstand der gestern morgen begann. — Der Verband der Nöbern⸗ fabrikanten und Schreinermeister Zürichs und Umgebung beschloß, sämtliche Arbeiter am 21. Juli zu entlassen, weil bet dreien seiner Mitglieder gestreikt wird. r
Kunst und Wissenschaft.
Die Große Berliner Kunstausstellung. VII.“)
In den Sälen 39, 40 und 41 hat, wie alljährlich, der V deutscher Illustratoren selne Werke 6 är r hen kleiner Sonderausstellungen bringen diesmal in das bunte Vielerlei eine wohltuende Abwechslung und zugleich größere Klarheit. Das meiste Interess⸗ nimmt die Ausstellung von Märchenillustrationen im Saal 41 in Anspruch. Nachdem die „Kunst im Leben des Kindes“ Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit und öffentlicher Diskussionen geworden war, konnte es nicht ausbleiben, daß auch die Maäͤrchen⸗ illustration einer strengen Reoision unterworfen wurde. Die Künstler wandten sich dem lange vernachlässigten Gebiet wieder zu, mit seelenloser Schablone wurde gebrochen, und sie bemühten sich, dem Kinde verständlich, dem innigen Maͤrchenzauber Gestalt zu geben. Was auf diesem Wege erreicht worden ist, jeigt die erwähnte Ausstellung. Unleugbar haben die Illustrationen einen tieferen, künstlerischen Ge— halt gewonnen. Vielleicht ist diese künstlerische Seite zu stark betont, mehr Gewicht auf die Kunst, als auf das Verständnis des Kindes legt. Klare, deutliche 53 harmonische, kräftige Farben, hantesi⸗ und herzliche innere Anteilnahme werden gerade für olche Blätter immer Vorbedingung sein. An diesen Eigenschaften ehlt es leider oft. Die Farben sind mitunter so jart, gedämpft und ineinander schwimmend, daß die Deutlichkeit darunter leidet. Auch die Phantastik, eines, krausen Liniengewirrs wird für dag Kinderauge unrerständlich bleiben, ebenso wie die zu flächenhaft und dekorativ behandelten Blätter. Bedenklicher aber noch sind solche Arbeiten, in denen der Künstler einer überlegenen Ironie die Zügel schießen läßt und statt innig empfundener 3 verzerrte Kari⸗ katuren giht, die das kindliche Empfinden beunruhigen und verwirren müssen. Wo sich künstlerische Auffassung mit dem Verständnig für das, was die Maͤrchenillustration erfordert, verbindet, sind zum Teil
einzelnen Mitglieder des Hauset.
) Vergl. Nr. 101, 111, 123, 131, 137 und 156 d. Bl.